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Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weilheim i.OB - Bayern

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<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong> <strong>Landwirtschaft</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> <strong>Weilheim</strong><br />

Nachschau zum Tag der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Liebe Bauern <strong>und</strong> Bäuerinnen,<br />

als Verantwortlicher <strong>für</strong> den<br />

Bereich <strong>Landwirtschaft</strong> ist es<br />

mir ein Anliegen eine persönliche<br />

Einschätzung zum Tag<br />

der <strong>Landwirtschaft</strong> im Rahmen<br />

des Lechgau- Trachtenfestes<br />

in Burggen zu geben.<br />

Zunächst ist bemerkenswert, dass trotz unterschiedlicher<br />

Positionen des BBV <strong>und</strong> BDM sowohl<br />

Herr Enderle als auch Herr Schaber betonten,<br />

dass ein gemeinsames Streiten um die beste<br />

Lösung wohl effizienter ist als ein sich gegenseitiges<br />

Aufreiben im Berufsstand. Dies scheint<br />

jedoch bei vielen Teilnehmern der Veranstaltung<br />

nicht verstanden worden zu sein.<br />

Ich will hier einige Punkte benennen, die mir<br />

besonders aufgefallen sind.<br />

Transparenzrichtlinie:<br />

2007 wurde erstmals im Mehrfachantrag darauf<br />

hingewiesen, dass auf Gr<strong>und</strong> von EU Vorgaben<br />

die Auszahlungen zu veröffentlichen sind. Die<br />

Empörung darüber war in der Bauernschaft riesig.<br />

Einige Betriebe drohten gar Ihre Mehrfachanträge<br />

zurückzuziehen.<br />

<strong>Bayern</strong> hat als einziges B<strong>und</strong>esland die Bedenken<br />

der Landwirte ernst genommen. Das Wiesbadener<br />

Gerichtsurteil wurde als Chance begriffen,<br />

die Veröffentlichung der Zahlungen zurückzustellen.<br />

Heute gibt es von den gleichen Landwirten, die<br />

sich noch vor einem Jahr über die<br />

Tranzparenzinitiative aufregten, Pfiffe da<strong>für</strong>,<br />

dass <strong>Bayern</strong> die Zahlungen nicht veröffentlicht.<br />

Wie soll die Politik auf die Wünsche der Bauernschaft<br />

hören, wenn heute nicht mehr gelten soll,<br />

was gestern gefordert wurde?<br />

(Anmerkung: Einen Tag nach dieser Veranstaltung<br />

hat Minister Brunner in einer Pressekonferenz<br />

bekannt gegeben, dass <strong>Bayern</strong> die Daten<br />

veröffentlichen wird).<br />

Sofortbeihilfen:<br />

Minister Brunner ist es gelungen eine Reihe von<br />

Sofortbeihilfen aus dem Bayerischen Haushalt<br />

<strong>für</strong> die Landwirte bereitzustellen. Unter anderem<br />

sind dies die Liquiditätsbeihilfe <strong>und</strong> die Milchkuhprämie.<br />

Weiterhin wird der Selbstbehalt bei<br />

der Gasölbeihilfe durch den B<strong>und</strong> rückerstattet.<br />

4<br />

<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>, <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Forsten</strong> <strong>Weilheim</strong><br />

Nie wurden diese Programme als Ausgleich <strong>für</strong><br />

den Milchpreisverfall dargestellt, sondern als<br />

Beitrag <strong>und</strong> politische Willensäußerung, alles<br />

Machbare <strong>für</strong> die <strong>Landwirtschaft</strong> zu unternehmen,<br />

um eine sofortige Linderung (nicht Ausgleich)<br />

der marktverursachten Einkommensverluste<br />

herbeizuführen. Bezugsmaßstab muss<br />

sein, was in dieser Hinsicht von den anderen<br />

B<strong>und</strong>esländern erreicht wurde. In diesem Vergleich<br />

ist die Leistung des bayerischen <strong>Landwirtschaft</strong>sministers<br />

spitze.<br />

Diese Leistung verdient Applaus <strong>und</strong> nicht –<br />

wenngleich wenige- Pfiffe.<br />

Vorteil der Milchkuhprämie <strong>und</strong> des Liquiditätshilfeprogrammes<br />

ist, dass diese unkompliziert<br />

<strong>und</strong> unbürokratisch sind. Ein Beitrag der <strong>Landwirtschaft</strong>sverwaltung<br />

Gelder effizient <strong>und</strong><br />

schnell den Landwirten in schwierigen Zeiten<br />

zukommen zu lassen.<br />

Wenn alle direkten Einkommensübertragungen<br />

zusammengenommen werden, ergeben sich ca.<br />

11 ct/kg Milch. Entlastungen aus anderen Bereichen<br />

oder Investitionsbeihilfen sind hier nicht<br />

berücksichtigt. Diese Gelder sind keine Selbstverständlichkeit,<br />

sondern hier<strong>für</strong> wird <strong>und</strong> wurde<br />

hart gerungen. Diese Gelder totzureden, ohne<br />

wirklich –wie <strong>für</strong> alle wünschenswert- stabile<br />

Märkte zu haben, ist fahrlässig. Selbst wenn<br />

Marktpreise sich zum positiven entwickeln, wird<br />

es immer Einkommensunterschiede zwischen<br />

Gunstlagen <strong>und</strong> benachteiligten Regionen geben.<br />

Deshalb sind gerade <strong>für</strong> unsere Region<br />

Beihilfen so wichtig.<br />

Einkommenskombinationen<br />

Spricht man von Einkommenskombinationen,<br />

kommen Rufe „sollen wir zum Tausendfüßler<br />

mutieren“!? Entscheidend ist die Gesamtarbeitsbelastung.<br />

Neue Erwerbsquellen müssen<br />

nicht immer zusätzlich zur <strong>Landwirtschaft</strong> erfolgen,<br />

sondern können auch mit einer Umstellung<br />

auf arbeitsextensivere Verfahren oder gar alternativ<br />

zur <strong>Landwirtschaft</strong> gesehen werden. Was<br />

ist daran falsch, wenn mit staatlicher Unterstützung<br />

sei es durch Beratung, Qualifizierungsangeboten<br />

oder Fördertöpfe der Zugang zu alternativen<br />

Einkommen erleichtert wird? Dies sind<br />

Angebote, entscheiden muss der Unternehmer.<br />

Blauzungenkrankheit<br />

Die Impfgegner lassen ihren Ärger gerne an der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sverwaltung ab. Die fachliche<br />

Zuständigkeit liegt aber beim Staatsministerium<br />

<strong>für</strong> Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Umgang mit bäuerlichen Berufsvertretern

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