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Màili Cavanagh<br />

Thomas <strong>und</strong> Florian<br />

Eine Gay Romance Kurzgeschichte


Thomas <strong>und</strong> Florian<br />

Nackt <strong>und</strong> mit verb<strong>und</strong>enen Augen stand er da, wartete.<br />

Schweiß rann seinen Rücken hinunter. Es war der wärmste Sommer seit zehn Jahren.<br />

Hatte zumindest der Meteorologe am Morgen im Radio gesagt.<br />

Hier unten im Keller des Clubs war davon eigentlich nicht viel zu merken. Zu dick<br />

waren die Mauern. Aber der Besitzer hatte gut eingeheizt. Schließlich wollte er nicht, dass<br />

seine Gäste froren <strong>und</strong> sich erkälteten.<br />

Thomas lauschte.<br />

Er hörte seinen eigenen Atem. Schnell. Erregt.<br />

Sein Blut, das in seinen Ohren rauschte.<br />

Die Musik von drüben aus dem Bereich der Bar.<br />

Dumpfe Stimmen von nebenan.<br />

Irgendwo das laute Zuschlagen einer Gittertür.<br />

Vertraute Schritte.<br />

Florian.<br />

Er lächelte.<br />

Ein gehauchter Kuss in seinen Nacken.<br />

Wohlig stöhnte er auf.<br />

Kühle Ledermanschetten wurden um seine Hand- <strong>und</strong> Fußgelenke gelegt <strong>und</strong><br />

strammgezogen, aber nicht zu fest. Florian machte es nicht zum ersten Mal, das wusste<br />

er.<br />

Sie trafen sich oft hier, meistens Freitagabend für eine kurze Session. Beide kannten<br />

mittlerweile die Vorlieben des anderen, gesprochen wurde nur selten.<br />

Geschickt fesselte Florian ihm die Hände auf den Rücken <strong>und</strong> legte ihm noch ein<br />

breites Halsband um.<br />

„Knie dich hin!“<br />

Beim Klang von Florians Stimme lief Thomas ein Schauer über den Rücken. Er folgte<br />

dem Befehl umgehend.<br />

Erregung stieg in ihm auf, die dadurch gesteigert wurde, dass ein paar Minuten Stille<br />

herrschte <strong>und</strong> nichts passierte.<br />

Offenbar betrachtete Florian ihn einfach nur.<br />

Irgendwann hörte Thomas das Aufreißen einer Kondomverpackung.<br />

Hände legten sich in seinen Nacken, sein Kopf wurde festgehalten, Florians kurzer,<br />

aber dicker Schwanz schob sich in seinen M<strong>und</strong>. Er keuchte auf, begann ihn zu lecken, so,<br />

wie Florian es mochte. Schön die Eichel mit einbeziehend.<br />

Florian kam ziemlich schnell <strong>und</strong> Thomas wurde dafür mit ein paar Streicheleinheiten<br />

belohnt. Sie dauerten jedoch nicht lange an.<br />

Plötzlich wurde er grob hochgezogen <strong>und</strong> mitgezerrt, dann wieder niedergedrückt.<br />

Der Pranger.<br />

Thomas kannte den Raum. Jedes Gerät darin, jedes Spielzeug war ihm vertraut.<br />

Manche davon verschafften Lust <strong>und</strong> Schmerz gleichermaßen.<br />

Florian hatte einen Beinspreizer geholt <strong>und</strong> befestigte nunmehr kleine Gewichte an<br />

Thomas‘ Hoden. Der Zug daran ließ Thomas aufstöhnen.


Es war gut. Verdammt gut.<br />

Er sehnte sich danach, dass Florian ihn endlich nahm. Dass er auch endlich kommen<br />

durfte.<br />

Eine Hand landete klatschend auf seiner rechten Hinterbacke. Völlig unerwartet.<br />

Er schrie kurz auf, spürte seinen Schwanz noch härter werden, wimmerte.<br />

Florian stellte sich hinter ihn, fasste nach vorn <strong>und</strong> begann, geschickt sein Glied zu<br />

massieren, drang dann tief in ihn ein, ohne Vorwarnung. Bei jedem Stoß schwangen die<br />

Gewichte <strong>und</strong> Thomas keuchte.<br />

Für einen winzigen Moment wünschte er sich, Thomas würde aufhören, denn die<br />

Schmerzen <strong>und</strong> die Stimulation erschienen ihm auf einmal unerträglich.<br />

Doch dann flehte er laut, dass er weitermachte <strong>und</strong> ihn noch härter fickte, denn der<br />

Schmerz vermischte sich mit Lust, wurde eins; steigerte sich fast ins Unermessliche. Ließ<br />

ihn abgehackt keuchen, sich winden, nach mehr verzehren.<br />

Als er kurz vor dem Höhepunkt war, hörte Florian auf.<br />

Unwillig wandte Thomas den Kopf. „Bitte …!“<br />

„Hast du es eilig?“ Er lachte. „Jetzt wird es doch erst interessant …“<br />

Thomas zuckte zusammen <strong>und</strong> schrie leise auf, als unerwartet heißes Wachs auf<br />

seinen Hintern tropfte. Gleichzeitig stieß Florian in ihn, genau auf seine Prostata.<br />

An den Fesseln zerrend, kam Thomas gewaltig <strong>und</strong> auch Florian verschaffte sich noch<br />

einmal Erleichterung, ehe er ihn losband <strong>und</strong> die Augenbinde abnahm.<br />

Sie küssten sich leidenschaftlich.<br />

Florian gönnte Thomas eine Pause, ließ ihn zur Toilette <strong>und</strong> etwas trinken, ehe sie<br />

rüber zum Bett gingen <strong>und</strong> er ihm Nippelklemmen anlegte.<br />

„Komm, revanchiere dich, Kleiner!“, forderte er.<br />

Das ließ Thomas sich nicht zweimal sagen. Genüsslich ließ er sich auf Florians wieder<br />

erigiertem Glied nieder <strong>und</strong> begann, ihn zu reiten.<br />

Erst langsam, dann immer schneller.<br />

Das Bett unter ihnen quietschte.<br />

Er biss sich auf die Unterlippe, als Florian an der Kette der Nippelklemmen zog.<br />

Das Ziehen durchfuhr seinen ganzen Körper. Er schrie auf.<br />

Viel zu schnell kam er erneut <strong>und</strong> ergoss sich auf Florians Bauch.<br />

Vollkommen erschöpft sackte er auf Florian zusammen, der liebevoll seinen Rücken<br />

streichelte.<br />

„Flo?“<br />

„Mm?“<br />

„Das war toll!“<br />

Er grinste. „Ich weiß. Komm, lass uns duschen <strong>und</strong> dann ein wenig durch den Club<br />

streifen.“<br />

Die Wände der Toiletten <strong>und</strong> Duschen waren mit Sprüchen <strong>und</strong> Kritzeleien<br />

verunstaltet, Klopapier lag auf dem Boden, benutzte Kondome, Kippen.<br />

Es stank bestialisch, aber Thomas musste. Es half nichts. Er war froh, dass er danach<br />

duschen konnte.<br />

Der Club war voll <strong>und</strong> jeder Raum belegt. Einige waren offen, eine eindeutige<br />

Einladung mitzumachen, andere geschlossen. Private Gesellschaft, sozusagen.<br />

Im Krankenhauszimmer wurde jemand auf einem Gyn-Stuhl durchgefickt.


Nebenan gab es einen Raum mit einem Whirlpool <strong>und</strong> einem Wasserbett sowie einer<br />

Latexmatte auf dem Boden; perfekt für wildes Ölcatchen.<br />

Das nächste Zimmer war verschlossen.<br />

Sie gingen weiter. Sahen einen jungen Mann gefesselt kopfüber von der Decke hängen,<br />

während ein anderer ihm seinen Schwanz in den Rachen stopfte <strong>und</strong> ein weiterer ihn<br />

auspeitschte.<br />

Es gab auch einige Rollenspielräume.<br />

Im letzten Zimmer entdeckte Thomas einen Bekannten, Shelby, auf einer Schaukel.<br />

Bäuchlings, die Beine weit gespreizt <strong>und</strong> nach oben geb<strong>und</strong>en. In seinem M<strong>und</strong> hinter den<br />

Zähnen steckte ein Ringknebel; so konnte der Sub nicht mehr zubeißen – aber auch weder<br />

den M<strong>und</strong> noch die Lippen schließen.<br />

Thomas seufzte sehnsüchtig.<br />

Zu gerne würde er so etwas auch mal ausprobieren.<br />

Er sah Florian an. Der grinste.<br />

„Sehen wir uns nächste Woche?“<br />

„Klar.“<br />

Florian küsste ihn zum Abschied. „Ich reserviere einen Raum. Lass dich überraschen.“<br />

Lächelnd sah Thomas ihm nach.


Texte: Màili Cavanagh<br />

Bildmaterialien: Cover: Bookrix<br />

Lektorat/Korrektorat: K. W.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Tag der Veröffentlichung: 04.08.2015<br />

https://www.bookrix.de/-qc4c3aecc31a355

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