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Sachsen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Natur- und Landschaftsführer Sachsen<br />
Vielfältige Natur und Kulturgeschichte<br />
Bad Dürrenberg<br />
Stadt mit Salz in der Luft<br />
Ländliches Dresden<br />
Bis 1999 bildeten die Hänge der Elbe zwischen<br />
Radeberger Vorstadt und Pillnitz die<br />
Stadtgrenzen von Dresden. Seit der Eingemeindung<br />
weiterer Dörfer trägt Dresden auch<br />
oberhalb der Elbhänge ein ländliches Gesicht.<br />
Hier finden Sie Dörfer mit liebevoll gestalteten<br />
Gärten, Obstbaumalleen, bewaldete<br />
Hügel, Wiesen und Äcker. Kurfürst Friedrich<br />
August III. von Sachsen ließ hier 1780 einen<br />
künstlichen Wasserfall, mehrere Brücken und<br />
weitere Landschaftskulissen zum romantischen<br />
Lustwandeln anlegen. Entdecken Sie<br />
mit Axel Friebe und Christoph Moormann die<br />
landschaftlichen Reize zwischen dem Schönfelder<br />
Hochland und dem Friedrichsgrund. Sie<br />
geben Ihnen Einblicke in die Geologie dieses<br />
Gebiets, in botanische Besonderheiten oder<br />
Veränderungen in der Landnutzung. Mit ihnen<br />
wandern Sie auch durch die Geschichte<br />
Sachsens.<br />
Auf den Spuren Richard Wagners<br />
Ulrike Schwenke folgt auf ihrer Wanderung<br />
den Spuren Richard Wagners. Der Komponist,<br />
seine Frau Minna und Hund Peps kamen 1846<br />
als Feriengäste in das unweit von Dresden gelegene<br />
Dorf Graupa. In seinen Briefen berichtet<br />
Wagner von ausgedehnten Spaziergängen<br />
unter anderem zur Lochmühle im Liebethaler<br />
Grund. Einst war dieses enge Tal ein beliebter<br />
Zugang für Künstler und andere Reisende in<br />
die bizarr-dramatische Felsenwelt der Sächsischen<br />
Schweiz. Kurz vor der Lochmühle<br />
begegnet uns unvermittelt das 12,5 m hohe<br />
Richard-Wagner-Denkmal. Zu den Klängen<br />
der Ouvertüre der Oper Lohengrin erfahren<br />
Wanderer, dass genau hier diese Musik entstanden<br />
ist.<br />
Malerisches in der Nationalparkregion<br />
Sächsisch-Böhmische Schweiz<br />
Als Caspar David Friedrich zum ersten Mal im<br />
Felsengebirge südöstlich von Dresden war,<br />
mag er gedacht haben, dass er endlich den<br />
Ort seiner Sehnsüchte gefunden hatte. Viele<br />
seiner bedeutendsten Gemälde entstanden<br />
hier, und zahlreiche andere Maler setzten den<br />
Felsen ein bildhaftes Denkmal. Seit nunmehr<br />
25 Jahren gehört die Sächsische Schweiz zum<br />
Tafelsilber der deutschen Einheit. 93 km² stehen<br />
unter besonderem Schutz und bilden<br />
den Nationalpark Sächsische Schweiz. Auf<br />
tschechischer Seite schließen sich 79 km² als<br />
Nationalpark Böhmische Schweiz an. Beide<br />
Gebiete sind seit 2009 die Spezialität von Ralf<br />
Schmädicke. Auf wenig begangenen Pfaden<br />
führt er in kleinen Gruppen durch die stillen<br />
Gegenden der Nationalparkregion.<br />
Urwüchsige Natur und eine<br />
einzigartige Volksbauweise<br />
In der Oberlausitz, im Grenzwinkel zu Tschechien<br />
und Polen, liegt das Zittauer Gebirge.<br />
Mit 130 km² Größe ist es das kleinste Mittelgebirge<br />
Deutschlands. Auf engstem Raum bietet<br />
es Abwechslung, wie sie meist nur große Gebirge<br />
aufweisen: Sandsteinfelsen, Vulkankuppen,<br />
bewaldete Hügel und Bachtäler in einer<br />
alten Kulturlandschaft. Deutsche Siedler, die<br />
ab dem 11. Jahrhundert in die Oberlausitz kamen,<br />
schufen ein besonderes Fachwerkhaus,<br />
das Umgebindehaus. Dieser einzigartige Gebäudetyp<br />
prägt bis heute die Landschaft der<br />
Oberlausitz. Wandern Sie mit Judith Petzka<br />
durch Dörfer mit Umgebindehäusern, auf<br />
Bergkuppen und durch bizarre Felsenwelten,<br />
an denen Wind und Wetter fantasievolle<br />
Skulpturen formten.<br />
Text: Alexander Klein<br />
Bildrechte: Alexander Klein<br />
<strong>CICERONE</strong><br />
Profil<br />
Wir sind zertifizierte Natur- und Landschaftsführer<br />
sowie Gästeführer und<br />
bieten zu jeder Jahreszeit Führungen an.<br />
Unser Aktionsgebiet umfasst die Erlebnisregion<br />
Dresden, den Naturpark Zittauer<br />
Gebirge, die Nationalparkregion Sächsische<br />
Schweiz und das Silberne Erzgebirge.<br />
Aber auch in Nordböhmen und Niederschlesien<br />
sind wir unterwegs. Wir deuten<br />
Wiesen, Kräuter oder Vogelstimmen und<br />
verraten Tricks, wie man im Winter Laubbäume<br />
bestimmen kann. Auch kulturgeschichtliche<br />
Besonderheiten bringen wir<br />
unseren Gästen nahe. Wir führen kleine<br />
und große Gruppen, Firmen, private Freundeskreise<br />
oder Gruppen, die mit Bus oder<br />
Schiff anreisen. Auch Individualtouristen<br />
sind uns willkommen.<br />
www.naturfuehrer-sn.net<br />
Die Salzgeschichte Bad Dürrenbergs<br />
ist bereits mehrere Jahrhunderte<br />
nachweisbar. Im heutigen Ortsteil<br />
Teuditz wurde bereits 1347 die Herstellung<br />
von Salz aus Sole urkundlich erwähnt.<br />
Doch erst mit der Erschließung einer ergiebigen<br />
Solequelle 1763 durch den sächsischen<br />
Bergrat Johann Gottfried Borlach begann für<br />
die Region eine Blütezeit, die auch einigen<br />
Reichtum brachte. Es entwickelte sich eine ertragreiche<br />
kursächsische Saline mit späterem<br />
Kurbetrieb. Heute erinnern technische Denkmale<br />
an die Salzgewinnung. Der Borlachturm<br />
ist das Wahrzeichen der Stadt. Unter ihm befindet<br />
sich in 223 m Tiefe die Solequelle, und<br />
er beherbergt das Salzmuseum. In unmittelbarer<br />
Nähe steht der Witzlebenturm. Neben<br />
diesen beiden Türmen ist das Gradierwerk<br />
eine weitere technische Attraktion. Mit 638<br />
m ist es eines der längsten zusammenhängenden<br />
Gradierwerke Europas mit einer Ausichtsplattform<br />
in 12 m Höhe. Aufgabe des<br />
Gradierwerkes war, die Siedewürdigkeit der<br />
Sole zu konzentrieren. Die über das im Holzgerüst<br />
befindliche Schwarzdornreisig rieselnde<br />
Sole wird fein zerstäubt und bildet ein der<br />
Nordseeluft ähnliches Mikroklima. Diesen So-<br />
lenebel kann man beim Wandeln entlang des<br />
Gradierwerkes und in der Kaltinhalier-Halle<br />
einatmen. Besonders im Sommer ist der Aufenthalt<br />
in Gradierwerksnähe angenehm. Die<br />
Lufttemperatur ist ca. 5 Grad Celsius niedriger<br />
als im Umfeld. Durch das Mikroklima und die<br />
Lufthygiene erhielt Bad Dürrenberg 2008 das<br />
Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“<br />
und die Sole „Staatlich anerkannte Heilquelle“.<br />
Ein 10 ha großer Park wird von dem Gradierwerk<br />
ummantelt. Mit seinen gepflegten<br />
Blumenanlagen und Rasenflächen, den über<br />
80-jährigen Palmen und über 40 verschiedenen<br />
Baumarten gibt der Park Zeugnis von<br />
der Atmosphäre des einstigen Kurbetriebes.<br />
Im Park wird auch Geschichte vermittelt: Bei<br />
Schachtarbeiten hat man 1934 menschliche<br />
Skelette gefunden. Dabei handelt es sich um<br />
eine Doppelbestattung mit reichen Grabbeigaben.<br />
Nach Untersuchungen handelt es sich<br />
um eine Frau und ein Kind, welche vor 8500<br />
Jahren lebten. Dieser Fund ist in Mitteleuropa<br />
einzigartig und im Museum für Früh- und<br />
Vorgeschichte in Halle zu sehen (Dürrenberger<br />
Schamanin). Erwähnenswert sind auch die<br />
Hinweise auf die Schlacht bei Riade um 933 n.<br />
Chr. und der Hunnenstein im Südteil des Parks.<br />
Am Borlachplatz erinnern ein kleiner Kohlewagen<br />
und Schienenteile an die 1. Preußische<br />
Schienenbahn, die Tollwitz-Dürrenberger<br />
Kohlebahn, die 1836 in Betrieb genommen<br />
wurde. Zur Streckenführung war eine Untertunnelung<br />
notwendig, und so entstand der<br />
älteste Eisenbahntunnel Deutschlands. Er<br />
kann heute zu besonderen Veranstaltungen<br />
besichtigt werden, ebenso der Schacht, der<br />
unter dem Borlachturm zur Quelle führt. Und<br />
noch eine Besonderheit weist unsere Stadt<br />
auf: Hier kreuzen sich der von Süd nach Nord<br />
verlaufende Saaleradwanderweg und der von<br />
Ost nach West verlaufende Radweg Leipzig –<br />
Geiseltal. Für Radfahrer wurde eine Servicestation<br />
am Fuße des Borlachturms eingerichtet.<br />
Besonders „Mutige“ gehen vielleicht ein Haus<br />
weiter, in das ehemalige Rittergutshaus, später<br />
Salzamt und heute Standesamt, wo sogar<br />
vor einem alten Steinbackofen die Trauung<br />
vollzogen werden kann.<br />
92 93<br />
Text: Hannelore Ulrich, Mitglied Hallesche<br />
Gästeführer e.V.<br />
Bildrechte: Hannelore Ulrich, Mitglied Hallesche<br />
Gästeführer e.V.<br />
<strong>CICERONE</strong><br />
Profil<br />
Die zentrale Lage Bad Dürrenbergs zu den<br />
Städten Halle und Leipzig und die guten<br />
Verkehrsanbindungen lassen viele Gäste<br />
gern in die sonnige Oase Bad Dürrenbergs<br />
kommen. „Glück auf!“<br />
www.halle-gf.de und<br />
www.badduerrenberg.eu<br />
<strong>CICERONE</strong> SPEZIAL