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Islam - Religion, Ideologie - oder was?

Die thematische Befassung mit dem Islam steht erst an ihrem Anfang. Sie gewinnt an Bedeutung durch das Phänomen der Migrationsbewegungen aus dem islamischen Kulturkreis. Das Thema Islam ist deshalb vom Thema Einwanderung nicht zu trennen. Um die Standpunkte der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag und die bereits erfolgten parlamentarischen Initiativen bewerten zu können, sollte eine sachliche Information über die Aspekte hilfreich sein, die den Islam als Religion prägen und für Muslime grundlegend sind.

Die thematische Befassung mit dem Islam steht erst an ihrem
Anfang. Sie gewinnt an Bedeutung durch das Phänomen der
Migrationsbewegungen aus dem islamischen Kulturkreis. Das Thema
Islam ist deshalb vom Thema Einwanderung nicht zu trennen. Um
die Standpunkte der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag und die
bereits erfolgten parlamentarischen Initiativen bewerten zu können,
sollte eine sachliche Information über die Aspekte hilfreich sein, die
den Islam als Religion prägen und für Muslime grundlegend sind.

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<strong>Islam</strong> zurückzuführen, sondern auf patriarchalische Traditionen,<br />

versichern <strong>Islam</strong>gelehrte.<br />

In traditionell muslimischen Milieus haben Frauen männliche<br />

Vormünder. Der Vormund ist häufig gleichzeitig das<br />

Familienoberhaupt. Er handelt vor allem im Hinblick auf das<br />

Interesse der gesamten Familie. Er bewahrt deren Sozialstatus und<br />

deren Ehre. Bei offener Rebellion der Tochter gegen eine Heirat<br />

gerät nach traditioneller Auffassung die Familienehre in Gefahr.<br />

Sogenannte „Ehrenmorde“ werden immer gegen Frauen verübt, die<br />

angeblich „Schande über ihre Familie gebracht“ haben, indem sie ein<br />

selbstbestimmtes Leben zu führen gedachten. Auch in solchen Fällen<br />

wird man oft das Argument hören, dergleichen habe mit dem wahren<br />

<strong>Islam</strong> nichts zu tun. Es gibt in muslimischen Ländern verschiedene<br />

Vorstellungen davon, <strong>was</strong> gottgewollt ist und <strong>was</strong> nicht.<br />

In den meisten muslimischen Familien gilt es als höchstes Ziel, dass<br />

eine Frau gut verheiratet wird und als Jungfrau in die Ehe geht.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, werden viele junge Mädchen mit dem<br />

Erreichen der Pubertät auch heute noch praktisch weggesperrt.<br />

Jungen und Männer müssen mit solchen Einschränkungen ihrer<br />

Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit nicht rechnen.<br />

In Ländern wie Saudi-Arabien, dem Iran <strong>oder</strong> Afghanistan herrschen<br />

besonders strenge Vorschriften für Frauen. Im Iran sind Frauen zum<br />

Beispiel von vielen Sportveranstaltungen ausgeschlossen. In Saudi-<br />

Arabien stehen Frauen ihr Leben lang unter der Vormundschaft eines<br />

männlichen Verwandten – sei es der Vater <strong>oder</strong> Bruder, Ehemann<br />

<strong>oder</strong> Sohn. Ohne deren schriftliche Erlaubnis dürfen sie sich weder<br />

medizinisch untersuchen lassen noch reisen. Eine Frau, die Auto<br />

fährt, riskiert eine Verhaftung. Für Jungen und Männer gelten solche<br />

Einschränkungen nicht.<br />

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