Dokumentation über den Neujahrsempfang 2017
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8 Erzbischof Ludwig Schick<br />
Erzbischof Ludwig Schick 9<br />
Jahren: „Wie finde ich einen gnädigen Gott?“, das wird <strong>2017</strong> selten<br />
gefragt. Wir wer<strong>den</strong> auch weniger von persönlichen Gewissensbissen<br />
geplagt, als die Menschen im 16. Jahrhundert, allen voran Martin<br />
Luther.<br />
Uns beschäftigen und „quälen“ heute ganz andere Fragen, etwa<br />
solche: Wie bekommen wir eine friedliche und gerechte Welt? Wie<br />
können wir weltweit die Menschheit in eine gute Zukunft führen?<br />
Wie können wir die Schöpfung bewahren als Haus aller Menschen?<br />
Wie können die verschie<strong>den</strong>en Kulturen, Ethnien und Religionen,<br />
die durch Mobilität und moderne Kommunikationsmittel immer<br />
enger zusammenkommen, ihre Unterschiede dankbar anerkennen<br />
und sich dabei ihrer gemeinsamen Menschenwürde bewusst wer<strong>den</strong><br />
sowie sich die unveräußerbaren Menschenrechte gegenseitig<br />
zusprechen? Das sind unsere Fragen heute, die zumindest viele derzeit<br />
genauso beschäftigen wie vor 500 Jahren die Frage nach dem<br />
gnädigen Gott und wie rette ich meine Seele.<br />
Auf unsere heutigen Fragen können und wollen Jesus<br />
Christus und sein Evangelium<br />
Antworten geben und wir können aus Seinem Wort Antworten fin<strong>den</strong><br />
und mit IHM Antwort geben. Dabei lässt Jesus Christus „<strong>den</strong><br />
gnädigen Gott nicht außen vor“, sondern bekennt ihn heute, <strong>2017</strong>,<br />
und verkündet ihn uns.<br />
Jesus Christus ist und bleibt der Retter der Menschen, der Menschheit<br />
und der Schöpfung. Er ist der Sohn Gottes, des barmherzigen<br />
Vaters, beide wirken zusammen im Heiligen Geist, um in <strong>den</strong> Herzen<br />
der Menschen die Liebe zu entzün<strong>den</strong> und das Angesicht der<br />
Erde zu erneuern. Der dreifaltige Gott gibt uns Hoffnung in all unseren<br />
Fragen und in all unseren Problemen heute dafür, dass die Welt<br />
nicht untergeht, sondern gute Zukunft hat.<br />
Christusjubiläum <strong>2017</strong>: Christus lobpreisen, IHN in die Mitte stellen,<br />
der <strong>den</strong> Menschen Antworten auf ihre Fragen heute geben kann.<br />
Das Jahr <strong>2017</strong> soll deshalb auch ein missionarisches Jahr wer<strong>den</strong>.<br />
Um Jesus Christus muss es gehen, ökumenisch, in diesem Jahr des<br />
Reformationsge<strong>den</strong>kens, das ein Christusjubiläum wer<strong>den</strong> soll.<br />
Im Erzbistum Bamberg haben wir zusammen mit der evangelisch-lutherischen<br />
Landeskirche und allen ACK-Kirchen viele Gottesdienste,<br />
Wallfahrten und Veranstaltungen geplant, um Christus zu<br />
preisen und um ihn gemeinsam in <strong>den</strong> Mittelpunkt von Kirche und<br />
Gesellschaft zu stellen. Eine der wichtigsten Veranstaltungen und<br />
die erste findet heute hier in Coburg statt. Ich bin Kardinal Kasper,<br />
der ein ausgewiesener Ökumeneexperte ist, von ganzem Herzen<br />
dankbar, dass er meiner Einladung entsprochen hat und heute bei<br />
uns ist. Er wird uns ganz sicher aus seiner reichen Erfahrung als Professor,<br />
Bischof von Rottenburg-Stuttgart und Ökumeneminister des<br />
Papstes sowie aus seinem geistlichen Leben Impulse geben, wie wir<br />
dieses Christusjubiläum <strong>2017</strong> feiern können, damit Christus in unserer<br />
Mitte die Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften verbindet<br />
und unsere Welt mit all ihren Fragen voranbringt.<br />
Lieber Herr Kardinal, nach der Begrüßung durch <strong>den</strong> Herrn Oberbürgermeister<br />
von Coburg, Norbert Tessmer, dem ich für sein Grußwort<br />
danke, möchte ich Sie um Ihren Vortrag bitten. Wir alle sind<br />
gespannt auf Ihre Ausführungen.