LS_Maerz

Eine leuchtende Frau Sunna, Herr Luther
und der Winter als Verlierer
Sommergewinn in Luthers „lieber Stadt“
Jeden Abend sind die Fenster des Vereinshauses
der Sommergewinnszunft hell erleuchtet. In den
Räumen in der Eisenacher Gargasse wird gebaut,
gewerkelt, repariert, gebastelt, genäht und organisiert.
Denn bevor der rund 1,2 Kilometer lange
Festzug sich am 25. März durch die Straßen von
Eisenach schlängelt, gibt es für die Zunftmitglieder
und ihren Helfen alle Hände voll zu tun.
Laura Apel ist gerade mal 11 Jahre jung und
fleißige Helferin beim Sommergewinn. Nähen ist ihr
Hobby und so hilft sie sehr gerne in der Nähstube.
Durchschnittlich rund 70 Aktive kümmern sich von
Montag bis Samstag um die Ausgestaltung des
einzigartigen Festzuges und die Veranstaltungen,
die um den Sommergewinn
herum auf dem Programm
(siehe Ende des Beitrages)
stehen.
Das Motto des Festzuges in
diesem Jahr hat natürlich mit
Martin Luther zu tun – „500
Jahre Reformation in Luthers
lieber Stadt“. Das etwas sperrig
klingende Motto soll in acht
verschiedenen Themenwagen
umgesetzt werden. „Wir konzentrieren
uns dabei auf die
Zeit, als Luther auch in Eisenach
weilte: als Lateinschüler
und Kurrendesänger, als
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Junker Jörg auf der Wartburg“, erklärt Zunft-Chef
Torsten Daut. Sechs Mal wird Martin Luther im
Festzug in allen Altersklassen erscheinen – vom
Schüler bis zum Bibelübersetzer auf der Burg. Als
Zugteilnehmer konnte neben vielen Vereinen aus
der Region, die seit Jahren dem Sommergewinn
die Treue halten, die Eisenacher Kurrende gewonnen
werden, welche an Luthers Kinderzeit als Sängerknabe
erinnern soll.
Auf einigen Themenwagen ist ein passendes Zitat
des Reformators geschrieben und bringt so ein
Stück der reformatorischen Gedankenwelt in das
Publikum. Auch das Landestheater ist mit einem
eigenen Wagen dabei und weist auf das Musical
„Luther – Rebell wider Willen“ hin, das in diesem
Jahr wieder auf dem Spielplan steht.
Damit es im traditionellen Teil des Umzuges weiter
bunt zugeht, müssen in diesem Jahr ein Großteil
der Krepppapierblüten erneuert werden. „Das
Wetter hat den Blüten im vergangenen Jahr ziemlich
zugesetzt“, meint Torsten Daut. Rund 300.000
Blüten müssen für die Wagen, bunten Zweige und
den Blütenschmuck im Festzug neu gedreht werden.
Abend für Abend tun dies die fleißigen Blumenfrauen
im Vereinshaus. Wurden bei den meisten
traditionellen Festwagen lediglich die Blumen
erneuert, sind andere Wagen, beispielsweise das
„Küken im Ei“ oder „Familie Igel“, komplett neu gestaltet
und aufgebaut worden.
Hunderttausende Blüten drehen die Blütenfrauen an vielen Abenden und
geben somit dem Sommergewinn die typische Farbenpracht.