Perspektive Nr. 58 Winter 2016
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FernUni <strong>Perspektive</strong> Seite 3<br />
Automotive Workshop<br />
Geschäftsmodelle und Elektromobilität<br />
Diversitäts-Audit<br />
Ideen umsetzen<br />
Welche neuen Geschäftsmodelle<br />
entstehen im Zeitalter der Elektromobilität?<br />
Wie lassen sich komplexe<br />
Neuproduktanläufe organisieren?<br />
Können Automobilhersteller<br />
trotz großer Herausforderungen<br />
von der Energiewende profitieren?<br />
Und wie lassen sich gewonnene theoretische<br />
Erkenntnisse in die Praxis<br />
übertragen? Diese und weitere Fragen<br />
standen im Fokus des Automotive<br />
Workshop <strong>2016</strong>, der vom<br />
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />
insbesondere Produktion und Logistik<br />
(Prof. Dr. Thomas Volling) an<br />
der FernUniversität in Hagen ausgerichtet<br />
wurde. Der jährlich stattfindende<br />
Workshop bietet eine universitätsübergreifende<br />
Plattform für<br />
den wissenschaftlichen Nachwuchs,<br />
um die eigenen Forschungsarbeiten<br />
im Expertenkreis zu diskutieren und<br />
wertvolle Kontakte aufzubauen. Der<br />
Fokus liegt auf Fragestellungen der<br />
Automobilproduktion und -logistik.<br />
Die 24 Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler kamen von den<br />
Technischen Universitäten Aachen,<br />
Braunschweig und München sowie<br />
der Universitäten Eichstätt-Ingolstadt<br />
und Mannheim und der GSS<br />
Heilbronn sowie der FernUniversität.<br />
FILORED<br />
Hegel und Rosmini<br />
Im Rahmen eines Forschungskolloquiums<br />
des deutsch-lateinamerikanischen<br />
Forschungs- und Promotionsnetzwerks<br />
FILORED hielten zwei<br />
Vertreter lateinamerikanischer Partneruniversitäten<br />
an der FernUniversität<br />
in Hagen öffentliche Vorträge.<br />
Das Netzwerk hat die Förderung von<br />
Doppelpromotionen im Bereich der<br />
klassischen deutschen Philosophie<br />
zum Ziel.<br />
Sie hatten am ersten Veranstaltungstag<br />
bei einer Exkursion zu Kirchhoff<br />
Automotive in Iserlohn Gelegenheit,<br />
hinter die Kulissen eines führenden<br />
Automobilzulieferers für Karosserieteile<br />
zu schauen.<br />
Nach einer kurzen Präsentation von<br />
FILORED durch dessen Hagener Koordinator,<br />
Prof. Dr. Thomas Sören<br />
Hoffmann (Lehrgebiet Praktische<br />
Philosophie) erörterte Prof. Dr. Dr.<br />
h.c. Miguel Giusti von der Pontificia<br />
Universidad Católica del Perú in<br />
Lima aktuelle Formen der Rezeption<br />
der Hegelschen Rechtsphilosophie,<br />
insbesondere solche durch die<br />
„Frankfurter Schule“. Giusti zeigte<br />
dabei auf, dass nicht jede vermeintliche<br />
„Aktualisierung“ eines<br />
klassischen Textes auch einen Fortschritt<br />
für dessen Verständnis bedeuten<br />
muss: Gerade Hegels Rechtsphilosophie<br />
könnte der heutigen Zeit<br />
dann etwas zu sagen haben, wenn<br />
man sie von ihren eigenen Verstehensvoraussetzungen<br />
her liest.<br />
Prof. Dr. Carlos Hoevel (Universidad<br />
Católica Argentina, Buenos Aires)<br />
sprach zu einem wirtschaftsphilosophischen<br />
Thema. Er zeigte am<br />
Beispiel des italienischen systematischen<br />
Philosophen Antonio Rosmini<br />
(1797–1855) auf, dass heute teilweise<br />
neu entstehende Debatten über<br />
das Menschenbild der Ökonomie,<br />
das Verhältnis von Wirtschaft und<br />
Ethik, Eigennutz und Anerkennung<br />
äußerer, objektiver Ansprüche an die<br />
Form des Handelns oftmals gar nicht<br />
neu sind, sondern Vorgeschichten<br />
im Nachdenken über die Wirtschaft<br />
haben, wie man sie bei den Klassikern<br />
der Praktischen Philosophie antreffen<br />
kann.<br />
Proe<br />
http://www.fernuni-hagen.de/filored/<br />
Prof. Miguel Giusti<br />
aus Lima (li.) und<br />
Prof. Thomas S.<br />
Hoffmann von der<br />
FernUniversität<br />
Nach einem einleitenden Fachvortrag<br />
durch den Werksleiter Frank<br />
Buchholzki folgte ein Rundgang<br />
durch die Produktionshallen. Die<br />
Gelegenheit, die spezifischen Herausforderungen<br />
und Lösungsansätze<br />
von Automobilzulieferern im Realbetrieb<br />
zu erleben und Erfahrungen<br />
auszutauschen, wurde von den<br />
Teilnehmenden rege angenommen.<br />
Der zweite Workshop-Tag war dem<br />
wissenschaftlichen Programm vorbehalten.<br />
Die Bandbreite der insgesamt<br />
acht Vorträge reichte von<br />
spezifischen Herausforderungen der<br />
Elektromobilität über aktuelle Problemstellungen<br />
der Montagesystem-,<br />
Reihenfolge- und Kapazitätsplanung<br />
bis hin zur Optimierung der<br />
Mitarbeiterqualifizierung im Rahmen<br />
von Hochlaufprozessen. Themen<br />
waren auch die Chancen, die<br />
Der Lehrstuhl von<br />
Prof. Thomas Volling<br />
(vorne, 4.v.re.)<br />
richtete den<br />
Workshop mit 24<br />
Teilnehmenden aus.<br />
sich durch die Berücksichtigung von<br />
schwankenden Energiepreisen in der<br />
Produktionsplanung ergeben. Den<br />
Schlusspunkt bildete die Präsentation<br />
von Dr. Jörg Breidbach (Fa. Opt-<br />
Ware), der tiefgreifende Einblicke in<br />
die Umsetzung wissenschaftlicher<br />
Methoden zur Entscheidungsunterstützung<br />
in der Praxis lieferte.<br />
Die Fortsetzung folgt 2017 an der<br />
TU Braunschweig.<br />
Proe<br />
Programm:<br />
www.fernuni-hagen.de/per<strong>58</strong>-03a<br />
Dimitris-Tsatsos-Preis<br />
Europäische Autorität<br />
Den Preis für Senator Giorgio Napolitano (Mitte) überreichten Prof. Xenophon I.<br />
Contiades (li.) und Prof. Peter Schiffauer.<br />
Mit der Verleihung des Dimitris-Tsatsos-Preises in Rom würdigten das Dimitris-Tsatsos-Institut<br />
für Europäische Verfassungswissenschaften der Fern-<br />
Universität in Hagen (DTIEV) und das Centre for European Constitutional<br />
Law – Themistocles and Dimitris Tsatsos Foundation (CECL) das herausragende<br />
wissenschaftliche und politisch-praktische Wirken von Senator Giorgio<br />
Napolitano für die Einigung eines demokratischen Europa. Napolitano,<br />
von 2006 bis 2015 elfter Staatspräsident Italiens, wurde zu einer außergewöhnlichen<br />
Autorität in Fragen Europas.<br />
Der Direktor des CECL, Prof. Dr. Xenophon I. Contiades, betonte, der Preis<br />
werde zu einem Zeitpunkt verliehen, an dem der Zusammenhalt der Europäischen<br />
Union auf eine harte Probe gestellt wird. Für das DTIEV stellte<br />
Prof. Dr. Peter Schiffauer die Verdienste Napolitanos für die Integration Europas<br />
dar. In seiner Laudatio unterstrich Prof. Dr. Paolo Ridola, wie wichtig<br />
die Arbeit von Giorgio Napolitano und Dimitris Tsatsos für die Idee einer<br />
europäischen Verfassung als pluralistischer Grundlage für eine gemeinsame<br />
Staatsbürgerschaft sei.<br />
Senator Napolitano erinnerte in seiner Dankesrede an die Zusammenarbeit<br />
mit Dimitris Tsatsos. Er will weiterhin mit Energie für Europa arbeiten. Da<br />
www.fernuni-hagen.de/per<strong>58</strong>-03b<br />
„Lassen Sie die Fische im Aquarium<br />
'mal schwimmen. Setzen Sie einen<br />
neuen Fisch ins Wasser und probieren<br />
Sie aus, was passiert!“ So ermunterte<br />
Auditorin Doris Carstensen<br />
die Mitglieder des Lenkungskreises<br />
im Rahmen des Diversitäts-<br />
Audits „Vielfalt gestalten“.<br />
Neue Fische im Wasser<br />
Der Lenkungskreis hat unter Leitung<br />
des Prorektors für Studium<br />
und Diversität, Prof. Dr. Sebastian<br />
Kubis, jetzt die Arbeitsprogramme<br />
der drei Entwicklungsfelder „Inklusion“,<br />
„Studieneingangsphase“<br />
und „Diversitätssensible Lehre und<br />
„Inklusion“, „Studieneingangsphase“<br />
und „Diversitätssensible Lehre und Mediendidaktik“<br />
sind wichtige Themen für<br />
Prorektor Prof. Sebastian Kubis.<br />
Mediendidaktik“ beraten. In diesen<br />
Bereichen nachhaltige Veränderungen<br />
für mehr Wertschätzung<br />
von Vielfalt in der FernUniversität in<br />
Hagen herbeizuführen, heißt auch,<br />
sich von alten Sichtweisen zu lösen,<br />
neue zu entwickeln und auszuprobieren<br />
– also auch mal einen „neuen<br />
Fisch“ ins Wasser zu setzen.<br />
Gemeinsam Ideen entwickelt<br />
Im Diversitäts-Audit engagieren sich<br />
mehr als 45 Expertinnen und Experten<br />
aus der Hochschule in den<br />
Entwicklungsfeldern sowie im Lenkungskreis.<br />
In den vergangenen<br />
Monaten haben die Arbeitsgruppen<br />
auf einem breiten, praxisnahen<br />
Fundament erste Ideen entwickelt.<br />
Zum Beispiel geht es um die<br />
Weiterentwicklung der Studieneingangsphase,<br />
die Entwicklung eines<br />
Inklusionskonzeptes sowie die Identifikation,<br />
Transparenz und Kommunikation<br />
diversitätssensibler digital<br />
gestützter Lehrgestaltungen.<br />
Diese Vorhaben sollen bis Anfang<br />
2018 den Umgang mit Vielfalt im<br />
Bereich Studium und Lehre an der<br />
FernUniversität bereichern. can<br />
i<br />
Weitere Infos zum Diversitäts-<br />
Audit „Vielfalt gestalten“ und zu<br />
den einzelnen Arbeitsprogrammen<br />
in den drei thematischen<br />
Entwicklungsfeldern gibt’s unter<br />
www.fernuni-hagen.de/diversitaet