Jahresbericht 2011/2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Jahresbericht 2011/2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Jahresbericht 2011/2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>
Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
Die vier rechtlich selbstständigen<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, Sarepta, Nazareth<br />
und Lobetal bilden gemeinsam die<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>Bethel</strong>. Sie sind ein Verbund kirchlicher<br />
<strong>Stiftungen</strong> privaten Rechts. Ihre geist-<br />
liche Einheit kommt im gemeinsamen<br />
christlichen Auftrag zum Ausdruck.<br />
· Stiftung <strong>Bethel</strong><br />
· Stiftung Sarepta<br />
· Stiftung Nazareth<br />
· Hoffnungstaler Stiftung Lobetal<br />
<strong>Bethel</strong><br />
Gemeinschaft verwirklichen<br />
Unsere Vision<br />
Gemeinschaft verwirklichen<br />
Unsere Vision ist das selbstverständliche<br />
Zusammen leben, das gemeinsame Lernen und<br />
Arbeiten aller Menschen. Ihre Verschiedenheit<br />
verstehen wir als Bereicherung: Mehr oder weniger<br />
gesunde, mehr oder weniger behin derte,<br />
mehr oder weniger leistungsfähige, jüngere<br />
und ältere Menschen, Menschen unterschiedlicher<br />
kultureller Herkunft und religiöser Prägung<br />
sollen als Bürgerinnen und Bürger mit gleichen<br />
Chancen, Rechten und Pflichten in der Gesellschaft<br />
leben.<br />
Unsere Vision gründet im christlichen Glauben<br />
und beruht auf der Achtung der unbedingten<br />
Würde jedes einzelnen Menschen als Geschöpf<br />
Gottes. Sie fordert Nächstenliebe, Solidarität<br />
und einen fairen Interessenausgleich im Zusammenleben.<br />
Orientierung bieten<br />
Wir sind Teil der evangelischen Kirche, und<br />
unsere Arbeit gründet sich auf den christlichen<br />
Glauben. In der Begegnung mit dem einzelnen<br />
Menschen unterstützen wir die Suche nach Sinn<br />
und bieten religiöse Orientierung. Dies prägt<br />
unser gemeinsames Leben und Arbeiten ebenso<br />
wie die Gestaltung unserer Bildungs- und<br />
Ausbildungsangebote. Für Verkün digung und<br />
Seelsorge, die Feiern des Kirchenjahres und das<br />
Er leben von Spiritualität nehmen wir uns Zeit<br />
und Raum.<br />
Wir setzen uns ein für eine mitmenschliche<br />
Gesellschaft. In unserem gesellschafts- und<br />
sozialpolitischen Engagement sind wir besonders<br />
den Rechten und Bedürfnissen der Menschen<br />
verpflichtet, die am schwersten von Krankheit,<br />
Behinderung, sozialer Benachteiligung und Ausgrenzung<br />
betroffen sind.<br />
Qualifiziert helfen<br />
Wir sind ein diakonisches Unternehmen und<br />
verstehen unsere Angebote als Dienstleistungen.<br />
Wir achten das Selbstbestimmungsrecht der<br />
Menschen, die unsere An gebote nutzen. Mit<br />
ihnen vereinbaren wir Art und Umfang unserer<br />
sozialen, pädagogischen und gesund heitlichen<br />
Dienstleistungen.<br />
Unsere Leistungen sind von hoher Qualität. Die<br />
uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen<br />
wir für die Umsetzung der bestmöglichen<br />
fachlichen Standards.<br />
Lebensräume gestalten<br />
Wir verstehen <strong>Bethel</strong> als Idee und fördern die<br />
Teilhabe von sozial benachteiligten Menschen,<br />
von Menschen mit Behinderungen und Erkrankungen<br />
an verschiedenen Orten in der<br />
Gesellschaft. An der Gestaltung der jeweiligen<br />
Ge meinwesen beteiligen wir uns. Wo es erforderlich<br />
ist, machen wir dazu eigene Angebote,<br />
kooperieren mit anderen Trägern oder beraten<br />
und unterstützen Initiativen vor Ort. In unseren<br />
gewachsenen Ortschaften gestalten wir weiterhin<br />
das Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen:<br />
Menschen, die dort wohnen, Menschen,<br />
die dort arbeiten, Menschen, die dort unsere<br />
Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Hierbei<br />
ermöglichen wir die Mit wirkung aller Gruppen.<br />
3
| 3<br />
Verwaltungsrat<br />
ohne Minderheitsbeteiligungen Anstaltskirchengemeinde Zion<br />
Vorstand<br />
<strong>Bethel</strong>.regional<br />
In der Gemeinde leben gGmbH<br />
proWerk<br />
proJob.<strong>Bethel</strong> gGmbH<br />
Bereich Betriebe<br />
Stiftung <strong>Bethel</strong> Stiftung Nazareth Stiftung Sarepta Hoffnungstaler<br />
Stiftung Lobetal<br />
Stiftungsbereich Schulen<br />
ESPA gGmbH<br />
Organisationsstruktur<br />
DiZ Dienstleistung<br />
Zeitarbeit GmbH<br />
EVG <strong>Bethel</strong> GmbH<br />
(Energieversorgung)<br />
Region: Westfalen/Rheinland<br />
Region: Niedersachsen/Bremen<br />
Region: Berlin/Brandenburg<br />
Unternehmensbereich<br />
<strong>Bethel</strong> im Norden<br />
Diakonie Freistatt<br />
<strong>Bethel</strong>-Bremen gGmbH<br />
Therapiezentrum<br />
Niedersachsen-Bremen<br />
gGmbH<br />
<strong>Bethel</strong>-Birkenhof<br />
Birkenhof<br />
Altenhilfe gGmbH<br />
Birkenhof<br />
Ev. Altenhilfe gGmbH<br />
Birkenhof ambulante<br />
Pflegedienste gGmbH<br />
Birkenhof<br />
Bildungszentrum gGmbH<br />
Birkenhof gGmbH<br />
Birkenhof<br />
Jugendhilfe gGmbH<br />
Diakonische<br />
Gemeinschaft Nazareth<br />
Fachhochschule<br />
der Diakonie gGmbH<br />
Ev. Krankenhaus<br />
Bielefeld gGmbH<br />
EvKB<br />
Wirtschaftsdienste GmbH<br />
ZAR Bielefeld GmbH<br />
Zentrum für ambulante<br />
medizinische Rehabilitation<br />
MVZ Bielefeld<br />
am EvKB GmbH<br />
EvKB Service GmbH<br />
EvKB Klin-Service GmbH<br />
Krankenhaus Mara gGmbH<br />
Sarepta<br />
Schwesternschaft<br />
Stiftungsbereich<br />
Altenhilfe<br />
Altenhilfe <strong>Bethel</strong><br />
OWL gGmbH<br />
Pflege- und Betreuungsdienste<br />
<strong>Bethel</strong> gGmbH<br />
Adiuvare Service GmbH<br />
Kirchliche Hochschule<br />
Wuppertal/<strong>Bethel</strong><br />
HStL<br />
Hoffnungstaler<br />
Werkstätten gGmbH<br />
Diakoniezentrum<br />
Werneuchen Wohnen<br />
und Pflege gGmbH<br />
Altenheim Freudenquell<br />
gGmbH<br />
ZNP Zentrum für Neurologie<br />
& Psychiatrie gGmbH<br />
Diakoniestation Klosterfelde<br />
Bernau gGmbH<br />
Diakoniewerk<br />
Barnim gGmbH<br />
Diakonie Hospiz<br />
Lichtenberg gGmbH<br />
Lobetaler Service gGmbH<br />
Ev. Krankenhaus Königin<br />
Elisabeth Herzberge<br />
gGmbH<br />
Krankenhauswäscherei<br />
GmbH<br />
KEH-Servicegesellschafft<br />
GmbH<br />
Ärztehaus für psychische<br />
Gesundheit am KEH<br />
GmbH<br />
Gemeindepsych.<br />
Verbund und Altenhilfe<br />
gGmbH<br />
Instititut für Diagnostik<br />
der Epilepsien gGmbH
Kontakt:<br />
Spenden und Nachlässe<br />
Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld<br />
Telefon: 0521 144-3600 (Spenden)<br />
Telefon: 0521 144-4777 (Nachlässe)<br />
Telefax: 0521 144-5138<br />
E-Mail: spenden@bethel.de<br />
Spendenkonto<br />
Konto 4077 · BLZ 480 501 61<br />
Sparkasse Bielefeld<br />
oder online spenden unter<br />
www.bethel.de<br />
Briefmarken für <strong>Bethel</strong><br />
Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld<br />
Telefon: 0521 144-3600<br />
Brockensammlung <strong>Bethel</strong><br />
Saronweg 10 · 33617 Bielefeld<br />
Telefon: 0521 144-3779<br />
Allgemeine Informationen über <strong>Bethel</strong>:<br />
Abteilung PR Information<br />
Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld<br />
Telefon: 0521 144-3599<br />
Telefax: 0521 144-5214<br />
E-Mail: pr.information@bethel.de<br />
www.bethel.de<br />
5
Mitglieder des Verwaltungsrats<br />
der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
¬ Dr. Ingeborg von Schubert<br />
Vorsitzende<br />
¬ Vizepräsident der EKvW Klaus Winterhoff<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
¬ Roland Brehm<br />
¬ JörgUwe Goldbeck<br />
¬ Dipl.Ing. Hubert Handke<br />
¬ Landeskirchenrätin Susanne KahlPassoth<br />
¬ Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich J. Körtner<br />
¬ Sarepta Schwester Renate Letsch<br />
¬ Oberin i.R. Ellen Muxfeldt<br />
¬ Thomas Niehoff<br />
¬ Christina Rau<br />
¬ Andreas Stratenwerth<br />
¬ Dr. Anne Struthoff<br />
¬ Petra Thomas<br />
¬ Priv.Doz. Dr. Bernward Vieten<br />
¬ Oberlandeskirchenrat Michael Wöller<br />
¬ Diakon Rüdiger Wormsbecher<br />
Mitglieder des Vorstands<br />
der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
Pastor Ulrich Pohl<br />
Vorstands vor sit zender<br />
Hoffnungstaler<br />
Stiftung Lobetal,<br />
Theologie, Ethik,<br />
Pastorale Dienste,<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Krankenhaus<br />
Pastor Bernward<br />
Wolf, stv. Vorstands <br />
vor sit zender<br />
Gemeinschaften<br />
Sarepta und Nazareth,<br />
Hospizarbeit,<br />
Schulen, Altenhilfe,<br />
Krankenhaus<br />
Pastor Dr. Johannes<br />
Feldmann<br />
Altenhilfe,<br />
Geschäftsführung<br />
der Hoffnungstaler<br />
Stiftung Lobetal und<br />
der Einrichtungen<br />
<strong>Bethel</strong>s in Berlin<br />
Dr. Rainer Norden<br />
Unternehmens <br />
be reich <strong>Bethel</strong> im<br />
Norden, Betriebswirtschaft,<br />
Finanzen,<br />
Werkstätten für<br />
behinderte Men schen,<br />
Betriebe, Informations<br />
technologie,<br />
Geschäftsführung<br />
Ev. Krankenhaus<br />
Bielefeld und<br />
Krankenhaus Mara<br />
Thomas Oelkers<br />
Personalwesen,<br />
Rechtswesen,<br />
Krankenhäuser,<br />
<strong>Bethel</strong> in Berlin,<br />
Epilepsie<br />
Dr. Günther Wienberg<br />
Psychiatrie/Suchthilfe,<br />
Behindertenhilfe,<br />
Wohnungslosenhilfe<br />
und Jugendhilfe in<br />
NordrheinWestfalen,<br />
Unternehmensent <br />
wicklung<br />
Inhalt<br />
Tätigkeitsbericht<br />
Projektbericht<br />
Finanzbericht<br />
2 | 15<br />
16 | 33<br />
34 | 53
2 | 3<br />
Tätigkeitsbericht<br />
Entwicklungen und Veränderungen<br />
im Aufgabengebiet <strong>Bethel</strong>s<br />
Mit Dankbarkeit blicken wir auf das<br />
Jahr <strong>2011</strong> zurück. Die diakonische Arbeit<br />
wurde weiter großherzig von vielen Freunden<br />
und Förderern unterstützt; die einzelnen<br />
Arbeitsfelder konnten weiterentwickelt<br />
und auch neue Aufgaben begonnen werden.<br />
Für das Jahr <strong>2012</strong> zeichnet sich eine<br />
gute weitere inhaltliche Entwicklung ab. In<br />
allen Arbeitsbereichen ist jedoch auch die<br />
zurückgehende öffentliche Refinanzierung<br />
von sozialen Aufgaben festzustellen. Die<br />
Not leidenden öffentlichen Haushalte haben<br />
hier deutliche Auswirkungen.<br />
Mit dem letzten Arbeitstag des letzten<br />
<strong>Bethel</strong>er Zivildienstleistenden Ende Dezember<br />
<strong>2011</strong> ging eine bedeutende Ära zu<br />
Ende. In der gut 50jährigen Zivildienstgeschichte<br />
haben rund 4.500 junge Männer<br />
ihren Dienst innerhalb der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> geleistet.<br />
<strong>Bethel</strong> nutzt das Ende des Zivildienstes<br />
als Chance, um verstärkt ein alternatives<br />
Erfolgsmodell zu etablieren und weiterzuentwickeln<br />
– das »<strong>Bethel</strong>jahr«. <strong>Bethel</strong> engagiert<br />
sich hier und schafft Plätze für junge<br />
Männer und Frauen, um ihnen Einblick in<br />
soziale Arbeitsfelder zu bieten und ihnen<br />
neben dem Engagement für andere auch<br />
eine Berufsorientierung zu ermöglichen.<br />
In mehreren Seminarwochen im Laufe des<br />
Jahres beschäftigen sich die <strong>Bethel</strong>jahr<br />
Teilnehmer in kleinen Gruppen auch mit<br />
gesellschaftspolitischen Fragen, machen<br />
gemeinsam Unternehmungen und können<br />
an verschiedenen Arbeitsplätzen in den<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
einen Einblick bekommen.<br />
<strong>2011</strong> machten rund 400 junge Menschen<br />
ein »<strong>Bethel</strong>jahr« im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes<br />
oder als Freiwilliges Soziales<br />
Jahr. Für die kranken, benachteiligten oder<br />
behinderten Menschen leisten sie eine gute<br />
Betreuung und sind eine große Unterstützung<br />
im Alltag.<br />
Um den individuellen Bedürfnissen von<br />
Menschen nach Unterstützung noch besser<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />
gerecht werden zu können, setzt <strong>Bethel</strong><br />
weiter auf eine besondere Vielfalt an Angeboten,<br />
insbesondere in der Behindertenhilfe.<br />
Der Ausbau dezentraler, gemeindenaher<br />
und vielseitiger Unterstützungsangebote in<br />
unterschiedlichen Regionen steht weiterhin<br />
im Mittelpunkt.<br />
In Burbach bei Siegen hat <strong>Bethel</strong> die Pflegeeinrichtung<br />
»Haus Burgweg« vollständig<br />
übernommen. Die Einrichtung mit 28 Wohnheimplätzen<br />
richtet sich an Kinder und<br />
Jugendliche, die wegen der Schwere ihrer<br />
Behinderung oder ihres Pflegebedarfs nicht<br />
mehr in der Familie betreut werden können.<br />
Seit April <strong>2012</strong> bietet Haus Burgweg zusätzlich<br />
Plätze für Kurzzeitwohnen an.<br />
In Niedersachsen plante das Fachzentrum<br />
Kinder, Jugend und Familienhilfe in Freistatt<br />
ein neues Angebot für Kinder in Laatzen<br />
bei Hannover. In der Einrichtung sollen<br />
Kinder intensiv betreut und gefördert werden,<br />
die in ihrer Entwicklung gehemmt, verzögert,<br />
geistig und mehrfach beeinträchtigt<br />
sind. In zwei Wohnhäusern können jeweils<br />
bis zu zehn Kinder und Jugendliche leben.<br />
Das Ziel des Angebots ist es, die Kinder<br />
möglichst in ihre eigene Familie zu integrieren<br />
oder die Aufnahme in eine Pflegefamilie<br />
zu erreichen.<br />
Mit einem Angebot für Menschen mit<br />
erworbenen Hirnschädigungen hat Lobetal<br />
ein neues Arbeitsfeld erschlossen. Der Neubau<br />
mit 16 Plätzen am Standort Reichenwalde<br />
wurde begonnen. Die Friedrich von<br />
BodelschwinghKlinik im Berliner Stadtbezirk<br />
CharlottenburgWilmersdorf hat ihre<br />
Arbeit erweitert und plante eine zweite<br />
Tagesklinik für psychisch kranke Menschen.<br />
Beide Einrichtungen sind inzwischen eröffnet<br />
worden.<br />
Um alten Menschen mehr Lebensqualität<br />
zu ermöglichen und ihnen ein Umfeld zu<br />
schaffen, das ihnen Geborgenheit vermittelt,<br />
sollen die <strong>Bethel</strong>er AltenhilfeEinrichtungen<br />
modernisiert und ausgebaut werden.<br />
Zurzeit entstehen in Hannover und<br />
Bielefeld neue Einrichtungen; ein weiterer<br />
Ausbau des Arbeitsfeldes ist geplant. Das<br />
Jahresspendenprojekt <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> »In Würde<br />
3 | 3<br />
alt werden« unterstützt diese Projekte.<br />
Der demografische Wandel zeigt an, dass<br />
unsere Gesellschaft älter wird und damit<br />
künftig mehr Unterstützungs und Pflegeangebote<br />
notwendig sind. Im Alter steigt die<br />
Zahl der Krankheiten und Behinderungen<br />
von Menschen, die bis dahin gesund waren;<br />
Menschen mit Behinderung erreichen dank<br />
guter Versorgung und des medizinischen<br />
Fortschritts ein höheres Alter.<br />
Auf hohem Niveau arbeitet <strong>Bethel</strong> in<br />
der EpilepsieDiagnostik und Therapie;<br />
sie werden beständig weiterentwickelt.<br />
Das EpilepsieZentrum <strong>Bethel</strong> in Bielefeld<br />
und das EpilepsieZentrum BerlinBrandenburg<br />
arbeiten jetzt nach dem Ruhestand<br />
der bisherigen mit neuen Chefärzten<br />
noch enger als Netzwerke von Spezialisten<br />
zusammen. Weiter verstärkt wurde die<br />
Kooperation durch die Anschaffung eines<br />
hochmodernen 3TeslaMagnetresonanztomografen<br />
für das EpilepsieZentrum<br />
<strong>Bethel</strong>, von dem alle Standorte profitieren.<br />
Es ist das einzige MRTGerät in Deutschland,<br />
das insbesondere Menschen mit Epilepsie<br />
zugutekommt. Es liefert besonders aussagefähige<br />
Bilder vom Gehirn.<br />
Wichtige Veränderungen in der<br />
Organisation – Strukturveränderungen<br />
und Organisa tionsentwicklung<br />
Der 1. Januar <strong>2011</strong> war für die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ein historisches<br />
Datum. Denn seit dem Jahresbeginn<br />
<strong>2011</strong> ist die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal<br />
neben den <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, Nazareth und<br />
Sarepta die vierte Stiftung <strong>Bethel</strong>s. Die über<br />
Jahrzehnte gewachsene Zusammengehörigkeit<br />
wurde so auch offiziell wieder vollzogen.<br />
<strong>Bethel</strong> besteht jetzt aus vier kirchlichen<br />
<strong>Stiftungen</strong> privaten Rechts. Friedrich von<br />
Bodelschwingh hatte die Einrichtung Lobetal<br />
1905 gegründet. Durch die Hoffnungs taler<br />
Stiftung Lobetal werden jetzt alle Einrichtungen<br />
und Dienste von <strong>Bethel</strong> für behinderte<br />
Menschen in Berlin und Brandenburg<br />
geführt.<br />
Mit der Diakoniestiftung Lazarus in Berlin<br />
besteht bereits seit Längerem eine enge
4 | 5<br />
Verbindung. Schwerpunkte in der Arbeit der<br />
Diakoniestiftung Lazarus sind die Altenhilfe<br />
mit unterschiedlichen Wohnformen und<br />
Ausbildungsstätten für soziale Berufe sowie<br />
das erste evangelische Hospiz in Berlin. Im<br />
Bereich der Verwaltung, der Personalwirtschaft<br />
und der Informationstechnologie hat<br />
sich in den vergangenen Jahren eine gute<br />
Zusammenarbeit entwickelt. Sie ist <strong>2011</strong><br />
weiter ausgebaut worden, und eine organisatorische<br />
Verbindung wird geprüft.<br />
Zum Jahresbeginn <strong>2011</strong> sind die Angebote<br />
und Einrichtungen <strong>Bethel</strong>s in Nordrhein<br />
Westfalen neu strukturiert worden. Die<br />
Angebote für Menschen mit Behinderung,<br />
mit psychischer Erkrankung, mit Abhängigkeitserkrankungen,<br />
mit erworbener<br />
Hirnschädigung, Angebote der Jugendhilfe<br />
sowie der Wohnungslosenhilfe und die Hospizarbeit<br />
in Dortmund wurden zusammengefasst.<br />
Die Leistungen und Unterstützungsangebote<br />
aus <strong>Bethel</strong> werden in Nordrhein<br />
Westfalen jetzt aus einer Hand angeboten.<br />
Für alle Fragen, die sich in der Betreuung<br />
eines Klienten ergeben, oder auch für die<br />
Kontakte zu staatlichen Stellen gibt es eine<br />
klare einheitliche Struktur und eine enge<br />
Zusammenarbeit der Bereiche.<br />
Ziele und Zielerreichung <strong>2011</strong> –<br />
Gemeinschaft verwirklichen ist das<br />
Ziel der Arbeit<br />
Für die Angebote der Unterstützung und<br />
Begleitung von <strong>Bethel</strong> hat es auch <strong>2011</strong><br />
eine große Nachfrage gegeben. Hier hat<br />
sich die Weiterentwicklung der diakonischen<br />
Arbeit in den verschiedenen Hilfefeldern<br />
positiv bemerkbar gemacht. In der Eingliederungshilfe<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
ist in NordrheinWestfalen, in Brandenburg<br />
und Niedersachsen der Kurs fortgesetzt<br />
worden, weniger stationäre Angebote in<br />
größeren Häusern zu machen und deutlich<br />
mehr Arbeit ambulant oder stationär in<br />
kleineren Einrichtungen in den Regionen<br />
anzubieten. Dies entspricht der Vision<br />
»<strong>Bethel</strong> – Gemeinschaft verwirklichen«.<br />
Diese Vision, die seit zehn Jahren Leitbild<br />
für das Handeln in den v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ist, wurde <strong>2011</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />
für weitere fünf Jahre bestätigt und in ihren<br />
Inhalten behutsam aktualisiert.<br />
Gemeinschaft verwirklichen ist die <strong>Bethel</strong>er<br />
Übertragung des Begriffs »Inklusion«, deren<br />
Verwirklichung die UNBehindertenrechtskonvention<br />
fordert. Diese Konvention<br />
aus dem Jahr 2007 gilt seit 2009 auch in<br />
Deutsch land. Mit Hilfeangeboten, die zu<br />
den Menschen kommen, mit Einrichtungen,<br />
die in Wohnquartieren gebaut werden, und<br />
mit Begegnungsstätten in Stadtvierteln,<br />
die Gemeinschaft ermöglichen, haben die<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
im Jahr <strong>2011</strong> den Gedanken der Inklusion<br />
weiterentwickelt. Neuen Angeboten etwa in<br />
Hamm, Dortmund oder Ostwestfalen steht<br />
ein Platzabbau in größe ren Einrichtungen<br />
in Bielefeld gegenüber. Die Inklusion und<br />
ein soweit wie möglich selbstbestimmtes<br />
Leben von Menschen mit Behinderung, ihre<br />
Teilhabe in der Gesellschaft, bleiben das<br />
Ziel <strong>Bethel</strong>s. Dafür setzen sich die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> auch politisch<br />
ein. Der Diskurs mit Verbänden, Interessenvertretungen<br />
und verantwortlichen<br />
Politikern hat <strong>2011</strong> verschiedentlich stattgefunden<br />
und wird weiter fortgesetzt.<br />
Neben den Wohnangeboten in verschiedenen<br />
Formen gilt es, die Beschäftigungs und<br />
Arbeitsmöglichkeiten für Menschen, die mit<br />
Einschränkungen leben müssen, weiterzuentwickeln.<br />
Die Plätze in den Werkstätten<br />
für behinderte Menschen waren sehr gut<br />
nachgefragt. Leider mussten aufgrund veränderter<br />
Förderrichtlinien und geringerer<br />
Finanzmittel im Bereich Arbeitsmarktprojekte<br />
deutlich Plätze abgebaut werden. Betroffen<br />
sind davon Qualifizierungen für den<br />
Arbeitsalltag, berufsfördernde Maßnahmen<br />
und Beschäftigungsprojekte für Menschen<br />
mit Behinderung. In der Folge mussten auch<br />
Arbeitsplätze von betreuenden Mitarbeitern<br />
verlagert werden. Die Auftragslage in den<br />
Werkstätten war aufgrund der Konjunktur<br />
so gut, dass dies möglich war. In Kooperation<br />
mit der Wirtschaft und einzelnen<br />
Unternehmen gelingt es immer wieder,<br />
Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz<br />
auf dem ersten Arbeitsmarkt anzubieten.<br />
Die Möglichkeiten hierfür müssten im<br />
5 | 5<br />
Sinne der Inklusion aber durch bessere Rahmenbedingungen<br />
deutlich gestärkt werden.<br />
Ein wichtiges Ziel <strong>Bethel</strong>s ist es, auch in<br />
Zukunft die diakonische Arbeit zu sichern<br />
und dafür die nötigen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter zu gewinnen. Fachleute prognostizieren<br />
in fünf bis zehn Jahren einen<br />
Personalengpass für alle Branchen. <strong>Bethel</strong><br />
investiert darum jetzt schon erheblich in<br />
Pflegeausbildungen und andere soziale Ausbildungen<br />
an mehreren Standorten. Unter<br />
anderem wird auch die Fachhochschule der<br />
Diakonie in Bielefeld<strong>Bethel</strong> weiterentwickelt.<br />
Dort werden mehrere BachelorStudiengänge<br />
im sozialen Bereich angeboten. Ein<br />
weiterführendes Masterstudium ist an der<br />
Kirchlichen Hochschule Wuppertal/<strong>Bethel</strong><br />
im Fach Diakoniemanagement am Standort<br />
<strong>Bethel</strong> möglich.<br />
Ein dynamisches Arbeitsfeld, in dem <strong>Bethel</strong><br />
engagiert ist, stellt die Altenhilfe dar. Aufgrund<br />
der Veränderungen in der Bevölkerung<br />
werden künftig mehr und besser<br />
ausgestattete Pflege und Betreuungsplätze<br />
gebraucht. Dem wurde unter anderem mit<br />
einem Neubau im nieder sächsischen Dissen<br />
und mit dem Baubeginn für zwei weitere<br />
Einrichtungen in Hannover und Bielefeld<br />
Rechnung getragen.<br />
Besonders in der Altenhilfe sind für eine<br />
noch bessere Arbeit auch technische Hilfsmittel<br />
zu nutzen. <strong>Bethel</strong> beteiligt sich daher<br />
an Forschungsvorhaben von Universitäten,<br />
sichert deren Praxisbezug und verfolgt<br />
außerdem eigene Projekte. Für Pflegekräfte<br />
soll der Verwaltungsaufwand in ihrer Arbeit<br />
verringert werden, und für hilfebedürftige<br />
Menschen soll mehr Sicherheit durch verbesserte<br />
Kommunikation entstehen. Dabei<br />
kann die Technik den Menschen mehr Zeit<br />
füreinander ermöglichen. Außerdem gilt<br />
es, behinderten Menschen den Zugang zur<br />
digitalen Computerwelt zu eröffnen und<br />
auch so ihre Selbstständigkeit zu fördern.<br />
Betten und Platzzahlen<br />
der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
Akutkrankenhäuser<br />
(ohne Epilepsie und Psychiatrie)<br />
Anzahl<br />
1.241<br />
Epilepsie 936<br />
Behindertenhilfe 2.448<br />
Psychiatrie 1.814<br />
Wohnungs losenhilfe 466<br />
Jugendhilfe 770<br />
Altenhilfe 2.451<br />
Menschen mit<br />
erworbenen Hirnschädigungen<br />
Arbeit und beruf liche<br />
Rehabilitation<br />
114<br />
3.305<br />
Hospizarbeit 44<br />
Plätze der Kinder tagesstätten 219<br />
Schülerzahlen der Schul und<br />
Ausbildungsstätten<br />
6.352<br />
Summe 20.160<br />
Klienten der ambulanten<br />
Versorgung<br />
3.446<br />
Zu diesen Zahlen kommen noch einzelne<br />
Beratungs leistungen für behinderte oder sozial<br />
benachteiligte Menschen hinzu und einmalige<br />
ambulante Hilfen sowie stationäre und ambulante<br />
Behandlungen im Krankenhaus. Diese Zahlen mit<br />
eingerechnet haben die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> in den einzelnen Einrichtungen,<br />
Diensten, Beratungsstellen und Krankenhäusern<br />
im Jahr <strong>2011</strong> über 185.000 Menschen behandelt,<br />
betreut, beraten oder gefördert und ausgebildet.
6 | 7<br />
Künftige Strategien –<br />
Die Nöte der Menschen bestimmen<br />
die Weiterentwicklung <strong>Bethel</strong>s<br />
Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>Bethel</strong> gehören heute zu den großen diakonischen<br />
Trägern in Deutschland. Das diakonische<br />
Unternehmen <strong>Bethel</strong> soll sich weiterentwickeln,<br />
die Angebote weiterqualifizieren<br />
und bei Bedarf auch neue Hilfefelder<br />
erschließen, wie in der Vergangenheit die<br />
Hospizarbeit oder die Hilfen für Menschen<br />
mit erworbenen Hirnschädigungen oder<br />
Autismus. Dabei geht es nicht um Wachstum<br />
an sich, sondern um die stetige Verbesserung<br />
der Hilfen zum Wohle der Menschen,<br />
die auf Unterstützung angewiesen<br />
sind.<br />
Auch künftig bleibt es so, dass in <strong>Bethel</strong><br />
über die Aufgaben der Diakonie aus der<br />
Perspektive Not leidender, hilfebedürftiger,<br />
pflegebedürftiger oder sozial benachteiligter<br />
Menschen nachgedacht wird. Ihre Nöte sind<br />
die Herausforderungen der Diakonie. Und<br />
so gilt für die diakonische Arbeit der Satz<br />
Friedrich von Bodelschwinghs:<br />
»Neue große Nöte bedürfen neuer mutiger<br />
Gedanken!«<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />
Dabei ist aus Verantwortung gegenüber<br />
den Menschen und den vorhandenen Ressourcen<br />
auch unternehmerisches Denken<br />
gefragt. Im Sozial und Gesundheitswesen<br />
gibt es aufgrund politischer Vorgaben<br />
inzwischen Wettbewerbsdruck, Konkurrenz<br />
zu privaten Anbietern und Ausschreibungsverfahren.<br />
Dem stellt sich <strong>Bethel</strong> auch in<br />
Zukunft in dem Bewusstsein, christliche<br />
Werte möglichst auch in einer säkularer<br />
werdenden Gesellschaft zu verankern. Hier<br />
zählen vor allem die Haltung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie das diakonische<br />
Profil im täglichen Handeln.<br />
In der Tradition der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> gehören dazu auch die<br />
Pflege internationaler Beziehungen und<br />
der Austausch von Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern sowie die Unterstützung beim<br />
Aufbau diakonischer Arbeit etwa in Osteuropa<br />
oder Afrika. Heute pflegt <strong>Bethel</strong><br />
über 70 internationale Partnerschaften,<br />
die beständig weiterent wickelt werden.<br />
Bereich Spenden<br />
Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>Bethel</strong> finanzieren ihre Arbeit im Gesundheits<br />
und Sozialwesen über Entgelte der<br />
7 | 7<br />
Sozialleistungsträger. Diese sichern im<br />
Regelfall auch eine bedarfs und fachgerechte<br />
Grundversorgung. Aber viele, über<br />
die Regelfinanzierung hinausgehende Maßnahmen<br />
sind oft nur durch Spenden und<br />
Nachlässe zu finanzieren: zum Beispiel die<br />
Erforschung und der Einsatz neuer therapeutischer<br />
Konzepte, die Schaffung zeitgemäßer<br />
Wohn und Arbeitsangebote, die<br />
Anschaffung spezieller medizinischer Geräte<br />
und Pflegehilfsmittel, eine besondere seelsorgerliche,<br />
pädagogische oder pflegerische<br />
Betreuung oder Freizeit und Kulturangebote,<br />
die den Bedürfnissen behinderter Menschen<br />
angepasst sind. Für diese Aufgaben<br />
bittet <strong>Bethel</strong> seit mehr als 140 Jahren um<br />
Hilfe. Die Arbeit der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> wäre ohne die<br />
vielen Freunde und Förderer so nicht denkbar.<br />
Mit ihrer Unterstützung tragen sie zu<br />
einer angemessenen und zeitgemäßen Hilfe<br />
für kranke, behinderte und sozial benachteiligte<br />
Menschen bei.<br />
Spenden sollen den behinderten, kranken<br />
und sozial benachteiligten Menschen so zugutekommen,<br />
dass ihre Lebensqualität und<br />
Lebenssituation spürbar verbessert werden.<br />
Um Spenden bittet <strong>Bethel</strong> dabei stellvertretend<br />
für die hilfebedürftigen Menschen, die<br />
durch die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>Bethel</strong> Hilfe erfahren. Dabei ist unser Ziel,<br />
die Werbe und Verwaltungskosten auf<br />
ein notwendiges Maß zu begrenzen. Die<br />
zur Verfügung stehenden Gelder sollen in<br />
einem möglichst hohen Umfang für Projekte<br />
und Maßnahmen zugunsten kranker, behinderter<br />
und sozial benachteiligter Menschen<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Aussendung des »Bote von <strong>Bethel</strong>«,<br />
von Spenden oder Dankbrief, Zuwendungsbestätigung<br />
für das Finanzamt oder dieses<br />
<strong>Jahresbericht</strong>s sind Maßnahmen, die einen<br />
Beitrag für den Erhalt von Arbeitsplätzen<br />
von Menschen mit Behinderung leisten,<br />
denn sie werden in den <strong>Bethel</strong>er Werkstätten<br />
ausgeführt. Dank des Vorrangs einer<br />
<strong>Bethel</strong>internen Auftragserteilung können<br />
wir unseren Spendern außerdem garantieren:<br />
Ihre Adressdaten sind bei uns sicher.<br />
Ob Buchung von Spenden, Datenverarbeitung,<br />
Formularpersonalisierung oder Kuvertierung<br />
von Postsendungen – diese Arbeiten<br />
werden ausschließlich direkt in <strong>Bethel</strong><br />
durchgeführt.<br />
Die Freunde und Förderer <strong>Bethel</strong>s möchten<br />
wir als langfristige Partner für das diakonische<br />
und soziale Engagement <strong>Bethel</strong>s
8 | 9<br />
gewinnen. Das freiwillige Engagement der<br />
Unterstützer ist uns dabei wichtig. Wir<br />
verzichten ganz bewusst auf Marketingaktionen<br />
wie Haustür oder Straßenwerbung<br />
und respektieren in der Werbung sorgfältig<br />
religiöse, ethische, moralische und soziale<br />
Normen. Die nachhaltige Hilfe, der Dank<br />
für die Spende und die Zufriedenheit unserer<br />
Freunde und Förderer haben in unserer<br />
Spendenwerbung allerhöchste Priorität.<br />
Ganz bewusst setzen wir damit die »<strong>Bethel</strong>er<br />
Tradition des Dankens« von Friedrich<br />
von Bodelschwingh fort. Der Dank für die<br />
Unterstützung benachteiligter Menschen<br />
ist wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit<br />
– jede Spende wird unabhängig von ihrem<br />
materiellen Wert gewürdigt. Die besondere<br />
Bedeutung des Dankens drückt sich in<br />
<strong>Bethel</strong> auch räumlich aus. So sind Spenden<br />
und Nachlassabteilung sowie die Briefmarkenstelle<br />
und die Öffentlichkeitsarbeit im<br />
Haus »Dankort« unter gebracht – dem »Ort<br />
des Dankens«.<br />
Einst wie heute gilt ein Wort von Friedrich<br />
von Bodelschwingh:<br />
»Ich möchte nicht das Geld der Menschen<br />
gewinnen, sondern ihre Herzen.«<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Zu den Aufgaben der Zentralen Öffentlichkeitsarbeit<br />
der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> gehört es neben der<br />
Kommunikation mit den Freunden und<br />
Förderern auch, Beziehungen zur allgemeinen<br />
Öffentlichkeit zu pflegen. Zum einen<br />
werden Gäste und Besucher direkt über die<br />
diakonische Arbeit informiert. Zum anderen<br />
werden Informationen durch Ausstellungen<br />
über <strong>Bethel</strong>, durch Unterrichtsprojekte an<br />
Schulen oder die Beteiligung an Messen<br />
und besonderen Veranstaltungen, wie zum<br />
Beispiel Kirchen tagen, vermittelt. Weitere<br />
Information geschieht über die Medienöffentlichkeit,<br />
indem <strong>Bethel</strong> mit Journalisten<br />
und Redaktionen von Zeit ungen,<br />
Zeitschriften, Radio und Fernsehen zusammenarbeitet.<br />
Dabei bemüht sich <strong>Bethel</strong>, die<br />
Gesellschaft allgemein über den Alltag von<br />
behinderten, kranken oder benachteiligten<br />
Menschen zu informieren, Unterstützungs<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />
und Assistenzmöglichkeiten sowie Wohn<br />
oder Therapieangebote vorzustellen. Dazu<br />
gehören unter anderem Berichte über die<br />
Betreuung von Menschen mit Behinderung,<br />
Reportagen aus einer Werkstatt für behinderte<br />
Menschen, über Förderprojekte zur<br />
beruflichen Orientierung oder über Therapien<br />
für Menschen mit Epilepsie.<br />
In Deutschland haben rund acht Millionen<br />
Bürger einen Schwerbehindertenausweis,<br />
und knapp eine Million Menschen ist epilepsiekrank.<br />
Die <strong>Bethel</strong>er Öffentlichkeitsarbeit<br />
möchte informieren und Bewusstsein für die<br />
besonderen Lebenslagen von Menschen mit<br />
Behinderung schaffen. Aus diesem Bewusstsein<br />
heraus entsteht dann häufig die Motivation,<br />
<strong>Bethel</strong>s Arbeit interessiert zu begleiten,<br />
vielleicht ehrenamtlich mitzuarbeiten<br />
oder auch <strong>Bethel</strong> mit Sach oder Geldspenden<br />
zu unterstützen.<br />
Ausblick auf Planungen und Vorhaben<br />
bis 2013<br />
Neben allen umgesetzten und noch anstehenden<br />
fachlichen Neuerungen steht das<br />
Jahr <strong>2012</strong> ganz im Zeichen eines großen<br />
Jubiläums. 130 Jahre Eckardtsheim feiert<br />
<strong>Bethel</strong> mit einem vielfältigen Programm.<br />
Dieser Ortsteil von Bielefeld war die erste<br />
Arbeiterkolonie in Deutschland und wurde<br />
1882 von Friedrich von Bodelschwingh<br />
gegründet. Dazu gehören die Ausstellung<br />
»Von der Anstalt zur Ortschaft«, die ganzjährig<br />
an wechselnden Orten zu sehen ist,<br />
sowie Theateraufführungen, Musikveranstaltungen,<br />
das tradi tionelle Eckardtsheimer<br />
Ortschaftsfest und ein Festgottesdienst im<br />
Frühsommer <strong>2012</strong>.<br />
Im Jahr 2013 wird besonders die Arbeit für<br />
Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt<br />
der Öffentlichkeitsarbeit stehen. Die Briefmarkenstelle<br />
<strong>Bethel</strong>, durch die es zahlreiche<br />
Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung<br />
gibt, wird 125 Jahre alt. Hier finden<br />
rund 125 Menschen mit Behinderung gute<br />
Arbeitsmöglichkeiten, 25 Be schäftigte arbeiten<br />
direkt in der Briefmarkenstelle und weitere<br />
100 in verschiedenen Werkstätten oder<br />
Beschäftigungstherapien. Außerdem wird<br />
im Jahr 2013 die Handweberei 100 Jahre<br />
9 | 9<br />
Als Mitglied des Deutschen Spendenrates gelten für die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
die Grundsätze »Dem Gemeinwohl und dem Spender verpflichtet – Grundsätze des Deutschen<br />
Spendenrates e.V.«, die wir hier in Auszügen veröffentlichen. Die komplette Fassung finden Sie unter<br />
www.bethel.de/spenden/deutscher_spendenrat.html<br />
»Das Verhalten gemeinnütziger Organisationen genügt einem besonders eng gefassten<br />
ethisch-moralischen Kodex<br />
Mitglieder und Spendenwerbung mit Geschenken, Vergünstigungen oder dem Versprechen bzw. der<br />
Gewährung von sonstigen Vorteilen zu betreiben, die unverhältnismäßig ist, ist grundsätzlich unzulässig.<br />
Provisionszahlungen bei der Einwerbung von Mitgliedern oder Zuwendungen* sind in engen Grenzen<br />
und unter Beachtung von Wirtschaftlichkeit und Verhältnismäßigkeit zulässig. Sie sind im Finanzbericht<br />
anzugeben.<br />
Werbung, die gegen die guten Sitten und anständigen Gepflogenheiten verstößt, wird unterlassen.<br />
Allgemein zugängliche Sperrlisten und Richtlinien zum Verbraucherschutz finden Berücksichtigung.<br />
Die aktuellen datenschutzrechtlichen Bestimmungen werden immer beachtet. Zusätzlich wird der Verkauf,<br />
die Vermietung oder der Tausch von Mitglieder und Spenderadressen ausgeschlossen.<br />
Gesetzliche Regeln zum Umgang mit Spenden finden Berücksichtigung; auch Zuwendungen in Form<br />
von Beiträgen, Zuschüssen und Subventionen werden nur im Sinne der Zuwendungsgeber verwendet.<br />
Die Auswahl der geeigneten Instrumente und ihr Einsatz für die Werbung von Mitgliedern und Spenden<br />
erfolgt sorgfältig und verantwortungsbewusst. Bei Formen des Direktmarketings wie Brief, Telefon,<br />
Haustür und Straßenwerbung* bleiben die Persönlichkeitsrechte der Angesprochenen gewahrt.<br />
Beim unmittelbaren persönlichen Zielgruppenkontakt (Haustür und Straßenwerbung, Telefonmarketing)<br />
dürfen die Angesprochenen nicht unter psychischen Druck gesetzt werden.«<br />
<strong>Bethel</strong> ist Mitglied<br />
* Über die Vorgaben des Spendenrates hinaus, werden grundsätzlich keine Provisionszahlungen<br />
geleistet. Spendendirektmarketing in Form von Haustür- und Straßenwerbung führen wir<br />
grundsätzlich nicht durch.<br />
alt. Sie wurde von Julia von Bodelschwingh<br />
gegründet und von der BauhausKünstlerin<br />
Benita KochOtte entscheidend geprägt.<br />
Auch heute werden hier zahlreiche Textilien<br />
hergestellt. Das Spektrum reicht von leinenen<br />
Geschirrtüchern bis hin zu kunstvollen<br />
Wandbehängen; auch Antependien mit biblischen<br />
Motiven für Kirchen oder Gemeindehäuser<br />
werden gewebt.<br />
Für das Jahr 2013 ist zudem ein neues<br />
Jahresspendenprojekt beschlossen worden.<br />
Unter dem Stichwort »Kinder« bitten die<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
ihre Freunde und Förderer um Unterstützung<br />
für die Weiterentwicklung der Angebote<br />
zum Wohle kranker oder behinderter<br />
Kinder. So setzt sich <strong>Bethel</strong> zum Beispiel in<br />
der Kinderklinik, in Pflegeeinrichtungen, in<br />
der KinderEpilepsieklinik Kidron, in der<br />
Kinder und Jugendpsychiatrie, in Pflegefamilien,<br />
in Förderschulen oder auch in<br />
integrativen Tagesstätten und Schulangeboten<br />
für Kinder ein.
10 | 11<br />
Wirtschaftliche Gesamtentwicklung <strong>2011</strong><br />
Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat sich für <strong>Bethel</strong><br />
trotz der Unsicherheiten durch die Finanzkrise<br />
befriedigend entwickelt. Die Gesamterträge<br />
der konsolidierten Ge winn und<br />
Verlustrechnung der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> einschließlich aller Tochtergesellschaften<br />
und Mehrheitsbeteiligungen<br />
lagen <strong>2011</strong> bei rund 958 Millionen<br />
Euro. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr<br />
2010 eine Steigerung um rund 5,8 Prozent.<br />
Die Steigerung der Gesamterträge geht auf<br />
eine höhere Auslastung unserer Plätze und<br />
Betten zurück. Besonderen Anteil daran hatten<br />
die Krankenhäuser, die Behindertenhilfe<br />
und die psychiatrischen Hilfen. Während<br />
in der Wohnungslosenhilfe Plätze abgebaut<br />
wurden, kam es in der Jugend hilfe<br />
zu vermehrter Nachfrage nach stationären<br />
Betreuungen. Hohe fachliche Standards,<br />
das Angebot differenzierter Wohnformen<br />
und vielfältige Zusatzangebote bewirkten<br />
insgesamt eine gute Nachfrage. Auch die<br />
Werkstätten für Menschen mit Behinderung<br />
waren gut ausgelastet – ein Indiz dafür,<br />
dass <strong>Bethel</strong> als verlässlicher Partner in der<br />
Wirtschaft wahrgenommen wird.<br />
Die gestiegenen Gesamterträge und die<br />
zufriedenstellende Entwicklung im Jahresverlauf<br />
haben zu einem positiven Ergebnis<br />
des diakonischen Unternehmens insgesamt<br />
geführt. Die Gewinn und Verlustrechnung<br />
1.000.000.000<br />
800.000.000<br />
600.000.000<br />
400.000.000<br />
200.000.000<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />
0<br />
905.589.000<br />
957.689.000<br />
2010 <strong>2011</strong><br />
schloss <strong>2011</strong> mit einem Ergebnis von 6,14<br />
Millionen Euro ab.<br />
Einen großen Anteil am Ergebnis für <strong>2011</strong><br />
haben erneut die Freunde und Förderer<br />
<strong>Bethel</strong>s. Ohne ihre großherzige Unterstützung<br />
wären eine Aufrechterhaltung der<br />
bestehenden und die Erschließung neuer<br />
Angebote kaum möglich. Im Jahr <strong>2011</strong><br />
wurde <strong>Bethel</strong> von den Freunden und Förderern<br />
mit Spenden und Nachlässen in Höhe<br />
von 37.857.549,61 Euro bedacht.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> konnten so neue Angebote<br />
aufgebaut und die bestehenden Hilfebereiche<br />
stetig weiterentwickelt werden. Ein<br />
besonderer Schwerpunkt lag dabei wie in<br />
den Vorjahren auf dem Ausbau der ambulanten<br />
Dienste und von Einrichtungen in<br />
den Regionen. Damit verbunden waren<br />
erhebliche Investitionen.<br />
Die Sachinvestitionen lagen <strong>2011</strong> mit 52,1<br />
Millionen Euro nur leicht unter dem Vorjahr<br />
(2010 rund 54 Millionen Euro). 43,3 Prozent<br />
der Investitionen wurden durch Eigenmittel,<br />
19,5 Prozent durch Spenden und Nachlässe,<br />
24,8 Prozent durch Zuschüsse und 12,4 Prozent<br />
durch Darlehen finanziert.<br />
Zu den größten einzelnen Investitionsobjekten<br />
im Jahr <strong>2011</strong> gehörten der Weiterbau<br />
des Kinderhospizes <strong>Bethel</strong> mit 2,8<br />
Millionen Euro (Investitionsanteil <strong>2011</strong>), ein<br />
Konsolidierte Gesamterträge in Euro Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
15.713<br />
16.037<br />
2010 <strong>2011</strong><br />
Wohnverbund in Hamm mit 24 Plätzen für<br />
Menschen mit Behinderung für 1,8 Millionen<br />
Euro, der Umbau des Hauses Enon in<br />
der Ortschaft <strong>Bethel</strong> zum Fachkrankenhaus<br />
für 1,4 Millionen Euro und der Neubau des<br />
MatthiasClaudiusHauses in Düsseldorf für<br />
2,5 Millionen Euro. In die Renovierung des<br />
Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge<br />
in Berlin wurden rund 1,3 Millionen<br />
Euro investiert.<br />
Die Refinanzierung der Arbeit der Wohlfahrtseinrichtungen<br />
gerät auch aufgrund<br />
der Finanzkrise der öffentlichen Haushalte<br />
unter starken Druck. Im Jahresverlauf <strong>2011</strong><br />
war eine deutliche Dämpfung der konjunkturellen<br />
Entwicklung zu verzeichnen.<br />
Die dennoch insgesamt positive gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung mit geringer<br />
Arbeitslosigkeit und erhöhtem Steueraufkommen<br />
hat nicht zu einer besseren finanziellen<br />
Ausstattung der Sozialleistungsträger<br />
Kreise und Kommunen geführt. So stellten<br />
die Kostenträger, die im Wesentlichen die<br />
Arbeit <strong>Bethel</strong>s refinanzieren, nicht mehr<br />
Mittel zur Verfügung. Für die Zukunft<br />
zeichnen sich auch deutlich schwierigere<br />
Verhandlungen zwischen <strong>Bethel</strong> und den<br />
Kostenträgern ab.<br />
Demgegenüber steht gleichzeitig eine<br />
höhere Nachfrage nach unseren Unterstützungs<br />
und Betreuungsangeboten, denn die<br />
Lebenserwartung steigt auch bei Menschen<br />
mit Behinderung an. Gleichzeitig werden<br />
mehr alte oder hochbetagte Menschen<br />
behindert und benötigen Unterstützung.<br />
Die diakonische Arbeit ist in allen Hilfebereichen<br />
besonders personalintensiv. Menschen<br />
zu betreuen und sie in ihrem täglichen<br />
Leben zu unterstützen erfordert<br />
vor allem unmittelbare Zuwendung durch<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So werden<br />
jährlich rund 70 Prozent des in <strong>Bethel</strong><br />
eingesetzten Finanzvolumens für Personalkosten<br />
benötigt.<br />
Die Zahl der <strong>Bethel</strong>Beschäftigten ist mit<br />
16.037 im Vergleich zum Vorjahr (2010:<br />
15.713) leicht angestiegen.
12 | 13<br />
Wichtige Ereignisse im Jahr <strong>2011</strong><br />
u Seit Jahresbeginn ist Lobetal die vierte<br />
Stiftung der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong><br />
<strong>Bethel</strong>. Die ehemaligen Hoffnungstaler<br />
Anstalten Lobetal wurden zum 1. Januar<br />
<strong>2011</strong> zur »Hoffnungstaler Stiftung Lobetal«.<br />
Die Stiftung Lobetal und weitere Gesellschaften<br />
umfassten zahlreiche Einrichtungen<br />
in Berlin und Brandenburg mit rund 3.300<br />
Plätzen für kranke, behinderte oder benachteiligte<br />
Menschen und beschäftigt 3.100<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll<br />
und Teilzeit. Das Zentrum der Stiftung ist<br />
die Ortschaft Lobetal. Sie liegt 15 Kilometer<br />
nordöstlich von Berlin, im Landkreis Barnim.<br />
Hier wurde 1905 auf Initiative Friedrich<br />
von Bodelschwinghs eine Arbeiterkolonie<br />
gegründet, um arbeits und obdachlosen<br />
Menschen aus Berlin eine neue Lebensperspektive<br />
zu bieten.<br />
u Nach knapp zwölfmonatiger Bauzeit<br />
konnten im März <strong>2011</strong> die ersten Bewohnerinnen<br />
und Bewohner in das neue Seniorenzentrum<br />
Dissen einziehen. In der südniedersächsischen<br />
Stadt investierte <strong>Bethel</strong><br />
6.737.907,12 Euro. Es entstand ein Pflegeheim<br />
mit insgesamt 68 Plätzen. In der<br />
benachbarten Seniorenwohn anlage gibt<br />
es 22 barrierefreie Wohnungen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />
Mit dem Bau des Seniorenzentrums setzte<br />
<strong>Bethel</strong> für die Bürgerinnen und Bürger ein<br />
wohnortnahes, gemeinwesenorientiertes<br />
Wohn, Beratungs und Betreuungskonzept<br />
um, das in dieser Form bislang fehlte.<br />
u Eingangstor zu beruflicher Teilhabe:<br />
Das »Bildungszentrum Schopf« in Bielefeld<br />
wurde im März <strong>2011</strong> eröffnet. Spenden<br />
in Höhe von 3.523.201,63 Euro haben das<br />
Projekt ermöglicht. In dem neuen Bildungszentrum<br />
werden junge Menschen mit<br />
Behinderung so gefördert und ausge bildet,<br />
dass sie trotz ihrer Beeinträchti gun gen eine<br />
Arbeit ausüben können und möglichst eine<br />
Beschäf tigung auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />
finden. In der neuen Einrichtung werden die<br />
jungen Menschen befähigt, am Arbeitsprozess<br />
teilzunehmen. Gleichzeitig sollen sie<br />
eine anregende und befriedigende Beschäftigung<br />
haben. 90 junge Menschen mit<br />
Behinderung werden nach ihrem Schulabschluss<br />
– in der Regel an einer Förderschule<br />
– ausgebildet. Im Bildungszentrum Schopf<br />
finden sowohl die praktische als auch die<br />
theoretische Qualifizierung in zahlreichen<br />
Berufs feldern statt. Das Spektrum reicht<br />
von »Lehrwerkstätten« bis hin zu Bildungsgängen<br />
in der »InternetWelt«. Die entsprechenden<br />
Arbeitsfelder sind: Holz und<br />
Metallbereich, Gastronomie, Haus wirtschaft,<br />
Industriemontage, Lager und Logistik, Verwaltung,<br />
Dienstleistungen.<br />
u Für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />
wurde der ChristophorusHof<br />
in Rüdnitz bei Berlin saniert. Hinzu kam<br />
ein Neubau auf demselben Gelände. Die<br />
Einweihung der in der Ortsmitte gelegenen<br />
Einrichtung mit 23 Therapie und Wohnplätzen<br />
fand Anfang Juni <strong>2011</strong> statt. Das<br />
Hilfeangebot war vorher auf drei Standorte<br />
verteilt. Das Hilfekonzept im Christophorus<br />
Hof umfasst sozialtherapeutische Angebote<br />
sowie Unterstützung im Wohnen und bei<br />
der Gestaltung des Alltags.<br />
u Ende einer Ära: Im Juni <strong>2011</strong> wurde die<br />
allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt. Damit<br />
verschwindet der Zivildienst, der lange Zeit<br />
aus dem deutschen Sozial und Gesundheitssystem<br />
nicht wegzudenken war.<br />
Mit zeitweise bis zu 350 Zivildienstleistenden<br />
war <strong>Bethel</strong> lange eine der größten<br />
ZivildienstEinrichtungen bundesweit.<br />
Doch <strong>Bethel</strong> ist gut aufgestellt für die<br />
Zukunft: Das diakonische Unternehmen hat<br />
sich vorzeitig auf ein mögliches Ende des<br />
Zivildienstes eingestellt und bietet seit zehn<br />
Jahren das »<strong>Bethel</strong>jahr« als Freiwilliges<br />
Soziales Jahr, künftig auch als Bundesfreiwilligendienst,<br />
an.<br />
u Sportlicher Höhepunkt im Juni <strong>2011</strong><br />
waren die 15. »<strong>Bethel</strong> athletics«. Fröhliche<br />
Spiele und leidenschaftliche Wettkämpfe<br />
werden den rund 2.800 Sportlern, Helfern<br />
und Besuchern als ein ganz besonderes<br />
Ereignis in Erinnerung bleiben. Die Disziplinen,<br />
in denen sich die Sportlerinnen und<br />
Sportler messen konnten, reichten von Judo<br />
über 50MeterLauf bis hin zu Golf. Es gab<br />
auch zahlreiche wettbewerbsfreie Angebote.<br />
Neben dem sportlichen Ehrgeiz und<br />
dem Spaß an der Bewegung galt vor allen<br />
Dingen: »Dabei sein ist alles!«
14 | 15<br />
u Ein sportlicher Traum ging Anfang Juli<br />
<strong>2011</strong> für eine Schülerin der MamrePatmos<br />
Förderschule in Erfüllung: TennisSpielerin<br />
Sophia Schmidt nahm an den Special<br />
Olympics World Games in Athen teil. Das<br />
Nesthäkchen der achtköpfigen deutschen<br />
Mannschaft schlug sich bei seiner olympischen<br />
Premiere mit Bravour: Gold und<br />
Silber brachte die TennisHoffnung mit nach<br />
Hause.<br />
u Ein ganz besonderes Projekt ist das<br />
Kinderhospiz <strong>Bethel</strong>, das in der Ortschaft<br />
<strong>Bethel</strong> entstanden ist. Im Juli <strong>2011</strong> konnte<br />
das Richt fest gefeiert werden. Inzwischen<br />
wurde das Gebäude fertiggestellt, und die<br />
ersten Gäste konnten aufgenommen werden.<br />
Offiziell eröffnet wurde das Kinderhospiz<br />
im Mai <strong>2012</strong>.<br />
Im neuen Kinderhospiz <strong>Bethel</strong> finden bis<br />
zu zehn Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden<br />
Krankheiten Aufnahme –<br />
zusammen mit ihren Familien. Die Baukosten<br />
betrugen 5,2 Millionen Euro und sind<br />
komplett durch Spenden der Freunde und<br />
Förderer <strong>Bethel</strong>s finanziert worden.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />
u Seit 15 Jahren gibt es die Reithalle in<br />
<strong>Bethel</strong>. Das Therapeutische Reiten erhielt<br />
mit der Reitanlage eine deutliche Aufwertung.<br />
Aus diesem Anlass fanden Anfang<br />
Oktober <strong>2011</strong> eine ganztägige Fachtagung<br />
und eine Jubiläums feier statt. Heute versteht<br />
sich der Reitstall als integrativer Treffpunkt<br />
für Menschen mit und ohne Behinderung,<br />
den es in <strong>Bethel</strong> bereits seit über 30<br />
Jahren gibt.<br />
Ein siebenköpfiges Team von Fachleuten ist<br />
für die Therapieangebote und die Koordination<br />
des Reitstalls zuständig. Es gibt neun<br />
gut ausgebildete Therapiepferde. Angeboten<br />
werden die Heilpädagogische Förderung<br />
mit dem Pferd, die Hippotherapie sowie das<br />
Reiten als Freizeitbeschäftigung und Sport<br />
für Menschen mit Behinderung.<br />
u Spielnachmittage, Theaterbesuche,<br />
Kegeln, Basteln, Kaffeetrinken – das neue<br />
Begegnungszentrum in Halle hat viel zu<br />
bieten. Die Einrichtung, die im November<br />
<strong>2011</strong> eröffnet wurde, soll Begegnungen<br />
zwischen Menschen mit und ohne Behinderung<br />
fördern. Der Treffpunkt befindet sich<br />
in einem Neubau, in dem auch sieben Mietwohnungen<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
entstanden sind.<br />
u Vor 125 Jahren begann das Engagement<br />
<strong>Bethel</strong>s für psychisch kranke Menschen. Das<br />
zeigten eine Ausstellung und diverse Veranstaltungen<br />
anlässlich des Jubiläums im<br />
November <strong>2011</strong> in der Historischen Sammlung<br />
<strong>Bethel</strong>. Die Arbeit begann 1886 mit<br />
einem Nervensanatorium für Privatpatientinnen.<br />
1911 wurde der Grundstein der<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
<strong>Bethel</strong> gelegt. Die Psychiatriereform in<br />
den 1970erJahren brachte auch für <strong>Bethel</strong><br />
große Ver änderungen in der Arbeit mit psychisch<br />
erkrankten Menschen. So wurde bis<br />
in die heutige Zeit ein umfangreiches Netz<br />
an bedarfsgerechten und gemeindenahen<br />
Hilfen entwickelt. Mit vielen Konzepten leistet<br />
<strong>Bethel</strong> in diesem Hilfefeld, das sowohl<br />
die Behandlung als auch die Eingliederungshilfe<br />
umfasst, Pionierarbeit in Deutschland.<br />
u Für das neue FriedrichWasmuthHaus,<br />
eine Einrichtung der Altenhilfe in Hannover<br />
Stöcken, erfolgte im Dezember <strong>2011</strong> der<br />
erste Spatenstich. Das bisherige Gebäude<br />
aus den 1960erJahren wird bis zum Herbst<br />
2013 einem modernen Neubau weichen.<br />
Die Baukosten belaufen sich auf 7,15 Milli<br />
onen Euro. Das Haus wird 88 Einzelzimmer,<br />
verteilt auf vier Ebenen, und eine Tagespflege<br />
für 15 Gäste haben. Für die Bewohner und<br />
Gäste stehen neben einer großzügigen<br />
Cafeteria gemütliche Aufenthaltsbereiche<br />
auf den Etagen, eine Kapelle sowie ein neu<br />
gestalteter, behindertengerechter Garten<br />
zur Verfügung.<br />
Auch im Bielefelder Stadtteil Senne baut<br />
<strong>Bethel</strong> seit Dezember <strong>2011</strong>. Für den Neubau<br />
des modernen Seniorenzentrums<br />
Breipohls Hof wurde ein 3.558 qm großes<br />
Grundstück in zentraler Lage ge wählt. Hier<br />
entsteht ein differenziertes, stadtteilorientiertes<br />
Wohn und Pflegeangebot. Für das<br />
Bauprojekt einschließlich Einrichtung und<br />
Ausstattung wird eine Investitionssumme<br />
von 9,1 Millionen Euro veranschlagt. Bis<br />
Ende <strong>2012</strong> entsteht hier ein umweltfreundliches<br />
Passivhaus mit 72 Pflege und 8<br />
Wohngruppenplätzen sowie 17 barrierefreien<br />
Wohnungen, deren Bewohner in<br />
unterschiedlichem Umfang versorgt und<br />
unterstützt werden. Beide Neubauten sind<br />
Teil des Jahresspenden pro jekts »In Würde<br />
alt werden«.
16 | 17<br />
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!<br />
In großer Treue und Verbundenheit haben uns auch im Jahr <strong>2011</strong> viele<br />
Spenderinnen und Spender unterstützt und in unserer Arbeit begleitet.<br />
Dafür sind wir sehr dankbar! Jede Gabe ist wertvoll – in diesem Bewusstsein<br />
haben wir die Geldspenden, Nachlässe, Briefmarken, Altkleider und<br />
Sachspenden entgegengenommen. Mit dieser Unterstützung konnten wir<br />
Menschen mit Behinderungen, kranken, alten und sozial benachteiligten<br />
Menschen in ihrem Leben helfen. Wir danken für das große Vertrauen, das<br />
uns in dieser Hinsicht von so vielen Menschen entgegengebracht wird!<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> konnten wir insgesamt 33.161.751,33 Euro an Spenden<br />
und Nachlässen für viele Projekte der Hilfe für kranke, behinderte und<br />
alte Menschen einsetzen. Darüber hinaus konnten wir uns über Sachspenden<br />
und Briefmarkenspenden freuen. Insgesamt erhielten wir 103.498<br />
Sendungen mit Briefmarken und weitere 31.295 Sachspenden. Briefmarkenund<br />
Sachspenden spielen nach wie vor eine wichtige Rolle für <strong>Bethel</strong>,<br />
besonders für die Arbeit und Beschäftigung behinderter Menschen.<br />
Auch dafür herzlichen Dank!<br />
Das Vertrauen unserer Spenderinnen und Spender stärkt uns und nimmt<br />
uns gleichzeitig in die Pflicht, äußerst gewissenhaft mit den Spenden um <br />
zugehen und über ihre Verwendung zu berichten. Im vergangenen Jahr<br />
und auch in <strong>2012</strong> ist das Thema »In Würde alt werden« unser Jahresspendenprojekt.<br />
Schwerpunktmäßig haben wir dabei für den Neubau von zwei<br />
Alten und Pflegeheimen in Bielefeld und Hannover gesammelt; beide sind<br />
inzwischen im Bau und können voraussichtlich zum Jahresende <strong>2012</strong> und<br />
im ersten Halbjahr 2013 eröffnet werden. Allen, die dazu einen Beitrag<br />
geleistet haben, danken wir von Herzen!<br />
Wir sind uns sehr darüber im Klaren, dass viele Spenderinnen und Spender<br />
nur unter persönlichem Verzicht ihre Spenden für <strong>Bethel</strong> leisten können.<br />
Trotzdem anderen Menschen etwas zu schenken – das bedeutet, ihnen<br />
etwas mehr Freude, etwas mehr Liebe und etwas mehr Wärme im Leben<br />
zu ermöglichen. Wir freuen uns sehr, dass das in <strong>Bethel</strong> auch im Jahr <strong>2011</strong><br />
mit der Unterstützung unserer Freundinnen und Freunde gelungen ist!<br />
Auf den folgenden Seiten möchten wir zeigen, welche vielfältigen Hilfen<br />
durch die großzügige Unterstützung der Freunde und Förderer <strong>Bethel</strong>s möglich<br />
geworden sind. Mit dem Projektbericht geben wir Ihnen einen Überblick<br />
über die verschiedenen Hilfefelder <strong>Bethel</strong>s für kranke und be hinderte<br />
Menschen. Wir möchten Ihnen die verschiedenen Hilfefelder kurz vorstellen<br />
und beispielhaft jeweils ein verwirklichtes Spendenprojekt näher beschreiben.<br />
Darüber hinaus wollen wir Sie gerne über den Stand der Jahresspendenprojekte<br />
der letzten fünf Jahre auf dem Laufenden halten. Im darauf<br />
folgenden Finanzbericht haben wir wesentliche Kennzahlen des Bereichs<br />
Spenden für Sie zusammengestellt; der Jahresabschluss ist von externen<br />
Wirtschaftsprüfern testiert worden.<br />
Zu dieser Transparenz haben wir uns als Mitglied des Deutschen Spendenrates<br />
verpflichtet, sie ist uns ein besonderes Anliegen. Für all Ihre Unterstützung<br />
unserer diakonischen Arbeit danken wir sehr herzlich.<br />
17 | 17
18 | 19<br />
Projektbericht<br />
Nicht alle Menschen mit einer Epilepsie<br />
können eigenständig oder in ihrer Familie<br />
leben. Kommt eine Behinderung zu der<br />
Anfallserkrankung hinzu, sind Betroffene<br />
oft auf eine stationäre Unterstützung angewiesen.<br />
Eine Epilepsie und eine zusätzliche<br />
Behinderung können das Leben enorm einschränken.<br />
Umso wichtiger ist es, negative<br />
Folgen zu mildern.<br />
Auch in den Häusern Emmaus, Ophra und<br />
Mamre in Bielefeld leben Menschen mit<br />
einer Epilepsie und einer zusätzlichen Behinderung.<br />
Sie werden durch pädagogisch und<br />
pflegerisch ausgebildete Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter betreut und so gefördert,<br />
dass sie ein möglichst selbstbestimmtes<br />
Leben führen können. Manche von ihnen<br />
haben eine komplexe, sehr schwere Be hinderung.<br />
Damit sie trotzdem im Alltag zurechtkommen,<br />
ist eine besondere Einzelbetreuung<br />
erforderlich.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />
Hilfefeld_Epilepsie<br />
Für anfallskranke Menschen unterhält <strong>Bethel</strong> ein be eindruckendes<br />
Netzwerk an Hilfen, das europaweit eine<br />
führende Stellung einnimmt. Die beiden EpilepsieZentren<br />
<strong>Bethel</strong> und BerlinBrandenburg gehören ebenso dazu wie<br />
Wohn, Arbeits und Beschäftigungsangebote. Die <strong>Bethel</strong>er<br />
Rehabilitations klinik für Menschen mit Epi lepsie war die erste<br />
ihrer Art in Deutschland, und das Berufsbildungswerk ist<br />
immer noch das einzige, das sich auf anfallskranke Menschen<br />
in besonderer Weise spezialisiert hat. Für das Hilfefeld<br />
»Epilepsie« wurden Spenden in Höhe von 2.289.776,61 Euro<br />
eingesetzt.<br />
u Therapie und Förderung bei hohem Betreuungsbedarf<br />
Zusätzliche Assistentinnen und Assistenten<br />
helfen den Menschen dabei, den Tag<br />
sinnvoll zu gestalten. Der Blick ist darauf<br />
gerichtet, was sie können – nicht darauf,<br />
was sie nicht können: Durch eine zielgerichtete<br />
Förderung werden die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner darin unterstützt, vorhandene<br />
Fähigkeiten weiterzuentwickeln und<br />
neue aufzubauen. Damit sie trotz ihrer sehr<br />
schweren Behinderung ein möglichst erfülltes<br />
Leben führen können, ist es auch wichtig,<br />
dass sie an Freizeitangeboten und an<br />
der Gemeinschaft mit anderen Menschen<br />
teilhaben können. Ohne die Hilfe von Assistentinnen<br />
und Assistenten wäre ihnen<br />
dieses nicht möglich.<br />
Der erhöhte Personaleinsatz ist für die<br />
Lebensqualität der Menschen von großer<br />
Bedeutung; er wird nicht durch Sozialleistungsträger<br />
refinanziert. Darum wurden<br />
für Einzelbetreuungen von Menschen mit<br />
besonderem Hilfebedarf in den Häusern<br />
Emmaus, Ophra und Mamre 220.100,00<br />
Euro aus Spendenmitteln eingesetzt.<br />
Anfang 2009 eröffnete <strong>Bethel</strong> in der niedersächsischen<br />
Landeshauptstadt Hannover<br />
das erste Diagnostik und Therapiezentrum<br />
für gewaltgeschädigte Kinder. Unter dem<br />
Namen »Kind in Diagnostik« (KiD) bietet die<br />
Einrichtung zehn Plätze für Kinder im Alter<br />
von vier bis zwölf Jahren an. Sie verweilen<br />
durchschnittlich sechs Monate in dem Zentrum.<br />
In dieser Zeit wird mit einem hohen<br />
Maß an Professionalität, Geduld und Einfühlungsvermögen<br />
geklärt, wie die zukünftige<br />
Hilfe für jedes Kind im Einzelfall aussehen<br />
muss.<br />
In der Einrichtung KiD wird aber nicht<br />
nur der Hilfebedarf festgestellt, die Kinder<br />
werden dort auch therapeutisch begleitet.<br />
Kunsttherapeutisches Malen, psychomotorische<br />
Übungen, Tanztherapie und das<br />
Fördern persönlicher Ressourcen zielen<br />
darauf ab, entstandene Beziehungsängste<br />
des Kindes zu lösen und es in seinem Selbst<br />
zu stärken. Wenn die jungen Menschen<br />
Beziehungen nicht mehr feindlich gegenüberstehen<br />
und bereit sind zu Veränderungen,<br />
können sie sich auf längerfristige Maßnahmen<br />
einlassen. So wurde ein spezielles<br />
Therapieangebot für Kinder mit schweren<br />
Bindungsstörungen und Traumatisierungen<br />
aufgebaut und mit Spenden in Höhe von<br />
32.530,49 Euro finanziert.<br />
Neben dem Diagnostik und Therapiezentrum<br />
gehört zu KiD auch eine Wohngruppe.<br />
Sie gewährleistet eine fachgerechte Nach<br />
Hilfefeld_Jugendhilfe<br />
Zahlreiche Kinder und Jugendliche werden in ihren Familien<br />
vernachlässigt oder erleiden dort Gewalt und Missbrauch.<br />
Die <strong>Bethel</strong>er Jugendhilfe unterstützt betroffene junge Menschen<br />
in NordrheinWestfalen, Niedersachsen und Brandenburg<br />
mit unterschiedlichsten pädagogischen Hilfen – von<br />
Tages und Wochengruppen über Familien therapie und<br />
Krisenintervention bis hin zum betreuten Wohnen in Wohngruppen<br />
und Pflegefamilien. Für das Hilfefeld »Jugendhilfe«<br />
wurden Spenden in Höhe von 742.106,72 Euro eingesetzt.<br />
u KiD – Diagnostik und Therapie für gewaltgeschädigte Kinder<br />
sorge nach dem Aufenthalt im Zentrum.<br />
Oft müssen Kinder noch weiter pädagogischtherapeutisch<br />
auf einen dauerhaften<br />
Lebensort vorbereitet werden. Eine passende<br />
Behandlungsgruppe zu finden, die den<br />
notwendigen geschützten Rahmen bietet,<br />
hat sich in der Praxis jedoch als schwierig<br />
erwiesen. Die Wohngruppe für acht Kinder<br />
sichert die therapeutische Arbeit, bis die<br />
Betreuung durch andere Facheinrichtungen<br />
weitergeführt wird. Für die Innenausstattung<br />
der Wohngruppe sowie die Garten<br />
und Spielplatzgestaltung wurden 50.000,00<br />
Euro aus Spendenmitteln verwendet. Die<br />
Räumlichkeiten wurden so gestaltet, dass<br />
sie den Kindern Geborgenheit und Harmonie<br />
vermitteln.
20 | 21<br />
Für die meisten Frauen und Männer in<br />
der Einrichtung Breslaustraße in Dortmund<br />
Hörde gibt es kein »Zurück« in ihr altes<br />
Leben und ihren bisherigen Beruf. Als Folge<br />
ihrer erworbenen Hirnschädigung benötigen<br />
sie langfristig Unterstützung. Eine gezielte<br />
Förderung hilft ihnen jedoch, möglichst viel<br />
Selbstständigkeit zurückzugewinnen.<br />
Die Einrichtung im Dortmunder Stadtteil<br />
Hörde umfasst zwei Standorte und Hilfeformen.<br />
Im Wohnheim in der Breslaustraße<br />
finden Menschen mit erworbenen Hirnschä<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />
Hilfefeld_Menschen mit<br />
erworbenen Hirnschädigungen<br />
Plötzlich ist alles anders – bei einem schweren Verkehrsunfall<br />
oder durch einen Tumor wird das Gehirn geschädigt,<br />
und ein bisher selbstständiger Mensch ist auf Hilfe angewiesen.<br />
Mehr als 120 Betroffene finden in <strong>Bethel</strong>er Einrichtungen<br />
Unterstützung. <strong>Bethel</strong> gehörte zu den Ersten,<br />
die den besonderen Förder und Pflegebedarf von Menschen<br />
mit erworbenen Hirnschädigungen im Blick hatten.<br />
Für sie wurden im vergangenen Jahr Spenden in Höhe von<br />
111.792,30 Euro eingesetzt.<br />
u Ausstattung von Wohnangeboten in Dortmund<br />
digungen aus dem Großraum Dortmund<br />
seit April <strong>2011</strong> ein neues Zuhause in 24<br />
Einzelapartments mit stationärer Betreuung.<br />
Das Wohnheim liegt zentral in einem<br />
gewachsenen Wohngebiet in der Nähe von<br />
Geschäften und dem öffentlichen Personennahverkehr.<br />
Im benachbarten neuen Apartmenthaus<br />
sind zehn der elf Wohnungen für Mieter<br />
bestimmt, die von <strong>Bethel</strong> ambulant unterstützt<br />
werden. Das selbstständigere Leben<br />
in der eigenen Wohnung wird ihnen durch<br />
das Intensiv Betreute Wohnen ermöglicht.<br />
Die besondere Unterstützungsform, die<br />
Modellcharakter hat, schließt die Versorgungslücke<br />
zwischen stationärem Heimaufenthalt<br />
und klassisch ambulant betreutem<br />
Wohnen. Eine Wohnung in dem Apartmenthaus<br />
wird von <strong>Bethel</strong> als »Servicewohnung«<br />
für das Betreuungsteam genutzt.<br />
Aus Spendenmitteln wurden 20.666,77 Euro<br />
dafür eingesetzt, das Apartmenthaus Breslaustraße<br />
auszustatten. Angeschafft wurden<br />
elf Küchenzeilen. Zu einem eigenständigen<br />
Leben ge hört es, sich selbst versorgen zu<br />
können. Dank der Küchenzeilen können die<br />
Mieter im neuen Apartmenthaus, soweit es<br />
ihnen möglich ist, selbstständiger leben.<br />
21 | 21<br />
<strong>Bethel</strong> hat den Auftrag, Menschen mit einer<br />
Behinderung oder einer anderen Benachteiligung<br />
eine berufliche Teilhabe zu ermöglichen,<br />
wenn sie nicht – oder noch nicht –<br />
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig<br />
sein können.<br />
Eine willkommene Abwechslung vom<br />
Arbeitsalltag bieten »erlebnispädagogische<br />
Maßnahmen« den Beschäftigten. In Gruppen<br />
können sie an Tagesausflügen oder<br />
sogar einmal an einem mehrtägigen Urlaub<br />
teilnehmen, sich dabei entspannen und neue<br />
anregende Eindrücke gewinnen. Die behinderten<br />
Menschen erleben eine besondere<br />
Zeit, die ihnen gut tut und an die sie gerne<br />
zurückdenken. Zugleich fördern die gemeinsamen<br />
Aktivitäten den Zusammenhalt und<br />
das Verständnis füreinander. Das wirkt auch<br />
im Arbeitsalltag positiv nach: Es gibt weniger<br />
Konflikte, wenn man sich besser kennt.<br />
Aus Spendenmitteln wurden für erlebnispädagogische<br />
Maßnahmen 27.000,00 Euro<br />
Hilfefeld_Arbeit und<br />
berufliche Rehabilitation<br />
Schon Friedrich von Bodelschwingh war es wichtig,<br />
einem arbeitsfähigen Menschen Arbeit statt Almosen<br />
zu geben. Aus diesem Gedanken heraus hat sich in den<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ein eindrucksvolles<br />
Spektrum an Hilfen zur Arbeit sowie zur beruflichen<br />
Rehabili tation und Förderung entwickelt. In vier Bundesländern<br />
bietet <strong>Bethel</strong> mehr als 4.000 Plätze für Menschen<br />
an, die im Berufsleben auf Unterstützung angewiesen sind.<br />
Für das Hilfefeld »Arbeit und berufliche Rehabilitation«<br />
wurden Spenden in Höhe von 1.434.878,54 Euro eingesetzt.<br />
u Gruppenurlaub und Tagesausflüge für behinderte Beschäftigte<br />
zur Verfügung gestellt. Viele Werkstatt<br />
Beschäftigte nahmen an ihnen teil. Sie<br />
besuchten die Zoos in Hannover oder Osnabrück,<br />
informierten sich im Heinz Nixdorf<br />
MuseumsForum in Paderborn oder auch im<br />
Grafikmuseum in Münster und freuten sich<br />
über die Tiere im Vogelpark Heiligenkirchen.<br />
Auch das Freilichtmuseum Detmold, »potts<br />
park« in Minden und das Hubschraubermuseum<br />
Bückeburg waren Ziele der Tagesausflüge.<br />
Zwei Gruppen hatten die Gelegenheit,<br />
vier Tage in Hamburg und in Kalifornien<br />
zu verbringen – allerdings nicht im amerikanischen<br />
Kalifornien, sondern in dem<br />
der Gemeinde Schönberg an der Ostsee.<br />
Dort genossen die behinderten Menschen<br />
erholsame Tage am weißen Sandstrand<br />
und kehrten mit neuen Kräften in den<br />
Arbeitsalltag zurück.
22 | 23<br />
Das AnnaSchaumannStift in Langenhagen<br />
bei Hannover bietet unterschiedliche Hilfen<br />
an, damit Menschen im Alter die Unterstützung<br />
finden, die sie sich wünschen. Auf<br />
dem großen Areal des Stifts gibt es einen<br />
vollstationären Bereich mit 136 Plätzen für<br />
alte pflegebedürftige Menschen, eine Seniorenwohnanlage<br />
mit 48 Wohnungen und<br />
eine Tagespflege mit 15 Plätzen.<br />
Sowohl für die alten Menschen, die auf<br />
Hilfe angewiesen sind, als auch für die<br />
Angehörigen, die sich um sie kümmern,<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />
Hilfefeld_Altenhilfe<br />
Mit stationären Einrichtungen, ambulanten Pflegediensten,<br />
Kurzzeit und Tagespflegeangeboten, mit Betreutem Wohnen,<br />
Beratungsstellen und seinen Bereichen der Gerontopsychiatrie<br />
und Altersmedizin unterstützt <strong>Bethel</strong> alte Menschen.<br />
Rund 2.400 Plätze und Betten unterhält die <strong>Bethel</strong>er<br />
Altenhilfe in NordrheinWestfalen, Niedersachsen, Bremen,<br />
Berlin und Brandenburg. Für das Hilfefeld wurden Spenden<br />
in Höhe von 2.683.711,96 Euro eingesetzt.<br />
u Umbau der Tagespflege im Anna-Schaumann-Stift<br />
ist die Tagespflege im AnnaSchaumann<br />
Stift eine große Bereicherung. Pflegende<br />
Angehörige überschreiten häufig die<br />
Grenzen ihrer physischen und psychischen<br />
Belastbarkeit. Die Tagespflege ermöglicht<br />
es ihnen, auch einmal an die eigenen Bedürfnisse<br />
zu denken und sich zu erholen.<br />
Für die alten Menschen bietet die Tagespflege<br />
– je nach Wunsch von montags bis<br />
freitags oder auch nur an einzelnen Tagen<br />
– ein anregendes Miteinander und eine<br />
gezielte Förderung. Mit vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />
gemeinsamen Mahlzeiten,<br />
gemeinschaftlichem Kochen und<br />
Backen sowie Gedächtnistraining, Bewegungs<br />
und Konzentrationsübungen erleben<br />
alte hilfebedürftige Menschen dort eine<br />
abwechslungsreiche Zeit. Sie können auch<br />
die Gottesdienste und Andachten im stationären<br />
Bereich besuchen.<br />
Die Gäste in der Tagespflege des Anna<br />
SchaumannStifts sind zunehmend auf<br />
Rollatoren und Rollstühle angewiesen und<br />
benötigen daher mehr Platz, um sich frei<br />
bewegen zu können. Die Räumlichkeiten<br />
wurden durch das Versetzen von Wänden<br />
entsprechend erweitert. Zugleich wurden<br />
sie modernisiert und die Küche erneuert,<br />
in der sich die Gäste am Kochen und<br />
Backen beteiligen. Die umfangreichen<br />
Baumaßnahmen wurden mit Spenden in<br />
Höhe von 90.000,00 Euro ermöglicht.<br />
23 | 23<br />
Sehen, Hören, Riechen, Spüren und Schmecken<br />
– einmal im Jahr lädt das »Reich der<br />
Sinne« im <strong>Bethel</strong>er Freizeit und Kulturzentrum<br />
Neue Schmiede dazu ein, Musik,<br />
Massage, Kreativ und Kulturangebote zu<br />
genießen. Während der »Woche der Wahrnehmung«<br />
können die Besucherinnen und<br />
Besucher besondere Sinneserfahrungen<br />
machen.<br />
»Tierisch gut« hieß das Motto <strong>2011</strong>. Echte<br />
Pferde und auch hölzerne, Alpakas, Hunde<br />
und Hühner hatten in der Neuen Schmiede<br />
Quartier bezogen, und rund 3.000 Gäste<br />
kamen, oft auch an mehreren Tagen. Sie<br />
bewiesen, dass die Liebe zu Tieren verbindet<br />
– junge und alte Menschen, Menschen<br />
mit und ohne Behinderung.<br />
Gerade auch für Menschen mit komplexen<br />
Behinderungen und hohem Unterstützungsbedarf<br />
ist die Woche der Wahrnehmung<br />
eine besondere Gelegenheit, Anregungen<br />
für die Sinne zu erleben – zum Beispiel<br />
beim Experimentieren mit Klangobjekten,<br />
bei Wohlfühlmassagen oder auch auf dem<br />
Rücken eines Pferdes. Im Reich der Sinne<br />
können sie selbst kreativ werden, etwa beim<br />
Malen, und sie treffen andere Menschen.<br />
Um Menschen mit sehr schweren Behinderungen<br />
die Teilnahme zu ermöglichen, werden<br />
für sie ehrenamtliche Begleitpersonen<br />
und Fahrdienste organisiert.<br />
Hilfefeld_Behindertenhilfe<br />
In <strong>Bethel</strong> finden Menschen Unterstützung, bei denen<br />
gei stige, körperliche und seelische Behinderungen in ganz<br />
unterschiedlichem Maße zusammentreffen. Die Hilfen<br />
reichen von der pflegerischen, medizinischen und psychotherapeutischen<br />
Betreuung über eine Vielfalt von Wohnangeboten<br />
bis hin zur Gestaltung der sozialen Kontakte. Im<br />
Hilfefeld »Behindertenhilfe« mit rund 2.500 Plätzen in NordrheinWestfalen,<br />
Berlin und Brandenburg wurden Spenden<br />
in Höhe von 9.149.482,88 Euro eingesetzt.<br />
u Eine »Woche der Wahrnehmung« im Reich der Sinne<br />
Auch Menschen ohne Handikap besuchen<br />
die »Woche der Wahrnehmung«. So wird<br />
modellhaft der Gedanke der Inklusion verwirklicht.<br />
Menschen mit und ohne Behinderung<br />
kommen hier zusammen und erleben<br />
gemeinsam eindrucksvolle Stunden, die im<br />
Alltag nachwirken.<br />
Für die »Woche der Wahrnehmung« wurden<br />
<strong>2011</strong> Spenden in Höhe von 18.032,79<br />
Euro verwendet.<br />
23 | 25
24 | 25<br />
Im Kinderzentrum des Ev. Krankenhauses<br />
Bielefeld werden junge Patienten vom Frühgeborenen<br />
bis zum Jugendlichen behandelt.<br />
Bei allen akuten und chronischen Erkrankungen<br />
sowie den unterschiedlichsten Verletzungen<br />
erhalten sie in den Kliniken für<br />
Kinder und Jugendmedizin und für Kinderchirurgie<br />
eine hoch qualifizierte medizinische<br />
Hilfe. Das Kinderzentrum gehört zu<br />
den größten Kinderkliniken Deutschlands.<br />
Allein in der Klinik für Kinder und Jugendmedizin<br />
werden jährlich mehr als 10.000<br />
Kinder und Jugendliche voll oder teilstationär<br />
behandelt. Hinzu kommen rund 30.000<br />
junge Patienten in den Ambulanzen der<br />
Klinik.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />
Hilfefeld_Akutkrankenhäuser<br />
<strong>Bethel</strong> betreibt das größte evangelische Akutkrankenhaus in<br />
Deutschland: Im Ev. Krankenhaus Bielefeld werden jährlich<br />
mehr als 120.000 Patienten stationär und ambulant behandelt.<br />
In Berlin gehört das Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth<br />
Herzberge zu <strong>Bethel</strong>. Beide Krankenhäuser sind Lehrkrankenhäuser<br />
– das Bielefelder für die Westfälische Wilhelms<br />
Universität Münster, das Berliner für die Charité. So tragen<br />
sie durch Forschung und Lehre zum medizinischen Fortschritt<br />
bei. Für das Hilfefeld »Akutkrankenhäuser« wurden<br />
Spenden in Höhe von 1.117.448,90 Euro eingesetzt.<br />
u Ultraschall-Geräte für das Kinderzentrum <strong>Bethel</strong><br />
Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen<br />
erfordert neben einem besonderen<br />
pädagogischen Verständnis spezielle medizinische<br />
Kenntnisse und Methoden. Der Körper<br />
eines Kindes unterscheidet sich in vielen<br />
Faktoren von dem eines Erwachsenen. Die<br />
Fachleute im <strong>Bethel</strong>er Kinderzentrum sind<br />
entsprechend ausgebildet. Für die Behandlung<br />
von jungen Menschen ist aber auch<br />
eine kindgerechte technische Ausstattung<br />
notwendig. Die beiden Kliniken im Kinderzentrum<br />
verfügen hier über einen hohen<br />
Standard: Den kranken Säuglingen, Kindern<br />
und Jugendlichen kommen modernste<br />
diagnostische und therapeutische Verfahren<br />
zugute. Ein gutes Beispiel dafür ist der<br />
Operationssaal, in dem auch extrem kleine<br />
Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht<br />
von unter 1.000 Gramm operiert werden<br />
können. Für die Diagnostik im Kinderzentrum<br />
wurden mit Spenden in Höhe von<br />
112.891,89 Euro drei UltraschallGeräte<br />
angeschafft. Sie werden auf den räumlich<br />
voneinander getrennt liegenden Stationen<br />
der Kinderintensivstation, der Früh und<br />
Neugeborenenstation und der kinderchirurgischen<br />
Station eingesetzt, wenn für die<br />
Untersuchung Bilder des erkrankten Gewebes<br />
benötigt werden. Anders als Röntgenstrahlen<br />
sind die Schallwellen des Ultraschalls<br />
unschädlich. Das gilt auch für sensibles<br />
Gewebe. So tragen die neuen Geräte<br />
dazu bei, dass die jungen Patienten weniger<br />
belastenden Strahlen ausgesetzt sind.<br />
u Differenzierte Assistenz in Schulklassen<br />
Zum <strong>Bethel</strong>er Schulangebot gehören<br />
Förderschulen für Kinder und Jugendliche<br />
mit unterschiedlichen Einschränkungen.<br />
Junge Menschen sollen ungeachtet von<br />
Erkrankung oder Behinderung, soziokultureller<br />
Herkunft und Einkommen vielfältige<br />
Bildungschancen nutzen können.<br />
In der MamrePatmosSchule, der Dothanschule<br />
und der Schule für Erziehungshilfe<br />
in Bielefeld lernen Kinder und Jugendliche<br />
mit ganz unterschiedlichem Förderbedarf.<br />
Die MamrePatmosSchule richtet sich an<br />
Schülerinnen und Schüler mit leichten bis<br />
schweren und mehrfachen geistigen Behinderungen.<br />
Die meisten von ihnen haben<br />
auch eine Epilepsie. Die Dothanschule ist<br />
eine KrankenhausSchule für junge Patienten<br />
mit und ohne Behinderung, die in<br />
den <strong>Bethel</strong>er Kliniken über einen längeren<br />
Zeitraum behandelt werden. Schüler, deren<br />
Lern, Leistungs und Sozialverhalten den<br />
Besuch einer Regelschule verhindert, werden<br />
in der Schule für Erziehungshilfe unterrichtet.<br />
Die Schülerinnen und Schüler in den Förderschulen<br />
benötigen nicht nur einen besonderen<br />
Unterricht, sondern auch eine vielfältige<br />
Unterstützung im Schulalltag. Die einen sind<br />
auf pflegerische Hilfe und Assistenz beim<br />
Essen angewiesen. Andere schaffen den<br />
Weg vom und zum Schulbus nicht alleine.<br />
Manche bedürfen einer besonderen Betreuung<br />
wegen ihres Anfallsrisikos oder ihres<br />
Hilfefeld_Schulen und Ausbildung<br />
<strong>Bethel</strong> unterhält Schulen und Ausbildungsstätten für kranke,<br />
behinderte und benachteiligte Menschen sowie Bildungsangebote<br />
für Berufe in Diakonie, Sozial und Gesundheitswesen<br />
an mehreren Standorten in Deutschland. Für das<br />
Hilfe feld »Schulen und Ausbildung« wurden Spenden in<br />
Höhe von 5.020.445,88 Euro eingesetzt.<br />
auffälligen Verhaltens. Für wiederum andere<br />
wird eine Begleitung notwendig, wenn<br />
sie in Schulprojekten die Selbstständigkeit<br />
einüben, zum Beispiel beim Straßenbahn<br />
Training oder beim Einkaufen.<br />
Diese Aufgaben können von den Sonderpädagoginnen<br />
und pädagogen nicht ohne<br />
zusätzliche Unterstützung geleistet werden.<br />
Nichtlehrende Hilfskräfte stehen ihnen<br />
darum zur Seite, damit die Schülerinnen<br />
und Schüler optimal gefördert und begleitet<br />
werden können. Ihr Einsatz wurde mit<br />
Spenden in Höhe von 120.227,58 Euro<br />
ermöglicht, da für diese Assistenten keine<br />
öffentlichen Mittel zur Verfügung stehen.
26 | 27<br />
Der ambulante Pflegedienst des <strong>Bethel</strong>er<br />
Birkenhofs betreut mit sechs Diensten<br />
und einer Tagespflege rund 650 Menschen<br />
in der Region Hannover. Darunter sind auch<br />
immer mehr alte unheilbar erkrankte Menschen,<br />
die der Pflege bis an ihr Lebensende<br />
bedürfen. Sie wollen gerne zu Hause in<br />
ihrer vertrauten Umgebung bleiben und<br />
dort sterben.<br />
Bei todkranken Menschen verändert sich<br />
die auf Heilung ausgerichtete Pflege zu gun s <br />
ten einer die Lebensqualität erhaltenden<br />
Pflege. Diese erfordert von den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern ein spezielles<br />
Wissen in der Schmerztherapie und in der<br />
psychoso zialen und geistlichen Betreuung<br />
von Be troffenen und Angehörigen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />
Hilfefeld_Hospizarbeit<br />
»Wie zum Leben das Sterben als Grenze gehört, gehört<br />
zur Würde des Menschen auch die Würde des Sterbens.«<br />
Dieser Grundsatz prägt in <strong>Bethel</strong> die Hilfe für Menschen<br />
in ihrer letzten Lebensphase. Für sie engagiert sich <strong>Bethel</strong><br />
in vier Hospizen in Bielefeld, Dortmund, Berlin und Leipzig.<br />
Im Frühjahr <strong>2012</strong> wurde außerdem ein Kinderhospiz eröffnet.<br />
Auch ambulant begleitet <strong>Bethel</strong> betroffene Menschen.<br />
Für das Hilfefeld »Hospizarbeit« wurden Spenden in Höhe<br />
von 3.725.957,67 Euro eingesetzt.<br />
u Fortbildungen in der Palliativpflege in Hannover<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />
ambulanten Pflegedienstes, die über dieses<br />
Fachwissen in der Palliativpflege verfügen,<br />
nahmen an einer besonderen Qualifizierung<br />
teil: Sie eigneten sich berufspäda go gische<br />
Kompetenzen an und sind nun in der Lage,<br />
ihr Wissen fachkundig an Kolle ginnen und<br />
Kollegen weiterzugeben. Davon profitieren<br />
nicht nur die Fachkräfte des Birkenhof<br />
Pflegedienstes, sondern auch die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in den stationären<br />
AltenhilfeEinrichtungen. In den Altenheimen<br />
werden immer mehr hochbetagte<br />
Menschen mit hohem Pflegedarf aufgenommen.<br />
Der Bedarf an Palliativpflege<br />
steigt daher auch im stationären Bereich<br />
zusehends.<br />
Für die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zur Weitergabe ihres<br />
Wissens und Könnens in der Palliativpflege<br />
wurden Spenden in Höhe von 20.000,00<br />
Euro eingesetzt.<br />
27 | 27<br />
u Pastoraler Dienst im Birkenhof<br />
Im <strong>Bethel</strong>er Birkenhof in Hannover werden<br />
Menschen mit Angeboten der Alten und<br />
der Jugendhilfe, mit ambulanten Pflegediensten<br />
sowie einem Bildungszentrum,<br />
das Berufsausbildungen im sozialen Bereich<br />
anbietet, unterstützt.<br />
Die Altenhilfeeinrichtungen des Birkenhofs<br />
werden von einem pastoralen Dienst begleitet.<br />
Seelsorgerinnen und Seelsorger setzen<br />
sich dafür ein, dass diakonisch geprägte<br />
Wert und Grundhaltungen glaubwürdig<br />
gelebt und erlebt werden können. Sie stehen<br />
dafür, dass sich die Arbeit für hilfebedürftige<br />
Menschen an christlichen Werten orientiert.<br />
Dabei wird die Religions freiheit jedes Menschen<br />
geachtet. Der pastorale Dienst ist für<br />
mehr als 2. 000 Menschen zuständig.<br />
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger des<br />
pastoralen Dienstes gestalten Gottesdienste<br />
und Andachten, Mittagsgebete und Gesprächskreise,<br />
aber auch Beerdigungen<br />
und Aussegnungen. Und sie haben den<br />
Anspruch, niemanden mit seinen Sorgen<br />
und Nöten allein zu lassen. Gespräche mit<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern in den<br />
<strong>Bethel</strong>er Altenheimen, mit Angehörigen und<br />
mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
gehören zu ihren täglichen Aufgaben. Sie<br />
leisten Sterbebegleitung bei rund 120 Menschen<br />
jährlich und bieten eine Notfallseelsorge<br />
an. Gerade in den schwersten Stunden<br />
wollen sie den Menschen beistehen. Darum<br />
ist der Dienst rund um die Uhr erreichbar.<br />
Hilfefeld_Seelsorge, Diakonische<br />
Gemeinschaften, Mission<br />
Der christliche Auftrag bestimmt das Leben und Arbeiten<br />
in den v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>. Mit<br />
eigenen Kirchengemeinden, seelsorgerlichen Diensten<br />
und der Zusammenarbeit mit anderen Kirchengemeinden<br />
setzt sich <strong>Bethel</strong> dafür ein, den christlichen Glauben im<br />
Alltag erfahrbar zu machen. Für die Aufgaben im Bereich<br />
»Seelsorge, Gemeinde, Mission« wurden Spenden in Höhe<br />
von 3.157.257,14 Euro verwendet.<br />
Auch in der diakonischen Fortbildung<br />
von Mitarbeitern und im Aufbau von Netzwerken<br />
mit anderen Gemeinden sind die<br />
<strong>Bethel</strong>er Seelsorgerinnen und Seelsorger<br />
aktiv. Um ihren anspruchsvollen Einsatz<br />
für andere Menschen zu unterstützen, wurden<br />
Spenden in Höhe von 77.000,00 Euro<br />
verwendet.
28 | 29<br />
Das Leben auf der Straße macht krank.<br />
Chronischer Schlafmangel, schlechte hygienische<br />
Bedingungen und eine ungesunde<br />
Ernährung haben zur Folge, dass die meisten<br />
wohnungslosen Menschen dringend<br />
medizinische Hilfe benötigen. Besonders<br />
sind sie von Lungen und HerzKreislauf<br />
Erkrankungen betroffen, aber auch weniger<br />
schwere Erkrankungen und schlecht verheilende<br />
Wunden werden zu einem Problem,<br />
wenn man immer Wind und Wetter<br />
ausgesetzt ist.<br />
Selbst wenn es ihnen gesundheitlich sehr<br />
schlecht geht, suchen wohnungslose Menschen<br />
selten einen Arzt auf. Sie verdrängen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />
Hilfefeld_Wohnungslosenhilfe<br />
Wohnungslose Menschen unterstützt <strong>Bethel</strong> bereits seit<br />
dem 19. Jahrhundert. Heute steht ein breites Spektrum<br />
an Hilfen in NordrheinWestfalen und Niedersachsen<br />
zur Verfügung. Dazu gehören vielfältige Wohnformen,<br />
Qualifizierungs und Beschäftigungsmöglichkeiten, aufsuchende<br />
medizinische Hilfen, Beratungsstellen und<br />
An gebote für eine sinnvolle Tagesgestaltung. Für das Hilfefeld<br />
»Wohnungslosen hilfe« wurden Spenden in Höhe von<br />
924.099,94 Euro eingesetzt.<br />
u Aufsuchende Gesundheitsfürsorge »streetmed«<br />
ihre Beschwerden. Oft ist es auch die<br />
Scham über die eigene soziale Lage, die<br />
sie vom Arztbesuch abhält.<br />
Seit 1996 gibt es darum »streetmed«, die<br />
aufsuchende Gesundheitsfürsorge aus<br />
<strong>Bethel</strong>. Mit einer »Praxis auf vier Rädern«<br />
fährt eine Ärztin zu den Treffpunkten und<br />
Notunterkünften wohnungsloser Menschen<br />
und leistet medizinische Hilfe. Allein<br />
dadurch verbessert sich die gesundheitliche<br />
Situation der Betroffenen aber nicht dauerhaft.<br />
Sie müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln,<br />
was ihnen gut tut. Damit sie erkennen,<br />
dass sie zu ihrer Gesundheit viel selbst<br />
beitragen können, hat <strong>Bethel</strong> ein besonderes<br />
Projekt gestartet. <strong>Bethel</strong>er Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter entwickeln gemeinsam<br />
mit den wohnungslosen Menschen Ideen<br />
für gesundheitsfördernde Maßnahmen<br />
und begleiten sie bei den Aktivitäten. Die<br />
Betroffenen gehen zum Beispiel einmal in<br />
der Woche schwimmen oder spazieren.<br />
Dabei erleben sie, dass sich durch eigene<br />
Betätigung die physische und psychische<br />
Verfassung spürbar verbessert. Sie fühlen<br />
sich ihren Erkrankungen nicht mehr hilflos<br />
ausgeliefert. Ärztliche Behandlungen und<br />
Medikamenteneinnahmen verringern sich.<br />
Die aufsuchende Gesundheitsfürsorge<br />
»streetmed« wurde durch Spenden in<br />
Höhe von 13.169,33 Euro unterstützt.<br />
29 | 29<br />
Arbeitslosigkeit, zerrüttete Familienverhältnisse,<br />
der Verlust eines geliebten Menschen<br />
– es gibt viele Gründe, warum Menschen<br />
Zuflucht zu legalen und illegalen Drogen<br />
nehmen. Viele von ihnen werden abhängig<br />
von den Substanzen, die das Leben scheinbar<br />
erträglicher machen. Auch die Frauen<br />
und Männer im ChristophorusHof in Rüdnitz<br />
sind suchtkrank. In der Einrichtung gibt<br />
es 24 Wohn und Therapieplätze für Betroffene.<br />
Sie werden hier nach einer Entgiftung<br />
aufgenommen, wenn sie noch der sozialen<br />
Therapie bedürfen oder wenn die Suchtbehandlung<br />
länger zurückliegt und nicht zu<br />
einer sicheren Abstinenz geführt hat.<br />
Während ihres Aufenthalts in der sozialtherapeutischen<br />
Wohneinrichtung sollen<br />
den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
Fahrräder zur Verfügung stehen, damit sie<br />
mobil sind. So können sie notwendige<br />
Dinge eigenständig erledigen, am öffentlichen<br />
Leben in der Region teilhaben und<br />
soziale Kontakte knüpfen. Durch regel<br />
Hilfefeld_Psychiatrische Hilfen<br />
Für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen<br />
hält <strong>Bethel</strong> ein komplexes Netzwerk an psychiatrischen<br />
und psychotherapeutischen Akutkliniken, stationären<br />
und ambulanten Wohnformen sowie Angeboten der<br />
beruflichen Rehabilitation vor. Mit psychiatrischen Hilfen<br />
ist <strong>Bethel</strong> in NordrheinWestfalen, Niedersachsen, Bremen,<br />
Berlin und Brandenburg vertreten. Für das Hilfefeld wurden<br />
Spenden in Höhe von 2.520.813,30 Euro eingesetzt.<br />
u Fahrräder für den Christophorus-Hof in Rüdnitz<br />
mäßiges Fahrradfahren und gemeinsame<br />
Radtouren verbessern sich auch die Gesundheit<br />
und Leistungsfähigkeit der Bewohner.<br />
Die abhängigkeitskranken Frauen und<br />
Männer kommen meist ohne eigene finanzielle<br />
Mittel in den ChristophorusHof und<br />
können sich daher kein Fahrrad kaufen.<br />
Die vorhandenen Räder in der Einrichtung<br />
waren alt, und auch regelmäßige Reparaturen<br />
halfen nicht mehr, sie wirklich funktionstüchtig<br />
zu machen. Für das Projekt<br />
»mobil ohne Drogen« im ChristophorusHof<br />
wurden darum 22 Damen und Herrenfahrräder,<br />
Fahrradschlösser und eine Fahrradabstellanlage<br />
angeschafft. Umgesetzt werden<br />
konnte das Projekt mit Spenden in Höhe<br />
von 10.312,00 Euro.
30 | 31<br />
Die neu entstandenen Angebote im Rahmen<br />
des Jahresspendenprojekts <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />
»In Würde alt werden« sind so individuell<br />
wie die Lebenssituation der alten Menschen.<br />
Für die Errichtung, Modernisierung sowie<br />
Ausstattung von ambulanten Diensten,<br />
Tagesbetreuungsangeboten, Kurzzeitpflegeplätzen,<br />
betreutem Wohnen und Pflegezentren<br />
konnten bis zum 31.12.<strong>2011</strong> bereits<br />
Spenden in Höhe von 258.090,59 Euro einge<br />
setzt werden. Über die Unterstützung<br />
der vielen Freunde und Förderer freuten sich<br />
Menschen in <strong>Bethel</strong>er Einrichtungen und<br />
Diensten, wie in Freistatt und Hannover, in<br />
Spremberg bei Cottbus oder in Bremen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />
u Individueller, moderner, vielfältiger<br />
Jahresspendenprojekt <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />
In Würde alt werden<br />
Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland sind<br />
pfle gebedürftig. Und schon heute wird ein Pflegenot stand<br />
erkennbar. In <strong>Bethel</strong> hat die Altenhilfe Tradition, mit Einrichtungen<br />
in fünf Bundesländern. Um die Lebens qualität<br />
für alte Menschen zu verbessern und neue Angebote zu<br />
er richten, hat <strong>Bethel</strong> das Jahresspenden projekt <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />
»In Würde alt werden« ins Leben gerufen.<br />
Im Dezember <strong>2011</strong> erfolgte der erste Spatenstich<br />
für das neue FriedrichWasmuth<br />
Haus in Hannover. Das bisherige veraltete<br />
Gebäude, das nicht mehr den Ansprüchen<br />
an die Pflege genügt, wird bis zum Herbst<br />
2013 einem modernen Neubau weichen.<br />
Das Haus wird 88 Einzelzimmer und eine<br />
Tagespflege für 15 Gäste haben.<br />
Ebenfalls aus Mitteln des Jahresspendenprojekts<br />
wird das Seniorenzentrum Breipohls<br />
Hof gebaut; Baubeginn war im Dezember<br />
<strong>2011</strong>. In das moderne Niedrigenergiehaus<br />
mit 72 Pflege und 8 Wohngruppenplätzen<br />
sowie 17 barrierefreien Apartments inklusive<br />
Einrichtung und Ausstattung in ves tiert<br />
<strong>Bethel</strong> 9,1 Millionen Euro. Die Eröffnung des<br />
Seniorenzentrums ist für April 2013 geplant.<br />
31 | 31<br />
Jahresspendenprojekt 2010<br />
Kinder<br />
Kindern mit schweren Erkrankungen, mit mehrfachen<br />
Behinderungen oder psychischen Erkrankungen zu helfen<br />
war das Ziel des Jahresspendenprojekts 2010 »Kinder«.<br />
Ein Schwerpunkt war der Bau des Kinderhospizes <strong>Bethel</strong>,<br />
das im Frühjahr <strong>2012</strong> offiziell eröffnet werden konnte.<br />
Die neue Einrichtung mit zehn Plätzen für Kinder mit<br />
lebens verkürzenden Krankheiten in Bielefeld<strong>Bethel</strong> ist<br />
das bundes weit erste Kinderhospiz in diakonischer Trägerschaft.<br />
Es bietet den Kindern und deren Familien, ihren<br />
Eltern und ihren Geschwistern, Entlastung sowie Raum zum<br />
Ausruhen und Aufatmen. Das Kinderhospiz <strong>Bethel</strong> ist ein<br />
Ort, an dem besonders intensiv und bewusst gelebt wird.<br />
Insgesamt 4.166.803,72 Euro konnten bis zum 31.12.<strong>2011</strong><br />
für das Jahresspendenprojekt »Kinder« eingesetzt werden,<br />
davon allein 3.135.803,72 Euro für die Errichtung des Kinderhospizes.<br />
Darüber hinaus wurden weitere Projekte für<br />
Kinder verwirklicht – unter anderem konnte die FrühgeborenenMedizin<br />
des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld<br />
modernisiert werden.<br />
Jahresspendenprojekt 2009<br />
In Gemeinschaft leben<br />
Menschen mit Behinderung wollen selbst entscheiden,<br />
wie und wo sie leben – auch wenn sie auf Hilfe angewiesen<br />
sind. Sie wünschen sich ein Leben mitten in der<br />
Gesellschaft, in einer Kirchengemeinde, in einer Umgebung<br />
mit guten Nachbarn, Geschäften und öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln. Oft fehlen aber geeignete Wohn und<br />
Unterstützungsan gebote. <strong>Bethel</strong> setzt sich deshalb dafür<br />
ein, überall dort, wo es noch Lücken gibt, neue Angebote<br />
zu schaffen. Das Jahresspendenprojekt 2009 »In Gemeinschaft<br />
leben« er möglicht Menschen mit Behinderung ein<br />
heimatnahes und möglichst selbstständiges Leben. Für das<br />
Projekt wurden 1.878.908,70 Euro bis zum 31.12.<strong>2011</strong> eingesetzt.<br />
In Hamm konnte so ein Wohnheim für Menschen<br />
mit geistiger Behinderung auf dem Gelände einer evangelischen<br />
Kirchengemeinde er richtet werden; im Ruhrgebiet<br />
wurde die Errichtung von Wohnangeboten für Menschen<br />
mit Behinderung durch Spenden ermöglicht.<br />
31 | 33
32 | 33<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />
Jahresspendenprojekt 2008<br />
Chancen<br />
<strong>Bethel</strong>s größtes Ausbildungszentrum für Menschen mit<br />
Behinderung wurde durch das Jahresspendenprojekt 2008<br />
»Chancen« verwirklicht. <strong>2011</strong> konnte die Einrichtung in<br />
Bielefeld offiziell eröffnet werden. Im Bildungszentrum<br />
Schopf werden 90 junge Menschen mit Behin derung nach<br />
ihrer Schulzeit auf eine Beschäftigung in einer Werkstatt<br />
oder sogar auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vor bereitet.<br />
Das Spektrum reicht von »Lehrwerkstätten« bis hin zu<br />
Bildungsgängen in der »InternetWelt«. In der Einrichtung<br />
finden sowohl die praktische als auch die theo retische Qualifizierung<br />
in zahlreichen Berufsfeldern statt. Dazu ge hören<br />
der Holz und Metallbereich, Gastronomie, Hauswirtschaft,<br />
Industriemontage, Lager und Logistik, Ver waltung sowie<br />
Dienstleistungen. Für das Projekt wurden 3.523.201,63 Millionen<br />
Euro bis zum 31.12.<strong>2011</strong> eingesetzt.<br />
Jahresspendenprojekt 2007<br />
Epilepsie<br />
Menschen mit einer schwer behandelbaren Epilepsie haben<br />
oft einen langen Leidensweg hinter sich, bevor sie Hilfe<br />
finden. Für viele Tausend Menschen ist <strong>Bethel</strong> der letzte<br />
Rettungsanker. Die beiden EpilepsieZentren <strong>Bethel</strong> und<br />
BerlinBrandenburg gehören zu den wenigen Einrichtungen<br />
bundesweit, die über das gesamte Spektrum der diagnostischen<br />
und therapeutischen Möglichkeiten verfügen. Zu den<br />
Projekten, die bis zum 31.12.<strong>2011</strong> mit 2.850.088,61 Euro<br />
aus dem Jahresspendenprojekt 2007 »Epilepsie« realisiert<br />
werden konnten, gehört zum Beispiel ein Wohnheim<br />
in Unna. Seit Anfang 2010 leben dort 24 epilepsiekranke<br />
Menschen, die meisten von ihnen mit einer zusätzlichen<br />
Be hinderung, stadtnah und in unmittelbarer Nähe des<br />
Ev. Krankenhauses Unna mit seiner Epilepsiestation. Ebenfalls<br />
über das Jahresspendenprojekt wurde der Umbau des<br />
EpilepsieZentrums BerlinBrandenburg, in dem jährlich rund<br />
4.000 Patienten ambulant und stationär behandelt werden,<br />
geplant. Die räumlichen Voraussetzungen entsprechen nicht<br />
mehr den Anforderungen an eine moderne Klinik.<br />
Briefmarken für <strong>Bethel</strong><br />
»Keine Briefmarke in den Papierkorb – Briefmarken sammeln<br />
für <strong>Bethel</strong>!«: Dieser Aufruf erreichte <strong>2011</strong> wieder viele<br />
Kirchengemeinden, Firmen, Schulklassen, Ämter und Privatleute<br />
deutschlandweit an den unterschiedlichsten Orten und<br />
sogar im Ausland. Im vergangenen Jahr freute sich die Briefmarkenstelle<br />
<strong>Bethel</strong> über 103.498 einzelne Sendungen von<br />
Postwertzeichen – sowohl gebrauchte als auch ungestempelte<br />
Briefmarken oder sogar ganze Sammlungen waren<br />
dabei. Dadurch finden insgesamt 125 Frauen und Männer<br />
mit unterschiedlicher Behinderung in <strong>Bethel</strong> eine sinnvolle<br />
Arbeit und Beschäftigung. Die Marken werden von ihnen<br />
aufbereitet, sortiert und anschließend an Sammler verkauft.<br />
Die Erlöse fließen in die diakonische Arbeit <strong>Bethel</strong>s. Im Jahr<br />
2013 feiert die Briefmarkenstelle <strong>Bethel</strong> ihr 125jähriges<br />
Jubiläum.<br />
Sachspenden für <strong>Bethel</strong><br />
Menschen aus ganz Deutschland und viele Kirchengemeinden<br />
unterstützen die diakonische Arbeit der<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, indem sie der<br />
Brockensammlung <strong>Bethel</strong> ihre gut erhaltene Kleidung und<br />
ihren Hausrat überlassen. So findet ein Team von behinderten<br />
und nicht behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
dort Arbeit. Insgesamt 31.295 einzelne Sachspenden,<br />
vom kleinen Päckchen bis zur großen LKWLadung,<br />
er reichten die Brockensammlung <strong>Bethel</strong> <strong>2011</strong>. Ein Teil der<br />
Sach und Kleiderspenden wird direkt in <strong>Bethel</strong> ver wendet<br />
– von Bewohnern <strong>Bethel</strong>s, wohnungslosen Menschen oder<br />
Menschen, die Hilfe zum Lebensunterhalt beziehen. Alles,<br />
was nicht in <strong>Bethel</strong> verwertet werden kann, wird in Second<br />
HandShops oder über Vertragshändler, die dem Dachverband<br />
FairWertung e. V. angeschlossen sind, weiter veräußert.
34 | 35<br />
Finanzbericht<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
Rechtliche, wirtschaftliche und steuerliche Verhältnisse<br />
Rechtliche Verhältnisse<br />
Der Zusammenschluss der Stiftung <strong>Bethel</strong>, der Stiftung Sarepta, der<br />
Stiftung Nazareth und der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal zu den<br />
v. Bodel schwinghschen <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> hat den Zweck, die wirtschaftliche<br />
Einheit der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> auf der Grundlage<br />
ihrer geistlichen Einheit zu verwirklichen in gemeinsamer Planung,<br />
gemeinsamer Aufgabenstellung und gemeinsamer Finanzdisposition.<br />
Die Organe der vier <strong>Stiftungen</strong> sind<br />
· der Verwaltungsrat und<br />
· der Vorstand.<br />
Verwaltungsrat und Vorstand – jedes Gremium für sich – sind jeweils personengleich<br />
für die vier zu den v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
verbundenen <strong>Stiftungen</strong>.<br />
Dem Bereich Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> sind<br />
neben den vier <strong>Stiftungen</strong> auch 27 gemeinnützige Gesellschaften mit<br />
beschränkter Haftung angeschlossen, an denen die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> einzeln oder gemeinsam sämtliche Ge sellschaftsanteile halten<br />
bzw. wesentlich beteiligt sind.<br />
Wirtschaftliche Verhältnisse<br />
Der Bereich Spenden wickelt für den Verbund der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> und deren verbundene gemeinnützige Kapitalgesellschaften<br />
das gesamte Aufkommen von Spenden und Nachlässen ab und<br />
ist daher als rechtlich unselbstständiger Teil der übergeordneten Träger als<br />
»Spenden sammelnde Organisation« im Sinne des am 11. März 2010<br />
verabschiedeten IDW RS HFA 21 (Besonderheiten der Rechnungslegung<br />
Spenden sammelnder Organi sationen) qualifiziert.<br />
Nach dem Rechnungslegungsstandard IDW RS HFA 21 können juristische<br />
Personen, deren Spendenerträge im Verhältnis zu ihren übrigen Erträgen<br />
unwesentlich sind und die daher nicht in ihrer Gesamtheit den Charakter<br />
einer Spenden sammelnden Organisation haben, auch rechtlich unselbstständige<br />
Untereinheiten umfassen, die für sich genommen in einem wesentlichen<br />
Umfang Spenden sammeln und verwenden.<br />
In seinen Grundsätzen formuliert der Deutsche Spendenrat e.V. Grundsätze<br />
für die Rechnungslegung und Berichterstattung für Spenden sammelnde<br />
Organisationen. Dabei geht er davon aus, dass bei großen gemeinnützigen<br />
Organisationsstrukturen, bei denen das Spendenaufkommen (ohne Legate)<br />
5 % der Einnahmen nicht überschreitet, diese Grundsätze nur für den nachvollziehbar<br />
abgegrenzten Spendenbereich gelten.<br />
Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> haben die Kriterien des Deutschen<br />
Spendenrates e. V. für die Einrichtungen und Gesellschaften überprüft<br />
und bilden daher die Rechnungslegung und Berichterstattung für den<br />
Bereich Spenden/Nachlässe nach den Anforderungen des Deutschen<br />
Spendenrat e. V. nicht in den Einzelabschlüssen der jeweiligen <strong>Stiftungen</strong><br />
und gemeinnützigen Kapitalgesellschaften, sondern in dem rechtlich<br />
unselbstständigen zusammengefassten Bereich Spenden, der sowohl alle<br />
einbezogenen Einrichtungen/Gesellschaften als auch die Erbschaften/<br />
Nachlässe umfasst.<br />
Der IDW RS HFA 21 definiert »Spenden sammelnde Organisationen« als<br />
Einrichtungen, die Geldmittel, Sachmittel, Arbeitsleistungen oder Dienstleistungen<br />
als freigebige Zuwendungen (d. h. ohne Gegenleistung) entgegennehmen<br />
und für bestimmte Förderzwecke gemäß ihrer jeweiligen Satzung<br />
einsetzen. Dabei werden unter »freigebige Zuwendungen« auch Schenkungen,<br />
Erbschaften oder Vermächtnisse verstanden.<br />
Dem Bereich Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> sind<br />
neben den vier <strong>Stiftungen</strong> (Stiftung <strong>Bethel</strong>, Stiftung Nazareth, Stiftung<br />
Sarepta und Hoffnungstaler Stiftung Lobetal) auch 27 Tochtergesellschaften<br />
angeschlossen, an denen die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
einzeln oder gemeinsam sämtliche Gesellschaftsanteile halten bzw. an<br />
denen sie wesentlich beteiligt sind. Die Tochtergesellschaften sind auf der<br />
folgenden Seite aufgeführt.<br />
Die Tätigkeiten des Bereichs umfassen:<br />
· Sammeln von Geld und Sachspenden<br />
· Vereinnahmung von Bußgeldzuweisungen<br />
· Verwaltung und Abwicklung von Erbschaften und Nachlässen<br />
· Weiterleitung der im Wege von Spenden und Nachlässen erhaltenen<br />
finanziellen Mittel und Vermögensgegenstände an die <strong>Stiftungen</strong><br />
und Stiftungsbereiche sowie an die Beteiligungsunternehmen der<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> zwecks weiterer Verwendung<br />
für gemeinnützige Zwecke i. S. d. Abgabenordnung<br />
· Weiterleitung an andere gemeinnützigen Zwecken dienende<br />
Organi sationen<br />
Den Vorgaben des Deutschen Spendenrates e. V. folgend wurde vom<br />
Vorstand der zum 31. Dezember <strong>2011</strong> aufgestellte Jahresabschluss (bestehend<br />
aus Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung sowie Anhang) des Bereichs<br />
Spenden nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften für Kapitalgesellschaften<br />
einschließlich der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
von Wirtschaftsprüfern geprüft und testiert.
36 | 37<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
Steuerliche Verhältnisse<br />
Die vier <strong>Stiftungen</strong> sowie ihre Beteiligungsunternehmen haben nach ihren<br />
Satzungen ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige und<br />
kirchliche Zwecke i. S. d. §§ 51 ff. Abgabenordnung (steuerbegünstigte<br />
Zwecke) zu verfolgen. Das Finanzamt BielefeldAußenstadt hat die Gemeinnützigkeit<br />
der Stif tungen zuletzt mit Bescheid vom 24. Januar <strong>2012</strong> anerkannt.<br />
Allgemeine Angaben<br />
Der Jahresabschluss <strong>2011</strong> des Bereiches Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> wurde nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />
für Kapitalgesellschaften einschließlich der Grundsätze ordnungsgemäßer<br />
Buchführung aufgestellt.<br />
Die handelsrechtlichen Gliederungsvorschriften sind gemäß § 265 Abs. 5<br />
HGB auf Grund branchenspezifischer Besonderheiten erweitert.<br />
Die Gewinn und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren<br />
gegliedert.<br />
Im Jahresabschluss des Bereiches Spenden werden die Spenden und Nachlasseingänge<br />
(inkl. Zustiftungen, Bußgeldzuweisungen und Gemeinschaftsbeiträge),<br />
die Spenden und Nachlassverwendungen sowie der Bestand an<br />
Spenden und Nachlassgeldern der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
(Stiftung <strong>Bethel</strong>, Stiftung Nazareth, Stiftung Sarepta und Hoffnungstaler<br />
Stiftung Lobetal) und der mit diesen verbundenen gemeinnützigen Kapitalgesellschaften<br />
in zusammengefasster Form abgebildet.<br />
Folgende gemeinnützige Tochtergesellschaften sind in den Jahresabschluss<br />
<strong>2011</strong> einbezogen:<br />
· Evangelische sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH<br />
· <strong>Bethel</strong>Bremen gemeinnützige GmbH<br />
· Birkenhof gemeinnützige GmbH<br />
· Birkenhof – ambulante Pflegedienste gemeinnützige Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung<br />
· Birkenhof Bildungszentrum gemeinnützige GmbH<br />
· Birkenhof Jugendhilfe gemeinnützige GmbH<br />
· Therapiezentrum NiedersachsenBremen gGmbH<br />
· Frei Pro GmbH i.L., Freistätter Produktionsbetriebe für Holz und Metallbau<br />
· Krankenhaus Mara gGmbH<br />
· proJob.<strong>Bethel</strong> gGmbH<br />
· Institut für Diagnostik der Epilepsien (IDE) gGmbH<br />
· Gemeindepsychiatrischer Verbund und Altenhilfe GPVA gGmbH<br />
· Fachhochschule der Diakonie FHdD gGmbH<br />
· Pflege und Betreuungsdienste <strong>Bethel</strong> gemeinnützige GmbH<br />
· Altenhilfe <strong>Bethel</strong> OWL gGmbH<br />
· Birkenhof Evangelische Altenhilfe gemeinnützige GmbH<br />
· Birkenhof Altenhilfe gGmbH<br />
· Evangelisches Krankenhaus Bielefeld gGmbH<br />
· Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge<br />
gemeinnützige GmbH<br />
· DiakonieHospiz Lichtenberg gemeinnützige GmbH<br />
· Verein Hoffnungstal e. V. i. L.<br />
· Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH<br />
· Diakoniestation Klosterfelde Bernau gGmbH<br />
· ZNP, Zentrum für Neurologie und Psychiatrie gGmbH<br />
· Altenpflegeheim Freudenquell gGmbH<br />
· Diakoniewerk Barnim gGmbH<br />
· Diakoniezentrum Werneuchen, Wohnen und Pflege gGmbH<br />
Der Bereich Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ist<br />
eine rechtlich und wirtschaftlich unselbstständige Untereinheit im Sinne des<br />
»IDW RS HFA 21: Besonderheiten der Rechnungslegung Spenden sammelnder<br />
Organisationen« und wendet die darin enthaltenen Rechnungslegungsstandards<br />
an.<br />
Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> und die mit diesen verbundenen<br />
gemeinnützigen Kapitalgesellschaften haben einzeln und auch insgesamt<br />
nicht den Charakter einer Spenden sammelnden Organisation, da die<br />
Spendenerträge im Verhältnis zu ihren übrigen Erträgen unwesentlich sind.<br />
Gemäß »Deutscher Spendenrat e. V.« liegt eine untergeordnete Bedeutung<br />
vor, wenn bei großen gemeinnützigen Organisationen das Spendenaufkommen<br />
(ohne Legate) 5% der Gesamteinnahmen nicht überschreitet.<br />
Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> sind Mitglied im »Deutscher<br />
Spendenrat e.V.« und erklären jährlich in einer Selbstverpflichtungserklärung,<br />
dass den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates entsprochen wurde.<br />
Elemente der Grundsätze sind u.a.<br />
· die ordnungsgemäße Spendenbuchführung<br />
· die Einhaltung von Zweckbindungen für erhaltene Spenden und Nachlässe<br />
einschließlich der Erträge aus der Zwischenanlage bis zur entsprechenden<br />
Verwendung<br />
· die ordnungsgemäße zweckentsprechende Spenden und Nachlassverwendung<br />
· die Einhaltung des Verzichts auf Provisionszahlungen bzw. Erfolgsbeteiligung<br />
im Zusammenhang mit der Einwerbung von Spenden<br />
Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdiffe <br />
r enzen auftreten.
38 | 39<br />
Bilanz<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, Bereich Spenden<br />
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom<br />
1. Januar <strong>2011</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
B I L A N Z<br />
A k t i v a<br />
A. Anlagevermögen<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
EUR EUR EUR<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 365,00 412,00<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und<br />
Bauten. 41.654,00 43.755,00<br />
2. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung 36.616,00 30.252,00<br />
78.635,00 74.419,00<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.827,70 1.656,00<br />
2. Fertige Erzeugnisse 55.710,45 68.246,59<br />
57.538,15 69.902,59<br />
II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.000,00 1.312,46<br />
III. Sonstige Vermögensgegenstände 32.609.888,00 31.464.833,98<br />
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 231.584,12 289.922,45<br />
32.900.010,27 31.825.971,48<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.416,75 1.889,00<br />
32.980.062,02 31.902.279,48<br />
A. Eigenkapital<br />
P a s s i v a<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
EUR EUR EUR<br />
I. Zustiftungen 1.922.546,73 1.561.046,09<br />
II. Gewinnvortrag 3.498,88 3.498,88<br />
III. Jahresüberschuss 0,00 0,00<br />
1.926.045,61 1.564.544,97<br />
B. Noch nicht verbrauchte Spenden / Nachlässe<br />
I. Noch nicht satzungsgemäß verbrauchte Spenden 22.397.530,57 23.099.546,90<br />
II. Noch nicht satzungsgemäß verbrauchte Nachlässe 8.458.693,02 7.049.178,95<br />
III. Längerfristig gebundene Nachlässe 42.289,00 46.849,00<br />
30.898.512,59 30.195.574,85<br />
C. Rückstellungen<br />
Sonstige Rückstellungen 92.552,53 72.170,13<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten aus noch nicht verbrauchten<br />
zweckgebundenen Spenden 0,00 23.167,86<br />
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 40.718,02 26.977,04<br />
3. Sonstige Verbindlichkeiten 22.233,27 19.844,63<br />
- davon aus Steuern EUR 21.621,42 (i.V. EUR 19.549,63)<br />
62.951,29 69.989,53<br />
32.980.062,02 31.902.279,48
40 | 41<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>, Bereich Spenden<br />
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom<br />
1. Januar <strong>2011</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G<br />
2 0 1 1 2 0 1 0<br />
EUR EUR EUR<br />
1. Erträge<br />
a) Erträge aus Spenden 25.087.794,72 22.988.580,12<br />
b) Erträge aus Nachlässen 12.878.019,16 14.213.924,64<br />
37.965.813,88 37.202.504,76<br />
2. Projektaufwendungen<br />
a) aus Spenden 21.568.772,60 18.963.060,74<br />
b) aus Nachlässen 11.592.978,73 12.861.072,74<br />
33.161.751,33 31.824.133,48<br />
3. Bruttoergebnis von den Erträgen 4.804.062,55 5.378.371,28<br />
4. Werbekosten 2.692.660,25 3.252.632,45<br />
5. Verwaltungskosten 1.992.282,18 2.070.706,90<br />
4.684.942,43 5.323.339,35<br />
Zwischenergebnis 119.120,12 55.031,93<br />
6. Sonstige betriebliche Erträge 110.400,24 82.051,90<br />
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 228.914,68 130.772,59<br />
-118.514,44 -48.720,69<br />
Zwischenergebnis 605,68 6.311,24<br />
8. Zinserträge aus der Anlage von noch nicht verbrauchten<br />
Spenden und Nachlässen<br />
9. Aufwand aus der Zuführung zu den noch nicht<br />
792.594,15 464.883,40<br />
verbrauchten Spenden und Nachlässen 792.594,15 464.883,40<br />
0,00 0,00<br />
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 605,68 6.311,24<br />
11. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 5.453,36<br />
12. Sonstige Steuern 605,68 857,88<br />
13. Jahresüberschuss 0,00 0,00<br />
Spenden- und Nachlasseingänge<br />
41 | 41
42 | 43<br />
Zustiftungen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
Eingänge nach Herkunft<br />
14.048.485,63 €<br />
799.043,95 €<br />
449.774,76 €<br />
418.102,41 €<br />
22.142.142,86 €<br />
37,1 %<br />
2,1 %<br />
1,2 %<br />
Das Eigenkapital der Stiftung <strong>Bethel</strong> erhöhte sich im Berichtsjahr<br />
durch Zustiftungen um 361.500,64 Euro.<br />
1,1 %<br />
Spenden<br />
58,5 %<br />
Nachlässe<br />
Bußgelder<br />
Sachspenden<br />
Gemeinschaftbeiträge<br />
Spenden<br />
Nachlässe<br />
Bußgelder<br />
Sachspenden<br />
Gemeinschaftsbeiträge<br />
Spenden<br />
Spendenfonds<br />
Spendenfonds dienen der unbürokratischen und schnellen Hilfe dort, wo besondere Projekte<br />
einer Förderung bedürfen, diese jedoch nicht aus dem laufenden Budget finanziert werden<br />
kann. Die Gelder aus den Spendenfonds kommen den Menschen zugute, die durch <strong>Bethel</strong><br />
Hilfe erfahren und tragen zu einer Verbesserung ihrer Lebenssituation bei. Dank der großen<br />
Hilfsbereitschaft standen im Jahr <strong>2011</strong> Spenden in Höhe von 2.502.013,13 Euro für die<br />
Spendenfonds zur Verfügung. Dank dieser Unterstützung war es uns möglich, im Jahr <strong>2011</strong><br />
91 Projekte der Hilfe umzusetzen. Die Freunde und Förderer <strong>Bethel</strong>s konnten zwischen 16<br />
verschiedenen Spendenfonds auswählen:<br />
Spendeneingänge<br />
für die Spendenfonds<br />
Betrag <strong>2011</strong><br />
Nachlässe Spendenfonds Allgemein* 1.307.728,76 €<br />
BußgelderSpendenfonds<br />
Kinder 360.841,67 €<br />
Sachspenden Spendenfonds Menschen mit Epilepsie 245.977,28 €<br />
Gemeinschaftbeiträge Spendenfonds Hospizarbeit 201.243,97 €<br />
Spendenfonds Mehrfachbehinderte Menschen 144.322,69 €<br />
Spendenfonds Alte Menschen 67.179,11 €<br />
Spendenfonds Junge Menschen 47.696,06 €<br />
Spendenfonds Psychisch kranke Menschen 34.423,52 €<br />
Spendenfonds Therapie, Ausbildung und Arbeit 25.234,39 €<br />
Spendenfonds Medizinische Geräte 25.031,34 €<br />
Spendenfonds Menschen ohne Wohnung 24.708,01 €<br />
Spendenfonds Pflegehilfsmittel 7.252,33 €<br />
Spendenfonds Freizeit, Sport und Kultur 4.782,00 €<br />
Spendenfonds Seelsorge 4.150,00 €<br />
Spendenfonds Fahrzeuge 747,00 €<br />
Spendenfonds Suchtkranke Menschen 695,00 €<br />
* Die Mittel des Spendenfonds »Allgemein« werden für besonders dringende Projekte eingesetzt.<br />
2.502.013,13 €
44 | 45<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
4-Sparten Darstellung des Bereiches Spenden Spenden der<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> zum 31.12.<strong>2011</strong><br />
Gemäß den Vorgaben des Deutschen Spendenrates<br />
Schulen�und�<br />
Ausbildung<br />
Hospizarbeit<br />
Seelsorge,<br />
Diakakonische�<br />
Gemeinschaften,<br />
Mission<br />
Information<br />
Akutkrankenhäuser<br />
������verwendete�Spenden�und�Nachlässe ������verwendete�Spenden�und�Nachlässe 5.020.445,88 3.725.957,67 3.157.257,14 283.979,49 .725.957,67 1.117.448,90 3.157.257,14 2.289. 283.979,49 1.117.448,90 2.289.776,61 9.149.482,88 2.520.813,30 924.099,94 742.106,72 2.683.711,96 111.792,30 1.434.878,54 33.161.751,33<br />
������Werbekosten<br />
��������Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />
��������Materialaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />
������Verwaltungskosten<br />
��������Personalaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />
��������Materialaufwand 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />
������Sonstige�betriebliche�Erträge 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />
������Sonstige�betriebliche�Aufwendungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />
������Sonstige�Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0<br />
������Summe�Aufwendungen 5.020.445,88 3.725.957,67 3.157.257,14 283.979,49 1.117.448,90<br />
������%-uale�Verteilung�der�Aufwendungen 13,22% 9,81% 8,32% 0,75% 2,94%<br />
Hauptbereiche<br />
Ideeller�Bereich<br />
Psychiatrische� Wohnungs-<br />
Epilepsiearbeit Behindertenhilfe Jugendhilfe Altenhilfe<br />
Hilfe<br />
losenhilfe<br />
Menschen�mit�<br />
erworbenen�<br />
Hirnschädigungen<br />
2.289.776,61 9.149.482,88 2.520.813,30 924.099,94 742.106,72 2.683.711,96 111.792,30<br />
6,03% 24,10% 6,64% 2,43% 1,95% 7,07% 0,29%<br />
Fortsetzung �
46 | 47<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
Arbeit�und�<br />
berufliche�<br />
Rehabilitation<br />
Fortsetzung �<br />
Hilfsbereiche,�mittelbare�Aufwendungen<br />
(nach�Umlagen)<br />
Summe Verwaltung Werbung Summe<br />
������verwendete�Spenden�und�Nachlässe ������verwendete�Spenden�und�Nachlässe .683.711,96 111.792,30 5.020.445,88 1.434.878,54 3 33.161.751,33 0,00 0,00 0,00 33.161.751,33 ,00 0,00 0,00 33.161.751,33 0,00 0,00 0,00 33.161.751,33 0,00 0,00 33.161.751,33<br />
0,00<br />
������Werbekosten<br />
��������Personalaufwand<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0 407.445,51 0,00 407.445,51 0,00 407.445,51 407.445,51 0,00 407.445,51 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 407.445,51<br />
��������Materialaufwand<br />
0,00 0,00 0,00 2.285.214,74 2.285.214,74<br />
2.285.214,74 0,00 0,00 0,00 2.285.214,74<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0 2.692.660,25 0,00 2.692.660,25 0,00 2.692.660,25 2.692.660,25 0,00 2.692.660,25 0,<br />
0,00 0,00 0,00 2.692.660,25<br />
0,00<br />
������Verwaltungskosten<br />
��������Personalaufwand<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 996.432,30 0 0,00 0,00 996.432,30 996.432,30 0,00 996.432,30 0,00 996.432,30 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 996.432,30<br />
��������Materialaufwand<br />
0,00 0,00 995.849,88 0,00 995.849,88<br />
995.849,88 0,00 0,00 0,00 995.849,88<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.992.282,18 0 0,00 0,00 1.992.282,18 1.992.282,18 0,00 1.992.282,18 0,00 1.992.282,18 0,<br />
0,00 0,00 0,00 1.992.282,18<br />
0,00 ������Sonstige�betriebliche�Erträge<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 78.210,25 0 15.869,40 0,00 94.079,65 78.210,25 94.079,65 15.869,40 16.320,59 94.079,65 94.079,65 0<br />
16.320,59 0,00 0,00 110.400,24<br />
0,00 ������Sonstige�betriebliche�Aufwendungen<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 171.393,76 0 33.709,02 0,00 205.102,78 171.393,76 205.102,78 33.709,02 23.811, 205.102,78 205.102,78 23.811,90 0,00 0,00 228.914,68<br />
0,00 ������Sonstige�Steuern<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 605,68 0 0,00 0,00 605,68 605,68 605,68 0,00 605,68 0,00 0,00 605,68 0,00 0,00 605,68 0,00 0,00 605,68<br />
������Summe�Aufwendungen<br />
������%-uale�Verteilung�der�Aufwendungen<br />
1.434.878,54 33.161.751,33 2.086.071,37 2.710.499,87 4.796.571,24<br />
3,78% 87,35% 5,49% 7,14% 12,63%<br />
Summe<br />
Vermögensverwaltung<br />
Zweckbetrieb Wirtschaftlicher�<br />
Wirtschaftlicher�<br />
Geschäftsbetrieb<br />
SUMME<br />
37.958.322,57 7.491,31 0,00 0,00 37.965.813,88<br />
99,98% 0,02% 0,00% 0,00% 100,00%
48 | 49<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
Spenden- und Nachlassverwendung<br />
Spenden�und�Nachlässe�wurden�für�Projekte�in�folgenden�Einrichtungen�verwendet:�<br />
Angaben�in�Euro <strong>2011</strong> 2010<br />
Stiftung�<strong>Bethel</strong> 21.957.092,83 23.475.728,29<br />
Stiftung�Nazareth 1.823.584,35 1.930.559,98<br />
Stiftung�Sarepta 2.521.961,37 1.892.357,71<br />
Hoffnungstaler�Stiftung�Lobetal� 761.295,30 451.055,48<br />
Zwischensumme�<strong>Stiftungen</strong> 27.063.933,85 27.749.701,46<br />
Evangelisches�Krankenhaus�Bielefeld�gGmbH 1.072.675,66 1.060.363,20<br />
Krankenhaus�Mara�gGmbH 361.343,02 354.971,20<br />
Birkenhof�Altenhilfe�gemeinnützige�GmbH 462.447,38 558.871,91<br />
Ev.�Krankenhaus�Königin�Elisabeth�Herzberge�<br />
gemeinützige�GmbH 204.643,99 61.823,56<br />
Hoffnungstaler�Werkstätten�gGmbH 55.144,40 57.750,54<br />
Pflege-�und�Betreuungsdienste�<strong>Bethel</strong>�gemeinnützige�GmbH 51.571,48 51.100,00<br />
Diakonie-Hospiz�Lichtenberg�gGmbH 61.110,81 48.778,64<br />
Gemeindepsychiatrischer�Verbund�und�Altenhilfe�GPVA�gGmbH 307.744,49 19.100,22<br />
Birkenhof�Evangelische�Altenhilfe�gemeinnützige�GmbH 44.721,82 63.620,21<br />
<strong>Bethel</strong>-Bremen�gemeinützige�GmbH 96.561,96 13.300,00<br />
Altenpflegeheim�Freudenquell�gGmbH 12.097,96 11.229,43<br />
Altenhilfe�<strong>Bethel</strong>�OWL�gGmbH 6.560,73 29.758,26<br />
Birkenhof�–�ambulante�Pflegedienste�<br />
gemeinnützige�Gesellschaft�mit�beschränkter�Haftung 112.300,00 88.962,35<br />
Therapiezentrum�Niedersachsen-Bremen�gGmbH� 29.000,00 0,00<br />
Diakoniezentrum�Werneuchen�gGmbH 8.218,48 9.401,42<br />
Birkenhof�Jugendhilfe�gemeinnützige�GmbH 135.861,09 8.334,90<br />
Birkenhof�gemeinnützige�GmbH 874.787,05 1.860,00<br />
Birkenhof�Bildungszentrum�gemeinützige�GmbH 146.013,47 137.258,50<br />
Institut�für�Diagnostik�der�Epilepsien�(IDE)�gGmbH 751,06 450,00<br />
Diakoniewerk�Barnim�gGmbH� 115,19 0,00<br />
Diakoniestation�Klosterfelde-Bernau�gGmbH� 17,58 0,00<br />
proJob.<strong>Bethel</strong>�gGmbH 0,00 105,98<br />
Zwischensumme�gemeinnützige�Tochtergesellschaften 4.043.687,62 3.454.197,69<br />
Vereinigte�Evangelische�Mission 250.000,00 250.000,00<br />
Kirchliche�Hochschule 116.800,00 119.394,00<br />
Gesellschaft�für�Epilepsieforschung 1.302.000,00 102.000,00<br />
Runder�Tisch�Epilepsie�Niedersachsen�gem.�e.V. 25.000,00 25.000,00<br />
Hospiz�e.V. 15.000,00 15.000,00<br />
In�der�Gemeinde�leben�gGmbH 119.000,00 9.000,00<br />
Verein�Haus�der�Stille�e.V. 13.000,00 13.000,00<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft�Wohnungslosenhilfe�e.V. 4.000,00 8.000,00<br />
Agape�e.V. 16.000,00 0,00<br />
Übrige 193.329,86 78.840,33<br />
Behindertenhilfe<br />
Behindertenhilfe<br />
Schulen Schulen und und Ausbildung Ausbildung<br />
Hospizarbeit<br />
Hospizarbeit<br />
Seelsorge, Seelsorge, Diakonische Diakonische Gemeinschaften, Gemeinschaften, Mission Mission<br />
Altenhilfe Altenhilfe<br />
Psychiatrische Psychiatrische Hilfen Hilfen<br />
Epilepsiearbeit<br />
Epilepsiearbeit<br />
Arbeit Arbeit und und berufliche berufliche Rehabilitation<br />
Rehabilitation<br />
Akutkrankenhäuser<br />
Akutkrankenhäuser<br />
Wohnungslosenhilfe<br />
Wohnungslosenhilfe<br />
Jugendhilfe Jugendhilfe<br />
Information Information<br />
Menschen Menschen mit mit erworbenen erworbenen Hirnschädigungen<br />
Hirnschädigungen<br />
Zwischensumme�Dritte 2.054.129,86 620.234,33<br />
������������� �������������<br />
Spenden- Spenden- und und Nachlassverwendung Nachlassverwendung für für die die Hilfefelder Hilfefelder 20 20<br />
Werbe- Werbe- u. u. Verwaltungskosten Verwaltungskosten <strong>2011</strong> <strong>2011</strong><br />
Spenden- und Nachlassverwendung nach Hilfefeldern<br />
Hilfefeld Betrag <strong>2011</strong><br />
Behindertenhilfe 9.149.482,88 €<br />
Schulen und Ausbildung 5.020.445,88 €<br />
Hospizarbeit 3.725.957,67 €<br />
Seelsorge, Diakonische Gemeinschaften, Mission 3.157.257,14 €<br />
Altenhilfe 2.683.711,96 €<br />
Psychiatrische Hilfen 2.520.813,30 €<br />
Epilepsiearbeit 2.289.776,61 €<br />
Arbeit und berufliche Rehabilitation 1.434.878,54 €<br />
Akutkrankenhäuser 1.117.448,90 €<br />
Wohnungslosenhilfe 924.099,94 €<br />
Jugendhilfe 742.106,72 €<br />
Information 283.979,49 €<br />
Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen 111.792,30 €<br />
Werbe- und Verwaltungskosten des Bereichs Spenden<br />
Der Anteil der notwendigen Aufwendungen für Werbung und Verwaltung an den<br />
Gesamtaufwendungen wird dauerhaft überwacht. Es ist das Ziel, die Werbe und Verwaltungskosten<br />
auf ein notwendiges Maß zu begrenzen. Die zur Verfügung stehenden Gelder<br />
sollen in einem möglichst hohen Umfang für Projekte und Maßnahmen zugunsten kranker,<br />
behinderter und sozial benachteiligter Menschen eingesetzt werden.<br />
12,63 %<br />
Werbe- u. Verwaltungskosten <strong>2011</strong><br />
Personal- und Vergütungsstruktur des Bereichs Spenden<br />
Spenden- und Nachlassverwendung für die Hilfefelder <strong>2011</strong>:<br />
Behindertenhilfe<br />
Schulen und Ausbildung<br />
Hospizarbeit<br />
Seelsorge, Diakonische Gemeinschaften, Mission<br />
Altenhilfe<br />
Psychiatrische Hilfen<br />
Epilepsiearbeit<br />
Arbeit und berufliche Rehabilitation<br />
Akutkrankenhäuser<br />
Wohnungslosenhilfe<br />
Jugendhilfe<br />
Information<br />
Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />
Im Bereich Spenden wurden im vergangenen Jahr 24,6 Vollkräfte beschäftigt. Die Vergütung<br />
im Bereich Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> erfolgt nach<br />
den AVRDWEKD, AVRDWBO und dem BATKFneu. Es werden keine Provisionen oder<br />
Erfolgsbeteili gungen für die Einwerbung von Spenden gezahlt.
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
Bußgeldverwendung<br />
Die Arbeit der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> wird auch durch Bußgelder bzw.<br />
Geldauflagen von Gerichten und Staatsanwaltschaften unterstützt. Die folgenden Maßnahmen<br />
zeigen, welche Hilfeangebote dank der Zuweisungen umgesetzt werden konnten.<br />
Einrichtung <strong>Bethel</strong>s Zweck Betrag <strong>2011</strong><br />
Kinderhospiz <strong>Bethel</strong> Neubau 174.510,40 €<br />
Ev. Krankenhaus Bielefeld, Kinderzentrum,<br />
Abteilung für Pädiatrie und Neonatologie<br />
Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge<br />
in Berlin, Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik des Kindes und<br />
Jugendalters<br />
Wärmebetten und<br />
Monitore, Perfusoren<br />
Individuelle Zusatzthera pien,<br />
Beschäftigungs und Sportangebote<br />
104.231,51 €<br />
25.501,87 €<br />
Jugendhilfe Gütersloh Soziale Trainingskurse 17.906,79 €<br />
»Kind in Diagnostik« in Hannover Aufbau eines Angebots<br />
für gewaltgeschädigte Kinder<br />
Hospiz am Ostpark in Dortmund Einrichtung und<br />
Instandhaltung<br />
14.800,00 €<br />
11.843,96 €<br />
Ev. Krankenhaus Bielefeld, Palliativstation Musik und Kunsttherapie 11.269,26 €<br />
Reiseschmiede in Bielefeld Freizeitangebote für<br />
Menschen mit Behinderung<br />
Stiftung Lobetal, »Altes Schloss«,<br />
Wohnheim für Menschen mit Behinderung<br />
in Reichenwalde<br />
9.607,71 €<br />
Instandhaltungen 1.519,67 €<br />
Seniorenzentrum Dissen Außenanlage 1.313,00 €<br />
Jugendhilfe, Werkstatt Weyhe in Syke IndustrieStaubsauger<br />
inklusive Zubehör<br />
KinderEpilepsieklinik Kidron in Bielefeld Beratende Unterstützung<br />
von Familien mit einem<br />
epilepsiekranken Kind<br />
Fragenkatalog zur erweiterten Prüfung und Berichterstattung<br />
über die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e. V.<br />
512,92 €<br />
242,24 €<br />
373.259,33 €<br />
Der Vorstand der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> hat erklärt, die Grundsätze des<br />
Deutschen Spendenrates e.V. zu befolgen. Dies erfordert neben der üblichen Prüfung des<br />
Jahresabschlusses auch eine allgemeine Prüfung der Grundsätze des Deutschen Spendenrates<br />
e.V. Diese Prüfung wird durch den nebenstehenden Fragenkatalog objektiviert und<br />
typisiert und soll der Prüfungsinstanz eine Hilfestellung geben.<br />
I. Fragenkreis Präambel:<br />
Wird die Erklärung zu den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates e.V.<br />
abgegeben und werden die entsprechenden Anlagen eingereicht?<br />
· Ja, die Erklärung zu den Grundsätzen des Deutschen Spendenrates e. V.<br />
wird abgegeben, und die entsprechenden Anlagen werden eingereicht.<br />
II. Fragenkreis Ethik<br />
1. Gibt es unverhältnismäßige Mitglieder und Spendenwerbung mit Geschenken,<br />
Vergünstigungen oder dem Versprechen und Gewähren von sonstigen Vorteilen?<br />
· Nein, es gibt keine unverhältnismäßige Mitglieder und Spendenwerbung<br />
mit Geschenken, Vergünstigungen oder dem Versprechen und Gewähren von<br />
sonstigen Vorteilen.<br />
2. Erfolgen in engen Grenzen und unter Beachtung von Wirtschaftlichkeit und<br />
Verhältnismäßigkeit<br />
a) Provisionszahlungen?<br />
b) Sind sie im Geschäftsbericht anzugeben?<br />
· Nein, es erfolgen keine Provisionszahlungen.<br />
3. Werden die aktuellen datenschutzrechtlichen Bestimmungen beachtet?<br />
· Ja, die aktuellen datenschutzrechtlichen Bestimmungen werden beachtet.<br />
4. Erfolgen Verkauf, Vermietung oder Tausch von Mitglieder und/oder Spende radressen?<br />
· Nein, Verkauf, Vermietung oder Tausch von Mitglieder und/oder Spenderadressen<br />
erfolgen nicht.<br />
III. Fragenkreis Strukturen<br />
1. Besteht eine Zwangsverknüpfung der Mitgliedschaft mit nicht satzungsgemäßen<br />
Nebenleistungen Dritter?<br />
· Nein, es besteht keine Zwangsverknüpfung der Mitgliedschaft mit nicht satzungs gemäßen<br />
Nebenleistungen Dritter.<br />
2. Ist ausgeschlossen, dass hauptamtliche Führungspersonen und Mitglieder des Leitungsgremiums,<br />
welche gleichzeitig Mitglieder der gemeinnützigen Organisationen sind,<br />
ein Stimmrecht in der Mitglieder/Delegiertenversammlung haben?<br />
· Ja, es ist ausgeschlossen, dass hauptamtliche Führungspersonen und Mitglieder des<br />
Leitungsgremiums, welche gleichzeitig Mitglieder der gemeinnützigen Organisationen<br />
sind, ein Stimmrecht in der Mitglieder/Delegiertenversammlung haben.<br />
3. Ist eine Personalunion zwischen Mitgliedern des Leitungsgremiums und des Aufsichtsgremiums<br />
ausgeschlossen?<br />
· Ja, eine Personalunion zwischen Mitgliedern des Leitungsgremiums und des Aufsichtsgremiums<br />
ist ausgeschlossen.<br />
IV. Fragenkreis Information, Berichtswesen<br />
1. Sind wesentliche Informationen zur Organisation aktuell im Internet einsehbar?<br />
· Ja, wesentliche Informationen zur Organisation sind aktuell im Internet einsehbar.<br />
2. Erfolgt eine zeitgerechte Veröffentlichung des Geschäftsberichtes?<br />
(30. September des Folgejahres; bei vom Kalenderjahr abweichendem<br />
Geschäftsjahr erfolgt die Veröffentlichung spätestens neun Monate<br />
nach Abschluss des Geschäftsjahres)<br />
· Ja, es erfolgt eine zeitgerechte Veröffentlichung des Geschäftsberichtes (30. September<br />
des Folgejahres; bei vom Kalenderjahr abweichendem Geschäftsjahr erfolgt die Veröffentlichung<br />
spätestens neun Monate nach Abschluss des Geschäftsjahres).<br />
<strong>Bethel</strong> ist Mitglied
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Finanzbericht<br />
Feststellungen aus Erweiterungen des Prüfungsauftrags<br />
Über das erforderliche Maß und die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.V. hinaus<br />
haben die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> den Prüfungsauftrag an die BDO AG<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erweitert. Zu diesem Prüfungsauftrag wurden von der BDO<br />
AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft folgende Feststellungen getroffen:<br />
»Im Rahmen der Erweiterung des Prüfungsauftrags haben wir geprüft,<br />
· ob die Spendenbuchführung und die Spendenverwendung ordnungsgemäß sind und die<br />
Zweckbindung für erhaltene Spenden einschließlich der Erträge aus der Zwischenanlage<br />
bis zur Verwendung beachtet wurde und<br />
· ob sichergestellt ist, dass keine Provisionen oder Erfolgsbeteiligungen für die Einwerbung<br />
von Spenden gezahlt wurden.<br />
Die Prüfung führte zu keinen Beanstandungen. Die Grundsätze des Deutschen Spendenrates<br />
e.V. wurden eingehalten.«<br />
Wiedergabe des Bestätigungsvermerks zum Jahresabschluss für<br />
das Geschäftsjahr vom 1. Januar <strong>2011</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
des Bereichs Spenden der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>.<br />
Den vollständigen Jahresabschluss verbunden mit dem Bestätigungsvermerk der<br />
BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft finden Sie auf<br />
www.bethel.de/spenden/jahresabschluss_<strong>2011</strong>.html
Anderen helfen –<br />
über das Leben hinaus.<br />
Stiftung <strong>Bethel</strong> · Spenden und Testamente · Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld · Tel: 0521 144-4777 · www.bethel.de<br />
Impressum:<br />
Herausgeber v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />
Vorstand<br />
Königsweg 1 · 33617 Bielefeld<br />
Konzept, Redaktion Abt. Spenden und Abt. Presse + Kommunikation<br />
und Gestaltung Quellenhofweg 25 · 33617 Bielefeld<br />
Bildnachweis Abt. Presse + Kommunikation<br />
Gedruckt Auf Circlematt White, 100 % Altpapier<br />
© Juli <strong>2012</strong>, v. <strong>Bodelschwinghsche</strong> <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong>