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Mutig in die Zukunft - ideen-theke

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Schuhplatteln und Zeiserlstimm’<br />

Renaissance urtümlicher Gemütlichkeit <strong>in</strong> der Bärnauer Zoiglstub’n –Spontane Musike<strong>in</strong>lagen<br />

Bärnau. (ko) „Da haben wir ja<br />

lück gehabt –das ist ja wie bei<br />

der Kirchweih.“ Dieser Satz e<strong>in</strong>er<br />

Urlauber<strong>in</strong> aus dem Rhe<strong>in</strong>land<br />

sagt schon vieles über <strong>die</strong><br />

Bärnauer Zoigl-Stube aus.<br />

enn zur Kirchweih zeigt es sich,<br />

dass der Oberpfälzer, der Bärnauer<br />

e<strong>in</strong>geschlossen, gar nicht redefaul ist,<br />

auch nicht fremdelt. Und lachen<br />

kann der, wenn das Essen deftig ist,<br />

<strong>die</strong> Wirtsleute nett s<strong>in</strong>d, der Preis<br />

passt, und vor allem, wenn er unverhofft<br />

alte Bekannte und Freunde<br />

trifft. Eben so wie bei e<strong>in</strong>er Kirwa, <strong>die</strong><br />

<strong>in</strong> der Zoiglstub’n quasi jeden Monat<br />

an e<strong>in</strong>em Wochenende stattf<strong>in</strong>det.<br />

Am ersten Freitag im Monat, wenn<br />

<strong>die</strong> Feuerwehr am Mittag mit der Siene<br />

zur Probe Alarm gibt, wissen es<br />

<strong>die</strong> Leute im Stiftland gleich, dass <strong>in</strong><br />

zwei Stunden im altehrwürdigen<br />

Die Macher der Zoiglstub’n.<br />

<strong>Mutig</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Warum es sich lohnt, an sich zu glauben!<br />

Gasthof „Zur Post“ am Marktplatz –<br />

und dort ime<strong>in</strong>stigen Pferdestall und<br />

späteren Schützenzimmer –„o’zapft<br />

is’“. Erst zwei Jahre ist es her, als Feuerwehrleute<br />

nach dem ersten Schritt<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> neue Zoiglstube e<strong>in</strong>en Schnaps<br />

spen<strong>die</strong>rt bekamen, weil sie zuvor so<br />

schön Werbung gemacht hatten.<br />

Seither ist es mehr <strong>die</strong> Mund-zu-<br />

Mund-Propaganda, <strong>die</strong> Leute aus<br />

nah und fern nach Bärnau lockt. Ob<br />

sich da <strong>die</strong> Ellenfelder, Naaber,Thanhauser<br />

oder Hermannsreuther wie<br />

früher zu Gruppen auf e<strong>in</strong>en Fußmarsch<br />

„<strong>in</strong> d’Schtod“ begeben, <strong>die</strong><br />

Tirschenreuther mal probieren, ob<br />

das Zoiglbier aus Mitterteich <strong>in</strong> Bärnau<br />

besser schmeckt als <strong>in</strong> der altehrwürdigen<br />

Porzellanstadt, oder ob<br />

sich der Stadtteil „Sia da fia“ („Sieh<br />

dich vor“) von Bärnau mit schlauen<br />

Sprüchen für e<strong>in</strong>en Plausch am<br />

Sonntagabend rüstet: „Olle san<br />

z’frien“ und wollen wiederkommen.<br />

Dass das „Konzept „Zoigl“ aufgeht,<br />

haben viele vorgemacht, und irgendwie<br />

war es nur e<strong>in</strong>e Frage der Zeit,<br />

dass sich e<strong>in</strong>e befreundete Gruppe<br />

aus Bärnau vor drei Jahren (geführt<br />

vom musik- und zoiglerprobten Ludwig<br />

Zant) auf Spionage- und Stu<strong>die</strong>ntour<br />

nach W<strong>in</strong>discheschenbach,<br />

Neuhaus und Neustadt/WN aufmachte,<br />

umdanach Gleiches zu tun.<br />

Authentisch antik<br />

In Bärnau glückte das ganz besonders.<br />

Sos<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en <strong>die</strong> Betreiber<br />

Thomas Schwägerl, Maria Gleißner<br />

(„Hamere“), Eduard Weiß und Albert<br />

Konrad sowie zahlreiche ihrer Freunde<br />

mit viel Herzblut bei der Sache,<br />

zum anderen haben sie <strong>die</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />

authentisch antik mit Bildern<br />

und Requisiten aus dem guten alten<br />

Bärnau e<strong>in</strong>gebracht. Vor allem aber<br />

entstand e<strong>in</strong>e Atmosphäre, <strong>die</strong><br />

Künstler und solche, <strong>die</strong> ihre Musik<br />

und Kultur zum Hobby gemacht ha-<br />

ben, e<strong>in</strong>lädt, ihre Kunststückl’n zum<br />

Besten zu geben. Da holt <strong>die</strong> Gartner-Rita<br />

aus der Nachbarschaft ihre<br />

Quetschen hervor und es wird bis <strong>in</strong><br />

<strong>die</strong> Morgenstunden musiziert, dort<br />

bietet e<strong>in</strong> Sangeskünstler aus Weiden<br />

regelmäßig se<strong>in</strong>e Zeiserlstimme dar,<br />

hier schuhplattelt e<strong>in</strong> Trachtler aus<br />

Oberbayern nach e<strong>in</strong> paar Halben,<br />

da geben <strong>die</strong> Bärnauer Sänger ihre<br />

Kunst zum Besten. Irgendwas tut sich<br />

immer an dem e<strong>in</strong>en Wochenende.<br />

Ab und an gibt es <strong>in</strong>teressante Führungen<br />

von KurtWeiß durch <strong>die</strong> riesigen<br />

alten Bierkeller der ehemaligen<br />

Löwenbrauerei Bärnau (jawohl: „Löwenbräu“).<br />

Und auch das haben andere<br />

Gasthäuser nicht – nämlich<br />

wenn böhmische Nachbarn aus Tachau<br />

mit Mandol<strong>in</strong>e, Geige und Gitarre<br />

unverhofft auftauchen und sich<br />

<strong>in</strong> der Stube e<strong>in</strong> Stimmengewirr aus<br />

Uroberpfälzisch und „Beymisch“<br />

breitmacht.<br />

Jugend ist unsere<strong>Zukunft</strong><br />

Zentrales Ziel der Sozialen Dienste beiDr. Loew ist Hilfe zur Selbsthilfe –Angebote für Senioren und Jugendliche<br />

ür junge Menschen wares<br />

nochnie so schwer wie heute,<br />

ihren Weg<strong>in</strong>s Leben und <strong>die</strong> Gesellschaft<br />

zu f<strong>in</strong>den. Aber vielleicht<br />

wird <strong>die</strong> Situation auchnur<br />

so wahrgenommen? „Unsere Jugend<br />

liebt den Luxus, hat schlechte<br />

Manieren, macht sichüber <strong>die</strong><br />

utorität lustig, hat überhaupt<br />

ke<strong>in</strong>en Respekt vordem Alter“,<br />

schalt der griechische Philosoph<br />

Sokrates vor2400 Jahren. „Jung<br />

se<strong>in</strong>“ warschon immer schwierig.<br />

Seit etwas mehr als sechs Jahren<br />

engagiert sichDr. Loew <strong>in</strong> der<br />

ugendarbeit. Die Zahl junger<br />

Menschen, <strong>die</strong> aufgrund e<strong>in</strong>er<br />

psychischen Erkrankung stationäre<br />

Hilfe benötigen, wächst stetig,<br />

und <strong>die</strong> Klienten werden immer<br />

jünger.Die Erfahrung zeigt,<br />

<strong>die</strong> Probleme beg<strong>in</strong>nen oft bereits<br />

im Alter von13Jahren oder früher.<br />

E<strong>in</strong> Grund für das Konzept vonDr.<br />

Loew, ambulante Angebote für<br />

ugendliche anzubieten, <strong>die</strong> von<br />

psychischer Erkrankung bedroht<br />

s<strong>in</strong>d –um<strong>die</strong> stationäre Unterbr<strong>in</strong>gung<br />

zu vermeiden und e<strong>in</strong>er<br />

erfestigung der Krankheit rechtzeitig<br />

vorzubeugen.<br />

Philips Geschichte<br />

E<strong>in</strong> Beispiel, das den Ansatz verdeutlicht:<br />

Philip (Name vonder<br />

Redaktion geändert) kommt aus<br />

e<strong>in</strong>em wohlsituierten Haus. Materiell<br />

geht es der Familie gut, aber<br />

es gibt Probleme. Philip wurde <strong>in</strong><br />

der Schule immer schlechter,zu<br />

Hause provoziert er.E<strong>in</strong>es Tages<br />

eskaliert <strong>die</strong> Situation und <strong>die</strong><br />

Eltern greifen zu körperlicher Gewalt,<br />

weil sie sichnicht mehr anders<br />

zu helfen wissen. Sie selbst<br />

s<strong>in</strong>d es, <strong>die</strong> bei Behörden und<br />

Ämtern um Hilfe nachsuchen,<br />

aus Angst, wieder <strong>die</strong> Kontrolle<br />

zu verlieren, aus Ohnmacht gegenüber<br />

der Situation.<br />

Philip kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Wohngruppe<br />

bei Dr.Loew. Aber auch<strong>die</strong><br />

Unterstützung für <strong>die</strong> Eltern ist<br />

wichtig. Der Abstand tut beiden<br />

Seiten erst mal gut. Der Junge lernt<br />

mit der Zeit, <strong>die</strong> eigenen Gefühle<br />

besser wahrzunehmen und auszudrücken.<br />

Für <strong>die</strong> Eltern gilt es,<br />

Grenzen kennen zu lernen und<br />

zu setzen, zu lernen mit e<strong>in</strong>em<br />

wütenden K<strong>in</strong>d umzugehen. Bewusstmachung<br />

voneigenen Stär-<br />

ken und auchSchwächen, E<strong>in</strong>übungvonneuenVerhaltensweisen,<br />

Selbstverantwortung lernen<br />

–das s<strong>in</strong>d Themen, <strong>die</strong> beide Seiten<br />

nun für längere Zeit beschäftigen<br />

werden.<br />

Mittlerweile ist Philip <strong>in</strong> der Schule<br />

wieder besser geworden, mit<br />

der Schulleitung und den Lehrern<br />

wurden klärende Gespräche geführt.<br />

Die Situation mit den Eltern<br />

hat sichentspannt. Es gibt erste<br />

geme<strong>in</strong>same Besuchsterm<strong>in</strong>e, <strong>in</strong><br />

denen der geme<strong>in</strong>same Alltag<br />

geprobt wird. Philip spürt, wie<br />

se<strong>in</strong>em Bedürfnis nachVerständnis<br />

und Anlehnung nachgekommen<br />

wird. Er hat aber auchgelernt,<br />

se<strong>in</strong>e Eltern mit anderen<br />

Augen zu sehen und sie zu respektieren.<br />

Die Chancen stehen<br />

gut, dass er wieder <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Familie<br />

zurückkehrt oder bald selbst-<br />

Nur Mut: Hausmusik<br />

vom alten Schlag gehört<br />

<strong>in</strong>der Bärnauer<br />

Zoiglstub’n zum<br />

guten Ton.<br />

Bilder: hfz (2)<br />

Neugierig<br />

machen aufs<br />

Leben: Bei<br />

Dr. Loew<br />

lernen Jugendliche<br />

<strong>in</strong><br />

schwierigen<br />

Lebenssituationen<br />

mit<br />

sich und ihre<br />

Umwelt zurecht<br />

zu kommen.<br />

ständig se<strong>in</strong> Leben führen und e<strong>in</strong><br />

gutesVerhältnis zu se<strong>in</strong>en Eltern<br />

pflegen kann.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Zentrales Ziel der Angebote bei<br />

Dr.Loew ist: Hilfe zu Selbsthilfe.<br />

Menschen, <strong>die</strong> soziale Dienstleistungen<br />

bei Dr.Loew <strong>in</strong> Anspruchnehmen,<br />

bekommen <strong>in</strong>dividuelle<br />

Unterstützung, <strong>die</strong> darauf<br />

abzielt, eigene Stärken auszubauen,<br />

unbewusste Fähigkeiten<br />

und Ressourcen zu entdecken<br />

und e<strong>in</strong> selbstständiges und e<strong>in</strong><br />

selbstbestimmtes Leben zu führen.<br />

Das entspricht dem humanistischen<br />

Menschenbild, dem sich<br />

Dr.Loew verpflichtet fühlt. Sobald<br />

fachliche Unterstützung nicht<br />

mehr notwendig ist, beg<strong>in</strong>nt der<br />

behutsame Rückzug.<br />

Mut zum Feiern<br />

E<strong>in</strong>e Zoiglstub’n<br />

schafft Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Bärnau. (awo) In der Knopfstadt<br />

rührt sich was. Nicht nur, dass <strong>die</strong><br />

Bärnauer schon oft bewiesen haben,<br />

Feste gebührend feiern zu<br />

können – vom „Marktspektakel“<br />

und Jahrhundertfest bis zum „königlich-bayerischenFeuerwehrfest.“<br />

Nun haben sie seit zwei Jahrene<strong>in</strong>en<br />

festen Term<strong>in</strong> im „Zoigl-<br />

Kalender“ der Region. Die Zoiglstub’n<br />

ist zum Inbegriff des Sichwohlfühlens,<br />

des Zusammensitzen<br />

von Jung und Alt geworden,<br />

und selbst der Tanktourist, der <strong>die</strong><br />

Knopfstadt nur vom Durchfahren<br />

kannte, ist bei Zoigl, Brotzeit und<br />

Musik sesshaft geworden.<br />

Sobald beim Posthalter-Kurt<strong>in</strong>der<br />

Tachauer Straße <strong>die</strong> Zoigl-Tafel<br />

samt Zoiglstern auf das Monatsereignis<br />

h<strong>in</strong>weist, folgt nach dem<br />

Tankstopp im Nachbarland der<br />

Brotzeitstopp am Marktplatz. Übrigens:<br />

Die Macher der Zoiglstube<br />

haben überall <strong>die</strong> F<strong>in</strong>ger im Spiel,<br />

wo sich was rührt: ob Festspiele,<br />

Marktspektakel, Kultursommer<br />

oder beim Geschichtspark.<br />

Von ihrem Unterhaltungstalent<br />

konnten sich auch namhafte Besucher<br />

überzeugen: Sowohl <strong>die</strong><br />

„E.ON-Oberen“ zur Tagung, als<br />

auch <strong>die</strong> drei Schriftsteller Harald<br />

Grill, Friedrich Brandl und Bernhard<br />

Setzwe<strong>in</strong>, <strong>die</strong> auf ihrer Wanderung<br />

von Pilsen nach Sulzbach-<br />

Rosenberg e<strong>in</strong>e denkwürdige E<strong>in</strong>kehr<br />

vermelden konnten. Dieser<br />

Zoiglbierabend bewegte Bernhard<br />

Setzwe<strong>in</strong> dazu, unter dem Leitwort<br />

„Unser noch unerforschtes<br />

Bayern“ <strong>die</strong>sem Abend e<strong>in</strong>en besonderen<br />

Artikel zu widmen.<br />

H<strong>in</strong>tergrund<br />

5<br />

Landarzt Fritz Loew<br />

Vorüber 40 Jahren begann<br />

der Oberpfälzer Landarzt Dr.<br />

Fritz Loew sen. aus persönlicher<br />

Betroffenheit mit der Arbeit<br />

für geistig beh<strong>in</strong>derte K<strong>in</strong>der<br />

und Jugendliche. Aus<strong>die</strong>sem<br />

Engagement hat siche<strong>in</strong><br />

mittelständischer Betrieb (mit<br />

rund 1700 Mitarbeitern) entwickelt,<br />

der bayernweit soziale<br />

Dienstleistungen für gut<br />

1500 Menschen anbietet.<br />

NachAngeboten für geistig<br />

beh<strong>in</strong>derte Menschen, kamen<br />

Dienstleistungen für Menschen<br />

mit psychischer Erkrankung,<br />

Senioren und aktuell<br />

für Jugendliche h<strong>in</strong>zu.<br />

Die Firmengruppe „Dr.Loew<br />

Soziale Dienstleistungen“ entwickelt<br />

sichpermanent weiter,<br />

um immer optimale Unterstützungsangebote<br />

anbieten zu<br />

können. Dieses „Ja“ zur Innovation<br />

prägt das Unternehmen<br />

seit se<strong>in</strong>em Bestehen.<br />

Jugend hat nicht nur e<strong>in</strong>e <strong>Zukunft</strong>,<br />

sie ist unsere geme<strong>in</strong>same<br />

<strong>Zukunft</strong>. Wenn wir unsere<br />

Jugendlichen heute verkümmern<br />

lassen, wird unsere<br />

<strong>Zukunft</strong> ebenso kümmerlich<br />

se<strong>in</strong>. An <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

hat sichseit 2000 Jahren<br />

nichts geändert. Dass sichder<br />

Lebensabschnitt „Jugend“<br />

auch<strong>in</strong>schwierigen Situationen<br />

positivgestalten lässt, beweist<br />

<strong>die</strong> Arbeit bei Dr.Loew.

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