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Vorlesung Strategisches Marketing - TU Berlin

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<strong>Vorlesung</strong> <strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Wintersemester 2010/11


Visitenkarte<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Prof. Dr. Volker Trommsdorff<br />

Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />

Lehrstuhl <strong>Marketing</strong><br />

Wilmersdorfer Straße 148, D 10585 <strong>Berlin</strong><br />

v.trommsdorff@ww.tu-berlin.de<br />

www.marketing-trommsdorff.de<br />

trommsdorff+drüner, innovation+marketing consultants<br />

info@td-berlin.com;<br />

www.td-berlin.com


Literatur (<strong>Marketing</strong>-Lehrbücher zum Vertiefen)<br />

Empfehlung für das gesamte <strong>Marketing</strong>studium<br />

– Homburg/Krohmer, <strong>Marketing</strong> Management, Wiesbaden 2006<br />

Alternativen speziell für diese <strong>Vorlesung</strong>:<br />

– Backhaus/Schneider, <strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong>, Stuttgart 2007<br />

– Benkenstein, <strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong>, 2. Aufl. Stuttgart 2002<br />

– West/Ford/Ibrahim, Strategic <strong>Marketing</strong>, Oxford, New York 2006<br />

Klausur<br />

Charts (download nach Anmeldung: www.marketing-trommsdorff.de)<br />

Multiple Choice-Fragen aus dem <strong>Vorlesung</strong>s- und Chartinhalt,<br />

auch Inhalte von Gastvorträgen<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

3


Übung zur <strong>Vorlesung</strong>: Organisatorisches<br />

Termine 18-<br />

20 h<br />

H 1058<br />

Inhalte der<br />

Blockübung<br />

Anmeldung<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Do 10.02.2011<br />

Fr 11.02.2011<br />

Mi 16.02.2011<br />

Fr 18.02.2011<br />

immer von 18.00 bis 20.00 h s.t. hier im H 1058<br />

Die Blockübungen bauen aufeinander auf, also alle vier besuchen!<br />

Wiederholung und Vertiefung der <strong>Vorlesung</strong> (Theorie)<br />

Bearbeitung von Fallstudien<br />

Fragen und Antworten zu Inhalten der <strong>Vorlesung</strong> und zur Klausur<br />

Email im Januar 2010 an marketing1@marketing-trommsdorff.de<br />

Betreff: ÜBUNG STRATEGISCHES MARKETING<br />

Mail-Text: NACHNAME, VORAME, MATR.-NR.


Übung zur <strong>Vorlesung</strong>: Organisatorisches II<br />

Wichtig für<br />

maximalen<br />

Erfolg bei<br />

der Klausur<br />

und im<br />

wahren<br />

Leben<br />

danach<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

• Folgende vier Fallstudien sind klausurrelevant : 1) Villeroy & Boch,<br />

2) Bodycare, 3) Farbwerke Bunt, 4) Bonos.<br />

• Ab 1.2. ist alles von www.marketing-trommsdorff.de downloadable.<br />

• Maximaler Effekt zur Klausurvorbereitung: Vor jeder Übung den<br />

Text und die Aufgaben lesen. Während der Übung auf Fragen<br />

gefasst machen. Nach der Übung die Aufgaben nachbereiten.<br />

• Aktuelle Infos finden Sie auf der o.a. Homepage. Wchtige<br />

Änderungen werden ggf. rechtzeitig per Email bekannt gegeben.<br />

• Die Klausur findet am 24.2.2011 von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr statt:<br />

Raum H 104 und ggf. zusätzlich H 105.<br />

• Es handelt sich um eine reine MC-Klausur mit 80 MC-Fragen,<br />

wobei jede korrekte Antwort positiv zählt (keine Minuspunkte).


Prüfungsanmeldungen<br />

• Bachelorstudierende im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen melden sich<br />

für die Klausur "<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong>" vom 1.1.2011 bis zum 20.2.2011 über<br />

QISPOS an. Klausurtermin: 24.2. 15–17 h in den Räumen H 104 / H 105.<br />

• Als Wahlmodul kann „<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong>“ auch in anderen Studiengängen<br />

gewählt werden. Die Anmeldung erfolgt dann in dem Prüfungsteam, welches den<br />

Studiengang betreut, Online-Anmeldung über QISPOS ist hier nicht möglich.<br />

• In den Studiengängen Wirtschaftsmathematik und Informatik kann das Modul als<br />

Anwendungsfach gewählt werden, im Studiengang Mathematik als Nebenfach.<br />

Eine amtliche Online-Anmeldung ist hier ebenfalls nicht möglich.<br />

• Wer die Klausur schreiben will, muss sich zusätzlich zur amtlichen Anmeldung<br />

(Qispos bzw. Prüfungsteam) im Januar 2011 am <strong>Marketing</strong>-Lehrstuhl online<br />

anmelden (www.marketing.tu-berlin.de).<br />

Betreff: KLAUSUR STRATEGISCHES MARKETING<br />

Mail-Text: NACHNAME, VORAME, MATR.-NR.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

6


Termin Vorläufiges Programm<br />

18.10.10 1 – Einführung, Historische und wissenschaftstheoretische Positionen<br />

25.10.10 2 – <strong>Marketing</strong>strategieforschung – Luxusmarketing (Klaus Heine)<br />

01.11.10 3 – Strategie und <strong>Marketing</strong><br />

08.11.10 4 – Von der Vision zur <strong>Marketing</strong>-Strategie zum operativen <strong>Marketing</strong><br />

15.11.10 5 – Strategische Analysen für strategische Entscheidungen<br />

22.11.10 6 – Allgemeine marketingrelevante Strategietheorien<br />

29.11.10 7 – Generische <strong>Marketing</strong>strategien: Ansoff und Porter<br />

06.12.10 8 – Markt-Produkt-Strategien: Segmentierung und Positionierung<br />

13.12.10 9 – Markenstrategien<br />

03.01.11 10 – Strategische Preis-, Vertriebs-, Kommunikations-Entscheidungen<br />

10.01.11 11 – Generisches Internationales <strong>Marketing</strong><br />

17.01.11 12 – Spezifisches Internationales <strong>Marketing</strong>: China<br />

24.01.11 13 – Puffer 1 für Gastvorträge<br />

31.01.11 14 – Puffer 2 für Gastvorträge<br />

07.02.11 15 – Rückblick und Wiederholungen für die Klausur am 14.02.11<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

7


<strong>Marketing</strong> steht heute für ein Führungsprinzip,<br />

es sollte eine Querfunktion im Unternehmen sein,<br />

und es verlangt konsequente Kundenorientierung<br />

Falsches / verzerrtes Verständnis Richtiges Verständnis<br />

• Absatz-,Vertriebs-,Verkaufsfunktion<br />

• Orientierung am anonymen<br />

Massenmarkt<br />

• Passive Bedürfnisbefriedigung oder<br />

Verführung<br />

• Schnelles Geld<br />

• kurzfristige Gewinnmaximierung<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

• Unternehmensphilosophie<br />

• Führungsprinzip<br />

• Querfunktion<br />

• Kundenorientierung<br />

• Segmentierung<br />

• Aktive Anpassung und Beeinflussung<br />

• Langfristiges Marktkapital<br />

• Shareholder Value steigern<br />

• Geschäftsbeziehung<br />

• Künstlerischer Freiraum • Planbar und kontrollierbar


Agenda<br />

Historische Wurzeln<br />

• Formalwissenschaft: Mikroökonomie, Homo Oeconomicus (Pareto Ende 19. Jhdt.)<br />

• Marken- und Reklametechnik (18. Jhdt, Meißen u.a.; Mataja ab 1910, Domitzlaff ab 1929)<br />

• Lehre von der Distribution - USA ab 1902; Substantiv “<strong>Marketing</strong>” seit 1905<br />

• Demoskopie und Meinungsforschung: Gallup ab 1936, Noelle-Neumann 1967<br />

• Engpassverschiebung von Verkäufermärkten zu Käufermärkten seit den 1960ern, <strong>Marketing</strong>wissenschaft seit den 1960ern<br />

Forschungs-Ansätze<br />

• Preis-Mengen-Ansatz: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis (Marshall 19. Jhdt.)<br />

• Deskriptiv-systemischer Ansatz: Institutionen, Waren, Funktionen (Seyffert, Oberparleiter ab 1930)<br />

• Kalkulationsmarketing: Preise “richtig” (kostenorientiert) kalkulieren (Schmalenbach, Koch 1930er)<br />

• Instrumenteller Ansatz: 4P, Marktreaktionsfunktionen (McCarthy 1960, Gutenberg 1955)<br />

• Verhaltenswissenschaftlicher Ansatz: S-O-R, Konsumentenverhalten (Kroeber-Riel ab 1970)<br />

• Kausalmodell-Ansatz: Totalmodelle (EKB 1968) und partiale Kausalmodelle (Bagozzi ab 1975)<br />

• Sektorale <strong>Marketing</strong>s: Investitionsgüter-, Dienstleistungs-, Social, Non Profit <strong>Marketing</strong> usw. (ab 1975)<br />

• Relationship <strong>Marketing</strong>: Kundenbeziehung statt Transaktion (Levitt 1983; Bochumer Schule ab 1980er)<br />

• Innovations-<strong>Marketing</strong>: Erfolgsfaktoren von Produktinnovationen (Cooper ab 1969; Trommsdorff ab 1980er)<br />

• <strong>Marketing</strong> 2.0: Social Media-, Community-, Viral-, Guerilla-<strong>Marketing</strong> usw. (diverse ab 2005)<br />

• Neuro-<strong>Marketing</strong>: Heusel, Kenning, Teichert u.a. ab ca. 2007 (siehe Vortrag Heusel)<br />

”Paradigmen”<br />

• Verkaufs-Paradigma: Massenproduktion / Überangebot an den Mann bringen, seit Henry Ford ca.1913<br />

• Austausch-Paradigma: „<strong>Marketing</strong> ist ein Prozess im Wirtschafts- und Sozialgefüge durch den Einzelpersonen und Gruppen<br />

ihre Bedürfnisse und Wünsche befriedigen, indem sie Produkte und andere Dinge von Wert erstellen, anbieten und<br />

miteinander austauschen.“ (Kotler 1967)<br />

• Kundenorientierungs-Paradigma: „<strong>Marketing</strong> ist die konzeptionelle, bewusst marktorientierte Unternehmensführung, die<br />

sämtliche Unternehmensaktivitäten an den Bedürfnissen gegenwärtiger und potentieller Kunden ausrichtet, um die<br />

Unternehmensziele zu erreichen.“ (Kotler 1980er)<br />

• Stakeholder-Paradigma: <strong>Marketing</strong> als “organisierende Funktion und Prozessbündel, um Werte auf eine Art und Weise für<br />

Kunden und Kundenbeziehungen zu schaffen, kommunizieren und bereit zu stellen, so dass die Organisation und ihre<br />

Stakeholder davon profitieren.“ (AMA 2004)<br />

• Service Dominant Logic of <strong>Marketing</strong> (Vargo&Lusch 2004)<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1


Die <strong>Marketing</strong>wissenschaft wurde auch aus der Kritik<br />

an der Mikroökonomie entwickelt<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Mikroökonomie <strong>Marketing</strong><br />

Aus axiomatischen<br />

Verhaltensannahmen werden Theoreme<br />

abgeleitet<br />

Unterstellt Rationalverhalten,<br />

Maximierung von Nutzen und Gewinn<br />

Unterstellt Information,<br />

opportunistisches Verhalten, Bindung<br />

über Verträge<br />

Sucht nach eleganten Modellen für die<br />

Wissenschaft (“rigor”)<br />

Aus empirischem Wissen über<br />

Verhalten wird zielkonformes Handeln<br />

abgeleitet<br />

Lässt zu: begrenzt rationales,<br />

psychologisch erklärbares Verhalten<br />

Akzeptiert “gefühlte” Information,<br />

Emotion, Präferenzen usw., Bindung<br />

über Lernen<br />

Sucht gültige Entscheidungshilfen für<br />

das Management (“relevance”)


Marktforschung unterstützt strategische und operative Entscheidungen<br />

operativ<br />

strategisch<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Unternehmen<br />

(Stärken und Schwächen)<br />

Produkt<br />

Kommunikation<br />

Kunden<br />

(Consumer<br />

Insight)<br />

(Bedarf und Nachfrage)<br />

Ziele<br />

Strategien<br />

M a r k e t i n g M i x<br />

Preis<br />

Distribution<br />

Wettbewerber<br />

(Stärken und Schwächen)<br />

Markt-<br />

Forschung<br />

Umfeld


Im vollkommenen Markt richtet sich der Preis nach Angebot und<br />

Nachfrage – Eine volkswirtschaftliche Sichtweise<br />

Preis<br />

P<br />

Der optimale Preis liegt dort, wo sich Angebots- und Nachfragekurve treffen.<br />

Dies gilt jedoch nur im (unrealistischen) vollkommenen Markt.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

X<br />

A<br />

A = Angebotskurve<br />

N = Nachfragekurve<br />

N<br />

Menge


Die Konstrukte der Theorie des Konsumentenverhaltens<br />

Zustände<br />

Involvement/Aktiviertheit<br />

Gefühle/Emotionen<br />

Wissen/Kognitionen<br />

Motive/Bedürfnisse<br />

Einstellungen/Images<br />

Werte/Normen<br />

Lebensstile/Persönlichkeit<br />

Anpassung<br />

Segmentierung<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Verwendung im<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Prozesse<br />

Informationsaufnahme<br />

Wahrnehmung<br />

Lernen<br />

Denken<br />

Entscheiden<br />

Verhalten<br />

Beeinflussung<br />

Kommunikation


Qualität ist Erfüllung von Kundenerwartungen,<br />

Kundenbindung ist das Ergebnis<br />

• Qualität wird gemessen als Bündel von Zielkunden-subjektiv wichtigen Eigenschaften,<br />

nämlich als Soll-Ist-Abweichungen auf entsprechenden Dimensionen<br />

• Das im verhaltenswissenschaftlichen <strong>Marketing</strong> dominierende Konstrukt “Einstellung” wird<br />

genauso gemessen: Summe individueller Soll-Ist-Abweichungen zwischen<br />

wahrgenommener Produkt-Idealität und -Realität.<br />

• Nutzen wird praktisch genauso definiert und gemessen, speziell durch Conjoint-Analysen<br />

• Zufriedenheit ist das Resultat, das zur Kundenbindung führt<br />

Qualität = Einstellung = Nutzen Zufriedenheit Kundenbindung<br />

vgl. Trommsdorff & Hildebrandt 1980<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Das Einzig Objektive ist das Subjektive


Totalmodell des Konsumentenverhaltens nach Engel et al.<br />

Input<br />

Stimuli<br />

• <strong>Marketing</strong><br />

dominiert<br />

• Andere<br />

Externe<br />

Suche<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Informationsverarbeitungsprozess<br />

Kontakt<br />

Aufmerksamkeit<br />

Wahrnehmung<br />

Annahme/Akzeptanz<br />

Aufnahme<br />

Quelle: Blackwe/ Miniard/ Engel 2000, S.83<br />

Gedächtnis<br />

Entscheidungsprozess<br />

Problemerkennung<br />

Kontakt Informationssuche<br />

Vor-Kauf-<br />

Alternativenbewertung<br />

Kauf<br />

Nutzung<br />

Nach-Kauf-Bewertung<br />

Unzufriedenheit<br />

Desinvestition<br />

Zufriedenheit<br />

Einflussvariablen<br />

des<br />

Entscheidungsprozesses<br />

Umwelteinflüsse<br />

• Kultur<br />

• Soziale Schicht<br />

• Familie<br />

• Situation<br />

Individuelle<br />

Charakteristika<br />

•Einkommen<br />

•Motive und<br />

Involvement<br />

•Einstellung,<br />

Kognition<br />

• Werte,<br />

Persönlichkeit,<br />

Lebensstil


Beispiel eines partiellen Kausalmodells zum Innovationsmarketing<br />

(Diss. Talke 2005)<br />

0.55<br />

0.57<br />

0.54<br />

0.34<br />

0.84<br />

0.77<br />

0.80<br />

Positionierung<br />

Segmentierung<br />

Information<br />

Motivation<br />

Umfeld<br />

Kunden<br />

Marktteilnehmer<br />

0.6<br />

8<br />

0.8<br />

1<br />

0.67<br />

0.6<br />

5<br />

R² = 0.45<br />

Gütebewertung des Kausalmodells<br />

Markteinführungsstrategie<br />

Intern gerichtete<br />

Operationen<br />

0.39<br />

0.45<br />

0.42<br />

0.47<br />

0.60<br />

R² = 0.86<br />

0.61<br />

Extern gerichtete<br />

Operationen<br />

Strategieerfolg<br />

Erfolg der<br />

internen<br />

Operationen<br />

Erfolg der<br />

externen<br />

Operationen<br />

Markterfolg des<br />

Projekts<br />

χ²/df (χ²-Wert/Freiheitsgrade) 66.42/38 AGFI 0.86<br />

CFI 0.92 RMR 0.06<br />

<strong>Strategisches</strong> GFI <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

0.92 RMSEA 0.07<br />

0.69<br />

0.70<br />

0.63<br />

R² = 0.47<br />

R² = 0.48<br />

R² = 0.40<br />

1.00<br />

Strategie<br />

-erfolg<br />

1.00<br />

int. Ops.erfolg<br />

1.00<br />

ext.<br />

Ops.erfolg<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.28<br />

0.09<br />

0.27<br />

R² =<br />

0.25<br />

1.0<br />

0<br />

Markterfolg<br />

0.00


Um das Kundenbedürfnis herum muss man den CIA absichern<br />

(Competitive Innovation Advantage)<br />

Andere Namen<br />

• Competetive<br />

Innovation<br />

Advantage CIA<br />

• Strategic<br />

Competitive<br />

Advantage<br />

• Unique Selling<br />

Proposition<br />

• Komparativer<br />

Konkurrenz-<br />

Vorteil KKV<br />

Quelle: Trommsdorff 2002<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Definitionselemente Häufige Fehler<br />

Eine im Wettbewerb überlegene<br />

Leistung, …<br />

die ein für Kunden wichtiges<br />

Nutzenmerkmal betrifft, ...<br />

das vom Kunden auch so<br />

wahrgenommen wird ...<br />

von der Konkurrenz nicht leicht<br />

eingeholt werden kann<br />

und vom Umfeld wohl kaum<br />

außer Kraft gesetzt wird<br />

• Unternehmen<br />

definieren ihre<br />

CIAs nicht<br />

• Keine<br />

Konzentration auf<br />

wenige deutliche<br />

CIAs<br />

• Produktvorteile<br />

werden nicht in<br />

CIAs übersetzt<br />

• Die Dynamik der<br />

CIAs wird<br />

verkannt


<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

18<br />

Service.<br />

Quality.


Wir erleben einen Paradigmenwechsel vom Produktdenken zum<br />

Nutzendenken<br />

Annahmen<br />

Konsequenzen<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Wandel der Wertschöpfung<br />

... vom Physischen, Materiellen zum Psychischen, Immateriellen<br />

... vom Besitzen zum Nutzen<br />

... vom Tauschen (Güter/Geld) zum Co-Entwickeln + Co-Erleben<br />

• Beziehungsmarketing statt Transaktionsmarketing<br />

• Kunde als Partner im Wertschöpfungsprozess<br />

• Nutzenstiftung/Service als Kernkompetenz


Die Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft hat sich global<br />

entwickelt<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1901<br />

Italien<br />

63<br />

32<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

5<br />

2003<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1901<br />

Japan Deutschland Frankreich USA<br />

67<br />

29<br />

5<br />

2003<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1901<br />

Angaben in % der werktätigen Bevölkerung<br />

Dienstleistungssektor<br />

Industriesektor<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Gogoll 2008 Agrarsektor<br />

66<br />

32<br />

2<br />

2003<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1901<br />

73 80<br />

23<br />

4<br />

2003<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1901<br />

77<br />

21<br />

2<br />

2003


Hauptargumente für produktbegleitende Dienstleistungen sind<br />

Kundenbindung und Differenzierung<br />

Quelle: Meiren 2007 nach Gogoll 2008<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1


Margen im Servicegeschäft sind je nach Branche viel höher als im<br />

Produktgeschäft<br />

4,6<br />

12,5<br />

Maschinenbau<br />

(Gesamtsysteme)<br />

EBIT Marge im Produktgeschäft in Prozent EBIT Marge im Servicegeschäft in Prozent<br />

Quelle: Arthur D. Little 2004 nach Meiren 2007, Gogoll 2008<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

3,8<br />

11,7<br />

3<br />

10,8<br />

4,7<br />

10,3<br />

Anlagenbau Gebäudetechnik Industriedurchschnitt<br />

6,3<br />

7,7<br />

Elektrotechnik<br />

Eektronik<br />

4,2<br />

7,1<br />

Maschinenkomponenten


Der Begriff “Service” (bzw. “Dienstleistung”) befindet sich im Wandel<br />

Herkömmlicher Begriff:<br />

• Nur zusätzlich zum eigentlichen Produkt<br />

• Immateriell, nicht bilanzierbar, eigentlich „non valeur“<br />

• Erstellung und Konsum sind nicht trennbar<br />

• Vergänglich, nicht lagerbar<br />

• Heterogen, individuell, daher schwer standardisierbar<br />

Darüber hinaus neuer Fokus:<br />

• Physische Produkte sind nur Vehikel für die laufende Versorgung mit Nutzen<br />

• Prozess, fortlaufend auch nach der Transaktion „Verkauf“<br />

• Anwendung bestimmter Kompetenzen (Wissen und Fähigkeiten)<br />

• Wesentlich für nachhaltigen Kundennutzen<br />

• Beide, Lieferant und Kunde, sind daran beteiligt<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1


„There are no Services in Service-Dominant Logic“<br />

Alte Logik:<br />

Zeithaml et al. (1985): “services” are<br />

characterized by intangibility, inseparability<br />

(simultaneously produced and consumed),<br />

heterogeneity (cannot be standardized), and<br />

perishability (cannot be produced ahead of<br />

demand and inventoried).<br />

Neue Logik<br />

Vargo, Lusch (2004): „service” = The process<br />

of using one´s competences for the benefit of<br />

some party (application of knowledge and skills)<br />

Quelle: Vortrag Vargo, HU-<strong>Berlin</strong>, Juli 2009<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1


“Service” meint mehr als Zusatznutzen: Mit Kunden gemeinsame<br />

Wertschöpfung<br />

Quelle: Lusch, Vargo and O’Brien 2007<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1


Sechs Prinzipien der SDL - Service Dominant Logic<br />

1. Service nicht mehr verstehen als “on top” Zusatzleistung wie Beratung, Wartung,<br />

Kundendienst, sondern als laufende Bereitstellung von Ressourcen für nachhaltigen Nutzen.<br />

Physische Transaktion ist nur noch notwendige, nicht mehr hinreichende Bedingung. Nutzen<br />

geht vor Besitzen.<br />

2. Ressourcen sind nicht naturgegeben, sie müssen dazu erst entwickelt werden. Beispiel:<br />

Silizium / Chips. Immaterielle Ressourcen (Wissen, Dienstleistungen, Content, Rechte) sind die<br />

eigentlichen Wertgeber.<br />

3. Wert nicht als output: Entsteht nicht durch Zusammenbau von Komponenten und Verkauf<br />

des physischen Produkts, sondern durch nachhaltige Bereitstellung einer Lösung für den<br />

Consumer Insight, also Wert als input für laufenden Kundennutzen.<br />

4. Das setzt Interaktion - sich hinein versetzen in, einbeziehen von, Austausch mit - Kunden<br />

voraus. Wertschöpfung als Prozess der Kooperation mit Kunden.<br />

5. Der Kunde kauft nicht einen Wert, den das Unternehmen geschaffen hat, sondern er<br />

integriert Input aus seinem Wertschöpfungs-Netzwerk, dem das Unternehmen angehört. Das<br />

Unternehmen verkauft nicht einen Wert namens “Produkt”, sondern es verspricht Wert, welchen<br />

der Kunde mit ihm gemeinsam realisieren kann.<br />

6. Es geht nicht mehr um die erfolgreiche Transaktion (Auftrag, Kauf), nicht um den<br />

punktuellen Austausch von Produkt und Geld, sondern um die fortlaufende, nachhaltige<br />

Beziehung. Transaktion passiert, Beziehung währt.<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1


Die Goods Dominant Logic GDL wird so zur<br />

Service Dominant Logic SDL<br />

GDL<br />

� Güter und Dienstleistungen<br />

� Ressourcen, über die man<br />

verfügen muss<br />

� Preis als Gegenleistung<br />

� Werbung<br />

� Supply chain<br />

� Gewinnmaximierendes<br />

Verhalten<br />

� <strong>Marketing</strong> to<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Neuer<br />

Fokus<br />

� Dienen, gemeinsam erfahren<br />

(experiencing)<br />

� Ressourcen, mit denen man<br />

dient<br />

� Kundenwert-Versprechen<br />

� Dialog<br />

SDL<br />

� Wertschöpfungsnetzwerk<br />

� Lernen durch Experience<br />

� <strong>Marketing</strong> with (collaborative)<br />

<strong>Marketing</strong> bekommt mehr Verantwortung<br />

SDL ist „selbstverständlich“ kunden- und beziehungsorientiert<br />

Quelle: frei nach Lusch, Vargo, Wessels 2008, S. 7


Ganz neu ist die S-D-Logik ja nicht, aber enorm einflussreich<br />

Die deutschsprachige “Leistungslehre”<br />

(Bochumer Schule: Engelhardt, Kleinaltenkamp)<br />

verwendet seit zwei Jahrzehnten SDL-nahe Begriffe wie<br />

� Leistungsversprechen<br />

� Leistungsbündel als <strong>Marketing</strong>objekte<br />

� Information als Produktionsfaktor<br />

� Kommunikation in Produktionsprozessen<br />

� Kundenintegration<br />

<strong>Strategisches</strong> <strong>Marketing</strong> VL 1<br />

Quelle: Kleinaltenkamp, Haase 2009<br />

Aber das Neue im Management kommt scheinbar immer aus Amerika:<br />

Journal of <strong>Marketing</strong>: Most-Cited Articles 2000-2007 (Web of Science: 269 Times):<br />

Vargo, Lusch 2004: “Evolving to a New Dominant Logic for <strong>Marketing</strong>.” Journal of <strong>Marketing</strong> 68 (1) 1-17

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