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2017-03 Pfarrblatt Freiburg

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zäme stah – vorwärts gah<br />

Lass dich versöhnen ...<br />

„Lasst euch mit Gott versöhnen“<br />

(Zweiter Korintherbrief 5,20) – der<br />

Leitgedanke der Weltgebetswoche<br />

für die Einheit der Christen <strong>2017</strong><br />

bleibt gültig über die Woche hinaus.<br />

Anlässlich der ökumenischen Feier<br />

am Sonntag, 22. Januar, sprach Pfarrer<br />

Winfried Baechler zu den Anwesenden<br />

diese Worte der Besinnung,<br />

die auch ein Impuls für die Fastenzeit<br />

sein können.<br />

„,Die Liebe Christi drängt uns.’ Ja,<br />

verehrte liebe Mitfeiernde, wir erkennen<br />

doch mindestens einige<br />

Grundlinien seiner Liebe. Der gute<br />

Theologe sagt es eindrücklich so:<br />

,Jesus trat in einmaliger und einzigartiger<br />

Weise ein für eine Menschenliebe<br />

ohne jede Grenze, für eine<br />

universelle Menschheitssolidarität.<br />

Jesus überschreitet die Gruppensolidarität.<br />

Er geht als Gerechter zu<br />

den Sündern, als Jude zu Nicht-Juden,<br />

als Mann zu Frauen, als Reiner<br />

zu den Unreinen, als Bruder zu allen<br />

seinen Geschwistern ausserhalb<br />

des Familienverbandes. Jesus lebte<br />

nicht für eine bestimmte Sache oder<br />

für eine bestimmte Gruppe. Er lebte<br />

für die Menschen und er war bereit,<br />

für dieses Anliegen im Konfliktfall zu<br />

sterben.’<br />

Das ist auch geschehen. Jesus stösst<br />

auf tödliche Ablehnung weil er Konventionen<br />

und Traditionen, Gebote<br />

und Verbote missachtet und überschreitet,<br />

die seiner Gottes- und<br />

Menschenliebe nicht entsprechen.<br />

Er wird weggeschafft, als politischer<br />

Aufwiegler und Gotteslästerer.<br />

Gerade an seinem Ende sehen wir<br />

noch einmal sein tiefstes Anliegen:<br />

• Jesus unterbricht die Spirale der<br />

Gewalt. Er gibt die Sünde nicht<br />

weiter. ,Vater, verzeih ihnen,<br />

denn sie wissen nicht, was sie<br />

tun.’ Keine Strafe, keinen Vorwurf<br />

an die Menschen.<br />

• Und gewiss hätte Jesus zudem<br />

viele Gründe gehabt, sein<br />

Schicksal auch seinem Gott zum<br />

Vorwurf zu machen. (Wie dies<br />

manchmal auch bei uns manche<br />

Menschen tun, die von schwerem<br />

Schicksal getroffen werden<br />

und dann sagen: ,Warum gerade<br />

ich? Warum lässt er das zu? Das<br />

habe ich doch nicht verdient!<br />

Ich kann nicht mehr glauben!’)<br />

Verständlich. Auch Jesus klagt:<br />

,Mein Gott, warum hast du mich<br />

verlassen?’ Ganz am Ende sagt<br />

er aber: ,Vater, in deine Hände<br />

empfehle ich meinen Geist’. Keinen<br />

Vorwurf an seinen Gott.<br />

Unauslöschlich soll das in unserer<br />

Erinnerung bleiben:<br />

,Jesus macht sein unschuldiges<br />

Sterben weder den Menschen<br />

noch seinem Gott zum Vorwurf.’<br />

Was wollen wir noch mehr? Das ist<br />

doch die Erlösung! In seiner vorbehaltlosen<br />

Liebe ohne Grenzen sind<br />

wir bejaht, aufgehoben und angenommen!<br />

,Ja, Gott war es, der in Christus die<br />

Welt mit sich versöhnt hat, indem<br />

er den Menschen ihre Verfehlungen<br />

nicht anrechnete – und uns das Wort<br />

der Versöhnung (zur Verkündigung)<br />

anvertraute. Wir sind also Gesandte<br />

an Christi Statt, und Gott ist es, der<br />

durch uns mahnt. Lass euch mit Gott<br />

versöhnen!’ Die Mahnung ist keine<br />

Mahnung. Es ist eine Bitte. Versöhnung<br />

mit Gott.<br />

Ein katholischer Christ würde vielleicht<br />

sagen: ,Geh wieder einmal zur<br />

Beichte.’ Ein ehrwürdiger Weg.<br />

Der erste Weg der Versöhnung mit<br />

Gott aber heisst: ,Lass dich mit Gott<br />

versöhnen! Nimm es an, glaube, vertraue<br />

darauf: Die Versöhnung ist da.<br />

Die Barmherzigkeit hat dich schon<br />

erreicht.’<br />

Es gibt dann wohl sicher noch verschiedene<br />

Zusatzwege, die dir helfen<br />

können, genau diesen Glauben<br />

zu erleichtern, zu vertiefen und zu<br />

festigen.<br />

Der Weg der stillen Meditation: ,Halt<br />

an, wo gehst du hin? Der Himmel ist<br />

in dir!’<br />

Dann der Weg des Gebetes: ,Vergib<br />

uns unsere Schuld, wie auch wir einander<br />

vergeben wollen.’<br />

Dann das gemeinsame Gebet in der<br />

Feier der Versöhnung, – so wie wir<br />

dies gerade jetzt und hier tun.<br />

Und schliesslich das persönliche<br />

Gespräch der Versöhnung mit dem<br />

verletzten Mitmenschen – und vielleicht<br />

auch die persönliche Feier in<br />

der Beichte.<br />

,Wir bitten an Christi Statt: Lass dich<br />

in jedem Fall mit Gott versöhnen!’<br />

Amen.”<br />

Winfried Baechler, Pfarrer<br />

Wallfahrtskapelle Bürglen: Die Fastenzeit beginnt<br />

Am Ersten März beginnt in diesem<br />

Jahr die Fastenzeit. Aus Kindertagen<br />

verbinden wir damit den Verzicht<br />

auf Süssigkeiten, manche Erwachsene<br />

verzichten in diesen 40 Tagen auf<br />

Alkohol. So wertvoll ein bewusster<br />

Verzicht auf Dinge, die wir zum wahren<br />

Leben nicht unbedingt benötigen,<br />

auch ist, es kommt in der Fastenzeit<br />

nicht darauf an, sein Leben<br />

einzuschränken, sondern bewusst<br />

zu leben. Es geht nicht um ein ängstliches<br />

Handeln, sondern um eine bewusste<br />

Einstellung zum Leben, das<br />

Gott uns verheisst.<br />

Im Buch Deuteronomium hören wir<br />

wertvolle Anregungen. „Wähle also<br />

das Leben, damit du lebst. Liebe den<br />

Herrn, deinen Gott, höre auf seine<br />

Stimme und halte dich an ihm fest,<br />

denn er ist dein Leben.“ (Dtn 30,19–<br />

20). Dazu sind wir in dieser Fastenzeit<br />

eingeladen.<br />

In Bürglen, beten wir die schmerzhaften<br />

Geheimnisse des Rosenkranzes jeden<br />

Sonntag der Fastenzeit um 15.15<br />

Uhr.<br />

Sonntag, 26. März, 16.00 Uhr: Handorgel-Konzert<br />

mit Frau Christel Sautaux.<br />

Alle sind herzlich eingeladen.<br />

P. Ludovic Nobel, Rektor, 026 322 33 71<br />

12<br />

Kath. Pfarreiseelsorge <strong>Freiburg</strong> Stadt und Umgebung | März <strong>2017</strong>

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