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1. Oktober 2012 - Apotheke am Heideberg

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So Swie H. ergeht es immer mehr Senioren:<br />

Schätzungen zufolge haben<br />

400.000 Deutsche über 65 Jahre ein<br />

deutliches Alkoholproblem. Die Dunkelziffer<br />

könnte noch höher sein, weil<br />

„Kontrollmechanismen“ wie Arbeitskollegen<br />

nicht mehr greifen.<br />

Oft geht bei Älteren mit dem Verlust<br />

des Partners das Suchtverhalten einher.<br />

Viele Senioren verkraften aber auch den<br />

Übertritt in den Ruhestand nicht und<br />

bekämpfen die Minderung des Selbstwertgefühls<br />

oder auch schmerzhafte Erkrankungen<br />

mit Alkohol.<br />

Hat sich ein Betroffener wie Karsten<br />

H. eingestanden, daß er alkoholabhängig<br />

16<br />

Magazin<br />

Irgendwann saß Karsten H. bei seinem Hausarzt und konnte nicht mehr an<br />

sich halten. Als der Mediziner ihm erklärte, daß es mit seinem Alkoholkonsum<br />

so nicht weitergehen könne, war dem 72jährigen klargeworden,<br />

daß er von dem „Tröster“ gegen die Eins<strong>am</strong>keit nach dem Tod seiner Frau<br />

abhängig geworden war.<br />

Trend zum Baumgrab: Der Wald tröstet<br />

und fängt die Trauer auf.<br />

Der Trend zum Baumgrab hält an:<br />

„In intensiven Gesprächen mit<br />

Menschen, die bereits jemanden<br />

im Friedwald bestattet haben oder für<br />

sich selbst einen Bestattungsplatz ausgesucht<br />

haben, zeigte sich, daß Angst vor<br />

dem Sterben ein zentrales Motiv für diesen<br />

Entschluss war“, sagt FriedWald-<br />

Geschäftsführerin Petra Bach.<br />

An den Wurzeln eines Baums die letzte<br />

Ruhestätte zu finden, das ist offensichtlich<br />

eine tröstliche Vorstellung, die<br />

weite Kreise zieht: 90.000 Menschen ha-<br />

ist und die Sucht als Krankheit akzeptiert,<br />

kann die individuelle Therapie festgelegt<br />

werden.<br />

Die Behandlung beginnt mit einem<br />

Entzug, der stationär oder <strong>am</strong>bulant<br />

durchgeführt wird. Eine komplette Heilung<br />

von einer Alkoholabhängigkeit gibt<br />

es aber nicht - das Ziel einer Therapie<br />

ist die vollständige, lebenslange Abstinenz<br />

bei langfristiger Rückfallfreiheit.<br />

Begleiten und unterstützen können Beratungsstellen<br />

und der Hausarzt.<br />

Prof. Dr. Falk Kiefer ist stellv. ärztlicher<br />

Direktor der Klinik für abhängiges<br />

Verhalten und Suchtmedizin <strong>am</strong> Zentralinstitut<br />

für seelische Gesundheit in<br />

Mannheim. Er weist darauf hin, wie<br />

schwierig es sei, die Patienten nach dem<br />

Entzug bei der Enthalts<strong>am</strong>keit zu unterstützen.<br />

Seitens einer medik<strong>am</strong>entösen Therapie<br />

gebe es aber Möglichkeiten, auf das<br />

Belohnungssystem einzuwirken: „Hier<br />

ist insbesondere die Substanz Naltrexon<br />

zu nennen“, betont Prof. Kiefer. Sie sei<br />

in Deutschland seit etwa eineinhalb Jahren<br />

zur Senkung des Rückfallrisikos, zur<br />

Unterstützung der Abstinenz und Minderung<br />

des Verlangens nach Alkohol als<br />

Teil einer umfassenden Therapie bei<br />

alkoholabhängigen Erwachsenen zugelassen.<br />

djd<br />

Männer greifen angesichts von<br />

Eins<strong>am</strong>keit oder beim Verlust des<br />

Selbstwertgefühls beim Eintritt in<br />

den Ruhestand eher zu Alkohol,<br />

Frauen suchen dagegen öfter<br />

„Trost“ bei Schmerzmitteln, Schlaftabletten,<br />

und anderen Medik<strong>am</strong>enten.<br />

Ältere Männer und Frauen haben<br />

aber gleichermaßen das Problem,<br />

daß sie sich lange nicht darüber<br />

klar werden, ein Suchtproblem zu<br />

haben.<br />

Senioren nehmen im Gegensatz zu<br />

Jüngeren den Mißbrauch von Alkohol<br />

oder Tabletten oft nicht als<br />

Krankheit wahr, sondern nur als<br />

mangelnde Willenskraft und Disziplin.<br />

ben sich nach Angaben des Unternehmens<br />

schon zu Lebzeiten für eine solche<br />

Art der Bestattung entschieden.<br />

Der Baum, an dem das N<strong>am</strong>ensschild<br />

des Verstorbenen angebracht wird, gibt<br />

auch der Trauer der Angehörigen und<br />

Freunde eine Orientierung. Dort können<br />

sie in Ruhe der Toten gedenken. Die<br />

Grabpflege wird von der Natur übernommen.<br />

Wer ein Baumgrab wählt, muß sich<br />

grundsätzlich für eine Einäscherung entscheiden.<br />

Die Rituale der Bestattung<br />

bleiben jedoch weitgehend den Wünschen<br />

der Verstorbenen und ihrer Angehörigen<br />

überlassen. rgz-p/rae

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