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Niedersachsen<br />
Niedersachsen<br />
Hildesheim – Stadtführungen<br />
Mit einer Rose fing alles an …<br />
Hildesheim – Kostümführungen<br />
Kommet, sehet und staunet!<br />
Gründungslegende des Bistums und somit der<br />
Stadt. Demnach ließ sich eine kostbare Marienreliquie<br />
nicht mehr aus den Zweigen dieser<br />
Rose lösen. Kaiser Ludwig der Fromme, Sohn<br />
Karls des Großen, nahm dies als göttliches Zeichen<br />
und gründete hier im Jahr 815 ein Bistum.<br />
Noch heute rankt sich die sagenumwobene<br />
Rose an der Apsis des Mariendomes empor.<br />
Über Jahrhunderte haben Bischöfe die Stadt<br />
an der Innerste geprägt. Im Mittelalter, besonders<br />
in den Jahren des Bischofs Bernward (993<br />
bis 1022), galt die Stadt als geistliches Zentrum.<br />
Noch heute sind die vielen Kirchtürme<br />
von weitem gut sichtbar und zeugen von dieser<br />
Zeit. Als einmaliges Beispiel frühromanischer<br />
Baukunst gilt die von Bischof Bernward<br />
als seine Grablegestätte errichtete Kirche St.<br />
Michaelis. Bernwardinische Kunstwerke befinden<br />
sich auch im Mariendom: die Bronzetür<br />
und die Christussäule. Mit ihren Bildprogrammen<br />
beweisen sie die hohe Kunstfertigkeit<br />
der Handwerker im frühen 11. Jahrhundert.<br />
Seit 1985 gehören St. Michaelis und der Mariendom<br />
zum Welterbe der UNESCO. Im Dommuseum<br />
ist einer der bedeutendsten mittelalterlichen<br />
Sakralschätze Europas ausgestellt.<br />
Neben Exponaten der Goldschmiedearbeiten<br />
sind auch kostbare Evangeliare und Bibeln<br />
zu sehen. Bewusst werden hier moderne und<br />
mittelalterliche Kunst zusammengebracht. So<br />
zieht sich durch den gesamten ehemaligen<br />
dem Zeitalter der großen Pyramiden gehört<br />
zu den wichtigsten weltweit. St. Michaelis und<br />
Mariendom liegen am sogenannten Welterbeband<br />
– einem Rundweg, der den Marktplatz<br />
mit beiden Kirchen verbindet. Am Markt befindet<br />
sich im Tempelhaus das „Besucherzentrum<br />
Welterbe Hildesheim“. Dort erhalten Sie<br />
multimedial Informationen über die Welterbestätten.<br />
Am Marktplatz schlägt das Herz<br />
der Stadt. Er ist zentraler Treffpunkt, Veranstaltungsort<br />
für Konzerte und Feste, mittwochs<br />
und samstags ist Markttag. Nach der Zerstörung<br />
im Krieg wurden die prachtvollen Bauten<br />
am Platz erst in den 1980er Jahren wiederaufgebaut.<br />
Nur wenige Schritte entfernt, am<br />
Andreasplatz, steht ein rekonstruiertes Fachwerkhaus,<br />
der sogenannte „umgestülpte Zuckerhut“.<br />
Von hier fällt der Blick auf den höchsten<br />
Kirchturm Niedersachsens (114,5 Meter),<br />
von dem aus Sie eine grandiose Aussicht über<br />
Stadt und Umland erleben. Durch romantische<br />
Fachwerkgassen schlendern Sie in der<br />
der Neustadt und der südlichen Altstadt. Hier<br />
steht direkt an den mittelalterlichen Wallanlagen<br />
der einzig erhaltene Wehrturm der Stadtbefestigung,<br />
der Kehrwiederturm. Folgen Sie<br />
dem Wall vorbei an der spätromanischen Basilika<br />
St. Godehard, gelangen Sie zum barocken<br />
Magdalenengarten mit seiner Rosenpracht<br />
und dem Weinberg. Wenn Sie etwas typisch<br />
„Hildesheimisches“ suchen, probieren Sie die<br />
<strong>CICERONE</strong><br />
Profil<br />
Die Hildesheimer Stadtführer begeben<br />
sich gern mit Ihnen auf einen Spaziergang.<br />
Sie kennen nicht nur die geschichtlichen<br />
Fakten Hildesheims, sondern präsentieren<br />
diese auch unterhaltsam und abwechslungsreich.<br />
So wird jede Stadtführung zu<br />
einer individuellen Entdeckungsreise – ob<br />
bei einer offenen Führung oder gebuchten<br />
Gruppenführung. Außer „Hildesheim zum<br />
Kennenlernen“ und dem Welterbeprogramm<br />
stehen verschiedenste Themen zur<br />
Auswahl. Um die Stadt in allen Facetten zu<br />
erleben, gibt es Wochenend- und Pauschalangebote.<br />
www.hildesheimer-stadtfuehrer-gilde.de<br />
Am Mariendom liegen die Wurzeln Rittersaal ein dunkelgraues Stahlkreuz, in dessen<br />
Mitte das Ringelheimer Kruzifix aus dem Beide sind für eine kulinarische Überraschung<br />
Knochenhauerin Gerda vor ihrem Gebräuchen, von Licht- und Schattenseiten hundert in ihre Pflichten an der Seite des Stad-<br />
Hildesheimer Pumpernickel oder Luttertrunk. Mit stolzgeschwellte Brust steht die freude und fundiertem Wissen von Sitten und von ihren Vorgängerinnen aus dem 16. Jahr-<br />
der Stadt Hildesheim: Es ist der<br />
1000-jährige Rosenstock, der den 11.Jahrhundert angebracht ist. In unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zum Dom befindet sich ein<br />
sind die selbstbewussten Handruhen<br />
auf tatsächlichen Vorkommnissen in der sauberer Kleidung halten“, war der gute Rat!<br />
gut.<br />
prächtigen Amtshaus: Endlich ihrer jeweiligen Epoche. Ihre Geschichten betoberhauptes<br />
eingewiesen. „Sie möge ihn in<br />
Hildesheimern besonders am Herzen<br />
liegt. Um diese einfache Wildrose mit weiteres Museum: das Roemer- und Pelizaeus- Text: Kirsten Speer<br />
werker mit ihrem Zunfthaus am ersten Platz Stadt, finden sich in Urkunden, Tagebüchern<br />
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zartrosafarbenen Blütenblättern rankt sich die Museum. Die altägyptische Sammlung aus Bildrechte: Bischöfliche Pressstelle,<br />
der Stadt vertreten - am Marktplatz, direkt ge-<br />
und anderen schriftlichen Überlieferungen Text: Bettina Reese<br />
Hildesheim Marketing GmbH, B. Reese.<br />
wieder. Es sind aber nicht nur die historischen Bildrechte: Thal/Reese<br />
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Fakten, die zählen, Klatsch und Tratsch gehören<br />
ebenso mit dazu. Authentisch wirken die<br />
Auftritte durch eine möglichst originalgetreue <strong>CICERONE</strong> Profil<br />
Gewandung. Manchmal ist die Darstellung so<br />
realistisch, dass der am<br />
genüber dem Rathaus. Nicht weniger prächtig<br />
ist das reichgeschnitzte Handelskontor in<br />
Sichtweite des Knochenamtshauses: Mit Tuchen<br />
haben der Fernhandelskaufmann Hans<br />
Storre und sein fleißiges Eheweib Margareta<br />
Bex ihren Wohlstand begründet. Das Paar gehört<br />
im 16. Jahrhundert zur gebildeten Oberschicht<br />
der Stadt, und zeigt dies auch. Mit den<br />
einfachen Handwerkern, wie den Knochenhauern,<br />
haben sie nur beiläufig etwas zu tun.<br />
Treffen die beiden Frauen dennoch aufeinander,<br />
liegt Streit in der Luft: Mit spitzen Zungen<br />
verteidigt jede ihre Position. Die gewandeten<br />
Stadtführer nehmen Sie mit auf eine Zeitreise<br />
in die 1200-jährige Geschichte Hildesheims.<br />
Sie werden hautnah und mit allen Sinnen<br />
hineingezogen in längst vergangene Zeiten.<br />
Die Spanne der Begegnungen reicht von der<br />
einfachen Bischofsköchin Martha aus dem<br />
11. Jahrhundert bis zur Hildesheimer Reichstagsabgeordneten<br />
Elise Bartels aus dem 20.<br />
Jahrhundert. Ehrbare Hausfrauen können sich<br />
von der Qualität des handgemahlenen Sandes<br />
der Sandklopperschen ebenso überzeugen,<br />
wie von der Güte des feingewebten Leinens<br />
der Wittfrau Koderolv. Man sollte sich vor der<br />
manchmal gefährlichen Wirkung der Kräuter<br />
im Korb der als Hexe verrufenen Geseke<br />
Moller hüten. Unbedenklich kann jedoch der<br />
Duft genossen werden. Insgesamt berichten<br />
40 historisch gewandete Figuren mit Spiel-<br />
Wegrand hockenden<br />
zerlumpten Aussätzigen<br />
Hilfe angeboten<br />
wird. Einmal ließ sich<br />
sogar eine Rettungswagenbesatzung<br />
nur mit<br />
dem Hinweis auf den<br />
in Kürze stattfindenden<br />
Auftritt beruhigen. Dagegen zog sich ein Benediktinermönch,<br />
der die erwartungsvollen Augen<br />
von Gästen beim Vorübergehen bemerkte,<br />
schmunzelnd aus der Affäre mit den Worten:<br />
„Ich bin echt!“. Die gewandeten Stadtführer<br />
sind ein fester Bestandteil des touristischen<br />
Angebotes der Stadt. Auch die Hildesheimer<br />
wissen die inzwischen vertrauten, wohlbekannten,<br />
altertümlich gekleideten Figuren zu<br />
schätzen und übernehmen des Öfteren deren<br />
Sprachgebrauch. „Gott zum Gruße“, „Gehabt<br />
Euch wohl“ - sind längst geläufige Grußformeln.<br />
Nicht nur bei großen und kleinen Festen,<br />
bei offiziellen und inoffiziellen Anlässen der<br />
Stadt ist ihre Anwesenheit erwünscht. So wurde<br />
die Ehefrau des neugewählten Bürgermeisters<br />
bei seiner öffentlichen Amtseinführung<br />
Selbstverständlich kann ein jeder in den<br />
Genuss solcher Auftritte und Rundgänge<br />
kommen. Die beste Gelegenheit dazu ist<br />
die Teilnahme bei einer der offenen Führungen.<br />
Jeden ersten Freitag im Monat<br />
starten diese zu verschiedenen Themen<br />
– zwölf unterschiedliche im Jahr. Der Jahreszyklus<br />
beginnt mit den mysteriösen<br />
zwölf Raunächten und ihren Bräuchen in<br />
der Zeit zwischen Weihnachten und dem<br />
Drei-Königs-Tag. Im Programm sind immer<br />
Kostümführungen, die für Kinder und zart<br />
Besaitete nicht unbedingt geeignet sind.<br />
Derb kann es zugehen bei „Hexen, Huren,<br />
Henkersknechte“, „Lichtscheue Gestalten<br />
und anderes Gesindel“ und „Mord und Totschlag“.<br />
Trotz oder gerade deswegen sind<br />
sie besonders beliebt. Gesittet und angemessen,<br />
aber genauso mitreißend, ist der<br />
Ton bei Themen rund um Kirchen, Klöster<br />
und bürgerliches Leben. Zum Jahresabschluss<br />
geht es traditionell bei der Dezember-Führung<br />
immer um Advent und Weihnachten.<br />
Wer einmal auf den Geschmack<br />
gekommen ist, bucht die historischen Figuren<br />
zu den unterschiedlichsten Anlässen<br />
– vom Geburtstag bis zur Weihnachtsfeier.<br />
www.costume-event.de<br />
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