marketing - Department Wirtschafts- und Betriebswissenschaften
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Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
<strong>und</strong> <strong>und</strong> Marketing<br />
Marketing<br />
Teil Teil 1: 1: Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
� ao.Univ.-Prof. Dr. Heinz K. Stahl<br />
Leoben, WS 2010/11
Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
1 1 Einf Einführung Einf Einf hrung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 1
Die Die Die vier vier Ebenen Ebenen der der Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf<br />
hrung<br />
Vision Visionäre Vision re Ebene<br />
Ideen, Wachträume, Utopien<br />
Normative Normative Ebene<br />
Ebene<br />
Prinzipien, Absichten, Spielregeln<br />
Strategische Strategische Ebene Ebene<br />
Ebene<br />
Erfolgspotenziale, Ziele, Handlungspläne<br />
Operative Operative Ebene<br />
Aufträge, Abläufe, Systeme<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 2
���� Die Die vision visionäre vision vision re re Ebene<br />
Vision Visionäre Vision<br />
Visionäre Vision re re Ebene<br />
Ebene<br />
Die „Utopie“ Die „Vision“<br />
Wunschvorstellung<br />
Illusion<br />
Wachtraum eines<br />
Einzelnen<br />
Die „leitende Idee“<br />
Ergebnis gemeinsamer<br />
Reflexionen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 3
Die Die „Vision" Vision" zwischen zwischen zwischen Realit Realität Realit t <strong>und</strong> Hybris I<br />
� Henry Ford:<br />
"I will build a motor car for the great multitude… It will be so low in<br />
price that no man making a good salary will be unable to own one<br />
and enjoy with his family the blessings of hours of pleasure in<br />
God’s great open spaces"<br />
� Cargill:<br />
"To improve the standard of living aro<strong>und</strong> the world"<br />
� Hewlett-Packard:<br />
"To make technical contributions for the advancement and<br />
welfare of humanity"<br />
� McKinsey:<br />
"To help leading corporations and governments to be more<br />
successful"<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 4
Die Die „Vision" Vision" zwischen zwischen zwischen Realit Realität Realit t <strong>und</strong> Hybris II<br />
� Merck:<br />
"To preserve and improve human life"<br />
� Sony:<br />
"To experience the joy of advancing and applying technology for the<br />
benefit of the public"<br />
� Walt Disney:<br />
"To make people happy"<br />
� Wal-Mart:<br />
"To give ordinary folk the chance to buy the same things as rich<br />
people"<br />
� Mary Kay Cosmetics:<br />
"To give unlimited opportunity to woman"<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 5
Antoine Antoine de de Saint Saint Exupéry Exupéry on on on Vision<br />
Vision<br />
“If you want to build a ship,<br />
don't drum up people together<br />
to collect wood and<br />
don't assign them tasks and work,<br />
but rather teach them<br />
to long for the endless immensity of the sea”<br />
Antoine de Saint Exupéry<br />
1900-1944<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 6
James James Collins Collins & & Jerry Jerry Porras Porras on on Vision<br />
Vision<br />
„Listen to people in truly great companies talk about their<br />
achievements – you will hear little about earnings per share<br />
Maximizing shareholder wealth does not inspire people at all<br />
levels of an organization, and it provides precious little guidance“<br />
6.000<br />
Cumulative shareholder return<br />
of visionary companys 1926 –<br />
1990 (Collins and Porras)<br />
1.000<br />
1960 1976<br />
1990<br />
Visionary companies<br />
Control group<br />
Stock market<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 7
Die Die „leitende leitende leitende Idee": Idee": Idee": Beispiele<br />
Beispiele<br />
� "Wir sind die helfende Hand für den Mittelstand"<br />
� "Wir wollen unseren Gästen Erlebnisse bieten"<br />
� "Wir streben nach Ansehen in der Gesellschaft"<br />
� "Wir wollen innerhalb der nächsten zehn Jahre vom Zulieferer<br />
zum Hersteller aufsteigen"<br />
� "Für uns gibt es keinen unmöglichen K<strong>und</strong>enwunsch"<br />
� "Wir sprengen Branchengrenzen”<br />
� "Wir sind <strong>und</strong> bleiben auf das Engste mit unserer Region<br />
verb<strong>und</strong>en"<br />
� "Wir machen bezahlbare Möbel mit Qualität"<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 8
���� Die Die normative normative Ebene<br />
Ebene<br />
Normative Normative Normative Normative Ebene<br />
Ebene<br />
Ebene<br />
Ebene<br />
Prinzipien, Absichten, Spielregeln<br />
Unternehmensphilosophie Unternehmenspolitik<br />
Unternehmensleitbild<br />
Unternehmensidentität<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 9
� „Unternehmensphilosophie"<br />
Unternehmensphilosophie"<br />
� Umfasst die Werthaltungen<br />
Werthaltungen <strong>und</strong> Überzeugungen<br />
berzeugungen<br />
berzeugungen, berzeugungen die den<br />
ethischen Kern des Unternehmens ausmachen sollen<br />
� Sie erzeugen ein Spannungsfeld zwischen vorhandenen <strong>und</strong><br />
beabsichtigten beabsichtigten Werthaltungen<br />
� Sie engen engen ein ein, ein weil aufgr<strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>annahmen gewisse<br />
Strategien einfach nicht denkbar sind<br />
� Sie erweitern erweitern die eigenen Möglichkeiten, weil sie die<br />
Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung lenken<br />
� Die Unternehmensphilosophie soll die Entwicklung der<br />
Unternehmenskultur Unternehmenskultur „steuern"<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 10
„Gr<strong>und</strong>annahmen": Gr<strong>und</strong>annahmen": Gr<strong>und</strong>annahmen": Beispiele<br />
Beispiele<br />
� „Wir achten auf Toleranz Toleranz, Toleranz<br />
wir pflegen Vielfalt, Vielfalt, wir fördern<br />
Selbst Selbständigkeit<br />
Selbst ndigkeit ndigkeit" ndigkeit<br />
� „Nicht alles können wir sofort erreichen; deshalb betrachten wir<br />
Ausdauer Ausdauer als eine unserer wichtigsten Tugenden"<br />
� „Sicherheit Sicherheit steht für uns im Vordergr<strong>und</strong>: für unsere K<strong>und</strong>en, unsere<br />
Mitarbeiter, unsere Partner"<br />
� „Unsere Zusammenarbeit soll von gegenseitigem Vertrauen bestimmt<br />
sein“<br />
� Novartis Novartis: Novartis Leadership, Empowerment, Customer and quality focus,<br />
Competence, Action / speed / simplicity / initiative, Candor / trust /<br />
integrity, Communication, Commitment / self-discipline<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 11
Unternehmensphilosophie: Unternehmensphilosophie: Beispiel<br />
Encouraging Professional Excellence<br />
Welcoming New Challenges<br />
Customer First<br />
Encouraging Teamwork Global Perspective<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 12
Fallbeispiel<br />
Fallbeispiel<br />
„Unternehmensphilosophie<br />
Unternehmensphilosophie<br />
Unternehmensphilosophie“<br />
Unternehmensphilosophie<br />
Mit Mit voller voller Kraft Kraft in in in die die Zukunft! Zukunft! Zukunft! - Die ENGEL Unternehmensphilosophie<br />
Die ENGEL Gruppe sieht ihre Aufgabe nicht allein in der Produktion von Spritzgießmaschinen,<br />
sondern bietet als eines der weltweit führenden Unternehmen des<br />
Kunststoffmaschinenbaues alle Technologiemodule wie Spritzgießmaschine <strong>und</strong><br />
Automatisierung aus einer Hand...<br />
Innovationsgeschwindigkeit Innovationsgeschwindigkeit <strong>und</strong> <strong>und</strong> Flexibilit Flexibilität Flexibilit Flexibilit<br />
Auf Eigenverantwortung <strong>und</strong> die Innovationsbereitschaft der Mitarbeiter legt man bei ENGEL<br />
großen Wert. Die Produkte sind das Ergebnis ihres Einsatzes. Die Teilung der Verantwortung<br />
durch Verselbstständigung der Unternehmensbereiche sichert die<br />
Innovationsgeschwindigkeit ...<br />
High High-Tech High Tech Tech-Produkte Tech Produkte in in gro großen gro<br />
en en St Stückzahlen<br />
St<br />
ckzahlen<br />
Die führende Marktposition von ENGEL beruht auf zwei Eckpfeilern. Einerseits das<br />
Hochtechnologiegeschäft, das ständige Weiterentwicklungen initiiert <strong>und</strong> andererseits die<br />
Produktion großer Stückzahlen, welche kostenintensive Entwicklungen finanzierbar macht....<br />
Global Global Player<br />
Mit der Expansion in Nordamerika hat ENGEL bereits in den siebziger Jahren auf weltweite<br />
Präsenz gesetzt <strong>und</strong> so die weltweit führende Marktposition abgesichert. Der nächste Schritt<br />
war in Kontinenten mit großem Wachstumspotential eine eigene Produktion aufzubauen.<br />
ENGEL ist daher seit Beginn des neuen Jahrtausends auch in Asien mit einer eigenen<br />
Produktion präsent.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 13
Fallbeispiel<br />
Fallbeispiel<br />
„Unternehmensphilosophie<br />
Unternehmensphilosophie<br />
Unternehmensphilosophie“<br />
Unternehmensphilosophie<br />
Unternehmensphilosophie“<br />
Unternehmensphilosophie<br />
Zur Erinnerung: Die Unternehmensphilosophie<br />
Unternehmensphilosophie<br />
� umfasst die Werthaltungen <strong>und</strong> Überzeugungen, die den ethischen Kern des<br />
Unternehmens ausmachen sollen<br />
� erzeugt ein Spannungsfeld zwischen vorhandenen <strong>und</strong> beabsichtigten<br />
Werthaltungen<br />
� engt ein, weil aufgr<strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>annahmen gewisse Strategien einfach nicht<br />
denkbar sind<br />
� erweitert die eigenen Möglichkeiten, weil sie die Aufmerksamkeit in eine<br />
bestimmte Richtung lenkt<br />
� soll die Entwicklung der Unternehmenskultur „steuern"<br />
Fragen:<br />
� Inwieweit erfüllt das Fallbeispiel diese Kriterien? Deckt sich diese<br />
Unternehmensphilosophie auch in semantischer Hinsicht mit den (vermuteten )<br />
Erwartungen der anzusprechenden Zielgruppen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 14
� „Unternehmenspolitik<br />
Unternehmenspolitik<br />
Unternehmenspolitik“<br />
Unternehmenspolitik<br />
� Umfasst die gr<strong>und</strong>legenden Maximen Maximen, Maximen<br />
die<br />
das Handeln des Unternehmens <strong>und</strong> ihrer<br />
Organe prägen<br />
� Diese Maximen können Absichten Absichten, Absichten<br />
Zwecke Zwecke oder oberste Regeln Regeln sein<br />
� Unternehmenspolitik hat drei Facetten:<br />
� Verbindlichkeit Verbindlichkeit (Analogie zur Gesetzgebung)<br />
� Durchsetzung Durchsetzung (Analogie zur Exekutive)<br />
� Ver Veränderung<br />
Ver nderung (Analogie zur Evolution)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 15
Unternehmenspolitik: Unternehmenspolitik: Unternehmenspolitik: Beispiel<br />
Beispiel<br />
� Die konsequente Ausrichtung aller Tätigkeiten im Unternehmen auf<br />
Qualität, Sicherheit, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Umwelt in Form qualitativ<br />
hochwertiger Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen sehen wir als wichtige<br />
Voraussetzung zur Bestandssicherung des Unternehmens <strong>und</strong> einer<br />
kontinuierlichen Partnerschaft mit unseren Mitarbeiter, K<strong>und</strong>en,<br />
Lieferanten <strong>und</strong> der Öffentlichkeit.<br />
� Wir bekennen uns uneingeschränkt zum Prinzip Verantwortung für<br />
die Zukunft (Sustainable Development).<br />
� Dabei berücksichtigen wir ökonomische, ökologische <strong>und</strong> soziale<br />
Belange gleichermaßen.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 16
„Teilpolitiken<br />
Teilpolitiken<br />
Teilpolitiken“<br />
Teilpolitiken<br />
Aus der Unternehmenspolitik leiten sich die Teilpolitiken ab:<br />
� Funktionsbezogene Politiken, z. B.<br />
� Absatzpolitik<br />
� Produktionspolitik<br />
� Beschaffungspolitik<br />
� Personalpolitik<br />
� Finanzpolitik<br />
� Detailbezogene Politiken, z. B.<br />
� Kostenpolitik<br />
� Preis- <strong>und</strong> Konditionenpolitik<br />
� Dividendenpolitik<br />
� Steuerpolitik<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 17
� "Unternehmensidentit<br />
"Unternehmensidentität"<br />
"Unternehmensidentit t" t"<br />
� Ist die Besonderheit<br />
Besonderheit, Besonderheit<br />
die<br />
Einmaligkeit<br />
Einmaligkeit, Einmaligkeit die Unverwechsel-<br />
barkeit barkeit des Unternehmens<br />
� Wann entsteht eine „gelungene gelungene<br />
Identität"?<br />
� Im Innenverh Innenverhältnis<br />
Innenverh<br />
ltnis ltnis, ltnis wenn die<br />
Identität in einem besonders<br />
ausgeprägten Wir-Bewusstsein zum<br />
Ausdruck kommt<br />
� Im Au Außenverh Au enverh enverhältnis<br />
enverh ltnis ltnis, ltnis wenn die<br />
Fremdbilder der Selbstdarstellung<br />
möglichst nahe kommen<br />
"Communications"<br />
Worte<br />
Erscheinung<br />
"Design"<br />
Identität<br />
"Behaviour"<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 18<br />
Taten
� Unternehmensleitbild<br />
Unternehmensleitbild<br />
Unternehmensleitbild<br />
� Unternehmen sind anonyme anonyme Gebilde: Die Mitarbeiter machen<br />
Sich folglich selber ein "Bild" von "ihrem" Unternehmen<br />
� Dabei spielen die durch die Interventionen von Führungskräften<br />
entstandenen "Maximen" (Gr<strong>und</strong>sätze, Zielvorstellungen,<br />
Gr<strong>und</strong>strategien) eine große Rolle<br />
� Um die Evolution des Unternehmens zu "steuern", muss man das<br />
Rahmenkonzept als Leitbild formulieren<br />
� Drei Funktionen:<br />
� Die einzelnen Bilder offen zu legen <strong>und</strong> zu verdichten, ohne<br />
ihren emotionalen Gehalt zu verlieren<br />
� Den Mitarbeitern bei der Komplexitätsbewältigung zu helfen =<br />
Wunsch nach Übersicht, Klarheit <strong>und</strong> Ganzheit<br />
� Erstrebenswertes Wunschbild = Soll-Vorstellung zu entwickeln<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 19
Unternehmensleitbild: Unternehmensleitbild: Beispiel<br />
Beispiel<br />
� Christliche Ethik ist unser geistiges F<strong>und</strong>ament<br />
� Do-it-yourself ist die Leitidee unserer Geschäftstätigkeit<br />
� Die Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en ist der Maßstab unserer Aktivitäten<br />
� Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist die Voraussetzung für unseren<br />
Erfolg<br />
� Fairness zu unseren Geschäftspartnern ist die Basis langfristiger<br />
Zusammenarbeit<br />
� Nachhaltiges Wirtschaften ist unsere Stärke als<br />
Familienunternehmen<br />
� Soziales Engagement ist unser Ausdruck von<br />
Verantwortungsbewusstsein<br />
� Engagement für Kunst ist unsere Quelle für Kreativität <strong>und</strong><br />
Innovation<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 20
Probleme Probleme Probleme mit mit Leitbildern<br />
Leitbildern<br />
� Führungskräfte, die von einer Wirklichkeit ausgehen <strong>und</strong> diese<br />
durchzusetzen versuchen, hat das Leitbild falsch verstanden<br />
� Das "Abladen" der individuellen Bilder stellt besonders große<br />
Organisationen vor nahezu unlösbare Probleme<br />
� Die Unternehmensmitglieder reagieren auf ein oktroyiertes<br />
oktroyiertes<br />
oktroyiertes<br />
Leitbild, indem sie sich nun erst recht eine "zweite Wirklichkeit"<br />
schaffen<br />
� Die Soll-Vorstellungen müssen so entwickelt werden, dass sie<br />
normativ anspornend wirken, ohne die Mehrheit der Mitarbeiter zu<br />
überfordern<br />
� Gefahr, dass das "Soll" des Leitbildes dem "Ist" der Wirklichkeit zu zu<br />
weit weit voraus eilt: Folgen sind Sarkasmus <strong>und</strong> Abwendung<br />
� Die Erstellung eines echten "Leitbildes" ist enorm zeit zeit- zeit <strong>und</strong><br />
energie energieaufwendig<br />
energie<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 21
„Unternehmensleitbild<br />
Unternehmensleitbild<br />
Unternehmensleitbild“: Unternehmensleitbild : : Ein Ein iterativer iterativer Prozess<br />
Prozess<br />
Top-Management<br />
Leitbild<br />
Organization<br />
Top-Management<br />
Leitbild<br />
Organization<br />
Individual pictures<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 22
� Mission Mission Statement<br />
Statement<br />
� Versucht eine Brücke zu bilden zwischen der Historie des<br />
Unternehmens <strong>und</strong> seinem Zweck<br />
� In der Praxis unscharf: vom einfachen, oft platten Slogan bis<br />
zum Wunschbild<br />
� Beispiele:<br />
� Ford: „We are a global family with a proud heritage<br />
passionately committed to providing personal mobility for<br />
people aro<strong>und</strong> the world“<br />
� Microsoft: „At Microsoft, we work to help people and<br />
businesses throughout the world realize their full potential.<br />
This is our mission. Everything we do reflects this mission<br />
and the values that make it possible“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 23
� Unternehmenskultur<br />
Unternehmenskultur<br />
� Unternehmenskultur ist die Gesamtheit der im Unternehmen<br />
vorherrschenden<br />
� Wertvorstellungen, Traditionen, Überlieferungen, Mythen,<br />
Normen <strong>und</strong> Denkhaltungen,<br />
� die den Mitarbeitern auf allen Verantwortungsebenen<br />
� Sinn Sinn Sinn <strong>und</strong> Orientierung für ihr Verhalten vermitteln<br />
� Große Unternehmen weisen je nach Funktion, Historie, Region,<br />
Geschäftsfeld unterschiedliche Teilkulturen auf, die sich unter<br />
einer Dachkultur entwickeln<br />
� Das zweckmäßigste Merkmal für die Differenzierung von<br />
Unternehmenskultur ist der Grad an "Offenheit" <strong>und</strong><br />
"Geschlossenheit"<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 24
Unternehmenskultur Unternehmenskultur nach nach Edgar Edgar Schein Schein<br />
Schein<br />
� Artefakte Artefakte sind z. B. Gebäude,<br />
Technik, Kunst, sicht- <strong>und</strong> hörbare<br />
Verhaltensmuster; sie müssen<br />
immer erst interpretiert<br />
interpretiert interpretiert werden<br />
� Werte Werte weisen ein gewisses Maß an<br />
Öffentlichkeit<br />
ffentlichkeit auf <strong>und</strong> schlagen sich<br />
z. B. in Ge- <strong>und</strong> Verboten, Richtlinien<br />
<strong>und</strong> Ideologien nieder<br />
� Gr<strong>und</strong>annahmen<br />
Gr<strong>und</strong>annahmen Gr<strong>und</strong>annahmen existieren nur im<br />
„Unterbewusstsein“ des<br />
Unternehmens; z. B. über das Wesen<br />
des Menschen, die Umwelt, Zeit <strong>und</strong><br />
Raum etc.<br />
Artefakte<br />
Werte<br />
Gr<strong>und</strong>annahmen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 25
Unternehmenskultur:<br />
Unternehmenskultur:<br />
„geschlossen"<br />
geschlossen" versus versus „offen" offen"<br />
Wie viele<br />
Freiheitsgrade<br />
Freiheitsgrade<br />
existieren?<br />
Wie sind die<br />
sozialen sozialen<br />
sozialen<br />
Beziehungen<br />
Beziehungen<br />
gestaltet?<br />
Wie wird<br />
Erkenntnis<br />
Erkenntnis<br />
gewonnen?<br />
"geschlossen"<br />
Unternehmen sieht sich<br />
als Objekt Objekt; Objekt<br />
agiert eher<br />
passiv als "Opfer"<br />
Als Teile eines<br />
Kollektivs Kollektivs, Kollektivs das es zu<br />
schützen gilt<br />
Im Wesentlichen durch<br />
ein Wiedererkennen;<br />
also irrtumsfrei<br />
"offen"<br />
Unternehmen sieht sich<br />
als Subjekt mit vielen<br />
Freiheitsgraden<br />
Als Teile eines<br />
Interessenplurals<br />
Interessenplurals, Interessenplurals der<br />
von Vielfalt lebt<br />
Durch Experimentieren<br />
<strong>und</strong> Konstruieren; damit<br />
irrtumsbehaftet<br />
irrtumsbehaftet<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 26
���� Die Die strategische strategische Ebene<br />
Ebene<br />
Vision Visionäre Vision<br />
Visionäre Vision re re Ebene<br />
Ebene<br />
Ideen, Wachträume, Utopien<br />
Normative Normative<br />
Normative Normative Ebene<br />
Ebene<br />
Prinzipien, Absichten, Spielregeln<br />
Strategische Strategische<br />
Strategische Strategische Ebene<br />
Ebene<br />
Ebene<br />
Ebene<br />
Erfolgspotenziale, Ziele, Handlungspläne<br />
Operative Operative<br />
Operative Operative Ebene Ebene<br />
Ebene<br />
Aufträge, Abläufe, Systeme<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 27
Der Der Entwicklungspfad<br />
Entwicklungspfad<br />
Entwicklungspfad<br />
zum zum zum strategischen strategischen strategischen Management<br />
Management<br />
Grad der<br />
Integration<br />
FinanzbudgetierungT<br />
Langfristplanung<br />
Strategische<br />
Planung<br />
Strategisches<br />
Management<br />
Turbulenz des<br />
Umfeldes<br />
Komplexität des<br />
Unternehmens<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 28
Zum Zum Begriff Begriff „Strategie Strategie Strategie“ Strategie I<br />
� Stratós = Heer, ageín = führen<br />
� Im Griechischen daher Kunst der Heerführung, Feldherrenkunst,<br />
geschickte Kampfplanung<br />
� Unterschied zur Taktik Taktik, Taktik<br />
welche die Anordnung <strong>und</strong> Anwendung von<br />
Mitteln zur Strategieerreichung umfasst<br />
� Analogien zur strategischen Unternehmensführung:<br />
� „Konzentration der Kräfte“, „Überraschungsvorteil“, „Rückzug“,<br />
„Markteintrittsbarrieren“, „Waffengleichheit“ etc.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 29
Zum Zum Begriff Begriff Begriff „Strategie Strategie Strategie“ Strategie II<br />
II<br />
Der Strategiebegriff in der Unternehmensführungslehre betont<br />
� die Langfristigkeit (Merke: Die alten Fristigkeiten von z.B.<br />
mittelfristig = 2–4 Jahre <strong>und</strong> langfristig = 4–8 Jahre sind obsolet)<br />
� eine offene Zukunft<br />
� die Erfolgsquellen der Unternehmung<br />
� die Bereitschaft zu pro pro-aktivem pro aktivem Handeln<br />
� ein Denken in möglichen glichen Welten <strong>und</strong> Spielz Spielzügen Spielz<br />
gen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 30
Jack Welch: : : Strategy Strategy Strategy has has to to to be be dynamic dynamic<br />
and and anticipatory<br />
� What is the detailed global position of your business<br />
and that of your competitors: market shares,<br />
strengths by product line, and by region today?<br />
� What actions have your competitors taken in the<br />
past two years that have changed the competitive<br />
landscape?<br />
� What have you done in the last two years to alter that landscape?<br />
� What are you most afraid your competitors might do in the next two<br />
years to change the landscape?<br />
� What are you going to do in the next two years to leapfrog any of their<br />
moves?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 31
Die Die „Schulen Schulen Schulen“ Schulen des des strategischen strategischen Managements<br />
Managements<br />
� Design School: „Die Konzeption, der Architekt“<br />
� Planning School: „Der formale Prozess, der Technokrat“<br />
� Positioning School: „Der analytische Prozess, der Denker“<br />
� Entrepreneurial School: „Der intuitive Prozess, der Visionär“<br />
� Cognitive School: „Der mentale Prozess, der Abwartende“<br />
� Learning School: „Die Entwicklung, der Adhokrat“<br />
� Political School: „Der Machtprozess, der Verhandler“<br />
� Cultural School: „Der kollektive Prozess, der Normative“<br />
� Evolutionary School: „Der reaktive Prozess, der Flexible“<br />
� Configurational School: „Die Transformation, der Ganzheitliche“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 32
Drei Drei Sichtweisen Sichtweisen Sichtweisen der der strategischen<br />
strategischen<br />
Unternehmensf<br />
Unternehmensführung Unternehmensf<br />
Unternehmensf hrung I<br />
Market Market-based<br />
Market<br />
View<br />
„inside-out“<br />
Unternehmen<br />
Resource Resource-based<br />
Resource Resource<br />
View<br />
„outside-in“<br />
Relational<br />
Relational<br />
View<br />
„inside-out“<br />
„outside-in“<br />
Unternehmen Unternehmen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 33
Drei Drei Sichtweisen Sichtweisen der der strategischen<br />
strategischen<br />
Unternehmensf<br />
Unternehmensführung Unternehmensf<br />
Unternehmensf hrung II<br />
� Market Market-based Market View<br />
� Die Branche („industry“) prägt den Erfolg eines Unternehmens<br />
� Erfolgsentscheidend sind die genaue Kenntnis <strong>und</strong> Analyse<br />
der Marktstrukturen <strong>und</strong> ihrer Dynamik<br />
� Resource Resource-based Resource Resource View<br />
� Die Ressourcen einer Unternehmung prägen ihren Erfolg<br />
� Erfolgsentscheidend sind die genaue Kenntnis sowie Aufbau, Erhalt<br />
<strong>und</strong> Entwicklung dieser Ressourcen<br />
� Relational Relational View<br />
� Wettbewerbsvorteile entstehen durch Kooperation<br />
� Erfolgsentscheidend ist die Fähigkeit zur Öffnung der<br />
Unternehmensgrenzen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 34
Die Die ffünf<br />
f nf „Niveaus" Niveaus" des<br />
des<br />
strategischen strategischen strategischen Managements<br />
Managements<br />
� „Corporate Corporate Corporate" Corporate<br />
Unternehmung als Ganzes, Konzernspitze<br />
� „Business Business Business" Business<br />
Geschäftsfelder, Geschäftsbereiche<br />
� „Functional Functional Functional" Functional<br />
Funktionen wie Produktion, Marketing, Forschung & Entwicklung<br />
� „Regional Regional Regional" Regional<br />
Geographische oder kulturelle Regionen<br />
� „Country Country Country" Country<br />
Einzelne Länder<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 35
Zur Zur Zur Steuerbarkeit Steuerbarkeit von von Organisation<br />
Organisation<br />
� Organisationen besitzen<br />
� eine Eigenlogik<br />
� einen Eigenwert Eigenwert<br />
� eine Eigendynamik<br />
� Sie können schon aus diesen Gründen nicht nicht beliebig beliebig<br />
„gesteuert“ werden<br />
� Das Management von Organisationen wird auf diese<br />
Weise zur „Kunst Kunst der der Intervention<br />
Intervention“<br />
Intervention<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 36
Der Der Weg Weg zur zur „realisierten realisierten realisierten“ realisierten Strategie<br />
Strategie<br />
beabsichtigte<br />
Strategie<br />
versickerte Strategie<br />
Die „realisierte Strategie“ umfasst sowohl<br />
� die geplanten geplanten Maßnahmenbündel zur<br />
Erreichung der langfristigen Ziele<br />
� als auch die sich ungeplant („emergent“)<br />
ergebenden Entscheidungs- <strong>und</strong><br />
Handlungsmuster einer Unternehmung!<br />
eingeschlagene Strategie<br />
emergente Strategie<br />
realisierte<br />
Strategie<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 37
���� Die Die operative operative Ebene<br />
Ebene<br />
Vision Visionäre Vision<br />
Visionäre Vision re re Ebene<br />
Ebene<br />
Ideen, Wachträume, Utopien<br />
Normative Normative<br />
Normative Normative Ebene<br />
Ebene<br />
Prinzipien, Absichten, Spielregeln<br />
Strategische Strategische<br />
Strategische Strategische Ebene<br />
Ebene<br />
Ebene<br />
Ebene<br />
Erfolgspotenziale, Ziele, Handlungspläne<br />
Operative Operative<br />
Operative Operative Ebene<br />
Ebene<br />
Aufträge, Abläufe, Systeme<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 38
Die Die operative Ebene: Der Der betriebliche Alltag<br />
� Operative Entscheidungen werden täglich getroffen <strong>und</strong> können<br />
sich auf jegliche Unternehmensaktivität beziehen<br />
� Auf der operativen Managementebene erfolgen die Führung der<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong>/oder der Nachunternehmen, die Bereitstellung<br />
der Ressourcen)sowie die Planung, Steuerung <strong>und</strong> Überwachung<br />
der Geschäftsprozesse<br />
� Die operative Planung ist kurzfristig angelegt (meist max. ein<br />
Jahr) <strong>und</strong> setzt bestimmte Vorgaben um<br />
� Sie ist detailliert, relativ genau <strong>und</strong> enthält alle Einzelziele<br />
� Das operative Management betreut auch den sozialen Aspekt<br />
des Mitarbeiterverhaltens, welcher im kooperativen Verhalten,<br />
sowie in der vertikalen <strong>und</strong> horizontalen Kommunikation eine<br />
Rolle spielt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 39
Das „strategische Steuerrad“<br />
Strukturen<br />
&<br />
Prozesse<br />
Controlling<br />
Analysen<br />
&<br />
Prognosen<br />
Dynamik<br />
Strategien<br />
Ziele<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 40
Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
2 2 Analysen Analysen & & Prognosen<br />
Prognosen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 41
Das Das „strategische<br />
strategische Steuerrad Steuerrad“ Steuerrad<br />
Controlling<br />
Strukturen<br />
&<br />
Prozesse<br />
Analysen<br />
&<br />
Prognosen<br />
Dynamik<br />
Strategien<br />
Ziele<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 42
Übersicht bersicht bersicht<br />
Umfelder<br />
Märkte<br />
Stakeholder<br />
Eigene Identität<br />
Eigene Ressourcen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 43
���� Die Die relevanten relevanten Umfelder Umfelder<br />
Umfelder<br />
Ökonomisch<br />
Technologisch<br />
Politisch-rechtlich<br />
Unternehmen<br />
Unternehmen<br />
Ökologisch<br />
Demografisch<br />
Soziokulturell<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 44
„PEST PEST PEST-Analyse<br />
PEST Analyse Analyse“: Analyse : Beispiel<br />
Beispiel<br />
Political Political / / Legal Legal<br />
Legal<br />
� Environmental<br />
regulation and<br />
protection<br />
� Taxation<br />
� International trade<br />
regulation<br />
� Consumer<br />
protection<br />
� Employment law<br />
� Government<br />
organisation and<br />
attitude<br />
� Competition<br />
regulation<br />
Economic<br />
Economic<br />
� Economic growth<br />
� Monetary policy<br />
� Government<br />
spending<br />
� Policy towards<br />
unemployment<br />
� Taxation<br />
� Exchange rates<br />
� Inflation<br />
� Stage of the<br />
business cycle<br />
� Economic<br />
"mood“<br />
� Consumer<br />
confidence<br />
Social<br />
Social<br />
� Income<br />
distribution<br />
� Demographics<br />
� Labour / social<br />
mobility<br />
� Lifestyle changes<br />
� Attitudes to work<br />
and leisure<br />
� Home working<br />
� Single households<br />
� Education<br />
� Fashions and fads<br />
� Health & welfare<br />
� Living conditions,<br />
e.g. housing,<br />
amenities,<br />
pollution<br />
Technological<br />
Technological<br />
Technological<br />
� Government<br />
spending on<br />
research<br />
� New discoveries<br />
and development<br />
� Speed of<br />
technology<br />
transfer<br />
� Rates of<br />
technological<br />
obsolescence<br />
� Energy use and<br />
costs<br />
� Changes in<br />
material sciences<br />
� Internet!<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 45
Analyse Analyse der der relevanten relevanten Umfelder Umfelder Umfelder I<br />
I<br />
Umfeld<br />
Umfeld<br />
Politisch-rechtliches<br />
Ökonomisches<br />
Technologisches<br />
Ökologisches<br />
Soziokulturelles<br />
Demografisches<br />
Qualitative Qualitative Merkmale Merkmale Merkmale (Beispiele)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 46
Analyse Analyse der der relevanten relevanten Umfelder Umfelder Umfelder II<br />
II<br />
Umfeld<br />
Umfeld<br />
Politisch-rechtliches<br />
Ökonomisches<br />
Technologisches<br />
Ökologisches<br />
Soziokulturelles<br />
Demografisches<br />
Quantitative Quantitative Merkmale Merkmale (Beispiele)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 47<br />
2.1
Technologiefr<br />
Technologiefrüherkennung Technologiefr herkennung (TFE)<br />
� TFE ist der systematische Versuch, die langfristige<br />
Zukunft von Wissenschaft, Technologie, der Ökonomie, Umwelt<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft abzuschätzen<br />
� Ziel ist die Identifizierung strategischer Forschungs- <strong>und</strong><br />
Innovationsvorhaben <strong>und</strong> das Erkennen generischer Technologien,<br />
die größtmöglichen Nutzen versprechen<br />
� Übergang von der „Vorhersage“ zur „Früherkennung“<br />
� TFE besteht aus vier Elementen:<br />
� Technologie-Analyse<br />
� Technologie-Monitoring<br />
� Technologie-Scanning<br />
� Technologie-Prognose<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 48
Die Die vier vier vier Elemente Elemente der der TFE TFE<br />
TFE<br />
� Technologie<br />
Technologie-Analyse<br />
Technologie<br />
Technologie Analyse Analyse: Analyse<br />
Feststellen wettbewerbsrelevanter Technologiebereiche <strong>und</strong><br />
Bewertung der eigenen Situation<br />
� Technologie<br />
Technologie-Monitoring<br />
Technologie Monitoring Monitoring: Monitoring<br />
Beobachtung <strong>und</strong> Datengewinnung von erforschten Ergebnissen<br />
<strong>und</strong> Erfindungen anderer Unternehmen im Bereich bereits<br />
bekannter Technologien; „inside-out“<br />
� Technologie<br />
Technologie-Scanning<br />
Technologie Scanning Scanning: Scanning<br />
Suche nach neuen Technologien, Phänomenen oder<br />
Diskontinuitäten auch außerhalb bestehender<br />
Technologiebereiche; „outside-in“<br />
� Technologie<br />
Technologie-Prognose<br />
Technologie Prognose Prognose: Prognose<br />
Gewinnung von Aussagen über zukünftige Entwicklung von<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Technologie<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 49
Fr Früherkennung:<br />
Fr herkennung:<br />
Trendbr Trendbrüche Trendbr Trendbr che che ( („Diskontinuit<br />
(<br />
Diskontinuit<br />
Diskontinuitäten<br />
Diskontinuit ten ten“) ten ) )<br />
Früherkennung<br />
Zeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 50
Strategische Strategische Diskontinuit<br />
Diskontinuität: Diskontinuit t: Beispiel Beispiel<br />
Waschmittelindustrie<br />
Waschmittelindustrie<br />
Henkel<br />
Henkel<br />
Unilever<br />
Unilever<br />
Introducing<br />
zero-P products<br />
"Strategic<br />
Surprise"<br />
Shifting consumer<br />
preferences<br />
"Strategic<br />
Blockage"<br />
Control over<br />
supply of Zeolithe<br />
"Strategic<br />
Stranglehold"<br />
= time<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 51
Analyse Analyse des des des Lebenszyklus<br />
Lebenszyklus<br />
� Ende der 1960er Jahre: das PLZ-Modell<br />
� Danach Technologielebenszyklus, Lebenszyklus von Organisationen,<br />
Lebenszyklus von Branchen <strong>und</strong> Industrien<br />
� Lebenszyklen können strategische Situationen sehr gut visualisieren<br />
� Häufige Folgen fehlender Lebenszyklusanalyse: falsches Timing<br />
des Markteintritts, zu kurze Innovationszyklen, falsche<br />
Wettbewerbsstrategien, falsche Marktsegmentierung<br />
� Wichtige Fragen:<br />
� Wann <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen beginnt ein neuer<br />
Lebenszyklus? Welches Verlaufsmuster zeigen sich? Welche<br />
Lebenszyklusphase? Zuordnung anhand quantitativer oder<br />
qualitativer Kriterien?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 52
„Lebenszyklus Lebenszyklus Lebenszyklus von von Technologien<br />
Technologien“: Technologien : : Beispiel<br />
Beispiel<br />
Grad der Erreichung des<br />
Wettbewerbspotenzials<br />
Entstehung<br />
Wachstum<br />
Reife<br />
Alterung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 53<br />
Zeit
Zum Zum „soziokulturellen soziokulturellen Umfeld Umfeld“: Umfeld : : Wertedynamik<br />
Wertedynamik<br />
� Pflicht Pflicht- Pflicht <strong>und</strong> <strong>und</strong> Akzeptanzwerte<br />
Disziplin, Gehorsam, Pflichterfüllung, Treue,Unterordnung, Fleiß,<br />
Bescheidenheit, Selbstbeherrschung, Selbstlosigkeit,<br />
Hinnahmebereitschaft, Fügsamkeit, Enthaltsamkeit<br />
� Selbstentfaltungswerte<br />
Selbstentfaltungswerte<br />
Emanzipation, Gleichbehandlung, Gleichheit, Demokratie,<br />
Partizipation, Autonomie, Genuss, Abenteuer, Spannung,<br />
Abwechslung, Spaß, Spontaneität, Ungeb<strong>und</strong>enheit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 54
Wertedynamik Wertedynamik <strong>und</strong> <strong>und</strong> Wandlungsschub<br />
Wandlungsschub<br />
Wandlungsschub<br />
Pflicht- <strong>und</strong><br />
Akzeptanzwerte<br />
Pflicht- <strong>und</strong><br />
Akzeptanzwerte<br />
Selbstentfaltungswerte<br />
Selbstentfaltungswerte<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 55
Wertedynamik Wertedynamik <strong>und</strong> <strong>und</strong> Wertesynthese<br />
Wertesynthese<br />
Pflicht- <strong>und</strong><br />
Akzeptanzwerte<br />
Selbstentfaltungswerte<br />
Jeder mixt sich seinen eigenen „Wertecocktail“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 56
���� Analysen Analysen & & Prognosen: Prognosen: MMärkte<br />
MM<br />
rkte<br />
Umfelder<br />
Märkte<br />
Stakeholder<br />
Eigene Identität<br />
Eigene Ressourcen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 57
Die Die relevanten relevanten MMärkte<br />
M rkte<br />
Information<br />
Forschung<br />
Absatz<br />
Unternehmen<br />
Unternehmen<br />
Technologie Arbeit<br />
Beschaffung<br />
Finanz<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 58
Analyse Analyse der der relevanten relevanten MMärkte<br />
M rkte II II<br />
Markt<br />
Markt<br />
Absatz<br />
Beschaffung<br />
Finanz<br />
Arbeit<br />
Technologie<br />
Forschung<br />
Information<br />
Qualitative Qualitative Merkmale Merkmale (Beispiele)<br />
(Beispiele)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 59
Analyse Analyse der der relevanten relevanten MMärkte<br />
M rkte II II<br />
Markt<br />
Markt<br />
Absatz<br />
Beschaffung<br />
Finanz<br />
Arbeit<br />
Technologie<br />
Forschung<br />
Information<br />
Quantitative Quantitative Merkmale Merkmale Merkmale (Beispiele) (Beispiele)<br />
(Beispiele)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 60
Die Die ffünf<br />
f nf „bedrohenden<br />
bedrohenden<br />
bedrohenden“ bedrohenden Marktfaktoren<br />
Marktfaktoren<br />
Gefahr durch<br />
Substitutionsprodukte<br />
Gefahr durch<br />
zunehmende<br />
Käufermacht<br />
Gefahr durch<br />
neue<br />
Konkurrenten<br />
Wettbewerbsintensität<br />
Höhe der Ein- <strong>und</strong><br />
Austrittsbarrieren<br />
Gefahr durch<br />
zunehmende<br />
Lieferantenmacht<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 61
Zur Zur Analyse Analyse der der Wettbewerbsintensit<br />
Wettbewerbsintensität<br />
Wettbewerbsintensit<br />
Wichtige Fragen:<br />
� Wie beweglich ist die Nachfrage?<br />
� Wie schnell werden Vorstoßgewinne aufgelöst?<br />
� Wie hoch ist der Grad der Anbieterkonzentration?<br />
� Wie hoch ist die Markttransparenz?<br />
� Wie hoch ist die Produkthomogenität?<br />
� Gibt es Duopole, enge oder weite Oligopole?<br />
� Ist die Struktur polypolistisch?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 62
Die Die ffünf<br />
f nf „herausfordernden<br />
herausfordernden<br />
herausfordernden“ herausfordernden Marktfaktoren<br />
Marktfaktoren<br />
Marktfaktoren<br />
Chancen durch<br />
neue<br />
Technologien<br />
Chancen durch<br />
neue<br />
Käufergruppen<br />
Chancen durch<br />
Kooperationen<br />
Marktdynamik<br />
Chancen durch<br />
neue<br />
Spielregeln<br />
Chancen durch<br />
neue<br />
Lieferquellen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 63
Zur Zur Zur Analyse Analyse Analyse der der Marktdynamik<br />
Marktdynamik<br />
Wichtige Fragen:<br />
� Eintritt neuer Anbieter innerhalb des Zeitraumes x?<br />
� Austritt etablierter Anbieter?<br />
� Änderungen der Nachfragestruktur?<br />
� Lernfähigkeit der Nachfrager?<br />
� Neue Spielregeln im Markt?<br />
� Wie lang sind die Innovationszyklen?<br />
� Wie volatil sind die Faktorkosten?<br />
� Spielen Größen- <strong>und</strong> Erfahrungsvorteile eine Rolle?<br />
� Die Rolle des Staates?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 64
���� Analysen & Prognosen: Stakeholder<br />
Umfelder<br />
Märkte<br />
Stakeholder<br />
Eigene Ressourcen<br />
Chancen & Risiken<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 65
Stakeholder<br />
Stakeholder<br />
Eigentümer<br />
Banken<br />
Gewerkschaften<br />
K<strong>und</strong>en<br />
Verbände<br />
Externe<br />
Interne<br />
Management<br />
Mitarbeiter<br />
Aufsichts- <strong>und</strong> Verwaltungsräte<br />
Betriebsräte<br />
Behörden, Staat<br />
Lieferanten<br />
Konkurrenten<br />
Bürgerinitiativen<br />
Medien<br />
Kommunen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 66
Analyse Analyse der der externen externen Stakeholder<br />
Stakeholder<br />
� K<strong>und</strong>en:<br />
� Lieferant:<br />
� Eigentümer:<br />
� Banken:<br />
� Konkurrenten:<br />
� Medien:<br />
� Gewerkschaften:<br />
� Verbände:<br />
� Kommunen:<br />
� Behörden, Staat:<br />
� Bürgerinitiativen:<br />
Welche „Ansprüche“ <strong>und</strong>/oder Interessen<br />
an das Unternehmen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 67
Analyse Analyse der der internen internen Stakeholder<br />
Stakeholder<br />
� Management:<br />
� Mitarbeiter:<br />
� Aufsichts- <strong>und</strong><br />
Verwaltungsräte:<br />
� Betriebsräte:<br />
Welche „Ansprüche“ <strong>und</strong>/oder Interessen<br />
an das Unternehmen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 68
Relevanz-Matrix der Stakeholder<br />
hoch<br />
Wie<br />
beeinflussbar ist<br />
die Stakeholder-<br />
Gruppe?<br />
gering<br />
C<br />
D<br />
Wie hoch ist der Einfluss<br />
der Stakeholder-Gruppe?<br />
A-Stakeholder<br />
B-Stakeholder<br />
C-Stakeholder<br />
D-Stakeholder<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 69<br />
A<br />
B<br />
hoch
Beispiel: Beispiel: Beispiel: Multiattributive Multiattributive Lieferantenbewertung<br />
Lieferantenbewertung<br />
Beurteilungskriterium<br />
Preisentwicklung<br />
Reaktionszeit auf Fehler<br />
Reklamationsquote<br />
E-Procurement<br />
Termintreue Lieferungen<br />
Wiederbeschaffungszeit<br />
Zuverlässigkeit Personal<br />
Garantie-/Kulanzverhalten<br />
Lieferantenindex<br />
Lieferantenindex<br />
Lieferantenindex<br />
Gewichtsfaktor<br />
8<br />
8<br />
6<br />
10<br />
8<br />
7<br />
6<br />
9<br />
Lieferant<br />
A<br />
350<br />
350<br />
251<br />
251<br />
547<br />
547<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 70<br />
5<br />
6<br />
5<br />
4<br />
6<br />
6<br />
8<br />
6<br />
Lieferant<br />
B<br />
3<br />
4<br />
7<br />
6<br />
4<br />
4<br />
1<br />
3<br />
Lieferant<br />
C<br />
8<br />
9<br />
8<br />
10<br />
9<br />
8<br />
9<br />
9
Beschaffungsstrategie: Beschaffungsstrategie: Beschaffungsstrategie: Fragen<br />
Fragen<br />
� Single Sourcing?<br />
� Dual Sourcing?<br />
� Multiple Sourcing?<br />
� External Sourcing?<br />
� Local Sourcing?<br />
� Global Sourcing?<br />
� Internal Sourcing?<br />
� Vorratshaltung?<br />
� Just-in-Time?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 71
Beispiel Beispiel Konkurrenzanalyse:<br />
Konkurrenzanalyse:<br />
Wichtige Wichtige Informationen<br />
Informationen<br />
� Strategie<br />
� Servicequalität<br />
� Preise & Konditionen<br />
� Außendienst & Vertrieb<br />
� Positionierung<br />
� Reputation<br />
� Kostensituation<br />
� Technische Ausstattung<br />
� Größenvorteile<br />
� Personen im Management<br />
� Finanzkraft<br />
� Risikovorsorge<br />
Anmerkungen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 72
Konkurrenzanalyse: Konkurrenzanalyse: Beispiel Beispiel „Stammblatt<br />
Stammblatt<br />
Stammblatt“<br />
Stammblatt<br />
� Allgemeine Daten<br />
� Ziel<br />
� Strategien<br />
� Stärken & Schwächen<br />
� Führung & Organisation<br />
� Personal<br />
� F & E<br />
� Filialnetz<br />
� Marketing<br />
� Finanzen<br />
� Kennzahlen<br />
Mondal AG<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 73
Konkurrenzanalyse: Konkurrenzanalyse: Beispiel Beispiel „Marktl Marktl Marktlücken<br />
Marktl cken cken“ cken<br />
K<strong>und</strong>engruppen<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
U<br />
B<br />
A<br />
AU<br />
A<br />
A B<br />
U<br />
A<br />
A<br />
Produktgruppen<br />
A B C D E F<br />
U=eigene Unternehmung A=Konk./Produkt B= Konk./K<strong>und</strong>engruppe<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 74<br />
U<br />
U<br />
BU<br />
U<br />
U<br />
BU<br />
U<br />
B<br />
B
Konkurrenzanalyse: Konkurrenzanalyse: Beispiel Beispiel „Vergleichswerte<br />
Vergleichswerte<br />
Vergleichswerte“<br />
Vergleichswerte<br />
Indikator<br />
Skala 1-10<br />
Marktanteil<br />
Wachstum<br />
Innovation<br />
Mobilität<br />
Intransparenz<br />
Management<br />
Finanzkraft<br />
Summe<br />
Gewicht<br />
z.B.<br />
0,25<br />
0,20<br />
0,15<br />
0,10<br />
0,10<br />
0,15<br />
0,05<br />
1,00<br />
Konkurrent<br />
A<br />
2,00<br />
1,40<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
Konkurrent<br />
1,50<br />
0,60<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 75<br />
B<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
Konkurrent<br />
C<br />
1,00<br />
1,80<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.
���� Umfelder, Märkte, Stakeholder<br />
Von der Analyse<br />
zur Prognose<br />
Umfelder<br />
Märkte<br />
Stakeholder<br />
Eigene Ressourcen<br />
Chancen & Risiken<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 76
Methoden Methoden der der Prognose<br />
Prognose<br />
� Expertenmeinungen<br />
Expertenmeinungen<br />
Expertenmeinungen<br />
Delphi-Methode<br />
� Trendextrapolationen<br />
Trendextrapolationen<br />
Intuitiv oder mit Zeitreihen<br />
� Fr Frühindikatoren<br />
Fr hindikatoren<br />
Schlüsselgrößen aufgr<strong>und</strong> Korrelationen<br />
� Cross Cross-Impact<br />
Cross Impact Impact-Analyse<br />
Impact Analyse<br />
„Wenn A, dann vermutlich B, aber nicht C....“<br />
� Risikof Risikofälle Risikof lle<br />
Mögliche zukünftige Ereignisse von großer Bedeutung<br />
� Szenario Szenario-Technik<br />
Szenario Technik<br />
Multiple Zukunftsbilder<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 77
Delphi Delphi-Methode: Delphi Methode: Methode: Beispiel Beispiel<br />
� Projektleiter (PL) schildert jedem Experten das Projektvorhaben <strong>und</strong><br />
händigt ihm ein Schätzformular aus<br />
� Jeder Experte füllt getrennt das Formular aus<br />
� Dabei dürfen Fragen nur mit dem PL besprochen werden; eine<br />
Diskussion zwischen den Experten ist nicht gestattet<br />
� Der PL analysiert die Angaben<br />
� Falls die Schätzwerte eines Paketes stark voneinander<br />
abweichen, werden diese mit Kommentar auf einem neuen<br />
Formular erfasst<br />
� Das neue Formular wird erneut zur selbständigen Überarbeitung an<br />
die Experten gereicht<br />
� Schritte 2 bis 4 werden so lange wiederholt, bis die gewünschte<br />
Annäherung der Ergebnisse erreicht ist oder der PL die Ergebnisse<br />
akzeptiert<br />
� Der Durchschnitt der letzten Überarbeitung der Ergebnisse aller<br />
Aufgabenpakete stellt das endgültige Schätzergebnis dar<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 78
Cross Cross-Impact<br />
Cross Impact Impact-Analyse<br />
Impact Analyse<br />
� Eine Prognosetechnik, die die Zusammenhänge (engl. cross<br />
impact) zwischen zukünftigen möglichen Ereignissen darstellt,<br />
analysiert <strong>und</strong> deren gegenseitige Auswirkungen zu berücksichtigt<br />
� Gr<strong>und</strong>: Prognosetechniken, wie etwa die Delphi-Methode, können<br />
die Verknüpfungen einzelner Ereignisse nicht berücksichtigen<br />
� Die Cross-Impact-Analyse, 1966 von Theodore Gordon <strong>und</strong> Olaf<br />
Helmer für die Kaiser Aluminium and Chemical Company<br />
entwickelt, wird deshalb u.a. in der Szenario-Technik benutzt<br />
� Sie erlaubt es, die Eintrittswahrscheinlichkeit jedes Ereignisses in<br />
Abhängigkeit von anderen Ereignissen zu bestimmen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 79
Cross Cross-Impact<br />
Cross Impact Impact-Analyse: Impact Analyse: Beispiel Beispiel I<br />
Wenn dieses<br />
Ereignis<br />
eintritt…<br />
Ereignis 1<br />
Anfangswahrscheinlichkeit<br />
0,20<br />
Ereignis<br />
1<br />
X<br />
... verändert sich die<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit von ...<br />
Ereignis<br />
2<br />
Ereignis<br />
3<br />
Ereignis 2 0,70 0,45 X 0,25 0,30<br />
Ereignis 3 0,35 0,20 0,40 X 0,05<br />
Ereignis 4 0,10 0,15 0,50 0,60<br />
Ereignis<br />
4<br />
0,80 0,50 0,15<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 80<br />
X
Cross Cross-Impact<br />
Cross Impact Impact-Analyse: Impact Analyse: Beispiel II<br />
Analyse von Erfolgsfaktoren<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 81
Szenario Szenario-Technik: Szenario Technik: Prinzip I I<br />
� The word "scenario" was made popular by Hermann Kahn ("The<br />
Year 2000").<br />
� A scenario is the description of a future situation arrived at by<br />
alternative assumptions on key variables.<br />
� Note the contrast to trend extrapolation: In Scenario Technique<br />
there is no no single single "future" "future" but several possible, plausible and<br />
consistent "constructions" of the future.<br />
� The main purposes of this technique are<br />
� to draw management's attention to causal processes,<br />
possible discontinuities and particular decision points<br />
� to achieve a high degree of vigilance throughout the<br />
organisation;<br />
� and to foster a learning "into" the future<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 82
Scenario Scenario Analysis: Analysis: Prinzip Prinzip Prinzip II<br />
II<br />
U = Upside case<br />
B = Base case<br />
D = Dopwnside case<br />
Alternative<br />
assumptions<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 83
Szenario Szenario-Technik: Szenario Szenario Technik: Beispiel British British Airways<br />
� Analysis Analysis = decomposing the problem, defining key variables,<br />
setting up hypotheses about causes and effects<br />
� Prognosis Prognosis = identifying frames for future developments as well as<br />
"surprising" events and their consequences; arriving at "pre-<br />
scenarios“<br />
� Interpretation Interpretation = discussing and "remodelling" the pre-scenarios<br />
thus ensuring wide participation and a variety of perspectives<br />
� Synthesis Synthesis Synthesis = selecting possible, desirable and contrasted<br />
scenarios based on the previous two phases<br />
� Implementation Implementation = integrating the selected scenarios into the<br />
strategic planning process<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 84
Szenario Szenario-Technik: Szenario Technik: Beispiel I<br />
Hypothesen:<br />
� H1 H1 schwaches <strong>Wirtschafts</strong>wachstum<br />
� H2 mittlere Sparneigung<br />
� H3 H3 starke Alterung der Bevölkerung<br />
� H4 Rückzug des Staates<br />
Szenarien:<br />
� S1 S1 S1 “Trend”: : H1 H1 + + H2 H2 + + H3 H3 + + H4<br />
H4<br />
� S2 S2 “Schwarz”: : : H1 H1 + + nicht nicht nicht H2 H2 + + H3 H3 + + nicht nicht H4<br />
H4<br />
� S3 S3 “Gold”: : : nicht nicht H1 H1 + + H2 H2 + + H3 H3 + + H4<br />
H4<br />
� S4 S4 “Silber”: : H1 H1 + + H2 H2 + + nicht nicht H3 H3 + + H4<br />
H4<br />
� S5 S5 …… …….. …… ……..<br />
..<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 85
Szenario Szenario-Technik:<br />
Szenario Technik: Technik:<br />
Beispiel Beispiel franz französische franz sische Stahlindustrie<br />
3 3 3 Hypothesen:<br />
Hypothesen:<br />
� H1 H1 weak economic growth<br />
� H2 strong environmental constraints<br />
� H3 strong competition from other materials<br />
9 9 Szenarien Szenarien: Szenarien Szenarien<br />
� S1 S1 Black: : weak economy + strong substitution<br />
� S2 Gloom: weak economy + without strong substitution<br />
� S3 Trend-driven: continuation of current situation<br />
� S4 S4 Ecology: strong environmental constraints<br />
� S5 Optimistic Steel: strong economy + no substitution<br />
� S6 Optimistic Plastic: strong economy + strong substitution<br />
� S7 Black Ecology: weak economy + environmental constraints<br />
� S8 S8 Green Steel: environmental constraints + favourable to steel<br />
� S9 Green Plastic: environmental constraints + favourable to plastic<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 86
Fallbeispiel Fallbeispiel „Szenariotechnik<br />
Szenariotechnik<br />
Szenariotechnik“<br />
Szenariotechnik<br />
� Die Wolfram Bergbau- <strong>und</strong> Hütten GmbH Nfg. KG, St. Martin, bietet<br />
Wolframcarbid, Wolframmetall <strong>und</strong> Wolframoxid in Pulverform an<br />
� Ausgehend von Standardsorten werden maßgeschneiderte Produkte, die<br />
durch eine K<strong>und</strong>enspezifikation <strong>und</strong> eine definierte Produktionsvorschrift<br />
festgelegt werden, entwickelt<br />
� Permanente Forschung <strong>und</strong> Entwicklung an den Produkten, welche bis in<br />
den Nanobereich vordringen, <strong>und</strong> modernste zum großen Teil ebenfalls<br />
selbst entwickelte Fertigungsanlagen garantieren ein hervorragendes<br />
Qualitätsniveau <strong>und</strong> das Potenzial für zukünftige Entwicklungen<br />
� Frage Frage: Frage Welche Parameter würden Sie für eine Szenariotechnik für die<br />
Wolfram KG heranziehen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 87
���� Analysen & Prognosen:<br />
Eigene Ressourcen<br />
Umfelder<br />
Märkte<br />
Stakeholder<br />
Eigene Ressourcen<br />
Chancen & Risiken<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 88
Ressourcen<br />
Ressourcen<br />
Ressourcen<br />
� Ein Unternehmen verfügt über diverse<br />
� tangible tangible Ressourcen,<br />
� intangible intangible intangible Ressourcen <strong>und</strong><br />
� finanzielle finanzielle Ressourcen<br />
� Diese Ressourcen besitzen unterschiedliche strategische Relevanz,<br />
Reagibilität <strong>und</strong> Transferierbarkeit<br />
� Daraus erklärt sich<br />
� die Einzigartigkeit eines Unternehmens <strong>und</strong><br />
� seine Abh Abhängigkeit<br />
Abh ngigkeit vom Ressourcen-Mix<br />
� Ein Bedrohungspotential entsteht, wenn der Ressourcen-Mix <strong>und</strong><br />
seine Steuerung vernachlässigt, dem Zufall überlassen oder nicht<br />
mit der Unternehmensstrategie in Einklang gebracht werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 89
Unternehmen Unternehmen als als „Ressourcenb<br />
Ressourcenb<br />
Ressourcenbündel<br />
Ressourcenb ndel ndel“<br />
ndel<br />
Vertrauen<br />
tangible<br />
Ressourcen<br />
Strukturen<br />
intangible<br />
Ressourcen<br />
Individuelle<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong><br />
Fertigkeiten<br />
Kultur<br />
finanzielle<br />
Ressourcen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 90
Intangible Intangible Ressourcen:<br />
Ressourcen:<br />
Ressourcen:<br />
Beispiel Beispiel „Skandia Skandia Navigator Navigator“<br />
Navigator<br />
Market Market Market Market Value<br />
Value<br />
Value<br />
Value<br />
Financial Financial Financial Financial Financial Capital Capital<br />
Capital<br />
Capital<br />
Intellectual Intellectual Intellectual Intellectual Capital<br />
Capital<br />
Capital<br />
Capital<br />
Human Capital<br />
Knowledge Capital<br />
Relation Capital<br />
Structure Capital<br />
Customer Capital<br />
Innovation Capital<br />
Process Capital<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 91
Drei Drei Fragen Fragen zu zu Ressourcen<br />
Ressourcen<br />
� Potenzial Potenzial: Potenzial Potenzial<br />
Wie weit kann das Basisgeschäft mit den verfügbaren humanen,<br />
räumlichen, finanziellen <strong>und</strong> technischen Ressourcen ausgeschöpft<br />
werden?<br />
� St Stärken St<br />
rken & Schw Schwächen Schw<br />
chen chen: chen<br />
Wie vergleichen wir uns mit dem Branchendurchschnitt oder<br />
den/dem Besten?<br />
� Konsistenz Konsistenz: Konsistenz<br />
Wie weit decken sich unsere Stärken/Schwächen mit den kritischen<br />
Erfolgsfaktoren unserer Branche?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 92
Zum Zum Begriff Begriff „Kernkompetenzen<br />
Kernkompetenzen<br />
Kernkompetenzen“<br />
Kernkompetenzen<br />
� Integrierte Integrierte <strong>und</strong> durch organisatorische Lernprozesse<br />
koordinierte koordinierte Gesamtheiten von Know-how, Technologien, Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />
� die für den K<strong>und</strong>en erkennbar erkennbar <strong>und</strong> wichtig wichtig, wichtig<br />
� gegenüber den Konkurrenten einmalig einmalig, einmalig<br />
� <strong>und</strong> nur schwer imitierbar imitierbar sind<br />
� sowie potenziell den Zugang zu einer Vielzahl von Märkten<br />
eröffnen<br />
� Die Kernkompetenzen sind in den „Tiefenstrukturen“ des<br />
Unternehmens verankert<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 93
Oberfl Oberflächen<br />
Oberfl chen chen- chen <strong>und</strong> Tiefenstrukturen<br />
Organisationsform, Aufbau- <strong>und</strong> Ablauforganisation,<br />
Prozesse, Systeme, Abteilungsgliederung,<br />
die „geplante“ Strategie<br />
Oberfl Oberflächenstruktur<br />
Oberfl<br />
Oberflächenstruktur<br />
Oberfl chenstruktur<br />
chenstruktur<br />
Organisation<br />
Organisation<br />
Tiefenstruktur<br />
Tiefenstruktur<br />
Tiefenstruktur<br />
Tiefenstruktur<br />
Tiefenstruktur<br />
die „emergente“ Strategie<br />
Fertigkeiten & Fähigkeit, Erfahrungen<br />
Gebrauchstheorien, Heuristiken, Werte<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 94
Drei Drei Drei Fragen Fragen zu zu „Kernkompetenzen<br />
Kernkompetenzen<br />
Kernkompetenzen“<br />
Kernkompetenzen<br />
� Wie lange können wir in einem bestimmten Geschäft<br />
konkurrenzf<br />
konkurrenzfähig<br />
konkurrenzf<br />
konkurrenzf hig hig bleiben bleiben, bleiben<br />
wenn wir die dazugehörige<br />
Kernkompetenz nicht im Griff haben?<br />
� Wie wichtig ist diese Kernkompetenz für den vom Abnehmer<br />
wahrgenommenen wahrgenommenen Produktnutzen<br />
Produktnutzen?<br />
Produktnutzen<br />
� Welche zukünftigen Chancen würden wir verpassen verpassen, verpassen<br />
wenn wir<br />
diese Kernkompetenz verl verlören verl ren ren?<br />
ren<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 95
Identifikation Identifikation von von Kernkompetenzen I<br />
� K<strong>und</strong>ennutzen:<br />
Kann auf Basis dieser Kompetenzen ein nachhaltiger<br />
Mehrwert für den K<strong>und</strong>en erbracht werden?<br />
� Imitationsschutz:<br />
Beherrscht das Unternehmen diese Kompetenzen exklusiv,<br />
oder kann sie vom Wettbewerber leicht imitiert werden?<br />
� Differenzierung:<br />
Führen diese Kompetenzen zu einem nachhaltigen Vorteil<br />
gegenüber der Konkurrenz?<br />
� Transfer:<br />
Bieten diese Kompetenzen potenziellen Zugang zu neuen<br />
Märkten?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 96
Identifikation Identifikation von von Kernkompetenzen II<br />
1 2 3 4<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 97
Kernkompetenzen: Kernkompetenzen: Beispiel Beispiel Beispiel Volkswagen Volkswagen Volkswagen AG AG<br />
AG<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 98
Kernkompetenzen: Kernkompetenzen: Beispiel Beispiel Beispiel Canon Canon<br />
Canon<br />
Drei Drei Kernkompetenzen<br />
Kernkompetenzen<br />
Feinmechanik Feinoptik Mikroelektronik<br />
Kameras, Kopier- <strong>und</strong> Faxgeräte, Schrittjustiergeräte für die<br />
Chipproduktion, das erste Notebook mit integriertem<br />
Farbdruck- <strong>und</strong> Scankopf etc.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 99
Analyse Analyse Analyse der der der Wettbewerbsfaktoren<br />
Wettbewerbsfaktoren<br />
Wettbewerbsfaktoren<br />
Preis<br />
Qualität<br />
Vielfalt<br />
Faktor<br />
Andersartigkeit<br />
Geschwindigkeit<br />
Kooperationsfähigkeit<br />
Stichworte<br />
Konditionen, Finanzierung,<br />
Preiszufriedenheit<br />
„Totale“ Qualität, K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
„Variety Seeking“, soziale Differenzierung<br />
Individualisierung, Internationalisierung<br />
„Turbo<strong>marketing</strong>“, „Beschleunigungsfalle“<br />
Vernetzung, Internationalisierung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 100
St Stärken St<br />
rken & Schw Schwächen: Schw<br />
chen: Beispiel I<br />
Servicequalität<br />
Produktqualität<br />
Referenzen<br />
Lieferzeit<br />
Bekanntheitsgrad<br />
Image<br />
Kulanzverhalten<br />
Produktvielfalt<br />
Händlernetz<br />
K<strong>und</strong>enschulung<br />
Managementqualität<br />
Ökologische Einstellung<br />
Bedeutung Aktuelle Leistung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 101
St Stärken St<br />
rken & Schw Schwächen: Schw<br />
chen: Beispiel II II<br />
Buyingcriteria Weight<br />
Performance comparedto strongest competitor<br />
(-2=much worse, 0=about thesame, +2 = muchbetter)<br />
-2 -1 0 +1 +2<br />
WeightedScore<br />
Fashionabledesign 30 60<br />
Product quality 20 20<br />
Brand image 15 30<br />
Price 25 -25<br />
Assortment 10 -10<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 102
St<br />
Primary activities Secondary activities<br />
St Stärken rken & Schw Schwächen: Schw<br />
chen: Beispiel III III<br />
Critical Success Factors<br />
(Activities of the value chain)<br />
Weight<br />
Performance compared to strongest competitor<br />
(-2=much worse, 0=about the same, +2 = much better)<br />
-2 -1 0 +1 +2<br />
Weighted Score<br />
Firm infrastructure 5 -5<br />
Human Resource Development 10 0<br />
Technology Development 20 40<br />
Procurement 2,5 -2,5<br />
Inbo<strong>und</strong> Logisitcs 2,5 0<br />
Operations 15 +15<br />
Outbo<strong>und</strong> Logistics 5 0<br />
Marketing & Sales 30 +60<br />
Service 5 5<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 103
���� Analysen & Prognosen:<br />
Chancen & Risiken<br />
Umfelder<br />
Märkte<br />
Stakeholder<br />
Eigene Ressourcen<br />
Chancen & Risiken<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 104
Analyse Analyse der der „Chancen Chancen Chancen & & Risiken Risiken“ Risiken<br />
� Strategische Analyse <strong>und</strong> Planung leiden oft unter dem<br />
„Rumpelstilzchen-Syndrom“ (Hybris, selektive Wahrnehmung)<br />
� Dadurch werden Chancen oft gar nicht wahrgenommen<br />
� Es ist zu überprüfen,<br />
� ob Chancen („opportunities“) <strong>und</strong><br />
� Gefahren („threats“) einigermaßen ausbalanciert sind<br />
� Idealerweise erfolgt die Bewertung in Geld <strong>und</strong> die Gewichtung<br />
nach der Bedeutung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 105
Analyse Analyse der der „Chancen Chancen Chancen & & Risiken Risiken“: Risiken : : Beispiel<br />
Beispiel<br />
� Rezession<br />
� Regierungswechsel<br />
� Umweltgesetze<br />
� Fachkräftemangel<br />
� Knappheit Rohstoff A<br />
� Eigene Patente<br />
� Lizenzverträge<br />
� Akquisition von Y<br />
� Kooperation mit Z in J<br />
� Öffnung Markt Uland<br />
� ...........<br />
+5 +4 +3 +2 +1 0 -1 -2 -3 -4 -5<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 106
Analyse Analyse Chancen Chancen Chancen & & Risiken: Risiken:<br />
Risiken:<br />
Beispiel Beispiel „Waschmittel<br />
Waschmittel<br />
Waschmittel“<br />
Waschmittel<br />
Opportunity<br />
Opportunity<br />
Savings in<br />
Pack. material<br />
Earlier launch<br />
of product Q<br />
Unbrandes<br />
products<br />
Internet<br />
Marketing<br />
New customer<br />
service plan<br />
........……<br />
Total<br />
Proba-<br />
Proba<br />
bility<br />
bility<br />
0.3<br />
0.4<br />
0.8<br />
0.3<br />
0.5<br />
Profit<br />
Profit<br />
Contr.<br />
Contr.<br />
600<br />
400<br />
500<br />
700<br />
300<br />
P P x x P<br />
P<br />
180<br />
160<br />
400<br />
210<br />
150<br />
1100<br />
1100<br />
Risks<br />
Risks<br />
Loss of<br />
customer W<br />
No price<br />
increase<br />
New<br />
competitor Y<br />
New<br />
chemical law<br />
Roll-out of B<br />
deferred<br />
.............<br />
Total<br />
Proba-<br />
Proba<br />
bility<br />
bility<br />
1000<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 107<br />
0.4<br />
0.5<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.4<br />
Profit<br />
Profit<br />
Contr.<br />
Contr.<br />
500<br />
600<br />
300<br />
700<br />
P P P x x PP<br />
P P<br />
200<br />
300<br />
90<br />
140<br />
400<br />
1130 1130<br />
1130
Potenzial Potenzial-/L<br />
Potenzial /L /Lückenanalyse: /L ckenanalyse: Beispiel<br />
z.B. Umsatz<br />
Sollwert =<br />
Entwicklungsgrenze<br />
Basisgeschäft<br />
t 1 t 2 t 3 t 4 t 5<br />
Potenzielles<br />
Basisgeschäft<br />
Zeitperioden<br />
Strategische<br />
Lücke<br />
Operative<br />
Lücke<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 108
Lückenanalyse: ckenanalyse: Beispiel „Pharmaindustrie<br />
Pharmaindustrie<br />
Pharmaindustrie“<br />
Pharmaindustrie<br />
� Suppose the top management of the pharmaceutical company A sets<br />
growth rate objectives for one of its divisions: 10% in sales and 15% in<br />
pre-tax profit for the next five years<br />
� The division examines its product portfolio and concludes that two of its<br />
major product lines, i.e. X and Y, will be coming off patent towards the<br />
end of the five-year period, thus opening the way for competition and<br />
loss of market share<br />
� The remaining product lines, C and D, are old ones and unlikely to grow<br />
� The divisional managers then examine the new product development<br />
portfolio and conclude that there is no way in which the new products<br />
coming on stream, E and F, could compensate for the lack of growth in<br />
revenues and profits from the existing product portfolio<br />
� It is now possible to quantify the negative gap between the corporately<br />
set objective for the division and the outcome likely generated by<br />
existing and new product portfolios by the end of the five-year period<br />
� Divisional management conclude that in order to plug the gap they will<br />
have to acquire products and/or companies<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 109
SWOT SWOT-Analyse SWOT Analyse I<br />
Stärken &<br />
Schwächen<br />
Strengths &<br />
Weaknesses<br />
Vergleich mit der<br />
Konkurrenz?<br />
Vergleich mit dem<br />
Klassenbesten?<br />
Wie relevant sind<br />
die Stärken &<br />
Schwächen?<br />
SWOT<br />
Opportunities<br />
& Threats<br />
Vergessene<br />
Chancen?<br />
Verdeckte<br />
Gefahren?<br />
Balance zwischen<br />
Chancen <strong>und</strong><br />
Gefahren?<br />
Chancen &<br />
Gefahren<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 110
SWOT SWOT-Analyse SWOT Analyse II<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 111
SWOT SWOT-Analyse SWOT Analyse III III<br />
Externe Analyse<br />
der Umfelder<br />
<strong>und</strong> Märkte<br />
Chancen<br />
Gefahren<br />
Interne Analyse<br />
der Ressourcen<br />
Stärken Schwächen<br />
Mögliche<br />
Strategien<br />
Mögliche<br />
Strategien<br />
Mögliche<br />
Strategien<br />
Mögliche<br />
Strategien<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 112
SWOT SWOT-Analyse SWOT Analyse IV<br />
Chancen<br />
Gefahren<br />
Stärken Schwächen<br />
Stärken<br />
<strong>und</strong><br />
Chancen<br />
nutzen<br />
nutzen<br />
Stärken nutzen nutzen<br />
<strong>und</strong><br />
Gefahren<br />
abwehren<br />
abwehren<br />
Stärken abbauen<br />
<strong>und</strong><br />
Chancen<br />
nutzen nutzen<br />
nutzen<br />
Schwächen<br />
abbauen abbauen<br />
abbauen<br />
<strong>und</strong><br />
Gefahren<br />
abwehren<br />
abwehren<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 113
Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
3 3 Ziele Ziele<br />
Ziele<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 114
Ziele<br />
Ziele<br />
Controlling<br />
Strukturen<br />
&<br />
Prozesse<br />
Analysen<br />
&<br />
Prognosen<br />
Dynamik<br />
Strategien<br />
Ziele<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 115
Übersicht bersicht<br />
Unternehmenszweck<br />
<strong>und</strong> -absicht<br />
Ziele<br />
Management<br />
von Zielen<br />
Benchmarking<br />
Kennzahlen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 116
„Unternehmenszweck Unternehmenszweck <strong>und</strong> <strong>und</strong> -absicht absicht absicht" absicht "<br />
� Das „Mission Mission Statement Statement" Statement<br />
(auch „Business Definition") beschreibt<br />
Unternehmenszweck Unternehmenszweck <strong>und</strong> -absicht absicht<br />
� Es legt somit fest, in welchem Geschäftsbereich das<br />
Unternehmen warum <strong>und</strong> wie tätig ist<br />
� Man kann es auch als „Auftrag Auftrag des Unternehmens" bezeichnen<br />
� Im deutschsprachigen Raum werden Leitbild, Vision <strong>und</strong> Mission<br />
Statement oft bunt durcheinander gewürfelt<br />
� In der englischsprachigen Welt:<br />
� „A mission statement is a brief description of a company’s<br />
f<strong>und</strong>amental purpose purpose“ purpose<br />
� „A mission statement answers the question, Why do we<br />
exist?“<br />
� „The mission statement articulates the company’s purpose<br />
both for those in the organization and for the public“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 117
Mission Mission Statement: Statement: Beispiel Beispiel I<br />
I<br />
� Working to Create Value through Innovation and Growth<br />
� Bayer is a global enterprise with core<br />
competencies in the fields of health care,<br />
nutrition and high-tech materials.<br />
� Our products and services are designed to<br />
benefit people and improve their quality of<br />
life.<br />
� At the same time we aim to create value<br />
through innovation, growth and high earning<br />
power.<br />
Marijn Dekkers<br />
seit 1. 10. 2010<br />
Vorsitzender des<br />
Vorstandes<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 118
Mission Mission Mission Statement: Statement: Beispiel Beispiel Beispiel II<br />
II<br />
� BASF is the world's leading chemical<br />
company.<br />
� We offer intelligent solutions based on<br />
innovative products and tailor-made<br />
services.<br />
� We create opportunities for success<br />
through trusted and reliable<br />
partnerships.<br />
Jürgen Hambrecht<br />
Vorsitzender des<br />
Vorstandes<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 119
Mission Mission Statement: Statement: Beispiel Beispiel III<br />
III<br />
� Savecall telecommunication consulting ist ein unabhängiger<br />
Berater <strong>und</strong> Vermittler von Telekommunikations-Lösungen<br />
� Wir setzen auf unabhängige Beratung<br />
� Nur ein unabhängiger Berater kann neutral die Leistungen<br />
einzelner Telefongesellschaften darstellen <strong>und</strong> auf Basis<br />
des K<strong>und</strong>enbedarfes objektiv vergleichen<br />
� Wir prüfen, was unsere K<strong>und</strong>en wirklich benötigen, beraten<br />
kompetent <strong>und</strong> langfristig <strong>und</strong> vertreiben die Leistungen unserer<br />
Partner-Carrier aus einer Hand<br />
� Kostenreduzierungen <strong>und</strong> Konzeptverbesserungen stehen hierbei<br />
im Vordergr<strong>und</strong><br />
� Qualität ist für uns in jeder Hinsicht wichtiger als Quantität<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 120
���� Ziele: Ziele: Funktionen<br />
Funktionen<br />
� Entscheidungskriterium: Bestimmung von Optionen<br />
� Ordnungsfunktion: Auswahl von Optionen<br />
� Orientierungsfunktion: Steuern menschliches Handeln<br />
� Koordinationsfunktion: Möglichst einheitliches<br />
Zusammenwirken<br />
� Legitimationsfunktion: Rechtfertigen notwendige<br />
Entscheidungen<br />
� Konfliktlösungsfunktion: Ziele als Maßstab<br />
� Deklaratorische Funktion: Willensbek<strong>und</strong>ung gegenüber<br />
Stakeholdern<br />
� Bindungsfunktion: Selbstverpflichtung, Selbstbindung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 121
Die Die Merkmale Merkmale von von Zielen<br />
Zielen<br />
konkret<br />
überlegt<br />
herausgehoben<br />
zeitlich definiert<br />
ergebnisorientiert<br />
begleitend<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 122
Was Was bedeutet bedeutet „konkret konkret konkret“? konkret<br />
� Konkret heißt eindeutig, präzise, positiv <strong>und</strong> überprüfbar<br />
� Vermeiden Sie negative Bilder: Sie sind der Zielerreichung<br />
nicht förderlich<br />
� Überprüfbarkeit wird nicht immer Messbarkeit bedeuten<br />
können!<br />
� Die folgenden Ziele (Beispiele) sind sicher nicht konkret konkret: konkret<br />
� „Wir wollen den Anteil an weiblichen Führungskräften deutlich<br />
erhöhen“<br />
� „Die Region Oberland muss die K<strong>und</strong>enabwanderungsrate<br />
signifikant signifikant signifikant senken“<br />
� „Die Rentabilität der Division B muss angehoben angehoben werden“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 123
Was Was bedeutet bedeutet „ü „überlegt „ü „überlegt<br />
berlegt“? berlegt<br />
� Ziele, die zu gro groß gro<br />
sind, können schnell frustrieren <strong>und</strong> zum<br />
Aufgeben veranlassen = „Überforderung<br />
berforderung<br />
berforderung“<br />
berforderung<br />
�Wenn Ziele gesetzt werden<br />
� ohne Unterstützung<br />
� ohne ausreichende Ressourcen<br />
� ohne ausreichende Handlungsmöglichkeiten<br />
� Zu kleine Ziele bedeuten, dass die Belohnung durch die<br />
Zeilerreichung zu gering ist = „Unterforderung<br />
Unterforderung<br />
Unterforderung“<br />
Unterforderung<br />
� Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Leistungsbereitschaft sinken<br />
� Achtung „Bore Bore Bore-out Bore out out-Syndrom<br />
out Syndrom Syndrom“<br />
Syndrom<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 124
Zwischen Zwischen Unter Unter- Unter <strong>und</strong> <strong>und</strong> Überforderung<br />
berforderung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 125
Was Was Was bedeutet bedeutet „herausgehoben<br />
herausgehoben<br />
herausgehoben“?<br />
herausgehoben<br />
� Durch Aufschreiben<br />
Aufschreiben wird ein Ziel hervorgehoben<br />
hervorgehoben: hervorgehoben<br />
Es steht<br />
außerhalb des Gewohnten/Gewöhnlichen<br />
� Am Besten, wenn es täglich sichtbar ist<br />
� Der Akt des Aufschreibens von Zielen kann durchaus etwas<br />
Feierliches Feierliches haben<br />
� So, als würde man einen Vertrag mit sich selbst oder seinen<br />
Mitarbeitern abschließen<br />
� Erst dadurch das Herausheben werden Ziele gegenständlich <strong>und</strong><br />
offen für die Selbstbindung<br />
Selbstbindung der Beteiligten<br />
� Werden Ziele jedoch ritualisiert ritualisiert, ritualisiert<br />
so verlieren sie leicht ihre<br />
Zugkraft!<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 126
Was Was bedeutet bedeutet „zeitlich zeitlich definiert definiert“? definiert<br />
� Es muss ein konkreter konkreter Zeitpunkt festgelegt werden, zu dem ein<br />
bestimmtes Ziel erreicht sein soll<br />
� Beispiel:<br />
„Wir wollen den Anteil an weiblichen Führungskräften der 2.<br />
Führungsebene bis zum 1.1.2012 um 50% erhöhen; Maßstab<br />
ist der Personalstand mach dem gültigem Organigramm am<br />
1.9.2008“<br />
� Diskussion Diskussion: Diskussion Ist es sinnvoll, Ziele mit einer Zeitperiode von über<br />
einem Jahr zu setzen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 127
Was Was bedeutet bedeutet „ergebnisorientiert<br />
ergebnisorientiert<br />
ergebnisorientiert“?<br />
ergebnisorientiert<br />
� Erfahrenen Mitarbeitern sollte nicht vorgeschrieben werden, wie<br />
sie ihr Ziel erreichen sollen<br />
� Zielsetzungen werden zur Farce, wenn Ziel <strong>und</strong> Weg fixiert sind<br />
� Beispiel:<br />
Markenartikelkonzern; Head of Region B gibt Managing Director<br />
der Tochtergesellschaft II konkrete <strong>und</strong> zeitlich definierte Ziele<br />
für Profitabilität <strong>und</strong> Rentabilität; zugleich wird spezifiziert:<br />
� keine Personalentlassungen, Neueinstellungen nur aus dem<br />
Konzernpool<br />
� Rohstoff Z nur von den Lieferanten A oder B<br />
� Fertigprodukte K, L <strong>und</strong> M nur aus der Konzernfabrik in U;<br />
usw.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 128
Was Was Was bedeutet bedeutet „begleitend begleitend begleitend“?<br />
begleitend<br />
� Es ist ratsam, in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ob die<br />
Führungskräfte/Mitarbeiter die vereinbarten Ziele erreicht haben<br />
� Oft hilft es, ein großes Ziel in Teilziele zu zerlegen<br />
� Die Teilziele sind dann nach Wichtigkeit zu sortieren<br />
� Besonders wichtig: Teilziele setzen, die zum Weitermachen<br />
Weitermachen<br />
motivieren<br />
� Damit bleibt die Zugkraft der Ziele erhalten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 129
���� Das Das Management Management von von Zielen: Zielen:<br />
Zielen:<br />
Probleme Probleme des des des MbO<br />
� MbO („Management by Objectives“) geht regelmäßig schief...<br />
� wenn es mit viel Bürokratie <strong>und</strong> Papierkrieg organisiert wird<br />
� wenn die Ziele einfach diktiert <strong>und</strong> nicht sowohl top-down,<br />
als auch bottom-up erarbeitet werden<br />
� wenn die Ziele ohne Datum <strong>und</strong> Ergebnis definiert werden<br />
� wenn diese Ziele nicht strategisch an Chancen <strong>und</strong><br />
Engpässen orientiert sind<br />
� wenn die Mitarbeiter zu viele Ziele erreichen sollen<br />
� wenn Ziel-Begleitgespräche (mindestens alle Vierteljahr)<br />
immer wieder verschoben werden<br />
� wenn die Führungskräfte ihre Mitarbeiter nicht zu den Zielen<br />
begleiten (wie z.B. ein Bergführer)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 130
Zielfindung: Zielfindung: Wege Wege zur zur zur „Vereinbarung<br />
Vereinbarung<br />
Vereinbarung“<br />
Vereinbarung<br />
1<br />
Ziele Ziele Ziele vorgeben<br />
vorgeben<br />
2<br />
Ziele Ziele Ziele aushandeln<br />
aushandeln<br />
Am Ende steht immer eine<br />
„Vereinbarung<br />
Vereinbarung<br />
Vereinbarung“<br />
Vereinbarung<br />
Ziele Ziele Ziele freigeben<br />
freigeben<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 131<br />
3
Zielfindung: Zielfindung: Prinzipien<br />
Prinzipien<br />
Ziele Ziele vorgeben<br />
vorgeben<br />
„Überzeugen berzeugen berzeugen“ berzeugen<br />
Ziele Ziele Ziele aushandeln<br />
aushandeln<br />
„Andere Andere<br />
Perspektiven<br />
Perspektiven<br />
einnehmen einnehmen“<br />
einnehmen<br />
Vereinbarungen<br />
Vereinbarungen<br />
Ziele Ziele freigeben freigeben<br />
freigeben<br />
„Freir Freir Freiräume Freir ume<br />
zulassen,<br />
zulassen,<br />
fördern, rdern,<br />
nutzen nutzen“<br />
nutzen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 132
Zielfindung: Zielfindung: Empfehlungen<br />
Empfehlungen<br />
Ziele Ziele vorgeben vorgeben<br />
vorgeben<br />
Ziele begr begründen begr<br />
nden<br />
Verfahren plausibel<br />
machen<br />
Auf Commitment<br />
achten<br />
Ziele Ziele Ziele aushandeln<br />
aushandeln<br />
Ziele offen<br />
kommunizieren<br />
Bazar-Methoden<br />
vermeiden<br />
vermeiden<br />
Zeitbedarf<br />
Zeitbedarf<br />
berücksichtigen<br />
Ziele Ziele freigeben<br />
freigeben<br />
Auf die<br />
Organisationskultur<br />
Organisationskultur<br />
achten<br />
Rahmenbedingungen<br />
völlig transparent<br />
machen<br />
Immer mit<br />
Benchmarks<br />
Benchmarks<br />
verbinden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 133
Zielfindung: Zielfindung: Kriterien Kriterien<br />
Kriterien<br />
Ziele Ziele vorgeben vorgeben<br />
vorgeben<br />
Ziele mit raschem<br />
Handlungsbedarf<br />
Von au außen au<br />
en en<br />
vorgegebene Ziele<br />
Geringer Geringer Reifegrad<br />
der Mitarbeiter<br />
Ziele Ziele aushandeln<br />
aushandeln<br />
Mittelfristige Mittelfristige Ziele<br />
Komplexe<br />
Komplexe<br />
Randbedingungen<br />
Mittlerer Mittlerer bis hoher<br />
Reifegrad der<br />
Mitarbeiter<br />
Reifegrad<br />
Reifegrad<br />
Fähigkeit higkeit zum Handeln<br />
+<br />
Bereitschaft Bereitschaft zum Handeln<br />
Ziele Ziele freigeben<br />
freigeben<br />
Pers Persönliche<br />
Pers nliche Ziele<br />
Offene Offene<br />
Offene<br />
Organisationskultur<br />
Hoher Hoher Reifegrad der<br />
Mitarbeiter<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 134
Barrieren Barrieren der der der Umsetzung Umsetzung Umsetzung strategischer strategischer Ziele<br />
Ziele<br />
� Strategie Strategie-Barriere<br />
Strategie Barriere<br />
Die Strategie wird nicht operationalisiert – nur 40% des mittleren<br />
Management <strong>und</strong> nur 5% der übrigen Mitarbeiter verstehen die<br />
Strategie des Unternehmens<br />
� Kongruenz Kongruenz-Barriere<br />
Kongruenz Kongruenz Barriere<br />
Nur 50% des Top-Managements <strong>und</strong> 20 % des mittleren<br />
Managements haben ein Anreizsystem, das direkt mit den mittelbis<br />
langfristigen Zielen verb<strong>und</strong>en ist<br />
� Management<br />
Management-Barriere<br />
Management Barriere Barriere<br />
85% der Management Teams verbringen weniger als 1 St<strong>und</strong>e pro<br />
Monat zur Strategie Diskussion<br />
� Ressourcen<br />
Ressourcen-Barriere<br />
Ressourcen Barriere<br />
60 % der Ressourcen der Unternehmen haben keinen direkten<br />
Bezug zur Strategie<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 135
Balanced Balanced Balanced Scorecard Scorecard als mmögliche<br />
m<br />
gliche LLösung*<br />
L<br />
sung*<br />
* siehe auch<br />
4.2 Controlling<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 136
Ziel Zielüberpr Ziel berpr berprüfung: berpr fung: „Sensitivit Sensitivit Sensitivitäts<br />
Sensitivit ts ts-Analyse ts Analyse Analyse“ Analyse<br />
� Ein Verfahren zur Abschätzung des Risikos durch Variation<br />
einzelner (oder mehrerer) ungewisser Zielgrößen<br />
� Beantwortet die Frage, ob auch bei veränderten Daten die<br />
Entscheidung stabil bleibt<br />
� Es lässt sich ermitteln, wie der Zielwert sich mit der Variation<br />
von Inputgrößen ändert <strong>und</strong> welche Werte die Inputgrößen<br />
annehmen dürfen/müssen, um bestimmte Zielwerte zu<br />
erreichen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 137
Sensitivit Sensitivitäts<br />
Sensitivit Sensitivit ts ts-Analyse: ts Analyse: Beispiel<br />
Assuming the following changes Effect on profit Strategic Consequences<br />
1%-point lower market share -200 000<br />
1%-point higher market growth<br />
1% more price increase<br />
5% higher plant utilisation<br />
3 month delay in product launch A<br />
+30 000<br />
1% higher raw material cost -25 000<br />
Safeguard position!!<br />
Do not rely on growth<br />
+20 000 Check price elasticity<br />
+100 000 Go for unbranded<br />
products!?<br />
-80 000 Review project plan<br />
Prepare value analysis<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 138
���� Ziele Ziele durch durch durch „Benchmarking<br />
Benchmarking<br />
Benchmarking“<br />
Benchmarking<br />
� Idee stammt von Xerox: "Leadership<br />
through Quality“<br />
� Auswahl des<br />
Vergleichsunternehmens: Wer ist der<br />
„Klassenbeste“ oder kommt diesem<br />
zumindest nahe?<br />
� Datengewinnung: durch<br />
Partnerschaft, durch multilaterale<br />
Zusammenarbeit oder im<br />
Verborgenen<br />
� Feststellung der eigenen Lücken<br />
fließt in die Zielbildung <strong>und</strong> den<br />
Maßnahmenplan ein<br />
Benchmarking-Objekt bestimmen<br />
Benchmarking-Partner bestimmen<br />
Daten sammeln<br />
Wettbewerbslücke bestimmen<br />
Künftigen Leistungsstandard setzen<br />
Ziele formulieren<br />
Umsetzungsplan entwickeln<br />
Umsetzungsplan umsetzen<br />
Benchmarking wiederholen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 139
���� Wichtige Wichtige finanzielle finanzielle Kennzahlen<br />
Kennzahlen<br />
� EBIT Earnings Before Interest and Taxes<br />
� EBIDTA Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and<br />
Amortization<br />
� EBT Earnings Before Tax<br />
� Jahresüberschuss<br />
� Goodwill<br />
� OCF Operativer Cashflow<br />
� ROCE Return on Capital Employed<br />
� ROI Return on Investment<br />
� EVA Economic Value Added<br />
� EV Enterprise Value<br />
� MVA Market Value Added<br />
� DCF Discounted Cash Flow<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 140
EBIT EBIT Earnings Earnings Before Interest Interest and and Taxes<br />
� Das operative Ergebnis vor dem Finanz-<br />
<strong>und</strong> damit Beteiligungsergebnis<br />
� Zweckmäßig für Branchenvergleiche<br />
� Keine steuerlichen Verzerrungen<br />
� Internationale Anwendung<br />
� Enthält allerdings Einkünfte, die nicht<br />
zum originären Geschäft gehören, z.B.<br />
aus Vermietung <strong>und</strong> Finanzierung<br />
Berechnung:<br />
Jahresüberschuss<br />
+ Steueraufwand<br />
– Steuererträge<br />
+ Zinsaufwand<br />
– Zinserträge<br />
+/- Beteiligungsergebnis<br />
+ außerordentlicher Aufwand<br />
– außerordentliche Erträge<br />
= EBIT EBIT<br />
EBIT<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 141
EBIDTA EBIDTA Earnings Before Interest Interest, Interest<br />
, Depreciation<br />
Depreciation,<br />
Depreciation<br />
Taxes Taxes and and Amortization<br />
Amortization<br />
� Hat Cash-Flow-Charakter<br />
� Amortization Amortization sind die Abschreibungen<br />
auf immaterielle Vermögens-<br />
gegenstände<br />
� Oft für junge, wachstumsstarke<br />
Unternehmen mit hohem<br />
Abschreibungsbedarf, die negative<br />
Jahresüberschüsse erwirtschaften<br />
� Allerdings schwer vergleichbar<br />
� Enthält auch Einkünfte, die nicht zum<br />
originären Geschäft gehören, z.B. aus<br />
Vermietung <strong>und</strong> Finanzierung<br />
Berechnung:<br />
Jahresüberschuss<br />
+ Steueraufwand<br />
– Steuererträge<br />
+ Zinsaufwand<br />
– Zinserträge<br />
+/- Beteiligungsergebnis<br />
+ außerordentlicher Aufwand<br />
– außerordentliche Erträge<br />
= EBIT<br />
+ Abschreibungen auf das<br />
Anlagevermögen<br />
– Zuschreibungen zum<br />
Anlagevermögen<br />
= EBITDA<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 142
EBT EBT Earnings Earnings Before Taxes Taxes<br />
Taxes<br />
� Ertragsteuern, international sehr unterschiedlich, bleiben<br />
unberücksichtigt<br />
� Abgesehen von den Unterschieden nationaler<br />
Bilanzierungsvorschriften gute internationale<br />
Vergleichbarkeit<br />
� In Relation zum Umsatz ergibt sich die „Vorsteuermarge“<br />
� Kann im Zeitablauf stark schwanken<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 143
Jahres Jahresüberschuss<br />
Jahres berschuss<br />
� Differenz zwischen den Erträgen <strong>und</strong> Aufwendungen einer<br />
Periode<br />
� Entspricht damit dem Endergebnis der GuV-Rechnung nach dem<br />
IFRS/GAAP-Schema<br />
� Steuern werden berücksichtigt<br />
� Intuitiv verständlich<br />
� Ermöglicht Zukunftsschätzungen für börsennotierte<br />
Unternehmen<br />
� Allerdings weniger aussagekräftig als der Cash Flow<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 144
Goodwill<br />
Goodwill<br />
� Kaufpreis eines Unternehmens minus Substanzwert<br />
� Substanzwert ist die Summe aller Vermögensteile minus<br />
Verbindlichkeiten<br />
� Wird nach US-GAAP <strong>und</strong> IFRS nicht mehr abgeschrieben,<br />
sondern nur bei dauerhafter Wertminderung im Rahmen eines<br />
Impairment Tests wertberichtigt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 145
OCF OCF Operativer Operativer Cashflow<br />
Cashflow<br />
� Finanzielle Stromgröße, die den Zahlungsmittelüberschuss<br />
angibt<br />
� Indirekte Berechnung:<br />
� Ergebnis lt. Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
� + Abschreibungen / - Zuschreibungen<br />
� + Erhöhung / - Verminderung Rückstellungen<br />
� - Erträge / + Verluste aus Anlagenabgang<br />
� + /-Verminderung /Erhöhung der Forderungen, Vorräte etc.<br />
� +/- Erhöhung/Verminderung der Lieferverbindlichkeiten<br />
etc.<br />
� = Cash Cash Flow aus Gesch Geschäftst Gesch<br />
ftst ftstätigkeit ftst tigkeit (operativer Cashflow)<br />
� Zeigt somit an, ob die Abschreibungen „erwirtschaftet“ werden<br />
� Weniger manipulierbar als der Jahresüberschuss<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 146
ROCE ROCE ROCE Return Return Return on on Capital Capital Employed Employed<br />
� EBIT in Relation zu Nettoanlagevermögen plus Working Capital<br />
� Bereinigung von Gewinn <strong>und</strong> Vermögen um nicht operative<br />
Teile<br />
� Basiert auf Restbuchwerten, sodass sich ROCE erhöht, wenn<br />
Unternehmen nicht mehr investiert<br />
� Kapitalkosten bleiben unberücksichtigt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 147
ROI ROI Return Return on on Investment<br />
Investment<br />
� Relation von Gewinn zu Gesamtkapital<br />
� Verlängerte Formel: Umsatzrentabilität mal Kapitalumschlag<br />
� Lässt Gründe für Veränderungen der Performance gut erkennen<br />
� Wichtig für Anlageentscheidungen<br />
� Unternehmen, die nicht investieren, zeigen höheren ROI<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 148
EVA EVA EVA Economic Value Added Added<br />
� EVA = Net Operating Profit after Taxes minus WACC (=<br />
„Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten“)<br />
� Man geht davon aus, dass ein Unternehmen nur nur dann einen Wert<br />
für die Investoren erwirtschaftet, wenn die Rendite auf das<br />
eingesetzte Kapital (ROI) die Kapitalkosten der Unternehmung<br />
übersteigt; es ergibt sich eine „Überrendite“<br />
� Multipliziert man diese „Überrendite“ mit dem investierten Kapital,<br />
erhält man die jährliche Wertsteigerung (oder auch<br />
Wertvernichtung) des Unternehmens<br />
� Ist aussagefähig parallel zum Cash Flow: Unternehmen kann<br />
positiven CF generieren <strong>und</strong> dennoch Wert vernichten<br />
� Sollte vor allem im Zeitablauf betrachtet werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 149
WACC WACC WACC Weighted Weighted Weighted Average Average Cost Cost Cost of of Capital<br />
Capital<br />
� Setzt sich zusammen aus einem Zinssatz auf das Fremdkapital<br />
<strong>und</strong> einer auf das Eigenkapital angesetzten Verzinsung<br />
� Fremdkapital: Man orientiert sich an bestehenden<br />
Kreditverträgen<br />
� Eigenkapital: Man ermittelt den Marktzins auf risikofreie Anlagen<br />
am Kapitalmarkt <strong>und</strong> multipliziert ihn mit dem Betafaktor Betafaktor. Betafaktor<br />
� Dieser drückt aus, inwieweit der Kurs der eigenen Aktie<br />
stärker oder schwächer schwankt als ein Börsenindex als<br />
Bezugspunkt<br />
� Ein riskanteres <strong>und</strong> vielleicht dann auch chancenreicheres<br />
Unternehmen könnte z.B. einen Betafaktor von 1,5 haben,<br />
ein eher konservatives Unternehmen vielleicht 0,6<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 150
EV EV Enterprise Enterprise Value Value<br />
� Marktkapitalisierung minus liquide Mittel plus<br />
Verbindlichkeiten<br />
� Ist letztlich der Marktwert des Gesamtkapitals<br />
� „Bestraft“ Unternehmen mit zu hohen <strong>und</strong> nicht rentablen<br />
Cash-Reserven<br />
� Ohne Marktkapitalisierung schwer zu berechnen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 151
MVA MVA Market Market Market Value Added Added<br />
� Differenz zwischen Enterprise Value <strong>und</strong> bilanziellem Wert des<br />
langfristigen Kapitals<br />
� Drückt damit den Betrag aus, den der Markt zusätzlich zum<br />
bilanziellen Kapital bereit ist zu zahlen<br />
� Bewertungsmaßstab für die Leistung des Managements<br />
� Allerdings nur für börsennotierte Unternehmen geeignet<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 152
DCF DCF Discounted Cash Flow<br />
� Die Barwerte der Kapitalflüsse der kommenden Jahre (z.B. 5<br />
Jahre) werden addiert<br />
� Abzinsungsfaktor ist in der Regel der WACC (Weighted Average<br />
Costs of Capital)<br />
� Summe aus abgezinsten Cash Flows plus Restwert ergibt<br />
„Unternehmenswert“<br />
� DCF auch für Investitionsentscheidungen angewandt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 153
Internationale Internationale Bewertung: Bewertung: Glossar Glossar<br />
Glossar<br />
� IFSR IFSR: IFSR IFSR „International Financial Reporting Standards“; vom IASB<br />
entwickelt <strong>und</strong> von der EU übernommen<br />
� IASB IASB: IASB „International Accounting Standards Board“; Ziel ist die<br />
Konvergenz der IFRS mit nationalen Standards; arbeitet<br />
gemeinsam mit dem FASB an der Konvergenz von IFRS <strong>und</strong> US-<br />
GAAP<br />
� FASB FASB: FASB Financial Accounting Standards Board“; entsprechendes<br />
US-Gremium<br />
� US US-GAAP US<br />
GAAP GAAP: GAAP „Generally Accepted Accounting Principles“; die<br />
verbreitetste Rechnungslegungsmethode in den USA; weicht von<br />
der HGB-Methode deutlich ab; jährliche Checklisten <strong>und</strong> ein<br />
Beispieljahresabschluss<br />
� „Performance Performance Reporting Reporting“: Reporting Projekt des IASB zur Performance<br />
Messung aufgr<strong>und</strong> einer bilanzorientierten statt wie bisher<br />
periodengewinnorientierten Rechnungslegung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 154
Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel „Management Management Management von von von Zielen Zielen“<br />
Zielen<br />
Wir verdienen eine Prämie auf unsere Kapitalkosten<br />
Wachstum allein genügt im internationalen Wettbewerb um Kapital nicht. Es<br />
kommt vielmehr darauf an, profitabel zu wachsen.<br />
Deshalb wollen wir den Einsatz unserer Mittel noch stärker als bisher auf<br />
diejenigen Arbeitsgebiete konzentrieren, die attraktiv sind <strong>und</strong> in denen wir<br />
Leistungsstärke zeigen. Dabei nutzen wir weiterhin die Vorteile unseres<br />
Verb<strong>und</strong>s, um kosteneffizient zu arbeiten.<br />
In allen Arbeitsgebieten wollen wir unsere Kapitalkosten verdienen <strong>und</strong> eine<br />
Prämie darauf erzielen, also eine angemessene Verzinsung auf das<br />
eingesetzte Kapital. Dazu führen wir ab 2004 die Steuerungsgröße EBIT<br />
(Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Zinsen <strong>und</strong> Steuern) nach Kapitalkosten<br />
ein. Die Kennzahl unterstützt unsere Bemühungen, Kostenstrukturen zu<br />
verbessern, profitabel zu wachsen <strong>und</strong> unser Kapital noch sparsamer <strong>und</strong><br />
wirtschaftlicher einzusetzen.<br />
Frage: Welches Steuerungskonzept kann man in diesem Statement– außer<br />
der Größe EBIT – wiedererkennen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 155
Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
4 4 Strategien<br />
Strategien<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 156
Strategien<br />
Strategien<br />
Controlling<br />
Strukturen<br />
&<br />
Prozesse<br />
Analysen<br />
&<br />
Prognosen<br />
Dynamik<br />
Strategien<br />
Ziele<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 157
Arten Arten Arten von von von Strategien<br />
Strategien<br />
W a c h s t u m<br />
Potenzialstrategien<br />
Allokationsstrategien<br />
Konfigurationsstrategien<br />
Timingstrategien<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 158<br />
R ü c k z u g
Möglichkeiten glichkeiten einer Wachstumsstrategie<br />
Wachstumsstrategie<br />
bestehende<br />
Produkte Produkte Produkte Produkte<br />
neue<br />
Märkte rkte<br />
aktuelle neue<br />
Marktdurchdringung<br />
Produktentwicklung<br />
Marktentwicklung<br />
Diversifikation<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 159
Beispiel Beispiel ffür<br />
f r eine RRückzugsstrategie<br />
R<br />
ckzugsstrategie<br />
� Harvesting-Strategie: wird vor allem in der Degenerations-<br />
phase des Produktlebenszyklus angewandt<br />
� Das Unternehmen zieht sich dabei stufenweise <strong>und</strong> letztlich<br />
vollständig aus dem Markt oder der Produktion zurück<br />
� Ziel ist es, die freiwerdenden Mittel für Investitionen in<br />
andere, profitablere Marktsegmente einzusetzen<br />
� Zunächst wird sich das Unternehmen aus jenen Bereichen<br />
zurückziehen, in denen es eine schwache Marktposition hat<br />
� Preisgestaltung wird rein auf den maximalen (kurzfristigen)<br />
Ertrag ausgerichtet<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 160
Wichtige Wichtige Fragen<br />
Fragen<br />
� Potenzialstrategien<br />
� Welche Erfolgspotenziale<br />
Erfolgspotenziale Erfolgspotenziale können wir mobilisieren?<br />
� Allokationsstrategien<br />
� Wo sollen wir unsere knappe Ressourcen<br />
Ressourcen einsetzen?<br />
� Konfigurationsstrategien<br />
� Wie sollen wir unsere Wertsch Wertschöpfung<br />
Wertsch<br />
pfung gestalten?<br />
� Timingstrategien<br />
� Wie sollen wir den Faktor Zeit Zeit einsetzen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 161
���� Potenzialstrategien<br />
Potenzialstrategien<br />
Welche Erfolgspotenziale<br />
Erfolgspotenziale Erfolgspotenziale können wir mobilisieren?<br />
� Strategie der Differenzierung<br />
� Systemstrategie<br />
� Modularstategie<br />
� Strategie der Standardisierung<br />
� Strategie der Kostenführerschaft<br />
� Strategie der Technologieführerschaft<br />
� Outpacingstrategie<br />
� Hybride Strategien<br />
� Strategie der neuen Spielregeln<br />
Potenzialstrategien<br />
Allokationsstrategien<br />
Konfigurationsstrategien<br />
Timingstrategien<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 162
Differenzierung: Differenzierung: Prinzip<br />
Prinzip<br />
Angebot Angebot<br />
Angebot<br />
Bestreben, sich deutlich<br />
von den Konkurrenten<br />
abzuheben<br />
Systematische Suche<br />
nach Ansatzpunkten<br />
für Andersartigkeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 163
Differenzierung: Differenzierung: MMöglichkeiten<br />
MM<br />
glichkeiten<br />
vor dem Kauf beim Produkt<br />
beim Kauf<br />
bei der<br />
Dienstleistung<br />
nach dem Kauf<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 164
Differenzierung: Differenzierung: Beispiel Beispiel Industrieg Industriegüter<br />
Industrieg ter<br />
Vor dem Kauf Beim Produkt Beim Kauf Nach dem Kauf<br />
„Auftritt“<br />
Problemanalyse<br />
Planung<br />
Entwicklung<br />
Tests<br />
K<strong>und</strong>enschulung<br />
Finanzierung<br />
Reputation<br />
Leistung<br />
Ausstattung<br />
Konformität<br />
Zuverlässigkeit<br />
Haltbarkeit<br />
Design<br />
Verpackung<br />
Recyclebarkeit<br />
Zustellung<br />
Pünktlichkeit<br />
Schnelligkeit<br />
Genauigkeit<br />
„Auftritt“<br />
Installation<br />
Inbetriebnahme<br />
Garantie<br />
Kulanz<br />
„Dissonanzreduktion“Zusatzleistungen<br />
Ereignisse<br />
Zufriedenheit<br />
„Auftritt“<br />
Beziehungsqualität<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 165
Strategie Strategie der der der Differenzierung: Differenzierung: Vorteile<br />
Vorteile<br />
Produktpolitik<br />
Anpassung der<br />
Produkte an lokale<br />
Bedürfnisse.<br />
Schaffung von<br />
Käuferpräferenzen,<br />
die einen preispolitischenSpielraum<br />
ermöglichen:<br />
„Akquisitorisches<br />
Akquisitorisches<br />
Akquisitorisches<br />
Potenzial Potenzial“ Potenzial<br />
Preispolitik<br />
Unterschiede in der<br />
Zahlungsbereitschaft<br />
<strong>und</strong> -<br />
fähigkeit der<br />
K<strong>und</strong>en können<br />
berücksichtigt<br />
werden.<br />
Abschöpfung der<br />
„Konsumenten<br />
Konsumenten-<br />
rente rente“ rente<br />
Kommunikationspolitik<br />
Werbebotschaft,<br />
Werbeträger <strong>und</strong><br />
Werbematerialien<br />
können unterschiedlichenK<strong>und</strong>enanforderungen<br />
angepasst<br />
werden<br />
Distributionspolitik<br />
Anpassung an<br />
lokale Vertriebssysteme,Absatzkanäle<br />
<strong>und</strong><br />
physische<br />
Distribution<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 166
„Akquisitorisches Akquisitorisches Potenzial Potenzial“ Potenzial<br />
Preis<br />
P 1<br />
P 1, P 2 = Grenzpreise<br />
P 2<br />
Voraussetzungen:<br />
� Geringe Markttransparenz<br />
� Präferenzen der Käufer<br />
„Doppelt geknickte Absatzkurve“<br />
„Akquisitorisches<br />
Akquisitorisches<br />
Potenzial Potenzial“ Potenzial<br />
Monopolistischer<br />
Bereich<br />
Menge<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 167
Exkurs: Exkurs: Monopol, Oligopol, Polypol<br />
� Monopol Monopol<br />
Monopol<br />
Es gibt auf einem Markt nur einen Anbieter, der die Marktmacht<br />
besitzt<br />
Die Abnehmer müssen die vorgegebene Preise hinnehmen, da sie<br />
keine Optionen der Auswahl besitzen<br />
� Oligopol Oligopol<br />
Oligopol<br />
Mehrere große Anbieter teilen sich die Marktmacht<br />
Möglichkeiten der Preisabsprachen<br />
� Polypol<br />
Polypol<br />
Eine Vielzahl von Anbietern steht einer Vielzahl von Nachfragern<br />
gegenüber<br />
Heterogenes Polypol: die angebotenen Produkte sind zwar ähnlich,<br />
aber nicht identisch<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 168
Absch Abschöpfung Absch pfung der „Konsumentenrente<br />
Konsumentenrente<br />
Konsumentenrente“<br />
Konsumentenrente<br />
� Der Preis eines Produktes oder einer Leistung wird immer<br />
subjektiv subjektiv beurteilt <strong>und</strong> eingestuft, hierbei spielen höchst<br />
persönliche Pr Präferenzen<br />
Pr<br />
ferenzen eine Rolle<br />
� Das Ergebnis dieses Bewertungsprozesses ist die unterschiedliche<br />
Bereitschaft des Käufers, einen bestimmten Preis zu zahlen<br />
� Liegt der Preis, der sich in einem bestimmten Markt gebildet hat<br />
oder von einem Anbieter verlangt wird, unter unter dem Preis, den ein<br />
bestimmter Käufer zu zahlen bereit wäre, so genießt dieser einen<br />
Vorteil Vorteil, Vorteil die sog. „Konsumentenrente<br />
Konsumentenrente<br />
Konsumentenrente“<br />
Konsumentenrente<br />
� Ein geschickt agierender Anbieter wird daher versuchen, diese<br />
Konsumentenrente „abzusch abzusch abzuschöpfen<br />
abzusch pfen pfen“, pfen indem er von einer<br />
einheitlichen Preisfestsetzung abgeht <strong>und</strong> die Preise für<br />
individuelle K<strong>und</strong>en oder K<strong>und</strong>engruppen unterschiedlich hoch<br />
ansetzt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 169
Strategie Strategie der der Differenzierung: Differenzierung: Nachteile<br />
Nachteile<br />
Produktpolitik<br />
Risiko der ÜberoderUnterdifferenzierung,<br />
d.h.,<br />
die Unterschiede<br />
werden vom Käufer<br />
(a) nicht mehr oder<br />
(b) noch nicht<br />
wahrgenommen;<br />
Risiko des<br />
abnehmenden<br />
Grenznutzens<br />
Preispolitik<br />
Unternehmen<br />
werden oft zu lax im<br />
Hinblick auf den<br />
Preis <strong>und</strong> verlassen<br />
sich zu sehr auf die<br />
Differenzierung;<br />
Risiko, im Lauf der<br />
Zeit in eine<br />
Mittellagen-position<br />
zu geraten<br />
Kommunikationspolitik<br />
Hoher Aufwand<br />
notwendig, um die<br />
Merkmale der<br />
Differenzierung den<br />
K<strong>und</strong>ensegmenten<br />
zu kommunizieren;<br />
nationale Unterschiede<br />
verteuern<br />
Kommunikationspolitik <br />
Distributionspolitik<br />
Bei mehrstufiger<br />
Strategie aufwändige<br />
Schulung<br />
der Vertriebspartner,<br />
um<br />
sicherzustellen,<br />
dass die<br />
Differenzierungsvorteile<br />
auch<br />
durchgängig<br />
kommuniziert<br />
werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 170
Systemstrategie: Systemstrategie: Prinzip<br />
Prinzip<br />
E<br />
A<br />
D C<br />
B<br />
Bestreben, durch die<br />
Bündelung von Teilangeboten<br />
K<strong>und</strong>enbindung <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>enwert zu erhöhen<br />
Systematische Suche<br />
nach einer Steigerung<br />
des K<strong>und</strong>ennutzens<br />
Systemangebot<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 171
Systemstrategie: Systemstrategie: Beispiel<br />
Beispiel<br />
Products and<br />
services forming<br />
a “Washroom<br />
Service”<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 172
Modularstrategie: Modularstrategie: Prinzip<br />
Prinzip<br />
Gebündeltes<br />
Angebot<br />
Bestreben, durch die<br />
Entbündelung eines diffusen<br />
Angebots mehr K<strong>und</strong>en zu<br />
gewinnen<br />
Systematische<br />
Anpassung an<br />
unterschiedliche<br />
Käuferpräferenzen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 173<br />
B<br />
A<br />
C D<br />
E
Strategie Strategie der der Standardisierung: Standardisierung: Prinzip Prinzip<br />
Prinzip<br />
Bestreben, alle Unterschiede in<br />
Produkt-, Preis-, Distributions<strong>und</strong><br />
Kommunikationspolitik<br />
einzuebnen<br />
Systematische Suche<br />
nach Möglichkeiten<br />
der Vereinheitlichung<br />
Standardisiertes<br />
Angebot<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 174
Strategie Strategie der der Standardisierung: Standardisierung: Vorteile<br />
Vorteile<br />
Produktpolitik<br />
Niedrigere Kosten<br />
<strong>und</strong> höhere<br />
Geschwindigkeit in<br />
F&E, Beschaf-fung<br />
<strong>und</strong> Produktion;<br />
höhere Qualität<br />
durch Fokussierung<br />
auf die besten<br />
Ideen<br />
Preispolitik<br />
Preisklarheit <strong>und</strong><br />
Preistransparenz<br />
tragen zu höherer<br />
Preis-zufriedenheit<br />
<strong>und</strong> damit zu<br />
stärkerer Bindung<br />
des K<strong>und</strong>en bei<br />
Kommunikations-<br />
Einheitlicher Auftritt<br />
wirkt sich positiv auf<br />
Unternehmens- <strong>und</strong><br />
Produktimage aus;<br />
Kostendegression in<br />
der Werbung; „media<br />
overlapping“, media<br />
„spill-over“<br />
politik<br />
Distributions-<br />
politik<br />
Kostendegres-sion<br />
in der Logistik;<br />
einheitliche<br />
Ansprache des<br />
K<strong>und</strong>en; ein-<br />
fachereKoordi- nation im mehr-<br />
stufigen Vertrieb<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 175
Strategie Strategie der der Standardisierung: Standardisierung: Standardisierung: Nachteile<br />
Nachteile<br />
Produktpolitik<br />
Produkt ist leicht<br />
vergleichbar mit<br />
dem der Konkurrenz;Notwendigkeit,<br />
eine starke<br />
Marke aufzubauen:Differenzierung<br />
„durch die<br />
Hintertür“;<br />
Abhängigkeit von<br />
großen Mengen<br />
Preispolitik<br />
Durch die hohe<br />
Vergleichbarkeit<br />
keine Spielräume<br />
nach oben;<br />
Geschäft kann<br />
auktionsartigen<br />
Charakter<br />
annehmen;<br />
Abhängigkeit von<br />
großen Abnehmern<br />
Kommunikations-<br />
politik<br />
Ohne starke Marke zu<br />
sehr auf den Preis<br />
fixiert; ansonsten<br />
hoher Aufwand, um<br />
Markenpräferenz<br />
auzubauen <strong>und</strong> zu<br />
erhalten<br />
Distributions-<br />
politik<br />
Im mehrstufigen<br />
Vertrieb Risiko der<br />
leichten<br />
Austauschbarkeit<br />
mit anderen<br />
Produkten; oft<br />
schwierig,<br />
überhaupt Distributionspartner<br />
zu<br />
finden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 176
Strategie Strategie der der Kostenf Kostenführerschaft: Kostenf Kostenf hrerschaft: Prinzip<br />
Wertkette<br />
Bestreben, die günstigste<br />
Kostenstruktur innerhalb einer<br />
Branche zu erreichen<br />
Systematische Suche<br />
nach Vorteilen aus<br />
„Größe“ <strong>und</strong> „Erfahrung“<br />
Angebot<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 177
„Fixkostendegression<br />
Fixkostendegression<br />
Fixkostendegression“: Fixkostendegression : Prinzip Prinzip<br />
Prinzip<br />
Stückkosten<br />
Fixkosten sind Bereitschaftskosten<br />
Bereitschaftskosten,<br />
Bereitschaftskosten<br />
das heißt, sie enthalten „Leerkosten“,<br />
die darauf beruhen, dass der technische<br />
<strong>und</strong> dispositive Apparat eines<br />
Unternehmens nicht beliebig teilbar ist<br />
produzierte Menge<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 178
„Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve“: Erfahrungskurve : Prinzip<br />
Prinzip<br />
log<br />
Kosten<br />
per<br />
Einheit<br />
„90% Erfahrungskurve"<br />
„80% Erfahrungskurve"<br />
„70% Erfahrungskurve"<br />
Kumulatives Produktionsvolumen log<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 179
„Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve“:<br />
Erfahrungskurve :<br />
Beispiel Beispiel pharmazeutischer pharmazeutischer Wirkstoff Wirkstoff I<br />
I<br />
C<br />
t<br />
=<br />
Normierte Herstellkosten, real [1/PE]<br />
1017,<br />
6<br />
2<br />
R = 0,<br />
999<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
⎛ Pt<br />
⋅<br />
⎜<br />
⎝ P<br />
Erfahrungskurve API 1<br />
0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000 9.000 10.000<br />
0<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
−0,<br />
4031<br />
Kumuliertes Produktionsvolumen [PE]<br />
76 % Erfahrungskurve<br />
Jede Verdoppelung des kumulierten<br />
Produktionsvolumens führt zu 24 %<br />
Kostendegression<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 180
„Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve“:<br />
Erfahrungskurve :<br />
Beispiel Beispiel Beispiel pharmazeutischer pharmazeutischer Wirkstoff Wirkstoff Wirkstoff II<br />
II<br />
Normierte Herstellkosten, real [1/PE]<br />
1000,0<br />
100,0<br />
10,0<br />
1,0<br />
Erfahrungskurve API 1<br />
y = 1017,6x -0,4031<br />
R 2 = 0,999<br />
1 10 100 1.000 10.000<br />
Kumuliertes Produktionsvolumen [PE]<br />
Doppelt logarithmischer Maßstab<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 181
„Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve“ Erfahrungskurve <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> Strategie<br />
Strategie<br />
log<br />
Kosten<br />
per<br />
Einheit<br />
A<br />
Strategische Optionen für A:<br />
� Aufholstrategie über Kapazität<br />
� Anpassung an B<br />
� Exit<br />
?<br />
Strategische Optionen für B:<br />
� Kampfstrategie über Preis<br />
� Technologieführerschaft<br />
� Abschöpfung<br />
Kumulatives Produktionsvolumen log<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 182<br />
B
„Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve<br />
Erfahrungskurve“ Erfahrungskurve <strong>und</strong> <strong>und</strong> Anpassungsprozesse<br />
Anpassungsprozesse<br />
log<br />
Kosten<br />
per<br />
Einheit<br />
„Anpassung in<br />
großen Schritten”<br />
(westliche Länder)<br />
„Kaizen-Effekte”<br />
(besonders Japan)<br />
Kumulatives Produktionsvolumen log<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 183
„Scale Scale Scale“ Scale vs. vs.“Scope vs. Scope Scope“ Scope<br />
� „Economies of scale scale“ scale<br />
(„Skaleneffekte“):<br />
Vorteile niedrigerer Kosten in der Produktion <strong>und</strong><br />
darüber hinaus<br />
� aus Gr Größ Gr<br />
öß öße öß e durch Fixkostendegression <strong>und</strong>/oder aus Erfahrung Erfahrung, Erfahrung<br />
also durch „Lernen“<br />
� „Economies of scope scope“ scope<br />
(„Verb<strong>und</strong>effekte“):<br />
Vorteile niedrigerer Transaktionskosten aus<br />
� der verb<strong>und</strong>enen Bearbeitung ansonsten getrennter Produkte,<br />
Produktgruppen, Geschäftsfelder etc.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 184
Strategie Strategie der der Kostenf Kostenführerschaft: Kostenf hrerschaft: hrerschaft: Vorteile Vorteile<br />
� Die Effekte aus der kumulierten Erfahrung <strong>und</strong> der<br />
Kostendegression aus Größe wirken als Eintrittsbarrieren für neue<br />
Konkurrenten<br />
� Preis kann aktiv <strong>und</strong> intensiv als Marketinginstrument eingesetzt<br />
werden<br />
� „Target pricing“: retrograde Preisfindung mithilfe des<br />
� „Target costing“: Ausgangspunkt ist ein angepeilter Preis, aus<br />
dem die „allowable costs“ abgeleitet werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 185
Strategie Strategie der der Kostenf Kostenführerschaft: Kostenf hrerschaft: hrerschaft: Nachteile<br />
� Eintrittsbarrieren aus kumulierter Erfahrung <strong>und</strong> Degression der<br />
Fixkosten verleiten zu Drang nach Größe<br />
� Risiko leichtfertiger Unternehmenskäufe<br />
� Risiko der Überkapazitäten<br />
� Einseitige Konzentration auf den Preis als Marketinginstruument<br />
� Hohes Risiko des „target pricing“<br />
� Erfahrungskurve beileibe nicht universell anwendbar<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 186
Strategie Strategie der der der Technologief<br />
Technologieführerschaft: Technologief hrerschaft: Prinzip<br />
Bestreben, mit einer<br />
bestimmten Technologie die<br />
Führerschaft innerhalb einer<br />
Branche („industry“)<br />
einzunehmen<br />
Systematische Suche<br />
nach kontinuierlichen<br />
Verbesserungen <strong>und</strong><br />
„Diskontinuitäten“<br />
Angebot<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 187
Strategie Strategie der der der Technologief<br />
Technologieführerschaft: Technologief hrerschaft: Vorteile<br />
� Eine pro-aktive Strategie<br />
� Baut Reputation des Unternehmens als Innovator auf<br />
� Ein positiver „Halo Halo Halo-Effekt Halo Effekt Effekt“ Effekt kann negative Ereignisse abpuffern (z.B.<br />
BMW verkraftet Rückrufaktion besser als Ford); siehe auch<br />
„Assimilations-Kontrast-Hypothese“<br />
� Erlaubt es, Konsumentenrenten (siehe dort) abschöpfen<br />
� Lizenzen können als zusätzliche Ertragsquelle dienen<br />
� Motiviert <strong>und</strong> bindet Fachkräfte<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 188
Strategie Strategie der der Technologief<br />
Technologieführerschaft: Technologief hrerschaft: Nachteile<br />
� Eine riskante Strategie, weil besonders radikale Neuerungen mit<br />
hoher Unsicherheit behaftet sind<br />
� Hohe Kosten für F & E<br />
� Rückschläge können aufgebaute Reputation ins Negative kippen<br />
� Hohe Versuchung, Produktlebenszyklus zu verringern<br />
� Gefahr der „Beschleunigungsfalle“<br />
� Risiko des „Leapfrogging“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 189
Vier Vier Arten Arten von von Innovationen<br />
Innovationen<br />
Innovationen<br />
F F & & & EE<br />
E<br />
in kleinen<br />
Schritten<br />
F F & & E<br />
E<br />
durch radikale<br />
Innovation<br />
Inkrementelle<br />
Inkrementelle<br />
Inkrementelle<br />
Innovation<br />
Innovation<br />
Substitutive<br />
Substitutive<br />
Innovation<br />
Innovation<br />
z.B. Plasma-/LED-<br />
Bildschirme<br />
Neues<br />
Neues<br />
Gesch Geschäfts Gesch fts fts- fts<br />
Modell<br />
Modell<br />
z.B. Betreibermodelle<br />
Disruptive<br />
Disruptive<br />
Innovation<br />
Innovation<br />
z.B. digitale<br />
Fotografie<br />
Fokus<br />
Fokus<br />
auf bestehende<br />
auf latente/neue<br />
K<strong>und</strong>enbed K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />
K<strong>und</strong>enbed K<strong>und</strong>enbed rfnisse rfnisse<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 190
Barrieren Barrieren des des Innovationsprozesses<br />
Innovationsprozesses<br />
� Suchbarriere<br />
Suchbarriere<br />
Kluft zwischen „innen“ <strong>und</strong> „außen“, Hoffnung auf den Zufall, auf<br />
Intuition oder Initiativen des Managements<br />
� Sinnbarriere<br />
Sinnbarriere<br />
Wesen <strong>und</strong> Bedeutung von „Innovation“ werden von den Mitarbeitern<br />
kaum internalisiert, kein freier Umgang mit „Wissen“<br />
� Systembarriere<br />
Systembarriere<br />
„Enge Kopplung“, Zentralisierung, verstopfte Instanzenwege,<br />
bürokratisches oder gar kein BVW („Ideenmanagement“)<br />
� Transferbarriere<br />
Transferbarriere<br />
Fehlen einer Kooperationskultur, NIH NIH-Syndrom<br />
NIH<br />
Syndrom Syndrom, Syndrom Jobunsicherheit,<br />
Monopolbewusstsein, falsche Anreize<br />
� Diffusionsbarriere<br />
Diffusionsbarriere<br />
Sozialer Druck wird geringer, „Leapfrogging“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 191
„Outpacing Outpacing Outpacing-Strategie<br />
Outpacing Strategie Strategie“<br />
Strategie<br />
High perceived<br />
product value<br />
Start<br />
High quality<br />
producer<br />
Reduce costs<br />
Result:<br />
Outpacing Outpacing<br />
Outpacing<br />
competition<br />
Low-cost<br />
producer<br />
adding<br />
product value<br />
Low unit cost<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 192
„Hybride Hybride Hybride“ Hybride Strategien: Strategien: Prinzip Prinzip<br />
Prinzip<br />
� Gleichzeitiges Verfolgen zweier scheinbar widersprüchlicher<br />
Prinzipien:<br />
� Differenzierung Differenzierung <strong>und</strong> Standardisierung<br />
z.B. standardisierte Marke <strong>und</strong> differenzierte Produkte,<br />
differenzierte Marke <strong>und</strong> standardisiertes Produkt<br />
� Differenzierung Differenzierung <strong>und</strong> Kostenf Kostenführerschaft<br />
Kostenf<br />
hrerschaft<br />
z.B. hohe Variantenvielfalt <strong>und</strong> dennoch günstigste<br />
Kostensituation (siehe auch „Outpacing-Strategie“)<br />
� Steht im Gegensatz zu Michael Porters „stuck in the middle“:<br />
Postulat des „Entweder-oder“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 193
„Strategien Strategien der der neuen neuen Spielregeln Spielregeln“: Spielregeln : : Prinzip Prinzip<br />
Prinzip<br />
Branche<br />
Bestreben, tradierte<br />
Verfahrensweisen zu<br />
verlassen, um Marktdynamik<br />
zu erzeugen <strong>und</strong> für sich<br />
auszunutzen Veränderter<br />
mit etablierten<br />
Charakter der<br />
Spielregeln<br />
Hartnäckiges<br />
Verfolgen einer neuen<br />
„Spielregel“<br />
Branche<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 194
Strategie Strategie der der neuen neuen Spielregeln: Spielregeln: Beispiele<br />
Beispiele<br />
� Designermöbel als Abholware zum Selbstmontieren: IKEA<br />
� Preiswerte Uhren mit Designanspruch: Swatch<br />
� Flüge ohne Service <strong>und</strong> für wenig Geld: Ryan Air<br />
� Retailbanken ohne Filialen: Diba<br />
� Modefirmen mit bis zu 22 Kollektionswechsel im Jahr: Zara, H&M<br />
� Reduziertes Warenangebot zu Dauertiefstpreisen: Hofer, Lidl<br />
� Markenartikel ohne Zwischenhandel “auf der grünen Wiese”:<br />
Factory Outlets<br />
� Massive Preisnachlässe im E-Commerce: Virtuelle Gemeinschaften<br />
� Privater Kurierservice<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 195
Traditional<br />
Traditional<br />
furniture<br />
furniture dealer<br />
dealer<br />
Strategie Strategie der der neuen neuen Spielregeln Spielregeln<br />
Spielregeln<br />
Beispiel Beispiel „Möbelbranche belbranche belbranche” belbranche vs.<br />
vs.<br />
Design<br />
Design<br />
•Independent<br />
Designers<br />
•Sophisticated<br />
complex<br />
designs<br />
•In-house<br />
designers<br />
•Simple design<br />
to cost<br />
Parts Parts<br />
Parts<br />
•High work-inprogress<br />
•Handicraft,<br />
custom<br />
manufacturing<br />
•Modular,<br />
interchangeable<br />
parts<br />
•Mass<br />
production<br />
•New cheaper<br />
raw materials<br />
Assembly<br />
Assembly<br />
•Labour<br />
intensive<br />
•Built to order<br />
•By customer<br />
Logistics<br />
Logistics<br />
•Transport<br />
costly, bulky<br />
finished<br />
product<br />
•Computerized<br />
•Transport<br />
modular parts<br />
Marketing<br />
Marketing<br />
•Fragmented<br />
•Expensive,<br />
high street<br />
display<br />
•Leverage<br />
Scandinavian<br />
image<br />
•Cheap out-oftown<br />
displays<br />
Service<br />
Service<br />
•Full service<br />
•Small lot<br />
delivery to<br />
customers<br />
•Self-service<br />
•Customer<br />
transports<br />
home<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 196
���� Allokationsstrategien<br />
Allokationsstrategien<br />
Wo sollen wir unsere knappen Ressourcen einsetzen?<br />
Es geht um eine Auswahlentscheidung;<br />
Objekte dafür sind:<br />
� Märkte definiert als geographische Räume<br />
� Marktsegmente definiert als Ziel-Abnehmergruppen<br />
� Produkt-Markt-Kombinationen<br />
� Produkte oder Produktgruppen<br />
� Technologien<br />
� K<strong>und</strong>en oder K<strong>und</strong>engruppen<br />
Potenzialstrategien<br />
Allokationsstrategien<br />
Konfigurationsstrategien<br />
Timingstrategien<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 197
Der Der Der Weg Weg zur zur Positionierung<br />
Positionierung<br />
Marktsegmentierung<br />
Zielmarktbestimmung<br />
Positionierung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 198
Marktsegmentierung<br />
Marktsegmentierung<br />
� Die Unterteilung eines großen, heterogenen Marktes in kleinere<br />
Teilmärkte<br />
� Diese Teilmärkte sind in Hinsicht auf die K<strong>und</strong>enbedürfnisse in sich<br />
maximal homogen untereinander jedoch maximal heterogen<br />
� Ein Segment ist eine Gruppe von Käufern/Konsumenten, die ähnlich<br />
auf eine gegebene Kombination von Marketingaktivitäten reagieren<br />
� Der Nutzen aus der Segmentierung muss höher sein als deren<br />
Kosten: Gefahr der „Übersegmentierung“<br />
� Das Segment muss für einige Zeit stabil bleiben<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 199
Segmentstrukturen: Segmentstrukturen: Beispiel Beispiel „B-t-B“<br />
Convenience<br />
Unternehmensgröße<br />
Homogene<br />
Homogene<br />
Struktur<br />
Convenience<br />
. .<br />
.<br />
.<br />
Unternehmensgröße<br />
Gestreute Gestreute<br />
Gestreute<br />
Struktur<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 200<br />
.<br />
.<br />
.<br />
. .<br />
.<br />
.<br />
. .<br />
. .<br />
. .<br />
. .<br />
.<br />
. .<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
. .<br />
Convenience<br />
Unternehmensgröße<br />
Geb Gebündelte Geb ndelte<br />
Struktur
„Nische Nische Nische“: Nische : Prinzip<br />
Prinzip<br />
� Eine Nische ist ein kleines Marktsegment<br />
Marktsegment,<br />
Marktsegment<br />
� das sehr spezielle spezielle Merkmale Merkmale aufweist (z.B. Personen mit hohem<br />
Einkommen, die prestigesträchtige Armbanduhren kaufen wollen),<br />
� <strong>und</strong> das nur wenige Konkurrenten (idealerweise keinen) anzieht<br />
� Diskussion: Welche Möglichkeiten gibt es, eine „Nische“ gegen den<br />
Eintritt von Konkurrenten zu schützen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 201
Marktsegmentierung: Marktsegmentierung: Beispiel<br />
Beispiel<br />
Marktpräsenz<br />
Marktselektion<br />
Intranationale<br />
Marktsegmentierung<br />
Integrale<br />
Marktsegmentierung<br />
Europa<br />
GB D F<br />
länderübergreifend<br />
identische Zielgruppe<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 202
Zielmarktbestimmung<br />
Zielmarktbestimmung<br />
� Allokationsstrategien arbeiten bevorzugt mit Portfolios Portfolios<br />
Portfolios<br />
� In der Finanzwelt bezeichnet der Begriff Portfolio ein Bündel von<br />
Investitionen, das im Besitz einer Institution oder eines<br />
Individuums ist<br />
� Der Besitz eines Portfolios ist in der Regel Teil einer<br />
Strategie, die Risiken finanzieller Investitionen durch<br />
Streuung zu senken.<br />
� Im Management <strong>und</strong> Marketing bezeichnet Portfolio eine<br />
Kollektion von Märkten, K<strong>und</strong>engruppen, Produkten,<br />
Dienstleistungen, Marken, Technologien etc.<br />
� Für den Aufbau eines entsprechenden Portfolios werden<br />
verschiedene Analysetechniken genutzt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 203
Portfolio Portfolio nach nach Boston Boston Boston Consulting Consulting Group Group<br />
Group<br />
Market Market Growth Growth Rate<br />
Rate<br />
Relative Relative Market Market Market Market Share<br />
Share Share<br />
Share<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 204
Portfolio Portfolio Portfolio nach nach McKinsey/General Electric I<br />
Eigene Eigene Wettbewerbsvorteile<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
hoch<br />
niedrig mittel<br />
hoch<br />
Marktattraktivität<br />
mittel<br />
niedrig<br />
! ?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 205
Portfolio Portfolio Portfolio nach nach McKinsey/General Electric II<br />
Eigene Eigene Wettbewerbsvorteile<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
hoch<br />
niedrig mittel<br />
hoch<br />
Ausbauen<br />
Marktattraktivit<br />
Marktattraktivität<br />
Marktattraktivit<br />
mittel<br />
Ausbauen<br />
Ausbauen Halten<br />
Halten<br />
niedrig<br />
Halten<br />
Ernten<br />
Ernten Ernten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 206
Zu Zu Zu den den drei drei Dimensionen: Dimensionen: Dimensionen: Beispiel<br />
Beispiel<br />
� Marktattraktivit<br />
Marktattraktivität<br />
Marktattraktivit<br />
Marktvolumen, Marktwachstum, Marktrivalität, Konzentrationsgrad,<br />
Preisstruktur, Kostensituation, Beschaffungssituation, Infrastruktur<br />
u.s.w.<br />
� Eigene Eigene Eigene Wettbewerbsvorteile<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
F & E, Managementqualität, Produktionskapazität, Produktions-<br />
Knowhow, Produktqualität, Servicequalität, Distribution,<br />
Marketingfähigkeit u.s.w.<br />
� Marktrisiken<br />
Marktrisiken<br />
Politik, Bürokratie, Währung, Zahlung, Inflation, Transport, Lager,<br />
Enteigung, Transfer, Sicherheit, Fiskus, Kommunikation, Streiks u.s.w.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 207
Diversifikation:<br />
Diversifikation:<br />
Das Das Risiko Risiko unprofitablen unprofitablen unprofitablen Wachstums<br />
Wachstums<br />
Wachstums<br />
- Growth +<br />
54,9%<br />
25,1%<br />
16%<br />
4%<br />
- Value creation +<br />
80% of growing<br />
companies destroy<br />
value<br />
Growth in earning of<br />
more than 30% per<br />
year can be dangerous<br />
637 companies, 1990 bis 2003<br />
Source: Hutzschenreuter, HBM, 2005<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 208
Optionen Optionen der der Marktpr Marktpräsenz: Marktpr senz: Beispiele<br />
Einzelmarktstrategie<br />
Multi-<br />
Regionalmarktstrategie<br />
Multi-<br />
Einzelmarktstrategie <br />
Weltmarktstrategie <br />
Regionalmarktstrategie<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 209
Marktselektion: Marktselektion: Beispiel Beispiel I<br />
I<br />
Gegenwärtige<br />
Position<br />
(Umsatz oder<br />
Gewinn)<br />
Marktattraktivität<br />
hoch<br />
niedrig mittel<br />
niedrig mittel hoch<br />
Land A<br />
Land B<br />
eigene Wettbewerbsvorteile<br />
Land D<br />
Land F<br />
Land C<br />
Land E<br />
Land H ?<br />
Land I ?<br />
Land G<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 210
Marktselektion Marktselektion Beispiel Beispiel II<br />
II<br />
Gegenwärtige Position<br />
(Umsatz oder Gewinn)<br />
Marktattraktivität<br />
hoch<br />
niedrig mittel<br />
niedrig mittel hoch<br />
Land B<br />
Land H ?<br />
Land E<br />
Land F<br />
Marktrisiko<br />
Land C<br />
Land A<br />
Land I ?<br />
Land D<br />
Land G<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 211
Marktbewertung: Marktbewertung: Beispiel Beispiel<br />
Beispiel<br />
Land<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
Marktattraktivität<br />
+++<br />
+<br />
+++<br />
++<br />
++<br />
+<br />
+<br />
Eigene Stärken<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 212<br />
+<br />
+<br />
++<br />
+<br />
++<br />
++<br />
+++<br />
Marktrisiken<br />
- - -<br />
-<br />
- -<br />
- -<br />
-<br />
-<br />
- - -<br />
C <strong>und</strong> E „Schwerpunktmärkte“; B <strong>und</strong> F „Präsenzmärkte“;<br />
A, D <strong>und</strong> G „Gelegenheitsmärkte“
Zielmarktbestimmung Zielmarktbestimmung nach<br />
nach<br />
Produkten/K<strong>und</strong>engruppen<br />
Produkten/K<strong>und</strong>engruppen<br />
1<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3<br />
KG 1 KG 2 KG 3<br />
4<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3<br />
2 KG 1 KG 2 KG 3<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3<br />
KG 1 KG 2 KG 3<br />
5 KG 1 KG 2 KG 3<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 213<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3<br />
3<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3<br />
KG 1 KG 2 KG 3
Konzentration Konzentration auf auf eine<br />
Produkt Produkt-Markt<br />
Produkt Markt Markt-Kombination<br />
Markt Kombination<br />
Kombination<br />
� Chancen Chancen: Chancen Chancen<br />
� erstklassige Marktkenntnisse<br />
� Aufbau einer starken Position<br />
� Spezialisierungsgewinne<br />
� Risiken Risiken: Risiken<br />
� Keine Absicherung gegen Wandel<br />
� vom Lebenszyklus eines einzigen<br />
Faktors abhängig<br />
� kein Blick über den „Tellerrand“<br />
KG 1 KG 2 KG 3<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 214<br />
1<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3
Produktzentrierte Produktzentrierte Strategie<br />
Strategie<br />
� Chancen Chancen: Chancen Chancen<br />
� Technologische Führerschaft<br />
� Innovation kann zur Selbst-<br />
verständlichkeit werden<br />
� Aufbau einer technischen Reputation<br />
� Risiken Risiken: Risiken<br />
(Stichwort: „Goodwill“)<br />
� Innenorientierung <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enferne<br />
� übertriebenes Tüftlertum<br />
� mangelnde „Responsiveness“<br />
KG 1 KG 2 KG 3<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 215<br />
2<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3
K<strong>und</strong>engruppenzentrierte K<strong>und</strong>engruppenzentrierte Strategie<br />
Strategie<br />
� Chancen Chancen: Chancen Chancen<br />
� Finger am Puls einer bestimmten<br />
K<strong>und</strong>engruppe<br />
� Reagibel<br />
� gelebte K<strong>und</strong>enorientierung<br />
� Aufbau einer „Beziehungskompetenz“<br />
� Risiken Risiken: Risiken<br />
� Plötzliche Änderung des Einkaufsverhaltens<br />
� daher Neigung zur Diversifikation<br />
� Ruf eines „Jack of all trades“<br />
KG 1 KG 2 KG 3<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 216<br />
3<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3
Multisegment<br />
Multisegment-Strategie<br />
Multisegment Strategie<br />
� Chancen:<br />
Chancen:<br />
� Risiken gestreut<br />
� Aufbau verschiedener Kompetenzen<br />
� Attraktiv für Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
Führungskräfte<br />
� „Economies of scope“<br />
� Risiken:<br />
Risiken:<br />
� Kosten des Multisegment-Marketing<br />
werden unterschätzt<br />
� Synergieeffekte werden überschätzt<br />
KG 1 KG 2 KG 3<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 217<br />
4<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3
Strategie Strategie der der vollst vollständigen vollst ndigen Marktabdeckung<br />
� Chancen Chancen: Chancen<br />
� Reputation der Größe<br />
(„Abschreckung“)<br />
� Kombination von „<strong>und</strong>ifferenziertem“<br />
Marketing (niedrige Kosten) <strong>und</strong><br />
„differenziertem“ Marketing (hoher<br />
Umsatz<br />
� Risiken Risiken: Risiken<br />
� Auslösen von starkem Wettbewerb<br />
� Quersubventionierung einzelner<br />
Segmente<br />
� Allgemeines Mittelmaß<br />
5 KG1 KG 2 KG 3<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 218<br />
P 1<br />
P 2<br />
P 3
Markteintritt/ Markteintritt/ Markteintritt/ Marktbearbeitung Marktbearbeitung Marktbearbeitung international<br />
international<br />
Kapital- <strong>und</strong> Managementleistungen<br />
im Gastland<br />
Gastland<br />
Export<br />
Vertragsfertigung<br />
Franchising<br />
Lizenzvergabe<br />
Joint Venture<br />
Strategische Allianz<br />
Minderheitsbeteiligung<br />
Kapital- <strong>und</strong> Managementleistungen<br />
im Stammland<br />
Stammland<br />
Fusion<br />
Tochtergesellschaft<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 219
Mehrstufige Mehrstufige Mehrstufige Segmentierung: Segmentierung: Beispiel Beispiel<br />
Beispiel<br />
Aluminiumhersteller<br />
Branche<br />
Branche<br />
Automobile<br />
Wohnungsbau<br />
Getränkeindustrie<br />
Produktanwendung Produktanwendung K<strong>und</strong>engr K<strong>und</strong>engröß<br />
K<strong>und</strong>engr<br />
öß öße<br />
öß<br />
Halbfabrikate<br />
Bauteile<br />
Wintergärten<br />
Großk<strong>und</strong>en<br />
Mittelk<strong>und</strong>en<br />
Kleink<strong>und</strong>en<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 220
Vertikale Vertikale Vertikale Strategien: Strategien: Strategien: Beispiel Beispiel I<br />
I<br />
Kfz-Hersteller<br />
Batteriehersteller<br />
Großhändler<br />
Vertrags- Freie Fach- Tank- Reifen- EHwerkstätten<br />
Werkstätten handel stellen handel Ketten<br />
Endverbraucher<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 221
Vertikale Vertikale Vertikale Strategien: Strategien: Beispiel Beispiel II<br />
II<br />
Processors<br />
Processors<br />
Processors<br />
Processors<br />
Manufacturers<br />
of Motherboards<br />
Motherboards<br />
Motherboards<br />
Manufacturers<br />
of Computers<br />
Dealers<br />
Final<br />
Customers<br />
Computers Computers Computers<br />
Processors Processors<br />
Computers Computers Computers<br />
Motherboards Motherboards<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 222
Vertikale Vertikale Strategien: Strategien: „Push Push Push“ Push <strong>und</strong> <strong>und</strong> „Pull Pull Pull“ Pull<br />
Marketing-<br />
Marketing<br />
ma maßnahmen<br />
ma nahmen<br />
Marketing-<br />
Marketing<br />
ma maßnahmen<br />
ma nahmen<br />
Push Push-Strategie<br />
Push<br />
Hersteller<br />
Händler<br />
Weiterverarbeiter<br />
Verwender<br />
Endk<strong>und</strong>e<br />
Nachfrage<br />
Nachfrage<br />
Nachfrage<br />
Nachfrage<br />
Marketing-<br />
Marketing<br />
ma maßnahmen<br />
ma nahmen nahmen<br />
Pull Pull-Strategie<br />
Pull<br />
Hersteller<br />
Händler<br />
Weiterverarbeiter<br />
Verwender<br />
Endk<strong>und</strong>e<br />
Nachfrage<br />
Nachfrage<br />
Nachfrage<br />
Nachfrage<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 223
Vor Vor- Vor <strong>und</strong> Nachteile einer mehrstufiger mehrstufiger Strategie<br />
� Geringere Gefahr der Substitution<br />
� Größere absatzpolitische Durchschlagskraft<br />
� Stabile Lieferbeziehungen über mehrere Marktstufen<br />
� Überwindung von Marktwiderständen bei neuen Produkten<br />
� Höhere Effizienz <strong>und</strong> Effektivität des gesamten Marketing-Mix<br />
� Gewinnung von Marktinformationen<br />
� Größere absatzpolitische Abhängigkeit<br />
� Viel Vertrauen im Spiel, da Regelungen <strong>und</strong> Verträge nur<br />
� unvollkommene Instrumente sind<br />
� Hoher Kontroll- <strong>und</strong> Monitoringaufwand<br />
� Langsamere Reaktion als bei direkter Strategie<br />
� Spezifische Managementfähigkeiten notwendig<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 224
Positionierung Positionierung eines eines eines Unternehmens: Unternehmens: Beispiele<br />
Beispiele<br />
Markt-<br />
Markt<br />
Markt-<br />
Markt<br />
abdeckung<br />
abdeckung<br />
abdeckung<br />
abdeckung<br />
global<br />
überregional<br />
national<br />
Kompetenz<br />
Kompetenz<br />
Kompetenz<br />
Kompetenz<br />
Universalist<br />
weder noch<br />
Spezialist<br />
Preis/Qualit<br />
Preis/Qualität<br />
Preis/Qualit<br />
Preis/Qualität<br />
Preis/Qualit t<br />
t<br />
„Premium“<br />
„Mitte“<br />
„Commodity“<br />
Technik<br />
Technik<br />
Technik<br />
Technik<br />
Führerschaft<br />
Früher Folger<br />
Imitator<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 225
���� Konfigurationsstrategien<br />
Konfigurationsstrategien<br />
Während die Allokationsstrategien auf dem<br />
Prinzip des Portfolios <strong>und</strong> der Segmentierung<br />
aufbauen, richten<br />
Wie Wie sollen wir unsere Wertsch Wertschöpfung<br />
Wertsch<br />
pfung gestalten?<br />
sichdieKonfigurationsstrategien<br />
zwischen bestimmten Polen aus, z.B.<br />
� Konzentration Konzentration oder Streuung<br />
� Autarkie Autarkie Autarkie oder Vernetzung Vernetzung<br />
� Integration Integration oder Koordination<br />
Potenzialstrategien<br />
Allokationsstrategien<br />
Konfigurationsstrategien<br />
Timingstrategien<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 226
Begriff Begriff „Wertsch Wertsch Wertschöpfung<br />
Wertsch pfung pfung“ pfung<br />
� Die „Wertschöpfung“ eines Unternehmen besteht streng<br />
genommen aus vier Bestandteilen:<br />
� Leistungen an die Mitarbeiter (Löhne, Gehälter,<br />
Sozialleistungen)<br />
� Leistungen an den Staat (Steuern, Abgaben)<br />
� Leistungen an die Gesellschafter (Dividenden)<br />
� Stärkung der inneren Finanzkraft des Unternehmens<br />
(Rücklagen)<br />
� Diese Wertschöpfung kann in „Stufen“, in einer „Kette“ oder (heute)<br />
in „Architekturen“ oder „Designs“ erfolgen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 227
„Wertkette Wertkette Wertkette“ Wertkette nach nach Michael Porter I<br />
„Jedes Unternehmen ist eine Ansammlung von<br />
Tätigkeiten, durch die seine Produkte entworfen entworfen, entworfen<br />
hergestellt hergestellt, hergestellt vertrieben vertrieben, vertrieben ausgeliefert <strong>und</strong> unterst unterstützt unterst<br />
tzt<br />
werden“<br />
Die wichtigen wichtigen TTätigkeiten<br />
T<br />
tigkeiten werden vor allem auf folgende Fragen hin<br />
untersucht:<br />
� Eignet sich diese Aktivität, um Kostenvorteile oder Differenzierung<br />
zu erzeugen?<br />
� Hat das Unternehmen hier eine St Stärke St<br />
rke rke oder Schw Schwäche Schw<br />
che che? che<br />
� Wie können Stärken ausgebaut <strong>und</strong> Schwächen beseitigt werden?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 228
„Wertkette Wertkette Wertkette“ Wertkette nach nach Michael Michael Porter Porter II<br />
II<br />
Unter Unter-<br />
Unter<br />
st stützende st<br />
tzende tzende<br />
Aktivit Aktivitäten Aktivit ten<br />
Eingangslogistik<br />
Unternehmensinfrastruktur<br />
Operationen<br />
Personalwirtschaft<br />
Technologieentwicklung<br />
Beschaffung<br />
Marketing<br />
Vertrieb<br />
Prim Primäre Prim re Aktivit Aktivitäten Aktivit<br />
ten<br />
Ausgangslogistik<br />
Gewinnmarge<br />
K<strong>und</strong>endienst<br />
Gewinnmarge<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 229
„Wertkette Wertkette Wertkette“ Wertkette nach nach Michael Michael Porter Porter Porter III<br />
III<br />
Mit Hilfe der „Wertkette“ lässt sich der gesamte Prozess der<br />
Leistungserbringung Leistungserbringung durchleuchten <strong>und</strong> strategisch ausrichten:<br />
� „Prim Prim Primäre Prim re Aktivit Aktivitäten Aktivit<br />
ten ten“ ten beziehen sich auf die Herstellung der<br />
Leistung sowie den Leistungsaustausch mit den K<strong>und</strong>en<br />
� „Unterst Unterst Unterstützende Unterst tzende Aktivit Aktivitäten Aktivit<br />
ten ten“ ten beschaffen <strong>und</strong> erzeugen<br />
erforderliche Inputs, damit die primären Aktivitäten durchgeführt<br />
werden können<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 230
Anwendung Anwendung der der der „Wertkette Wertkette Wertkette“: Wertkette : Beispiel<br />
Beispiel<br />
Wertkette<br />
Wertkette<br />
Aktivitäten<br />
� Eingangslogistik<br />
� Operative Funktionen<br />
� Bauteile<br />
� Montage<br />
� Prüfung<br />
� Ausgangslogistik<br />
� Auftragsabwicklung<br />
� Distribution<br />
� Marketing & Verkauf<br />
� Werbung<br />
................. .................. .................<br />
USA<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
CDN<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 231<br />
X<br />
X<br />
UK<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
F<br />
X<br />
X<br />
D<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
J<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X
Fragen Fragen zur zur Anwendung Anwendung der der der „Wertkette Wertkette Wertkette“ Wertkette<br />
Die wichtigen Aktivitäten werden vor allem auf folgende Fragen<br />
hin untersucht:<br />
� Eignet sich diese Aktivität, um Kostenvorteile oder<br />
Differenzierung zu erzeugen?<br />
� Hat das Unternehmen hier eine Stärke oder Schwäche?<br />
� Wie können Stärken ausgebaut <strong>und</strong> Schwächen beseitigt<br />
werden?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 232
Konzentration Konzentration oder oder Streuung Streuung der der Wertsch Wertschöpfung<br />
Wertsch pfung<br />
Heimatland<br />
Land A<br />
Land A<br />
Land A<br />
Konzentration Mischstrategie<br />
Z Z Z<br />
Zentralfunktion Z Wertschöpfungsaktivitäten<br />
Streuung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 233
Autarkie Autarkie Autarkie oder oder Vernetzung Vernetzung von<br />
von<br />
Wertsch Wertschöpfungsaktivit<br />
Wertsch pfungsaktivit<br />
pfungsaktivitäten<br />
pfungsaktivit ten ten<br />
Autarkie<br />
Wertschöpfungsaktivitäten<br />
Mischstrategie<br />
Vernetzung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 234
Integration Integration oder oder Koordination Koordination Koordination von von von Einheiten<br />
Einheiten<br />
Integration<br />
Mischstrategie<br />
Einheiten, z.B. Niederlassungen,<br />
Betriebstätten, Abteilungen etc.<br />
Koordination<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 235
���� Timingstrategien<br />
Timingstrategien<br />
Timingstrategien<br />
� Durch die hohe <strong>und</strong> steigende<br />
zeitliche Komplexität der<br />
Außen- <strong>und</strong> Binnenwelten der<br />
Unternehmen gewinnt die<br />
Dimension Zeit Zeit an Bedeutung<br />
Wie Wie sollen wir den Faktor Zeit einsetzen?<br />
� Bestimmte Strategien richten sich daher<br />
� nach dem Zeitpunkt punkt einer Aktivität<br />
� oder nach der Zeitspanne spanne einer Aktivität<br />
Potenzialstrategien<br />
Allokationsstrategien<br />
Konfigurationsstrategien<br />
Timingstrategien<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 236
Timingstrategien: Timingstrategien: Beispiele Beispiele Beispiele I<br />
I<br />
� Pionierstrategie<br />
Pionierstrategie: Pionierstrategie der Erste sein; oft verb<strong>und</strong>en mit<br />
Strategie der Technologieführerschaft<br />
� Hit Hit-and Hit<br />
and and-run and run run-Strategie<br />
run Strategie Strategie: Strategie rascher Markteintritt,<br />
Abschöpfen, rascher Marktaustritt<br />
� Bombenwurfstrategie<br />
Bombenwurfstrategie: Bombenwurfstrategie Überraschung der eigenen Organisation,<br />
um widerstänce gar nicht erst aufkommen zu lassen<br />
� Überraschungsstrategie<br />
berraschungsstrategie<br />
berraschungsstrategie: berraschungsstrategie Ausnutzen von<br />
Diskontinuitäten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 237
Timingstrategien: Timingstrategien: Timingstrategien: Beispiele Beispiele Beispiele II<br />
II<br />
� Strategie Strategie des des „fr fr frühen fr hen Folgers Folgers“: Folgers<br />
gleichzeitiger oder<br />
knapp später erfolgender Markteintritt<br />
� Strategie Strategie Strategie des des „sp sp späten sp ten Folgers Folgers“: Folgers<br />
Abwarten, um<br />
Risiken zu minimieren Imitationsstrategie<br />
Imitationsstrategie: Imitationsstrategie<br />
der extreme Folger, oft<br />
die Legalität verletzend<br />
� Sprinkler Sprinkler-Strategie<br />
Sprinkler Sprinkler Strategie Strategie: Strategie in allen Zielmärkten wird gleichzeitig eingeführt<br />
� Wasserfallstrategie<br />
Wasserfallstrategie: Wasserfallstrategie<br />
Wasserfallstrategie Zielmärkte werden sukzessive erschlossen<br />
� Beziehungsstrategie<br />
Beziehungsstrategie: Beziehungsstrategie bewusste Investition in langfristige<br />
Geschäftsbeziehungen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 238
„Hit Hit Hit-and Hit and and-run and run run-Strategie<br />
run Strategie Strategie“<br />
Strategie<br />
rascher „entry“<br />
Neue Konkurrenten<br />
Markt<br />
Markt<br />
Markt<br />
Markt<br />
Abschöpfen der frühen<br />
Kaufbereitschaft<br />
rascher „exit“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 239
Kommunikation Kommunikation von von von Strategien<br />
Strategien<br />
"Von oben<br />
nach unten"<br />
„Kaskadiert" "Von unten<br />
nach oben"<br />
Organisation „Bombenwurf“<br />
"Gegenstrom"<br />
"Von der<br />
Mitte aus"<br />
"Nach allen<br />
Richtungen"<br />
„Welle“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 240
Fallbeispiel Fallbeispiel „Strategien Strategien Strategien“<br />
Strategien<br />
Frage:<br />
Frage:<br />
Welche Strategie-Typen können Sie aus dieser Beschreibung extrahieren, wenn<br />
Sie die Unterscheidung zwischen Potential-, Allokations-, Konfigurations- <strong>und</strong><br />
Timing-Strategien zu Gr<strong>und</strong>e legen?<br />
Inwieweit ist die RHI-Strategie aus Ihrer Sicht widerspruchsfrei?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 241
Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
5 5 Strukturen Strukturen & & Prozesse Prozesse<br />
Prozesse<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 242
Strukturen Strukturen & & Prozesse<br />
Prozesse<br />
Controlling<br />
Strukturen<br />
&<br />
Prozesse<br />
Analysen<br />
&<br />
Prognosen<br />
Dynamik<br />
Strategien<br />
Ziele<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 243
Was Was sind sind sind „Strukturen Strukturen Strukturen“?<br />
Strukturen<br />
� Verallgemeinerte Erwartungen, wie sich die Mitglieder der<br />
Organisation verhalten werden <strong>und</strong> damit Entstehen von „Kultur“<br />
� Mittel: Verinnerlichung („Internalisierung“) von formalisierten <strong>und</strong><br />
informalen Erwartungen<br />
� Spannungsfeld:<br />
� Stark Stark ausgeprägte Strukturen:<br />
Ideologisierung, das Kollektiv dominiert, Vielfalt wird unterdrückt<br />
� Kaum Kaum ausgeprägte Strukturen:<br />
es gibt keinen „Mehrwert“, alles muss immer wieder „neu<br />
erf<strong>und</strong>en werden“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 244
Wie Wie entstehen entstehen Strukturen?<br />
Strukturen?<br />
Interventionen<br />
des<br />
Managements<br />
Strukturen<br />
Verhalten<br />
Einstellungen<br />
Interventionen<br />
des<br />
Managements<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 245
Übersicht bersicht bersicht<br />
Arbeitsteilung<br />
Koordination<br />
Gruppenarbeit<br />
Prozessmanagement<br />
Projektmanagement<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 246
���� Arbeitsteilung Arbeitsteilung = = = Spezialisierung<br />
Spezialisierung<br />
Spezialisierung<br />
Spezialisierung ist eine bestimmte Form der Arbeitsteilung<br />
� Vorteile:<br />
� Argument der höheren Wirtschaftlichkeit, siehe Adam Smith <strong>und</strong><br />
„Skaleneffekte”<br />
� eindeutige Zuordnung von Verantwortlichkeit<br />
� Nachteile:<br />
� wenig attraktiv, wenig motivierend (Ausnahme hochwertige<br />
Tätigkeiten), „inhuman“ (Stichwort „Humanisierung der Arbeit“)<br />
� hoher Koordinationsaufwand<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 247
Abteilungsbildung<br />
Abteilungsbildung<br />
� Funktional Funktional: Funktional Funktionsbereiche, bestmögliche Nutzung der<br />
Ressourcen<br />
� Divisional Divisional: Divisional Divisional Divisionen, Sparten oder Geschäftsbereiche, mehr<br />
außenorientiert<br />
� nach Produkten/Leistungen/Objekten<br />
� nach geographischen Räumen<br />
� nach K<strong>und</strong>engruppen<br />
� Prinzip der Autonomie Autonomie: Autonomie<br />
Aufgabenbereich möglichst unabhängig von<br />
der Aufgabenerfüllung anderer Abteilungen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 248
Drei Drei Typen Typen von von von Abh Abhängigkeiten Abh ngigkeiten (Beispiel)<br />
Filiale<br />
A<br />
Erdölprodukte<br />
Forschung<br />
Filiale<br />
B<br />
Division<br />
Privatk<strong>und</strong>en<br />
Polymerchemie<br />
Entwicklung<br />
Filiale<br />
C<br />
Bauchemie<br />
Marketing<br />
Gepoolte<br />
Gepoolte<br />
Abhängigkeiten<br />
Sequenzielle<br />
Sequenzielle<br />
Abhängigkeiten<br />
Reziproke<br />
Reziproke<br />
Abhängigkeiten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 249<br />
1<br />
2<br />
1
Übersicht<br />
Arbeitsteilung<br />
Koordination<br />
Gruppenarbeit<br />
Prozessmanagement<br />
Projektmanagement<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 250
���� Koordination<br />
Koordination<br />
Koordination<br />
� Spezialisierung erzeugt Koordinationsbedarf!<br />
� Die Leistungen der einzelnen Teileinheiten müssen auf die<br />
Organisationsziele ausgerichtet werden<br />
� Koordination muss sowohl<br />
� die gegenseitigen Abhängigkeiten als auch<br />
� den Gegensatz zwischen interner Konkurrenz <strong>und</strong> der<br />
Notwendigkeit zur Kooperation austarieren<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 251
���� Formalisierung<br />
Formalisierung<br />
Formalisierung<br />
Hoher Grad an<br />
Formalisierung<br />
Gr<strong>und</strong>satzfrage:<br />
In welchem Ausmaß sollen die<br />
Strukturen formalisiert werden?<br />
Hoher Grad an<br />
Informalisierung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 252
Formalisierung: Formalisierung: Vier Vier Bereiche Bereiche<br />
Bereiche<br />
� Formalisierung der Regelungen<br />
� Handbücher, Richtlinien, Organigramme, Stellenbeschreibungen,<br />
Führungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
� Formalisierung des Datenflusses<br />
� Prinzip der Schriftlichkeit <strong>und</strong> Aktenmäßigkeit<br />
� Formalisierung der Leistungserfassung<br />
� Von der Zeiterfassung bis zur Arbeitsstatistik<br />
� Formalisierung der Leistungsbewertung<br />
Leistungsbewertung<br />
� Vom unstrukturierten Gespräch bis zum 360 0 Review<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 253
Formen der Koordination<br />
1 Hierarchische<br />
Hierarchische<br />
Koordination<br />
� Vorauskoordination<br />
� Feedback-Koordination<br />
� Issue Selling<br />
� Koordination durch Pläne<br />
� Koordination durch<br />
Programme<br />
2 Nichthierarchische<br />
Nichthierarchische<br />
Koordination<br />
� Heterarchisierung<br />
� Selbstkoordination<br />
� Koordination durch interne<br />
Märkte<br />
� Koordination durch Kultur<br />
� Koordination durch Vernetzung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 254
Hierarchische Hierarchische Koordination<br />
Koordination<br />
� Vorauskoordination<br />
Vorauskoordination<br />
Durch die klassische (seltener werdende) konkrete Handlungsanweisung<br />
� Feedback Feedback-Koordination<br />
Feedback Koordination<br />
� Reaktion auf Störungen durch Weitergabe von Informationen<br />
an höhere Koordinationsebene (“Management by Exception”)<br />
� Dort ggf. erneute Weitergabe oder Ausregelung der Störung<br />
durch persönliche Weisung oder Selbstabstimmung<br />
� Koordination Koordination durch durch durch Pl Pläne Pl ne<br />
Erfolgt durch periodische Vorgaben<br />
� Koordination Koordination durch durch Programme<br />
Programme<br />
Generelle Handlungsvorschriften, die den Bedarf an individuellen<br />
Anweisungen verringern oder ersetzen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 255
Einlinien Einlinien- Einlinien oder Mehrliniensysteme<br />
*<br />
Hierarchischer Hierarchischer Dienstweg<br />
Dienstweg<br />
Prinzip: „Einheit der Auftragserteilung“<br />
Henri Fayol<br />
*„Fayolsche Brücke“ zur direkten<br />
Abstimmung<br />
Leitungsfunktion Leitungsfunktion aufgeteilt<br />
aufgeteilt<br />
Prinzip: „Der kürzeste Weg“<br />
Frederick W. Taylor<br />
Mehrfachunterstellungen als<br />
Folge<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 256
„Linie Linie <strong>und</strong> <strong>und</strong> Stab Stab“ Stab<br />
� Stabsidee schon von den Fuggern <strong>und</strong> der katholischen Kirche<br />
praktiziert<br />
� Verfeinerung der Stabsidee in der preußischen Armee nach<br />
Niederlage durch Napoleon ( Ausbildung von Stabsoffizieren)<br />
� Alleinige Entscheidungsbefugnis beim Kommandeur, aber vor<br />
wichtigen Entscheidungen musste er den Stab zu Rate ziehen<br />
� In Unternehmen Unterscheidung zwischen Stabsgeneralisten (z.B.<br />
persönliche Referenten) <strong>und</strong> Fachstäben (z.B. Öffentlichkeitsarbeit)<br />
� Probleme der Stabsfunktion:<br />
� Zugang zur Linie als Machtquelle<br />
� Praxisferne <strong>und</strong> Verdrängung von Linieneinheiten aus der<br />
Entscheidungsvorbereitung<br />
� Gefahr der Einseitigkeit<br />
� Wechsel zwischen Stab <strong>und</strong> Linie<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 257
Das Das Modell Modell Modell von von von Henry Henry Mintzberg<br />
Mintzberg<br />
Gepoolte<br />
Ressourcen<br />
Gepoolte<br />
Ressourcen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 258
Die Die „M-Form Form Form” Form<br />
Handlungsspielräume<br />
der Geschäftsbereiche<br />
Dominanz der multidivisionalen Organisationsform<br />
großer Unternehmen in drei Formen<br />
M 3<br />
Radikale<br />
Dezentralisierung<br />
M 2<br />
Gemäßigte<br />
Dezentralisierung<br />
M 1<br />
Zentralisierte<br />
Dezentralisierung<br />
Eingriffstiefe der Zentrale in das<br />
operative Geschäft<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 259
„Matrixstrukturen<br />
Matrixstrukturen<br />
Matrixstrukturen“: Matrixstrukturen : Beispiel<br />
Beispiel<br />
Produkt A<br />
Produkt B<br />
TE 8<br />
Unternehmensleitung<br />
Produktbereiche Regionalbereiche<br />
Produkt C<br />
TE 7<br />
TE 1<br />
TE 9 TE 2<br />
TE 6<br />
TE 5<br />
Region I<br />
TE 4<br />
Region II<br />
TE 3<br />
Zentralbereiche<br />
Region III<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 260
Vor Vor- Vor <strong>und</strong> Nachteile Nachteile von Matrixstrukturen<br />
� Vorteile:<br />
� Schafft Abstimmungszwänge<br />
� Vielfalt an Wissen <strong>und</strong> Erfahrung kann eingebracht werden<br />
� Fördert Innovationsfähigkeit<br />
� Balance zwischen Instanzen<br />
� Anpassung an lokale Gegebenheiten<br />
� Nachteile:<br />
� Hohe Anforderungen an Konfliktfähigkeit<br />
� Ohne den Wert der „Toleranz“ schwer durchzusetzen<br />
� Hohe Kommunikationskosten<br />
� Fördert Machtkämpfe<br />
� Kann Introvertiertheit des Unternehmens verstärken<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 261
Nichthierarchische Nichthierarchische Koordination<br />
Koordination<br />
� Heterarchisierung<br />
Heterarchisierung<br />
Durch Auflockerung der klassischen „heiligen Ordnung“; unter<br />
Umständen Inflation an Gruppen <strong>und</strong> „Teams“<br />
� Selbstkoordination<br />
Selbstkoordination<br />
Durch Selbstorganisation oder Selbststrukturierung; „peer group<br />
control“; siehe auch „teilautonome Gruppen“<br />
� Koordination Koordination durch durch interne interne MMärkte<br />
M rkte<br />
Durch Verrechnungspreise oder K<strong>und</strong>en-Lieferanten-Beziehungen<br />
� Koordination Koordination Koordination durch durch durch Kultur Kultur<br />
Kultur<br />
Durch Rituale, Symbole, Mythen, „Helden“, bis hin zur Ideologie;<br />
� Koordination Koordination durch durch Vernetzung<br />
Vernetzung<br />
Durch das Prinzip der Reziprozität oder Wechselseitigkeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 262
Netzwerkmanagement<br />
Netzwerkmanagement<br />
Elemente Elemente<br />
Elemente<br />
des Netzwerkmanagements<br />
Aufgaben Aufgaben des Netzwerkmanagements<br />
Konfiguration Selektion Regulation Evaluation<br />
Grenzmanagement<br />
Issue Management<br />
Diffusionsmanagement<br />
Konfliktmanagement<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 263
Übersicht bersicht<br />
Arbeitsteilung<br />
Koordination<br />
Gruppenarbeit<br />
Prozessmanagement<br />
Projektmanagement<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 264
Optimale Optimale Gruppengr Gruppengröß<br />
Gruppengr Gruppengröß<br />
öße öß e I<br />
Kreativität<br />
Aufwand<br />
Hervorbringen von Neuem<br />
5 10 15 20<br />
Organisationsaufwand<br />
Gruppengröße<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 265<br />
265
Optimale Optimale Gruppengr Gruppengröß<br />
Gruppengr Gruppengröß<br />
öße öß e II<br />
Konvergenz<br />
der Meinungen<br />
Beitrag<br />
des<br />
Einzelnen<br />
Konformitätsdruck<br />
„Group-think“<br />
Indiduelle Leistung<br />
„Ringelmann-Effekt“<br />
Effekt des „social loafing“<br />
5 10 15 20<br />
Gruppengröße<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 266<br />
266
Die Die acht acht acht Rollen<br />
Rollen<br />
des des effektiven effektiven <strong>und</strong> <strong>und</strong> effizienten effizienten Teams<br />
Teams<br />
Implementierer<br />
Macher Koordinator<br />
Weichensteller<br />
Teamarbeiter<br />
Perfektionist<br />
Visionär<br />
Beobachter<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 267<br />
267
Von Von der der Gruppe Gruppe zum zum Team<br />
Team<br />
Eine Gruppe ist noch kein soziales System<br />
� Es befindet sich im Zustand eines „Quasi-Systems“<br />
� Es dominieren (noch) die „Ich-Zustände“<br />
� Beispiele: Warteschlange, Party, „spontane“ Gruppe<br />
Eine Gruppe wird zum Team, wenn ihre Mitglieder<br />
� gemeinsame Wirklichkeitskonstruktionen ausgebildet haben <strong>und</strong><br />
� mittels eines Wir-Bewusstseins <strong>und</strong> einer Wir-Intentionalität<br />
� dann gemeinschaftlich handeln<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 268<br />
268
Die Die acht acht Problemtypen Problemtypen einer einer einer Gruppe<br />
Gruppe<br />
Der Eilige<br />
Der Blutsauger Der Schwätzer<br />
Das Alpha-Tier<br />
Der Blender<br />
Der Delegierer<br />
Der Bremser<br />
Der Schnorrer<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 269<br />
269
„Teilautonome Teilautonome Arbeitsgruppen<br />
Arbeitsgruppen“<br />
Arbeitsgruppen<br />
� In Skandinavien entstanden<br />
� Hauptziel: Erhöhung der Qualität <strong>und</strong> Produktivität, Verringerung<br />
von Fehlzeiten<br />
� Bestehen aus 3 bis 10 Personen <strong>und</strong> sollen selbstkoordinierend<br />
ohne Intervention einer formalen Führungskraft bestimmte<br />
Aufgaben bearbeiten<br />
� Angestrebt wird Job Rotation, was Qualifizierung der<br />
Gruppenmitglieder voraussetzt<br />
� Problem des Machtverlusts von Führungskräften<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 270
Qualit Qualitätszirkel<br />
Qualit tszirkel<br />
� Kleingruppe (6 bis 10)<br />
� gleiche hierarchische Ebene, gemeinsame Erfahrung<br />
� auf freiwilliger Basis<br />
� mit selbstgewählten Themen<br />
� erfahrungsbezogen<br />
� auf der Gr<strong>und</strong>lage des kollegialen Diskurses („peer review“)<br />
� mit Moderator/-in<br />
� kontinuierlich<br />
� mit festem Teilnehmerkreis<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 271
Lernstatt<br />
Lernstatt<br />
� Konzept entstand in den 1970er Jahren in der<br />
Kommunikationsfirma Metaplan (Quickborn, DE)<br />
� 1973 bei BMW gestartet als alternative Möglichkeit der<br />
sprachlichen Qualifizierung sowie der fachlichen <strong>und</strong> sozialen<br />
Integration ausländischer Mitarbeiter der unteren Hierarchieebene<br />
� Zusätzlich qualifizierte betriebliche Vorgesetzte vermittelten die<br />
im Betriebsalltag benötigten fach- <strong>und</strong> umgangssprachlichen<br />
Kenntnisse in kleinen Lerngruppen von 6 bis 8 Mitarbeitern<br />
� Die Werkstatt wurde zu einem „Ort des Lernens", also zur<br />
„Lernstatt“<br />
� Später rückten statt der Sprachvermittlung der Austausch von<br />
Wissen <strong>und</strong> Erfahrungen in den Vordergr<strong>und</strong><br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 272
Übersicht bersicht<br />
Arbeitsteilung<br />
Koordination<br />
Gruppenarbeit<br />
Prozessmanagement<br />
Projektmanagement<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 273
���� Prozessmanagement Prozessmanagement I<br />
I<br />
� Aufgaben sind die die Planung Planung, Planung<br />
Steuerung Steuerung <strong>und</strong> Kontrolle Kontrolle<br />
von inner- <strong>und</strong> überbetrieblichen Kern- <strong>und</strong><br />
Unterstützungsprozessen<br />
� Die Prozesse sind darauf zu untersuchen, inwieweit sie zur<br />
Wertsch Wertschöpfung<br />
Wertsch Wertsch pfung des Unternehmens am Markt beitragen<br />
�Leistet ein Prozess dies nicht, so sollte er eliminiert werden<br />
� Ansonsten sind Prozesse optimal zu gestalten <strong>und</strong> einzuführen,<br />
zu<br />
wobei Probleme vernetzt im Gesamtzusammenhang des<br />
Unternehmens (horizontale bereichsübergreifende Betrachtung)<br />
sehen sind<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 274
Prozessmanagement Prozessmanagement II<br />
II<br />
� Ferner gilt es,<br />
� größtmögliche Einfachheit des Auftragsdurchlaufes zu schaffen,<br />
um Störungen zu minimieren <strong>und</strong> Eingriffe zur Steuerung zu<br />
erleichtern<br />
� taugliche Kennzahlen für die Prozesskontrolle zu entwickeln<br />
� Schnittstellen Schnittstellen (besser „Nahtstellen“) zu reduzieren<br />
� klare übersichtliche Wege Wege zu gestalten<br />
� jedem Prozess einen Prozessverantwortlichen Prozessverantwortlichen („process<br />
owner“ bzw. Prozesseigener) zuzuordnen, um unklare<br />
Zuständigkeiten zu vermeiden<br />
� Freir Freiräume Freir ume zu schaffen: Nicht jedes Detail darf geregelt werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 275
Übersicht bersicht<br />
Arbeitsteilung<br />
Koordination<br />
Gruppenarbeit<br />
Prozessmanagement<br />
Projektmanagement<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 276
„Projektmanagement<br />
Projektmanagement<br />
Projektmanagement“: Projektmanagement : Vergleich<br />
Vergleich<br />
Durchgriffsstärke<br />
PM mit<br />
Steering<br />
Committee<br />
Projekt-<br />
Management<br />
„light“<br />
Projektmanagement<br />
mit Matrix<br />
„Reines“<br />
Projekt-<br />
„<br />
management „<br />
Ressourcenintensität<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 277
Projektmanagement: Projektmanagement: Vier Vier Typen Typen II<br />
I<br />
� Projektmanagement Projektmanagement „light light light“ light<br />
�Projektmanager hat nur Informations- <strong>und</strong> Beratungsrecht<br />
�kann sich oft gegenüber den Instanzen <strong>und</strong> Ausführungsstellen<br />
nicht durchsetzen<br />
�nur für kleine, wenig komplexe Projekte geeignet<br />
� Projektmanagement Projektmanagement mit mit „Steering Steering Committee Committee“<br />
Committee<br />
�Steering Committee gibt Richtlinien vor <strong>und</strong> trifft gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Entscheidungen<br />
�rascherer Projektfortschritt als bei „light“<br />
�neigt zur Bürokratisierung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 278
Projektmanagement: Projektmanagement: Vier Vier Typen Typen II<br />
II<br />
� „Reines Reines Reines“ Reines Projektmanagement<br />
Projektmanagement<br />
Projektmanagement<br />
�Personal ist dem Projektmanager für die Dauer des Projektes<br />
voll unterstellt<br />
�z.B. bei NASA, Bau von Staudämmen, Eisenbahnlinien etc.<br />
�Projektmanager wird an der Erreichung der Projektziele<br />
gemessen<br />
�braucht viel Ressourcen, da Tendenz zur Autarkie <strong>und</strong><br />
Orientierung am Spitzenbedarf<br />
�Gefahr der Red<strong>und</strong>anzen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 279
Projektmanagement: Projektmanagement: Vier Vier Typen Typen III III<br />
III<br />
� Projektmanagement Projektmanagement mit mit Matrix Matrix<br />
� Projektmanager hat Weisungsrecht für Aufgaben im Rahmen des<br />
Projektes<br />
� erhält dafür nur einen Teil der benötigten Ressourcen<br />
� muss also auf Ressourcen der funktionalen Abteilungen<br />
zurückgreifen<br />
� ist durch Überschneidung von Kompetenzen konfliktträchtig<br />
� stellt hohe Anforderungen an die Kommunikationsfähigkeit<br />
(Beispiel Toll Collect)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 280
Vertikale Vertikale Vertikale Spanne, Spanne, Leitungsspannen,<br />
Leitungsspannen,<br />
Leitungsintensit<br />
Leitungsintensität<br />
Leitungsintensit<br />
� Vertikale Vertikale Spanne Spanne: Spanne<br />
Zahl der hierarchischen Ebenen; nimmt tendenziell ab<br />
� Leitungsspanne<br />
Leitungsspanne<br />
Zahl der untergeordneten Stellen; nimmt tendenziell zu<br />
� Leitungsintensit<br />
Leitungsintensität<br />
Leitungsintensit<br />
Leitungsintensit<br />
Relation zwischen Leitungs- <strong>und</strong> unterstützenden Stellen; nimmt<br />
tendenziell zu<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 281
Fallbeispiel Fallbeispiel<br />
Fallbeispiel<br />
„Innovation Innovation durch durch Vernetzung Vernetzung“<br />
Vernetzung<br />
K<strong>und</strong>e als<br />
"Pro-sumer"<br />
� Über Call Centers �oder Weltweit die Dell größter Website PC- entwerfen die K<strong>und</strong>en „ihr" Produkt, also<br />
Aussehen, Funktionen, Hersteller Konfigurationsdetails …<br />
� Die Endprodukte werden auftragsgemäß „hergestellt"<br />
� Logistik-Partner �sind Marktanteil eingeb<strong>und</strong>en, 16,5% um die Produkte direkt an die Endk<strong>und</strong>en zu<br />
verschicken<br />
� Dadurch Wegfall der Zwischenhändler <strong>und</strong> Zwischenläger<br />
Frage Frage: Frage Frage Nennen Sie Beispiele, wo man dieses Strukturprinzip anwenden könnte<br />
oder bereits anwendet<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 282
Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
6 6 Controlling<br />
Controlling<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 283
Controlling<br />
Controlling<br />
Controlling<br />
Strukturen<br />
&<br />
Prozesse<br />
Analysen<br />
&<br />
Prognosen<br />
Dynamik<br />
Strategien<br />
Ziele<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 284
Übersicht bersicht<br />
Controlling<br />
Strukturen<br />
&<br />
Prozesse<br />
Analysen<br />
&<br />
Prognosen<br />
Dynamik<br />
Strategien<br />
Ziele<br />
Analysen & Prognosen<br />
Planung<br />
Entscheidungen<br />
Kontrolle<br />
Instrumente<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 285
���� „Planung Planung Planung“ Planung<br />
Merkmale der Planung sind:<br />
� auf Prognosen fußend<br />
� Komplexität reduzierend<br />
reduzierend<br />
� Gewinnen, sammeln, speichern, verdichten <strong>und</strong> übertragen von<br />
Daten<br />
Daten<br />
� bewusstes bewusstes <strong>und</strong> rationales Vorgehen<br />
� Transfer von Problemen <strong>und</strong> Lösungen in Handlungsprogramme<br />
� ein Prozess mit repetitivem repetitivem Charakter<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 286
Prognose Prognose versus Planung<br />
Planung<br />
Prognose<br />
� ist deskriptiv<br />
� reduziert Ungewissheit<br />
� ist auf eine gegebene<br />
Zukunft gerichtet<br />
� erzeugt Erwartungen<br />
Planung<br />
� ist präskriptiv<br />
� reduziert Komplexität<br />
� ist auf eine offene, gestaltbare<br />
Zukunft gerichtet<br />
� erzeugt Handlungsprogramme<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 287
Planungsarten Planungsarten Planungsarten nach...<br />
nach...<br />
Führungsebene<br />
hrungsebene<br />
hrungsebene<br />
Funktions-<br />
Funktions<br />
bereiche bereiche<br />
bereiche<br />
Zentralisierungs-<br />
Zentralisierungs<br />
grad<br />
grad<br />
Prozesstyp<br />
Prozesstyp<br />
Koordination<br />
Koordination<br />
Operationali-<br />
Operationali<br />
sierung<br />
sierung<br />
�Gesamtunternehmensplan<br />
�Teilbereichsplanung<br />
�Beschaffungsplanung<br />
�Produktionsplanung<br />
�Absatzplanung<br />
�Finanzplanung<br />
�zentrale Planung<br />
�dezentral mit zentraler<br />
Koordination<br />
�dezentrale Planung<br />
�starre Planung<br />
�Blockplanung<br />
�Sukzessivplanung<br />
�Simultanplanung<br />
�Engpassplanung<br />
�quantitative Planung<br />
�qualitative Planung<br />
Reichweite Reichweite<br />
Reichweite<br />
Richtung<br />
Richtung<br />
Zeitliche<br />
Zeitliche<br />
Verkettung<br />
Verkettung<br />
Fortschrei-<br />
Fortschrei<br />
bung<br />
bung<br />
Differen-<br />
Differen<br />
zierung<br />
zierung<br />
Entwicklung<br />
Entwicklung<br />
Entwicklung<br />
�strategische Planung<br />
�taktische Planung<br />
�operative Planung<br />
�retrograd: top-down<br />
�progressiv: bottom-up<br />
�Gegenstrom: sowohl als<br />
auch<br />
�isolierte zeitliche Stufen<br />
�überlappende zeitliche<br />
Stufen<br />
�geschachtelte zeitliche<br />
Stufen<br />
�rollierende Planung<br />
�revolvierende Planung*<br />
�Teilpläne gleichrangig<br />
�ein Plan dominiert<br />
�deduktive Planung<br />
�induktive Planung<br />
* wie rollierende Planung, jedoch mit geänderten Prämissen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 288
„Rollierende Rollierende Rollierende Planung Planung“: Planung : : Beispiel Beispiel<br />
Beispiel<br />
Ist<br />
Planung<br />
in 08<br />
Planung<br />
in 09<br />
Planung<br />
in 10<br />
Planung<br />
Plan<br />
strategischer Plan<br />
taktischer Plan<br />
operativer Plan<br />
strategischer Plan<br />
taktischer Plan<br />
operativer Plan<br />
strategischer Plan<br />
taktischer Plan<br />
operativer Plan<br />
07<br />
08<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 289<br />
09<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15
Übersicht bersicht<br />
Analysen & Prognosen<br />
Planung<br />
Entscheidungen<br />
Kontrolle<br />
Instrumente<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 290
���� Entscheidungen<br />
Entscheidungen<br />
� Merke: Es gibt kein kein rein rationales Entscheiden!<br />
� Es ist immer auch „Nichtrationales“ beteiligt<br />
� Allerdings: Auch wenn unsere Rationalität begrenzt ist, ist es in<br />
vielen Fällen vernünftig, ja oft unabdingbar, eine Entscheidung<br />
„rational“ vorzubereiten<br />
� Dies gilt vor allem für Entscheidungen mit großer individueller,<br />
organisatorischer oder gesellschaftlicher Tragweite<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 291
Sicherheit, Sicherheit, Risiko, Risiko, Unsicherheit<br />
Unsicherheit<br />
� Sicherheit Sicherheit<br />
Sicherheit<br />
Es besteht kein Zweifel, dass eine bestimmte Umweltsituation<br />
eintreten wird<br />
� Risiko<br />
Risiko<br />
Es wird unterstellt, dass dem Entscheider eine<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilung über die Menge möglicher<br />
Umweltsituationen zur Verfügung steht<br />
� Unsicherheit<br />
Unsicherheit<br />
Der Entscheider hat keine Vorstellung über die<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit bestimmter Umweltereignisse<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 292
Entscheidung Entscheidung unter unter Risiko Risiko I<br />
I<br />
Entscheidungsbaum: Beispiel „Theater“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 293
Entscheidung Entscheidung unter unter Risiko Risiko Risiko II<br />
II<br />
Entscheidungsbaum: Beispiel „Investition“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 294
Entscheidung Entscheidung unter unter Risiko Risiko III<br />
III<br />
Bayes Bayes-Regel<br />
Bayes Regel<br />
Prinzip: Gewichtung der Optionen nach Wahrscheinlichkeit <strong>und</strong><br />
Entscheidung für den höchsten Erwartungswert<br />
P i sind die zu s i gehörigen Wahrscheinlichkeiten.<br />
s i sind die Ergebnisse zur Handlungsalternative a<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 295
Entscheidung Entscheidung unter unter Unsicherheit Unsicherheit I I<br />
I<br />
� Minimax Minimax-Regel<br />
Minimax Regel<br />
� Wähle die Alternative, bei der Nutzen bei Eintritt der<br />
ung ungünstigsten ung nstigsten Situation noch am gr größ gr größ<br />
ößten öß ten ist<br />
� Hurwicz Hurwicz-Regel<br />
Hurwicz Regel<br />
� Wähle einen Optimismus<br />
Optimismus-Parameter Optimismus<br />
λ <strong>und</strong> einen<br />
Pessimismus<br />
Pessimismus-Parameter Pessimismus<br />
( 1- λ)<br />
� Gewichte das höchste Ergebnis mit 1 <strong>und</strong> das niedrigste mit<br />
(1 - λ )<br />
� Wähle die Alternative bei der die Summe maximiert wird<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 296
Entscheidung Entscheidung unter unter Unsicherheit Unsicherheit II<br />
II<br />
� Savage Savage-Niehans<br />
Savage Niehans Niehans-Regel<br />
Niehans Regel<br />
� Wähle diejenige Alternative, welche den potentiellen<br />
Schaden Schaden Schaden minimiert<br />
� Laplace Laplace-Regel<br />
Laplace Regel<br />
� Es gibt keinen Gr<strong>und</strong>, anzunehmen, dass ein Umweltzustand<br />
wahrscheinlicher sei als ein anderer, daher müsse man von<br />
Gleichverteilung Gleichverteilung der Eintrittswahrscheinlichkeiten ausgehen<br />
� Krelle Krelle-Regel<br />
Krelle Regel<br />
� Führt eine individuelle individuelle Unsicherheitspräferenzfunktion ein,<br />
mit der alle Nutzwerte einer Aktion in individuelle Werte<br />
transformiert transformiert werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 297
Kritikpunkte Kritikpunkte an an den den den Entscheidungslogiken<br />
Entscheidungslogiken<br />
� Die Kenntnis der Konsequenzen einer Wahl sind immer nur<br />
fragmentarisch<br />
fragmentarisch<br />
� Da die Konsequenzen in der Zukunft liegen, unterliegt die<br />
Bewertung der Einbildungskraft des Entscheiders<br />
� In der Praxis werden nur sehr wenige wenige der möglichen Optionen<br />
erwogen<br />
� Die Datenverarbeitungskapazität des Menschen ist beschr beschränkt beschr<br />
nkt nkt, nkt<br />
sodass bei ihrer Überschreitung kognitiver Stress Stress entsteht<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 298
Übersicht bersicht<br />
Analysen & Prognosen<br />
Planung<br />
Entscheidungen<br />
Kontrolle<br />
Instrumente<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 299
���� Kontrolle<br />
Kontrolle<br />
Kontrollbedarf entsteht durch Schwachstellen der Planung:<br />
� Kurzfristige Perspektive dominiert<br />
� Planung oft nur Ergebnisvorschau<br />
� Unbefriedigende Datenbeschaffung<br />
� Alternativensuche unzureichend<br />
� Keine Operationalisierung der Ziele<br />
� Planungslücken<br />
� Teilpläne nicht aufeinander abgestimmt<br />
� Häufige personelle <strong>und</strong> organisatorische Veränderungen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 300
Arten Arten Arten der der Kontrolle<br />
Kontrolle<br />
� Ex Ex-Post Ex<br />
Post Post-Kontrolle:<br />
Post<br />
Für sich allein unzureichend; kommt oft zu spät<br />
� Pr Prämissen Pr missen missenkontrolle:<br />
missen<br />
Soll-Basis-Vergleich: untersucht die Gültigkeit der Gr<strong>und</strong>annahmen<br />
der Planung<br />
� Planfortschritt<br />
Planfortschrittskontrolle:<br />
Planfortschritt<br />
Soll-Wird-Vergleich: erfolgt während der Realisierung des<br />
Handlungsprogramms (Meilensteine, Checkpoints)<br />
� Ergebnis Ergebniskontrolle:<br />
Ergebnis<br />
Soll-Ist-Vergleich: abschließende Überprüfung des Zielbeitrags einer<br />
eingeschlagenen <strong>und</strong> durchgeführten Handlungsoption<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 301
Pr Prämissenkontrolle: Pr missenkontrolle: Beispiel<br />
Offenlegung „falsch“ gewählter Prämissen<br />
Besonders wichtig bei hoher Volatilität<br />
Pr Prämissen Pr missen<br />
Zum Beispiel:<br />
� Makroumfeld<br />
� Stärken & Schwächen<br />
� Chancen & Risiken<br />
� Verbraucher-verhalten<br />
� neue Konkurrenten<br />
� Diskontinuitäten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 302
Planfortschrittskontrolle: Planfortschrittskontrolle: Beispiel<br />
Beispiel<br />
Wahl der K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
als wichtigste Vorsteuergröße des Unternehmenswerts<br />
K<strong>und</strong>en-<br />
K<strong>und</strong>en<br />
zufriedenheit<br />
zufriedenheit<br />
Zum Beispiel<br />
mit Hilfe laufender<br />
� multiattributiver<br />
Befragungen<br />
� Analysen „kritischer<br />
Ereignisse“<br />
� Drei-Faktoren-Methode<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 303
Planfortschrittskontrolle:<br />
Planfortschrittskontrolle:<br />
Beispiel Beispiel „Meilensteine<br />
Meilensteine<br />
Meilensteine“<br />
Meilensteine<br />
Kritische<br />
Teilaufgaben<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
T 1 T 2 T 3 T 4<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 304
Ergebniskontrolle: Ergebniskontrolle: Beispiel<br />
Beispiel<br />
Auswahl verschiedenster Ziele im Sinne der Balanced Scorecard<br />
Ziele<br />
Ziele<br />
Zum Beispiel:<br />
� ROCE<br />
� Cash Flow<br />
� Marktanteil<br />
� Mitarbeiterzufriedenheit<br />
� Anzahl<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
� Intensität der<br />
K<strong>und</strong>enbetreuung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 305
Übersicht bersicht<br />
Analysen & Prognosen<br />
Planung<br />
Entscheidungen<br />
Kontrolle<br />
Instrumente<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 306
���� Fr Früherkennungssystem<br />
Fr herkennungssystem<br />
� Ziel Ziel: Ziel Maßnahmen vorzubereiten,<br />
� um mögliche Schadensf Schadensfälle<br />
Schadensf<br />
lle abzuwehren<br />
� Überraschungen<br />
berraschungen zu antizipieren<br />
� Verluste des Unternehmenswerts zu verhindern<br />
� Beruht auf der Annahme, dass Veränderungen nicht abrupt<br />
eintreten, sondern sich durch Signale ankündigen<br />
� Wichtige Fr Früherkennungsindikatoren<br />
Fr herkennungsindikatoren<br />
herkennungsindikatoren:<br />
herkennungsindikatoren<br />
� ökonomische<br />
� politisch-rechtliche<br />
� technische<br />
� soziale<br />
� marktbezogene<br />
Früherkennungssystem<br />
Analysen<br />
Analysen<br />
&<br />
Prognosen<br />
Prognosen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 307
Die Die „Balanced Balanced Scorecard Scorecard” Scorecard<br />
� Robert Kaplan <strong>und</strong> David Norton erkannten, dass in<br />
ergebnisorientierten Management-Systemen ein zu großes<br />
Gewicht auf "harte Faktoren" wie Gewinn, Umsatz, Kosten,<br />
Cash Flow u.a. gelegt wird<br />
� „Weiche Faktoren" wie K<strong>und</strong>enorientierung, Führungsqualität,<br />
Weiterbildung, Motivation, Betriebsklima u.a. werden mangels<br />
exakter Messbarkeit hingegen vernachlässigt<br />
� Das BSC-Konzept unterstützt die strategische Planung <strong>und</strong><br />
Implementierung durch ein gemeinsames Verständnis seiner<br />
Ziele <strong>und</strong> durch einen leichteren Zugang zur Bewertung <strong>und</strong><br />
Fortschreibung der Strategie<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 308
Balanced Balanced Scorecard Scorecard: Scorecard : Gr<strong>und</strong>gedanke<br />
Die Verbindung zwischen Strategie <strong>und</strong> Leistungsmessung<br />
Vision Vision<br />
Vision<br />
Zielsetzungen<br />
Zielsetzungen<br />
Strategie<br />
Strategie<br />
Leistungsindikatoren<br />
Leistungsindikatoren<br />
Leistungsindikatoren<br />
Finanzen<br />
Finanzen<br />
Prozesse Prozesse Prozesse<br />
K<strong>und</strong>en K<strong>und</strong>en<br />
K<strong>und</strong>en<br />
Entwicklung<br />
Entwicklung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 309
„Balanced Balanced Scorecard Scorecard“: Scorecard :<br />
Beispiel Beispiel mit mit mit 4 4 4 Perspektiven<br />
Perspektiven<br />
Perspektiven:<br />
Finanzen<br />
Finanzen<br />
K<strong>und</strong>en<br />
K<strong>und</strong>en<br />
Prozesse<br />
Prozesse<br />
Entwicklung<br />
Entwicklung<br />
Entwicklung<br />
Ziele:<br />
� z. B. Umsatzwachstum, ROCE, Cash Flow<br />
� z. B. K<strong>und</strong>enzufriedenheit,<br />
K<strong>und</strong>enabwanderung<br />
� z. B. Beratungsst<strong>und</strong>en, Anzahl neuer<br />
K<strong>und</strong>en in einer Region<br />
� z. B. Anzahl der Verbesserungs-vorschläge<br />
je Mitarbeiter, Grad der<br />
Mitarbeiterzufriedenheit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 310
„BSC BSC BSC“: BSC : Beispiel Beispiel Beispiel mit mit 5 5 Perspektiven<br />
Perspektiven<br />
Perspective Perspective<br />
Perspective<br />
Financial<br />
Financial<br />
Customers<br />
Customers<br />
Innovations<br />
Innovations<br />
Quality<br />
Quality<br />
Employees<br />
Employees<br />
Purpose<br />
Purpose<br />
Securing liquidity;<br />
optimising cash flow<br />
Growth above market<br />
rate; geographic<br />
expansion<br />
Excellent project<br />
management;<br />
innovative image<br />
Optimising service<br />
processes<br />
Identification;<br />
Customer orientation<br />
Measurement<br />
Measurement<br />
Cash flow<br />
Growth per segment;<br />
T/O per new region<br />
Project success rate;<br />
innovation rate<br />
Customer satisfaction<br />
index; service level<br />
Employee satisfaction<br />
index; customer visits<br />
per employee<br />
>15%<br />
>15%<br />
Profit Profit growth growth >10%<br />
>10%<br />
T/O T/O growth growth >20%<br />
>20%<br />
>90%<br />
>90%<br />
>25%<br />
>25%<br />
Targets<br />
Targets<br />
10% 10% above above average<br />
average<br />
>99% >99% of of promises<br />
promises<br />
>85%<br />
>85%<br />
2 2 days days per per employee<br />
employee<br />
per per year<br />
year<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 311
Einbettung Einbettung Einbettung in in den den Controlling Controlling-Regelkreis<br />
Controlling Regelkreis<br />
1. Abweichungsanalyse<br />
Balanced Scorecard<br />
2. Ursachen identifizieren<br />
4. Erfolg überprüfen 3. Lösungen spezifizieren <strong>und</strong><br />
Messgrössen definieren<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 312
Balanced Balanced Scorecard Scorecard Scorecard <strong>und</strong> wechselseitige<br />
Beziehungen<br />
Beziehungen<br />
Finanzperspektive<br />
K<strong>und</strong>enperspektive<br />
Prozessperspektive<br />
Potenzialperspektive<br />
Marktposition<br />
ausbauen<br />
+<br />
-<br />
Vertriebseffektivität<br />
steigernc<br />
Rendite<br />
steigern<br />
+<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenh.<br />
erhöhen<br />
Mitarbeiter<br />
zielorientiert<br />
qualifizieren<br />
Zusammenarbeit<br />
mit<br />
Lieferanten<br />
erhöhen<br />
Umsätze<br />
verdoppeln<br />
Wiederverkaufsquote<br />
steigern<br />
+ +<br />
Wissen<br />
verfügbar<br />
machen<br />
Entwicklungszeiten<br />
verkürzen<br />
Profitablere<br />
Aufträge<br />
annehmen<br />
Image als<br />
Innovationsführer<br />
ausbauen<br />
Motivation,<br />
unternehm.<br />
Denken<br />
fördern<br />
Angebote<br />
schneller<br />
erstellen<br />
Großk<strong>und</strong>enanteil<br />
ausbauen<br />
Ältere<br />
Arbeitnehmer<br />
gezielt<br />
fördern<br />
Gemeinkosten<br />
prozesse<br />
verschlanken<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 313<br />
+<br />
-
Balanced Balanced Scorecard Scorecard <strong>und</strong> Strategy Map Map: Map<br />
: Beispiel<br />
Zeigt Ursache-Wirkungs-Beziehungen auf<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 314
Operatives Operatives Controlling: Controlling: Instrumente<br />
Instrumente<br />
Instrumente<br />
Benchmarking<br />
Mitarbeiterbefragung<br />
Soll-Ist-<br />
Vergleiche<br />
Audit des<br />
Unternehmens<br />
Operatives<br />
Operatives<br />
Controlling<br />
Controlling<br />
Kosten-<br />
Controlling<br />
Effektivitäts-<br />
Controlling<br />
Effizienz-<br />
Controlling<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 315
Fallbeispiel Fallbeispiel „Balanced Balanced Scorecard Scorecard“ Scorecard<br />
Die ÖBB möchten Ihr strategisches Ziel „Pünktlichkeit“ implementieren.<br />
Frage:<br />
Frage:<br />
K<strong>und</strong>en-<br />
K<strong>und</strong>en<br />
zufriedenheit<br />
zufriedenheit<br />
Pünktlichkeit nktlichkeit<br />
Ertr Erträge Ertr ge<br />
Versuchen Sie, innerhalb der Perspektive „Prozesse“ eine Kaskade von<br />
Zielen für die „Pünktlichkeit“ zu entwickeln<br />
K<strong>und</strong>en<br />
K<strong>und</strong>en<br />
Finanzen<br />
Finanzen<br />
Lernen<br />
Lernen<br />
Prozesse Prozesse Ziele<br />
Ziele<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 316
Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
7 7 Dynamik<br />
Dynamik<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 317
Dynamik Dynamik<br />
Dynamik<br />
Strukturen<br />
&<br />
Prozesse<br />
Controlling<br />
Analysen<br />
&<br />
Prognosen<br />
Dynamik<br />
Strategien<br />
Ziele<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 318
Übersicht bersicht<br />
„Geplante Evolution“<br />
Voraussetzungen für<br />
Veränderung<br />
Unternehmenskultur<br />
Unterstützende<br />
Maßnahmen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 319
����“Geplante Evolution”: Voraussetzungen<br />
Handlungsfähigkeit<br />
Dynamik<br />
Resonanzfähigkeit<br />
Wandlungsfähigkeit<br />
Drei Voraussetzungen für die „geplante geplante Evolution Evolution“ Evolution<br />
von<br />
Unternehmen <strong>und</strong> damit die Umsetzung von Strategien<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 320
Die Die drei drei organisationalen organisationalen organisationalen FFähigkeiten<br />
F higkeiten<br />
� Handlungsf Handlungsfähigkeit<br />
Handlungsf higkeit<br />
Die Fähigkeit, vollständige Handlungszyklen zu produzieren<br />
� Resonanzf Resonanzfähigkeit<br />
Resonanzf higkeit<br />
Die Fähigkeit, auf Rückmeldungen in angemessener Weise zu<br />
agieren<br />
� Wandlungsf<br />
Wandlungsfähigkeit<br />
Wandlungsf higkeit<br />
Die Fähigkeit, das „Gelernte“ in planvolle Veränderungsprozesse<br />
umzusetzen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 321
Problem Problem der der Umsetzung Umsetzung Umsetzung von von von Strategien<br />
Strategien<br />
� Viele Strategien scheitern nicht an der Planung Planung, Planung<br />
sondern an ihrer<br />
Umsetzung<br />
Umsetzung<br />
� Diese ist nahezu immer mit Konflikten verb<strong>und</strong>en:<br />
� Zielkonflikte<br />
Zielkonflikte Zielkonflikte (z.B. zwischen Funktionen)<br />
� Verteilungskonflikte Verteilungskonflikte (z.B. zwischen Stakeholdern)<br />
� Kulturkonflikte Kulturkonflikte (z.B. bei Fusionen <strong>und</strong> Übernahmen)<br />
� Durchsetzungskonflikte Durchsetzungskonflikte (z.B. im mittleren Management)<br />
� Zahlreiche Barrieren stehen einer „Umsetzung“ der geplanten<br />
Strategie im Wege<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 322
���� Voraussetzungen Voraussetzungen ffür<br />
ff<br />
r Ver Veränderungen<br />
Ver<br />
nderungen<br />
Die<br />
änderungswillige willige<br />
Organisation<br />
Das Das Ziel<br />
Ziel<br />
Die<br />
änderungsbereite bereite<br />
Organisation<br />
Voraussetzungen<br />
Voraussetzungen<br />
Die<br />
änderungsfähige hige<br />
Organisation<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 323
Menschliche Menschliche Barrieren Barrieren gegen gegen Ver Veränderungen<br />
Ver Ver nderungen<br />
� Unsere Wahrnehmung<br />
� Unser Denken<br />
� Unsere mentalen Modelle<br />
� Unsere Orientierung auf die Gegenwart<br />
� Unsere Aversion gegen Verluste<br />
� Angst<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 324
„Unsere Unsere Wahrnehmung<br />
Wahrnehmung“<br />
Wahrnehmung<br />
� Wir meinen, die Wirklichkeit „abzubilden", obwohl wir sie nur<br />
„konstruieren<br />
konstruieren<br />
konstruieren" konstruieren können<br />
� Wir sind nur empfänglich für ganz bestimmte<br />
Reizkonstellationen, d.h., unsere Wahrnehmung der Welt ist<br />
automatisch ein Vor Vor-Urteil Vor<br />
� Wir neigen dazu, Wahrnehmungen zu verzerren verzerren, verzerren<br />
um unser inneres<br />
Gleichgewicht zu wahren<br />
� Wir passen also Wahrnehmungen an unsere inneren<br />
Vorstellungen, Einstellungen, Werte etc. an <strong>und</strong> bauen dadurch<br />
innere Spannungen<br />
Spannungen („Dissonanzen") ab<br />
� Es fällt uns schwer, Ganzheiten zu erkennen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 325
„Unser Unser Unser Denken Denken“ Denken<br />
� Wir denken in linearen linearen Ketten von "Ursache-Wirkung" <strong>und</strong> nicht<br />
in Wechselbeziehungen, d.h "vernetzt"<br />
� Wir sind evolutionsbedingt auf Ereignisse, schnelle Reaktionen<br />
<strong>und</strong> Anpassungen programmiert (Gleichnis vom "gekochten<br />
Frosch")<br />
� Wir klammern uns daher oft an die Erklärung von einzelnen<br />
Ereignissen (z.B. "Wer hat wem was angetan?") <strong>und</strong> übersehen<br />
dabei die Muster <strong>und</strong> Strukturen<br />
� Wir denken schnell schnell, schnell<br />
d.h., wir ersetzen fehlende Einzelheiten durch<br />
„Erfahrung“ <strong>und</strong> ziehen voreilige Schlüsse<br />
� Wir trennen trennen Vernunft <strong>und</strong> Intuition<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 326
„Unsere Unsere mentalen mentalen Modelle"<br />
Modelle"<br />
� „Mentale Modelle“ sind tief in uns verwurzelte Annahmen <strong>und</strong><br />
Verallgemeinerungen<br />
Verallgemeinerungen<br />
Verallgemeinerungen<br />
� Sie haben großen Einfluss darauf, wie wir (a) die Welt<br />
wahrnehmen wahrnehmen <strong>und</strong> (b) daraufhin handeln<br />
� Sie stellen sich (a) als Symbole Symbole, Symbole<br />
innere Bilder <strong>und</strong><br />
Vereinfachungen<br />
Vereinfachungen, Vereinfachungen (b) als Gebrauchstheorien theorien theorien (z.B. „Vertraue nie<br />
einem anderem“) dar<br />
� Wir handeln sehr oft als „Laien-Psychologen<br />
Psychologen<br />
Psychologen“<br />
Psychologen<br />
� „Mentale Modelle“ sind<br />
� resistent resistent gegen Veränderungen<br />
� bleiben meist unerkannt<br />
� sind uns nur durch Selbstreflexion zugänglich<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 327
Die Die Gegenwartsorientierung Gegenwartsorientierung des des Menschen<br />
Menschen<br />
� Wir tendieren dazu, zukünftige<br />
Gewinne hyperbolisch (!) zu<br />
diskontieren <strong>und</strong> unsere<br />
Anstrengungen zugunsten des zeitlich<br />
Naheliegenden zu verteilen<br />
� Die Attraktivität einer Auszahlung ist<br />
zu ihrem Aufschub umgekehrt<br />
proportional<br />
� Eine unmittelbar bevorstehende<br />
Auszahlung ist für uns so attraktiv,<br />
dass sie unser Bewusstsein<br />
„überflutet“ <strong>und</strong> unsere Urteilskraft<br />
überwältigt<br />
� „Der Spatz in der Hand ...“<br />
Attraktivität einer<br />
Auszahlung<br />
Aufschub der Auszahlung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 328<br />
Diskont-Faktor<br />
jetzt<br />
Zeit<br />
hyperbolisch<br />
exponentiell
„Unsere Unsere Unsere Aversion Aversion gegen gegen Verluste Verluste” Verluste<br />
Objektiver<br />
Verlust<br />
V S<br />
Subjektiver<br />
Verlust<br />
Subjektiver<br />
Gewinn<br />
Objektiver<br />
Gewinn<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 329<br />
G S
Angst Angst vor vor Ver Veränderungen<br />
Ver nderungen<br />
Verlust der verhaltensmäßigen, kognitiven <strong>und</strong> emotionalen Kontrolle<br />
Angst<br />
Anstrengungen, die Kontrolle wieder zu erlangen<br />
Reaktanz in Form von Ärger <strong>und</strong> Aggression<br />
Reaktanz in Form von Resignation<br />
„Erlernte“ Hilflosigkeit<br />
Depression<br />
„Burnout“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 330
Unsicherheit Unsicherheit Unsicherheit <strong>und</strong> <strong>und</strong> Ver Veränderungsbereitschaft<br />
Ver nderungsbereitschaft<br />
Veränderungsbereitschaft<br />
hoch<br />
gering<br />
gering<br />
mittel<br />
hoch<br />
Subjektiv<br />
empf<strong>und</strong>ene<br />
Sicherheit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 331
Organisationale Organisationale Barrieren:<br />
Barrieren:<br />
Die Die "defensiven "defensiven Routinen"<br />
Routinen"<br />
� Unsere „mentalen Modelle“ schützen uns gegen Veränderungen,<br />
Verlegenheit, Bedrohung etc.<br />
� So entstehen „defensive defensive defensive Routinen Routinen“ Routinen<br />
� Diese werden sehr früh im Leben gelernt <strong>und</strong> sind daher so<br />
resistent resistent gegen Veränderungen wie die mentalen Modelle<br />
� Sie werden geschickt geschickt, geschickt<br />
spontan spontan (in Millisek<strong>und</strong>en) <strong>und</strong> unbewusst<br />
angewandt<br />
� Im Mittelpunkt der defensiven Routinen stehen<br />
� Kontrolle behalten<br />
� Verlustrisiko minimieren<br />
� negative Gefühle unterdrücken<br />
� das Gesicht wahren<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 332
„Rollenverteilung<br />
Rollenverteilung<br />
Rollenverteilung“ Rollenverteilung in in Ver Veränderungsprozessen:<br />
Ver nderungsprozessen:<br />
Beispiel<br />
Beispiel<br />
Angenommene<br />
Normalverteilung<br />
Normalverteilung<br />
Aktive Unterstützer Mitmacher Passive Gegner<br />
Verteilung<br />
in in der der Praxis Praxis<br />
Praxis<br />
Aktive Unterstützer Mitmacher Passive Gegner<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 333
Übersicht bersicht<br />
„Geplante Evolution“<br />
Voraussetzungen für<br />
Veränderung<br />
Unternehmenskultur<br />
Unterstützende<br />
Maßnahmen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 334
���� „Unternehmenskultur<br />
Unternehmenskultur<br />
Unternehmenskultur”<br />
Unternehmenskultur<br />
� Lat. "cultura": (1) "Feldbau", "Bodenbewirtschaftung"; (2) "Pflege<br />
der geistigen <strong>und</strong> künstlerischen Potenziale einer<br />
Gemeinschaft“<br />
� Unternehmenskultur ist die Gesamtheit der im Unternehmen<br />
vorherrschenden<br />
� Wertvorstellungen, Traditionen, Überlieferungen, Mythen,<br />
Normen <strong>und</strong> Denkhaltungen,<br />
� die den Mitarbeitern auf allen Verantwortungsebenen<br />
� Sinn Sinn Sinn <strong>und</strong> Orientierung für ihr Verhalten vermitteln<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 335
Merkmale Merkmale von von von Unternehmenskultur<br />
Unternehmenskultur<br />
� Die Unternehmensphilosophie kann die Kultur sehr wohl<br />
beeinflussen, muss aber das Phänomen der Selbststeuerung<br />
der Kultur akzeptieren<br />
� Große Unternehmen weisen zudem je nach Funktion, Historie,<br />
Region, Geschäftsfeld unterschiedliche Teilkulturen auf, die<br />
sich unter einer Dachkultur entwickeln<br />
� Das zweckmäßigste Merkmal für die Differenzierung von<br />
Unternehmenskultur ist der Grad an „Geschlossenheit“ <strong>und</strong><br />
„Offenheit“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 336
„Geschlossene<br />
Geschlossene<br />
Geschlossene“ Geschlossene vs. vs. „offene offene offene“ offene Unternehmenskultur<br />
Unternehmenskultur<br />
Wie viele<br />
Freiheitsgrade<br />
Freiheitsgrade<br />
existieren?<br />
Wie sind die<br />
sozialen sozialen<br />
sozialen<br />
Beziehungen<br />
Beziehungen<br />
gestaltet?<br />
Wie wird<br />
Erkenntnis<br />
Erkenntnis<br />
gewonnen?<br />
„Geschlossen“ „Offen“<br />
Unternehmen sieht sich<br />
als Objekt Objekt, Objekt<br />
agiert daher<br />
eher passiv als "Opfer"<br />
Als Teile eines Kollektivs Kollektivs, Kollektivs<br />
das es unbedingt zu<br />
erhalten gilt<br />
Durch Wiedererkennen<br />
oder besseres Wissen=<br />
irrtumsfrei<br />
irrtumsfrei<br />
Unternehmen<br />
sieht sich als<br />
Subjekt Subjekt mit<br />
Freiheitsgraden<br />
Als Teile eines<br />
Interessenplurals<br />
Interessenplurals,<br />
Interessenplurals<br />
der von Vielfalt<br />
lebt<br />
Durch Suchen <strong>und</strong><br />
Experimentieren=<br />
irrtumsbehaftet<br />
irrtumsbehaftet<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 337
Schl Schlüsselfragen Schl sselfragen ffür<br />
f<br />
r die Unternehmenskultur<br />
Dynamik<br />
Wie viel Offenheit benötigen wir, um die Organisation für<br />
Veränderungen durchlässiger zu machen?<br />
Wie viel Geschlossenheit benötigen wir, um die<br />
Veränderungen rasch <strong>und</strong> koordiniert vornehmen zu können?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 338
���� Unterst Unterstützende Unterst tzende tzende Ma Maßnahmen:<br />
Ma<br />
nahmen: „Coaching Coaching Coaching“ Coaching<br />
� Ein interaktiver Prozess zwischen Coach <strong>und</strong> Coachee (Klient)<br />
� Coachee soll eigene Lösungswege, die dazu benötigten<br />
Handlungsmuster <strong>und</strong> die nötige Eigenverantwortung für sein<br />
Handeln entwickeln<br />
� Es gilt, sowohl das soziale Umfeld des Klienten wie auch seine<br />
Ängste, Zielvorstellungen, mentalen Modelle <strong>und</strong> Routinen zu<br />
ergründen <strong>und</strong> in den Coachingprozess zu integrieren<br />
� Voraussetzungen:<br />
�offene Gesprächsatmosphäre<br />
�gegenseitige Akzeptanz <strong>und</strong> Vertrauen<br />
�Freiwilligkeit<br />
�transparente Interventionen, keine manipulativen Techniken,<br />
kein Abhängigkeitsverhältnis<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 339
���� Unterst Unterstützende Unterst tzende Ma Maßnahmen:<br />
Ma<br />
nahmen: „Mentoring Mentoring Mentoring“ Mentoring<br />
� Beschreibt eine „Patenschaft“ zwischen einem jungen bzw. neu<br />
zu einer Organisation hinzugekommenen Mitarbeiter <strong>und</strong> einer<br />
erfahrenen Führungskraft<br />
� Ziele:<br />
� Rituale <strong>und</strong> Normen der Organisationskultur vermitteln<br />
� Mitarbeiter an die Organisation binden<br />
� Fluktuationsrate senken<br />
� Missverständnisse <strong>und</strong> Reibungsverluste bei der Integration<br />
neuer Mitarbeiter vermeiden Karriereorientierte Beratung<br />
� In der Beziehung zwischen dem Mentor <strong>und</strong> „Schützling" besteht<br />
ein Gefälle<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 340
Coaching Coaching Coaching <strong>und</strong> <strong>und</strong> Mentoring<br />
Mentoring<br />
� Beide sind Hilfe zur Selbsthilfe, bieten<br />
emotionale Entlastung <strong>und</strong> stärken<br />
die Eigenverantwortung<br />
� Coaching ist enger, Mentoring breiter angelegt<br />
� Der Coach kommt eher von außen, der Mentor<br />
eher von innen<br />
� Coaching ist „learning with“, Mentoring „learning from“<br />
� Coaching arbeitet mehr mit Inhalten, Mentoring mehr mit<br />
Vorbildern<br />
� Coaching ist eher kurzfristig, Mentoring eher langfristig<br />
ausgerichtet<br />
Coaching<br />
Mentoring<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 341
���� Unterst Unterstützende Unterst tzende Ma Maßnahmen:<br />
Ma<br />
nahmen: „Supervision Supervision Supervision“<br />
Supervision<br />
� Ziel ist die Verbesserung der Arbeitssituation, der Arbeitsatmosphäre,<br />
der Arbeitsorganisation <strong>und</strong> der<br />
aufgabenspezifischen Kompetenzen<br />
� Ist darauf angelegt, praxisnahes Lernen <strong>und</strong> die Qualität der<br />
Zusammenarbeit sowie die berufliche <strong>und</strong> persönliche<br />
Entwicklung durch angeleitete Reflexion<br />
� Unterstützt den Supervisanden im Überdenken seiner beruflichen<br />
Handlungen <strong>und</strong> in der Selbsteinschätzung der eigenen<br />
Person/Rolle<br />
� Schafft Distanz zu den Abläufen <strong>und</strong> der Dynamik von Gruppen<br />
<strong>und</strong> Systemen<br />
� Schützt vor Überforderung, destruktivem Konfliktverhalten <strong>und</strong><br />
spezifischer „Blindheit“ im eigenen Arbeitsumfeld<br />
� Heute: immer mehr als Beratung für Berater, Sozial- <strong>und</strong><br />
Beziehungsarbeiter<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 342
���� Unterst Unterstützende Unterst tzende Ma Maßnahmen:<br />
Ma<br />
nahmen: „Promotoren<br />
Promotoren<br />
Promotoren“<br />
Promotoren<br />
� Prozesspromotor<br />
Prozesspromotor: Prozesspromotor<br />
Prozesspromotor verhindert das allmähliche Versanden des<br />
Projektes, handhabt Konflikte, behebt Missverständnisse etc.<br />
� Fachpromotor<br />
Fachpromotor: Fachpromotor überwindet das "Bremsverhalten" von<br />
Fachopponenten<br />
� Machtpromotor<br />
Machtpromotor: Machtpromotor schaltet die Willensbarrieren der internen<br />
Machtopponenten aus<br />
� Ergebnispromotor<br />
Ergebnispromotor: Ergebnispromotor sorgt dafür, dass die beschlossenen<br />
Teilaufgaben auch die geplanten Ergebnisse bringen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 343
���� Unterst Unterstützende Unterst tzende Ma Maßnahmen:<br />
Ma<br />
nahmen:<br />
Konfliktmanagement<br />
Konfliktmanagement<br />
Wichtig sind drei Unterscheidungen<br />
� Mensch Mensch <strong>und</strong> <strong>und</strong> Problem Problem: Problem Es ist eine Lösung anzustreben, ohne die<br />
Person des Gegenübers anzugreifen; das Prinzip heißt, „hart in<br />
der Sache, milde zu den Menschen"<br />
� Position Position <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> Bed Bedürfnis Bed rfnis rfnis: rfnis Aus den Bedürfnissen nach Anerkennung,<br />
Wertschätzung, Zugehörigkeit <strong>und</strong> Sicherheit verschanzen sich<br />
schutzbedürftige Akteure oft hinter ihrer Position <strong>und</strong> liefern so<br />
ungewollt Munition für Konflikte; notwendig: immer versuchen,<br />
die Bedürfnisse hinter der Position aufzudecken<br />
� Oberfl Oberfläche Oberfl che <strong>und</strong> <strong>und</strong> Tiefe Tiefe eines Konfliktes Konfliktes: Konfliktes<br />
Oft geht es in Konflikten<br />
gar nicht um den vordergründigen Streitgegenstand, sondern um<br />
lange zurückliegende unbearbeitete Konflikte <strong>und</strong><br />
Missverständnisse; es gilt, dies mithilfe geschickter Fragen nach<br />
dem Warum herauszufinden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 344
Konfliktmanagement: Konfliktmanagement: Stufenmodell Stufenmodell nach nach Glasl<br />
Glasl<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 345
���� Unterst Unterstützende Unterst tzende Ma Maßnahmen:<br />
Ma<br />
nahmen: Mediation<br />
� Verhandlung zwischen Konfliktparteien im Beisein eines<br />
allparteilichen Dritten (Mediator), der die Verhandlung nach<br />
einem strukturierten Ablauf leitet<br />
� Allparteilichkeit: der Mediator hat für beide Sichtweisen der<br />
Konfliktparteien dasselbe Verständnis, steht also quasi „auf<br />
beiden Seiten“<br />
� Ziel: gütliche Einigung zwischen den Parteien<br />
� Fragt nicht nach der "Schuld", sondern danach, wie die Parteien<br />
in Zukunft miteinander umgehen wollen <strong>und</strong> ist damit lösungs<strong>und</strong><br />
zukunftsorientiert<br />
� Es entscheidet nicht der Mediator, sondern ausschließlich die<br />
Parteien, wie sie ihren Konflikt lösen wollen<br />
� Freiwilligkeit der Parteien ist unbedingte Voraussetzung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 346
Fallbeispiel Fallbeispiel „Unterst Unterst Unterstützende Unterst tzende Ma Maßnahmen<br />
Ma<br />
nahmen nahmen“<br />
nahmen<br />
� Die PRIMO GmbH, ein Unternehmen, das innovative Bauteile für die<br />
Elektronikindustrie herstellt, wird seit einiger Zeit von einem neuen Geschäftsführer<br />
straff zentralistisch geführt.<br />
� Man ist stolz auf eine starke, sprich sehr geschlossene Unternehmenskultur, die<br />
schnelle Entscheidungen ermöglicht <strong>und</strong> „keine Zeit mit langen Diskussionen<br />
vergeudet.“<br />
� Unter der Oberfläche der Strukturen breiten sich vermehrt Konflikte zwischen<br />
Funktionen <strong>und</strong> Geschäftsbereichen aus.<br />
� Es wird vielfach geklagt, keine Ansprechpartner zu finden, um Probleme offen<br />
anzusprechen.<br />
� In einem Teil der Belegschaft ist Angst bereits manifest geworden.<br />
Frage Frage: Frage Welchen Mix an unterstützenden Maßnahmen würden Sie empfehlen,<br />
um (a) eine Eskalation der Problem zu vermeiden <strong>und</strong> (b) die Situation im<br />
Unternehmen, die bereits negative Spuren in den finanziellen Ergebnissen<br />
zeigt, zu verbessern?<br />
Randbedingung: Der Geschäftsführer kann nicht ersetzt werden.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 347
Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
<strong>und</strong> <strong>und</strong> Marketing<br />
Marketing<br />
Teil Teil 1: 1: Strategische Strategische Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung<br />
� ao.Univ.-Prof. Dr. Heinz K. Stahl<br />
Leoben, WS 2010/11
Marketing Marketing<br />
Marketing<br />
1 1 1 Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 349
���� Gr<strong>und</strong>lagen: Gr<strong>und</strong>lagen: Marketing Marketing als... als...<br />
als...<br />
� … Maxime:<br />
Alle „den Markt“ unmittelbar oder mittelbar berührenden<br />
Entscheidungen einer Organisation sind an den Bedürfnissen<br />
der Verbraucher oder Verwender auszurichten<br />
� ... Mittel:<br />
Alle solcherart auf die Verbraucher oder Verwender<br />
ausgerichteten unternehmerischen Maßnahmen dienen dazu, bei<br />
den Verbrauchern oder Verwendern Präferenzen zu schaffen <strong>und</strong><br />
so Wettbewerbsvorteile zu erringen<br />
� ... Methode:<br />
Diese Maßnahmen zur Schaffung von Präferenzen <strong>und</strong> Erringung<br />
von Wettbewerbsvorteilen haben systematisch <strong>und</strong> möglichst<br />
wissenschaftlich gestützt zu erfolgen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 350
Nochmals: Nochmals: Marketing Marketing als....<br />
als....<br />
� Marketing wird heute vielfach definiert als<br />
� das Management komparativer Wettbewerbsvorteile<br />
� unter Nutzung der Marketinginstrumente<br />
� Unter komparativen Konkurrenzvorteilen (KKV) versteht man<br />
� Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz,<br />
� welche aus der Sicht der K<strong>und</strong>en wichtig <strong>und</strong><br />
wahrnehmbar sind<br />
� <strong>und</strong> aus der Sicht des eigenen Unternehmens dauerhaft<br />
<strong>und</strong> ökonomisch sinnvoll realisiert werden müssen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 351
Schlie Schließlich: Schlie lich: Marketing als....<br />
� Marketing wird noch umfassender als Marktorientierte<br />
Marktorientierte<br />
Unternehmensf<br />
Unternehmensführung<br />
Unternehmensf hrung verstanden:<br />
� Marketing ist die bewusst marktorientierte<br />
<strong>und</strong> nachhaltig ausgerichtete Führung des gesamten<br />
Unternehmens, die sich in Planung Planung, Planung<br />
Koordination<br />
Koordination <strong>und</strong><br />
Kontrolle Kontrolle aller auf die aktuellen <strong>und</strong> potenziellen Märkte<br />
ausgerichteten Unternehmensaktivit<br />
Unternehmensaktivitäten<br />
Unternehmensaktivit<br />
ten ten niederschlägt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 352
Vom Vom Produktions<br />
Produktions- Produktions zum Marketingkonzept<br />
Knappheitswirtschaft<br />
Knappheitswirtschaft<br />
Knappheitswirtschaft<br />
Überschusswirtschaft<br />
berschusswirtschaft<br />
Produktionskonzept<br />
Produktionskonzept<br />
Produktionskonzept<br />
Produktionskonzept<br />
Produktverfügbarkeit, günstige<br />
Preise<br />
Produktkonzept<br />
Produktkonzept<br />
Produktkonzept<br />
Produktkonzept<br />
Technisch <strong>und</strong> qualitativ<br />
hochwertige Produkte<br />
Verkaufskonzept<br />
Verkaufskonzept<br />
Verkaufskonzept<br />
Verkaufskonzept<br />
Widerstand des Käufers<br />
überwinden<br />
Marketingkonzept<br />
Marketingkonzept<br />
Marketingkonzept<br />
Marketingkonzept<br />
Marketingkonzept<br />
Ausgangspunkt die<br />
Bedürfnisse des Käufers<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 353
Entwicklung Entwicklung Entwicklung des des Marketing<br />
Marketing<br />
1900<br />
1950<br />
1960<br />
1970<br />
1980<br />
1990<br />
2000<br />
Handelsorientierung<br />
Produkt(ions)orientierung<br />
Verkaufsorientierung<br />
Verbraucherorientierung<br />
Wettbewerbsorientierung<br />
Umweltorientierung<br />
Beziehungsorientierung<br />
angelsächsischer<br />
Einfluss<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 354
Produkt Produkt- Produkt vs. Marktorientierung<br />
Marktorientierung<br />
Unternehme<br />
Revlon n<br />
B<strong>und</strong>esbah<br />
n<br />
Volksbanke<br />
n<br />
BMW<br />
BASF<br />
Breitling<br />
Produktorientierung<br />
Wir stellen Kosmetika her<br />
Wir betreiben ein<br />
Eisenbahnnetz<br />
Wir verleihen Geld <strong>und</strong><br />
legen es an<br />
Wir erzeugen Autos<br />
Wir stellen Düngemittel &<br />
Schädlingsvernichter her<br />
Wir stellen Uhren her<br />
Wir verleihen Hoffnung auf<br />
Schönheit<br />
Wir bieten Mobilität<br />
Wir machen den Weg frei<br />
für weitgesteckte Ziele<br />
Wir liefern Freude am<br />
Fahren<br />
Wir steigern die Erträge in<br />
der Landwirtschaft<br />
Wir verkaufen Instrumente<br />
für Profis<br />
Marktorientierung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 355
Die Die Die Entwicklung Entwicklung der der Wettbewerbsfaktoren<br />
Wettbewerbsfaktoren<br />
Vielfalt<br />
1<br />
Preis Qualität<br />
4<br />
Preis Qualität<br />
Geschwindigkeit<br />
Andersartigkeit<br />
Preis Qualität<br />
Andersartigkeit<br />
Preis Qualität<br />
Vielfalt<br />
Andersartigkeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 356<br />
2<br />
3
Die Die Die Wettbewerbsfaktoren Wettbewerbsfaktoren heute<br />
heute<br />
Faktoren<br />
Preis<br />
Qualität<br />
Andersartigkeit<br />
Vielfalt<br />
Geschwindigkeit<br />
Preiszufriedenheit, Finanzierung<br />
„Totale Qualität“, K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
Soziale Differenzierung<br />
„Variety seeking“ = Abwechslung<br />
„Turbo<strong>marketing</strong>“,<br />
Anmerkungen<br />
„Beschleunigungsfalle“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 357
Kategorien Kategorien des des Marketing<br />
Marketing<br />
� Absatz<strong>marketing</strong><br />
� Business-to-Consumer-Marketing<br />
� Konsumgüter<strong>marketing</strong><br />
o Verbrauchsgüter<strong>marketing</strong><br />
o Gebrauchsgüter<strong>marketing</strong><br />
� Dienstleistungs<strong>marketing</strong><br />
� Business-to-Business-Marketing<br />
� Investitionsgüter<strong>marketing</strong><br />
� Prozessgüter<strong>marketing</strong><br />
� Dienstleistungs<strong>marketing</strong><br />
� System<strong>marketing</strong><br />
� Beschaffungs-<br />
<strong>marketing</strong><br />
� Internes Marketing<br />
� Personal<strong>marketing</strong><br />
� Nichtkommerzielle<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 358<br />
s<br />
Marketing
B-to to to-C to C C versus versus B-to to to-B to<br />
Merkmale von B-to-C-Märkten<br />
� Originärer Bedarf<br />
� Große Zahl potenzieller Nachfrager<br />
� Große Zahl kleiner Einzelkäufe<br />
� Anonymität des Marktes<br />
� Geringer Informationsstand bei Nachfragern<br />
Merkmale von B-to-B-Märkten<br />
� Abgeleiteter Bedarf<br />
� Relativ kleine Zahl potenzieller Nachfrager<br />
� Feste Geschäftsbeziehungen<br />
� Direkte Marktkontakte<br />
� F<strong>und</strong>ierte <strong>und</strong> formalisierte Kaufentscheidungen<br />
� Mehr- Personen- Entscheidungen<br />
� Lange dauernde Kaufentscheidungsprozesse<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 359
Gr<strong>und</strong>lagen: Gr<strong>und</strong>lagen: Bed Bedürfnisse<br />
Bed rfnisse<br />
� Ein Bedürfnis ist ein subjektives, oft irrationales Gefühl des<br />
Mangels, durch das ein ganz bestimmtes (Konsum-)Verhalten<br />
auslöst wird<br />
� Es entspringt einer Ist-Sollwert-Diskrepanz<br />
� Bedürfnisse steuern das Handeln insofern, als die Person<br />
bestrebt ist, den Mangel zu beseitigen <strong>und</strong> eine<br />
Bedürfnisbefriedigung zu erreichen<br />
� Primäre Bedürfnisse sind biologischen Ursprungs, z.B. Schlaf,<br />
Hunger, Durst, Sexualität.<br />
� Sek<strong>und</strong>äre Bedürfnisse sind psychischen oder sozialen<br />
Ursprungs <strong>und</strong> werden im Laufe des Zusammenlebens mit<br />
anderen Menschen erlernt, entwickelt <strong>und</strong> als Bedürfnis erspürt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 360
Bed Bedürfnispyramide Bed Bed rfnispyramide rfnispyramide nach Abraham Maslow<br />
Geht davon aus, dass die Bedürfnisse der Menschen<br />
hierarchisch hierarchisch aufgebaut sind <strong>und</strong> stufenweise angestrebt werden<br />
Abraham Maslow<br />
1908 - 1970<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 361
Gr<strong>und</strong>lagen: Gr<strong>und</strong>lagen: Bedarf<br />
Bedarf<br />
� Bedürfnisse sind prinzipiell unbegrenzt, der Bedarf ist durch die<br />
Kaufkraft beschränkt<br />
� Bedarfsverb<strong>und</strong> bedeutet, dass bei K<strong>und</strong>en ein Bedarf an<br />
mehreren komplementären Gütern besteht, die für eine<br />
Problemlösung benötigt werden, z.B. für mobiles Arbeiten<br />
Notebook <strong>und</strong> Koffer<br />
� Der Bedarfsumfang ergibt sich aus der Zahl der bedarfhabenden<br />
Personen <strong>und</strong> der Bedarfsintensität<br />
� Unterschieden wird nach Konsumenten- <strong>und</strong><br />
Unternehmensbedarf<br />
� Bedarf wird zur Nachfrage, wenn eine vorhandene Kaufkraft am<br />
Markt durch eine Kaufabsicht tatsächlich geltend gemacht wird<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 362
Gr<strong>und</strong>lagen: Gr<strong>und</strong>lagen: Motive<br />
Motive<br />
� Latente Verhaltensbereitschaften aus dem Bestreben, eruierte<br />
Bedürfnisse zu befriedigen<br />
� Diese Verhaltensbereitschaften hängen von den<br />
subjektiven Erwartungen <strong>und</strong> Wahrscheinlichkeiten ab, die die<br />
Person den jeweils möglichen, angestrebten Handlungsfolgen<br />
ihres Verhaltens beimisst<br />
� Motive bestehen also aus einem Bedürfnis sowie einer<br />
Erwartungshaltung, durch bestimmtes Verhalten den<br />
empf<strong>und</strong>enen Mangel (das Bedürfnis) beseitigen zu können<br />
� Durch Anreize werden latente Motive aktiviert <strong>und</strong> zur<br />
Motivation energetisiert<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 363
Zusammenh<br />
Zusammenhänge<br />
Zusammenh nge<br />
Bedürfnis<br />
Kaufmotiv<br />
Motivation<br />
Bedarf<br />
Nachfrage<br />
Erwartungen<br />
Anreize<br />
Kaufkraft<br />
Kaufabsicht<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 364
Der Der Marketing Marketing-Prozess<br />
Marketing Prozess<br />
Product Management<br />
Marketing Mix<br />
Marketing Research<br />
Market Research<br />
Segmentation<br />
Positioning<br />
Customer Management<br />
Customer Mix<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 365
Neuro<strong>marketing</strong> Neuro<strong>marketing</strong> I<br />
I<br />
� Warum entscheidet sich der Konsument für oder gegen ein<br />
Produkt?<br />
� 11 Mill. Bits an Signalen nimmt der Mensch pro Sek<strong>und</strong>e<br />
über die Sinnesorgane auf<br />
� Er kann jedoch nur auf 40 Bits = 0,0004 % tatsächlich<br />
zugreifen<br />
� Der Autopilot kümmert sich um die verbleibenden<br />
10.999.960 Bits<br />
� Unser Bewusstsein kriegt wenig bis nichts davon mit<br />
� Die automatisch im Autopiloten gespeicherten Programme<br />
werden durch Auslöser oder Codes aktiviert <strong>und</strong> steuern so<br />
unser Verhalten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 366
Exkurs: Exkurs: „Autopilot Autopilot Autopilot“ Autopilot<br />
Codes<br />
Gedächtnis<br />
Wahrnehmung<br />
Assoziationen<br />
Einstellungen<br />
Emotionen<br />
Motive<br />
AUTOPILOT<br />
AUTOPILOT<br />
PILOT<br />
PILOT<br />
Denken<br />
Fakten<br />
Vernunft<br />
Sprache<br />
reflektiertes<br />
Verhalten<br />
spontanes<br />
Verhalten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 367
Neuro<strong>marketing</strong> Neuro<strong>marketing</strong> II<br />
II<br />
� Für die Entstehung <strong>und</strong> Bewertung von Emotionen ist das<br />
limbische System, Sitz unserer Motiv- <strong>und</strong> Emotionssysteme<br />
im Gehirn, zuständig<br />
� Neuro<strong>marketing</strong> ist eine Methode, um die Motiv- <strong>und</strong><br />
Emotionsstruktur einer Zielgruppe zu analysieren <strong>und</strong> die<br />
Botschaft des Produktes so zu gestalten, dass diese die<br />
„richtigen“ Motive <strong>und</strong> Emotionen bei den K<strong>und</strong>en anspricht <strong>und</strong><br />
so deren Kaufentscheidung positiv beeinflusst<br />
� Einsatz von Neuro<strong>marketing</strong>:<br />
� Marken- <strong>und</strong> Unternehmenspositionierung<br />
� Produktentwicklung <strong>und</strong> -design<br />
� Konsumententypisierung<br />
� Ausrichtung von Kommunikationsprozessen<br />
� Aktivitäten am Point Of Sale<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 368
Neuro<strong>marketing</strong>: Neuro<strong>marketing</strong>: Neuro<strong>marketing</strong>: Methoden Methoden<br />
Methoden<br />
Neuro<strong>marketing</strong> and its<br />
results are subliminal subliminal!<br />
subliminal<br />
Functional Magnetic<br />
Resonance Imaging<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 369
Fallbeispiel Fallbeispiel „Wettbewerbsvorteile<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
Wettbewerbsvorteile“<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
BMW möchte alle fünf Quellen für Wettbewerbsvorteile (WbV) voll<br />
ausschöpfen.<br />
Frage:<br />
Nennen Sie Beispiele für jeden möglichen WbV, den BMW<br />
<strong>marketing</strong>mäßig nutzen könnte. Nehmen Sie z.B. die „Andersartigkeit“<br />
<strong>und</strong> überlegen Sie, wie BMW hier aktiv bleiben oder noch aktiver<br />
werden könnte.<br />
Vielfalt<br />
Preis Qualität<br />
Geschwindigkeit<br />
Andersartigkeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 370
Marketing Marketing<br />
Marketing<br />
2 2 2 Marketing Marketing-Analysen<br />
Marketing Analysen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 371
Multiple Multiple Regressionsanalyse<br />
Regressionsanalyse<br />
Regressionsanalyse<br />
� Statistisches Verfahren zur Aufdeckung der Zusammenhänge<br />
zwischen verschiedenen Einflussfaktoren<br />
� Beispiel: Wie stark beeinflussen der Preis des Produkts <strong>und</strong><br />
der<br />
Wohnort des K<strong>und</strong>en den Umsatz?<br />
� Gr<strong>und</strong>lage ist die Methode der kleinsten Quadrate<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 372
Diskriminanzanalyse<br />
Diskriminanzanalyse<br />
� Gesucht ist die maximale Trefferwahrscheinlichkeit für die<br />
Zuordnung von Objekten zu Gruppen<br />
� Fragestellung lautet z.B.:<br />
� Durch welche lineare Kombination der Prädiktoren lässt sich<br />
� Die Zugehörigkeit von Objekten/Personen am besten<br />
vorhersagen?<br />
� Beispiel: K<strong>und</strong>en einer Supermarktkette können als<br />
Markenkäufer <strong>und</strong> Käufer von Handelsmarken klassifiziert<br />
werden<br />
� Relevante Merkmale wären hier z.B. die jährlichen<br />
Gesamtausgaben in diesen Läden, der Anteil von<br />
Markenprodukten an den Ausgaben, die Einkaufsfrequenz etc.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 373
Faktorenanalyse<br />
Faktorenanalyse<br />
� Wird eingesetzt, um aus einer großen Menge von Variablen<br />
voneinander unabhängige Beschreibungs- <strong>und</strong><br />
Erklärungsfaktoren zu extrahieren<br />
� Vereinfachung bei der Auswertung durch die Reduktion<br />
der Variablen auf komplexere Hintergr<strong>und</strong>faktoren<br />
� Erlaubt es auch, zunächst einmal wahllos eine große<br />
Menge an interessant erscheinenden Variablen zu erheben,<br />
<strong>und</strong> dann im Zuge der Faktorenanalyse alle irrelevanten<br />
Merkmale wieder auszuschließen<br />
� Faktorenanalyse gehört damit zu den strukturenentdeckenden<br />
Verfahren<br />
� Eine vorausgehende Aufteilung der Variablen in abhängige <strong>und</strong><br />
unabhängige Variablen ist daher bei diesem Verfahren<br />
überflüssig<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 374
Faktorenanalyse: Faktorenanalyse: Beispiel<br />
Beispiel<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 375
Clusteranalyse<br />
Clusteranalyse<br />
� Ziel, eine heterogene Gruppe von Objekten in homogene<br />
Untergruppen aufzuteilen<br />
� Die so gef<strong>und</strong>enen Gruppen wären durch konventionelle<br />
Gruppenbildung, z. B. nach Altersklassen, Geschlecht,<br />
Einkommen etc., nicht zu identifizieren<br />
� Sie enthalten Objekte, die hinsichtlich aller betrachteten<br />
Merkmale möglichst ähnlich sind<br />
� Die „Ähnlichkeit“ von Objekten muss genau genug<br />
gemessen werden können, um zu einer Einteilung in Cluster<br />
zu gelangen<br />
� Methode des hierarchischen Agglomerierens“: Schritte, die<br />
mehrfach in einer Schleife durchlaufen werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 376
Segmentierung<br />
Segmentierung<br />
als als Anwendung Anwendung Anwendung der der der Clusteranalyse<br />
Clusteranalyse<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 377<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.
Conjoint Conjoint Measurement<br />
Measurement<br />
� Conjoint Measurement („Verb<strong>und</strong>messung“) ist eine nützliche<br />
Methode, um für neue Produkte die Konzeption zu bestimmen oder<br />
um bei bestehenden Produkten Korrekturen vorzunehmen<br />
� Eine Conjoint-Analyse dient vor allem zur Beantwortung der<br />
folgenden Fragen:<br />
� Wie sind die Produktmerkmale in ihren Ausprägungen<br />
untereinander gewichtet?<br />
� Welches Produktmerkmal beeinflusst die Kaufentscheidung am<br />
stärksten?<br />
� Welcher Preis-Leistungs-Mix erzielt die höchste Akzeptanz?<br />
� Welchen Marktanteil kann ein neues Produkt gegen das<br />
kompetitive Umfeld erzielen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 378
Conjoint Conjoint Measurement<br />
Measurement: Measurement : Beispiel „Foods Foods Foods“ Foods<br />
Teilnutzenwert Verpackung<br />
Teilnutzenwert Verpackung<br />
Teilnutzenwert Zusätze<br />
Teilnutzenwert Preis<br />
Teilnutzenwert<br />
Nahrungsmittelzus<br />
Nahrungsmittelzusätze<br />
Nahrungsmittelzus tze<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 379
Conjoint Conjoint Measurement<br />
Measurement: Measurement<br />
Measurement:<br />
: Beispiel Beispiel „Mobile Mobile Phone Phone“<br />
Phone<br />
A mobile telephone in general terms has the attributes weight,<br />
price and battery life<br />
Relative importance of attributes<br />
45%<br />
35%<br />
20%<br />
Weight Price Battery<br />
Utility value for each level of<br />
Weight<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 380<br />
40<br />
50<br />
35<br />
25<br />
15<br />
40g 80g 120g 160g 200g
Marktforschung Marktforschung allgemein: allgemein: Beispiele<br />
Beispiele<br />
� Analyse der Marktposition<br />
� Wettbewerberanalysen<br />
� K<strong>und</strong>enzufriedenheit-Studien<br />
� Händlerbefragungen<br />
� Marktpotenzialanalysen<br />
� Ermittlung von Cross-Selling-Potenzialen<br />
� Imageanalysen<br />
� K<strong>und</strong>enabwanderungsanalysen<br />
� Benchmarking mit Wettbewerbern<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 381
Quantitative Quantitative Marktforschung: Marktforschung: Beispiele Beispiele Beispiele I I<br />
I<br />
� Face-to-Face-Befragung:<br />
� persönliche, mündliche Befragungen bei der Zielperson zu<br />
Hause, am Arbeitsplatz, am Point of Sale (z. B. im Kaufhaus)<br />
� oder auf der Straße, Durchführung per „paper and pencil“<br />
� oder Computer-gestützt (CAPI), Auswahl der<br />
Befragungsteilnehmer nach dem Zufalls- oder Quotaprinzip<br />
(Random Walk etc.)<br />
� Telefoninterview <strong>und</strong> telefonische Befragung:<br />
Durchführung zentral über geschulte Interviewer, Computer-<br />
gestützte (CATI) Interviewerführung <strong>und</strong> Auswahl der<br />
Telefonnummern<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 382
Quantitative Quantitative Marktforschung: Marktforschung: Beispiele Beispiele II<br />
II<br />
� Schriftliche Befragungen<br />
Versand von Fragebögen an K<strong>und</strong>en oder an eine<br />
Zufallsstichprobe, Beilage von Fragebögen in Broschüren <strong>und</strong><br />
Zeitschriften, Fragebogen-Layout <strong>und</strong> Druck, Versand, Handling<br />
des Rücklaufs<br />
� Mail-Befragung<br />
Versendung eines Fragebogens (z. B. HTML, als in Form eines<br />
Word/Excel-Formulars oder durch ein spezielles Befragungstool)<br />
per Mail Information <strong>und</strong> Beratung<br />
� Online-Befragung<br />
Hosting eines Fragebogens im Netz (z. B. auf Ihrer Homepage)<br />
oder Versand von Fragebögen per E-Mail<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 383
Data Data Mining<br />
Mining<br />
� Zum Extrahieren von impliziten, noch unbekannten Informationen<br />
aus Rohdaten werden Computer in die Lage versetzt,<br />
� Datenbanken automatisch nach Gesetzmäßigkeiten <strong>und</strong><br />
Mustern zu durchsuchen<br />
� <strong>und</strong> einen Abstraktionsprozess durchzuführen, der als<br />
Ergebnis aussagekräftige Informationen liefert<br />
� Wichtig ist dabei das Aufspüren von Regeln <strong>und</strong> Mustern bzw.<br />
statistischen Auffälligkeiten<br />
� Anhand der Interpretation von Nutzerprofilen (Alter, Geschlecht,<br />
Adresse, Beruf, Freizeitbeschäftigungen, Zahl <strong>und</strong> Alter der<br />
erworbenen Produkte <strong>und</strong> Dienstleistung, Surfgewohnheiten usw.)<br />
lassen sich wirksame Werbestrategien entwickeln <strong>und</strong><br />
Marktsegmente bestimmen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 384
Branchenanalyse<br />
Branchenanalyse<br />
Gefahr durch<br />
Substitutionsprodukte<br />
Gefahr durch<br />
zunehmende<br />
Käufermacht<br />
Gefahr durch<br />
neue<br />
Konkurrenten<br />
Wettbewerbsintensität<br />
Höhe der Ein- <strong>und</strong><br />
Austrittsbarrieren<br />
Gefahr durch<br />
zunehmende<br />
Lieferantenmacht<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 385
Parallele Parallele Parallele Trends: Trends: Beispiel Beispiel „Bed Bed Bedürfnisse<br />
Bed rfnisse rfnisse“ rfnisse<br />
"Globales Marketing"<br />
Aufbruch<br />
in das "Weltdorf":<br />
Homogenisierung der<br />
Bedürfnisse<br />
"Mikro-Marketing"<br />
Rückzug<br />
in die "Überschaubarkeit":<br />
Individualisierung der<br />
Bedürfnisse<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 386
Vermischte Vermischte Trends:<br />
Trends:<br />
Beispiel Beispiel „Hybrider Hybrider Verbraucher<br />
Verbraucher“<br />
Verbraucher<br />
� Gespaltenes (hybrides) Einkaufsverhalten<br />
� Gr<strong>und</strong>nutzenprodukte (Low Involvement) werden unter<br />
Preisorientierung gekauft<br />
� Im Vordergr<strong>und</strong> rationale Argumente, mit dem Ziel der Einsparung<br />
von Haushaltsbudgets; Einkaufsstätte ist der Versorgungshandel<br />
� Zusatznutzenprodukte (High Involvement) werden unter<br />
Leistungsorientierung gekauft<br />
� Bevorzugung von Markenartikeln; Einkaufsstätte der<br />
Erlebnishandel<br />
� Im Vordergr<strong>und</strong> stehen emotionale Argumente: Die im<br />
Gr<strong>und</strong>nutzenbereich eingesparten Mittel werden in den<br />
emotionalen Bereich investiert<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 387
Radikale Radikale Radikale Trends: Trends: Trends: Beispiel Beispiel Beispiel „Erosion Erosion Erosion der der der Mitte Mitte“ Mitte<br />
gestern<br />
Mittlere Preislage<br />
heute<br />
Premium<br />
Value for<br />
Money<br />
� Ist für die meisten Konsumgüter gut zu beobachten<br />
� Beispiel Autos: Traditionelle Mittellagen-Marken (z. B. Seat, Opel,<br />
Ford) verlieren, Premium-Marken (z. B. BMW, Mercedes) wachsen<br />
nach „unten“, Einsteigermarken (z. B. Hy<strong>und</strong>ai, Peugeot, Renault)<br />
nach „oben“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 388
Fallbeispiel Fallbeispiel „Marketinganalysen<br />
Marketinganalysen<br />
Marketinganalysen“<br />
Marketinganalysen<br />
Lafarge stellt seit 1908 den Tonerdeschmelzzement Ciment Fondu her. Er findet<br />
im Feuerungs- <strong>und</strong> Hochofenbau Anwendung <strong>und</strong> besitzt den Vorteil, dass z.B.<br />
Ausmauerungen mit großformatigen Betonelementen bzw. monolithisch in<br />
Ortbeton hergestellt werden können. Um über Investitionen in Marketing-<br />
Aktivitäten zu entscheiden, untersucht man dieses Marktsegment anhand einer<br />
Branchenanalyse.<br />
Frage: Versuchen Sie diese Analyse zu simulieren, indem Sie zu jeder der sechs<br />
Dimensionen zweckmäßige <strong>und</strong> zielführende Fragen formulieren.<br />
Gefahr durch<br />
Substitutionsprodukte<br />
Gefahr durch<br />
zunehmende<br />
Käufermacht<br />
Gefahr durch<br />
neue<br />
Konkurrenten<br />
Wettbewerbsintensität<br />
Höhe der Ein- <strong>und</strong><br />
Austrittsbarrieren<br />
Gefahr durch<br />
zunehmende<br />
Lieferantenmacht<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 389
Marketing Marketing<br />
Marketing<br />
3 3 3 Positionierung<br />
Positionierung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 390
Segmentierung<br />
Segmentierung–Differenzierung<br />
Segmentierung<br />
Segmentierung Differenzierung<br />
Differenzierung– Differenzierung Positionierung<br />
Positionierung<br />
Positionierung<br />
Segmentierung<br />
Segmentierung<br />
Segmentbestimmung<br />
Segmentbewertung<br />
Zielmarktbestimmung<br />
Differenzierung<br />
Differenzierung<br />
Positionierung<br />
Positionierung<br />
Unternehmen<br />
Marke<br />
Produkt(e)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 391
���� Segmentierung<br />
Segmentierung<br />
� Aufteilung eines heterogenen Gesamtmarktes in homogene<br />
Marktsegmente (Käufergruppen)<br />
� Marktsegmente sollen<br />
� ausreichend groß,<br />
� langfristig <strong>und</strong> profitabel<br />
� messbar <strong>und</strong><br />
� erreichbar sein<br />
� Sie reagieren unterschiedlich auf Marketingaktivitäten<br />
� Marketingprogramme können daher für das Segment spezifisch<br />
formuliert werden<br />
� Der Nutzen der Segmentierung muss größer sein als deren Kosten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 392
Segmentierung: Segmentierung: Trennvariablen<br />
Trennvariablen<br />
Geografische Merkmale<br />
Demografische Merkmale<br />
Soziokulturelle Merkmale<br />
Psychografische Merkmale<br />
Beschaffungsverhalten<br />
Ver- oder Anwendungsverhalten<br />
Nutzenpräferenz<br />
Situationsbedingte Merkmale<br />
Relationale Merkmale<br />
B-t-C<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 393<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
B-t-B<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x
Trennvariable: Trennvariable: Beschaffungsverhalten<br />
Beschaffungsverhalten<br />
Beschaffungsverhalten<br />
Auftragsvolumen<br />
Beschaffungsfrequenz<br />
Beschaffungsmacht<br />
Beschaffungsorganisatio<br />
n<br />
Beschaffungspolitik<br />
� konzentriert oder verteilt<br />
� hoch oder niedrig<br />
� zentralisiert oder dezentralisiert,<br />
� Einzelentscheidung oder Buying<br />
Center<br />
� Ausschreibungen, Leasing<br />
� Modul- oder Systemkäufe<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 394
Trennvariable: Trennvariable: Ver Ver- Ver Ver oder oder Anwendungsverhalten<br />
Anwenderstatus<br />
Technikeinstellung<br />
Dienstleistungseinstellung<br />
Ökologische Einstellung<br />
� Starke, mittlere, schwache<br />
Verwender<br />
� Nichtverwender, Erstverwender<br />
� ehemalige, potenzielle, regelmäßige<br />
� Pionier, Verwender („Lead-User“)<br />
aufgeschlossen, Mitläufer, Skeptiker<br />
� Autark oder geneigt zum Outsourcing<br />
� „Ignorant“, „Getriebener“, „Grün“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 395
Trennvariable: Trennvariable: Nutzenpr Nutzenpräferenz<br />
Nutzenpr ferenz<br />
Preis-<br />
Leistungsverhältnis<br />
Schnelligkeit<br />
Bequemlichkeit<br />
Sicherheit<br />
Prestige<br />
� Premium, Value for money,<br />
Commodity<br />
� Just in time oder Zwischenlager<br />
� Convenience oder Do-it-yourself,<br />
Finanzierung<br />
� Ges<strong>und</strong>heit, Ökologie<br />
� VIP-Status oder anonym<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 396
Trennvariable: Trennvariable: Relationale Relationale Relationale Merkmale<br />
Merkmale<br />
Markentreue<br />
Lieferantentreue<br />
Ähnlichkeit<br />
Risikobereitschaft<br />
Zufriedenheitspotenzial<br />
� ungeteilt, geteilt, wechselhaft,<br />
gleichgültig<br />
� oberflächlich, bedingt,<br />
Anhängerschaft<br />
� organisatorisch, technisch,<br />
einstellungsmäßig<br />
� hoch, mittel, gering<br />
� hoch, mittel, gering<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 397
Mehrstufige Mehrstufige Segmentierung Segmentierung Segmentierung (Beispiel)<br />
(Beispiel)<br />
Aluminium-<br />
Aluminium<br />
hersteller<br />
hersteller<br />
Branche Branche<br />
Branche<br />
Automobile<br />
Wohnungsbau<br />
Getränkeindustrie<br />
Produktanwendung Produktanwendung K<strong>und</strong>engr K<strong>und</strong>engröß<br />
K<strong>und</strong>engr<br />
öß öße<br />
öß<br />
Halbfabrikate<br />
Bauteile<br />
Wintergärten<br />
Großk<strong>und</strong>en<br />
Mittelk<strong>und</strong>en<br />
Kleink<strong>und</strong>en<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 398
���� Differenzierung: Differenzierung: Prinzip<br />
Prinzip<br />
Angebot<br />
Angebot<br />
Bestreben, sich deutlich<br />
von den Konkurrenten<br />
abzuheben<br />
Systematische<br />
Suche nach<br />
Ansatzpunkten für<br />
Andersartigkeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 399
Differenzierung: Differenzierung: Ansatzpunkte<br />
Ansatzpunkte<br />
Ansatzpunkte<br />
Vor dem Kauf Beim Produkt Beim Kauf<br />
Nach dem Kauf<br />
� „Auftritt“<br />
� Problemanalyse<br />
� Planung<br />
� Entwicklung<br />
� Tests<br />
� K<strong>und</strong>enschulung<br />
� Finanzierung<br />
� Reputation<br />
� Leistung<br />
� Qualität<br />
� Ausstattung<br />
� Konformität<br />
� Zuverlässigkeit<br />
� Haltbarkeit<br />
� Design<br />
� Verpackung<br />
� Recyclebarkeit<br />
� Zustellung<br />
� Pünktlichkeit<br />
� Schnelligkeit<br />
� Genauigkeit<br />
� „Auftritt“<br />
� Installation<br />
� Inbetriebnahme<br />
� Garantie<br />
� Kulanz<br />
� Dissonanzreduktion<br />
� Zusatzleistungen<br />
� Ereignisse<br />
� Zufriedenheit<br />
� „Auftritt“<br />
� Beziehungsqualität<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 400
���� Positionierung: Positionierung: Positionierung: Prinzip<br />
Prinzip<br />
� Das gezielte, planmäßige Schaffen <strong>und</strong> Herausstellen von<br />
Stärken <strong>und</strong> Qualitäten, durch die sich ein Unternehmen, ein<br />
Produkt, eine Dienstleistung oder eine Marke in der<br />
Einschätzung der Zielgruppe klar <strong>und</strong> positiv von anderen<br />
Produkten oder Dienstleistungen unterscheidet<br />
� Elemente eines Positionierungsmodells:<br />
� die konkurrierenden Produkte/Dienstleistungen im<br />
relevanten Markt<br />
� die zur Unterscheidung notwendigen, von den Käufern als<br />
relevant empf<strong>und</strong>enen Produktmerkmale<br />
� Informationen über die Präferenzen der K<strong>und</strong>en für<br />
einzelne Produkte/Dienstleistungen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 401
Positionierung Positionierung einer einer Marke: Marke: Beispiel Beispiel<br />
Beispiel<br />
Kompetenzh<br />
Kompetenzhöhe<br />
Kompetenzh<br />
Kompetenzhöhe<br />
Kompetenzh he<br />
he<br />
Luxusmarke<br />
Klassische Marke<br />
Billigmarke<br />
Kompetenztiefe<br />
Kompetenztiefe<br />
Kompetenztiefe<br />
Kompetenztiefe<br />
Weltmarke<br />
Nationale Marke<br />
Regionalmarke<br />
Kompetenzbreite<br />
Kompetenzbreite<br />
Kompetenzbreite<br />
Kompetenzbreite<br />
Dachmarke<br />
Familienmarke<br />
Einzelmarke<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 402
Positionierung Positionierung eines eines Produktes: Produktes: Prinzip Prinzip<br />
Prinzip<br />
Angebot<br />
Angebot<br />
Bestreben, das Angebot so zu<br />
gestalten, dass es im<br />
Bewusstsein des Zielk<strong>und</strong>en<br />
einen besonderen <strong>und</strong><br />
geschätzten Platz einnimmt<br />
Entscheidung, wie viele <strong>und</strong><br />
welche Unterschiede beim<br />
Zielk<strong>und</strong>en herausgestellt<br />
werden sollen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 403
Positionierung Positionierung auf auf einer einer Sch Schätzskala: Sch tzskala: Beispiele<br />
Produktform<br />
Ausstattung<br />
Kulanz<br />
leichtflüssig<br />
üppig<br />
Wir Wir<br />
Konk Konk. Konk<br />
3 2 1 0 1 2 3<br />
A<br />
Wir<br />
Wir<br />
Konk Konk. Konk<br />
B<br />
Konk Konk. Konk<br />
A<br />
Konk Konk. Konk<br />
B<br />
3 2 1 0 1 2 3<br />
Konk Konk. Konk Konk<br />
B<br />
großzügig null<br />
3 2 Wir<br />
Wir Konk Konk. Konk<br />
1 0 1 2 3<br />
A<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 404<br />
fester<br />
Block<br />
karg
Positionierung Positionierung auf auf einer einer „Landkarte Landkarte Landkarte“: Landkarte : Beispiel Beispiel I<br />
I<br />
Compact cars<br />
Fuel<br />
Economy<br />
low<br />
low<br />
Ford<br />
FIAT<br />
Price high<br />
Mercedes<br />
Opel<br />
Honda<br />
Audi<br />
Price low<br />
low<br />
Fuel<br />
Economy<br />
high<br />
high<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 405<br />
VW<br />
Peugeot<br />
BMW
Positionierung Positionierung auf auf einer einer „Landkarte Landkarte Landkarte“: Landkarte : Beispiel Beispiel II<br />
II<br />
Scope of<br />
Services Offered<br />
narrow narrow<br />
narrow<br />
H<br />
I<br />
?<br />
J<br />
?<br />
B<br />
Prestige high<br />
high<br />
E<br />
B<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 406<br />
D<br />
C<br />
Prestige low low<br />
low<br />
L<br />
G<br />
A<br />
F<br />
K<br />
Hotels<br />
Scope of<br />
Services Offered<br />
wide<br />
wide
Positionierung Positionierung auf auf einer einer „Landkarte Landkarte Landkarte“: Landkarte : Beispiel Beispiel III III<br />
III<br />
Product categories<br />
Breakfast Breakfast foods<br />
foods<br />
Brand positions<br />
Instant Instant breakfasts<br />
breakfasts<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 407
Positionierung Positionierung nach nach nach Preis/Leistung Preis/Leistung I<br />
I<br />
Price<br />
Low Customer<br />
Benefit<br />
Shangri-La<br />
Palace<br />
Atlantic<br />
Italia<br />
Castle<br />
Alexander IV<br />
Airport Plaza<br />
Grand<br />
Hotel<br />
Regency<br />
Sheraton<br />
High Customer<br />
Benefit<br />
Quality<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 408
Positionierung Positionierung nach nach nach Preis/Leistung Preis/Leistung II<br />
II<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 409
Positionierung Positionierung in in in einer einer „Nische Nische Nische“: Nische : : Beispiel Beispiel<br />
Beispiel<br />
Marken<br />
Merkmale<br />
Technik<br />
Motoren<br />
Ausstattung<br />
Preis<br />
Profil<br />
Mazda<br />
MX-5<br />
sehr einfach<br />
1,6 u. 1,8<br />
Vierzylinder<br />
sehr einfach<br />
x<br />
problemloses<br />
Auto<br />
BMW<br />
Z3<br />
eher einfach<br />
1,8 u. 1,9<br />
Vierzylinder<br />
eher einfach<br />
xx<br />
Freude am<br />
Fahren<br />
Mercedes<br />
SLK<br />
etwas<br />
gehoben<br />
2,0 u. 2,3<br />
Vierzylinder<br />
Kompressor<br />
etwas<br />
gehoben<br />
gehoben<br />
2,5 u. 3,0<br />
Sechszylinder<br />
gehoben<br />
xxxx<br />
Sportwagen<br />
schlechthin<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 410<br />
xxx<br />
Tradition für<br />
junge Leute<br />
Porsche<br />
Boxter
Positionierungsfehler<br />
Positionierungsfehler<br />
� Unterpositionierung<br />
Käufer sehen das Angebot als eines von vielen<br />
� Überpositionierung<br />
Käufer sehen das Angebot zu eng, d.h., es kann zu negativen<br />
Halo-Effekten kommen<br />
� Unklare Positionierung<br />
Käufer haben unklare oder widersprüchliche Vorstellung von<br />
dem Angebot<br />
� Zweifelhafte Positionierung<br />
Käufern fällt es schwer, Botschaft <strong>und</strong> Merkmale des Angebots<br />
in Einklang zu bringen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 411
Kommunikation Kommunikation der der Positionierung<br />
Positionierung<br />
� Die gewählte Positionierung muss kommunikativ unterstützt<br />
werden<br />
� Soll z.B. Qualität kommuniziert werden, so müssen plausible<br />
Indikatoren für Qualität ausgewählt werden; Beispiele:<br />
� Qualitätsmantel mit kostbarer Seide gefüttert<br />
� Autos mit „So<strong>und</strong>“, der Leistungsstärke signalisiert<br />
� Autotüren schließen mit angenehmen Geräusch, das<br />
Sorgfalt in der Verarbeitung signalisiert<br />
� Umgekehrt: Qualitätsimage leidet unter häufigen<br />
Sonderangeboten<br />
� Qualitätsbier in Dosen?<br />
� Qualitätsstaubsauger über Diskontschiene?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 412
Fallbeispiel Fallbeispiel „Positionierung<br />
Positionierung<br />
Positionierung“<br />
Positionierung<br />
Dieser Produzent von Bodenreinigungsmaschinen (Kehrmaschinen, Bürstsauger<br />
etc.) für Gewerbe <strong>und</strong> Institutionen setzt seit einiger Zeit auf eine Systemstrategie<br />
<strong>und</strong> möchte nun die Differenzierungsmöglichkeiten noch besser ausschöpfen.<br />
Frage: Nennen Sie konkrete Ansatzpunkte,<br />
wie sich das Unternehmen<br />
(a) vor dem Kauf,<br />
(b) durch die Produkte selbst,<br />
(c) beim Kaufvorgang <strong>und</strong><br />
(d) nach dem Kauf<br />
von der Konkurrenz abheben könnte.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 413
Marketing Marketing<br />
Marketing<br />
4 4 4 Marketing Marketing-Mix<br />
Marketing Mix<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 414
Marketing Marketing-Mix: Marketing Mix: Das „klassische klassische klassische“ klassische 4-P-Modell Modell<br />
Promotion<br />
Kommunikationspolitik<br />
Product<br />
Produkt- <strong>und</strong><br />
Leistungspolitik<br />
Markt<br />
Markt<br />
Distributionspolitik<br />
Place<br />
Price<br />
Preis- <strong>und</strong><br />
Konditionenpolitik<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 415
Marketing Marketing-Mix: Marketing Mix: Das 44-P-Modell<br />
4<br />
Modell<br />
� Produkt- <strong>und</strong> Leistungspolitik (Product)<br />
Programm, Qualität, Marke, Zusatzleistungen<br />
� Preis- <strong>und</strong> Konditionenpolitik (Price)<br />
Rabatte, Boni, Liefer- <strong>und</strong> Zahlungsbedingungen<br />
� Distributionspolitik (Place)<br />
Standort, Warenverteilung, Vertriebswege<br />
� Kommunikationspolitik (Promotion)<br />
Werbung, Verkaufsförderung, persönlicher Verkauf,<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 416
Marketing Marketing-Mix: Marketing Mix: Das erweiterte 77-P-Modell<br />
7<br />
Modell<br />
Product<br />
Price<br />
Promotion<br />
Place<br />
Place<br />
People<br />
Process<br />
Physical<br />
Evidence<br />
Produkt- <strong>und</strong> Leistungspolitik<br />
Preis- <strong>und</strong> Konditionenpolitik<br />
Kommunikationspolitik<br />
Distributionspolitik<br />
Personal<br />
Prozesse der Leistungserstellung<br />
Ort & Art der Darbietung<br />
Besonders wichtig<br />
für das Marketing<br />
von Dienstleistungen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 417
People People = = Personal<br />
Personal<br />
� An essential ingredient to any service provision is the use of<br />
appropriate staff and people<br />
� Recruiting the right staff and training them appropriately in the<br />
delivery of their service is essential if the organisation wants to<br />
obtain a form of competitive advantage<br />
� Consumers make judgements and deliver perceptions of the<br />
service based on the employees they interact with<br />
� Staff should have the appropriate interpersonal skills,<br />
aptititude, and service knowledge to provide the service that<br />
consumers are paying for<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 418
Process Process = Prozesse der der Leistungserstellung<br />
� Refers to the systems used to assist the organisation in<br />
delivering the service<br />
� Imagine you walk into Burger King and you order a Whopper<br />
Meal and you get it delivered within 2 minutes<br />
� What was the process that allowed you to obtain an efficient<br />
service delivery?<br />
� Banks that send out Credit Cards automatically when their<br />
customers’ old one has expired again require an efficient<br />
process to identify expiry dates and renewal<br />
� An efficient service that replaces old credit cards will foster<br />
consumer loyalty and confidence in the company<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 419
Physical Physical Physical Evidence = = Ort Ort & Art der Darbietung<br />
� Where is the service being delivered?<br />
� Physical Evidence is the element of the service mix which allows<br />
the consumer again to make judgements on the organisation<br />
� If you walk into a restaurant your expectations are of a clean,<br />
friendly environment<br />
� On an aircraft if you travel first class you expect enough room to<br />
be able to lay down<br />
� Physical evidence is an essential ingredient of the service mix,<br />
consumers will make perceptions based on their sight of the<br />
service provision which will have an impact on the organisations<br />
perceptual plan of the service<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 420
���� Produkt Produkt- Produkt <strong>und</strong> Leistungspolitik<br />
Leistungspolitik<br />
Vier wichtige Elemente für technische Unternehmen<br />
� Leistungsprogramm<br />
Qualität, Programmgestaltung, -innovationen, -variationen,<br />
-eliminierung<br />
� Zusatzleistungen<br />
Pre-sales Service, z.B. Individualisierung, Beratung, Planung<br />
After-Sales Service, z.B. Gewährleistung <strong>und</strong> Garantie,<br />
Ersatzteilversorgung, Wartung,<br />
� Integration des „externen Faktors“<br />
Die Rolle des K<strong>und</strong>en bei der Erstellung von Leistungen, einschließlich<br />
eines Dialogs mit dem K<strong>und</strong>en („Beschwerdemanagement“)<br />
� Vertrauensbildung<br />
Marke(n), Reputation <strong>und</strong> Corporate Identity als Vertrauensanker<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 421
� Leistungsprogramm: Leistungsprogramm: Pionier Pionier oder oder Folger Folger? Folger<br />
?<br />
Pionier<br />
� Aktive Strategie<br />
� Baut Reputation als Innovator<br />
auf<br />
� Kann „Konsumentenrente“<br />
abschöpfen<br />
� Lizenzen als zusätzliche<br />
Ertragsquelle<br />
� Oft hilflos, wenn Führerschaft<br />
verloren geht<br />
Früher Folger<br />
� Umgeht Risiken der<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Einführung<br />
� „Die zweite Maus frisst den<br />
Käse“<br />
Später Folger<br />
� Kann Marktentwicklung<br />
besser einschätzen<br />
� Marktanteilsgewinne durch<br />
konsequente<br />
Niedrigpreispolitik<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 422
Leistungsprogramm: Leistungsprogramm: Produkt Produkt-Lebenszyklus<br />
Produkt<br />
Lebenszyklus<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 423
Produkt Produkt-Lebenszyklus: Produkt Lebenszyklus: andere Darstellung<br />
In jeder Phase des Lebenszyklusses eines Produktes muss der<br />
Marketing-Mix in angepasster Form angewandt werden<br />
Absatz/Umsatz<br />
Ertrag<br />
Einführung Wachstum Reife Sättigung Degeneration<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 424
Produkt Produkt-Lebenszyklus:<br />
Produkt Lebenszyklus:<br />
Lebenszyklus: Beispiel<br />
Own position<br />
Number of<br />
products<br />
Annual sales in<br />
tons<br />
Annual sales in<br />
€ mill.<br />
Annual profit<br />
contribution in €<br />
mill.<br />
% of total profit<br />
contribution<br />
Introduction<br />
2<br />
200<br />
2.0<br />
2.6<br />
10.8%<br />
Growth<br />
2400<br />
26.2<br />
10.0<br />
41.7%<br />
3300<br />
30.8<br />
33.7%<br />
13.8%<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 425<br />
5<br />
Maturity<br />
7<br />
8.1<br />
Decline<br />
3<br />
500<br />
2.5<br />
3.3
Produkt Produkt-Lebenszyklus: Produkt Lebenszyklus: Graphik zu Beispiel<br />
10.8% of total<br />
profit<br />
contribution<br />
41.7% of total<br />
profit<br />
contribution<br />
33.7% of total<br />
profit<br />
contribution<br />
13.8% of total<br />
profit<br />
contribution<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 426
Neue Neue Produkte: Produkte: Ideenfindung Ideenfindung (Auswahl)<br />
(Auswahl)<br />
� Intuitiv-kreative Methoden<br />
� Brainstorming: eine wechselseitige Anregung der<br />
Teilnehmer, um Problemlösungssitzungen effizienter <strong>und</strong><br />
effektiver zu gestalten<br />
� Brainwriting: wie Brainstorming, jedoch werden die Ideen<br />
schriftlich festgehalten <strong>und</strong> weitergereicht<br />
� Synektik: eine anspruchsvolle Verfremdungsmethode, bei der<br />
fremde Strukturen auf die eigene Problemstellung übertragen<br />
werden<br />
� Systematisch-analytische Methoden<br />
� Morphologischer Kasten: systematische Strukturanalyse mit<br />
dem Ziel, neue Kombinationen zu finden<br />
� Delphi-Methode: ein qualitatives Prognoseverfahren<br />
basierend auf einer mehrstufigen Expertenbefragung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 427
Morphologischer Morphologischer Morphologischer Kasten:Beispiel Kasten:Beispiel Reiseplanung<br />
Reiseplanung<br />
Reiseplanung<br />
Kriterium<br />
Verkehrsmittel<br />
Gepäcktranspor<br />
t<br />
Übernachtung<br />
Verpflegung<br />
Eine fiktive Reise von Barcelona nach Wien<br />
Koffer<br />
Hotel<br />
1<br />
Privat-PKW<br />
mitnehmen<br />
Mietwagen<br />
Reisetasche<br />
Pension<br />
unterwegs<br />
kaufen<br />
Bahn<br />
Karton<br />
Privat<br />
Restaurant,<br />
Gasthaus<br />
Flugzeug<br />
Plastiktüten<br />
Campingplatz<br />
dem Zufall<br />
überlassen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 428<br />
2<br />
3<br />
4
Morphologischer Morphologischer Kasten: Kasten: Beispiel Beispiel Hautcreme Hautcreme<br />
Hautcreme<br />
Anwendungszwec<br />
k<br />
Make-up<br />
Schönheits-<br />
korrektur<br />
W<strong>und</strong>behandlung<br />
Körperreinigung<br />
Geruchsbindung<br />
Babys<br />
interessant<br />
x<br />
Bekannt<br />
bekannt<br />
bekannt<br />
Senioren<br />
interessant<br />
Autofahrer<br />
interessant<br />
interessant<br />
interessant<br />
interessant<br />
interessant<br />
interessant<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 429<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
Sportler<br />
interessant<br />
x<br />
vielleicht<br />
x
Delphi Delphi-Methode<br />
Delphi Methode<br />
� Projektleiter schildert jedem Experten das Projektvorhaben <strong>und</strong> händigt<br />
ihm ein Schätzformular aus<br />
� Jeder Experte füllt getrennt das Formular aus.<br />
� Dabei dürfen Fragen nur mit dem Projektleiter besprochen werden;<br />
eine Diskussion zwischen den Experten ist nicht gestattet<br />
� Der Projektleiter analysiert die Angaben.<br />
� Falls die Schätzwerte eines Paketes stark voneinander abweichen,<br />
werden diese mit Kommentar auf einem neuen Formular erfasst<br />
� Dieses wird erneut zur selbständigen Überarbeitung an die Experten<br />
gereicht<br />
� Die Schritte 2 bis 4 werden so lange wiederholt, bis die gewünschte<br />
Annäherung<br />
der Ergebnisse erreicht ist oder der Projektleiter die Ergebnisse<br />
akzeptiert<br />
� Der Durchschnitt der letzten Überarbeitung der Ergebnisse aller<br />
Aufgabenpakete stellt das endgültige Schätzergebnis dar<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 430
Betriebliches Betriebliches Betriebliches Vorschlagswesen Vorschlagswesen Vorschlagswesen (BVW)<br />
(BVW)<br />
� In Deutschland 1888 von Alfred Krupp gegründet<br />
� Durch den Wandel in der Führungspraxis wird das BVW immer<br />
mehr zum Bestandteil einer modernen Führungsphilosophie<br />
� Der Mitarbeiter soll sich mit dem Unternehmen identifizieren,<br />
indem man ihm nach Ideen <strong>und</strong> Vorschläge fragt <strong>und</strong> seine<br />
Interessen berücksichtigt<br />
� Er hat damit die Möglichkeit, über seine betrieblichen Aufgaben<br />
hinaus aktiv am Betriebsgeschehen mitzuwirken<br />
� Allerdings: Das betriebliche Vorschlagswesen mutiert oft zum<br />
„Unwesen“<br />
� Verstopfte Instanzenwege machen aus dem spontanen<br />
Ideenfinder einen resignierenden Antragsteller<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 431
Ideenmanagement<br />
� Umfasst zahlreiche Führungsinstrumente zur Förderung der<br />
Mitarbeiterkreativität, wie kontinuierliche Verbesserung (KVP), Gruppen-<br />
<strong>und</strong> Teamkonzepte<br />
� Es muss darauf geachtet werden, dass die Vorschläge nicht mit den<br />
Zielsetzungen des KVP kollidieren <strong>und</strong> die Mitarbeiter im Unklaren sind,<br />
welche Vorschläge nun an welcher Stelle einzureichen sind<br />
� Um das Ideenmanagement zu etablieren, muss ein<br />
innovationsfre<strong>und</strong>liches Arbeitsklima im Unternehmen herrschen<br />
� Ziel ist, vom Ideenf<strong>und</strong>us möglichst vieler Mitarbeiter zu profitieren<br />
<strong>und</strong> ihnen Gelegenheit zu geben, ihre Ideen einzubringen <strong>und</strong> selbst<br />
aktiv in das Betriebsgeschehen einzugreifen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 432
Fokusgruppen<br />
Fokusgruppen<br />
� Moderierte Gruppendiskussionen mit acht bis zwölf Personen<br />
� Besonders geeignet, um herauszufinden, warum welche<br />
Argumente ziehen<br />
� Es kann beobachtet werden, wie diese in einem<br />
Kleingruppenkontext wahrgenommen <strong>und</strong> verarbeitet werden<br />
� Ideengewinnung <strong>und</strong> Sondieren von Einstellungen <strong>und</strong><br />
Erwartungen<br />
� Wertvolle Hinweise für weiterführende Produkt- <strong>und</strong><br />
Leistungspolitik<br />
� Können auch auch online via Internet durchgeführt werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 433
Produkt Produkt- Produkt <strong>und</strong> <strong>und</strong> Markttests<br />
� Produktentwicklung endet mit Prototyp<br />
� In der Testphase wird der Prototyp auf technische, formale <strong>und</strong><br />
funktionale Mängel sowie auf Probleme mit den verwendeten<br />
Werkstoffen <strong>und</strong> bei einer Großserienproduktion überprüft<br />
� All dies muss noch vor der Nullserien-Produktion geschehen<br />
� Prototypen werden „am Markt“ von Schlüsselk<strong>und</strong>en oder neutralen<br />
Sachverständigen getestet<br />
� Achtung: auf die Zusammensetzung des „Buying Center“ achten<br />
� Im nächsten Schritt erfolgt ein breit angelegter Markttest<br />
� Probeverkauf unter kontrollierten Bedingungen in einem<br />
abgegrenzten Teilmarkt unter Einsatz ausgewählter Marketing-<br />
Instrumente oder des gesamtem Marketing-Mix<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 434
Leistungsprogramm: Leistungsprogramm: Produkt Produkt-Kannibalisierung<br />
Produkt Kannibalisierung<br />
� Neue Produkte können sich negativ auf Umsatz/Erträge aus<br />
bestehenden Produkten auswirken<br />
� Oft wird Produkt-Kannibalisierung bewusst betrieben, um die<br />
Gesamtmarktposition zu stärken.<br />
� Beispiele:<br />
� Gilette führt zusätzlich zum erfolgreichen „Atra Plus“ den<br />
„Sensor Razor“ <strong>und</strong> später den preislich höheren MACH3<br />
ein <strong>und</strong> dominiert den damit den Markt<br />
� VW ist europäischer Marktführer dank „positiver“<br />
Kannibalisierung mit VW, Audi, Seat <strong>und</strong> Skoda (<strong>und</strong><br />
einer Plattform-Strategie!)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 435
� Integration Integration des des „externen externen Faktors Faktors“ Faktors<br />
Hohe Hohe Integration Integration<br />
Integration<br />
Rolle Rolle des des K<strong>und</strong>en<br />
K<strong>und</strong>en<br />
bei bei der der Erstellung<br />
Erstellung<br />
von von Leistungen<br />
Leistungen<br />
Hohe Hohe Autonomie<br />
Autonomie<br />
Hohe<br />
Hohe<br />
Materialit Materialität Materialit<br />
Architektenhaus-<br />
Neubau<br />
Fertighaus-<br />
Neubau<br />
Standardisiertes<br />
Fertigprodukt<br />
Sondermaschine<br />
Serviceintensives<br />
Fertigprodukt<br />
Kraftwerk<br />
Halbfertigprodukt<br />
Komplette<br />
IT-Lösung<br />
Merkmale<br />
Merkmale<br />
der der der Leistung<br />
Leistung<br />
Gourmet-<br />
Restaurant<br />
Mitarbeiterschulung<br />
Unternehmensberatung <br />
Sicherheitsdienst<br />
Gebäudereinigung<br />
Vermögensverwaltung<br />
Kfz-<br />
Leasing<br />
Bank,<br />
Sparkasse<br />
Hohe<br />
Hohe<br />
Immaterialit<br />
Immaterialität<br />
Immaterialit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 436<br />
Frisur<br />
Zahnbehandlung<br />
Autoreparatur<br />
Fastfoodoutlet
K<strong>und</strong>endialog K<strong>und</strong>endialog : : Bausteine<br />
Bausteine<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 437
� Vertrauensbildung: Vertrauensbildung: Marken<br />
Marken<br />
� Markenelemente<br />
� Markenidentität<br />
� Markenallianz<br />
� Markenanreicherung<br />
� Markendehnung<br />
� Markentreue<br />
� Markenerfolg<br />
� Markenwert<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 438
Markenelemente<br />
Markenelemente<br />
� Markennamen (z.B. Marlboro)<br />
� Schrifttypen (z.B. Coca-Cola Schriftzug)<br />
� Farben (z.B. blau/weiß bei Nivea)<br />
� Formen (z.B. Autodesign bei BMW)<br />
� Logos (z.B. Mercedes-Stern)<br />
� Charaktere (z.B. Michelin-Mann)<br />
� Slogans (z.B. „Da weiß man was man hat“ bei Persil)<br />
� Jingles (z.B. fünf Klingel-Töne der Deutschen Telekom)<br />
� Verpackungen (z.B. Papierumverpackung bei Underberg-Flaschen)<br />
� Schlüsselbilder (z.B. Segelschiff bei Beck's)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 439
Markenidentit<br />
Markenidentität<br />
Markenidentit<br />
� Summe der Merkmale einer Marke, die diese dauerhaft<br />
gegenüber anderen Marken abgrenzt<br />
� Selbstbild des Unternehmens: Angestrebte Wahrnehmungen<br />
der Marke <strong>und</strong> gewünschte Marken-Assoziationen<br />
� Fremdbild: Wahrnehmungen von außen<br />
� Stärke der Markenidentität hängt vom Ausmaß<br />
der Übereinstimmung zwischen Selbst- <strong>und</strong> Fremdbild ab<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 440
Markenanreicherung<br />
Markenanreicherung<br />
� Wenn es darum geht, „mehr aus einer Marke zu machen“:<br />
� Verknüpfung einer Marke mit zusätzlichen Imageobjekten<br />
� Möglichkeiten:<br />
� Unternehmenseigene oder unternehmensfremde Marken<br />
� Personen oder Charaktere<br />
� Sponsoring von Veranstaltungen oder Institutionen<br />
� Testimonials = „Zeugnis“ für die Leistung einer Marke<br />
� Co-Promotions, z. B. McDonald's <strong>und</strong> Disney; Fairy Ultra<br />
<strong>und</strong> Spülmaschinenmarke<br />
� Markenallianzen (→ nächste Seite)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 441
Markenallianzen<br />
Markenallianzen<br />
� Bündelung der Kraft von mindestens zwei selbständigen<br />
Marken in einem gemeinsamen Auftritt am Markt:<br />
� Horizontales Co-Branding: z. B. Eis von Mövenpick <strong>und</strong><br />
Schöller; Nivea for Men <strong>und</strong> Philips Rasierer; Ariel <strong>und</strong><br />
Bauknecht<br />
� Vertikales Ingredient-Branding: z. B. Intel Inside <strong>und</strong><br />
PC-Herstellermarke; Dolby <strong>und</strong> HiFi-Geräte; Gore-Tex <strong>und</strong><br />
Schöffel<br />
� Mega-Brands: z. B. Star-Alliance plus lokale Carrier-<br />
Marke im internationalen Luftfahrtbereich<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 442
Markendehnung<br />
Markendehnung<br />
� Nutzung vorhandener Marken im Rahmen von<br />
� Produktlinienerweiterungen = „Line Extensions“, z.B.<br />
Coca-Cola zu Coca-Cola light, Aspirin zu Aspirin Plus-C<br />
� Markenerweiterungen = „Brand Stretching“, „Brand /<br />
Franchise Extensions“, z.B. McDonald‘s zu McCafé<br />
� Je ähnlicher ein Erweiterungsprodukt dem Mutterprodukt ist,<br />
desto höher ist die Akzeptanz im Markt<br />
� Beispiele:<br />
� Dunhill (Tabak, Zigaretten, Pfeifen) durch Transfer der<br />
Marke auf Herrenbekleidung, Schreibartikel, Uhren etc.<br />
� Porsche auf Modebekleidung, Uhren, Sonnenbrillen etc.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 443
Markentreue<br />
Markentreue<br />
Markentreue<br />
� Wiederholter Kauf einer Marke<br />
� Bei hoher Überzeugung des Abnehmers: echte Markentreue,<br />
Commitment, Anhängerschaft<br />
� Bei zufälliger oder gewohnheitsmäßigem Wiederholungs-<br />
kauf: unechte oder trügerische Markentreue<br />
� Wichtigster Faktor ist das Markenvertrauen; zwei Dimensionen:<br />
� die Erwartung, dass die Marke die Bedürfnisse des<br />
Konsumenten erfüllt (Zuverlässigkeit)<br />
� die Überzeugung, dass die Marke bzw. das Unternehmen in<br />
kritischen Situationen (z.B. Beschwerde) im Interesse des<br />
Konsumenten handeln würde (Problemlösungsabsicht)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 444
Markenwert<br />
Markenwert<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 445
� Vertrauensbildung: Vertrauensbildung: Corporate Corporate Corporate Identity Identity<br />
Drei Elemente<br />
Corporate<br />
Communications<br />
Worte<br />
Worte<br />
Corporate<br />
Design<br />
Erscheinung<br />
Erscheinung<br />
Identit Identität Identit<br />
Taten Taten<br />
Taten<br />
Corporate<br />
Behaviour<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 446
� Zusatzleistungen<br />
Zusatzleistungen<br />
Angebot eines Zusatznutzens<br />
Zusatznutzens, Zusatznutzens<br />
um sich<br />
(a) von der Konkurrenz abzugrenzen <strong>und</strong><br />
(b) um die eigenen Kernleistung aufzuwerten<br />
Beispiel Beispiel Bahn<br />
Bahn<br />
Vorteils<br />
Card<br />
Lounge<br />
Zusatzleistungen<br />
Zusatzleistungen<br />
Business<br />
Class<br />
Kernleistung<br />
Kernleistung<br />
Transport<br />
per Bahn<br />
Zubringer-<br />
Service<br />
Eintrittskarte<br />
Hallenbad<br />
Tageskarte<br />
Bergbahnen<br />
Club-<br />
Mitgliedschaft<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 447
���� Marketing Marketing-Mix:<br />
Marketing Mix: Preis Preis- Preis<br />
<strong>und</strong> Konditionenpolitik<br />
Konditionenpolitik<br />
Kommunikationspolitik<br />
Produkt- <strong>und</strong><br />
Leistungspolitik<br />
Markt<br />
Markt<br />
Distributionspolitik<br />
Preis- <strong>und</strong><br />
Konditionenpolitik<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 448
Preis Preis- Preis <strong>und</strong> <strong>und</strong> Konditionenpolitik<br />
Konditionenpolitik: Konditionenpolitik<br />
: Prinzip<br />
� Alle Überlegungen, Planungen <strong>und</strong> Entscheidungen in Bezug auf<br />
Preise, Rabatte, Lieferungs- <strong>und</strong> Zahlungsbedingungen sowie<br />
Kreditbedingungen<br />
� Der eigene Preis bestimmt sich durch<br />
� die entstandenen Kosten<br />
� die Preise der Mitbewerber für gleichartige Produkte <strong>und</strong><br />
� durch die Nachfrage<br />
� Da der Produktnutzen am Markt eine entscheidende Rolle spielt,<br />
sollte das Produkt nicht auf Kosten dieses Nutzens abgespeckt<br />
werden, um einen realisierbaren Preis zu erzielen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 449
Preisbestimmung<br />
Preisbestimmung<br />
Kosten Kostenbasiert<br />
Kosten<br />
Produkt Kosten<br />
K<strong>und</strong>ennutzen<br />
K<strong>und</strong>ennutzenbasiert<br />
K<strong>und</strong>ennutzen<br />
K<strong>und</strong>ennutzen<br />
K<strong>und</strong>ennutzen<br />
Wettbewerbs<br />
Wettbewerbsbasiert<br />
Wettbewerbs<br />
Wettbewerbsintensität<br />
Produkt<br />
K<strong>und</strong>ennutzen<br />
K<strong>und</strong>ennutzen<br />
Kosten<br />
Preis<br />
Preis<br />
Produkt Kosten Preis<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 450
Preisdifferenzierung<br />
Preisdifferenzierung<br />
� Ziel ist es, die k<strong>und</strong>enindividuelle Zahlungsbereitschaft maximal<br />
auszuschöpfen („Revenue Management“)<br />
� Erfolgt systematisch nach<br />
� K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Zielgruppen<br />
� K<strong>und</strong>ennutzen („Value-to-Customer“)<br />
� Raum <strong>und</strong> Zeit<br />
� Formen der Preisdifferenzierung:<br />
� Nichtlineare Preise, z. B. Mobilfunk-Tarife, stufenweise<br />
Flatrate, ÖBB-VorteilsCard<br />
� Preisbündelung wie bei Auto-Sonderausstattungen<br />
� Leistungsabhängige Rabattstrukturen für große Direktk<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Händler<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 451
Preisdifferenzierung: Preisdifferenzierung: Gewinnpotenzial<br />
Gewinnpotenzial<br />
Absatz<br />
Einheitskosten<br />
Gewinn ohne<br />
Preisdifferenzierung<br />
Gewinnpotenziale<br />
Gewinnpotenziale, Gewinnpotenziale<br />
Gewinnpotenziale die durch<br />
Einheitspreis Preis<br />
differenzierte Preise im Vergleich<br />
zum einheitlichen Preis realisiert<br />
werden können<br />
Motto: „Vom Rechteck zum<br />
Dreieck“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 452
Preispolitik Preispolitik Preispolitik bei bei neuen neuen Produkten<br />
Produkten<br />
Preis<br />
Zeit<br />
Stufenweises Abschöpfen der<br />
Preisbereitschaft der Käufer<br />
Preis<br />
Market-Skimming Skimming Skimming-Pricing Skimming<br />
Market-Penetration<br />
Penetration<br />
Penetration-Pricing<br />
Penetration<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 453<br />
Zeit<br />
Stufenweises Eindringen in den<br />
Markt unter Ausnutzung von<br />
Erfahrungsvorteilen
Neue Neue Neue Produkte Produkte <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> „Target Target Pricing Pricing“ Pricing<br />
log<br />
Kosten/<br />
/Preis<br />
per<br />
Einheit<br />
A Aktuelle Kosten per Einheit<br />
B Wettbewerbsfähiger Preis = „target price“<br />
C Zielkosten = „target costs“ per Einheit<br />
Kumulatives Produktionsvolumen log<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 454
Nutzenorientierte Nutzenorientierte Preisdifferenzierung<br />
Preisdifferenzierung<br />
� Die Liberalisierung großer Dienstleistungsmärkte, wie Bahn,<br />
Strom <strong>und</strong> Telekommunikation, brachte Bewegung in die<br />
Preispolitik = Einführung sog. „optionaler" Tarife<br />
� Kriterien der Preisdifferenzierung:<br />
� Menge, Art <strong>und</strong> Zeit der bezogenen Leistung<br />
� Mit einer solchen Preisdifferenzierung kann die unterschiedliche<br />
Zahlungsbereitschaft der Konsumenten besser abgeschöpft<br />
werden<br />
� Schon der Einsatz eines zweiteiligen Tarifs kann gegenüber<br />
linearen <strong>und</strong> Pauschaltarifen zu mittleren Gewinnsteigerungen<br />
von fast 50% führen<br />
� Allerdings steht dem eine geringere Anzahl an Nutzern<br />
gegenüber<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 455
Preisb Preisbündelung Preisb Preisb ndelung I<br />
� Reine Preisbündelung: Die Produkte können ausschließlich als Bündel<br />
<strong>und</strong> nicht einzeln gekauft werden<br />
� Filmindustrie: attraktive <strong>und</strong> weniger attraktive Filme werden als<br />
Paket verkauft<br />
� Gemischte Preisbündelung: Es werden sowohl das Bündel als auch die<br />
Komponenten einzeln angeboten <strong>und</strong> für beide Angebote Preise gesetzt<br />
� Microsoft mit dem Office-Paket <strong>und</strong> dem zusätzlichen Angebot des<br />
separaten Kaufs der Programme<br />
� Koppelgeschäfte: Der Käufer des Hauptprodukts verpflichtet sich, ein<br />
oder mehrere Komplementärprodukte vom gleichen Hersteller<br />
abzunehmen, die zum Gebrauch des Hauptprodukts erforderlich sind<br />
� Z.B. bei Kopierern, Computern oder Fotoapparaten, wo die<br />
Komplementärprodukte Toner, Papier, Filme sind<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 456
Preisb Preisbündelung Preisb Preisb ndelung II<br />
� Umsatzbonus: Oft bieten Unternehmen einen Bonus am<br />
Jahresende an zur Stärkung der K<strong>und</strong>entreue<br />
� Umsatzboni sind eine Zwischenform von Preisbündelung<br />
<strong>und</strong> nichtlinearer Preisbildung, da es egal ist, ob ein<br />
einziger oder verschiedene Artikel gekauft wurden<br />
� Kreuz-Coupons: werden vor allem bei neuen oder<br />
absatzschwachen Produkten eingesetzt, sie sollen von der<br />
starken Position der absatzstarken Produkte profitieren<br />
� Coca-Cola klebt auf Cola-light-Flaschen einen Coupon für<br />
die Hauslimonade Minute Maid light<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 457
Rabattformen<br />
Rabattformen<br />
� Individualrabatt<br />
� Kombinationsverkäufe<br />
� Preisgarantien<br />
� Mengenrabatte, z. B. Naturalrabatte<br />
� Rabatte für bestimmte K<strong>und</strong>engruppen („20/80“)<br />
� Händlerverb<strong>und</strong>rabatte<br />
� Payback-Systeme (K<strong>und</strong>enkarte)<br />
� Gutscheine<br />
� Inzahlungnahme<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 458
Preispolitik Preispolitik Preispolitik <strong>und</strong> <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbindung<br />
K<strong>und</strong>enbindung<br />
K<strong>und</strong>enbindung<br />
IS<br />
nt<br />
fi<br />
om<br />
rm<br />
mt<br />
a<br />
td<br />
i<br />
Informations-<br />
oe<br />
politik<br />
n<br />
s<br />
- Preisklarheit<br />
Welche<br />
Leistung?<br />
Leistungssicherheit<br />
Preisvertrauen<br />
Preisvertrauen<br />
Keine<br />
„Überraschungen“<br />
Preiszuverlässigkeit<br />
K<strong>und</strong>enbindung<br />
K<strong>und</strong>enbindung<br />
K<strong>und</strong>enbindung<br />
Vergleich mit<br />
Konkurrenz<br />
Preisgünstigkeit<br />
Preiszufriedenheit<br />
Preiszufriedenheit<br />
Preiswürdigkeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 459<br />
z.B.<br />
„Preisbaukästen“
Preiselastizit<br />
Preiselastizität Preiselastizit t der Nachfrage I<br />
� Gibt an, wie stark sich eine Preisänderung eines Produktes /<br />
einer Dienstleistung) auf die Nachfrage auswirkt<br />
|PE|<br />
� |PE| > 1: Nachfrage ist elastisch; eine Preisänderung bewirkt<br />
eine überproportionale Mengenänderung<br />
� |PE| = 1: Nachfrage isoelastisch; eine Preisänderung bewirkt<br />
eine relativ gleich große Mengenänderung<br />
� |PE| < 1: Nachfrage ist unelastisch; eine Preisänderung<br />
bewirkt eine unterproportionale Mengenänderung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 460
Preiselastizit<br />
Preiselastizität Preiselastizit t der der Nachfrage II<br />
� Manchmal kann die Preiselastizität der Nachfrage auch positiv<br />
sein:<br />
� Wenn mit einem steigenden Preis eine zunehmende<br />
Exklusivität des Gutes assoziiert wird ( „Snob-Effekt“)<br />
� Wenn aus der Erhöhung des Preises auf eine bevorstehende<br />
Verknappung des Gutes geschlossen wird ( Angstkäufe )<br />
� Eine besondere Form der Preiselastizität ist die<br />
Kreuzpreiselastizität<br />
� Bei ihr wird dargestellt, wie sich die Preisänderung eines Gutes<br />
auf die Mengenänderung eines anderen Gutes auswirkt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 461
Die Die „Preistreppe Preistreppe Preistreppe“ Preistreppe (Beispiel)<br />
(Beispiel)<br />
28,4<br />
Listenpreis<br />
4,26<br />
Normaler<br />
Händlerrabatt<br />
0,71<br />
Mengenrabatt<br />
2,27<br />
Sonderrabatt<br />
21,16<br />
Rechnungspreis<br />
0,25<br />
Skonto<br />
0,22<br />
Verwaltung<br />
der<br />
Außenstände<br />
0,85<br />
Gemeinsame<br />
Werbung<br />
0,60<br />
Verkaufsbegleitende<br />
Maßnahmen<br />
0,74<br />
Jährliche<br />
mengenbezogeneRückvergütung<br />
Effektiver<br />
Preisnachlass:<br />
10,22 € (36%)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 462<br />
0,32<br />
Fracht<br />
18,18<br />
Tatsächlich<br />
erzielter<br />
Preis
���� Marketing Marketing-Mix:<br />
Marketing Mix: Distributionspolitik<br />
Kommunikationspolitik<br />
Produkt- <strong>und</strong><br />
Leistungspolitik<br />
Markt<br />
Markt<br />
Distributionspolitik<br />
Preis- <strong>und</strong><br />
Konditionenpolitik<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 463
Distributionspolitik: Distributionspolitik: Prinzip<br />
Prinzip<br />
� Alle Entscheidungen <strong>und</strong> Handlungen des Unternehmens im<br />
Zusammenhang mit dem Weg eines Produktes vom Hersteller bis<br />
zum Endverbraucher<br />
� Direkte, indirekte Distribution, Eigenvertrieb, Fremdvertrieb,<br />
exklusive, selektive, intensive Distribution, E-Commerce<br />
� Die optimale Distribution hängt vor allem ab von<br />
� den Vertriebskosten<br />
� dem Distributionsgrad<br />
� der Kooperationsbereitschaft der Partner<br />
� der Aufbaudauer<br />
� der Flexibilität<br />
� der Beeinflussbarkeit<br />
� Der Kontrollierbarkeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 464
Distributionspolitik: Distributionspolitik: Beispiele<br />
Beispiele<br />
Exklusive<br />
Distribution<br />
� geringe Zahl von<br />
Partnern<br />
� Exklusivrechte<br />
� hochmotivierte<br />
Verkaufsunterstützung<br />
� gute Kontroll- <strong>und</strong><br />
Steuerungsmöglichkeiten<br />
� Verbesserung des<br />
Produktimages<br />
� höhere<br />
Handelsspannen<br />
Selektive<br />
Distribution<br />
� mehrere - aber<br />
nicht alle<br />
potenziellen<br />
Partner<br />
� Konzentration auf<br />
wenige<br />
Distributionspartner<br />
� angemessene<br />
Marktabdeckung<br />
bei geringeren<br />
Kontroll-kosten<br />
Intensive<br />
Distribution<br />
� vor allem für<br />
Produkte des<br />
mühelosen Kaufs<br />
� Produkte überall<br />
verfügbar<br />
� hohe Präsenz beim<br />
K<strong>und</strong>en<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 465
Distributionspolitik: Klassische Alternative<br />
Kosten<br />
des<br />
Verkaufs<br />
Vertretung auf<br />
Provisionsbasis<br />
Vertrieb über<br />
eigene<br />
Verkaufsniederlassung<br />
Umsatz<br />
� Eigene Verkaufsniederlassung<br />
� Informationsasymmetrie entschärft<br />
� Fixkosten als Barriere<br />
� Konzentration auf eigene Produkte<br />
� Vertretung auf<br />
Provisionsbasis<br />
� Problem der Informations-<br />
asymmetrie<br />
� Variable Kosten als Vorteil<br />
� Viele K<strong>und</strong>en bevorzugen<br />
unabhängige Vertreter<br />
� Oft bessere Marktkenntnis<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 466
Hybride Hybride Distribution Distribution ffür<br />
f r technische technische Produkte<br />
Generierung<br />
von Nachfrage<br />
Eigener<br />
Außendienst<br />
Hersteller Hersteller<br />
Hersteller<br />
Physische<br />
Distribution<br />
Externer<br />
Distributor<br />
K<strong>und</strong>en<br />
K<strong>und</strong>en<br />
After-sales<br />
Service<br />
Eigener/externer<br />
K<strong>und</strong>endienst<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 467
Efficient Efficient Consumer Consumer Response (ECR) ffür<br />
f<br />
r<br />
Konsumg Konsumgüter<br />
Konsumg ter ter<br />
� Standardisierung: Statt uneinheitlicher Verpackungen <strong>und</strong><br />
Verpackungsträger (z. B. Paletten), unterschiedlicher<br />
Software <strong>und</strong> Unterschiede in der Warenauszeichnung<br />
� Rationalisierung: Kooperation zwischen Hersteller <strong>und</strong><br />
Händler<br />
� Marktwachstum: Gemeinsame Maßnahmen zur Realisierung<br />
von Marktwachstumspotentialen<br />
� Multilateralität: Statt bilateraler nun multilaterale<br />
Kooperationen<br />
� Organisation in Warengruppen: „Category Management“ =<br />
Berücksichtigung der Einkaufsbedürfnisse<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 468
���� Marketing Marketing-Mix:<br />
Marketing Mix: Kommunikationspolitik<br />
Kommunikationspolitik<br />
Produkt- <strong>und</strong><br />
Leistungspolitik<br />
Markt<br />
Markt<br />
Distributionspolitik<br />
Preis- <strong>und</strong><br />
Konditionenpolitik<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 469
Kommunikationspolitik: Kommunikationspolitik: Elemente<br />
Elemente<br />
I. Kommunikationssituation analysieren<br />
II. Kommunikationsziele festlegen<br />
III. Zielgruppen definieren<br />
IV. Kommunikations-Mix bestimmen<br />
V. Kommunikations-Mix in die Unternehmenskommunikation<br />
integrieren<br />
VI. Kommunikationsbudget bestimmen<br />
VII.Erfolg der integrierten Kommunikation kontrollieren<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 470
I. I. Kommunikationssituation Kommunikationssituation Kommunikationssituation analysieren analysieren<br />
analysieren<br />
Einflüsse des<br />
eigenen<br />
Unternehmens<br />
Einflüsse des<br />
Umfeldes<br />
Einflüsse des<br />
Marktes<br />
Kommunikation<br />
Kommunikation<br />
Einflüsse der<br />
Konkurrenz<br />
Einflüsse der<br />
K<strong>und</strong>en<br />
Einflüsse der<br />
Absatzmittler<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 471
II. II. Kommunikationsziele Kommunikationsziele festlegen<br />
festlegen<br />
� Kontakterfolg<br />
Streuverlust vermeiden<br />
� Aufmerksamkeit<br />
Den Wahrnehmungsfilter der Umworbenen durchdringen<br />
� Erinnerungswirkung<br />
Verankerung möglichst im „Evoked Set“<br />
� Informationsfunktion<br />
Leistungsumfang, Leistungserstellung etc.<br />
� Gefühlswirkung<br />
Positive Einstimmung<br />
� Aufforderung zum Handeln<br />
Kaufen <strong>und</strong> Weiterempfehlen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 472
III. III. Zielgruppen Zielgruppen definieren: definieren: Beispiel<br />
Beispiel<br />
Primäre<br />
Zielgruppe<br />
Öffentlichkeit<br />
Sek<strong>und</strong>äre<br />
Mitarbeiter<br />
Zielgruppen<br />
K<strong>und</strong>en<br />
K<strong>und</strong>en<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 473
IV. IV. Kommunikations<br />
Kommunikations-Mix Kommunikations Mix Mix bestimmen<br />
� Werbung<br />
Aufmerksamkeit → Interesse/Probieren/Kaufwunsch → Kauf??<br />
� Sales Promotion<br />
Stimulation des Kaufvorgangs durch Anreize<br />
� Public Relations<br />
Kommunikation mit den Stakeholdern über Unternehmen/Produkte<br />
� Sponsorship<br />
Assoziation des Unternehmens/der Produkte mit bestimmten<br />
Ereignissen, Personen, Institutionen, Projekten<br />
� Internet Promotion<br />
Nutzung aller Möglichkeiten des Internets<br />
� Direct Marketing<br />
Direkte Kommunikation mit K<strong>und</strong>en mit Aufforderung zur Antwort<br />
� Persönlicher Verkauf<br />
Face-to-face Kommunikation mit dem Ziel „Kaufakt“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 474
� Werbung<br />
Werbung<br />
� Fernsehen<br />
Teuer, jedoch nach wie vor wichtigstes Werbemedium<br />
� Zeitungen<br />
Probleme: Überangebot <strong>und</strong> Auswahl<br />
� Magazine<br />
Relativ hohe Zielgenauigkeit<br />
� Radio<br />
Eher lokale Bedeutung; national durch „area to area“<br />
� Kino<br />
Mehr für jüngere Zielgruppen<br />
� Außenwerbung<br />
Besonders zweckmäßig für Erinnerungseffekt<br />
� Internet-Werbung<br />
Globale Reichweite, allerdings Besuch der Website notwendig<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 475
Exkurs: Exkurs: Unique Unique Selling Proposition (USP) (USP)<br />
� Alleinstellungsmerkmal oder veritabler K<strong>und</strong>envorteil<br />
� Produkt setzt sich damit von den übrigen Konkurrenten ab<br />
� Natürlicher USP: lässt sich direkt aus dem Produkt, seinen<br />
Eigenschaften oder seinem Nutzen ableiten<br />
� Wichtig ist, das der K<strong>und</strong>e den einzigartigen Nutzen auch<br />
wahrnimmt <strong>und</strong> als wichtig ansieht<br />
� Gleichzeitig darf er von der Konkurrenz nur schwer einholbar<br />
sein<br />
� Künstlicher USP: wird dem Produkt erst durch die Werbung<br />
zugeschrieben<br />
� Dieser Unique Advertising Proposition (UAP) ist der<br />
psychologische Produktvorteil<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 476
Exkurs: Exkurs: M<strong>und</strong>werbung M<strong>und</strong>werbung ( („Mouth ( Mouth Mouth-to Mouth to to-mouth to mouth mouth“) mouth<br />
� Die Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Personen über<br />
einen Anbieter <strong>und</strong> dessen Leistungsangebot<br />
� Kann eine positive, neutrale oder negative Wirkung haben<br />
� Negative Erfahrungen werden etwa dreimal häufiger<br />
weitergegeben werden als positive<br />
� Ist besonders für solche Güter in Betracht zu ziehen, bei denen die<br />
Qualität nur über Erfahrungen festgestellt werden kann oder die<br />
ein hohes Maß an Vertrauen erfordern = „Vertrauensgüter“<br />
� Wird überwiegend im engeren sozialen Umfeld weitergegeben<br />
� Wird oft durch ein Kauferlebnis, aber auch durch bestimmte<br />
persönliche Züge, wie Prestigestreben oder hohes<br />
Selbstbewusstsein, ausgelöst<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 477
� Sales Sales Promotion Promotion (Verkaufsf (Verkaufsförderung)<br />
(Verkaufsf rderung) rderung)<br />
� Geschenke<br />
z. B. Taschenrechner bei Versicherungsabschluss<br />
� Merchandising<br />
z. B. Fähnchen mit Logo des Unternehmens<br />
� K<strong>und</strong>enkarten („Loyalty Cards“)<br />
z. B. Miles-and-More-Programm<br />
� Coupons<br />
z. B. Verbindung von Parkticket <strong>und</strong> Konsumption<br />
� Vorführungen<br />
z. B. Videovorführung über neues Produkt<br />
� Wettbewerbe<br />
z. B. Sparwettbewerb einer Bank<br />
� Point-of-Sale-Material<br />
z. B. Verteilung von Prospekten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 478
� Public Public Relations Relations ( (Öffentlichkeitsarbeit)<br />
( ( ffentlichkeitsarbeit)<br />
Kommunikation mit den Stakeholdern über das Unternehmen<br />
<strong>und</strong>/oder ihre Leistungen<br />
� Betont die langfristigen Ziele wie Aufbau, Erhaltung <strong>und</strong><br />
Gestaltung eines konsistenten Images <strong>und</strong> somit von Vertrauen<br />
� Ist an einem Konsens mit den Stakeholdern interessiert<br />
� Soll im Fall von Konflikten glaubwürdiges Handeln des<br />
Unternehmens ermöglichen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 479
� Sponsorship<br />
Sponsorship<br />
� Die Zuwendung von Finanzmitteln, Sach- oder Dienstleistungen<br />
� an eine Einzelperson, eine Gruppe von Personen, Organisationen<br />
oder Institutionen<br />
� gegen die Gewährung von Rechten zur kommunikativen Nutzung<br />
von Projekten, Personen, der Organisation oder der Institution<br />
� auf der Basis einer vertraglichen Vereinbarung (Sponsorship)<br />
� mit der regelmäßig auch eigene unternehmensbezogene Ziele<br />
verfolgt werden<br />
� Sportsponsoring, Kunst- <strong>und</strong> Kultursponsoring, Soziosponsoring,<br />
Ökosponsoring, Wissenschaftssponsoring<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 480
Exkurs: Exkurs: Event Marketing Marketing (Veranstaltungen)<br />
(Veranstaltungen)<br />
(Veranstaltungen)<br />
� Die systematische Planung, Organisation, Inszenierung <strong>und</strong><br />
Kontrolle von erlebnis- <strong>und</strong> dialogorientierten firmen- oder<br />
produktbezogenen Veranstaltungen<br />
� Mit Hilfe einer besonderen Inszenierung werden starke innere<br />
Reize bzw. Motivationsprozesse bei den Teilnehmern in Gang<br />
gesetzt<br />
� Starke Integration des „externen Faktors“<br />
� Wichtig: K<strong>und</strong>e muss sich beim nächsten Kontakt an den Event<br />
erinnern<br />
� Marketing-Events können je nach Zielgruppe firmenintern,<br />
firmenextern oder im Handel stattfinden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 481
Exkurs: Exkurs: Product Product Placement<br />
� Die Platzierung von Produkten vor allem in Film- <strong>und</strong><br />
Fernsehproduktionen<br />
� Häufig platzierte Produkte <strong>und</strong> Marken sind Autos, Uhren,<br />
Getränke <strong>und</strong> Bekleidung<br />
� Product Placement ist in die Handlung integriert<br />
� Aus der Marke wird ein Erlebnis, denn ein Spielfilm schafft<br />
Erlebniswelten<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 482
� Internet Internet Promotion Promotion<br />
Promotion<br />
� Relativ günstiges Verhältnis von Kosten gegen Reichweite<br />
� Unternehmen können ein breites Publikum für einen Bruchteil<br />
der traditionellen Werbebudgets erreichen<br />
� Natur des Mediums ermöglicht es dem Verbraucher, sich vor<br />
dem Kauf von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen sich bequem zu<br />
informieren<br />
� Ermöglicht unter Umständen schnelle Marktpenetration<br />
� Vorteil der einfachen <strong>und</strong> kostengünstigen Erfolgsmessung von<br />
Kampagnen über Statistiken („Web-Analysen“)<br />
� Produkte <strong>und</strong> Leistungen bleiben „abstrakt“: Es gibt kein<br />
Berühren, Riechen, Schmecken, „anprobieren“ etc.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 483
� Direct Direct Marketing<br />
� Nach dem Vorrang des „Mass-Marketing“ der Trend zum 1:1-<br />
Marketing<br />
� Direct Marketing = alle Maßnahmen, die dazu dienen, den<br />
potentiellen oder vorhandenen K<strong>und</strong>en direkt anzusprechen<br />
� Direct Mail, Telephon-Marketing, Katalog-Marketing, Direct-<br />
Response-TV, Online-Marketing<br />
� Im Rahmen der Anpassung an die EU-Richtlinie trat in<br />
Österreich am 1. März 2006 ein strengeres Spam-Gesetz in<br />
Kraft<br />
� Die neue Regelung bedeutet für Unternehmen das Aus für<br />
unverlangtes Direkt<strong>marketing</strong><br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 484
V. V. V. Kommunikation Kommunikation integrieren integrieren<br />
integrieren<br />
� Dabei geht es darum,<br />
� aus der Vielfalt der eingesetzten Instrumente <strong>und</strong><br />
Maßnahmen der internen <strong>und</strong> externen Kommunikation<br />
� ein in sich geschlossenes <strong>und</strong> widerspruchsfreies<br />
Kommunikationssystem zu erstellen,<br />
� um ein für die Zielgruppen konsistentes Erscheinungsbild<br />
� des Unternehmens zu vermitteln<br />
� Vergleich mit einem Dirigenten:<br />
� Er koordiniert das Zusammenwirken der Instrumentalisten zu<br />
einem wohlklingenden Ganzen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 485
VI. VI. Kommunikationsbudget Kommunikationsbudget bestimmen bestimmen<br />
bestimmen<br />
� %-Satz vom Umsatz oder vom Preis pro Einheit:<br />
Einfache Methode, häufig angewandt; Problem: Budget<br />
verringert sich mit fallendem Umsatz<br />
� „Leistbarer“ Betrag als Budget:<br />
Bei KMU anzutreffen, vernachlässigt die Ziele der<br />
Kommunikation!<br />
� „Konkurrenz-Maßstab“ als Gr<strong>und</strong>lage für Budget:<br />
Beruht auf der zweifelhaften Annahme, dass die Konkurrenz die<br />
„richtigen“ Budgets einsetzt!<br />
� „Ziele & Aufgaben“als Gr<strong>und</strong>lage für Budget:<br />
Verlangt vom Management, sich genau mit Zielen <strong>und</strong> Medien<br />
der Kommunikation auseinander zu setzen; schwierige Methode<br />
(z.B. in den USA nur von ca. 20% der Unternehmen verwendet)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 486
VII. VII. Erfolg Erfolg kontrollieren<br />
kontrollieren<br />
kontrollieren<br />
� Effektivitätskontrolle<br />
� psychologische Wirkung: z. B. Beziehungsqualität,<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
� verhaltensbezogene Wirkung: z. B. K<strong>und</strong>entreue,<br />
Commitment<br />
� ökonomische Wirkung: z. B. Umsatz, Grad der<br />
Marktdurchdringung<br />
� Effizienzkontrolle<br />
� Verhältnis von Wirkung des eingesetzten<br />
Kommunikationsinstruments zu den Kosten dieses<br />
Einsatzes<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 487
Erfolg Erfolg Erfolg kontrollieren: kontrollieren: „Staircase Staircase Staircase“-Analyse<br />
Staircase Analyse Analyse<br />
100%<br />
Gesamtmarkt<br />
20%<br />
nicht<br />
80%<br />
kennen<br />
uns<br />
Bekannt<br />
-heit<br />
40%<br />
nicht<br />
60%<br />
finden<br />
unsere<br />
Leistun<br />
g<br />
attraktiv<br />
50%<br />
nicht<br />
50%<br />
haben<br />
probiert<br />
Image Erstkaufrate<br />
Zufriedenheit<br />
60% sind zufrieden<br />
Loyalität<br />
40% loyal<br />
Cross-<br />
Buying<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 488<br />
20%
Fallbeispiel Fallbeispiel „Produkt Produkt Produkt-Management<br />
Produkt Management<br />
Management“<br />
Management<br />
Frage: Welche Instrumente des Kommunikations-Mix würden Sie<br />
bevorzugt anwenden für<br />
� das Bekanntwerden eines Produktes<br />
� die Erhöhung des Produktwissens beim <strong>und</strong> des Involvements des<br />
K<strong>und</strong>en<br />
� für Wachstum nach erfolgreicher Einführung eines Produktes<br />
� für Wiederholungskäufe nach erfolgreichen Erstkauf<br />
� zur Pflege eines Produktes in der Reifephase<br />
� für ein Produkt in der Phase der Degeneration<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 489
� Pers Persönlicher Pers nlicher nlicher Verkauf<br />
Einige Regeln:<br />
� Positives Verhältnis zum Produkt zeigen<br />
� Sich ausreichende Sachkenntnis der Produkte aneignen<br />
� Verständnis für K<strong>und</strong>enanliegen demonstrieren <strong>und</strong> diese ernst nehmen<br />
� Kaufmotive der K<strong>und</strong>en analysieren <strong>und</strong> auf diese eingehen<br />
� K<strong>und</strong>en aktivieren, z.B. mit Hilfe von Verkaufsmaterialien, Videos etc.<br />
� K<strong>und</strong>en bestätigen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>eneinwände positiv behandeln.<br />
� Nach dem Kauf sollte der Verkäufer beim Käufer versuchen, sogenannte<br />
Nachkaufdissonanzen = Zweifel an der Richtigkeit des Kaufes, zu<br />
beseitigen<br />
� Dies kann z.B. durch Anrufe oder Briefe nach einem Kauf erreicht<br />
werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 490
Marketing Marketing<br />
Marketing<br />
5 5 5 K<strong>und</strong>en K<strong>und</strong>en-Management<br />
K<strong>und</strong>en Management<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 491
K<strong>und</strong>enmanagement: K<strong>und</strong>enmanagement: Übersicht bersicht bersicht<br />
a. K<strong>und</strong>enbearbeitung<br />
b. K<strong>und</strong>enabwanderung<br />
c. K<strong>und</strong>entreue<br />
d. K<strong>und</strong>ennähe<br />
e. K<strong>und</strong>enbindung<br />
f. K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
g. K<strong>und</strong>enbewertung<br />
h. E-Marketing<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 492
a. a. a. K<strong>und</strong>enbearbeitung: K<strong>und</strong>enbearbeitung: Au Außendienstorganisation<br />
Au endienstorganisation<br />
Organisation<br />
nach<br />
Territorien<br />
Einfach <strong>und</strong> effizient,<br />
hilft einen festen<br />
K<strong>und</strong>enstamm<br />
aufzubauen,<br />
allerdings schwierig<br />
bei hoher Produktvielfalt<br />
Organisation<br />
nach<br />
Produktgruppen<br />
Geeignet für hohe<br />
Produktvielfalt,<br />
allerdings Probleme<br />
bei K<strong>und</strong>en, die<br />
mehrere Produktgruppen<br />
kaufen<br />
Organisation<br />
nach<br />
K<strong>und</strong>engruppen<br />
Beziehungsorientiert,<br />
schafft sehr gute<br />
K<strong>und</strong>enkenntnis, oft<br />
unterschieden zwischen<br />
„Key Accounts“ <strong>und</strong><br />
anderen, oder zwischen<br />
bestehenden <strong>und</strong><br />
neuen K<strong>und</strong>en<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 493
. b. K<strong>und</strong>enabwanderungsrate<br />
K<strong>und</strong>enabwanderungsrate<br />
K<strong>und</strong>enstamm<br />
am<br />
Beginn der<br />
Periode<br />
K<strong>und</strong>enabwanderungsrate<br />
K<strong>und</strong>enstamm zu<br />
Beginn der<br />
Periode<br />
K<strong>und</strong>enstamm<br />
am<br />
Ende der<br />
Periode<br />
Während der Periode<br />
abgewanderte<br />
K<strong>und</strong>en<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 494<br />
=
. b. Abwanderungsrate Abwanderungsrate <strong>und</strong> <strong>und</strong> Gewinn<br />
Gewinn<br />
Jährlicher<br />
Gesamtdeckungsbeitrag<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Aktuelle Abwanderungsrate<br />
Jahre<br />
Abwanderungsrate sinkt auf 75% des gegenwärtigen Niveaus<br />
Abwanderungsrate steigt auf 125% des gegenwärtigen Niveaus<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 495
. b. K<strong>und</strong>enabwanderung: K<strong>und</strong>enabwanderung: K<strong>und</strong>enabwanderung: Tipps<br />
Tipps<br />
� Betrachten Sie jede K<strong>und</strong>enabwanderung als vorzeitig<br />
abgebrochenes Investitionsprojekt, es sei denn, es handelt<br />
sich um Mitnahmek<strong>und</strong>en<br />
� Machen Sie die „Abwanderungsrate“ zu einer wichtigen <strong>und</strong><br />
daher allgemein beachteten Kennziffer in Ihrem Unternehmen<br />
� Setzen Sie sich ehrgeizige Ziele, um so nahe wie möglich an<br />
die „Null-Abwanderung“ heranzukommen<br />
� Stellen Sie die Abwanderungsanalyse in den Mittelpunkt der<br />
Aktivitäten ihres Unternehmens, ihrer Division oder<br />
Geschäftseinheit.<br />
� Richten Sie ein „Beziehungs-Controlling“ ein<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 496
c. c. Die Die drei drei Arten Arten Arten der der K<strong>und</strong>entreue<br />
K<strong>und</strong>entreue<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 497
d. d. Die Die vier vier Dimensionen Dimensionen der der K<strong>und</strong>enn K<strong>und</strong>ennähe<br />
K<strong>und</strong>enn he<br />
sachlich<br />
organisational<br />
K<strong>und</strong>e<br />
K<strong>und</strong>e<br />
prozessual<br />
personal<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 498
d. d. K<strong>und</strong>enn K<strong>und</strong>ennähe: K<strong>und</strong>enn K<strong>und</strong>enn he: Kosten <strong>und</strong> Nutzen<br />
Nutzen<br />
&<br />
Kosten<br />
Zone<br />
der<br />
Annäherung<br />
Kosten<br />
Zone<br />
produktiver<br />
K<strong>und</strong>ennähe<br />
K<strong>und</strong>ennähe<br />
Zone<br />
unproduktiver<br />
K<strong>und</strong>ennähe<br />
Nutzen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 499
d. d. K<strong>und</strong>enn K<strong>und</strong>ennähe: K<strong>und</strong>enn K<strong>und</strong>enn he: Tipps<br />
� Organisationale Nähe:<br />
Sich z. B. über die verschiedenen „Rollen“ (z.B. Entscheider,<br />
Verwender usw.) <strong>und</strong> die Abläufe im K<strong>und</strong>enunternehmen klar<br />
werden<br />
� Personale Nähe:<br />
Z. B. das eigene Personal für die Vielfalt von sozialen Kontakten<br />
<strong>und</strong> Beziehungen sensibilisieren<br />
� Sachliche Nähe:<br />
Z. B. die Eigenheiten des K<strong>und</strong>enunternehmens verstehen lernen<br />
<strong>und</strong> dokumentieren<br />
� Prozessuale Nähe:<br />
Z. B. die Zeitempfindlichkeit des K<strong>und</strong>en herausfinden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 500
e. e. e. K<strong>und</strong>enbindung<br />
K<strong>und</strong>enbindung<br />
� Ziel der Marketingbemühungen, den K<strong>und</strong>en zum<br />
Wiederholungskauf <strong>und</strong> zur Marken- oder Lieferantentreue zu<br />
bewegen<br />
� Wichtig ist es, eine partnerschaftliche Beziehung zum K<strong>und</strong>en<br />
aufzubauen<br />
� K<strong>und</strong>enbindungsprogramme:<br />
� Besondere Service-Cards, K<strong>und</strong>en-Clubs, regelmäßige<br />
Informationenen an die K<strong>und</strong>en, Premium-Services für<br />
regelmäßige K<strong>und</strong>en, After-Sales-Service usw.<br />
� Merke: Es sind immer die K<strong>und</strong>en selbst, die sich „binden“!<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 501
e. e. e. K<strong>und</strong>enbindung: K<strong>und</strong>enbindung: Prinzip<br />
Prinzip<br />
Transaktionskosten<br />
Aktueller<br />
Lieferant<br />
Vorteile aus der<br />
Aktuellen<br />
Fortsetzung<br />
Beziehungen<br />
oder Wechsel ?<br />
Wechselbarriere<br />
Anzahl der Transaktionen<br />
Möglicher neuer<br />
Lieferant<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 502
e. e. K<strong>und</strong>enbindung: K<strong>und</strong>enbindung: Wechselkosten Wechselkosten ( („Lock ( Lock Lock-In Lock In In“) In<br />
Beispiele:<br />
� Vertragliche Verpflichtungen<br />
� Systemverkäufe<br />
� Spezifische Investitionen des K<strong>und</strong>en<br />
� Spezifische Schulungen des Nutzers<br />
� Prozessintegration<br />
� K<strong>und</strong>enintegration<br />
� Suchkosten<br />
� Treueprogramme<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 503
e. K<strong>und</strong>enbindung:<br />
Lebenszyklus von K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />
Beispiel<br />
Beispiel<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 504
e. e. e. K<strong>und</strong>enbindung:<br />
K<strong>und</strong>enbindung:<br />
„Buying Buying Center Center“ Center<br />
<strong>und</strong> <strong>und</strong> seine seine Rollen<br />
Rollen<br />
Influencer<br />
Decider<br />
User<br />
Buying Buying Center<br />
Certifyer<br />
Gatekeeper<br />
Buyer<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 505
e. e. e. K<strong>und</strong>enbindung: K<strong>und</strong>enbindung: Tipps<br />
Tipps<br />
� Bindungserfolge sind nur langfristig zu erzielen, die Investitionen fallen<br />
hingegen sofort an<br />
� Kurzfristige Einzelmaßnahmen sind Geldverschwendung; Geduld ist<br />
eine wichtige Tugend für erfolgreiche K<strong>und</strong>enbindung.<br />
� Mit ad-hoc-Aktivitäten erzeugt man nur eine Anspruchsinflation des<br />
K<strong>und</strong>en<br />
� Ein aggressiver Bindungswettbewerb kann leicht zu Ernüchterung,<br />
Ermüdung oder gar Reaktanz der K<strong>und</strong>en führen<br />
� Eine „Fesselung“ der K<strong>und</strong>en provoziert oft negative M<strong>und</strong>werbung mit<br />
schwerwiegenden Folgen für das eigene Ansehen<br />
� Ein hoher Anteil an geb<strong>und</strong>enen K<strong>und</strong>en kann zu einer einseitigen<br />
K<strong>und</strong>enstruktur führen; Impulse für Innovationen bleiben dann aus <strong>und</strong><br />
das Leistungsprogramm veraltet zunehmend<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 506
e. e. K<strong>und</strong>enbindung: K<strong>und</strong>enbindung: Reaktanz<br />
� Dieser Begriff wurde ursprünglich in der Elektrotechnik für<br />
bestimmte Arten des Widerstandes gebraucht<br />
� Sozialpsychologisch bedeutet er einen erregten Gefühlszustand,<br />
der vor allem in Aggressionen münden kann<br />
� Reaktanz entsteht dann, wenn sich Personen in ihrer Freiheit<br />
blockiert fühlen<br />
� Dies motiviert dazu, den drohenden Freiheitsverlust zu verringern<br />
oder etwas gegen ihn zu unternehmen<br />
� Der entsprechende Oberbegriff ist die Frustation<br />
� Sie entsteht, wenn einer Person ein bestimmtes Gut vorenthalten<br />
oder genommen wird<br />
� Im Fall der Reaktanz ist dieses Gut die Entscheidungsfreiheit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 507
f. f. „K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit“: K<strong>und</strong>enzufriedenheit : Prinzip Prinzip<br />
Prinzip<br />
Erwartung<br />
Soll<br />
Soll<br />
Indifferenz<br />
Indifferenz<br />
erfüllt<br />
Vergleich<br />
enttäuscht<br />
Unzufriedenheit<br />
Unzufriedenheit<br />
Zufriedenheit<br />
Zufriedenheit<br />
übertroffen<br />
Tatsache<br />
Ist<br />
Ist<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 508
f. f. „K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit“: K<strong>und</strong>enzufriedenheit : Methoden Methoden I<br />
I<br />
� Indirekte Indirekte Indirekte Methode Methode: Methode Methode<br />
z. B. Umsatz ok., K<strong>und</strong>enzufriedenheit ok.<br />
� Beobachtung<br />
Beobachtung:<br />
Beobachtung<br />
Beobachtung<br />
Erfassung <strong>und</strong> Analyse der Leistungserstellung durch geschulte<br />
Experten; Erkenntnisse über Mängel <strong>und</strong> daraus resultierendes<br />
K<strong>und</strong>enverhalten<br />
� Silent Silent/Mystery<br />
Silent Mystery Shopping Shopping: Shopping<br />
Testkäufe, die „reale“ Dienstleistungssituationen simulieren;<br />
Möglichkeit der vergleichenden Beobachtung, wenn gleichzeitig<br />
„Testläufe“ bei der Konkurrenz durchgeführt werden<br />
� Multiattributive Multiattributive Multiattributive Verfahren Verfahren: Verfahren Verfahren<br />
Annahme, dass das globale Qualitätsurteil die Summe einer Vielzahl<br />
(„multi“) bewerteter Qualitätsmerkmale (Attribute) ist<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 509
f. f. „K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit“: K<strong>und</strong>enzufriedenheit : : Methoden Methoden II<br />
II<br />
� Dekompositionelle Dekompositionelle Verfahren Verfahren: Verfahren<br />
In umgekehrter Richtung als bei den multiattributiven Ansätzen:<br />
zunächst anhand globaler Qualitätsurteile eine Rangreihe gebildet,<br />
dann entsprechende Teilzufriedenheiten ermittelt<br />
� Vignette Vignette-Methode<br />
Vignette Methode Methode: Methode<br />
Annahme, dass Qualitätsurteile auf einer geringen Zahl von<br />
Faktoren basieren, die in der Wahrnehmung des K<strong>und</strong>en relevant<br />
sind; Vignette = eine fiktive Situation, die anhand von<br />
Charakteristika beschrieben wird<br />
� Penalty Penalty-Reward<br />
Penalty Penalty Reward Reward-Faktoren<br />
Reward Faktoren<br />
Penalty-Faktoren rufen beim K<strong>und</strong>en bei Nichterfüllung<br />
Unzufriedenheit hervor („Deremits“), Reward-Faktoren sind<br />
Zusatzleistungen, die beim K<strong>und</strong>en eine höhere Zufriedenheit<br />
erzeugen („Bonuspunkte“)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 510
f. f. „K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit“: K<strong>und</strong>enzufriedenheit : Methoden Methoden III<br />
III<br />
� Drei-Faktoren-Methode:<br />
Ausgeklügelte K<strong>und</strong>enbefragung mit dem Ziel, die Muss-, Plus<strong>und</strong><br />
dualen Faktoren herauszufinden<br />
� Willingness-to-pay:<br />
K<strong>und</strong>en vergleicht die erhaltene Leistung mit den von ihm in Kauf<br />
genommenen Opfern finanzieller, zeitlicher, psychischer <strong>und</strong><br />
physischer Art, also dem Preis<br />
� Story-Telling:<br />
K<strong>und</strong>en werden gebeten, ihre Erlebnisse mit einem<br />
Dienstleistungs-anbieter ohne konkrete Fragestellung<br />
unstrukturiert zu schildern<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 511
f. f. K<strong>und</strong>enzufriedenheit: K<strong>und</strong>enzufriedenheit: Drei Drei Drei Faktoren<br />
Faktoren<br />
Negative<br />
Abweichung<br />
vom Soll<br />
Indifferenz-Zone<br />
K<strong>und</strong>e ist zufrieden<br />
Muss-Faktoren<br />
K<strong>und</strong>e ist unzufrieden<br />
Plus-Faktoren<br />
Duale Faktoren<br />
Positive<br />
Abweichung<br />
vom Soll<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 512
Beispiel Beispiel „Autohaus Autohaus der der Zukunft Zukunft“<br />
Zukunft<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 513
Beispiel Beispiel „Bankk<strong>und</strong>en<br />
Bankk<strong>und</strong>en<br />
Bankk<strong>und</strong>en“<br />
Bankk<strong>und</strong>en<br />
Anlageberatung<br />
Meldung Kartendiebstahl<br />
Vorzeitiger Zugriff auf Geldanlagen<br />
Überziehung der Kreditlinie<br />
Kreditumschuldung<br />
Beschwerdemanagement<br />
Lastschriftstorno<br />
Vollmachtsverwaltung<br />
Komplexe Transaktion<br />
Unterdeckungsinformation<br />
Produktinformation<br />
Erscheinungsbild der Filiale<br />
Information über personellen Wechsel<br />
Ablehnung eines Antrags<br />
Glückwünsche zum Geburtstag<br />
Einfache Transaktion<br />
Kontoauszug<br />
Muss<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 514<br />
?<br />
unwesentlich
f. „K<strong>und</strong>enzufriedenheit“: Methoden IV<br />
� Methode Sequentieller Ereignissse:<br />
Einkaufsprozess wird in mehrere Teilschritte zerlegt <strong>und</strong> in einem<br />
„Blueprinting“ (auch „K<strong>und</strong>enpfad“) dargestellt; K<strong>und</strong>en können so in<br />
persönlichen Interviews die Phasen des Leistungserlebnisses nochmals<br />
gedanklich-emotional nachvollziehen<br />
� Critical-Incident-Methode:<br />
Durch Fragen werden jene Ereignisse untersucht, die der K<strong>und</strong>e in den<br />
„Augenblicken der Wahrheit“ als besonders zufriedenstellend oder<br />
unbefriedigend erlebt hat;<br />
� Problem-Detecting-Methode:<br />
Untersucht werden die Häufigkeit <strong>und</strong> das Ausmaß („Valenz“) eines<br />
Problems, das aus K<strong>und</strong>ensicht bei der Serviceerstellung auftritt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 515
f. f. f. „K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit“: K<strong>und</strong>enzufriedenheit : Methoden Methoden V<br />
V<br />
� Frequenz-Relevanz-Analyse für Probleme (FRAP):<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 516
f. f. „K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit“: K<strong>und</strong>enzufriedenheit : Methoden Methoden VI<br />
VI<br />
� K<strong>und</strong>endialog :<br />
Unternehmerische Maßnahmen zur Stimulierung des Dialogs mit K<strong>und</strong>en<br />
� Sollte nicht nur auf „Beschwerden“ ausgerichtet sein!<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 517
f. „K<strong>und</strong>enzufriedenheit“: Methoden VII<br />
� Fokusgruppen:<br />
Im Gegensatz zu Einzelinterviews handelt es sich bei einer<br />
Fokusgruppe um eine moderierte <strong>und</strong> fokussierte Diskussion einer<br />
Gruppe von Personen, die durch gegenseitigen Austausch <strong>und</strong><br />
Konfrontation mit Wahrnehmungen, Meinungen <strong>und</strong> Ideen anderer<br />
Diskussionsteilnehmer ein Plus an Informationen bieten soll;<br />
Gruppendynamische Prozesse sollten zu einer intensiveren<br />
Auseinandersetzung der Teilnehmer mit dem interessierenden<br />
Gegenstand führen, da die Mitglieder einer Fokusgruppe<br />
einerseits ihre eigenen Meinungen gegenüber anderen<br />
Teilnehmern begründen müssen bzw. sich durch das<br />
Aufeinandertreffen unterschiedlicher Wahrnehmungen <strong>und</strong><br />
Ansichten gegenseitig befruchten können<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 518
f. f. K<strong>und</strong>enzufriedenheit: K<strong>und</strong>enzufriedenheit: Tipps<br />
Tipps<br />
� Verwenden Sie nicht nur eine Methode zur Bestimmung der<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
� Beachten Sie, dass die verschiedenen Personen auf der<br />
K<strong>und</strong>enseite unterschiedliche Erwartungen hegen <strong>und</strong> damit<br />
unterschiedliche Zufriedenheiten erleben<br />
� Lassen Sie sich nicht von punktuellen Zufriedenheitswerten<br />
beeindrucken; sie sind zu sehr von Stimmungen <strong>und</strong> einzelnen<br />
Ereignissen abhängig.<br />
� Konzentrieren sie sich zuerst auf die Muss-Faktoren, nehmen Sie<br />
sich dann die Soll-Faktoren vor, erst dann ist es sinnvoll, die<br />
Plus-Faktoren ins Spiel zu bringen<br />
� Nutzen Sie dann die K<strong>und</strong>enkontakte für positive<br />
Überraschungen, die im Gedächtnis des K<strong>und</strong>en haften bleiben<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 519
g. g. K<strong>und</strong>enbewertung K<strong>und</strong>enbewertung nach nach Umsatz Umsatz Umsatz (Beispiel)<br />
(Beispiel)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 520
g. g. K<strong>und</strong>enbewertung K<strong>und</strong>enbewertung nach nach Nettoerfolg Nettoerfolg (Beispiel)<br />
(Beispiel)<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 521
g. g. K<strong>und</strong>enbewertung K<strong>und</strong>enbewertung nach Deckungsbeitr<br />
Deckungsbeiträgen<br />
Deckungsbeitr<br />
gen<br />
Bruttoerlöse zu Listenpreisen<br />
minus k<strong>und</strong>enbezogene Erlösschmälerungen wie z.B. Rabatte, Skonti, Boni<br />
= Nettoerlöse<br />
minus Herstellkosten als Standard oder auftragsweise nachkalkuliert<br />
= K<strong>und</strong>en-Deckungsbeitrag I<br />
minus dem K<strong>und</strong>en zurechenbare Marketingkosten wie z.B. Mailings, Kataloge<br />
= K<strong>und</strong>en-Deckungsbeitrag II<br />
minus dem K<strong>und</strong>en zurechenbare Verkaufskosten wie z.B. Besuche, Abwicklung<br />
= K<strong>und</strong>en-Deckungsbeitrag III<br />
minus dem K<strong>und</strong>en zurechenbare Service- <strong>und</strong> Transportkosten<br />
= K<strong>und</strong>en-Deckungsbeitrag IV<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 522
g. g. K<strong>und</strong>enbewertung K<strong>und</strong>enbewertung nach Kapitalwert CLTV<br />
Erlöse/Kosten<br />
Erlöse aus Produkten<br />
Erlöse aus Wartung<br />
Technische Vorlaufkosten<br />
Einschulung des Personals<br />
Laufende Anpassungskosten<br />
Variable Kosten<br />
K<strong>und</strong>enfixe Kosten Logistik<br />
Laufende Betreuungskosten<br />
Garantien <strong>und</strong> Entsorgung<br />
Einnahmen minus Ausgaben<br />
Diskontierte Beträge<br />
Jahr 1<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
Jahr 2<br />
CLT<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 523<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
Jahr 3<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
Jahr<br />
4<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
Jahr<br />
5<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
V<br />
∑<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x
g. g. g. K<strong>und</strong>enbewertung K<strong>und</strong>enbewertung nach nach dem dem dem „K<strong>und</strong>enwert<br />
K<strong>und</strong>enwert<br />
K<strong>und</strong>enwert“<br />
K<strong>und</strong>enwert<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 524
Der Der Der K<strong>und</strong>enwert: K<strong>und</strong>enwert: Prinzip<br />
Prinzip<br />
� Sockelpotenzial<br />
Sockelpotenzial: Sockelpotenzial Deckungsbeiträge des Basisgeschäfts der<br />
K<strong>und</strong>enbeziehung<br />
� Cross Cross-Selling<br />
Cross Selling Selling-Potenzial<br />
Selling Potenzial Potenzial: Potenzial Deckungsbeiträge durch den Verkauf<br />
zusätzlicher <strong>und</strong> auf denselben Kernkompetenzen beruhender<br />
Produkte <strong>und</strong> Leistungen<br />
� Referenzpotenzial<br />
Referenzpotenzial: Referenzpotenzial Maß für den Einfluss eines K<strong>und</strong>en auf<br />
Einstellungen, Meinungen <strong>und</strong> Verhaltensweisen anderer<br />
� Lernpotenzial<br />
Lernpotenzial: Lernpotenzial verwertbare Informationen, die dem Lieferanten aus<br />
einer K<strong>und</strong>enbeziehung zufließen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 525
g. g. K<strong>und</strong>enportfolio: K<strong>und</strong>enportfolio: bestehende bestehende K<strong>und</strong>en K<strong>und</strong>en<br />
K<strong>und</strong>en<br />
Beziehungs Beziehungs-<br />
Beziehungs Beziehungs<br />
st stärke st<br />
rke<br />
"Anhängerschaft"<br />
"Bedingte<br />
K<strong>und</strong>entreue"<br />
"Nur geringe<br />
Bindung"<br />
"Keine<br />
Bindung"<br />
sehr<br />
hoch<br />
K<strong>und</strong>enwert<br />
K<strong>und</strong>enwert<br />
eher<br />
hoch<br />
Erstrebenswerte K<strong>und</strong>en<br />
Ausbaufähige K<strong>und</strong>en<br />
Unprofilierte<br />
K<strong>und</strong>en<br />
eher<br />
niedrig<br />
sehr<br />
niedrig<br />
Haltenswerte K<strong>und</strong>en<br />
Fragwürdige K<strong>und</strong>en<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 526
g. g. K<strong>und</strong>enportfolio: K<strong>und</strong>enportfolio: potenzielle potenzielle K<strong>und</strong>en<br />
K<strong>und</strong>en<br />
Geschätztes<br />
Zufriedenheitspotenzial<br />
Gesch Geschätzter Gesch tzter Wert der der potenziellen K<strong>und</strong>en<br />
sehr<br />
hoch<br />
eher<br />
hoch<br />
eher<br />
gering<br />
sehr<br />
gering<br />
sehr<br />
hoch<br />
A<br />
!<br />
B<br />
eher<br />
hoch<br />
eher<br />
niedrig<br />
sehr<br />
niedrig<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 527<br />
?<br />
B<br />
Zunehmende Attraktivität <strong>und</strong><br />
Erfolgswahrscheinlichkeit<br />
?<br />
C
h. h. h. EE-Marketing:<br />
E Marketing: Die „vier vier I“<br />
� Information<br />
Globale Reichweite<br />
� Interaktivität<br />
Dialog-Marketing, Problem der Aufmerksamkeit<br />
� Integration<br />
Mehr Macht der Nachfrager, Pull-Prinzip<br />
� Individualisierung<br />
1:1 Marketing, Mass-Customization<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 528
„E-Ökonomik konomik konomik“: konomik : Beispiele<br />
Beispiele<br />
� Metcalfe‘s Law:<br />
Der Wert eines Netzes steigt im Quadrat zu den teilnehmenden<br />
Nutzern<br />
� Huntley‘s Law:<br />
In der Internetökonomie spielen fixe Herstellungskosten (“First<br />
Copy Costs“) eine übergeordnete <strong>und</strong> Grenzkosten eine<br />
untergeordnete Rolle<br />
� Arthur‘s Law:<br />
Erfolgreiche Netzwerke steigern ihren Erfolg immer weiter:<br />
Anders als in der industriellen Wirtschaft ist der zu erreichende<br />
Erfolg nicht begrenzt, sondern sogar selbst verstärkend<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 529
Virales Virales Marketing Marketing<br />
� Nutzung sozialer Medien, um eine ungewöhnliche Nachricht (über eine<br />
Marke, ein Produkt, eine Kampagne) innerhalb kürzester Zeit gleich<br />
einem Virus von Mensch zu Mensch weiterzutragen<br />
� Tell-A-Friend-Funktionen: Über Formulare auf Webseiten wird der<br />
Inhalt einer Seite als „Empfehlung“ an E-Mail-Adressen verschickt<br />
� E-Mail-Weiterleitung: Eine komplette Nachricht wird nicht selbst<br />
verfasst, sondern weiterversendet<br />
� Webloggs: Die Aufnahme eines bestimmten Themas durch mehrere<br />
„Blogger“ signalisiert Popularität<br />
� Communities: Über einen Eintrag auf einer „Pinnwand“ oder im<br />
„Gästebuch“ können User gezielt in ihrem sozialen Umfeld auf Inhalte<br />
oder Aktionen hinweisen<br />
� Counter: Ein Bonusprogramm auf Internetseiten, das einen<br />
Konsumenten zur Verbreitung der Webadresse animiert<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 530
E-Ökonomik konomik im Vergleich<br />
Traditionell Traditionell:<br />
Traditionell Traditionell<br />
Zuerst steigende, dann<br />
sinkende Grenzerträge<br />
Erträge<br />
E-Marketing Marketing Marketing: Marketing<br />
Steigende Grenzerträge<br />
nach längerer „Durststrecke“<br />
Erträge<br />
Menge Menge<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 531
Produkt Produkt- Produkt <strong>und</strong> Leistungspolitik <strong>und</strong> EE-Marketing<br />
E<br />
Marketing<br />
Digitalisierbarkeit<br />
Digitalisierbarkeit<br />
Digitalisierbarkeit<br />
• Unternehmensberatung<br />
• Industrieversicherung<br />
• Haarschnitt<br />
• Immobilien<br />
• Autos<br />
Zunehmende Zunehmende Zunehmende Zunehmende Eignung Eignung Eignung Eignung ffür<br />
ff<br />
r r r EE-Marketing<br />
EE<br />
Marketing Marketing Marketing<br />
• Industrieanlagen<br />
• Software<br />
• Online-Banking<br />
• Flugtickets<br />
• Musik-Downloads<br />
• Hardware<br />
• Nahrungsmittel<br />
• Kleidung<br />
• Bücher<br />
Selbstbedienungscharakter<br />
Selbstbedienungscharakter<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 532
Preispolitik: Preispolitik: Strategien Strategien im im Vergleich<br />
Vergleich<br />
Preis<br />
Abschöpfungsstrategie<br />
Penetrationsstrategie<br />
„Follow the Free“-Strategie<br />
Zeit<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 533
Gr<strong>und</strong>s Gr<strong>und</strong>sätze Gr<strong>und</strong>s tze ffür<br />
f<br />
r die Gestaltung<br />
einer einer guten guten Web Web-Site Web Site<br />
� Design<br />
Design<br />
Ausgewogenheit von Text <strong>und</strong> Bild, Hintergr<strong>und</strong>farben, Lesbarkeit<br />
� Inhalt<br />
Inhalt<br />
Fokussierung, leichte Zugänglichkeit, nicht zu viel Unterhaltung<br />
� Dialogorientierung<br />
Dialogorientierung<br />
Frage-Antwort-Links, Response-Offerte<br />
� Ergonomie<br />
Ergonomie<br />
Übersichtlichkeit, unkomplizierte Navigation, Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
� Zielgruppenorientierung<br />
Zielgruppenorientierung<br />
Nochmals Fokussierung, Hineindenken in den K<strong>und</strong>en<br />
� Personalisierung<br />
Personalisierung<br />
Automatische Anpassung von Informationen <strong>und</strong> Angeboten an<br />
individuelle K<strong>und</strong>enwünsche<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 534
Tipps Tipps ffür<br />
ff<br />
r r den den Internet Internet-Auftritt<br />
Internet<br />
Auftritt<br />
� Vermeiden Sie zu lange Textpassagen <strong>und</strong> zu viele Links<br />
� Gliedern Sie den Text <strong>und</strong> geben Sie Zusatzinformationen<br />
� Setzen Sie Grafiken als Navigationshilfe ein<br />
� Geringere Seitengröße verringert Lade- <strong>und</strong> Wartezeiten<br />
� Stimmen Sie Hard- <strong>und</strong> Software aufeinander ab<br />
� Orientieren Sie sich bei der Farbgestaltung am Corporate Design<br />
� Nutzen sie die Frame Frame-Technik<br />
Frame<br />
Technik (ein Element muss nur einmal<br />
erstellt werden <strong>und</strong> eine Änderung daran wird sofort auf allen<br />
Seiten angezeigt), um die Seitengestaltung nach dem<br />
Corporate Design auszurichten<br />
� Nutzer sollte von jeder Web-Seite zu übergeordneten Seiten bzw.<br />
zur Homepage kommen können<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 535
Virtuelle Virtuelle Gemeinschaften<br />
Gemeinschaften<br />
� Der Zusammenschluss von Individuen oder Organisationen,<br />
die gemeinsame Werte <strong>und</strong> Interessen miteinander teilen<br />
<strong>und</strong> die über längere Zeit mittels elektronischer Medien,<br />
orts- <strong>und</strong> teilweise auch zeitungeb<strong>und</strong>en in einer<br />
gemeinsamen Begriffswelt kommunizieren<br />
� Auf Dauer oder für ein Projekt (z. B. Wahlkampf)<br />
� Nichtkommerziell oder kommerziell<br />
� K<strong>und</strong>eninitiiert oder anbieterinitiiert<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 536
Virtuelle Virtuelle Virtuelle Gemeinschaften<br />
Gemeinschaften<br />
Preis<br />
Höhere<br />
Nachfrage<br />
Erweiterung des<br />
Marktvolumens<br />
Normales<br />
Angebot<br />
Größeres<br />
Angebot<br />
Angebot<br />
der VG<br />
Nachfrage<br />
der VG<br />
Normale<br />
Nachfrage<br />
Menge<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 537
Fallbeispiel Fallbeispiel „K<strong>und</strong>enmanagement<br />
K<strong>und</strong>enmanagement<br />
K<strong>und</strong>enmanagement“ K<strong>und</strong>enmanagement METOX<br />
Bei der METOX GmbH wurde ein Projektteam eingerichtet, um die<br />
K<strong>und</strong>enwertanalyse schrittweise einzuführen. Im ersten Schritt werden die vier<br />
Teilwerte definiert. Das Sockelgeschäft umfasst die Deckungsbeiträge aus dem<br />
Basissortiment an Chemieprodukten; das Erweiterungspotenzial die<br />
Deckungsbeiträge aus einem "Cross-Selling" von Kunststoffartikeln,<br />
Anwendungshilfen, Dosier- <strong>und</strong> sonstigen Geräten; das Referenzpotenzial ist<br />
der in Geldeinheiten ausgedrückten Wert eines K<strong>und</strong>en zum Erhalt <strong>und</strong> Ausbau<br />
des K<strong>und</strong>enstamms von METOX; <strong>und</strong> das Lernpotenzial entspricht dem in<br />
Geldeinheiten ausgedrückten Wert eines K<strong>und</strong>en für Verbesserungen bei<br />
Produkten <strong>und</strong> Prozessen.<br />
Frage: Skizzieren Sie die nächsten Schritte dieses für METOX strategisch<br />
wichtigen Projektes, um von der Definition der Teilwerte zu einem K<strong>und</strong>enwert zu<br />
kommen.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 538
Marketing Marketing<br />
Marketing<br />
7 7 7 Ausgew Ausgewählte Ausgew hlte Marketing Marketing-Begriffe<br />
Marketing<br />
Begriffe Begriffe<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 539
Ausgew Ausgewählte Ausgew hlte hlte Marketing Marketing-Begriffe<br />
Marketing<br />
Begriffe<br />
� Absatz <strong>und</strong> Umsatz<br />
� AIDA<br />
� Brand <strong>und</strong> Branding<br />
� Cross-Selling<br />
� Database & Datamining<br />
� Evoked Set<br />
� Face-to-face-Kommunikation<br />
� High / Low-Interest-Produkt<br />
� Image<br />
� Incentive<br />
� Käufermarkt<br />
� K<strong>und</strong>enkiller<br />
� Launch<br />
� Lead-User<br />
� Lifecycle-Marketing<br />
� Logo<br />
� Marktanteil<br />
� Marktdurchdringung<br />
� Marktpotenzial<br />
� Merchandising<br />
� Me-too-Produkte<br />
� M-Marketing<br />
� Peer-to-Peer-<br />
Marketing<br />
� Point of Sale (POS)<br />
� Pull- <strong>und</strong> Push-<br />
Marketing<br />
� Reichweite<br />
� Teaser<br />
� Testimonial<br />
� Testmarkt<br />
� Trendscout<br />
� Werbemittel <strong>und</strong> -träger<br />
� Zielgruppe<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 540
Absatz Absatz <strong>und</strong> <strong>und</strong> Umsatz Umsatz<br />
Umsatz<br />
� Absatz ist die Menge einer Ware, die von einem Unternehmen in<br />
einem bestimmten Zeitraum verkauft wird<br />
� Umsatz ist die Summe aller Zahlungsansprüche, die in einem<br />
bestimmten Zeitraum durch den Absatz von Waren <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen erworben wurden<br />
� Absatzhelfer sind rechtlich selbständige Personen oder<br />
Unternehmen, die durch ihre Tätigkeit zwar durch Anbahnung von<br />
Kontakten zwischen den einzelnen Gliedern der Absatzkette<br />
beteiligt sind, die aber keine Wiederverkäufer sind, also kein<br />
Eigentum an den Waren erwerben<br />
� Der Absatzmittler kauft die weiterzuleitenden Güter im eigenen<br />
Namen, bevor er sie weiterverkauft<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 541
AIDA<br />
AIDA<br />
� Das Gr<strong>und</strong>modell der Werbewirksamkeit <strong>und</strong> des Verkaufs:<br />
� Attention (Wahrnehmung, Aufmerksamkeit)<br />
� Interest (Interesse am Produkt)<br />
� Desire (Überzeugungsphase, Glaube an den Nutzen des<br />
Produktes)<br />
� Action (Reaktion, Kauf)<br />
� Eines der ältesten Modelle der Absatzwirtschaft; ca. 1900 in<br />
Amerika entstanden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 542
Brand Brand <strong>und</strong> <strong>und</strong> Branding Branding<br />
Branding<br />
� Als Brand bezeichnet man eine Marke, Branding ist das Schaffen<br />
einer Marke<br />
� Eine Marke kann man für ein Produkt, eine Produktgruppe, eine<br />
Dienstleistung oder ein System entwickeln<br />
� Branding erhöht die Akzeptanz <strong>und</strong> den Erinnerungswert bei den<br />
K<strong>und</strong>en<br />
� Brand Marketing nutzt man, um seine eigene Marke zu etablieren<br />
oder verstärken<br />
� Banner Werbung ist eine Version von Brand Marketing<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 543
Cross Cross-Selling<br />
Cross Selling<br />
� Bezeichnet den Verkauf ergänzender Produkte oder<br />
Dienstleistungen<br />
� Damit soll erreicht werden, dass mit den K<strong>und</strong>en des<br />
Unternehmens insgesamt mehr verschiedene Produkte <strong>und</strong><br />
Leistungen der eigenen Produktpalette platziert werden<br />
� Die Produkte <strong>und</strong> Leistungen müssen nicht direkt mit dem vom<br />
K<strong>und</strong>en nachgefragten Produkt zusammenhängen<br />
� Vielmehr geht es dabei um eine ganzheitliche<br />
Verkaufsstrategie, die den umfassenden Bedarf des K<strong>und</strong>en<br />
erfasst <strong>und</strong> so weit wie möglich mit eigenen Leistungen<br />
abdeckt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 544
Database Database <strong>und</strong> <strong>und</strong> Datamining<br />
� Die Database ist eine Datenbank über K<strong>und</strong>en bzw.<br />
Interessenten mit gezielt gespeicherten Kriterien, die es<br />
ermöglichen, aufgr<strong>und</strong> einer vorherbestimmten Auswahl<br />
besondere Empfänger für eine gezielte Ansprache zu ermitteln<br />
� Database-Marketing: Durch die gesammelten umfassenden<br />
Daten ist eine gezielte <strong>und</strong> sehr persönliche Ansprache möglich;<br />
Stichwort „1:1 Marketing“<br />
� Data-Mining (Datenschürfung) ist die Anwendung statistisch-<br />
mathematischer Methoden auf einen Datenbestand mit dem Ziel<br />
der Mustererkennung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 545
Evoked Evoked Evoked Set<br />
� Die Menge an alternativen Marken, die dem Nachfrager bei einem<br />
Kaufentscheid bekannt sind<br />
� Dieses Set ist eine Teilmenge aller zum Kaufzeitpunkt bewussten<br />
Marken = Awareness Set<br />
� Das Awareness Set ist wiederum eine Teilmenge aller zu diesem<br />
Zeitpunkt am Markt erhältlichen Marken = Available Set<br />
� Die Menge jener Marken, die beim Nachfrager gar nicht im<br />
Bewusstsein sind ist das Inert Set<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 546
Face Face-to Face to to-face to face face-Kommunikation<br />
face Kommunikation<br />
Kommunikation<br />
� Im Gegensatz Massenkommunikation geht es hier um die<br />
persönliche Kommunikation, bei dem sich die beiden<br />
Kommunikationspartner von Angesicht zu Angesicht<br />
gegenüber sitzen<br />
� Hat den Vorteil, das auch indirekte Signale des<br />
Gegenübers sofort erkannt, ausgewertet <strong>und</strong><br />
berücksichtigt werden können<br />
� Das persönliche Gespräch sollte durch Zuhören <strong>und</strong> die<br />
sofortige Beantwortung der auftretenden Fragen geprägt sein<br />
� Durch den Medienwandel der letzten Jahre ist z. B. die Chat-<br />
Kommunikation entstanden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 547
High High / / / Low Low-Interest<br />
Low<br />
Interest Interest-Produkt<br />
Interest Produkt<br />
� Produkt, dem der Verbraucher großes Interesse entgegenbringt<br />
� Aufgr<strong>und</strong> des hohen Preises, der langen Nutzungsdauer oder der<br />
Bedeutung für den K<strong>und</strong>en kann der Anbieter von einer großen<br />
Aufmerksamkeit gegenüber seinem Produkt ausgehen<br />
� Der K<strong>und</strong>e beschäftigt sich mit dem Produkt, vergleicht Preise <strong>und</strong><br />
Qualitäten, Zusatzleistungen <strong>und</strong> Nutzen mit Konkurrenzprodukten<br />
� Entscheidungsfindung dauert länger <strong>und</strong> wird auch meist im Verb<strong>und</strong><br />
(Ehe, Familie, Partnerschaft, Kollegenkreis, Einkaufsteam, etc.)<br />
getroffen<br />
� Gegenteil ist das Low-Interest-Produkt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 548
Image<br />
Image<br />
� Ein dynamisches Gesamtbild, das sich aus sachlichen <strong>und</strong><br />
emotionalen Teilen zusammensetzt<br />
� Menschen, Objekte, Ereignisse, Produkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />
� Bei der Bildung dieses Gesamtbildes greifen wir auf eigene <strong>und</strong><br />
fremde Informationen <strong>und</strong> Wahrnehmungen zurück<br />
� Es handelt sich also um ein mehrdimensionales<br />
Einstellungskonstrukt, das die subjektiven Ansichten <strong>und</strong><br />
Vorstellungen über ein Objekt widerspiegelt<br />
� Imagetransfer ist der Übertragungseffekt des positiven Images<br />
eines ähnlichen Produktes, einer starken Marke, einer Person oder<br />
einer Sache auf das zu bewerbende Produkt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 549
Incentive<br />
Incentive<br />
� Anreiz, wie Prämie oder Sachpreis, der für die Erreichung eines<br />
bestimmten Zieles ausgelobt wird<br />
� Beispiel Incentive-Reisen in Verbindung mit Aussendienst- oder<br />
Verkaufswettbewerben<br />
� Sachprämien sind besser geeignet als Geldprämien, da die<br />
Nachhaltigkeit höher ist<br />
� Es wird allerdings immer schwerer, Leuten etwas Materielles zu<br />
bieten, das sie noch nicht haben<br />
� Außerdem können negative Emotionen entstehen, wenn die<br />
Sachprämie nicht den Vorstellungen entspricht<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 550
Käufermarkt ufermarkt<br />
� Bei dieser Marktsituation sind die Nachfrager (Käufer) den<br />
Anbietern (Verkäufer) gegenüber im Vorteil<br />
� Sie haben eine genügend starke Marktposition, um Preise <strong>und</strong><br />
Angebotsmengen zu bestimmen<br />
� Sie diktieren also beispielsweise Preisnachlässe,<br />
Vertragsbedingungen, Handelszeiten oder Handelsorte<br />
� Anbieter müssen besondere Anstrengungen unternehmen, um in<br />
einem Käufermarkt erfolgreich zu sein (Stichwort „Marketing“)<br />
� Beim Verkäufermarkt liegt die Marktmacht auf Seiten der<br />
Verkäufer<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 551
K<strong>und</strong>enkiller<br />
K<strong>und</strong>enkiller<br />
� „Weiß nicht, da bin ich überfragt!“<br />
� „Nein, geht nicht!<br />
� „Dafür bin ich nicht zuständig!“<br />
� „Das ist nicht meine Schuld!“<br />
� „Da müssen Sie sich an meinen Chef wenden!“<br />
� „Regen Sie sich doch nicht so auf!“<br />
� „Warten Sie, ich bin gerade beschäftigt!“<br />
� „Rufen Sie später noch mal an!“<br />
� „Das kann ich besser beurteilen!“<br />
� „Stimmt - ein unmöglicher Laden hier!“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 552
Launch Launch<br />
Launch<br />
� Die systematische Einführung eines neuen Produktes oder<br />
einer neuen Leistung<br />
� Gr<strong>und</strong>lage dafür ist der Marketing-Plan<br />
� Die „Kunst“ der Produkteinführung liegt in der Optimierung des<br />
Marketing-Mix<br />
� Verantwortlich ist der Produkt- oder Marketing-Manager<br />
� Ein Relaunch ist die Produktveränderung (Produktvariation)<br />
<strong>und</strong>/oder die Intensivierung der Marketing-Aktivitäten in der<br />
Sättigungs- oder Degenerationsphase eines Produktes<br />
� Ziel: Das Produkt den veränderten Marktanforderungen<br />
anzupassen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 553
Lead Lead-User Lead User User<br />
� Ein Schlüsselk<strong>und</strong>e,<br />
� dessen gegenwärtiges starkes Bedürfnis nach einer<br />
Problemlösung<br />
� in naher Zukunft<br />
� ein allgemeines Problem der Abnehmerbranche sein wird<br />
� Für den Anbieter schafft die Zusammenarbeit mit einem Lead-<br />
User eine gute Voraussetzung,<br />
� um frühzeitig Markttrends zu erkennen,<br />
� gerade in den kritischen ersten Phasen Marktnähe zu<br />
erzielen<br />
� <strong>und</strong> so zu verhindern, dass Produkte an den K<strong>und</strong>en<br />
„vorbeientwickelt“ werden<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 554
Logo<br />
Logo<br />
� Teil des visuellen Erscheinungsbildes (Corporate Design) eines<br />
Unternehmens<br />
� Kann aus einem oder mehreren Buchstaben, einem Bild<br />
oder auch aus einer Kombination dieser Elemente bestehen<br />
� Noch besser: Kombination aus Wort- <strong>und</strong> Bildmarke, da es<br />
sich andernfalls lediglich um ein Signet oder aber um die<br />
reine Wortmarke handeln würde<br />
� Ein gutes Firmenlogo sollte prägnant <strong>und</strong> wiedererkennbar sein<br />
<strong>und</strong> als Identifikationsmerkmal für das gesamte Unternehmen<br />
stehen<br />
� Beispiele: IBM, VW, Shell, 3M, Bayer<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 555
Marktanteil<br />
Marktanteil<br />
� Der Absatz- oder Umsatzanteil eines Unternehmens am Absatz<br />
bzw. Umsatz der Branche (Marktvolumen)<br />
� Häufig fehlt die Angabe des beschriebenen Marktes <strong>und</strong> lässt<br />
die Angabe so unentscheidbar<br />
� So ist es ein erheblicher Unterschied, ob man den Marktanteil<br />
von BMW am Gesamtautomobilmarkt in den USA betrachtet<br />
oder ob man BMW-Fahrzeuge als Sportwagen definiert <strong>und</strong> den<br />
Sportwagenmarkt bewertet<br />
� Der relative Marktanteil ist ein wichtiger Indikator für die<br />
Marktstellung:<br />
� Unternehmensumsatz in Bezug zum Umsatz des größten<br />
oder der der drei größten Wettberber<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 556
Marktdurchdringung<br />
Marktdurchdringung<br />
� Grad der Verbreitung eines Produktes innerhalb eines Marktes<br />
(auch Marktpenetration)<br />
� Will man die Marktdurchdringung steigern, muss man zu den<br />
potentiellen K<strong>und</strong>en Kontakt aufnehmen <strong>und</strong> sich dabei Fragen<br />
stellen, wie:<br />
� Haben wir bereits alle Käufergruppen angesprochen?<br />
� Sind wir in allen Vertriebsstätten vertreten?<br />
� Haben wir alle möglichen Distributionswege erschlossen?<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 557
Marktnische<br />
Marktnische<br />
� Lücke im Markt, die dort entsteht, wo existierende Produkte nicht in<br />
der Lage sind, ein Konsumentenbedürfnis zu befriedigen<br />
� Tatsächliche Nische: K<strong>und</strong>e kauft kein anderes auf dem Markt<br />
befindliches Produkt, um sein Bedürfnis auch nur annähernd zu<br />
befriedigen<br />
� Latente Nische: K<strong>und</strong>e wendet sich ersatzweise anderen<br />
Produkten zu, die sein Bedürfnis zumindest teilweise befriedigen<br />
� Vorteil der Nische: keine oder nur wenige Konkurrenzprodukte; Markt<br />
ist in der Regel klar eingrenzbar<br />
� Der Erstentdecker einer Nische genießt als Erstanbieter quasi ein<br />
Monopol<br />
� Nischenstrategie: Wettbewerbsvorteile durch besonders kreative<br />
Differenzierung<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 558
Marktpotenzial<br />
Marktpotenzial<br />
� Die Gesamtheit absetzbarer Mengen eines Produktes auf einem<br />
bestimmten Markt<br />
� Repräsentiert die Aufnahmefähigkeit eines Marktes,<br />
beziehungsweise die zu erwartende höchstmögliche<br />
Marktnachfrage<br />
� Dabei werden alle potentiellen Nachfrager berücksichtigt, welche<br />
theoretisch für die Produktübernahme in Betracht kommen <strong>und</strong><br />
dafür mit genügend Kaufkraft ausgestattet sind<br />
� Marktpotenzial <strong>und</strong> Marktvolumen weichen auf wachsenden<br />
Märkten in der Regel erheblich von einander ab<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 559
Merchandising<br />
Merchandising<br />
� Produktion, Vertrieb <strong>und</strong> Werbung für Markenartikel, die das<br />
gleiche Logo oder die gleiche Botschaft transportieren wie ein<br />
bekanntes Markenprodukt, ohne dabei den gleichen Nutzen zu<br />
bieten<br />
� Auf diese Weise wird ein positives Markenimage planmäßig<br />
auf eine Vielzahl von Gebrauchsgütern übertragen<br />
� Gegenüber der eigentlichen Verkaufsförderung grenzt sich<br />
Merchandising dadurch ab, dass hier eine eigene<br />
Wertschöpfung erzielt wird, während sich die<br />
Verkaufsförderung „nur“ mit der Unterstützung des Verkaufs von<br />
Produkten <strong>und</strong> Leistungen befasst<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 560
Me Me-too Me<br />
too too-Produkte<br />
too Produkte<br />
� Produkte, die dem Original-Produkt in fast allen Eigenschaften<br />
gleichen <strong>und</strong> dem K<strong>und</strong>en signalisieren: Wenn Du dies<br />
möchtest, dann kannst Du auch mich nehmen<br />
� Kommen bei Erfolg des Erstanbieters auf den Markt<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 561
M-Marketing Marketing Marketing = Mobile Marketing<br />
� Verwendung drahtloser Telekommunikation <strong>und</strong> mobiler<br />
Endgeräte mit dem Ziel, Konsumenten möglichst direkt zu erreichen<br />
<strong>und</strong> zu einem bestimmten Verhalten zu führen<br />
� Digitale Inhalte wie Spiele, Songs, Videos, News, Alerts,<br />
Produktinformationen etc.<br />
� Transaktionen wie Shopping, Videostreaming, Zahlungen etc.<br />
� Erregt bei potentiellen Konsumenten Aufmerksamkeit <strong>und</strong> führt im<br />
Idealfall zu Verkaufsabschlüssen<br />
� Zur Anwendung kommen Funktechniken wie UMTS/HSDPA,<br />
Wireless LAN, Bluetooth <strong>und</strong> DVB-H<br />
� Idealziel des M-Marketing ist, eine nachhaltige K<strong>und</strong>enbeziehung<br />
aufzubauen <strong>und</strong> dabei die Erlaubnis abzuholen, dem K<strong>und</strong>en<br />
möglichst maßgeschneiderte Angebote zu unterbreiten, die ihm das<br />
Leben in der Mobilität vereinfachen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 562
Peer Peer-to Peer to to-Peer to Peer Peer-Marketing<br />
Peer Marketing Marketing<br />
� Empfehlungs<strong>marketing</strong><br />
� Anders als beim Strukturvertrieb (z. B. Tupperware) basiert Peer-<br />
to-Peer-Marketing nicht auf gewerblich tätigen Werbergruppen,<br />
sondern auf nichtberuflichen, jedoch speziell ausgewählten <strong>und</strong><br />
instruierten „ Empfehlern“/Werbern, die für bestimmte Produkte in<br />
ihrem sozialen Umfeld Empfehlungen auszusprechen<br />
� Für mittel- bis höherwertige Produkte mit Erklärungsbedarf<br />
� „Ich vertraue dem Produkt <strong>und</strong> empfehle es weiter“<br />
� „K<strong>und</strong>en, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch....“<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 563
Point Point Point of of Sale Sale Sale (POS)<br />
(POS)<br />
� Verkaufsstelle des Produktes, z. C. Einzelhandel, Supermarkt, Kiosk,<br />
Kaufhaus, Großhandel usw<br />
� Am Ort des Verkaufs wird der eigentliche Verkauf der Ware getätigt,<br />
es findet die Konfrontation mit dem Konsumenten, der an diesem Ort<br />
letztendlich sein Bedürfnis in einen Kauf umsetzt<br />
� Daher nimmt die POS-Werbung einen immer grösseren Raum<br />
ein<br />
� Zur POS-Werbung zählen u.a. die Gestaltung von<br />
Schaufensterflächen, Sonderausstellungen, Sonderverkaufsflächen,<br />
Lautsprecherwerbung, Regalstopper, Regalfahnen, multimediale<br />
Werbemittel, wie TV-Geräte oder Computerdisplays<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 564
Pull Pull- Pull <strong>und</strong> Push Push-Marketing<br />
Push<br />
Marketing<br />
� Nach dem Aufbau eines gewissen Bekanntheitsgrades übt der<br />
Verbraucher Druck auf den Handel aus, indem er nach dem<br />
Produkt fragt<br />
� Der Handel ist dann gezwungen („pull“), dieses Produkt bei<br />
entsprechender Nachfrage in seinem Sortiment zu führen<br />
� Marketingmaßnahmen, die den Handel zum Verkauf der Ware<br />
bringen sollen, werden nur nachrangig oder gar nicht eingesetzt<br />
� Beim reinen Push-Marketing soll der Handel durch<br />
Verkaufswettbewerbe, Rabattaktionen etc. dazu gebracht werden,<br />
das Produkt des Herstellers gegenüber anderen Produkten zu<br />
bevorzugen oder es überhaupt erst in das Sortiment aufzunehmen<br />
� Maßnahmen, die sich an den Verbraucher direkt wenden, spielen<br />
hier keine Rolle<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 565
Reichweite<br />
Reichweite<br />
� Die Anzahl der Personen, die von der jeweiligen<br />
Werbebotschaft mindestens einmal erreicht werden<br />
� Kombinierte: Zahl der Personen, die bei einer<br />
Mehrfachbelegung mehrerer Werbeträger mindestens<br />
einmal erreicht werden<br />
� Kumulierte: Zahl der Personen, die bei mehrfacher<br />
Schaltung der Werbebotschaft in einem Medium<br />
mindestens einmal erreicht wird<br />
� Qualitative: Maß dafür, das der Werbeträger genau die<br />
gewünschte Zielgruppe erreicht <strong>und</strong> möglichst wenig<br />
Streuverluste provoziert<br />
� Räumliche: beschreibt die geographische Ausbreitung, die<br />
durch das Werbemittel erreicht wird<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 566
Self Self-liquidator<br />
Self liquidator<br />
� Werbegeschenke, die zum Selbstkostenpreis an den K<strong>und</strong>en<br />
abgegeben werden<br />
� Werden häufig bei beliebten <strong>und</strong> höherwertigen Prämien<br />
eingesetzt um den Mitnahmeeffekt in Grenzen zu halten<br />
� Auch für Waren oder Dienstleistungen, die zum Selbstkostenpreis<br />
abgegeben werden<br />
� Dies kann wiederum kann den Verkauf anderer Produkte<br />
ankurbeln<br />
� Beispiel: Kommt man günstig zu einem DVD-Player, ist man<br />
eher bereit, etwas mehr für die notwendigen DVDs<br />
auszugeben<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 567
Sponsoring<br />
Sponsoring<br />
� Form der Unterstützung von Unternehmen für wohltätige<br />
Organisationen, Kulturveranstaltungen, Gemeindeeinrichtungen<br />
� Aber auch kommerzielle Veranstaltungen können<br />
gesponsert werden (s. Autorennen, Musikkonzerte, usw.)<br />
� Der Werbeeffekt stellt sich durch die Namensnennung, die<br />
Präsenz auf der jeweiligen Veranstaltung <strong>und</strong> dem damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Image ein<br />
� Sponsoring ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit, oft auch der<br />
Unternehmenspolitik<br />
� Bietet in vielen Fällen eine höhere Kontaktqualität als die<br />
klassische Kommunikation<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 568
Teaser<br />
Teaser<br />
� Soll die Aufmerksamkeit auf sich <strong>und</strong> das zu bewerbende<br />
Produkt ziehen, ohne jedoch eine konkrete Botschaft zu<br />
transportieren<br />
� Macht neugierig, ohne das eigentliche Produkt zu nennen oder<br />
zu zeigen<br />
� Die Botschaft <strong>und</strong> der Name des Produktes folgen dann mit dem<br />
Rest des Werbemittels oder im Rahmen einer anderen Werbung<br />
� Beispiel: „Bald ist es so weit...!“-Werbung<br />
� Begriff „Teaser“ wird auch bei den Appetizern der Kino- oder<br />
DVD-Werbung gebraucht, bei denen kurze Filmausschnitte Lust<br />
auf den ganzen Film machen sollen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 569
Testimonial<br />
Testimonial<br />
� Person, die für ein Produkt oder Unternehmen steht, oder der<br />
darüber positiv spricht<br />
� Beispiele: “Ich benutze es selbst jahrelang, <strong>und</strong> schauen<br />
Sie her...”; “Viele begeisterte Zuschriften, von denen wir<br />
hier einige in Auszügen beispielhaft aufführen möchten ...”;<br />
„Manfred M., 43 Jahre, verh., Informatiker aus Graz sagt:<br />
.…“<br />
� Testimonials dienen der Vertrauensbildung <strong>und</strong> der Schaffung<br />
von Glaubwürdigkeit<br />
� Das vermutlich langjährigste Testimonial eines<br />
Prominenten: Thomas Gottschalk für die Firma Haribo<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 570
Testmarkt<br />
Testmarkt<br />
� Vor einer flächendeckenden Produkteinführung wird dieses in<br />
vielen Fällen auf einem regional abgegrenzten Teilmarkt getestet<br />
� Probleme:<br />
� Produkt kann während dieser Phase nicht überregional<br />
beworben werden<br />
� Testmarkt muss so gewählt werden, dass er als<br />
repräsentativ gelten kann (Bevölkerungsstruktur,<br />
Werbemedienstruktur, Einkommensverhältnisse, Kaufkraft,<br />
Konkurrenzsituation, Handelstruktur, usw.)<br />
� Testmärkte werden auch gewählt um die Wirkung einer<br />
Anzeigenkampagne zu testen<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 571
Trendscout<br />
Trendscout<br />
� Trendscouts werden eingesetzt, um Informationen direkt vom<br />
K<strong>und</strong>en zu bekommen<br />
� Ein Trendscout ist Mitglied der Zielgruppe <strong>und</strong> hat die Aufgabe,<br />
zukünftige Trends innerhalb dieser Zielgruppe auszumachen,<br />
damit die Anbieter rechtzeitig mit ihren Produkten auf die<br />
K<strong>und</strong>enwünsche reagieren können<br />
� Beispiel: Wenn Trendscouts ermitteln, dass Inliner nicht nur<br />
als Sportgerät sondern auch als Verkehrsmittel benutzt<br />
werden, die Nutzer aber ein Problem mit dem Verstauen<br />
des Gerätes haben, sobald sie am Ziel angelangt sind, ist<br />
der Weg zu speziellen Rucksäcken oder zu bequemeren<br />
Schuhen mit abnehmbaren Rollen vorgezeichnet<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 572
Werbemittel Werbemittel <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> -tr tr träger tr ger ger<br />
� Werbemittel sind mediale Formate, die mit oder ohne<br />
Werbeträger eine Werbebotschaft verbreiten<br />
� Prospekte, Broschüren, Flyer, Werbegeschenke etc.<br />
� Inserate, Plakate, Spots, Pop-ups, Trikotbeschriftung,<br />
Bandenwerbung etc.<br />
� Werbeträger sind das Medium, das die Werbung transportiert<br />
� Printmedien, Massenmedien, Verkehrsmittel,<br />
Stadionbande, Anschlagwände, Objekte vom Bierglas über<br />
Kugelschreiber bis zum Schlüsselanhänger etc.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 573
Zielgruppe<br />
Zielgruppe<br />
� Eine mehr oder weniger genau bestimmte Menge von<br />
Marktteilnehmern, an die sich ein Angebot oder eine Maßnahme<br />
im Marketing richtet<br />
� Die Zielgruppenbildung, d.h. die Differenzierung der K<strong>und</strong>en nach<br />
relevanten Merkmalen, ist die Gr<strong>und</strong>lage der<br />
Marktsegmentierung<br />
� Dabei wird durch den Einsatz von demografischen,<br />
psychografischen, soziokulturellen oder anderen Variablen<br />
versucht, Segmente zu bilden, die in sich möglichst homogen<br />
<strong>und</strong> nach außen möglichst heterogen sind<br />
� Die Ansprache der Zielgruppe ist Aufgabe der<br />
Kommunikationspolitik im Marketing-Mix<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 574
Weiterf Weiterführende Weiterf hrende Literatur ffür<br />
f<br />
r Teil I <strong>und</strong> II<br />
� Backhaus, Klaus; Büschken, Joachim; Weiber, Rolf:<br />
Industriegüter<strong>marketing</strong>. Verlag Franz Vahlen, ISBN 978-3-8006-2267-<br />
2, München 1998.<br />
� Hollensen, Sven; Opresnik, Marc: Marketing – A Relationship<br />
Perspective. Vahlen Verlag, IBBN 978-3-8006-3722-5, München 2010.<br />
� Macharzina, Klaus; Wolf, Joachim: Unternehmensführung. Gabler<br />
Verlag, ISBN 3-409-63150-X, Wiesbaden, 5. Aufl., 2005.<br />
� Stahl, Heinz K.: Modernes K<strong>und</strong>enmanagement. Expert Verlag, ISBN<br />
3-8169-1567-1, 3.Aufl., Renningen 2008.<br />
� Steinle, Claus: Ganzheitliches Management. Gabler Verlag, IBBN 3-<br />
8349-0059-1, Wiesbaden, 2006.<br />
© <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebswissenschaften</strong> Seite 575