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Illwerke VKW Magazin Ausgabe 30

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MAGAZIN I Technik<br />

DIE BAUSTELLE AUF<br />

1.700 METER SEEHÖHE<br />

IM HOCHGEBIRGE IST<br />

EINE DER GRÖSSTEN<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

FÜR PLANUNG, BAU-<br />

TECHNIK UND LOGISTIK.<br />

DIPL.-ING. HELMUT MENNEL<br />

VORSTANDSMITGLIED ILLWERKE <strong>VKW</strong><br />

Baubereich C<br />

Vermuntsee<br />

Baubereich B<br />

Baubereich A<br />

Deponie D2<br />

Deponie D3<br />

Silvrettasee<br />

Baubereich D<br />

Deponie D1<br />

Energietransport<br />

Baustelleneinrichtungsflächen<br />

Deponien<br />

Projekt<br />

Baubereiche<br />

Baubereich E<br />

> Fünf Großbaustellen für das Obervermuntwerk II – die Baubereiche<br />

A bis E erstrecken sich vom Silvrettasee in Richtung Partenen.<br />

Anfang Mai haben die Arbeiten auf der größten<br />

Baustelle Vorarlbergs begonnen. Wobei<br />

es richtigerweise heißen muss: Auf den<br />

fünf Baustellen, die für das Projekt Obervermuntwerk<br />

II eingerichtet werden. Um den Kraftwerksbau<br />

in seiner gesamten Dimension zu strukturieren<br />

sowie für reibungslose Abläufe und Logistik<br />

zu sorgen, haben die <strong>Illwerke</strong>-Experten das Projekt<br />

in fünf Baubereiche aufgeteilt. Diese erstrecken sich<br />

von der Bielerhöhe über den Bereich Vermunt, wo<br />

mit dem Kavernenkrafthaus das Herzstück des neuen<br />

Kraftwerks entsteht, bis zur Talsohle in Partenen.<br />

Arbeiten im Hochgebirge. Das Obervermuntwerk II<br />

ist, so wie das im Jahr 2008 in Betrieb genommene<br />

Kopswerk II, ein Pumpspeicherkraftwerk, das praktisch<br />

zur Gänze im Berginneren liegen wird. Damit<br />

gleichen sich die beiden Kraftwerke zwar in ihrer<br />

Bau- und Funktionsweise. Einen wesentlichen Unterschied<br />

gibt es allerdings – und zwar im Hinblick auf<br />

den Bau selbst und die damit verbundene Logistik.<br />

Während das Kopswerk II überwiegend im Tal<br />

am Ortseingang von Partenen liegt und die Baustelle<br />

damit ganzjährig über die Straße erreichbar<br />

war, wird das Obervermuntwerk II im Hochgebirge<br />

auf rund 1.700 Meter Seehöhe errichtet.<br />

„Das ist nicht nur ein gravierender Unterschied,<br />

sondern eine der größten Herausforderungen für<br />

Planung, Bautechnik und Logistik“, erklärt Dipl.-<br />

Ing. Hansjörg Wolf, stellvertretender Leiter der<br />

Abteilung Bautechnik und Leiter für das Team<br />

Baumanagement, das für die Bauleitung des Obervermuntwerks<br />

II verantwortlich ist. Bis zur sechsmonatigen<br />

Wintersperre der Silvretta Hochalpenstraße<br />

müssen wir alle Straßentransporte, die wir<br />

bis zum nächsten Frühsommer benötigen, oben auf<br />

der Baustelle haben“, bringt er eine wichtige Kernaufgabe<br />

für sein zwölfköpfiges Team auf den Punkt<br />

und spricht damit auch das schwierige Geländeprofil<br />

und die extremen Witterungsbedingungen im<br />

Hochgebirge an.<br />

Produktion und Montage vor Ort. Um die Transporte<br />

auf das notwendige Minimum zu reduzieren und –<br />

auch im Sinne von Umwelt und Bevölkerung – Lkw-<br />

Fahrten einzusparen, wird etwa der Beton aus dem<br />

Ausbruchsmaterial der Kaverne und Stollen hergestellt.<br />

„Damit müssen wir nur Zement und Zusatzstoffe<br />

anliefern, den Rest haben wir ja vor Ort“,<br />

erläutert Wolf die nachhaltige Vorgangsweise. Für<br />

die Montage der riesigen, sogenannten Stahlwasserbauteile<br />

– damit sind Rohrleitungen und Panzerungen<br />

gemeint – wird beim Vermuntspeicher eigens<br />

eine Montagehalle aufgebaut. Dort werden viele der<br />

angelieferten Einzelteile montiert und für den Einbau<br />

vorbereitet. „Eine gute und laufende Abstimmung<br />

mit unseren Lieferanten ist entscheidend. Kugelschieber<br />

und andere große Teile sollen zum Beispiel<br />

gleich in die Stollen und die Kaverne angeliefert<br />

werden. Aufgrund der enormen Maße müssen<br />

solche Transporte über die Hochalpenstraße bis ins<br />

letzte Detail genau geplant werden – und natürlich<br />

auch zeitgerecht, so lange die Straße offen ist“, erklärt<br />

Hansjörg Wolf, der auf die Erfahrung mehrerer<br />

Großbaustellen bei illwerke vkw zurückgreifen kann.<br />

Seilbahn für den Winter. Um den straffen Zeitplan –<br />

das Obervermuntwerk II soll bereits Ende 2018<br />

Enorme Logistik<br />

5 Großbaustellen für<br />

ein Kraftwerk<br />

Baubereich A: ein Bau-, Wohnund<br />

Verpflegungslager wird auf der<br />

Silvretta-Bielerhöhe errichtet. Für<br />

Besucher steht eine Informationsund<br />

Aussichtsplattform zur Verfügung<br />

Baubereich B: Hier entsteht der<br />

Fuchslochstollen als Zugang zum<br />

Wasserschloss Krespa<br />

Baubereich C: Tätigkeiten rund um die<br />

Anbindung des Obervermuntwerks I<br />

Baubereich D: Herzstück der Bauarbeiten<br />

mit Zugangsstollen zum<br />

unterirdischen Kavernenkrafthaus<br />

Baubereich E: Hier steht der Energietransport<br />

im Fokus – vom Kraftwerk<br />

ins Übertragungsnetz<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.obervermuntwerk2.at<br />

ILLWERKE <strong>VKW</strong> MAGAZIN I 27

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