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Jahresbericht 2011/2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Jahresbericht 2011/2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>


Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

Die vier rechtlich selbstständigen<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, Sarepta, Nazareth<br />

und Lobetal bilden gemeinsam die<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />

<strong>Bethel</strong>. Sie sind ein Verbund kirchlicher<br />

<strong>Stiftungen</strong> privaten Rechts. Ihre geist-<br />

liche Einheit kommt im gemeinsamen<br />

christlichen Auftrag zum Ausdruck.<br />

· Stiftung <strong>Bethel</strong><br />

· Stiftung Sarepta<br />

· Stiftung Nazareth<br />

· Hoffnungstaler Stiftung Lobetal<br />

<strong>Bethel</strong><br />

Gemeinschaft verwirklichen<br />

Unsere Vision<br />

Gemeinschaft verwirklichen<br />

Unsere Vision ist das selbstverständliche<br />

Zusammen leben, das gemeinsame Lernen und<br />

Arbeiten aller Menschen. Ihre Verschiedenheit<br />

verstehen wir als Bereicherung: Mehr oder weniger<br />

gesunde, mehr oder weniger behin derte,<br />

mehr oder weniger leistungsfähige, jüngere<br />

und ältere Menschen, Menschen unterschiedlicher<br />

kultureller Herkunft und religiöser Prägung<br />

sollen als Bürgerinnen und Bürger mit gleichen<br />

Chancen, Rechten und Pflichten in der Gesellschaft<br />

leben.<br />

Unsere Vision gründet im christlichen Glauben<br />

und beruht auf der Achtung der unbedingten<br />

Würde jedes einzelnen Menschen als Geschöpf<br />

Gottes. Sie fordert Nächstenliebe, Solidarität<br />

und einen fairen Interessenausgleich im Zusammenleben.<br />

Orientierung bieten<br />

Wir sind Teil der evangelischen Kirche, und<br />

unsere Arbeit gründet sich auf den christlichen<br />

Glauben. In der Begegnung mit dem einzelnen<br />

Menschen unterstützen wir die Suche nach Sinn<br />

und bieten religiöse Orientierung. Dies prägt<br />

unser gemeinsames Leben und Arbeiten ebenso<br />

wie die Gestaltung unserer Bildungs- und<br />

Ausbildungsangebote. Für Verkün digung und<br />

Seelsorge, die Feiern des Kirchenjahres und das<br />

Er leben von Spiritualität nehmen wir uns Zeit<br />

und Raum.<br />

Wir setzen uns ein für eine mitmenschliche<br />

Gesellschaft. In unserem gesellschafts- und<br />

sozialpolitischen Engagement sind wir besonders<br />

den Rechten und Bedürfnissen der Menschen<br />

verpflichtet, die am schwersten von Krankheit,<br />

Behinderung, sozialer Benachteiligung und Ausgrenzung<br />

betroffen sind.<br />

Qualifiziert helfen<br />

Wir sind ein diakonisches Unternehmen und<br />

verstehen unsere Angebote als Dienstleistungen.<br />

Wir achten das Selbstbestimmungsrecht der<br />

Menschen, die unsere An gebote nutzen. Mit<br />

ihnen vereinbaren wir Art und Umfang unserer<br />

sozialen, pädagogischen und gesund heitlichen<br />

Dienstleistungen.<br />

Unsere Leistungen sind von hoher Qualität. Die<br />

uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen<br />

wir für die Umsetzung der bestmöglichen<br />

fachlichen Standards.<br />

Lebensräume gestalten<br />

Wir verstehen <strong>Bethel</strong> als Idee und fördern die<br />

Teilhabe von sozial benachteiligten Menschen,<br />

von Menschen mit Behinderungen und Erkrankungen<br />

an verschiedenen Orten in der<br />

Gesellschaft. An der Gestaltung der jeweiligen<br />

Ge meinwesen beteiligen wir uns. Wo es erforderlich<br />

ist, machen wir dazu eigene Angebote,<br />

kooperieren mit anderen Trägern oder beraten<br />

und unterstützen Initiativen vor Ort. In unseren<br />

gewachsenen Ortschaften gestalten wir weiterhin<br />

das Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen:<br />

Menschen, die dort wohnen, Menschen,<br />

die dort arbeiten, Menschen, die dort unsere<br />

Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Hierbei<br />

ermöglichen wir die Mit wirkung aller Gruppen.<br />

3


| 3<br />

Verwaltungsrat<br />

ohne Minderheitsbeteiligungen Anstaltskirchengemeinde Zion<br />

Vorstand<br />

<strong>Bethel</strong>.regional<br />

In der Gemeinde leben gGmbH<br />

proWerk<br />

proJob.<strong>Bethel</strong> gGmbH<br />

Bereich Betriebe<br />

Stiftung <strong>Bethel</strong> Stiftung Nazareth Stiftung Sarepta Hoffnungstaler<br />

Stiftung Lobetal<br />

Stiftungsbereich Schulen<br />

ESPA gGmbH<br />

Organisationsstruktur<br />

DiZ Dienstleistung<br />

Zeitarbeit GmbH<br />

EVG <strong>Bethel</strong> GmbH<br />

(Energieversorgung)<br />

Region: Westfalen/Rheinland<br />

Region: Niedersachsen/Bremen<br />

Region: Berlin/Brandenburg<br />

Unternehmensbereich<br />

<strong>Bethel</strong> im Norden<br />

Diakonie Freistatt<br />

<strong>Bethel</strong>-Bremen gGmbH<br />

Therapiezentrum<br />

Niedersachsen-Bremen<br />

gGmbH<br />

<strong>Bethel</strong>-Birkenhof<br />

Birkenhof<br />

Altenhilfe gGmbH<br />

Birkenhof<br />

Ev. Altenhilfe gGmbH<br />

Birkenhof ambulante<br />

Pflegedienste gGmbH<br />

Birkenhof<br />

Bildungszentrum gGmbH<br />

Birkenhof gGmbH<br />

Birkenhof<br />

Jugendhilfe gGmbH<br />

Diakonische<br />

Gemeinschaft Nazareth<br />

Fachhochschule<br />

der Diakonie gGmbH<br />

Ev. Krankenhaus<br />

Bielefeld gGmbH<br />

EvKB<br />

Wirtschaftsdienste GmbH<br />

ZAR Bielefeld GmbH<br />

Zentrum für ambulante<br />

medizinische Rehabilitation<br />

MVZ Bielefeld<br />

am EvKB GmbH<br />

EvKB Service GmbH<br />

EvKB Klin-Service GmbH<br />

Krankenhaus Mara gGmbH<br />

Sarepta<br />

Schwesternschaft<br />

Stiftungsbereich<br />

Altenhilfe<br />

Altenhilfe <strong>Bethel</strong><br />

OWL gGmbH<br />

Pflege- und Betreuungsdienste<br />

<strong>Bethel</strong> gGmbH<br />

Adiuvare Service GmbH<br />

Kirchliche Hochschule<br />

Wuppertal/<strong>Bethel</strong><br />

HStL<br />

Hoffnungstaler<br />

Werkstätten gGmbH<br />

Diakoniezentrum<br />

Werneuchen Wohnen<br />

und Pflege gGmbH<br />

Altenheim Freudenquell<br />

gGmbH<br />

ZNP Zentrum für Neurologie<br />

& Psychiatrie gGmbH<br />

Diakoniestation Klosterfelde<br />

Bernau gGmbH<br />

Diakoniewerk<br />

Barnim gGmbH<br />

Diakonie Hospiz<br />

Lichtenberg gGmbH<br />

Lobetaler Service gGmbH<br />

Ev. Krankenhaus Königin<br />

Elisabeth Herzberge<br />

gGmbH<br />

Krankenhauswäscherei<br />

GmbH<br />

KEH-Servicegesellschafft<br />

GmbH<br />

Ärztehaus für psychische<br />

Gesundheit am KEH<br />

GmbH<br />

Gemeindepsych.<br />

Verbund und Altenhilfe<br />

gGmbH<br />

Instititut für Diagnostik<br />

der Epilepsien gGmbH


Kontakt:<br />

Spenden und Nachlässe<br />

Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld<br />

Telefon: 0521 144-3600 (Spenden)<br />

Telefon: 0521 144-4777 (Nachlässe)<br />

Telefax: 0521 144-5138<br />

E-Mail: spenden@bethel.de<br />

Spendenkonto<br />

Konto 4077 · BLZ 480 501 61<br />

Sparkasse Bielefeld<br />

oder online spenden unter<br />

www.bethel.de<br />

Briefmarken für <strong>Bethel</strong><br />

Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld<br />

Telefon: 0521 144-3600<br />

Brockensammlung <strong>Bethel</strong><br />

Saronweg 10 · 33617 Bielefeld<br />

Telefon: 0521 144-3779<br />

Allgemeine Informationen über <strong>Bethel</strong>:<br />

Abteilung PR Information<br />

Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld<br />

Telefon: 0521 144-3599<br />

Telefax: 0521 144-5214<br />

E-Mail: pr.information@bethel.de<br />

www.bethel.de<br />

5


Mitglieder des Verwaltungsrats<br />

der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

¬ Dr. Ingeborg von Schubert<br />

Vorsitzende<br />

¬ Vizepräsident der EKvW Klaus Winterhoff<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

¬ Roland Brehm<br />

¬ Jörg­Uwe Goldbeck<br />

¬ Dipl.­Ing. Hubert Handke<br />

¬ Landeskirchenrätin Susanne Kahl­Passoth<br />

¬ Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich J. Körtner<br />

¬ Sarepta Schwester Renate Letsch<br />

¬ Oberin i.R. Ellen Muxfeldt<br />

¬ Thomas Niehoff<br />

¬ Christina Rau<br />

¬ Andreas Stratenwerth<br />

¬ Dr. Anne Struthoff<br />

¬ Petra Thomas<br />

¬ Priv.­Doz. Dr. Bernward Vieten<br />

¬ Oberlandeskirchenrat Michael Wöller<br />

¬ Diakon Rüdiger Wormsbecher<br />

Mitglieder des Vorstands<br />

der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

Pastor Ulrich Pohl<br />

Vorstands vor sit zender<br />

Hoffnungstaler<br />

Stiftung Lobetal,<br />

Theologie, Ethik,<br />

Pastorale Dienste,<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Krankenhaus<br />

Pastor Bernward<br />

Wolf, stv. Vorstands ­<br />

vor sit zender<br />

Gemeinschaften<br />

Sarepta und Nazareth,<br />

Hospizarbeit,<br />

Schulen, Altenhilfe,<br />

Krankenhaus<br />

Pastor Dr. Johannes<br />

Feldmann<br />

Altenhilfe,<br />

Geschäftsführung<br />

der Hoffnungstaler<br />

Stiftung Lobetal und<br />

der Einrichtungen<br />

<strong>Bethel</strong>s in Berlin<br />

Dr. Rainer Norden<br />

Unternehmens ­<br />

be reich <strong>Bethel</strong> im<br />

Norden, Betriebswirtschaft,<br />

Finanzen,<br />

Werkstätten für<br />

behinderte Men schen,<br />

Betriebe, Informations<br />

technologie,<br />

Geschäftsführung<br />

Ev. Krankenhaus<br />

Bielefeld und<br />

Krankenhaus Mara<br />

Thomas Oelkers<br />

Personalwesen,<br />

Rechtswesen,<br />

Krankenhäuser,<br />

<strong>Bethel</strong> in Berlin,<br />

Epilepsie<br />

Dr. Günther Wienberg<br />

Psychiatrie/Suchthilfe,<br />

Behindertenhilfe,<br />

Wohnungslosenhilfe<br />

und Jugendhilfe in<br />

Nordrhein­Westfalen,<br />

Unternehmensent ­<br />

wicklung<br />

Inhalt<br />

Tätigkeitsbericht<br />

Projektbericht<br />

Finanzbericht<br />

2 | 15<br />

16 | 33<br />

34 | 53


2 | 3<br />

Tätigkeitsbericht<br />

Entwicklungen und Veränderungen<br />

im Aufgabengebiet <strong>Bethel</strong>s<br />

Mit Dankbarkeit blicken wir auf das<br />

Jahr <strong>2011</strong> zurück. Die diakonische Arbeit<br />

wurde weiter großherzig von vielen Freunden<br />

und Förderern unterstützt; die einzelnen<br />

Arbeitsfelder konnten weiterentwickelt<br />

und auch neue Aufgaben begonnen werden.<br />

Für das Jahr <strong>2012</strong> zeichnet sich eine<br />

gute weitere inhaltliche Entwicklung ab. In<br />

allen Arbeitsbereichen ist jedoch auch die<br />

zurückgehende öffentliche Refinanzierung<br />

von sozialen Aufgaben festzustellen. Die<br />

Not leidenden öffentlichen Haushalte haben<br />

hier deutliche Auswirkungen.<br />

Mit dem letzten Arbeitstag des letzten<br />

<strong>Bethel</strong>er Zivildienstleistenden Ende Dezember<br />

<strong>2011</strong> ging eine bedeutende Ära zu<br />

Ende. In der gut 50­jährigen Zivildienstgeschichte<br />

haben rund 4.500 junge Männer<br />

ihren Dienst innerhalb der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> geleistet.<br />

<strong>Bethel</strong> nutzt das Ende des Zivildienstes<br />

als Chance, um verstärkt ein alternatives<br />

Erfolgsmodell zu etablieren und weiterzuentwickeln<br />

– das »<strong>Bethel</strong>jahr«. <strong>Bethel</strong> engagiert<br />

sich hier und schafft Plätze für junge<br />

Männer und Frauen, um ihnen Einblick in<br />

soziale Arbeitsfelder zu bieten und ihnen<br />

neben dem Engagement für andere auch<br />

eine Berufsorientierung zu ermöglichen.<br />

In mehreren Seminarwochen im Laufe des<br />

Jahres beschäftigen sich die <strong>Bethel</strong>jahr­<br />

Teilnehmer in kleinen Gruppen auch mit<br />

gesellschaftspolitischen Fragen, machen<br />

gemeinsam Unternehmungen und können<br />

an verschiedenen Arbeitsplätzen in den<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

einen Einblick bekommen.<br />

<strong>2011</strong> machten rund 400 junge Menschen<br />

ein »<strong>Bethel</strong>jahr« im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes<br />

oder als Freiwilliges Soziales<br />

Jahr. Für die kranken, benachteiligten oder<br />

behinderten Menschen leisten sie eine gute<br />

Betreuung und sind eine große Unterstützung<br />

im Alltag.<br />

Um den individuellen Bedürfnissen von<br />

Menschen nach Unterstützung noch besser<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />

gerecht werden zu können, setzt <strong>Bethel</strong><br />

weiter auf eine besondere Vielfalt an Angeboten,<br />

insbesondere in der Behindertenhilfe.<br />

Der Ausbau dezentraler, gemeindenaher<br />

und vielseitiger Unterstützungsangebote in<br />

unterschiedlichen Regionen steht weiterhin<br />

im Mittelpunkt.<br />

In Burbach bei Siegen hat <strong>Bethel</strong> die Pflegeeinrichtung<br />

»Haus Burgweg« vollständig<br />

übernommen. Die Einrichtung mit 28 Wohnheimplätzen<br />

richtet sich an Kinder und<br />

Jugendliche, die wegen der Schwere ihrer<br />

Behinderung oder ihres Pflegebedarfs nicht<br />

mehr in der Familie betreut werden können.<br />

Seit April <strong>2012</strong> bietet Haus Burgweg zusätzlich<br />

Plätze für Kurzzeitwohnen an.<br />

In Niedersachsen plante das Fachzentrum<br />

Kinder­, Jugend­ und Familienhilfe in Freistatt<br />

ein neues Angebot für Kinder in Laatzen<br />

bei Hannover. In der Einrichtung sollen<br />

Kinder intensiv betreut und gefördert werden,<br />

die in ihrer Entwicklung gehemmt, verzögert,<br />

geistig und mehrfach beeinträchtigt<br />

sind. In zwei Wohnhäusern können jeweils<br />

bis zu zehn Kinder und Jugendliche leben.<br />

Das Ziel des Angebots ist es, die Kinder<br />

möglichst in ihre eigene Familie zu integrieren<br />

oder die Aufnahme in eine Pflegefamilie<br />

zu erreichen.<br />

Mit einem Angebot für Menschen mit<br />

erworbenen Hirnschädigungen hat Lobetal<br />

ein neues Arbeitsfeld erschlossen. Der Neubau<br />

mit 16 Plätzen am Standort Reichenwalde<br />

wurde begonnen. Die Friedrich von<br />

Bodelschwingh­Klinik im Berliner Stadtbezirk<br />

Charlottenburg­Wilmersdorf hat ihre<br />

Arbeit erweitert und plante eine zweite<br />

Tagesklinik für psychisch kranke Menschen.<br />

Beide Einrichtungen sind inzwischen eröffnet<br />

worden.<br />

Um alten Menschen mehr Lebensqualität<br />

zu ermöglichen und ihnen ein Umfeld zu<br />

schaffen, das ihnen Geborgenheit vermittelt,<br />

sollen die <strong>Bethel</strong>er Altenhilfe­Einrichtungen<br />

modernisiert und ausgebaut werden.<br />

Zurzeit entstehen in Hannover und<br />

Bielefeld neue Einrichtungen; ein weiterer<br />

Ausbau des Arbeitsfeldes ist geplant. Das<br />

Jahresspendenprojekt <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> »In Würde<br />

3 | 3<br />

alt werden« unterstützt diese Projekte.<br />

Der demografische Wandel zeigt an, dass<br />

unsere Gesellschaft älter wird und damit<br />

künftig mehr Unterstützungs­ und Pflegeangebote<br />

notwendig sind. Im Alter steigt die<br />

Zahl der Krankheiten und Behinderungen<br />

von Menschen, die bis dahin gesund waren;<br />

Menschen mit Behinderung erreichen dank<br />

guter Versorgung und des medizinischen<br />

Fortschritts ein höheres Alter.<br />

Auf hohem Niveau arbeitet <strong>Bethel</strong> in<br />

der Epilepsie­Diagnostik und ­Therapie;<br />

sie werden beständig weiterentwickelt.<br />

Das Epilepsie­Zentrum <strong>Bethel</strong> in Bielefeld<br />

und das Epilepsie­Zentrum Berlin­Brandenburg<br />

arbeiten jetzt nach dem Ruhestand<br />

der bisherigen mit neuen Chefärzten<br />

noch enger als Netzwerke von Spezialisten<br />

zusammen. Weiter verstärkt wurde die<br />

Kooperation durch die Anschaffung eines<br />

hochmodernen 3­Tesla­Magnetresonanztomografen<br />

für das Epilepsie­Zentrum<br />

<strong>Bethel</strong>, von dem alle Standorte profitieren.<br />

Es ist das einzige MRT­Gerät in Deutschland,<br />

das insbesondere Menschen mit Epilepsie<br />

zugutekommt. Es liefert besonders aussagefähige<br />

Bilder vom Gehirn.<br />

Wichtige Veränderungen in der<br />

Organisation – Strukturveränderungen<br />

und Organisa tionsentwicklung<br />

Der 1. Januar <strong>2011</strong> war für die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ein historisches<br />

Datum. Denn seit dem Jahresbeginn<br />

<strong>2011</strong> ist die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal<br />

neben den <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, Nazareth und<br />

Sarepta die vierte Stiftung <strong>Bethel</strong>s. Die über<br />

Jahrzehnte gewachsene Zusammengehörigkeit<br />

wurde so auch offiziell wieder vollzogen.<br />

<strong>Bethel</strong> besteht jetzt aus vier kirchlichen<br />

<strong>Stiftungen</strong> privaten Rechts. Friedrich von<br />

Bodelschwingh hatte die Einrichtung Lobetal<br />

1905 gegründet. Durch die Hoffnungs taler<br />

Stiftung Lobetal werden jetzt alle Einrichtungen<br />

und Dienste von <strong>Bethel</strong> für behinderte<br />

Menschen in Berlin und Brandenburg<br />

geführt.<br />

Mit der Diakoniestiftung Lazarus in Berlin<br />

besteht bereits seit Längerem eine enge


4 | 5<br />

Verbindung. Schwerpunkte in der Arbeit der<br />

Diakoniestiftung Lazarus sind die Altenhilfe<br />

mit unterschiedlichen Wohnformen und<br />

Ausbildungsstätten für soziale Berufe sowie<br />

das erste evangelische Hospiz in Berlin. Im<br />

Bereich der Verwaltung, der Personalwirtschaft<br />

und der Informationstechnologie hat<br />

sich in den vergangenen Jahren eine gute<br />

Zusammenarbeit entwickelt. Sie ist <strong>2011</strong><br />

weiter ausgebaut worden, und eine organisatorische<br />

Verbindung wird geprüft.<br />

Zum Jahresbeginn <strong>2011</strong> sind die Angebote<br />

und Einrichtungen <strong>Bethel</strong>s in Nordrhein­<br />

Westfalen neu strukturiert worden. Die<br />

Angebote für Menschen mit Behinderung,<br />

mit psychischer Erkrankung, mit Abhängigkeitserkrankungen,<br />

mit erworbener<br />

Hirnschädigung, Angebote der Jugendhilfe<br />

sowie der Wohnungslosenhilfe und die Hospizarbeit<br />

in Dortmund wurden zusammengefasst.<br />

Die Leistungen und Unterstützungsangebote<br />

aus <strong>Bethel</strong> werden in Nordrhein­<br />

Westfalen jetzt aus einer Hand angeboten.<br />

Für alle Fragen, die sich in der Betreuung<br />

eines Klienten ergeben, oder auch für die<br />

Kontakte zu staatlichen Stellen gibt es eine<br />

klare einheitliche Struktur und eine enge<br />

Zusammenarbeit der Bereiche.<br />

Ziele und Zielerreichung <strong>2011</strong> –<br />

Gemeinschaft verwirklichen ist das<br />

Ziel der Arbeit<br />

Für die Angebote der Unterstützung und<br />

Begleitung von <strong>Bethel</strong> hat es auch <strong>2011</strong><br />

eine große Nachfrage gegeben. Hier hat<br />

sich die Weiterentwicklung der diakonischen<br />

Arbeit in den verschiedenen Hilfefeldern<br />

positiv bemerkbar gemacht. In der Eingliederungshilfe<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

ist in Nordrhein­Westfalen, in Brandenburg<br />

und Niedersachsen der Kurs fortgesetzt<br />

worden, weniger stationäre Angebote in<br />

größeren Häusern zu machen und deutlich<br />

mehr Arbeit ambulant oder stationär in<br />

kleineren Einrichtungen in den Regionen<br />

anzubieten. Dies entspricht der Vision<br />

»<strong>Bethel</strong> – Gemeinschaft verwirklichen«.<br />

Diese Vision, die seit zehn Jahren Leitbild<br />

für das Handeln in den v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ist, wurde <strong>2011</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />

für weitere fünf Jahre bestätigt und in ihren<br />

Inhalten behutsam aktualisiert.<br />

Gemeinschaft verwirklichen ist die <strong>Bethel</strong>er<br />

Übertragung des Begriffs »Inklusion«, deren<br />

Verwirklichung die UN­Behindertenrechtskonvention<br />

fordert. Diese Konvention<br />

aus dem Jahr 2007 gilt seit 2009 auch in<br />

Deutsch land. Mit Hilfeangeboten, die zu<br />

den Menschen kommen, mit Einrichtungen,<br />

die in Wohnquartieren gebaut werden, und<br />

mit Begegnungsstätten in Stadtvierteln,<br />

die Gemeinschaft ermöglichen, haben die<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

im Jahr <strong>2011</strong> den Gedanken der Inklusion<br />

weiterentwickelt. Neuen Angeboten etwa in<br />

Hamm, Dortmund oder Ostwestfalen steht<br />

ein Platzabbau in größe ren Einrichtungen<br />

in Bielefeld gegenüber. Die Inklusion und<br />

ein soweit wie möglich selbstbestimmtes<br />

Leben von Menschen mit Behinderung, ihre<br />

Teilhabe in der Gesellschaft, bleiben das<br />

Ziel <strong>Bethel</strong>s. Dafür setzen sich die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> auch politisch<br />

ein. Der Diskurs mit Verbänden, Interessenvertretungen<br />

und verantwortlichen<br />

Politikern hat <strong>2011</strong> verschiedentlich stattgefunden<br />

und wird weiter fortgesetzt.<br />

Neben den Wohnangeboten in verschiedenen<br />

Formen gilt es, die Beschäftigungs­ und<br />

Arbeitsmöglichkeiten für Menschen, die mit<br />

Einschränkungen leben müssen, weiterzuentwickeln.<br />

Die Plätze in den Werkstätten<br />

für behinderte Menschen waren sehr gut<br />

nachgefragt. Leider mussten aufgrund veränderter<br />

Förderrichtlinien und geringerer<br />

Finanzmittel im Bereich Arbeitsmarktprojekte<br />

deutlich Plätze abgebaut werden. Betroffen<br />

sind davon Qualifizierungen für den<br />

Arbeitsalltag, berufsfördernde Maßnahmen<br />

und Beschäftigungsprojekte für Menschen<br />

mit Behinderung. In der Folge mussten auch<br />

Arbeitsplätze von betreuenden Mitarbeitern<br />

verlagert werden. Die Auftragslage in den<br />

Werkstätten war aufgrund der Konjunktur<br />

so gut, dass dies möglich war. In Kooperation<br />

mit der Wirtschaft und einzelnen<br />

Unternehmen gelingt es immer wieder,<br />

Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz<br />

auf dem ersten Arbeitsmarkt anzubieten.<br />

Die Möglichkeiten hierfür müssten im<br />

5 | 5<br />

Sinne der Inklusion aber durch bessere Rahmenbedingungen<br />

deutlich gestärkt werden.<br />

Ein wichtiges Ziel <strong>Bethel</strong>s ist es, auch in<br />

Zukunft die diakonische Arbeit zu sichern<br />

und dafür die nötigen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter zu gewinnen. Fachleute prognostizieren<br />

in fünf bis zehn Jahren einen<br />

Personalengpass für alle Branchen. <strong>Bethel</strong><br />

investiert darum jetzt schon erheblich in<br />

Pflegeausbildungen und andere soziale Ausbildungen<br />

an mehreren Standorten. Unter<br />

anderem wird auch die Fachhochschule der<br />

Diakonie in Bielefeld­<strong>Bethel</strong> weiterentwickelt.<br />

Dort werden mehrere Bachelor­Studiengänge<br />

im sozialen Bereich angeboten. Ein<br />

weiterführendes Masterstudium ist an der<br />

Kirchlichen Hochschule Wuppertal/<strong>Bethel</strong><br />

im Fach Diakoniemanagement am Standort<br />

<strong>Bethel</strong> möglich.<br />

Ein dynamisches Arbeitsfeld, in dem <strong>Bethel</strong><br />

engagiert ist, stellt die Altenhilfe dar. Aufgrund<br />

der Veränderungen in der Bevölkerung<br />

werden künftig mehr und besser<br />

ausgestattete Pflege­ und Betreuungsplätze<br />

gebraucht. Dem wurde unter anderem mit<br />

einem Neubau im nieder sächsischen Dissen<br />

und mit dem Baubeginn für zwei weitere<br />

Einrichtungen in Hannover und Bielefeld<br />

Rechnung getragen.<br />

Besonders in der Altenhilfe sind für eine<br />

noch bessere Arbeit auch technische Hilfsmittel<br />

zu nutzen. <strong>Bethel</strong> beteiligt sich daher<br />

an Forschungsvorhaben von Universitäten,<br />

sichert deren Praxisbezug und verfolgt<br />

außerdem eigene Projekte. Für Pflegekräfte<br />

soll der Verwaltungsaufwand in ihrer Arbeit<br />

verringert werden, und für hilfebedürftige<br />

Menschen soll mehr Sicherheit durch verbesserte<br />

Kommunikation entstehen. Dabei<br />

kann die Technik den Menschen mehr Zeit<br />

füreinander ermöglichen. Außerdem gilt<br />

es, behinderten Menschen den Zugang zur<br />

digitalen Computerwelt zu eröffnen und<br />

auch so ihre Selbstständigkeit zu fördern.<br />

Betten­ und Platzzahlen<br />

der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

Akutkrankenhäuser<br />

(ohne Epilepsie und Psychiatrie)<br />

Anzahl<br />

1.241<br />

Epilepsie 936<br />

Behindertenhilfe 2.448<br />

Psychiatrie 1.814<br />

Wohnungs losenhilfe 466<br />

Jugendhilfe 770<br />

Altenhilfe 2.451<br />

Menschen mit<br />

erworbenen Hirnschädigungen<br />

Arbeit und beruf liche<br />

Rehabilitation<br />

114<br />

3.305<br />

Hospizarbeit 44<br />

Plätze der Kinder tagesstätten 219<br />

Schülerzahlen der Schul­ und<br />

Ausbildungsstätten<br />

6.352<br />

Summe 20.160<br />

Klienten der ambulanten<br />

Versorgung<br />

3.446<br />

Zu diesen Zahlen kommen noch einzelne<br />

Beratungs leistungen für behinderte oder sozial<br />

benachteiligte Menschen hinzu und einmalige<br />

ambulante Hilfen sowie stationäre und ambulante<br />

Behandlungen im Krankenhaus. Diese Zahlen mit<br />

eingerechnet haben die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> in den einzelnen Einrichtungen,<br />

Diensten, Beratungsstellen und Krankenhäusern<br />

im Jahr <strong>2011</strong> über 185.000 Menschen behandelt,<br />

betreut, beraten oder gefördert und ausgebildet.


6 | 7<br />

Künftige Strategien –<br />

Die Nöte der Menschen bestimmen<br />

die Weiterentwicklung <strong>Bethel</strong>s<br />

Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />

<strong>Bethel</strong> gehören heute zu den großen diakonischen<br />

Trägern in Deutschland. Das diakonische<br />

Unternehmen <strong>Bethel</strong> soll sich weiterentwickeln,<br />

die Angebote weiterqualifizieren<br />

und bei Bedarf auch neue Hilfefelder<br />

erschließen, wie in der Vergangenheit die<br />

Hospizarbeit oder die Hilfen für Menschen<br />

mit erworbenen Hirnschädigungen oder<br />

Autismus. Dabei geht es nicht um Wachstum<br />

an sich, sondern um die stetige Verbesserung<br />

der Hilfen zum Wohle der Menschen,<br />

die auf Unterstützung angewiesen<br />

sind.<br />

Auch künftig bleibt es so, dass in <strong>Bethel</strong><br />

über die Aufgaben der Diakonie aus der<br />

Perspektive Not leidender, hilfebedürftiger,<br />

pflegebedürftiger oder sozial benachteiligter<br />

Menschen nachgedacht wird. Ihre Nöte sind<br />

die Herausforderungen der Diakonie. Und<br />

so gilt für die diakonische Arbeit der Satz<br />

Friedrich von Bodelschwinghs:<br />

»Neue große Nöte bedürfen neuer mutiger<br />

Gedanken!«<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />

Dabei ist aus Verantwortung gegenüber<br />

den Menschen und den vorhandenen Ressourcen<br />

auch unternehmerisches Denken<br />

gefragt. Im Sozial­ und Gesundheitswesen<br />

gibt es aufgrund politischer Vorgaben<br />

inzwischen Wettbewerbsdruck, Konkurrenz<br />

zu privaten Anbietern und Ausschreibungsverfahren.<br />

Dem stellt sich <strong>Bethel</strong> auch in<br />

Zukunft in dem Bewusstsein, christliche<br />

Werte möglichst auch in einer säkularer<br />

werdenden Gesellschaft zu verankern. Hier<br />

zählen vor allem die Haltung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie das diakonische<br />

Profil im täglichen Handeln.<br />

In der Tradition der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> gehören dazu auch die<br />

Pflege internationaler Beziehungen und<br />

der Austausch von Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern sowie die Unterstützung beim<br />

Aufbau diakonischer Arbeit etwa in Osteuropa<br />

oder Afrika. Heute pflegt <strong>Bethel</strong><br />

über 70 internationale Partnerschaften,<br />

die beständig weiterent wickelt werden.<br />

Bereich Spenden<br />

Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />

<strong>Bethel</strong> finanzieren ihre Arbeit im Gesundheits­<br />

und Sozialwesen über Entgelte der<br />

7 | 7<br />

Sozialleistungsträger. Diese sichern im<br />

Regelfall auch eine bedarfs­ und fachgerechte<br />

Grundversorgung. Aber viele, über<br />

die Regelfinanzierung hinausgehende Maßnahmen<br />

sind oft nur durch Spenden und<br />

Nachlässe zu finanzieren: zum Beispiel die<br />

Erforschung und der Einsatz neuer therapeutischer<br />

Konzepte, die Schaffung zeitgemäßer<br />

Wohn­ und Arbeitsangebote, die<br />

Anschaffung spezieller medizinischer Geräte<br />

und Pflegehilfsmittel, eine besondere seelsorgerliche,<br />

pädagogische oder pflegerische<br />

Betreuung oder Freizeit­ und Kulturangebote,<br />

die den Bedürfnissen behinderter Menschen<br />

angepasst sind. Für diese Aufgaben<br />

bittet <strong>Bethel</strong> seit mehr als 140 Jahren um<br />

Hilfe. Die Arbeit der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> wäre ohne die<br />

vielen Freunde und Förderer so nicht denkbar.<br />

Mit ihrer Unterstützung tragen sie zu<br />

einer angemessenen und zeitgemäßen Hilfe<br />

für kranke, behinderte und sozial benachteiligte<br />

Menschen bei.<br />

Spenden sollen den behinderten, kranken<br />

und sozial benachteiligten Menschen so zugutekommen,<br />

dass ihre Lebensqualität und<br />

Lebenssituation spürbar verbessert werden.<br />

Um Spenden bittet <strong>Bethel</strong> dabei stellvertretend<br />

für die hilfebedürftigen Menschen, die<br />

durch die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />

<strong>Bethel</strong> Hilfe erfahren. Dabei ist unser Ziel,<br />

die Werbe­ und Verwaltungskosten auf<br />

ein notwendiges Maß zu begrenzen. Die<br />

zur Verfügung stehenden Gelder sollen in<br />

einem möglichst hohen Umfang für Projekte<br />

und Maßnahmen zugunsten kranker, behinderter<br />

und sozial benachteiligter Menschen<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Aussendung des »Bote von <strong>Bethel</strong>«,<br />

von Spenden­ oder Dankbrief, Zuwendungsbestätigung<br />

für das Finanzamt oder dieses<br />

<strong>Jahresbericht</strong>s sind Maßnahmen, die einen<br />

Beitrag für den Erhalt von Arbeitsplätzen<br />

von Menschen mit Behinderung leisten,<br />

denn sie werden in den <strong>Bethel</strong>er Werkstätten<br />

ausgeführt. Dank des Vorrangs einer<br />

<strong>Bethel</strong>­internen Auftragserteilung können<br />

wir unseren Spendern außerdem garantieren:<br />

Ihre Adressdaten sind bei uns sicher.<br />

Ob Buchung von Spenden, Datenverarbeitung,<br />

Formularpersonalisierung oder Kuvertierung<br />

von Postsendungen – diese Arbeiten<br />

werden ausschließlich direkt in <strong>Bethel</strong><br />

durchgeführt.<br />

Die Freunde und Förderer <strong>Bethel</strong>s möchten<br />

wir als langfristige Partner für das diakonische<br />

und soziale Engagement <strong>Bethel</strong>s


8 | 9<br />

gewinnen. Das freiwillige Engagement der<br />

Unterstützer ist uns dabei wichtig. Wir<br />

verzichten ganz bewusst auf Marketingaktionen<br />

wie Haustür­ oder Straßenwerbung<br />

und respektieren in der Werbung sorgfältig<br />

religiöse, ethische, moralische und soziale<br />

Normen. Die nachhaltige Hilfe, der Dank<br />

für die Spende und die Zufriedenheit unserer<br />

Freunde und Förderer haben in unserer<br />

Spendenwerbung allerhöchste Priorität.<br />

Ganz bewusst setzen wir damit die »<strong>Bethel</strong>er<br />

Tradition des Dankens« von Friedrich<br />

von Bodelschwingh fort. Der Dank für die<br />

Unterstützung benachteiligter Menschen<br />

ist wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit<br />

– jede Spende wird unabhängig von ihrem<br />

materiellen Wert gewürdigt. Die besondere<br />

Bedeutung des Dankens drückt sich in<br />

<strong>Bethel</strong> auch räumlich aus. So sind Spenden­<br />

und Nachlassabteilung sowie die Briefmarkenstelle<br />

und die Öffentlichkeitsarbeit im<br />

Haus »Dankort« unter gebracht – dem »Ort<br />

des Dankens«.<br />

Einst wie heute gilt ein Wort von Friedrich<br />

von Bodelschwingh:<br />

»Ich möchte nicht das Geld der Menschen<br />

gewinnen, sondern ihre Herzen.«<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zu den Aufgaben der Zentralen Öffentlichkeitsarbeit<br />

der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> gehört es neben der<br />

Kommunikation mit den Freunden und<br />

Förderern auch, Beziehungen zur allgemeinen<br />

Öffentlichkeit zu pflegen. Zum einen<br />

werden Gäste und Besucher direkt über die<br />

diakonische Arbeit informiert. Zum anderen<br />

werden Informationen durch Ausstellungen<br />

über <strong>Bethel</strong>, durch Unterrichtsprojekte an<br />

Schulen oder die Beteiligung an Messen<br />

und besonderen Veranstaltungen, wie zum<br />

Beispiel Kirchen tagen, vermittelt. Weitere<br />

Information geschieht über die Medienöffentlichkeit,<br />

indem <strong>Bethel</strong> mit Journalisten<br />

und Redaktionen von Zeit ungen,<br />

Zeitschriften, Radio und Fernsehen zusammenarbeitet.<br />

Dabei bemüht sich <strong>Bethel</strong>, die<br />

Gesellschaft allgemein über den Alltag von<br />

behinderten, kranken oder benachteiligten<br />

Menschen zu informieren, Unterstützungs­<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />

und Assistenzmöglichkeiten sowie Wohn­<br />

oder Therapieangebote vorzustellen. Dazu<br />

gehören unter anderem Berichte über die<br />

Betreuung von Menschen mit Behinderung,<br />

Reportagen aus einer Werkstatt für behinderte<br />

Menschen, über Förderprojekte zur<br />

beruflichen Orientierung oder über Therapien<br />

für Menschen mit Epilepsie.<br />

In Deutschland haben rund acht Millionen<br />

Bürger einen Schwerbehindertenausweis,<br />

und knapp eine Million Menschen ist epilepsiekrank.<br />

Die <strong>Bethel</strong>er Öffentlichkeitsarbeit<br />

möchte informieren und Bewusstsein für die<br />

besonderen Lebenslagen von Menschen mit<br />

Behinderung schaffen. Aus diesem Bewusstsein<br />

heraus entsteht dann häufig die Motivation,<br />

<strong>Bethel</strong>s Arbeit interessiert zu begleiten,<br />

vielleicht ehrenamtlich mitzuarbeiten<br />

oder auch <strong>Bethel</strong> mit Sach­ oder Geldspenden<br />

zu unterstützen.<br />

Ausblick auf Planungen und Vorhaben<br />

bis 2013<br />

Neben allen umgesetzten und noch anstehenden<br />

fachlichen Neuerungen steht das<br />

Jahr <strong>2012</strong> ganz im Zeichen eines großen<br />

Jubiläums. 130 Jahre Eckardtsheim feiert<br />

<strong>Bethel</strong> mit einem vielfältigen Programm.<br />

Dieser Ortsteil von Bielefeld war die erste<br />

Arbeiterkolonie in Deutschland und wurde<br />

1882 von Friedrich von Bodelschwingh<br />

gegründet. Dazu gehören die Ausstellung<br />

»Von der Anstalt zur Ortschaft«, die ganzjährig<br />

an wechselnden Orten zu sehen ist,<br />

sowie Theateraufführungen, Musikveranstaltungen,<br />

das tradi tionelle Eckardtsheimer<br />

Ortschaftsfest und ein Festgottesdienst im<br />

Frühsommer <strong>2012</strong>.<br />

Im Jahr 2013 wird besonders die Arbeit für<br />

Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt<br />

der Öffentlichkeitsarbeit stehen. Die Briefmarkenstelle<br />

<strong>Bethel</strong>, durch die es zahlreiche<br />

Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung<br />

gibt, wird 125 Jahre alt. Hier finden<br />

rund 125 Menschen mit Behinderung gute<br />

Arbeitsmöglichkeiten, 25 Be schäftigte arbeiten<br />

direkt in der Briefmarkenstelle und weitere<br />

100 in verschiedenen Werkstätten oder<br />

Beschäftigungstherapien. Außerdem wird<br />

im Jahr 2013 die Handweberei 100 Jahre<br />

9 | 9<br />

Als Mitglied des Deutschen Spendenrates gelten für die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

die Grundsätze »Dem Gemeinwohl und dem Spender verpflichtet – Grundsätze des Deutschen<br />

Spendenrates e.V.«, die wir hier in Auszügen veröffentlichen. Die komplette Fassung finden Sie unter<br />

www.bethel.de/spenden/deutscher_spendenrat.html<br />

»Das Verhalten gemeinnütziger Organisationen genügt einem besonders eng gefassten<br />

ethisch-moralischen Kodex<br />

Mitglieder­ und Spendenwerbung mit Geschenken, Vergünstigungen oder dem Versprechen bzw. der<br />

Gewährung von sonstigen Vorteilen zu betreiben, die unverhältnismäßig ist, ist grundsätzlich unzulässig.<br />

Provisionszahlungen bei der Einwerbung von Mitgliedern oder Zuwendungen* sind in engen Grenzen<br />

und unter Beachtung von Wirtschaftlichkeit und Verhältnismäßigkeit zulässig. Sie sind im Finanzbericht<br />

anzugeben.<br />

Werbung, die gegen die guten Sitten und anständigen Gepflogenheiten verstößt, wird unterlassen.<br />

Allgemein zugängliche Sperrlisten und Richtlinien zum Verbraucherschutz finden Berücksichtigung.<br />

Die aktuellen datenschutzrechtlichen Bestimmungen werden immer beachtet. Zusätzlich wird der Verkauf,<br />

die Vermietung oder der Tausch von Mitglieder und Spenderadressen ausgeschlossen.<br />

Gesetzliche Regeln zum Umgang mit Spenden finden Berücksichtigung; auch Zuwendungen in Form<br />

von Beiträgen, Zuschüssen und Subventionen werden nur im Sinne der Zuwendungsgeber verwendet.<br />

Die Auswahl der geeigneten Instrumente und ihr Einsatz für die Werbung von Mitgliedern und Spenden<br />

erfolgt sorgfältig und verantwortungsbewusst. Bei Formen des Direktmarketings wie Brief­, Telefon­,<br />

Haustür und Straßenwerbung* bleiben die Persönlichkeitsrechte der Angesprochenen gewahrt.<br />

Beim unmittelbaren persönlichen Zielgruppenkontakt (Haustür­ und Straßenwerbung, Telefonmarketing)<br />

dürfen die Angesprochenen nicht unter psychischen Druck gesetzt werden.«<br />

<strong>Bethel</strong> ist Mitglied<br />

* Über die Vorgaben des Spendenrates hinaus, werden grundsätzlich keine Provisionszahlungen<br />

geleistet. Spendendirektmarketing in Form von Haustür- und Straßenwerbung führen wir<br />

grundsätzlich nicht durch.<br />

alt. Sie wurde von Julia von Bodelschwingh<br />

gegründet und von der Bauhaus­Künstlerin<br />

Benita Koch­Otte entscheidend geprägt.<br />

Auch heute werden hier zahlreiche Textilien<br />

hergestellt. Das Spektrum reicht von leinenen<br />

Geschirrtüchern bis hin zu kunstvollen<br />

Wandbehängen; auch Antependien mit biblischen<br />

Motiven für Kirchen oder Gemeindehäuser<br />

werden gewebt.<br />

Für das Jahr 2013 ist zudem ein neues<br />

Jahresspendenprojekt beschlossen worden.<br />

Unter dem Stichwort »Kinder« bitten die<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

ihre Freunde und Förderer um Unterstützung<br />

für die Weiterentwicklung der Angebote<br />

zum Wohle kranker oder behinderter<br />

Kinder. So setzt sich <strong>Bethel</strong> zum Beispiel in<br />

der Kinderklinik, in Pflegeeinrichtungen, in<br />

der Kinder­Epilepsieklinik Kidron, in der<br />

Kinder­ und Jugendpsychiatrie, in Pflegefamilien,<br />

in Förderschulen oder auch in<br />

integrativen Tagesstätten und Schulangeboten<br />

für Kinder ein.


10 | 11<br />

Wirtschaftliche Gesamtentwicklung <strong>2011</strong><br />

Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat sich für <strong>Bethel</strong><br />

trotz der Unsicherheiten durch die Finanzkrise<br />

befriedigend entwickelt. Die Gesamterträge<br />

der konsolidierten Ge winn­ und<br />

Verlustrechnung der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> einschließlich aller Tochtergesellschaften<br />

und Mehrheitsbeteiligungen<br />

lagen <strong>2011</strong> bei rund 958 Millionen<br />

Euro. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr<br />

2010 eine Steigerung um rund 5,8 Prozent.<br />

Die Steigerung der Gesamterträge geht auf<br />

eine höhere Auslastung unserer Plätze und<br />

Betten zurück. Besonderen Anteil daran hatten<br />

die Krankenhäuser, die Behindertenhilfe<br />

und die psychiatrischen Hilfen. Während<br />

in der Wohnungslosenhilfe Plätze abgebaut<br />

wurden, kam es in der Jugend hilfe<br />

zu vermehrter Nachfrage nach stationären<br />

Betreuungen. Hohe fachliche Standards,<br />

das Angebot differenzierter Wohnformen<br />

und vielfältige Zusatzangebote bewirkten<br />

insgesamt eine gute Nachfrage. Auch die<br />

Werkstätten für Menschen mit Behinderung<br />

waren gut ausgelastet – ein Indiz dafür,<br />

dass <strong>Bethel</strong> als verlässlicher Partner in der<br />

Wirtschaft wahrgenommen wird.<br />

Die gestiegenen Gesamterträge und die<br />

zufriedenstellende Entwicklung im Jahresverlauf<br />

haben zu einem positiven Ergebnis<br />

des diakonischen Unternehmens insgesamt<br />

geführt. Die Gewinn­ und Verlustrechnung<br />

1.000.000.000<br />

800.000.000<br />

600.000.000<br />

400.000.000<br />

200.000.000<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />

0<br />

905.589.000<br />

957.689.000<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

schloss <strong>2011</strong> mit einem Ergebnis von 6,14<br />

Millionen Euro ab.<br />

Einen großen Anteil am Ergebnis für <strong>2011</strong><br />

haben erneut die Freunde und Förderer<br />

<strong>Bethel</strong>s. Ohne ihre großherzige Unterstützung<br />

wären eine Aufrechterhaltung der<br />

bestehenden und die Erschließung neuer<br />

Angebote kaum möglich. Im Jahr <strong>2011</strong><br />

wurde <strong>Bethel</strong> von den Freunden und Förderern<br />

mit Spenden und Nachlässen in Höhe<br />

von 37.857.549,61 Euro bedacht.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnten so neue Angebote<br />

aufgebaut und die bestehenden Hilfebereiche<br />

stetig weiterentwickelt werden. Ein<br />

besonderer Schwerpunkt lag dabei wie in<br />

den Vorjahren auf dem Ausbau der ambulanten<br />

Dienste und von Einrichtungen in<br />

den Regionen. Damit verbunden waren<br />

erhebliche Investitionen.<br />

Die Sachinvestitionen lagen <strong>2011</strong> mit 52,1<br />

Millionen Euro nur leicht unter dem Vorjahr<br />

(2010 rund 54 Millionen Euro). 43,3 Prozent<br />

der Investitionen wurden durch Eigenmittel,<br />

19,5 Prozent durch Spenden und Nachlässe,<br />

24,8 Prozent durch Zuschüsse und 12,4 Prozent<br />

durch Darlehen finanziert.<br />

Zu den größten einzelnen Investitionsobjekten<br />

im Jahr <strong>2011</strong> gehörten der Weiterbau<br />

des Kinderhospizes <strong>Bethel</strong> mit 2,8<br />

Millionen Euro (Investitionsanteil <strong>2011</strong>), ein<br />

Konsolidierte Gesamterträge in Euro Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

15.713<br />

16.037<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Wohnverbund in Hamm mit 24 Plätzen für<br />

Menschen mit Behinderung für 1,8 Millionen<br />

Euro, der Umbau des Hauses Enon in<br />

der Ortschaft <strong>Bethel</strong> zum Fachkrankenhaus<br />

für 1,4 Millionen Euro und der Neubau des<br />

Matthias­Claudius­Hauses in Düsseldorf für<br />

2,5 Millionen Euro. In die Renovierung des<br />

Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge<br />

in Berlin wurden rund 1,3 Millionen<br />

Euro investiert.<br />

Die Refinanzierung der Arbeit der Wohlfahrtseinrichtungen<br />

gerät auch aufgrund<br />

der Finanzkrise der öffentlichen Haushalte<br />

unter starken Druck. Im Jahresverlauf <strong>2011</strong><br />

war eine deutliche Dämpfung der konjunkturellen<br />

Entwicklung zu verzeichnen.<br />

Die dennoch insgesamt positive gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung mit geringer<br />

Arbeitslosigkeit und erhöhtem Steueraufkommen<br />

hat nicht zu einer besseren finanziellen<br />

Ausstattung der Sozialleistungsträger<br />

Kreise und Kommunen geführt. So stellten<br />

die Kostenträger, die im Wesentlichen die<br />

Arbeit <strong>Bethel</strong>s refinanzieren, nicht mehr<br />

Mittel zur Verfügung. Für die Zukunft<br />

zeichnen sich auch deutlich schwierigere<br />

Verhandlungen zwischen <strong>Bethel</strong> und den<br />

Kostenträgern ab.<br />

Demgegenüber steht gleichzeitig eine<br />

höhere Nachfrage nach unseren Unterstützungs­<br />

und Betreuungsangeboten, denn die<br />

Lebenserwartung steigt auch bei Menschen<br />

mit Behinderung an. Gleichzeitig werden<br />

mehr alte oder hochbetagte Menschen<br />

behindert und benötigen Unterstützung.<br />

Die diakonische Arbeit ist in allen Hilfebereichen<br />

besonders personalintensiv. Menschen<br />

zu betreuen und sie in ihrem täglichen<br />

Leben zu unterstützen erfordert<br />

vor allem unmittelbare Zuwendung durch<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So werden<br />

jährlich rund 70 Prozent des in <strong>Bethel</strong><br />

eingesetzten Finanzvolumens für Personalkosten<br />

benötigt.<br />

Die Zahl der <strong>Bethel</strong>­Beschäftigten ist mit<br />

16.037 im Vergleich zum Vorjahr (2010:<br />

15.713) leicht angestiegen.


12 | 13<br />

Wichtige Ereignisse im Jahr <strong>2011</strong><br />

u Seit Jahresbeginn ist Lobetal die vierte<br />

Stiftung der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />

<strong>Bethel</strong>. Die ehemaligen Hoffnungstaler<br />

Anstalten Lobetal wurden zum 1. Januar<br />

<strong>2011</strong> zur »Hoffnungstaler Stiftung Lobetal«.<br />

Die Stiftung Lobetal und weitere Gesellschaften<br />

umfassten zahlreiche Einrichtungen<br />

in Berlin und Brandenburg mit rund 3.300<br />

Plätzen für kranke, behinderte oder benachteiligte<br />

Menschen und beschäftigt 3.100<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll­<br />

und Teilzeit. Das Zentrum der Stiftung ist<br />

die Ortschaft Lobetal. Sie liegt 15 Kilometer<br />

nordöstlich von Berlin, im Landkreis Barnim.<br />

Hier wurde 1905 auf Initiative Friedrich<br />

von Bodelschwinghs eine Arbeiterkolonie<br />

gegründet, um arbeits­ und obdachlosen<br />

Menschen aus Berlin eine neue Lebensperspektive<br />

zu bieten.<br />

u Nach knapp zwölfmonatiger Bauzeit<br />

konnten im März <strong>2011</strong> die ersten Bewohnerinnen<br />

und Bewohner in das neue Seniorenzentrum<br />

Dissen einziehen. In der südniedersächsischen<br />

Stadt investierte <strong>Bethel</strong><br />

6.737.907,12 Euro. Es entstand ein Pflegeheim<br />

mit insgesamt 68 Plätzen. In der<br />

benachbarten Seniorenwohn anlage gibt<br />

es 22 barrierefreie Wohnungen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />

Mit dem Bau des Seniorenzentrums setzte<br />

<strong>Bethel</strong> für die Bürgerinnen und Bürger ein<br />

wohnortnahes, gemeinwesenorientiertes<br />

Wohn­, Beratungs­ und Betreuungskonzept<br />

um, das in dieser Form bislang fehlte.<br />

u Eingangstor zu beruflicher Teilhabe:<br />

Das »Bildungszentrum Schopf« in Bielefeld<br />

wurde im März <strong>2011</strong> eröffnet. Spenden<br />

in Höhe von 3.523.201,63 Euro haben das<br />

Projekt ermöglicht. In dem neuen Bildungszentrum<br />

werden junge Menschen mit<br />

Behinderung so gefördert und ausge bildet,<br />

dass sie trotz ihrer Beeinträchti gun gen eine<br />

Arbeit ausüben können und möglichst eine<br />

Beschäf tigung auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

finden. In der neuen Einrichtung werden die<br />

jungen Menschen befähigt, am Arbeitsprozess<br />

teilzunehmen. Gleichzeitig sollen sie<br />

eine anregende und befriedigende Beschäftigung<br />

haben. 90 junge Menschen mit<br />

Behinderung werden nach ihrem Schulabschluss<br />

– in der Regel an einer Förderschule<br />

– ausgebildet. Im Bildungszentrum Schopf<br />

finden sowohl die praktische als auch die<br />

theoretische Qualifizierung in zahlreichen<br />

Berufs feldern statt. Das Spektrum reicht<br />

von »Lehrwerkstätten« bis hin zu Bildungsgängen<br />

in der »Internet­Welt«. Die entsprechenden<br />

Arbeitsfelder sind: Holz­ und<br />

Metallbereich, Gastronomie, Haus wirtschaft,<br />

Industriemontage, Lager und Logistik, Verwaltung,<br />

Dienstleistungen.<br />

u Für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />

wurde der Christophorus­Hof<br />

in Rüdnitz bei Berlin saniert. Hinzu kam<br />

ein Neubau auf demselben Gelände. Die<br />

Einweihung der in der Ortsmitte gelegenen<br />

Einrichtung mit 23 Therapie­ und Wohnplätzen<br />

fand Anfang Juni <strong>2011</strong> statt. Das<br />

Hilfeangebot war vorher auf drei Standorte<br />

verteilt. Das Hilfekonzept im Christophorus­<br />

Hof umfasst sozialtherapeutische Angebote<br />

sowie Unterstützung im Wohnen und bei<br />

der Gestaltung des Alltags.<br />

u Ende einer Ära: Im Juni <strong>2011</strong> wurde die<br />

allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt. Damit<br />

verschwindet der Zivildienst, der lange Zeit<br />

aus dem deutschen Sozial­ und Gesundheitssystem<br />

nicht wegzudenken war.<br />

Mit zeitweise bis zu 350 Zivildienstleistenden<br />

war <strong>Bethel</strong> lange eine der größten<br />

Zivildienst­Einrichtungen bundesweit.<br />

Doch <strong>Bethel</strong> ist gut aufgestellt für die<br />

Zukunft: Das diakonische Unternehmen hat<br />

sich vorzeitig auf ein mögliches Ende des<br />

Zivildienstes eingestellt und bietet seit zehn<br />

Jahren das »<strong>Bethel</strong>jahr« als Freiwilliges<br />

Soziales Jahr, künftig auch als Bundesfreiwilligendienst,<br />

an.<br />

u Sportlicher Höhepunkt im Juni <strong>2011</strong><br />

waren die 15. »<strong>Bethel</strong> athletics«. Fröhliche<br />

Spiele und leidenschaftliche Wettkämpfe<br />

werden den rund 2.800 Sportlern, Helfern<br />

und Besuchern als ein ganz besonderes<br />

Ereignis in Erinnerung bleiben. Die Disziplinen,<br />

in denen sich die Sportlerinnen und<br />

Sportler messen konnten, reichten von Judo<br />

über 50­Meter­Lauf bis hin zu Golf. Es gab<br />

auch zahlreiche wettbewerbsfreie Angebote.<br />

Neben dem sportlichen Ehrgeiz und<br />

dem Spaß an der Bewegung galt vor allen<br />

Dingen: »Dabei sein ist alles!«


14 | 15<br />

u Ein sportlicher Traum ging Anfang Juli<br />

<strong>2011</strong> für eine Schülerin der Mamre­Patmos­<br />

Förderschule in Erfüllung: Tennis­Spielerin<br />

Sophia Schmidt nahm an den Special<br />

Olympics World Games in Athen teil. Das<br />

Nesthäkchen der achtköpfigen deutschen<br />

Mannschaft schlug sich bei seiner olympischen<br />

Premiere mit Bravour: Gold und<br />

Silber brachte die Tennis­Hoffnung mit nach<br />

Hause.<br />

u Ein ganz besonderes Projekt ist das<br />

Kinderhospiz <strong>Bethel</strong>, das in der Ortschaft<br />

<strong>Bethel</strong> entstanden ist. Im Juli <strong>2011</strong> konnte<br />

das Richt fest gefeiert werden. Inzwischen<br />

wurde das Gebäude fertiggestellt, und die<br />

ersten Gäste konnten aufgenommen werden.<br />

Offiziell eröffnet wurde das Kinderhospiz<br />

im Mai <strong>2012</strong>.<br />

Im neuen Kinderhospiz <strong>Bethel</strong> finden bis<br />

zu zehn Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden<br />

Krankheiten Aufnahme –<br />

zusammen mit ihren Familien. Die Baukosten<br />

betrugen 5,2 Millionen Euro und sind<br />

komplett durch Spenden der Freunde und<br />

Förderer <strong>Bethel</strong>s finanziert worden.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />

u Seit 15 Jahren gibt es die Reithalle in<br />

<strong>Bethel</strong>. Das Therapeutische Reiten erhielt<br />

mit der Reitanlage eine deutliche Aufwertung.<br />

Aus diesem Anlass fanden Anfang<br />

Oktober <strong>2011</strong> eine ganztägige Fachtagung<br />

und eine Jubiläums feier statt. Heute versteht<br />

sich der Reitstall als integrativer Treffpunkt<br />

für Menschen mit und ohne Behinderung,<br />

den es in <strong>Bethel</strong> bereits seit über 30<br />

Jahren gibt.<br />

Ein siebenköpfiges Team von Fachleuten ist<br />

für die Therapieangebote und die Koordination<br />

des Reitstalls zuständig. Es gibt neun<br />

gut ausgebildete Therapiepferde. Angeboten<br />

werden die Heilpädagogische Förderung<br />

mit dem Pferd, die Hippotherapie sowie das<br />

Reiten als Freizeitbeschäftigung und Sport<br />

für Menschen mit Behinderung.<br />

u Spielnachmittage, Theaterbesuche,<br />

Kegeln, Basteln, Kaffeetrinken – das neue<br />

Begegnungszentrum in Halle hat viel zu<br />

bieten. Die Einrichtung, die im November<br />

<strong>2011</strong> eröffnet wurde, soll Begegnungen<br />

zwischen Menschen mit und ohne Behinderung<br />

fördern. Der Treffpunkt befindet sich<br />

in einem Neubau, in dem auch sieben Mietwohnungen<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

entstanden sind.<br />

u Vor 125 Jahren begann das Engagement<br />

<strong>Bethel</strong>s für psychisch kranke Menschen. Das<br />

zeigten eine Ausstellung und diverse Veranstaltungen<br />

anlässlich des Jubiläums im<br />

November <strong>2011</strong> in der Historischen Sammlung<br />

<strong>Bethel</strong>. Die Arbeit begann 1886 mit<br />

einem Nervensanatorium für Privatpatientinnen.<br />

1911 wurde der Grundstein der<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

<strong>Bethel</strong> gelegt. Die Psychiatriereform in<br />

den 1970er­Jahren brachte auch für <strong>Bethel</strong><br />

große Ver änderungen in der Arbeit mit psychisch<br />

erkrankten Menschen. So wurde bis<br />

in die heutige Zeit ein umfangreiches Netz<br />

an bedarfsgerechten und gemeindenahen<br />

Hilfen entwickelt. Mit vielen Konzepten leistet<br />

<strong>Bethel</strong> in diesem Hilfefeld, das sowohl<br />

die Behandlung als auch die Eingliederungshilfe<br />

umfasst, Pionierarbeit in Deutschland.<br />

u Für das neue Friedrich­Wasmuth­Haus,<br />

eine Einrichtung der Altenhilfe in Hannover­<br />

Stöcken, erfolgte im Dezember <strong>2011</strong> der<br />

erste Spatenstich. Das bisherige Gebäude<br />

aus den 1960er­Jahren wird bis zum Herbst<br />

2013 einem modernen Neubau weichen.<br />

Die Baukosten belaufen sich auf 7,15 Milli­<br />

onen Euro. Das Haus wird 88 Einzelzimmer,<br />

verteilt auf vier Ebenen, und eine Tagespflege<br />

für 15 Gäste haben. Für die Bewohner und<br />

Gäste stehen neben einer großzügigen<br />

Cafeteria gemütliche Aufenthaltsbereiche<br />

auf den Etagen, eine Kapelle sowie ein neu<br />

gestalteter, behindertengerechter Garten<br />

zur Verfügung.<br />

Auch im Bielefelder Stadtteil Senne baut<br />

<strong>Bethel</strong> seit Dezember <strong>2011</strong>. Für den Neubau<br />

des modernen Seniorenzentrums<br />

Breipohls Hof wurde ein 3.558 qm großes<br />

Grundstück in zentraler Lage ge wählt. Hier<br />

entsteht ein differenziertes, stadtteilorientiertes<br />

Wohn­ und Pflegeangebot. Für das<br />

Bauprojekt einschließlich Einrichtung und<br />

Ausstattung wird eine Investitionssumme<br />

von 9,1 Millionen Euro veranschlagt. Bis<br />

Ende <strong>2012</strong> entsteht hier ein umweltfreundliches<br />

Passivhaus mit 72 Pflege­ und 8<br />

Wohngruppenplätzen sowie 17 barrierefreien<br />

Wohnungen, deren Bewohner in<br />

unterschiedlichem Umfang versorgt und<br />

unterstützt werden. Beide Neubauten sind<br />

Teil des Jahresspenden pro jekts »In Würde<br />

alt werden«.


16 | 17<br />

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!<br />

In großer Treue und Verbundenheit haben uns auch im Jahr <strong>2011</strong> viele<br />

Spenderinnen und Spender unterstützt und in unserer Arbeit begleitet.<br />

Dafür sind wir sehr dankbar! Jede Gabe ist wertvoll – in diesem Bewusstsein<br />

haben wir die Geldspenden, Nachlässe, Briefmarken, Altkleider und<br />

Sachspenden entgegengenommen. Mit dieser Unterstützung konnten wir<br />

Menschen mit Behinderungen, kranken, alten und sozial benachteiligten<br />

Menschen in ihrem Leben helfen. Wir danken für das große Vertrauen, das<br />

uns in dieser Hinsicht von so vielen Menschen entgegengebracht wird!<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnten wir insgesamt 33.161.751,33 Euro an Spenden<br />

und Nachlässen für viele Projekte der Hilfe für kranke, behinderte und<br />

alte Menschen einsetzen. Darüber hinaus konnten wir uns über Sachspenden<br />

und Briefmarkenspenden freuen. Insgesamt erhielten wir 103.498<br />

Sendungen mit Briefmarken und weitere 31.295 Sachspenden. Briefmarkenund<br />

Sachspenden spielen nach wie vor eine wichtige Rolle für <strong>Bethel</strong>,<br />

besonders für die Arbeit und Beschäftigung behinderter Menschen.<br />

Auch dafür herzlichen Dank!<br />

Das Vertrauen unserer Spenderinnen und Spender stärkt uns und nimmt<br />

uns gleichzeitig in die Pflicht, äußerst gewissenhaft mit den Spenden um ­<br />

zugehen und über ihre Verwendung zu berichten. Im vergangenen Jahr<br />

und auch in <strong>2012</strong> ist das Thema »In Würde alt werden« unser Jahresspendenprojekt.<br />

Schwerpunktmäßig haben wir dabei für den Neubau von zwei<br />

Alten­ und Pflegeheimen in Bielefeld und Hannover gesammelt; beide sind<br />

inzwischen im Bau und können voraussichtlich zum Jahresende <strong>2012</strong> und<br />

im ersten Halbjahr 2013 eröffnet werden. Allen, die dazu einen Beitrag<br />

geleistet haben, danken wir von Herzen!<br />

Wir sind uns sehr darüber im Klaren, dass viele Spenderinnen und Spender<br />

nur unter persönlichem Verzicht ihre Spenden für <strong>Bethel</strong> leisten können.<br />

Trotzdem anderen Menschen etwas zu schenken – das bedeutet, ihnen<br />

etwas mehr Freude, etwas mehr Liebe und etwas mehr Wärme im Leben<br />

zu ermöglichen. Wir freuen uns sehr, dass das in <strong>Bethel</strong> auch im Jahr <strong>2011</strong><br />

mit der Unterstützung unserer Freundinnen und Freunde gelungen ist!<br />

Auf den folgenden Seiten möchten wir zeigen, welche vielfältigen Hilfen<br />

durch die großzügige Unterstützung der Freunde und Förderer <strong>Bethel</strong>s möglich<br />

geworden sind. Mit dem Projektbericht geben wir Ihnen einen Überblick<br />

über die verschiedenen Hilfefelder <strong>Bethel</strong>s für kranke und be hinderte<br />

Menschen. Wir möchten Ihnen die verschiedenen Hilfefelder kurz vorstellen<br />

und beispielhaft jeweils ein verwirklichtes Spendenprojekt näher beschreiben.<br />

Darüber hinaus wollen wir Sie gerne über den Stand der Jahresspendenprojekte<br />

der letzten fünf Jahre auf dem Laufenden halten. Im darauf<br />

folgenden Finanzbericht haben wir wesentliche Kennzahlen des Bereichs<br />

Spenden für Sie zusammengestellt; der Jahresabschluss ist von externen<br />

Wirtschaftsprüfern testiert worden.<br />

Zu dieser Transparenz haben wir uns als Mitglied des Deutschen Spendenrates<br />

verpflichtet, sie ist uns ein besonderes Anliegen. Für all Ihre Unterstützung<br />

unserer diakonischen Arbeit danken wir sehr herzlich.<br />

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18 | 19<br />

Projektbericht<br />

Nicht alle Menschen mit einer Epilepsie<br />

können eigenständig oder in ihrer Familie<br />

leben. Kommt eine Behinderung zu der<br />

Anfallserkrankung hinzu, sind Betroffene<br />

oft auf eine stationäre Unterstützung angewiesen.<br />

Eine Epilepsie und eine zusätzliche<br />

Behinderung können das Leben enorm einschränken.<br />

Umso wichtiger ist es, negative<br />

Folgen zu mildern.<br />

Auch in den Häusern Emmaus, Ophra und<br />

Mamre in Bielefeld leben Menschen mit<br />

einer Epilepsie und einer zusätzlichen Behinderung.<br />

Sie werden durch pädagogisch und<br />

pflegerisch ausgebildete Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter betreut und so gefördert,<br />

dass sie ein möglichst selbstbestimmtes<br />

Leben führen können. Manche von ihnen<br />

haben eine komplexe, sehr schwere Be hinderung.<br />

Damit sie trotzdem im Alltag zurechtkommen,<br />

ist eine besondere Einzelbetreuung<br />

erforderlich.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />

Hilfefeld_Epilepsie<br />

Für anfallskranke Menschen unterhält <strong>Bethel</strong> ein be eindruckendes<br />

Netzwerk an Hilfen, das europaweit eine<br />

führende Stellung einnimmt. Die beiden Epilepsie­Zentren<br />

<strong>Bethel</strong> und Berlin­Brandenburg gehören ebenso dazu wie<br />

Wohn­, Arbeits­ und Beschäftigungsangebote. Die <strong>Bethel</strong>er<br />

Rehabilitations klinik für Menschen mit Epi lepsie war die erste<br />

ihrer Art in Deutschland, und das Berufsbildungswerk ist<br />

immer noch das einzige, das sich auf anfallskranke Menschen<br />

in besonderer Weise spezialisiert hat. Für das Hilfefeld<br />

»Epilepsie« wurden Spenden in Höhe von 2.289.776,61 Euro<br />

eingesetzt.<br />

u Therapie und Förderung bei hohem Betreuungsbedarf<br />

Zusätzliche Assistentinnen und Assistenten<br />

helfen den Menschen dabei, den Tag<br />

sinnvoll zu gestalten. Der Blick ist darauf<br />

gerichtet, was sie können – nicht darauf,<br />

was sie nicht können: Durch eine zielgerichtete<br />

Förderung werden die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner darin unterstützt, vorhandene<br />

Fähigkeiten weiterzuentwickeln und<br />

neue aufzubauen. Damit sie trotz ihrer sehr<br />

schweren Behinderung ein möglichst erfülltes<br />

Leben führen können, ist es auch wichtig,<br />

dass sie an Freizeitangeboten und an<br />

der Gemeinschaft mit anderen Menschen<br />

teilhaben können. Ohne die Hilfe von Assistentinnen<br />

und Assistenten wäre ihnen<br />

dieses nicht möglich.<br />

Der erhöhte Personaleinsatz ist für die<br />

Lebensqualität der Menschen von großer<br />

Bedeutung; er wird nicht durch Sozialleistungsträger<br />

refinanziert. Darum wurden<br />

für Einzelbetreuungen von Menschen mit<br />

besonderem Hilfebedarf in den Häusern<br />

Emmaus, Ophra und Mamre 220.100,00<br />

Euro aus Spendenmitteln eingesetzt.<br />

Anfang 2009 eröffnete <strong>Bethel</strong> in der niedersächsischen<br />

Landeshauptstadt Hannover<br />

das erste Diagnostik­ und Therapiezentrum<br />

für gewaltgeschädigte Kinder. Unter dem<br />

Namen »Kind in Diagnostik« (KiD) bietet die<br />

Einrichtung zehn Plätze für Kinder im Alter<br />

von vier bis zwölf Jahren an. Sie verweilen<br />

durchschnittlich sechs Monate in dem Zentrum.<br />

In dieser Zeit wird mit einem hohen<br />

Maß an Professionalität, Geduld und Einfühlungsvermögen<br />

geklärt, wie die zukünftige<br />

Hilfe für jedes Kind im Einzelfall aussehen<br />

muss.<br />

In der Einrichtung KiD wird aber nicht<br />

nur der Hilfebedarf festgestellt, die Kinder<br />

werden dort auch therapeutisch begleitet.<br />

Kunsttherapeutisches Malen, psychomotorische<br />

Übungen, Tanztherapie und das<br />

Fördern persönlicher Ressourcen zielen<br />

darauf ab, entstandene Beziehungsängste<br />

des Kindes zu lösen und es in seinem Selbst<br />

zu stärken. Wenn die jungen Menschen<br />

Beziehungen nicht mehr feindlich gegenüberstehen<br />

und bereit sind zu Veränderungen,<br />

können sie sich auf längerfristige Maßnahmen<br />

einlassen. So wurde ein spezielles<br />

Therapieangebot für Kinder mit schweren<br />

Bindungsstörungen und Traumatisierungen<br />

aufgebaut und mit Spenden in Höhe von<br />

32.530,49 Euro finanziert.<br />

Neben dem Diagnostik­ und Therapiezentrum<br />

gehört zu KiD auch eine Wohngruppe.<br />

Sie gewährleistet eine fachgerechte Nach­<br />

Hilfefeld_Jugendhilfe<br />

Zahlreiche Kinder und Jugendliche werden in ihren Familien<br />

vernachlässigt oder erleiden dort Gewalt und Missbrauch.<br />

Die <strong>Bethel</strong>er Jugendhilfe unterstützt betroffene junge Menschen<br />

in Nordrhein­Westfalen, Niedersachsen und Brandenburg<br />

mit unterschiedlichsten pädagogischen Hilfen – von<br />

Tages­ und Wochengruppen über Familien therapie und<br />

Krisenintervention bis hin zum betreuten Wohnen in Wohngruppen<br />

und Pflegefamilien. Für das Hilfefeld »Jugendhilfe«<br />

wurden Spenden in Höhe von 742.106,72 Euro eingesetzt.<br />

u KiD – Diagnostik und Therapie für gewaltgeschädigte Kinder<br />

sorge nach dem Aufenthalt im Zentrum.<br />

Oft müssen Kinder noch weiter pädagogisch­therapeutisch<br />

auf einen dauerhaften<br />

Lebensort vorbereitet werden. Eine passende<br />

Behandlungsgruppe zu finden, die den<br />

notwendigen geschützten Rahmen bietet,<br />

hat sich in der Praxis jedoch als schwierig<br />

erwiesen. Die Wohngruppe für acht Kinder<br />

sichert die therapeutische Arbeit, bis die<br />

Betreuung durch andere Facheinrichtungen<br />

weitergeführt wird. Für die Innenausstattung<br />

der Wohngruppe sowie die Garten­<br />

und Spielplatzgestaltung wurden 50.000,00<br />

Euro aus Spendenmitteln verwendet. Die<br />

Räumlichkeiten wurden so gestaltet, dass<br />

sie den Kindern Geborgenheit und Harmonie<br />

vermitteln.


20 | 21<br />

Für die meisten Frauen und Männer in<br />

der Einrichtung Breslaustraße in Dortmund­<br />

Hörde gibt es kein »Zurück« in ihr altes<br />

Leben und ihren bisherigen Beruf. Als Folge<br />

ihrer erworbenen Hirnschädigung benötigen<br />

sie langfristig Unterstützung. Eine gezielte<br />

Förderung hilft ihnen jedoch, möglichst viel<br />

Selbstständigkeit zurückzugewinnen.<br />

Die Einrichtung im Dortmunder Stadtteil<br />

Hörde umfasst zwei Standorte und Hilfeformen.<br />

Im Wohnheim in der Breslaustraße<br />

finden Menschen mit erworbenen Hirnschä­<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />

Hilfefeld_Menschen mit<br />

erworbenen Hirnschädigungen<br />

Plötzlich ist alles anders – bei einem schweren Verkehrsunfall<br />

oder durch einen Tumor wird das Gehirn geschädigt,<br />

und ein bisher selbstständiger Mensch ist auf Hilfe angewiesen.<br />

Mehr als 120 Betroffene finden in <strong>Bethel</strong>er Einrichtungen<br />

Unterstützung. <strong>Bethel</strong> gehörte zu den Ersten,<br />

die den besonderen Förder­ und Pflegebedarf von Menschen<br />

mit erworbenen Hirnschädigungen im Blick hatten.<br />

Für sie wurden im vergangenen Jahr Spenden in Höhe von<br />

111.792,30 Euro eingesetzt.<br />

u Ausstattung von Wohnangeboten in Dortmund<br />

digungen aus dem Großraum Dortmund<br />

seit April <strong>2011</strong> ein neues Zuhause in 24<br />

Einzelapartments mit stationärer Betreuung.<br />

Das Wohnheim liegt zentral in einem<br />

gewachsenen Wohngebiet in der Nähe von<br />

Geschäften und dem öffentlichen Personennahverkehr.<br />

Im benachbarten neuen Apartmenthaus<br />

sind zehn der elf Wohnungen für Mieter<br />

bestimmt, die von <strong>Bethel</strong> ambulant unterstützt<br />

werden. Das selbstständigere Leben<br />

in der eigenen Wohnung wird ihnen durch<br />

das Intensiv Betreute Wohnen ermöglicht.<br />

Die besondere Unterstützungsform, die<br />

Modellcharakter hat, schließt die Versorgungslücke<br />

zwischen stationärem Heimaufenthalt<br />

und klassisch ambulant betreutem<br />

Wohnen. Eine Wohnung in dem Apartmenthaus<br />

wird von <strong>Bethel</strong> als »Servicewohnung«<br />

für das Betreuungsteam genutzt.<br />

Aus Spendenmitteln wurden 20.666,77 Euro<br />

dafür eingesetzt, das Apartmenthaus Breslaustraße<br />

auszustatten. Angeschafft wurden<br />

elf Küchenzeilen. Zu einem eigenständigen<br />

Leben ge hört es, sich selbst versorgen zu<br />

können. Dank der Küchenzeilen können die<br />

Mieter im neuen Apartmenthaus, soweit es<br />

ihnen möglich ist, selbstständiger leben.<br />

21 | 21<br />

<strong>Bethel</strong> hat den Auftrag, Menschen mit einer<br />

Behinderung oder einer anderen Benachteiligung<br />

eine berufliche Teilhabe zu ermöglichen,<br />

wenn sie nicht – oder noch nicht –<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig<br />

sein können.<br />

Eine willkommene Abwechslung vom<br />

Arbeitsalltag bieten »erlebnispädagogische<br />

Maßnahmen« den Beschäftigten. In Gruppen<br />

können sie an Tagesausflügen oder<br />

sogar einmal an einem mehrtägigen Urlaub<br />

teilnehmen, sich dabei entspannen und neue<br />

anregende Eindrücke gewinnen. Die behinderten<br />

Menschen erleben eine besondere<br />

Zeit, die ihnen gut tut und an die sie gerne<br />

zurückdenken. Zugleich fördern die gemeinsamen<br />

Aktivitäten den Zusammenhalt und<br />

das Verständnis füreinander. Das wirkt auch<br />

im Arbeitsalltag positiv nach: Es gibt weniger<br />

Konflikte, wenn man sich besser kennt.<br />

Aus Spendenmitteln wurden für erlebnispädagogische<br />

Maßnahmen 27.000,00 Euro<br />

Hilfefeld_Arbeit und<br />

berufliche Rehabilitation<br />

Schon Friedrich von Bodelschwingh war es wichtig,<br />

einem arbeitsfähigen Menschen Arbeit statt Almosen<br />

zu geben. Aus diesem Gedanken heraus hat sich in den<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ein eindrucksvolles<br />

Spektrum an Hilfen zur Arbeit sowie zur beruflichen<br />

Rehabili tation und Förderung entwickelt. In vier Bundesländern<br />

bietet <strong>Bethel</strong> mehr als 4.000 Plätze für Menschen<br />

an, die im Berufsleben auf Unterstützung angewiesen sind.<br />

Für das Hilfefeld »Arbeit und berufliche Rehabilitation«<br />

wurden Spenden in Höhe von 1.434.878,54 Euro eingesetzt.<br />

u Gruppenurlaub und Tagesausflüge für behinderte Beschäftigte<br />

zur Verfügung gestellt. Viele Werkstatt­<br />

Beschäftigte nahmen an ihnen teil. Sie<br />

besuchten die Zoos in Hannover oder Osnabrück,<br />

informierten sich im Heinz Nixdorf<br />

MuseumsForum in Paderborn oder auch im<br />

Grafikmuseum in Münster und freuten sich<br />

über die Tiere im Vogelpark Heiligenkirchen.<br />

Auch das Freilichtmuseum Detmold, »potts<br />

park« in Minden und das Hubschraubermuseum<br />

Bückeburg waren Ziele der Tagesausflüge.<br />

Zwei Gruppen hatten die Gelegenheit,<br />

vier Tage in Hamburg und in Kalifornien<br />

zu verbringen – allerdings nicht im amerikanischen<br />

Kalifornien, sondern in dem<br />

der Gemeinde Schönberg an der Ostsee.<br />

Dort genossen die behinderten Menschen<br />

erholsame Tage am weißen Sandstrand<br />

und kehrten mit neuen Kräften in den<br />

Arbeitsalltag zurück.


22 | 23<br />

Das Anna­Schaumann­Stift in Langenhagen<br />

bei Hannover bietet unterschiedliche Hilfen<br />

an, damit Menschen im Alter die Unterstützung<br />

finden, die sie sich wünschen. Auf<br />

dem großen Areal des Stifts gibt es einen<br />

vollstationären Bereich mit 136 Plätzen für<br />

alte pflegebedürftige Menschen, eine Seniorenwohnanlage<br />

mit 48 Wohnungen und<br />

eine Tagespflege mit 15 Plätzen.<br />

Sowohl für die alten Menschen, die auf<br />

Hilfe angewiesen sind, als auch für die<br />

Angehörigen, die sich um sie kümmern,<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />

Hilfefeld_Altenhilfe<br />

Mit stationären Einrichtungen, ambulanten Pflegediensten,<br />

Kurzzeit­ und Tagespflegeangeboten, mit Betreutem Wohnen,<br />

Beratungsstellen und seinen Bereichen der Gerontopsychiatrie<br />

und Altersmedizin unterstützt <strong>Bethel</strong> alte Menschen.<br />

Rund 2.400 Plätze und Betten unterhält die <strong>Bethel</strong>er<br />

Altenhilfe in Nordrhein­Westfalen, Niedersachsen, Bremen,<br />

Berlin und Brandenburg. Für das Hilfefeld wurden Spenden<br />

in Höhe von 2.683.711,96 Euro eingesetzt.<br />

u Umbau der Tagespflege im Anna-Schaumann-Stift<br />

ist die Tagespflege im Anna­Schaumann­<br />

Stift eine große Bereicherung. Pflegende<br />

Angehörige überschreiten häufig die<br />

Grenzen ihrer physischen und psychischen<br />

Belastbarkeit. Die Tagespflege ermöglicht<br />

es ihnen, auch einmal an die eigenen Bedürfnisse<br />

zu denken und sich zu erholen.<br />

Für die alten Menschen bietet die Tagespflege<br />

– je nach Wunsch von montags bis<br />

freitags oder auch nur an einzelnen Tagen<br />

– ein anregendes Miteinander und eine<br />

gezielte Förderung. Mit vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />

gemeinsamen Mahlzeiten,<br />

gemeinschaftlichem Kochen und<br />

Backen sowie Gedächtnistraining, Bewegungs­<br />

und Konzentrationsübungen erleben<br />

alte hilfebedürftige Menschen dort eine<br />

abwechslungsreiche Zeit. Sie können auch<br />

die Gottesdienste und Andachten im stationären<br />

Bereich besuchen.<br />

Die Gäste in der Tagespflege des Anna­<br />

Schaumann­Stifts sind zunehmend auf<br />

Rollatoren und Rollstühle angewiesen und<br />

benötigen daher mehr Platz, um sich frei<br />

bewegen zu können. Die Räumlichkeiten<br />

wurden durch das Versetzen von Wänden<br />

entsprechend erweitert. Zugleich wurden<br />

sie modernisiert und die Küche erneuert,<br />

in der sich die Gäste am Kochen und<br />

Backen beteiligen. Die umfangreichen<br />

Baumaßnahmen wurden mit Spenden in<br />

Höhe von 90.000,00 Euro ermöglicht.<br />

23 | 23<br />

Sehen, Hören, Riechen, Spüren und Schmecken<br />

– einmal im Jahr lädt das »Reich der<br />

Sinne« im <strong>Bethel</strong>er Freizeit­ und Kulturzentrum<br />

Neue Schmiede dazu ein, Musik­,<br />

Massage­, Kreativ­ und Kulturangebote zu<br />

genießen. Während der »Woche der Wahrnehmung«<br />

können die Besucherinnen und<br />

Besucher besondere Sinneserfahrungen<br />

machen.<br />

»Tierisch gut« hieß das Motto <strong>2011</strong>. Echte<br />

Pferde und auch hölzerne, Alpakas, Hunde<br />

und Hühner hatten in der Neuen Schmiede<br />

Quartier bezogen, und rund 3.000 Gäste<br />

kamen, oft auch an mehreren Tagen. Sie<br />

bewiesen, dass die Liebe zu Tieren verbindet<br />

– junge und alte Menschen, Menschen<br />

mit und ohne Behinderung.<br />

Gerade auch für Menschen mit komplexen<br />

Behinderungen und hohem Unterstützungsbedarf<br />

ist die Woche der Wahrnehmung<br />

eine besondere Gelegenheit, Anregungen<br />

für die Sinne zu erleben – zum Beispiel<br />

beim Experimentieren mit Klangobjekten,<br />

bei Wohlfühlmassagen oder auch auf dem<br />

Rücken eines Pferdes. Im Reich der Sinne<br />

können sie selbst kreativ werden, etwa beim<br />

Malen, und sie treffen andere Menschen.<br />

Um Menschen mit sehr schweren Behinderungen<br />

die Teilnahme zu ermöglichen, werden<br />

für sie ehrenamtliche Begleitpersonen<br />

und Fahrdienste organisiert.<br />

Hilfefeld_Behindertenhilfe<br />

In <strong>Bethel</strong> finden Menschen Unterstützung, bei denen<br />

gei stige, körperliche und seelische Behinderungen in ganz<br />

unterschiedlichem Maße zusammentreffen. Die Hilfen<br />

reichen von der pflegerischen, medizinischen und psychotherapeutischen<br />

Betreuung über eine Vielfalt von Wohnangeboten<br />

bis hin zur Gestaltung der sozialen Kontakte. Im<br />

Hilfefeld »Behindertenhilfe« mit rund 2.500 Plätzen in Nordrhein­Westfalen,<br />

Berlin und Brandenburg wurden Spenden<br />

in Höhe von 9.149.482,88 Euro eingesetzt.<br />

u Eine »Woche der Wahrnehmung« im Reich der Sinne<br />

Auch Menschen ohne Handikap besuchen<br />

die »Woche der Wahrnehmung«. So wird<br />

modellhaft der Gedanke der Inklusion verwirklicht.<br />

Menschen mit und ohne Behinderung<br />

kommen hier zusammen und erleben<br />

gemeinsam eindrucksvolle Stunden, die im<br />

Alltag nachwirken.<br />

Für die »Woche der Wahrnehmung« wurden<br />

<strong>2011</strong> Spenden in Höhe von 18.032,79<br />

Euro verwendet.<br />

23 | 25


24 | 25<br />

Im Kinderzentrum des Ev. Krankenhauses<br />

Bielefeld werden junge Patienten vom Frühgeborenen<br />

bis zum Jugendlichen behandelt.<br />

Bei allen akuten und chronischen Erkrankungen<br />

sowie den unterschiedlichsten Verletzungen<br />

erhalten sie in den Kliniken für<br />

Kinder­ und Jugendmedizin und für Kinderchirurgie<br />

eine hoch qualifizierte medizinische<br />

Hilfe. Das Kinderzentrum gehört zu<br />

den größten Kinderkliniken Deutschlands.<br />

Allein in der Klinik für Kinder­ und Jugendmedizin<br />

werden jährlich mehr als 10.000<br />

Kinder und Jugendliche voll­ oder teilstationär<br />

behandelt. Hinzu kommen rund 30.000<br />

junge Patienten in den Ambulanzen der<br />

Klinik.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />

Hilfefeld_Akutkrankenhäuser<br />

<strong>Bethel</strong> betreibt das größte evangelische Akutkrankenhaus in<br />

Deutschland: Im Ev. Krankenhaus Bielefeld werden jährlich<br />

mehr als 120.000 Patienten stationär und ambulant behandelt.<br />

In Berlin gehört das Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth<br />

Herzberge zu <strong>Bethel</strong>. Beide Krankenhäuser sind Lehrkrankenhäuser<br />

– das Bielefelder für die Westfälische Wilhelms­<br />

Universität Münster, das Berliner für die Charité. So tragen<br />

sie durch Forschung und Lehre zum medizinischen Fortschritt<br />

bei. Für das Hilfefeld »Akutkrankenhäuser« wurden<br />

Spenden in Höhe von 1.117.448,90 Euro eingesetzt.<br />

u Ultraschall-Geräte für das Kinderzentrum <strong>Bethel</strong><br />

Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen<br />

erfordert neben einem besonderen<br />

pädagogischen Verständnis spezielle medizinische<br />

Kenntnisse und Methoden. Der Körper<br />

eines Kindes unterscheidet sich in vielen<br />

Faktoren von dem eines Erwachsenen. Die<br />

Fachleute im <strong>Bethel</strong>er Kinderzentrum sind<br />

entsprechend ausgebildet. Für die Behandlung<br />

von jungen Menschen ist aber auch<br />

eine kindgerechte technische Ausstattung<br />

notwendig. Die beiden Kliniken im Kinderzentrum<br />

verfügen hier über einen hohen<br />

Standard: Den kranken Säuglingen, Kindern<br />

und Jugendlichen kommen modernste<br />

diagnostische und therapeutische Verfahren<br />

zugute. Ein gutes Beispiel dafür ist der<br />

Operationssaal, in dem auch extrem kleine<br />

Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht<br />

von unter 1.000 Gramm operiert werden<br />

können. Für die Diagnostik im Kinderzentrum<br />

wurden mit Spenden in Höhe von<br />

112.891,89 Euro drei Ultraschall­Geräte<br />

angeschafft. Sie werden auf den räumlich<br />

voneinander getrennt liegenden Stationen<br />

der Kinderintensivstation, der Früh­ und<br />

Neugeborenenstation und der kinderchirurgischen<br />

Station eingesetzt, wenn für die<br />

Untersuchung Bilder des erkrankten Gewebes<br />

benötigt werden. Anders als Röntgenstrahlen<br />

sind die Schallwellen des Ultraschalls<br />

unschädlich. Das gilt auch für sensibles<br />

Gewebe. So tragen die neuen Geräte<br />

dazu bei, dass die jungen Patienten weniger<br />

belastenden Strahlen ausgesetzt sind.<br />

u Differenzierte Assistenz in Schulklassen<br />

Zum <strong>Bethel</strong>er Schulangebot gehören<br />

Förderschulen für Kinder und Jugendliche<br />

mit unterschiedlichen Einschränkungen.<br />

Junge Menschen sollen ungeachtet von<br />

Erkrankung oder Behinderung, soziokultureller<br />

Herkunft und Einkommen vielfältige<br />

Bildungschancen nutzen können.<br />

In der Mamre­Patmos­Schule, der Dothanschule<br />

und der Schule für Erziehungshilfe<br />

in Bielefeld lernen Kinder und Jugendliche<br />

mit ganz unterschiedlichem Förderbedarf.<br />

Die Mamre­Patmos­Schule richtet sich an<br />

Schülerinnen und Schüler mit leichten bis<br />

schweren und mehrfachen geistigen Behinderungen.<br />

Die meisten von ihnen haben<br />

auch eine Epilepsie. Die Dothanschule ist<br />

eine Krankenhaus­Schule für junge Patienten<br />

mit und ohne Behinderung, die in<br />

den <strong>Bethel</strong>er Kliniken über einen längeren<br />

Zeitraum behandelt werden. Schüler, deren<br />

Lern­, Leistungs­ und Sozialverhalten den<br />

Besuch einer Regelschule verhindert, werden<br />

in der Schule für Erziehungshilfe unterrichtet.<br />

Die Schülerinnen und Schüler in den Förderschulen<br />

benötigen nicht nur einen besonderen<br />

Unterricht, sondern auch eine vielfältige<br />

Unterstützung im Schulalltag. Die einen sind<br />

auf pflegerische Hilfe und Assistenz beim<br />

Essen angewiesen. Andere schaffen den<br />

Weg vom und zum Schulbus nicht alleine.<br />

Manche bedürfen einer besonderen Betreuung<br />

wegen ihres Anfallsrisikos oder ihres<br />

Hilfefeld_Schulen und Ausbildung<br />

<strong>Bethel</strong> unterhält Schulen und Ausbildungsstätten für kranke,<br />

behinderte und benachteiligte Menschen sowie Bildungsangebote<br />

für Berufe in Diakonie, Sozial­ und Gesundheitswesen<br />

an mehreren Standorten in Deutschland. Für das<br />

Hilfe feld »Schulen und Ausbildung« wurden Spenden in<br />

Höhe von 5.020.445,88 Euro eingesetzt.<br />

auffälligen Verhaltens. Für wiederum andere<br />

wird eine Begleitung notwendig, wenn<br />

sie in Schulprojekten die Selbstständigkeit<br />

einüben, zum Beispiel beim Straßenbahn­<br />

Training oder beim Einkaufen.<br />

Diese Aufgaben können von den Sonderpädagoginnen<br />

und ­pädagogen nicht ohne<br />

zusätzliche Unterstützung geleistet werden.<br />

Nichtlehrende Hilfskräfte stehen ihnen<br />

darum zur Seite, damit die Schülerinnen<br />

und Schüler optimal gefördert und begleitet<br />

werden können. Ihr Einsatz wurde mit<br />

Spenden in Höhe von 120.227,58 Euro<br />

ermöglicht, da für diese Assistenten keine<br />

öffentlichen Mittel zur Verfügung stehen.


26 | 27<br />

Der ambulante Pflegedienst des <strong>Bethel</strong>er<br />

Birkenhofs betreut mit sechs Diensten<br />

und einer Tagespflege rund 650 Menschen<br />

in der Region Hannover. Darunter sind auch<br />

immer mehr alte unheilbar erkrankte Menschen,<br />

die der Pflege bis an ihr Lebensende<br />

bedürfen. Sie wollen gerne zu Hause in<br />

ihrer vertrauten Umgebung bleiben und<br />

dort sterben.<br />

Bei todkranken Menschen verändert sich<br />

die auf Heilung ausgerichtete Pflege zu gun s ­<br />

ten einer die Lebensqualität erhaltenden<br />

Pflege. Diese erfordert von den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern ein spezielles<br />

Wissen in der Schmerztherapie und in der<br />

psychoso zialen und geistlichen Betreuung<br />

von Be troffenen und Angehörigen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />

Hilfefeld_Hospizarbeit<br />

»Wie zum Leben das Sterben als Grenze gehört, gehört<br />

zur Würde des Menschen auch die Würde des Sterbens.«<br />

Dieser Grundsatz prägt in <strong>Bethel</strong> die Hilfe für Menschen<br />

in ihrer letzten Lebensphase. Für sie engagiert sich <strong>Bethel</strong><br />

in vier Hospizen in Bielefeld, Dortmund, Berlin und Leipzig.<br />

Im Frühjahr <strong>2012</strong> wurde außerdem ein Kinderhospiz eröffnet.<br />

Auch ambulant begleitet <strong>Bethel</strong> betroffene Menschen.<br />

Für das Hilfefeld »Hospizarbeit« wurden Spenden in Höhe<br />

von 3.725.957,67 Euro eingesetzt.<br />

u Fortbildungen in der Palliativpflege in Hannover<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

ambulanten Pflegedienstes, die über dieses<br />

Fachwissen in der Palliativpflege verfügen,<br />

nahmen an einer besonderen Qualifizierung<br />

teil: Sie eigneten sich berufspäda go gische<br />

Kompetenzen an und sind nun in der Lage,<br />

ihr Wissen fachkundig an Kolle ginnen und<br />

Kollegen weiterzugeben. Davon profitieren<br />

nicht nur die Fachkräfte des Birkenhof­<br />

Pflegedienstes, sondern auch die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in den stationären<br />

Altenhilfe­Einrichtungen. In den Altenheimen<br />

werden immer mehr hochbetagte<br />

Menschen mit hohem Pflegedarf aufgenommen.<br />

Der Bedarf an Palliativpflege<br />

steigt daher auch im stationären Bereich<br />

zusehends.<br />

Für die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zur Weitergabe ihres<br />

Wissens und Könnens in der Palliativpflege<br />

wurden Spenden in Höhe von 20.000,00<br />

Euro eingesetzt.<br />

27 | 27<br />

u Pastoraler Dienst im Birkenhof<br />

Im <strong>Bethel</strong>er Birkenhof in Hannover werden<br />

Menschen mit Angeboten der Alten­ und<br />

der Jugendhilfe, mit ambulanten Pflegediensten<br />

sowie einem Bildungszentrum,<br />

das Berufsausbildungen im sozialen Bereich<br />

anbietet, unterstützt.<br />

Die Altenhilfeeinrichtungen des Birkenhofs<br />

werden von einem pastoralen Dienst begleitet.<br />

Seelsorgerinnen und Seelsorger setzen<br />

sich dafür ein, dass diakonisch geprägte<br />

Wert­ und Grundhaltungen glaubwürdig<br />

gelebt und erlebt werden können. Sie stehen<br />

dafür, dass sich die Arbeit für hilfebedürftige<br />

Menschen an christlichen Werten orientiert.<br />

Dabei wird die Religions freiheit jedes Menschen<br />

geachtet. Der pastorale Dienst ist für<br />

mehr als 2. 000 Menschen zuständig.<br />

Die Seelsorgerinnen und Seelsorger des<br />

pastoralen Dienstes gestalten Gottesdienste<br />

und Andachten, Mittagsgebete und Gesprächskreise,<br />

aber auch Beerdigungen<br />

und Aussegnungen. Und sie haben den<br />

Anspruch, niemanden mit seinen Sorgen<br />

und Nöten allein zu lassen. Gespräche mit<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern in den<br />

<strong>Bethel</strong>er Altenheimen, mit Angehörigen und<br />

mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

gehören zu ihren täglichen Aufgaben. Sie<br />

leisten Sterbebegleitung bei rund 120 Menschen<br />

jährlich und bieten eine Notfallseelsorge<br />

an. Gerade in den schwersten Stunden<br />

wollen sie den Menschen beistehen. Darum<br />

ist der Dienst rund um die Uhr erreichbar.<br />

Hilfefeld_Seelsorge, Diakonische<br />

Gemeinschaften, Mission<br />

Der christliche Auftrag bestimmt das Leben und Arbeiten<br />

in den v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>. Mit<br />

eigenen Kirchengemeinden, seelsorgerlichen Diensten<br />

und der Zusammenarbeit mit anderen Kirchengemeinden<br />

setzt sich <strong>Bethel</strong> dafür ein, den christlichen Glauben im<br />

Alltag erfahrbar zu machen. Für die Aufgaben im Bereich<br />

»Seelsorge, Gemeinde, Mission« wurden Spenden in Höhe<br />

von 3.157.257,14 Euro verwendet.<br />

Auch in der diakonischen Fortbildung<br />

von Mitarbeitern und im Aufbau von Netzwerken<br />

mit anderen Gemeinden sind die<br />

<strong>Bethel</strong>er Seelsorgerinnen und Seelsorger<br />

aktiv. Um ihren anspruchsvollen Einsatz<br />

für andere Menschen zu unterstützen, wurden<br />

Spenden in Höhe von 77.000,00 Euro<br />

verwendet.


28 | 29<br />

Das Leben auf der Straße macht krank.<br />

Chronischer Schlafmangel, schlechte hygienische<br />

Bedingungen und eine ungesunde<br />

Ernährung haben zur Folge, dass die meisten<br />

wohnungslosen Menschen dringend<br />

medizinische Hilfe benötigen. Besonders<br />

sind sie von Lungen­ und Herz­Kreislauf­<br />

Erkrankungen betroffen, aber auch weniger<br />

schwere Erkrankungen und schlecht verheilende<br />

Wunden werden zu einem Problem,<br />

wenn man immer Wind und Wetter<br />

ausgesetzt ist.<br />

Selbst wenn es ihnen gesundheitlich sehr<br />

schlecht geht, suchen wohnungslose Menschen<br />

selten einen Arzt auf. Sie verdrängen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />

Hilfefeld_Wohnungslosenhilfe<br />

Wohnungslose Menschen unterstützt <strong>Bethel</strong> bereits seit<br />

dem 19. Jahrhundert. Heute steht ein breites Spektrum<br />

an Hilfen in Nordrhein­Westfalen und Niedersachsen<br />

zur Verfügung. Dazu gehören vielfältige Wohnformen,<br />

Qualifizierungs­ und Beschäftigungsmöglichkeiten, aufsuchende<br />

medizinische Hilfen, Beratungsstellen und<br />

An gebote für eine sinnvolle Tagesgestaltung. Für das Hilfefeld<br />

»Wohnungslosen hilfe« wurden Spenden in Höhe von<br />

924.099,94 Euro eingesetzt.<br />

u Aufsuchende Gesundheitsfürsorge »streetmed«<br />

ihre Beschwerden. Oft ist es auch die<br />

Scham über die eigene soziale Lage, die<br />

sie vom Arztbesuch abhält.<br />

Seit 1996 gibt es darum »streetmed«, die<br />

aufsuchende Gesundheitsfürsorge aus<br />

<strong>Bethel</strong>. Mit einer »Praxis auf vier Rädern«<br />

fährt eine Ärztin zu den Treffpunkten und<br />

Notunterkünften wohnungsloser Menschen<br />

und leistet medizinische Hilfe. Allein<br />

dadurch verbessert sich die gesundheitliche<br />

Situation der Betroffenen aber nicht dauerhaft.<br />

Sie müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln,<br />

was ihnen gut tut. Damit sie erkennen,<br />

dass sie zu ihrer Gesundheit viel selbst<br />

beitragen können, hat <strong>Bethel</strong> ein besonderes<br />

Projekt gestartet. <strong>Bethel</strong>er Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter entwickeln gemeinsam<br />

mit den wohnungslosen Menschen Ideen<br />

für gesundheitsfördernde Maßnahmen<br />

und begleiten sie bei den Aktivitäten. Die<br />

Betroffenen gehen zum Beispiel einmal in<br />

der Woche schwimmen oder spazieren.<br />

Dabei erleben sie, dass sich durch eigene<br />

Betätigung die physische und psychische<br />

Verfassung spürbar verbessert. Sie fühlen<br />

sich ihren Erkrankungen nicht mehr hilflos<br />

ausgeliefert. Ärztliche Behandlungen und<br />

Medikamenteneinnahmen verringern sich.<br />

Die aufsuchende Gesundheitsfürsorge<br />

»streetmed« wurde durch Spenden in<br />

Höhe von 13.169,33 Euro unterstützt.<br />

29 | 29<br />

Arbeitslosigkeit, zerrüttete Familienverhältnisse,<br />

der Verlust eines geliebten Menschen<br />

– es gibt viele Gründe, warum Menschen<br />

Zuflucht zu legalen und illegalen Drogen<br />

nehmen. Viele von ihnen werden abhängig<br />

von den Substanzen, die das Leben scheinbar<br />

erträglicher machen. Auch die Frauen<br />

und Männer im Christophorus­Hof in Rüdnitz<br />

sind suchtkrank. In der Einrichtung gibt<br />

es 24 Wohn­ und Therapieplätze für Betroffene.<br />

Sie werden hier nach einer Entgiftung<br />

aufgenommen, wenn sie noch der sozialen<br />

Therapie bedürfen oder wenn die Suchtbehandlung<br />

länger zurückliegt und nicht zu<br />

einer sicheren Abstinenz geführt hat.<br />

Während ihres Aufenthalts in der sozialtherapeutischen<br />

Wohneinrichtung sollen<br />

den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

Fahrräder zur Verfügung stehen, damit sie<br />

mobil sind. So können sie notwendige<br />

Dinge eigenständig erledigen, am öffentlichen<br />

Leben in der Region teilhaben und<br />

soziale Kontakte knüpfen. Durch regel­<br />

Hilfefeld_Psychiatrische Hilfen<br />

Für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen<br />

hält <strong>Bethel</strong> ein komplexes Netzwerk an psychiatrischen<br />

und psychotherapeutischen Akutkliniken, stationären<br />

und ambulanten Wohnformen sowie Angeboten der<br />

beruflichen Rehabilitation vor. Mit psychiatrischen Hilfen<br />

ist <strong>Bethel</strong> in Nordrhein­Westfalen, Niedersachsen, Bremen,<br />

Berlin und Brandenburg vertreten. Für das Hilfefeld wurden<br />

Spenden in Höhe von 2.520.813,30 Euro eingesetzt.<br />

u Fahrräder für den Christophorus-Hof in Rüdnitz<br />

mäßiges Fahrradfahren und gemeinsame<br />

Radtouren verbessern sich auch die Gesundheit<br />

und Leistungsfähigkeit der Bewohner.<br />

Die abhängigkeitskranken Frauen und<br />

Männer kommen meist ohne eigene finanzielle<br />

Mittel in den Christophorus­Hof und<br />

können sich daher kein Fahrrad kaufen.<br />

Die vorhandenen Räder in der Einrichtung<br />

waren alt, und auch regelmäßige Reparaturen<br />

halfen nicht mehr, sie wirklich funktionstüchtig<br />

zu machen. Für das Projekt<br />

»mobil ohne Drogen« im Christophorus­Hof<br />

wurden darum 22 Damen­ und Herrenfahrräder,<br />

Fahrradschlösser und eine Fahrradabstellanlage<br />

angeschafft. Umgesetzt werden<br />

konnte das Projekt mit Spenden in Höhe<br />

von 10.312,00 Euro.


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Die neu entstandenen Angebote im Rahmen<br />

des Jahresspendenprojekts <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

»In Würde alt werden« sind so individuell<br />

wie die Lebenssituation der alten Menschen.<br />

Für die Errichtung, Modernisierung sowie<br />

Ausstattung von ambulanten Diensten,<br />

Tagesbetreuungsangeboten, Kurzzeitpflegeplätzen,<br />

betreutem Wohnen und Pflegezentren<br />

konnten bis zum 31.12.<strong>2011</strong> bereits<br />

Spenden in Höhe von 258.090,59 Euro einge<br />

setzt werden. Über die Unterstützung<br />

der vielen Freunde und Förderer freuten sich<br />

Menschen in <strong>Bethel</strong>er Einrichtungen und<br />

Diensten, wie in Freistatt und Hannover, in<br />

Spremberg bei Cottbus oder in Bremen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />

u Individueller, moderner, vielfältiger<br />

Jahresspendenprojekt <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

In Würde alt werden<br />

Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland sind<br />

pfle gebedürftig. Und schon heute wird ein Pflegenot stand<br />

erkennbar. In <strong>Bethel</strong> hat die Altenhilfe Tradition, mit Einrichtungen<br />

in fünf Bundesländern. Um die Lebens qualität<br />

für alte Menschen zu verbessern und neue Angebote zu<br />

er richten, hat <strong>Bethel</strong> das Jahresspenden projekt <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

»In Würde alt werden« ins Leben gerufen.<br />

Im Dezember <strong>2011</strong> erfolgte der erste Spatenstich<br />

für das neue Friedrich­Wasmuth­<br />

Haus in Hannover. Das bisherige veraltete<br />

Gebäude, das nicht mehr den Ansprüchen<br />

an die Pflege genügt, wird bis zum Herbst<br />

2013 einem modernen Neubau weichen.<br />

Das Haus wird 88 Einzelzimmer und eine<br />

Tagespflege für 15 Gäste haben.<br />

Ebenfalls aus Mitteln des Jahresspendenprojekts<br />

wird das Seniorenzentrum Breipohls<br />

Hof gebaut; Baubeginn war im Dezember<br />

<strong>2011</strong>. In das moderne Niedrigenergiehaus<br />

mit 72 Pflege­ und 8 Wohngruppenplätzen<br />

sowie 17 barrierefreien Apartments inklusive<br />

Einrichtung und Ausstattung in ves tiert<br />

<strong>Bethel</strong> 9,1 Millionen Euro. Die Eröffnung des<br />

Seniorenzentrums ist für April 2013 geplant.<br />

31 | 31<br />

Jahresspendenprojekt 2010<br />

Kinder<br />

Kindern mit schweren Erkrankungen, mit mehrfachen<br />

Behinderungen oder psychischen Erkrankungen zu helfen<br />

war das Ziel des Jahresspendenprojekts 2010 »Kinder«.<br />

Ein Schwerpunkt war der Bau des Kinderhospizes <strong>Bethel</strong>,<br />

das im Frühjahr <strong>2012</strong> offiziell eröffnet werden konnte.<br />

Die neue Einrichtung mit zehn Plätzen für Kinder mit<br />

lebens verkürzenden Krankheiten in Bielefeld­<strong>Bethel</strong> ist<br />

das bundes weit erste Kinderhospiz in diakonischer Trägerschaft.<br />

Es bietet den Kindern und deren Familien, ihren<br />

Eltern und ihren Geschwistern, Entlastung sowie Raum zum<br />

Ausruhen und Aufatmen. Das Kinderhospiz <strong>Bethel</strong> ist ein<br />

Ort, an dem besonders intensiv und bewusst gelebt wird.<br />

Insgesamt 4.166.803,72 Euro konnten bis zum 31.12.<strong>2011</strong><br />

für das Jahresspendenprojekt »Kinder« eingesetzt werden,<br />

davon allein 3.135.803,72 Euro für die Errichtung des Kinderhospizes.<br />

Darüber hinaus wurden weitere Projekte für<br />

Kinder verwirklicht – unter anderem konnte die Frühgeborenen­Medizin<br />

des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld<br />

modernisiert werden.<br />

Jahresspendenprojekt 2009<br />

In Gemeinschaft leben<br />

Menschen mit Behinderung wollen selbst entscheiden,<br />

wie und wo sie leben – auch wenn sie auf Hilfe angewiesen<br />

sind. Sie wünschen sich ein Leben mitten in der<br />

Gesellschaft, in einer Kirchengemeinde, in einer Umgebung<br />

mit guten Nachbarn, Geschäften und öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln. Oft fehlen aber geeignete Wohn­ und<br />

Unterstützungsan gebote. <strong>Bethel</strong> setzt sich deshalb dafür<br />

ein, überall dort, wo es noch Lücken gibt, neue Angebote<br />

zu schaffen. Das Jahresspendenprojekt 2009 »In Gemeinschaft<br />

leben« er möglicht Menschen mit Behinderung ein<br />

heimatnahes und möglichst selbstständiges Leben. Für das<br />

Projekt wurden 1.878.908,70 Euro bis zum 31.12.<strong>2011</strong> eingesetzt.<br />

In Hamm konnte so ein Wohnheim für Menschen<br />

mit geistiger Behinderung auf dem Gelände einer evangelischen<br />

Kirchengemeinde er richtet werden; im Ruhrgebiet<br />

wurde die Errichtung von Wohnangeboten für Menschen<br />

mit Behinderung durch Spenden ermöglicht.<br />

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32 | 33<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />

Jahresspendenprojekt 2008<br />

Chancen<br />

<strong>Bethel</strong>s größtes Ausbildungszentrum für Menschen mit<br />

Behinderung wurde durch das Jahresspendenprojekt 2008<br />

»Chancen« verwirklicht. <strong>2011</strong> konnte die Einrichtung in<br />

Bielefeld offiziell eröffnet werden. Im Bildungszentrum<br />

Schopf werden 90 junge Menschen mit Behin derung nach<br />

ihrer Schulzeit auf eine Beschäftigung in einer Werkstatt<br />

oder sogar auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vor bereitet.<br />

Das Spektrum reicht von »Lehrwerkstätten« bis hin zu<br />

Bildungsgängen in der »Internet­Welt«. In der Einrichtung<br />

finden sowohl die praktische als auch die theo retische Qualifizierung<br />

in zahlreichen Berufsfeldern statt. Dazu ge hören<br />

der Holz­ und Metallbereich, Gastronomie, Hauswirtschaft,<br />

Industriemontage, Lager und Logistik, Ver waltung sowie<br />

Dienstleistungen. Für das Projekt wurden 3.523.201,63 Millionen<br />

Euro bis zum 31.12.<strong>2011</strong> eingesetzt.<br />

Jahresspendenprojekt 2007<br />

Epilepsie<br />

Menschen mit einer schwer behandelbaren Epilepsie haben<br />

oft einen langen Leidensweg hinter sich, bevor sie Hilfe<br />

finden. Für viele Tausend Menschen ist <strong>Bethel</strong> der letzte<br />

Rettungsanker. Die beiden Epilepsie­Zentren <strong>Bethel</strong> und<br />

Berlin­Brandenburg gehören zu den wenigen Einrichtungen<br />

bundesweit, die über das gesamte Spektrum der diagnostischen<br />

und therapeutischen Möglichkeiten verfügen. Zu den<br />

Projekten, die bis zum 31.12.<strong>2011</strong> mit 2.850.088,61 Euro<br />

aus dem Jahresspendenprojekt 2007 »Epilepsie« realisiert<br />

werden konnten, gehört zum Beispiel ein Wohnheim<br />

in Unna. Seit Anfang 2010 leben dort 24 epilepsiekranke<br />

Menschen, die meisten von ihnen mit einer zusätzlichen<br />

Be hinderung, stadtnah und in unmittelbarer Nähe des<br />

Ev. Krankenhauses Unna mit seiner Epilepsiestation. Ebenfalls<br />

über das Jahresspendenprojekt wurde der Umbau des<br />

Epilepsie­Zentrums Berlin­Brandenburg, in dem jährlich rund<br />

4.000 Patienten ambulant und stationär behandelt werden,<br />

geplant. Die räumlichen Voraussetzungen entsprechen nicht<br />

mehr den Anforderungen an eine moderne Klinik.<br />

Briefmarken für <strong>Bethel</strong><br />

»Keine Briefmarke in den Papierkorb – Briefmarken sammeln<br />

für <strong>Bethel</strong>!«: Dieser Aufruf erreichte <strong>2011</strong> wieder viele<br />

Kirchengemeinden, Firmen, Schulklassen, Ämter und Privatleute<br />

deutschlandweit an den unterschiedlichsten Orten und<br />

sogar im Ausland. Im vergangenen Jahr freute sich die Briefmarkenstelle<br />

<strong>Bethel</strong> über 103.498 einzelne Sendungen von<br />

Postwertzeichen – sowohl gebrauchte als auch ungestempelte<br />

Briefmarken oder sogar ganze Sammlungen waren<br />

dabei. Dadurch finden insgesamt 125 Frauen und Männer<br />

mit unterschiedlicher Behinderung in <strong>Bethel</strong> eine sinnvolle<br />

Arbeit und Beschäftigung. Die Marken werden von ihnen<br />

aufbereitet, sortiert und anschließend an Sammler verkauft.<br />

Die Erlöse fließen in die diakonische Arbeit <strong>Bethel</strong>s. Im Jahr<br />

2013 feiert die Briefmarkenstelle <strong>Bethel</strong> ihr 125­jähriges<br />

Jubiläum.<br />

Sachspenden für <strong>Bethel</strong><br />

Menschen aus ganz Deutschland und viele Kirchengemeinden<br />

unterstützen die diakonische Arbeit der<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, indem sie der<br />

Brockensammlung <strong>Bethel</strong> ihre gut erhaltene Kleidung und<br />

ihren Hausrat überlassen. So findet ein Team von behinderten<br />

und nicht behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

dort Arbeit. Insgesamt 31.295 einzelne Sachspenden,<br />

vom kleinen Päckchen bis zur großen LKW­Ladung,<br />

er reichten die Brockensammlung <strong>Bethel</strong> <strong>2011</strong>. Ein Teil der<br />

Sach­ und Kleiderspenden wird direkt in <strong>Bethel</strong> ver wendet<br />

– von Bewohnern <strong>Bethel</strong>s, wohnungslosen Menschen oder<br />

Menschen, die Hilfe zum Lebensunterhalt beziehen. Alles,<br />

was nicht in <strong>Bethel</strong> verwertet werden kann, wird in Second­<br />

Hand­Shops oder über Vertragshändler, die dem Dachverband<br />

FairWertung e. V. angeschlossen sind, weiter veräußert.


34 | 35<br />

Finanzbericht<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

Rechtliche, wirtschaftliche und steuerliche Verhältnisse<br />

Rechtliche Verhältnisse<br />

Der Zusammenschluss der Stiftung <strong>Bethel</strong>, der Stiftung Sarepta, der<br />

Stiftung Nazareth und der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal zu den<br />

v. Bodel schwinghschen <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> hat den Zweck, die wirtschaftliche<br />

Einheit der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> auf der Grundlage<br />

ihrer geistlichen Einheit zu verwirklichen in gemeinsamer Planung,<br />

gemeinsamer Aufgabenstellung und gemeinsamer Finanzdisposition.<br />

Die Organe der vier <strong>Stiftungen</strong> sind<br />

· der Verwaltungsrat und<br />

· der Vorstand.<br />

Verwaltungsrat und Vorstand – jedes Gremium für sich – sind jeweils personengleich<br />

für die vier zu den v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

verbundenen <strong>Stiftungen</strong>.<br />

Dem Bereich Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> sind<br />

neben den vier <strong>Stiftungen</strong> auch 27 gemeinnützige Gesellschaften mit<br />

beschränkter Haftung angeschlossen, an denen die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> einzeln oder gemeinsam sämtliche Ge sellschaftsanteile halten<br />

bzw. wesentlich beteiligt sind.<br />

Wirtschaftliche Verhältnisse<br />

Der Bereich Spenden wickelt für den Verbund der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> und deren verbundene gemeinnützige Kapitalgesellschaften<br />

das gesamte Aufkommen von Spenden und Nachlässen ab und<br />

ist daher als rechtlich unselbstständiger Teil der übergeordneten Träger als<br />

»Spenden sammelnde Organisation« im Sinne des am 11. März 2010<br />

verabschiedeten IDW RS HFA 21 (Besonderheiten der Rechnungslegung<br />

Spenden sammelnder Organi sationen) qualifiziert.<br />

Nach dem Rechnungslegungsstandard IDW RS HFA 21 können juristische<br />

Personen, deren Spendenerträge im Verhältnis zu ihren übrigen Erträgen<br />

unwesentlich sind und die daher nicht in ihrer Gesamtheit den Charakter<br />

einer Spenden sammelnden Organisation haben, auch rechtlich unselbstständige<br />

Untereinheiten umfassen, die für sich genommen in einem wesentlichen<br />

Umfang Spenden sammeln und verwenden.<br />

In seinen Grundsätzen formuliert der Deutsche Spendenrat e.V. Grundsätze<br />

für die Rechnungslegung und Berichterstattung für Spenden sammelnde<br />

Organisationen. Dabei geht er davon aus, dass bei großen gemeinnützigen<br />

Organisationsstrukturen, bei denen das Spendenaufkommen (ohne Legate)<br />

5 % der Einnahmen nicht überschreitet, diese Grundsätze nur für den nachvollziehbar<br />

abgegrenzten Spendenbereich gelten.<br />

Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> haben die Kriterien des Deutschen<br />

Spendenrates e. V. für die Einrichtungen und Gesellschaften überprüft<br />

und bilden daher die Rechnungslegung und Berichterstattung für den<br />

Bereich Spenden/Nachlässe nach den Anforderungen des Deutschen<br />

Spendenrat e. V. nicht in den Einzelabschlüssen der jeweiligen <strong>Stiftungen</strong><br />

und gemeinnützigen Kapitalgesellschaften, sondern in dem rechtlich<br />

unselbstständigen zusammengefassten Bereich Spenden, der sowohl alle<br />

einbezogenen Einrichtungen/Gesellschaften als auch die Erbschaften/<br />

Nachlässe umfasst.<br />

Der IDW RS HFA 21 definiert »Spenden sammelnde Organisationen« als<br />

Einrichtungen, die Geldmittel, Sachmittel, Arbeitsleistungen oder Dienstleistungen<br />

als freigebige Zuwendungen (d. h. ohne Gegenleistung) entgegennehmen<br />

und für bestimmte Förderzwecke gemäß ihrer jeweiligen Satzung<br />

einsetzen. Dabei werden unter »freigebige Zuwendungen« auch Schenkungen,<br />

Erbschaften oder Vermächtnisse verstanden.<br />

Dem Bereich Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> sind<br />

neben den vier <strong>Stiftungen</strong> (Stiftung <strong>Bethel</strong>, Stiftung Nazareth, Stiftung<br />

Sarepta und Hoffnungstaler Stiftung Lobetal) auch 27 Tochtergesellschaften<br />

angeschlossen, an denen die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

einzeln oder gemeinsam sämtliche Gesellschaftsanteile halten bzw. an<br />

denen sie wesentlich beteiligt sind. Die Tochtergesellschaften sind auf der<br />

folgenden Seite aufgeführt.<br />

Die Tätigkeiten des Bereichs umfassen:<br />

· Sammeln von Geld­ und Sachspenden<br />

· Vereinnahmung von Bußgeldzuweisungen<br />

· Verwaltung und Abwicklung von Erbschaften und Nachlässen<br />

· Weiterleitung der im Wege von Spenden und Nachlässen erhaltenen<br />

finanziellen Mittel und Vermögensgegenstände an die <strong>Stiftungen</strong><br />

und Stiftungsbereiche sowie an die Beteiligungsunternehmen der<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> zwecks weiterer Verwendung<br />

für gemeinnützige Zwecke i. S. d. Abgabenordnung<br />

· Weiterleitung an andere gemeinnützigen Zwecken dienende<br />

Organi sationen<br />

Den Vorgaben des Deutschen Spendenrates e. V. folgend wurde vom<br />

Vorstand der zum 31. Dezember <strong>2011</strong> aufgestellte Jahresabschluss (bestehend<br />

aus Bilanz, Gewinn­ und Verlustrechnung sowie Anhang) des Bereichs<br />

Spenden nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften für Kapitalgesellschaften<br />

einschließlich der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

von Wirtschaftsprüfern geprüft und testiert.


36 | 37<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

Steuerliche Verhältnisse<br />

Die vier <strong>Stiftungen</strong> sowie ihre Beteiligungsunternehmen haben nach ihren<br />

Satzungen ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige und<br />

kirchliche Zwecke i. S. d. §§ 51 ff. Abgabenordnung (steuerbegünstigte<br />

Zwecke) zu verfolgen. Das Finanzamt Bielefeld­Außenstadt hat die Gemeinnützigkeit<br />

der Stif tungen zuletzt mit Bescheid vom 24. Januar <strong>2012</strong> anerkannt.<br />

Allgemeine Angaben<br />

Der Jahresabschluss <strong>2011</strong> des Bereiches Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> wurde nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />

für Kapitalgesellschaften einschließlich der Grundsätze ordnungsgemäßer<br />

Buchführung aufgestellt.<br />

Die handelsrechtlichen Gliederungsvorschriften sind gemäß § 265 Abs. 5<br />

HGB auf Grund branchenspezifischer Besonderheiten erweitert.<br />

Die Gewinn­ und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren<br />

gegliedert.<br />

Im Jahresabschluss des Bereiches Spenden werden die Spenden­ und Nachlasseingänge<br />

(inkl. Zustiftungen, Bußgeldzuweisungen und Gemeinschaftsbeiträge),<br />

die Spenden­ und Nachlassverwendungen sowie der Bestand an<br />

Spenden­ und Nachlassgeldern der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

(Stiftung <strong>Bethel</strong>, Stiftung Nazareth, Stiftung Sarepta und Hoffnungstaler<br />

Stiftung Lobetal) und der mit diesen verbundenen gemeinnützigen Kapitalgesellschaften<br />

in zusammengefasster Form abgebildet.<br />

Folgende gemeinnützige Tochtergesellschaften sind in den Jahresabschluss<br />

<strong>2011</strong> einbezogen:<br />

· Evangelische sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH<br />

· <strong>Bethel</strong>­Bremen gemeinnützige GmbH<br />

· Birkenhof gemeinnützige GmbH<br />

· Birkenhof – ambulante Pflegedienste gemeinnützige Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung<br />

· Birkenhof Bildungszentrum gemeinnützige GmbH<br />

· Birkenhof Jugendhilfe gemeinnützige GmbH<br />

· Therapiezentrum Niedersachsen­Bremen gGmbH<br />

· Frei Pro GmbH i.L., Freistätter Produktionsbetriebe für Holz­ und Metallbau<br />

· Krankenhaus Mara gGmbH<br />

· proJob.<strong>Bethel</strong> gGmbH<br />

· Institut für Diagnostik der Epilepsien (IDE) gGmbH<br />

· Gemeindepsychiatrischer Verbund und Altenhilfe GPVA gGmbH<br />

· Fachhochschule der Diakonie FHdD gGmbH<br />

· Pflege­ und Betreuungsdienste <strong>Bethel</strong> gemeinnützige GmbH<br />

· Altenhilfe <strong>Bethel</strong> OWL gGmbH<br />

· Birkenhof Evangelische Altenhilfe gemeinnützige GmbH<br />

· Birkenhof Altenhilfe gGmbH<br />

· Evangelisches Krankenhaus Bielefeld gGmbH<br />

· Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge<br />

gemeinnützige GmbH<br />

· Diakonie­Hospiz Lichtenberg gemeinnützige GmbH<br />

· Verein Hoffnungstal e. V. i. L.<br />

· Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH<br />

· Diakoniestation Klosterfelde Bernau gGmbH<br />

· ZNP, Zentrum für Neurologie und Psychiatrie gGmbH<br />

· Altenpflegeheim Freudenquell gGmbH<br />

· Diakoniewerk Barnim gGmbH<br />

· Diakoniezentrum Werneuchen, Wohnen und Pflege gGmbH<br />

Der Bereich Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ist<br />

eine rechtlich und wirtschaftlich unselbstständige Untereinheit im Sinne des<br />

»IDW RS HFA 21: Besonderheiten der Rechnungslegung Spenden sammelnder<br />

Organisationen« und wendet die darin enthaltenen Rechnungslegungsstandards<br />

an.<br />

Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> und die mit diesen verbundenen<br />

gemeinnützigen Kapitalgesellschaften haben einzeln und auch insgesamt<br />

nicht den Charakter einer Spenden sammelnden Organisation, da die<br />

Spendenerträge im Verhältnis zu ihren übrigen Erträgen unwesentlich sind.<br />

Gemäß »Deutscher Spendenrat e. V.« liegt eine untergeordnete Bedeutung<br />

vor, wenn bei großen gemeinnützigen Organisationen das Spendenaufkommen<br />

(ohne Legate) 5% der Gesamteinnahmen nicht überschreitet.<br />

Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> sind Mitglied im »Deutscher<br />

Spendenrat e.V.« und erklären jährlich in einer Selbstverpflichtungserklärung,<br />

dass den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates entsprochen wurde.<br />

Elemente der Grundsätze sind u.a.<br />

· die ordnungsgemäße Spendenbuchführung<br />

· die Einhaltung von Zweckbindungen für erhaltene Spenden und Nachlässe<br />

einschließlich der Erträge aus der Zwischenanlage bis zur entsprechenden<br />

Verwendung<br />

· die ordnungsgemäße zweckentsprechende Spenden­ und Nachlassverwendung<br />

· die Einhaltung des Verzichts auf Provisionszahlungen bzw. Erfolgsbeteiligung<br />

im Zusammenhang mit der Einwerbung von Spenden<br />

Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdiffe ­<br />

r enzen auftreten.


38 | 39<br />

Bilanz<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, Bereich Spenden<br />

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar <strong>2011</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

B I L A N Z<br />

A k t i v a<br />

A. Anlagevermögen<br />

31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

EUR EUR EUR<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />

Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />

sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 365,00 412,00<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und<br />

Bauten. 41.654,00 43.755,00<br />

2. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 36.616,00 30.252,00<br />

78.635,00 74.419,00<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.827,70 1.656,00<br />

2. Fertige Erzeugnisse 55.710,45 68.246,59<br />

57.538,15 69.902,59<br />

II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.000,00 1.312,46<br />

III. Sonstige Vermögensgegenstände 32.609.888,00 31.464.833,98<br />

IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 231.584,12 289.922,45<br />

32.900.010,27 31.825.971,48<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.416,75 1.889,00<br />

32.980.062,02 31.902.279,48<br />

A. Eigenkapital<br />

P a s s i v a<br />

31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

EUR EUR EUR<br />

I. Zustiftungen 1.922.546,73 1.561.046,09<br />

II. Gewinnvortrag 3.498,88 3.498,88<br />

III. Jahresüberschuss 0,00 0,00<br />

1.926.045,61 1.564.544,97<br />

B. Noch nicht verbrauchte Spenden / Nachlässe<br />

I. Noch nicht satzungsgemäß verbrauchte Spenden 22.397.530,57 23.099.546,90<br />

II. Noch nicht satzungsgemäß verbrauchte Nachlässe 8.458.693,02 7.049.178,95<br />

III. Längerfristig gebundene Nachlässe 42.289,00 46.849,00<br />

30.898.512,59 30.195.574,85<br />

C. Rückstellungen<br />

Sonstige Rückstellungen 92.552,53 72.170,13<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten aus noch nicht verbrauchten<br />

zweckgebundenen Spenden 0,00 23.167,86<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 40.718,02 26.977,04<br />

3. Sonstige Verbindlichkeiten 22.233,27 19.844,63<br />

- davon aus Steuern EUR 21.621,42 (i.V. EUR 19.549,63)<br />

62.951,29 69.989,53<br />

32.980.062,02 31.902.279,48


40 | 41<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, Bereich Spenden<br />

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar <strong>2011</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G<br />

2 0 1 1 2 0 1 0<br />

EUR EUR EUR<br />

1. Erträge<br />

a) Erträge aus Spenden 25.087.794,72 22.988.580,12<br />

b) Erträge aus Nachlässen 12.878.019,16 14.213.924,64<br />

37.965.813,88 37.202.504,76<br />

2. Projektaufwendungen<br />

a) aus Spenden 21.568.772,60 18.963.060,74<br />

b) aus Nachlässen 11.592.978,73 12.861.072,74<br />

33.161.751,33 31.824.133,48<br />

3. Bruttoergebnis von den Erträgen 4.804.062,55 5.378.371,28<br />

4. Werbekosten 2.692.660,25 3.252.632,45<br />

5. Verwaltungskosten 1.992.282,18 2.070.706,90<br />

4.684.942,43 5.323.339,35<br />

Zwischenergebnis 119.120,12 55.031,93<br />

6. Sonstige betriebliche Erträge 110.400,24 82.051,90<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 228.914,68 130.772,59<br />

-118.514,44 -48.720,69<br />

Zwischenergebnis 605,68 6.311,24<br />

8. Zinserträge aus der Anlage von noch nicht verbrauchten<br />

Spenden und Nachlässen<br />

9. Aufwand aus der Zuführung zu den noch nicht<br />

792.594,15 464.883,40<br />

verbrauchten Spenden und Nachlässen 792.594,15 464.883,40<br />

0,00 0,00<br />

10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 605,68 6.311,24<br />

11. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 5.453,36<br />

12. Sonstige Steuern 605,68 857,88<br />

13. Jahresüberschuss 0,00 0,00<br />

Spenden- und Nachlasseingänge<br />

41 | 41


42 | 43<br />

Zustiftungen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

Eingänge nach Herkunft<br />

14.048.485,63 €<br />

799.043,95 €<br />

449.774,76 €<br />

418.102,41 €<br />

22.142.142,86 €<br />

37,1 %<br />

2,1 %<br />

1,2 %<br />

Das Eigenkapital der Stiftung <strong>Bethel</strong> erhöhte sich im Berichtsjahr<br />

durch Zustiftungen um 361.500,64 Euro.<br />

1,1 %<br />

Spenden<br />

58,5 %<br />

Nachlässe<br />

Bußgelder<br />

Sachspenden<br />

Gemeinschaftbeiträge<br />

Spenden<br />

Nachlässe<br />

Bußgelder<br />

Sachspenden<br />

Gemeinschaftsbeiträge<br />

Spenden<br />

Spendenfonds<br />

Spendenfonds dienen der unbürokratischen und schnellen Hilfe dort, wo besondere Projekte<br />

einer Förderung bedürfen, diese jedoch nicht aus dem laufenden Budget finanziert werden<br />

kann. Die Gelder aus den Spendenfonds kommen den Menschen zugute, die durch <strong>Bethel</strong><br />

Hilfe erfahren und tragen zu einer Verbesserung ihrer Lebenssituation bei. Dank der großen<br />

Hilfsbereitschaft standen im Jahr <strong>2011</strong> Spenden in Höhe von 2.502.013,13 Euro für die<br />

Spendenfonds zur Verfügung. Dank dieser Unterstützung war es uns möglich, im Jahr <strong>2011</strong><br />

91 Projekte der Hilfe umzusetzen. Die Freunde und Förderer <strong>Bethel</strong>s konnten zwischen 16<br />

verschiedenen Spendenfonds auswählen:<br />

Spendeneingänge<br />

für die Spendenfonds<br />

Betrag <strong>2011</strong><br />

Nachlässe Spendenfonds Allgemein* 1.307.728,76 €<br />

BußgelderSpendenfonds<br />

Kinder 360.841,67 €<br />

Sachspenden Spendenfonds Menschen mit Epilepsie 245.977,28 €<br />

Gemeinschaftbeiträge Spendenfonds Hospizarbeit 201.243,97 €<br />

Spendenfonds Mehrfachbehinderte Menschen 144.322,69 €<br />

Spendenfonds Alte Menschen 67.179,11 €<br />

Spendenfonds Junge Menschen 47.696,06 €<br />

Spendenfonds Psychisch kranke Menschen 34.423,52 €<br />

Spendenfonds Therapie, Ausbildung und Arbeit 25.234,39 €<br />

Spendenfonds Medizinische Geräte 25.031,34 €<br />

Spendenfonds Menschen ohne Wohnung 24.708,01 €<br />

Spendenfonds Pflegehilfsmittel 7.252,33 €<br />

Spendenfonds Freizeit, Sport und Kultur 4.782,00 €<br />

Spendenfonds Seelsorge 4.150,00 €<br />

Spendenfonds Fahrzeuge 747,00 €<br />

Spendenfonds Suchtkranke Menschen 695,00 €<br />

* Die Mittel des Spendenfonds »Allgemein« werden für besonders dringende Projekte eingesetzt.<br />

2.502.013,13 €


44 | 45<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

4-Sparten Darstellung des Bereiches Spenden Spenden der<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> zum 31.12.<strong>2011</strong><br />

Gemäß den Vorgaben des Deutschen Spendenrates<br />

Schulen�und�<br />

Ausbildung<br />

Hospizarbeit<br />

Seelsorge,<br />

Diakakonische�<br />

Gemeinschaften,<br />

Mission<br />

Information<br />

Akutkrankenhäuser<br />

������verwendete�Spenden�und�Nachlässe ������verwendete�Spenden�und�Nachlässe 5.020.445,88 3.725.957,67 3.157.257,14 283.979,49 .725.957,67 1.117.448,90 3.157.257,14 2.289. 283.979,49 1.117.448,90 2.289.776,61 9.149.482,88 2.520.813,30 924.099,94 742.106,72 2.683.711,96 111.792,30 1.434.878,54 33.161.751,33<br />

������Werbekosten<br />

��������Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />

��������Materialaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />

������Verwaltungskosten<br />

��������Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />

��������Materialaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />

������Sonstige�betriebliche�Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />

������Sonstige�betriebliche�Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />

������Sonstige�Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />

������Summe�Aufwendungen 5.020.445,88 3.725.957,67 3.157.257,14 283.979,49 1.117.448,90<br />

������%-uale�Verteilung�der�Aufwendungen 13,22% 9,81% 8,32% 0,75% 2,94%<br />

Hauptbereiche<br />

Ideeller�Bereich<br />

Psychiatrische� Wohnungs-<br />

Epilepsiearbeit Behindertenhilfe Jugendhilfe Altenhilfe<br />

Hilfe<br />

losenhilfe<br />

Menschen�mit�<br />

erworbenen�<br />

Hirnschädigungen<br />

2.289.776,61 9.149.482,88 2.520.813,30 924.099,94 742.106,72 2.683.711,96 111.792,30<br />

6,03% 24,10% 6,64% 2,43% 1,95% 7,07% 0,29%<br />

Fortsetzung �


46 | 47<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

Arbeit�und�<br />

berufliche�<br />

Rehabilitation<br />

Fortsetzung �<br />

Hilfsbereiche,�mittelbare�Aufwendungen<br />

(nach�Umlagen)<br />

Summe Verwaltung Werbung Summe<br />

������verwendete�Spenden�und�Nachlässe ������verwendete�Spenden�und�Nachlässe .683.711,96 111.792,30 5.020.445,88 1.434.878,54 3 33.161.751,33 0,00 0,00 0,00 33.161.751,33 ,00 0,00 0,00 33.161.751,33 0,00 0,00 0,00 33.161.751,33 0,00 0,00 33.161.751,33<br />

0,00<br />

������Werbekosten<br />

��������Personalaufwand<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0 407.445,51 0,00 407.445,51 0,00 407.445,51 407.445,51 0,00 407.445,51 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 407.445,51<br />

��������Materialaufwand<br />

0,00 0,00 0,00 2.285.214,74 2.285.214,74<br />

2.285.214,74 0,00 0,00 0,00 2.285.214,74<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0 2.692.660,25 0,00 2.692.660,25 0,00 2.692.660,25 2.692.660,25 0,00 2.692.660,25 0,<br />

0,00 0,00 0,00 2.692.660,25<br />

0,00<br />

������Verwaltungskosten<br />

��������Personalaufwand<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 996.432,30 0 0,00 0,00 996.432,30 996.432,30 0,00 996.432,30 0,00 996.432,30 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 996.432,30<br />

��������Materialaufwand<br />

0,00 0,00 995.849,88 0,00 995.849,88<br />

995.849,88 0,00 0,00 0,00 995.849,88<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.992.282,18 0 0,00 0,00 1.992.282,18 1.992.282,18 0,00 1.992.282,18 0,00 1.992.282,18 0,<br />

0,00 0,00 0,00 1.992.282,18<br />

0,00 ������Sonstige�betriebliche�Erträge<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 78.210,25 0 15.869,40 0,00 94.079,65 78.210,25 94.079,65 15.869,40 16.320,59 94.079,65 94.079,65 0<br />

16.320,59 0,00 0,00 110.400,24<br />

0,00 ������Sonstige�betriebliche�Aufwendungen<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 171.393,76 0 33.709,02 0,00 205.102,78 171.393,76 205.102,78 33.709,02 23.811, 205.102,78 205.102,78 23.811,90 0,00 0,00 228.914,68<br />

0,00 ������Sonstige�Steuern<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 605,68 0 0,00 0,00 605,68 605,68 605,68 0,00 605,68 0,00 0,00 605,68 0,00 0,00 605,68 0,00 0,00 605,68<br />

������Summe�Aufwendungen<br />

������%-uale�Verteilung�der�Aufwendungen<br />

1.434.878,54 33.161.751,33 2.086.071,37 2.710.499,87 4.796.571,24<br />

3,78% 87,35% 5,49% 7,14% 12,63%<br />

Summe<br />

Vermögensverwaltung<br />

Zweckbetrieb Wirtschaftlicher�<br />

Wirtschaftlicher�<br />

Geschäftsbetrieb<br />

SUMME<br />

37.958.322,57 7.491,31 0,00 0,00 37.965.813,88<br />

99,98% 0,02% 0,00% 0,00% 100,00%


48 | 49<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

Spenden- und Nachlassverwendung<br />

Spenden�und�Nachlässe�wurden�für�Projekte�in�folgenden�Einrichtungen�verwendet:�<br />

Angaben�in�Euro <strong>2011</strong> 2010<br />

Stiftung�<strong>Bethel</strong> 21.957.092,83 23.475.728,29<br />

Stiftung�Nazareth 1.823.584,35 1.930.559,98<br />

Stiftung�Sarepta 2.521.961,37 1.892.357,71<br />

Hoffnungstaler�Stiftung�Lobetal� 761.295,30 451.055,48<br />

Zwischensumme�<strong>Stiftungen</strong> 27.063.933,85 27.749.701,46<br />

Evangelisches�Krankenhaus�Bielefeld�gGmbH 1.072.675,66 1.060.363,20<br />

Krankenhaus�Mara�gGmbH 361.343,02 354.971,20<br />

Birkenhof�Altenhilfe�gemeinnützige�GmbH 462.447,38 558.871,91<br />

Ev.�Krankenhaus�Königin�Elisabeth�Herzberge�<br />

gemeinützige�GmbH 204.643,99 61.823,56<br />

Hoffnungstaler�Werkstätten�gGmbH 55.144,40 57.750,54<br />

Pflege-�und�Betreuungsdienste�<strong>Bethel</strong>�gemeinnützige�GmbH 51.571,48 51.100,00<br />

Diakonie-Hospiz�Lichtenberg�gGmbH 61.110,81 48.778,64<br />

Gemeindepsychiatrischer�Verbund�und�Altenhilfe�GPVA�gGmbH 307.744,49 19.100,22<br />

Birkenhof�Evangelische�Altenhilfe�gemeinnützige�GmbH 44.721,82 63.620,21<br />

<strong>Bethel</strong>-Bremen�gemeinützige�GmbH 96.561,96 13.300,00<br />

Altenpflegeheim�Freudenquell�gGmbH 12.097,96 11.229,43<br />

Altenhilfe�<strong>Bethel</strong>�OWL�gGmbH 6.560,73 29.758,26<br />

Birkenhof�–�ambulante�Pflegedienste�<br />

gemeinnützige�Gesellschaft�mit�beschränkter�Haftung 112.300,00 88.962,35<br />

Therapiezentrum�Niedersachsen-Bremen�gGmbH� 29.000,00 0,00<br />

Diakoniezentrum�Werneuchen�gGmbH 8.218,48 9.401,42<br />

Birkenhof�Jugendhilfe�gemeinnützige�GmbH 135.861,09 8.334,90<br />

Birkenhof�gemeinnützige�GmbH 874.787,05 1.860,00<br />

Birkenhof�Bildungszentrum�gemeinützige�GmbH 146.013,47 137.258,50<br />

Institut�für�Diagnostik�der�Epilepsien�(IDE)�gGmbH 751,06 450,00<br />

Diakoniewerk�Barnim�gGmbH� 115,19 0,00<br />

Diakoniestation�Klosterfelde-Bernau�gGmbH� 17,58 0,00<br />

proJob.<strong>Bethel</strong>�gGmbH 0,00 105,98<br />

Zwischensumme�gemeinnützige�Tochtergesellschaften 4.043.687,62 3.454.197,69<br />

Vereinigte�Evangelische�Mission 250.000,00 250.000,00<br />

Kirchliche�Hochschule 116.800,00 119.394,00<br />

Gesellschaft�für�Epilepsieforschung 1.302.000,00 102.000,00<br />

Runder�Tisch�Epilepsie�Niedersachsen�gem.�e.V. 25.000,00 25.000,00<br />

Hospiz�e.V. 15.000,00 15.000,00<br />

In�der�Gemeinde�leben�gGmbH 119.000,00 9.000,00<br />

Verein�Haus�der�Stille�e.V. 13.000,00 13.000,00<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft�Wohnungslosenhilfe�e.V. 4.000,00 8.000,00<br />

Agape�e.V. 16.000,00 0,00<br />

Übrige 193.329,86 78.840,33<br />

Behindertenhilfe<br />

Behindertenhilfe<br />

Schulen Schulen und und Ausbildung Ausbildung<br />

Hospizarbeit<br />

Hospizarbeit<br />

Seelsorge, Seelsorge, Diakonische Diakonische Gemeinschaften, Gemeinschaften, Mission Mission<br />

Altenhilfe Altenhilfe<br />

Psychiatrische Psychiatrische Hilfen Hilfen<br />

Epilepsiearbeit<br />

Epilepsiearbeit<br />

Arbeit Arbeit und und berufliche berufliche Rehabilitation<br />

Rehabilitation<br />

Akutkrankenhäuser<br />

Akutkrankenhäuser<br />

Wohnungslosenhilfe<br />

Wohnungslosenhilfe<br />

Jugendhilfe Jugendhilfe<br />

Information Information<br />

Menschen Menschen mit mit erworbenen erworbenen Hirnschädigungen<br />

Hirnschädigungen<br />

Zwischensumme�Dritte 2.054.129,86 620.234,33<br />

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Spenden- Spenden- und und Nachlassverwendung Nachlassverwendung für für die die Hilfefelder Hilfefelder 20 20<br />

Werbe- Werbe- u. u. Verwaltungskosten Verwaltungskosten <strong>2011</strong> <strong>2011</strong><br />

Spenden- und Nachlassverwendung nach Hilfefeldern<br />

Hilfefeld Betrag <strong>2011</strong><br />

Behindertenhilfe 9.149.482,88 €<br />

Schulen und Ausbildung 5.020.445,88 €<br />

Hospizarbeit 3.725.957,67 €<br />

Seelsorge, Diakonische Gemeinschaften, Mission 3.157.257,14 €<br />

Altenhilfe 2.683.711,96 €<br />

Psychiatrische Hilfen 2.520.813,30 €<br />

Epilepsiearbeit 2.289.776,61 €<br />

Arbeit und berufliche Rehabilitation 1.434.878,54 €<br />

Akutkrankenhäuser 1.117.448,90 €<br />

Wohnungslosenhilfe 924.099,94 €<br />

Jugendhilfe 742.106,72 €<br />

Information 283.979,49 €<br />

Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen 111.792,30 €<br />

Werbe- und Verwaltungskosten des Bereichs Spenden<br />

Der Anteil der notwendigen Aufwendungen für Werbung und Verwaltung an den<br />

Gesamtaufwendungen wird dauerhaft überwacht. Es ist das Ziel, die Werbe­ und Verwaltungskosten<br />

auf ein notwendiges Maß zu begrenzen. Die zur Verfügung stehenden Gelder<br />

sollen in einem möglichst hohen Umfang für Projekte und Maßnahmen zugunsten kranker,<br />

behinderter und sozial benachteiligter Menschen eingesetzt werden.<br />

12,63 %<br />

Werbe- u. Verwaltungskosten <strong>2011</strong><br />

Personal- und Vergütungsstruktur des Bereichs Spenden<br />

Spenden- und Nachlassverwendung für die Hilfefelder <strong>2011</strong>:<br />

Behindertenhilfe<br />

Schulen und Ausbildung<br />

Hospizarbeit<br />

Seelsorge, Diakonische Gemeinschaften, Mission<br />

Altenhilfe<br />

Psychiatrische Hilfen<br />

Epilepsiearbeit<br />

Arbeit und berufliche Rehabilitation<br />

Akutkrankenhäuser<br />

Wohnungslosenhilfe<br />

Jugendhilfe<br />

Information<br />

Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />

Im Bereich Spenden wurden im vergangenen Jahr 24,6 Vollkräfte beschäftigt. Die Vergütung<br />

im Bereich Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> erfolgt nach<br />

den AVR­DW­EKD, AVR­DW­BO und dem BAT­KF­neu. Es werden keine Provisionen oder<br />

Erfolgsbeteili gungen für die Einwerbung von Spenden gezahlt.


50 | 51<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

Bußgeldverwendung<br />

Die Arbeit der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> wird auch durch Bußgelder bzw.<br />

Geldauflagen von Gerichten und Staatsanwaltschaften unterstützt. Die folgenden Maßnahmen<br />

zeigen, welche Hilfeangebote dank der Zuweisungen umgesetzt werden konnten.<br />

Einrichtung <strong>Bethel</strong>s Zweck Betrag <strong>2011</strong><br />

Kinderhospiz <strong>Bethel</strong> Neubau 174.510,40 €<br />

Ev. Krankenhaus Bielefeld, Kinderzentrum,<br />

Abteilung für Pädiatrie und Neonatologie<br />

Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge<br />

in Berlin, Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik des Kindes­ und<br />

Jugendalters<br />

Wärmebetten und<br />

Monitore, Perfusoren<br />

Individuelle Zusatzthera pien,<br />

Beschäftigungs­ und Sportangebote<br />

104.231,51 €<br />

25.501,87 €<br />

Jugendhilfe Gütersloh Soziale Trainingskurse 17.906,79 €<br />

»Kind in Diagnostik« in Hannover Aufbau eines Angebots<br />

für gewaltgeschädigte Kinder<br />

Hospiz am Ostpark in Dortmund Einrichtung und<br />

Instandhaltung<br />

14.800,00 €<br />

11.843,96 €<br />

Ev. Krankenhaus Bielefeld, Palliativstation Musik und Kunsttherapie 11.269,26 €<br />

Reiseschmiede in Bielefeld Freizeitangebote für<br />

Menschen mit Behinderung<br />

Stiftung Lobetal, »Altes Schloss«,<br />

Wohnheim für Menschen mit Behinderung<br />

in Reichenwalde<br />

9.607,71 €<br />

Instandhaltungen 1.519,67 €<br />

Seniorenzentrum Dissen Außenanlage 1.313,00 €<br />

Jugendhilfe, Werkstatt Weyhe in Syke Industrie­Staubsauger<br />

inklusive Zubehör<br />

Kinder­Epilepsieklinik Kidron in Bielefeld Beratende Unterstützung<br />

von Familien mit einem<br />

epilepsiekranken Kind<br />

Fragenkatalog zur erweiterten Prüfung und Berichterstattung<br />

über die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e. V.<br />

512,92 €<br />

242,24 €<br />

373.259,33 €<br />

Der Vorstand der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> hat erklärt, die Grundsätze des<br />

Deutschen Spendenrates e.V. zu befolgen. Dies erfordert neben der üblichen Prüfung des<br />

Jahresabschlusses auch eine allgemeine Prüfung der Grundsätze des Deutschen Spendenrates<br />

e.V. Diese Prüfung wird durch den nebenstehenden Fragenkatalog objektiviert und<br />

typisiert und soll der Prüfungsinstanz eine Hilfestellung geben.<br />

I. Fragenkreis Präambel:<br />

Wird die Erklärung zu den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates e.V.<br />

abgegeben und werden die entsprechenden Anlagen eingereicht?<br />

· Ja, die Erklärung zu den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates e. V.<br />

wird abgegeben, und die entsprechenden Anlagen werden eingereicht.<br />

II. Fragenkreis Ethik<br />

1. Gibt es unverhältnismäßige Mitglieder­ und Spendenwerbung mit Geschenken,<br />

Vergünstigungen oder dem Versprechen und Gewähren von sonstigen Vorteilen?<br />

· Nein, es gibt keine unverhältnismäßige Mitglieder­ und Spendenwerbung<br />

mit Geschenken, Vergünstigungen oder dem Versprechen und Gewähren von<br />

sonstigen Vorteilen.<br />

2. Erfolgen in engen Grenzen und unter Beachtung von Wirtschaftlichkeit und<br />

Verhältnismäßigkeit<br />

a) Provisionszahlungen?<br />

b) Sind sie im Geschäftsbericht anzugeben?<br />

· Nein, es erfolgen keine Provisionszahlungen.<br />

3. Werden die aktuellen datenschutzrechtlichen Bestimmungen beachtet?<br />

· Ja, die aktuellen datenschutzrechtlichen Bestimmungen werden beachtet.<br />

4. Erfolgen Verkauf, Vermietung oder Tausch von Mitglieder­ und/oder Spende radressen?<br />

· Nein, Verkauf, Vermietung oder Tausch von Mitglieder­ und/oder Spenderadressen<br />

erfolgen nicht.<br />

III. Fragenkreis Strukturen<br />

1. Besteht eine Zwangsverknüpfung der Mitgliedschaft mit nicht satzungsgemäßen<br />

Nebenleistungen Dritter?<br />

· Nein, es besteht keine Zwangsverknüpfung der Mitgliedschaft mit nicht satzungs gemäßen<br />

Nebenleistungen Dritter.<br />

2. Ist ausgeschlossen, dass hauptamtliche Führungspersonen und Mitglieder des Leitungsgremiums,<br />

welche gleichzeitig Mitglieder der gemeinnützigen Organisationen sind,<br />

ein Stimmrecht in der Mitglieder­/Delegiertenversammlung haben?<br />

· Ja, es ist ausgeschlossen, dass hauptamtliche Führungspersonen und Mitglieder des<br />

Leitungsgremiums, welche gleichzeitig Mitglieder der gemeinnützigen Organisationen<br />

sind, ein Stimmrecht in der Mitglieder­/Delegiertenversammlung haben.<br />

3. Ist eine Personalunion zwischen Mitgliedern des Leitungsgremiums und des Aufsichtsgremiums<br />

ausgeschlossen?<br />

· Ja, eine Personalunion zwischen Mitgliedern des Leitungsgremiums und des Aufsichtsgremiums<br />

ist ausgeschlossen.<br />

IV. Fragenkreis Information, Berichtswesen<br />

1. Sind wesentliche Informationen zur Organisation aktuell im Internet einsehbar?<br />

· Ja, wesentliche Informationen zur Organisation sind aktuell im Internet einsehbar.<br />

2. Erfolgt eine zeitgerechte Veröffentlichung des Geschäftsberichtes?<br />

(30. September des Folgejahres; bei vom Kalenderjahr abweichendem<br />

Geschäftsjahr erfolgt die Veröffentlichung spätestens neun Monate<br />

nach Abschluss des Geschäftsjahres)<br />

· Ja, es erfolgt eine zeitgerechte Veröffentlichung des Geschäftsberichtes (30. September<br />

des Folgejahres; bei vom Kalenderjahr abweichendem Geschäftsjahr erfolgt die Veröffentlichung<br />

spätestens neun Monate nach Abschluss des Geschäftsjahres).<br />

<strong>Bethel</strong> ist Mitglied


52 | 53<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />

Feststellungen aus Erweiterungen des Prüfungsauftrags<br />

Über das erforderliche Maß und die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.V. hinaus<br />

haben die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> den Prüfungsauftrag an die BDO AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erweitert. Zu diesem Prüfungsauftrag wurden von der BDO<br />

AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft folgende Feststellungen getroffen:<br />

»Im Rahmen der Erweiterung des Prüfungsauftrags haben wir geprüft,<br />

· ob die Spendenbuchführung und die Spendenverwendung ordnungsgemäß sind und die<br />

Zweckbindung für erhaltene Spenden einschließlich der Erträge aus der Zwischenanlage<br />

bis zur Verwendung beachtet wurde und<br />

· ob sichergestellt ist, dass keine Provisionen oder Erfolgsbeteiligungen für die Einwerbung<br />

von Spenden gezahlt wurden.<br />

Die Prüfung führte zu keinen Beanstandungen. Die Grundsätze des Deutschen Spendenrates<br />

e.V. wurden eingehalten.«<br />

Wiedergabe des Bestätigungsvermerks zum Jahresabschluss für<br />

das Geschäftsjahr vom 1. Januar <strong>2011</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

des Bereichs Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>.<br />

Den vollständigen Jahresabschluss verbunden mit dem Bestätigungsvermerk der<br />

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft finden Sie auf<br />

www.bethel.de/spenden/jahresabschluss_<strong>2011</strong>.html


Anderen helfen –<br />

über das Leben hinaus.<br />

Stiftung <strong>Bethel</strong> · Spenden und Testamente · Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld · Tel: 0521 144-4777 · www.bethel.de<br />

Impressum:<br />

Herausgeber v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

Vorstand<br />

Königsweg 1 · 33617 Bielefeld<br />

Konzept, Redaktion Abt. Spenden und Abt. Presse + Kommunikation<br />

und Gestaltung Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld<br />

Bildnachweis Abt. Presse + Kommunikation<br />

Gedruckt Auf Circlematt White, 100 % Altpapier<br />

© Juli <strong>2012</strong>, v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>

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