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Gordon Detels: Pia Pinselohr

Das kleine Pinselohrschwein Pia lebt mit seinen Freunden Eddie, dem Erdmännchen, und Alfred, dem Alpaka, im Zoo. Dort ist es behaglich und auch gar nicht langweilig. Zankereien mit den anderen Tieren und der liebe Tierpfleger Theo sorgen für Unterhaltung. Doch Theo geht in Rente und sein Nachfolger entpuppt sich als gar nicht nett. Er kümmert sich kaum um die Tiere und schimpft sie auch noch aus. Das kann so nicht weitergehen. Pia schmiedet zusammen mit Eddie und Alfred einen Plan und macht sich auf, den Zoo zu retten. Ob das gut geht? Zum Vorlesen ab 5 Jahren, zum Selberlesen ab 8 Jahren.

Das kleine Pinselohrschwein Pia lebt mit seinen Freunden Eddie, dem Erdmännchen, und Alfred, dem Alpaka, im Zoo. Dort ist es behaglich und auch gar nicht langweilig. Zankereien mit den anderen Tieren und der liebe Tierpfleger Theo sorgen für Unterhaltung.
Doch Theo geht in Rente und sein Nachfolger entpuppt sich als gar nicht nett. Er kümmert sich kaum um die Tiere und schimpft sie auch noch aus.
Das kann so nicht weitergehen. Pia schmiedet zusammen mit Eddie und Alfred einen Plan und macht sich auf, den Zoo zu retten. Ob das gut geht?
Zum Vorlesen ab 5 Jahren, zum Selberlesen ab 8 Jahren.

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<strong>Gordon</strong> <strong>Detels</strong><br />

<strong>Pia</strong> <strong>Pinselohr</strong><br />

Illustrationen: Mele Brink<br />

EDITION PASTORPLATZ<br />

19


Für Stella.


<strong>Gordon</strong> <strong>Detels</strong><br />

<strong>Pia</strong> <strong>Pinselohr</strong><br />

Illustrationen: Mele Brink


Hallo, hier sind wir! <strong>Pia</strong>, Eddie und Alfred!<br />

<strong>Pia</strong>, das <strong>Pinselohr</strong>schwein<br />

<strong>Pinselohr</strong>schweine können locker 100 Kilogramm auf die Waage bringen.<br />

Sie wiegen also so viel wie du und fünf deiner Freunde zusammen. Noch<br />

ist <strong>Pia</strong> aber nicht so schwer, sie ist ja noch ein Kind. Groß werden <strong>Pinselohr</strong>schweine<br />

aber nicht. Sie erreichen höchstens 75 Zentimeter, auch <strong>Pia</strong><br />

wird mal so groß sein. Sie reichen dir also etwa bis zum Kinn und du<br />

könntest einfach auf ihren Rücken klettern. Ihren lustigen Namen haben<br />

<strong>Pinselohr</strong>schweine von den Haarbüscheln an den Ohren. Die sehen aus<br />

wie Malpinsel. <strong>Pinselohr</strong>schweine sind übrigens anders als<br />

Menschen oft nachts wach und sie können sehr schnell<br />

laufen und schwimmen. Und sie lieben<br />

Wurzeln, Knollen und Früchte,<br />

aber auch Insekten.<br />

2


Alfred, das Alpaka<br />

Alpakas sehen aus wie haarige Ponys,<br />

sind aber Kamele. Sie haben ganz tolles,<br />

weiches Fell. Alfreds Fell ist auch<br />

ganz kuschelig. Aus der Wolle kann<br />

man zum Beispiel Pullover stricken.<br />

Darum wird ihnen immer wieder die<br />

Wolle abrasiert. Das tut nicht weh und<br />

ist gut für Alpakas wie Alfred – weil es<br />

ihnen sonst schnell heiß ist. Alpakas werden<br />

übrigens nicht ganz so schwer wie <strong>Pinselohr</strong>schweine,<br />

nur 65 Kilo. Das wären du und drei<br />

deiner Freunde oder Freundinnen zusammen.<br />

Aber sie sind etwas größer. Sie stehen auf Heu,<br />

Gras und Moos und lecken mit ihrer Zunge gern<br />

an Steinen.<br />

3


Eddie, das Erdmännchen<br />

Eddie ist total mini. Erdmännchen werden höchstens<br />

30 Zentimeter groß. Damit sind sie etwas höher als<br />

dieses Buch. Und sie sind ganz leicht. Sie wiegen nur<br />

800 Gramm, so viel wie drei Pakete Butter. Ganz lang<br />

ist ihr Schwanz. Das ist wichtig, weil sie sich damit<br />

abstützen, wenn sie sich aufstellen. Ohne Schwanz<br />

würden sie nach hinten umkippen. Plumps! Erdmännchen<br />

essen am liebsten Spinnen, Insekten<br />

und Tausendfüßer. Eddie lispelt übrigens – weil<br />

er als Kind mal hingefallen ist und sich einen<br />

Zahn ausgeschlagen hat.<br />

4


„Mir ist langweilig.“<br />

Mürrisch läuft <strong>Pia</strong> durch ihr Gehege, bleibt an einem Baum stehen und<br />

reibt ihren haarigen Rücken an der rauen Rinde. Ah, das tut gut!<br />

Es ist Montagmorgen und die Tiere sind ganz alleine im Zoo. Am<br />

Wochenende kommen immer viele Kinder mit ihren Eltern vorbei.<br />

Aber jetzt sind kaum Besucher da. Das macht <strong>Pia</strong> schlechte Laune.<br />

Sie liebt es, wenn die Menschen sie angucken und über sie reden. Und<br />

Sätze sagen wie „Schau mal, diese spitzen <strong>Pinselohr</strong>en!“ oder „Wie schön<br />

der weiße Streifen auf ihrem Rücken aussieht!“. Dann macht <strong>Pia</strong> kleine<br />

Kunststückchen für ihre Gäste: Sie wackelt mit ihren großen, haarigen<br />

Ohren. Sie rollt sich über den Boden unter dem Baum. Sie schüttelt<br />

sich vor den Kindern die aufgespießten Blätter aus den Borsten. Und<br />

manchmal quiekt sie und hüpft dabei in ihrem Schlammteich rum. Das<br />

macht Spaß! Darüber freuen sich die Kinder. Und <strong>Pia</strong> freut sich auch.<br />

5


„Leg dich doch in die<br />

Fonne“, lispelt Eddie<br />

und knabbert mit seiner<br />

spitzen Schnauze an<br />

einem Insekt. Eddie ist<br />

<strong>Pia</strong>s Nachbar. Und auch wenn Eddie, das Erdmännchen, ein guter<br />

Freund ist – manchmal ärgert sich <strong>Pia</strong> über Eddie. Denn Eddie ist faul.<br />

Immer wenn die Sonne scheint, liegt er den ganzen Tag auf dem Boden<br />

und lässt sich die Sonne auf den Rücken scheinen. „Die Fonne ift fo<br />

fön warm auf dem Fell!“, ruft Eddie.<br />

„Ich bin aber kein Erdmännchen“, antwortet <strong>Pia</strong>. „Dir macht es Spaß,<br />

den ganzen Tag nur dazuliegen. Aber wir <strong>Pinselohr</strong>schweine finden<br />

andere Dinge gut. Wir buddeln lieber mit der Schnauze im Boden<br />

und suchen nach Essen. Oder wir knacken Nüsse und spucken die<br />

Schalen durch das Gehege. Wir wollen immer was erleben. Wir sind<br />

neugierig. Wie die Alperkas.“<br />

„Ich bin kein Alperka!“, ruft Alfred. Auch sein Gehege ist direkt neben<br />

<strong>Pia</strong>s Gehege. „Ich bin ein ALPAKA“, brummt Alfred, der unter einem<br />

Baum im Schatten sitzt. Er kaut gerade auf einem Maiskolben herum,<br />

6


den ihm gestern ein kleines Mädchen ins Gehege geworfen hat. Alfred<br />

hat ihn sofort versteckt, denn Futter von den Besuchern darf man als<br />

Zootier eigentlich nicht essen. Man weiß ja nicht, was das so genau ist.<br />

„ALPAKA!!! Ich bin ein ALPAKA!!! Immer sagst du das falsch“,<br />

wiederholt Alfred brummig.<br />

Bei ihrem ersten Treffen dachte <strong>Pia</strong>, Alfred sei unfreundlich und<br />

schlecht gelaunt. Aber dann hat Alfred ihr erklärt: „So wie <strong>Pinselohr</strong>schweine<br />

gerne quieken, brummen Alpakas eben.“ Das machen sie,<br />

seit es sie gibt. Und das tut ihnen gut. Das machen sie auch, wenn sie<br />

gut gelaunt sind. Und Alfred ist meistens gut gelaunt. Vor allem wenn<br />

sich die drei Freunde Witze erzählen. Oder wenn sie – psst! – Geheimnisse<br />

austauschen. Manchmal spielen sie auch „Ich sehe was, was du<br />

nicht siehst“. Das ist <strong>Pia</strong>s Lieblingsspiel, denn <strong>Pinselohr</strong>schweine haben<br />

sehr gute Augen.<br />

7


„Heute ist doch ein spannender Tag“, sagt Alfred. „Theo hat seinen<br />

letzten Arbeitstag. Dann wird er Opa und muss nicht mehr arbeiten.“<br />

Theo, den kennst du ja noch nicht, ist Tierpfleger im Zoo. Und<br />

die Tiere lieben ihn. Theo hat immer viel zu tun: Tierpfleger<br />

müssen die Zoobewohner füttern, die Gehege der Tiere<br />

sauber machen und sich um die Tiere kümmern, wenn<br />

sie krank sind. Obwohl die Arbeit ganz schön<br />

anstrengend ist, ist Theo immer gut gelaunt.<br />

Auch dann, wenn er Alfred die dreckigen<br />

Fußnägel schneiden muss, damit Alfred gut<br />

gehen kann. Immer wenn Theo zu seinen<br />

drei Lieblingsfreunden <strong>Pia</strong>, Eddie und<br />

Alfred ins Gehege kommt, streichelt er<br />

jeden Einzelnen. Und er erzählt, was in<br />

den anderen Teilen des Zoos passiert<br />

ist. So wissen die drei immer Bescheid.<br />

Sie wissen, wenn ein Affe ein Baby<br />

bekommen hat, ein Pinguin ausgebüxt<br />

ist und die Giraffen besucht hat oder<br />

wenn ein Zebra Husten hat.<br />

8


<strong>Pia</strong> findet es nicht spannend, dass Theo<br />

geht, es macht sie sehr traurig. Während<br />

sie darüber nachdenkt, landet der Zoo-<br />

Rabe auf dem Zaun ihres Geheges. „He,<br />

du da!“, ruft der Rabe Alfred zu. „Ich habe<br />

eine Nachricht für dich von dem Tiger und<br />

dem Eisbären. Sie sagen, du siehst aus wie eine Wollmütze<br />

mit vier Füßen. Und der Elefant findet: Du, Eddie, siehst mit deinen<br />

Augenringen aus, als hätte man dir aufs Auge geboxt.“ Dann fliegt der<br />

Rabe kichernd wieder weg.<br />

„Immer dieser doofe Tiger, sein Kumpel, der Eisbär, und dieser<br />

Elefant“, sagt <strong>Pia</strong>. „Die wollen uns die ganze Zeit ärgern.“ – „Ja, aber<br />

nur, weil die Kinder lieber zu uns kommen als zu ihnen“, erklärt<br />

Alfred und beißt auf einem Grashalm rum. „Tiger, Eifbär und<br />

Elefanten kennt ja jedef Kind, aber unf finden fie viel fpannender.<br />

Und fwar auch, weil wir Erdmännchen fo hübf<br />

find“, ergänzt Eddie, der ein bisschen eitel ist.<br />

„Deswegen muss der Tiger uns aber nicht<br />

ärgern“, unterbricht <strong>Pia</strong>, „und der Elefant und<br />

der Eisbär auch nicht.“<br />

9


Aber das tun sie.<br />

Jeden Tag überlegen<br />

sich Tiger, Eisbär und<br />

Elefant eine neue Gemeinheit,<br />

um <strong>Pia</strong>, Alfred oder Eddie zu ärgern.<br />

Meistens schicken die drei nur den Raben<br />

mit Botschaften vorbei. Aber manchmal,<br />

wenn der Elefant von seinem Pfleger als<br />

Attraktion durch den Zoo geführt<br />

wird und bei <strong>Pia</strong>, Eddie und<br />

Alfred vorbeikommt, bespritzt<br />

er sie auch mit Wasser. Und der<br />

Eisbär auf der anderen Seite des Weges<br />

macht immer Eddie nach. Er lispelt künstlich und<br />

macht sich lustig darüber, dass Eddie so schnell<br />

aufgeregt ist. Wenn eins der drei großen Tiere<br />

wieder einen Spaß auf Kosten von <strong>Pia</strong>, Eddie<br />

oder Alfred macht, regt <strong>Pia</strong> sich immer furchtbar<br />

darüber auf. Aber meist stört sie sich nur so lange<br />

an den Späßen, bis Theo kommt. Denn Theo, der Tierpfleger,<br />

sagt Eddie, Alfred und <strong>Pia</strong> jedes Mal, wenn er Futter bringt, dass sie<br />

10


- ENDE -<br />

37


<strong>Gordon</strong> <strong>Detels</strong> . Der Autor<br />

Schon vor der Geburt seiner Tochter Stella<br />

Helene, die im April 2011 zur Welt kam, war<br />

<strong>Gordon</strong> <strong>Detels</strong> passionierter Zoogänger.<br />

Besonders angetan haben es ihm <strong>Pinselohr</strong>schweine,<br />

Erdmännchen und Alpakas – die<br />

Hauptdarsteller dieser Geschichte. Wer wie<br />

<strong>Gordon</strong> <strong>Detels</strong> aus München kommt, wird übrigens merken, dass der<br />

Zoo dieses Buches vom Tierpark Hellabrunn – inklusive des davor<br />

fließenden Flusses – inspiriert ist. Wenn der 40-Jährige gerade nicht im<br />

Zoo herumspaziert, arbeitet er seit seinem Abschluss an der Deutschen<br />

Journalistenschule München im Jahr 2000 hauptsächlich freiberuflich<br />

als Autor und Texter für unterschiedliche Magazine, Unternehmen<br />

und PR-Agenturen. Seit ein paar Jahren ist <strong>Gordon</strong> <strong>Detels</strong> auch festangestellter<br />

Redakteur beim Lifestyle-Magazin GQ, Gentlemen’s<br />

Quarterly. Seine Tochter teilt übrigens zumindest die Leidenschaft für<br />

<strong>Pinselohr</strong>schweine nicht mit dem Papa.<br />

38


Mele Brink . Die Illustratorin<br />

Geboren 1968 in Ostwestfalen, lebt sie seit<br />

Mitte der 80er-Jahre in Aachen. Nach einem<br />

Architekturstudium hat sie sich 1998 völlig der<br />

Zeichnerei verschrieben und produziert seitdem<br />

heitere Bilder in Form von Comics („Rucky<br />

Reiselustig“), Cartoons, Porträtkarikaturen,<br />

(Schulbuch-)Illustrationen und Wimmelbildern für Verlage, Firmen,<br />

Filme und Vereine. Ihre auftragsfreien Zeichnungen werden seit 2011<br />

bei der Edition Pastorplatz herausgegeben. Wenn noch Zeit bleibt,<br />

macht sie auch gerne große Messespiele mit kinetischem Kick.<br />

www.melebrink.de<br />

39


„<strong>Pia</strong> <strong>Pinselohr</strong>“ wird herausgegeben von der Edition Pastorplatz<br />

(Mele Brink & Bernd Held GbR · Luisenstraße 52 · 52070 Aachen)<br />

www.editionpastorplatz.de<br />

www.facebook.com/edition.pastorplatz<br />

www.twitter.com/ed_pastorplatz<br />

Editionsnummer: 19 (März 2017)<br />

ISBN 978-3-943833-19-5<br />

1. Auflage<br />

Idee & Text: <strong>Gordon</strong> <strong>Detels</strong><br />

Zeichnungen: Mele Brink<br />

Layout & Umsetzung: Bernd Held<br />

Lektorat & Korrektorat: Angelika Lenz, Steinheim an der Murr<br />

Druck: AJSp, Litauen<br />

Gedruckt auf 140-g-Offsetpapier (FSC®-zertifiziert).<br />

Umschlag auf 120-g-Offsetpapier (FSC®-zertifiziert).<br />

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.<br />

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Das kleine <strong>Pinselohr</strong>schwein <strong>Pia</strong> lebt mit<br />

seinen Freunden Eddie, dem Erdmännchen,<br />

und Alfred, dem Alpaka, im Zoo. Dort ist es<br />

behaglich und auch gar nicht langweilig. Zankereien<br />

mit den anderen Tieren und der liebe Tierpfleger Theo<br />

sorgen für Unterhaltung.<br />

Doch Theo geht in Rente und sein Nachfolger entpuppt sich als gar<br />

nicht nett. Er kümmert sich kaum um die Tiere und schimpft sie<br />

auch noch aus.<br />

Das kann so nicht weitergehen. <strong>Pia</strong> schmiedet zusammen mit Eddie<br />

und Alfred einen Plan und macht sich auf, den Zoo zu retten.<br />

Ob das gut geht?<br />

Zum Vorlesen ab 5 Jahren, zum Selberlesen ab 8 Jahren.<br />

ISBN 978-3-943833-19-5<br />

€ 16,00 (D)

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