Vorlesung Konsumentenverhalten - TU Berlin
Vorlesung Konsumentenverhalten - TU Berlin
Vorlesung Konsumentenverhalten - TU Berlin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Vorlesung</strong> <strong>Konsumentenverhalten</strong><br />
Einstellungen/Werte<br />
Sommersemester 2010<br />
<strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong>, Lehrstuhl Marketing, Prof. Dr. V. Trommsdorff, Sekr. WIL-B-3-1, Wilmersdorfer Straße 148, 10585 <strong>Berlin</strong>, www.marketing-trommsdorff.de<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff
Einführung<br />
Das einzig Objektive<br />
ist das Subjektive<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 2
Agenda<br />
• Einstellung<br />
• Begriff<br />
• Forschung<br />
• Messung<br />
• Images<br />
• Kundenzufriedenheit<br />
• Werte/Normen<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 3
Einstellungen<br />
Zustandskonstrukte der Theorie des <strong>Konsumentenverhalten</strong>s<br />
Involvement und Aktiviertheit<br />
Orientierung<br />
Qualität<br />
Ziel<br />
Objekt<br />
Harmonie<br />
Person<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Konstrukt Anreicherung<br />
Involvement/<br />
Aktiviertheit<br />
Gefühle/<br />
Emotionen<br />
Motive/<br />
Bedürfnisse<br />
Einstellungen/<br />
Images<br />
Werte/<br />
Normen<br />
Lebensstile/<br />
Persönlichkeit<br />
Wissen/<br />
Kognitionen<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 4
Einstellungen<br />
Einstellung - Begriff<br />
Kurzdefinition<br />
Merkmale<br />
Abgrenzungen<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
dauerhafte wertende (+/-) Reaktionsbereitschaft (Disposition)<br />
• erlernt, gespeichert, abrufbar<br />
• Handlungsziel- und Objektbezug<br />
• System, horizontal und vertikal konsistent vernetzt<br />
• Funktion der Verhaltensvereinfachung<br />
Emotion/Gefühl (Basiselement)<br />
Motiv (motivationale Komponente)<br />
Überzeugung (kognitive Komponente)<br />
Meinung verbalisierte Einstellung, kognitiv betont<br />
Vorurteil, Stereotyp stark verfestigte, “beschränkte” Einstellung<br />
Image dimensional differenzierte Einstellung,<br />
enthält zusätzliche “diffuse” Komponenten<br />
Präferenz Wertende Relation zwischen Einstellungen<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 5
Einstellungen<br />
Überblick und Beispiele zur Einstellungsforschung<br />
Ursprünge der Einstellungsforschung<br />
• Vorurteilsforschung<br />
• Motivforschung<br />
• Meinungsforschung<br />
• Ökonomische Imageforschung<br />
Sozialpsychologische Theorien der Einstellungsänderung<br />
• Konsistenztheorien<br />
• Reaktanztheorie<br />
• Attributionstheorie<br />
• Informationsverarbeitungstheorien<br />
Kommunikationsforschung zur Einstellungsänderung<br />
• Auswahl und Anordnung von Argumenten<br />
• Kommunikatorglaubwürdigkeit<br />
• Verwendung emotionaler Appelle<br />
• Beeinflussbarkeitsmerkmale von Personen<br />
• ...<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 6
Einstellungen<br />
Dreikomponententheorie der Einstellung<br />
Beispiel ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr)<br />
• A: 1) Affektive Komponente: wertendes Gefühl gegenüber dem ÖPNV<br />
• K: 2) Kognitive Komponente: „Wissen“ über ÖPNV, z.B. zur Pünktlichkeit<br />
• I : 3) Intentionale Komponente: Absicht/Neigung, den ÖPNV auch zu nutzen<br />
• E: Einstellung gegenüber dem ÖPNV<br />
• V: Verhalten: tatsächliche Nutzung des ÖPNV<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Komponenten einer ÖPNV-Einstellung<br />
im Sinne der Einstellungstheorie<br />
(jeweils relativ, z.B. im Vergleich zum Individualverkehr):<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 7
Einstellungen<br />
Zusammenhang zwischen Einstellungen und Verhalten<br />
Hypothetisches Kausalmodell Erläuterung<br />
E<br />
K<br />
A<br />
Quelle: Trommsdorff 2004, S. 164<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
I<br />
V<br />
1. Eine Einstellung hat affektive (A) und<br />
kognitive (K) Komponenten.<br />
2. Diese bedingen sich wechselseitig.<br />
3. Die Einstellung beeinflusst direkt eine<br />
Verhaltensintention (I), indirekt das<br />
Verhalten (V).<br />
4. Später kann das Verhalten auf die<br />
Einstellung zurückwirken, besonders durch<br />
affektive und kognitive Elemente der<br />
Zufriedenheit<br />
5. Einstellungen und Verhalten prägen sich<br />
dadurch konsistent aus<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 8
Einstellungen<br />
Verhaltensrelevanz von Einstellungen<br />
(Inwieweit) bedingt eine Einstellung von heute (E) das Verhalten von morgen (V)?<br />
naive Befürworter<br />
schlimmstenfalls “per<br />
definitionem”, bestenfalls<br />
theoretische Begründung<br />
(konsistenztheoretische E-V-<br />
Harmonie)<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
differenzierte Beurteilung<br />
Einstellungen beeinflussen das<br />
Verhalten! Die empirisch<br />
befundene E-V-Beziehung hängt<br />
von zahlreichen weiteren<br />
Einflüssen auf V ab, ferner von<br />
empirischen Artefakten<br />
naive Gegner<br />
wegen bestimmter empirischer<br />
Befunde mit geringen<br />
E-V-Korrelationen wird die<br />
Fruchtbarkeit von “Einstellungen”<br />
pauschal abgestritten<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 9
Einstellungen<br />
Einflussfaktoren der Verhaltensrelevanz von Einstellungen<br />
(EV–Konsistenz oder –Divergenz)<br />
Designprobleme<br />
Messprobleme<br />
Weitere Probleme<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
• Korrelative statt kausale Untersuchungen<br />
• Querschnitte statt Längsschnitte<br />
• Aggregiertes statt individuelles Niveau<br />
• Validität allgemein, Verhaltensreliabilität speziell<br />
• Diskrepanzen zwischen Messung von A und B nach…<br />
…Objekt<br />
…Spezifität (Bandbreite)<br />
…Messmodell<br />
• Zeitabstand (Einstellungsänderung?)<br />
• Andere Verhaltensdeterminanten<br />
• Ungleiches Bezugsobjekt: Ding oder Verhalten zum Ding<br />
• Ausgeprägtheit der Einstellung<br />
• Symmetrie-Falle (positiv ist mental nicht Gegenteil von negativ)<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 10
Einstellungen<br />
Neobehavioristisches Einstellungs-Image-Modell<br />
Situation<br />
antizipiert<br />
nicht<br />
antizipiert<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Marktkommunikation<br />
Aktiviertheit Kognitionen<br />
wahrgen.<br />
Normen<br />
wahrgen.<br />
Hindernisse<br />
Image<br />
Einstellung<br />
Intention<br />
Verhalten<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 11<br />
S<br />
O<br />
R
Einstellungen<br />
Einstellung erklärt aus Zielerwartungen und Motivwichtigkeiten<br />
A<br />
x<br />
y<br />
i<br />
j<br />
k<br />
Rating 1 - 5<br />
gut - schlecht<br />
O-O-O-O-O<br />
Rating +2 - -2<br />
gut - schlecht<br />
O-O-O-O-O<br />
Rating 1 - 5<br />
unwichtig - wichtig<br />
O-O-O-O-O<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Expectancy-Value-Modell von Rosenberg<br />
A ij = ∑ x ijk * y ik<br />
k<br />
Wert einer Einstellung<br />
(von Person i zu Marke j)<br />
erwartete Zieleignung eines wahrgenommenen Merkmals<br />
(Bewertung von Person i des Merkmals k an Marke j)<br />
subjektive Wichtigkeit dieses Merkmals<br />
(Wichtigkeitseinschätzung von Merkmal k durch Person i)<br />
eine Person<br />
(befragte Zielperson)<br />
ein Objekt<br />
(Angebot, Marke)<br />
ein Merkmal<br />
(Produktattribut )<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 12
Einstellungen<br />
Einstellung erklärt aus Wahrscheinlichkeiten und Bewertungen<br />
A<br />
B<br />
a<br />
i<br />
j<br />
k<br />
Rating 1 - 5<br />
gut - schlecht<br />
O-O-O-O-O<br />
Rating 1 - 5<br />
Wahrscheinlichkeit<br />
O-O-O-O-O<br />
Rating -2 - +2<br />
schlecht - gut<br />
O-O-O-O-O<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Belief-Evaluation-Modell von Fishbein<br />
Wert einer Einstellung<br />
(von Person i zu Marke j)<br />
subjektive Wahrscheinlichkeit der Existenz eines Merkmals<br />
(Überzeugung von Person i, Marke j habe das Merkmal k)<br />
Bewertung des Merkmals<br />
(Wertung von Person i für den Fall, dass Marke j Merkmal k hat)<br />
eine Person<br />
(befragte Zielperson)<br />
ein Objekt<br />
(Angebot, Marke)<br />
ein Merkmal<br />
(Produktattribut)<br />
A ij = ∑ B ijk * a ijk<br />
k<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 13
Einstellungen<br />
Einstellung erklärt aus Real-Ideal-Imagedifferenzen<br />
A<br />
B<br />
I<br />
i<br />
j<br />
k<br />
Rating 1 - 5<br />
gut-schlecht<br />
O-O-O-O-O<br />
Rating 1 - 5<br />
wenig - viel<br />
O-O-O-O-O<br />
Rating 1 - 5<br />
wenig - viel<br />
O-O-O-O-O<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Imagedifferential von Trommsdorff (1974)<br />
A ij = ∑ ⏐B ijk - I ik⏐<br />
k<br />
Wert einer Einstellung<br />
(von Person i zu Marke j)<br />
„Reale“ subjektiv empfundene Ausprägung eines Merkmals<br />
(Eindruck von Person i über Merkmal k an Marke j)<br />
„Ideale“ Vorstellung von diesem Merkmal<br />
(Idealvorstellung von Person i über Merkmal k)<br />
eine Person<br />
(befragte Zielperson)<br />
ein Objekt<br />
(Angebot, Marke)<br />
eine Objektklasse<br />
(Produktgruppe)<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 14
Einstellungen<br />
Fiktives Beispiel zur Einstellungsmessung nach Fishbein:<br />
Einstellungen von Absolventen zu Universitäten (A, B, C)<br />
Die Absolventen achten auf die folgenden Eigenschaften einer Universität: a) Ruf,<br />
b) Gebühren, c) Wissenschaftliche Forschungen, d) Kulturumwelt, e) Lehrkräfte,<br />
f) Lehreinrichtungen, g) Umgebung des Campus<br />
Eigenschaften K<br />
Ruf<br />
Gebühren<br />
Forschung<br />
Kulturumwelt<br />
Lehrkräfte<br />
Lehreinrichtungen<br />
Umgebung des Campus<br />
∑ B ijk x a ijk<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Bewertungsrating a<br />
3<br />
1<br />
3<br />
2<br />
2<br />
1<br />
1<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 15<br />
A (j)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1<br />
3<br />
24<br />
Überzeugungsrating B<br />
B (j)<br />
2<br />
2<br />
1<br />
3<br />
3<br />
0<br />
-1<br />
22<br />
C (j)<br />
3<br />
2<br />
2<br />
1<br />
2<br />
-1<br />
0<br />
22
Einstellungen<br />
Fiktives Beispiel zum Messmodell von Trommsdorff:<br />
Einstellungen gegenüber Getränkemarken (A, B)<br />
Die Marktforschung möge herausgefunden haben: Konsumenten achten auf:<br />
Süße, Kohlensäuregehalt, Kaloriengehalt, Saftgehalt und Preis. Ergebnisbeispiel:<br />
∑ |B ijk - I ik |<br />
Eigenschaften K<br />
Geschmack<br />
süß(1)─wässerig(7)<br />
Kohlensäuregehalt<br />
hoch(1)─gering(7)<br />
Kaloriengehalt<br />
hoch(1)─gering(7)<br />
Saftgehalt<br />
hoch(1)─gering(7)<br />
Preis<br />
hoch(1)─niedrig(7)<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Idealausprägung I<br />
2<br />
3<br />
5<br />
1<br />
5<br />
Überzeugungsrating B<br />
A-Getränk<br />
B-Getränk<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 16<br />
2<br />
2<br />
4<br />
2<br />
4<br />
4<br />
3<br />
6<br />
5<br />
7<br />
3<br />
12
Einstellungen<br />
Rosenberg, Fishbein, Trommsdorff sind kompensatorische Modelle<br />
- Prinzipien und Grenzen dieser Ansätze<br />
Grundprinzipien<br />
Diskussionspunkte<br />
Stand der Dinge<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
• kognitives bzw. motivationales Gerüst<br />
• kompensatorische Verknüpfung<br />
• keine Interaktion (Additivität)<br />
• Operationalisierungswirrwarr (Ausprägung / Wahrscheinlichkeit)<br />
• Gewichtungsproblem (multiplikativ inflationiert Messfehler)<br />
• ggf. Idealmessung<br />
• Formalentwicklung abgeschlossen<br />
• Relativierung: low involvement-Verhalten wird nicht gut erfasst<br />
• Informationsverarbeitungs-, Bewertungs-, Entscheidungsmodelle sowie<br />
„limbisches“ („Blink“, spontanes Verhalten) ergänzen das<br />
• Fishbein hatte viel Marketing, ist aber nicht Marketing-relevant<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 17
Einstellungen<br />
Image – Begriff<br />
Definition<br />
Merkmale<br />
Bedeutung<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Mehrdimensionale und ganzheitliche Grundlage der Einstellung<br />
einer Zielgruppe zu einem Gegenstand<br />
• subjektiv<br />
• mehr oder weniger bewusst<br />
• sprachlich, bildhaft, episodisch und metaphorisch kodiert<br />
• sowohl kognitiv, als auch gefühlsmäßig, erlebnisbezogen und<br />
wertend<br />
• Goodwill<br />
• Images werden vom Markt bezahlt<br />
• entscheidend für Einstellungen, Käufe, Marktanteile, erzielbare<br />
Preise, letztlich Markenwert.<br />
• müssen laufend aktualisiert und gepflegt werden<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 18
Einstellungen<br />
Image nach Involvement<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Low-Involvement-Image<br />
Struktur einfach<br />
High-Involvement-Image<br />
komplex<br />
Verankerung gering stark<br />
Kodierung eher bildlich<br />
eher sprachlich<br />
Differenziertheit gering hoch<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 19
Einstellungen<br />
Positionierung ist Imageplanung<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Strategisches Imageziel<br />
Imageanalyse (Ist-Positionierung)<br />
Imagestrategie (Soll-Positionierung)<br />
Imagekampagne, Produkteinführung<br />
Imagekontrolle, Positionsmonitoring<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 20
Einstellungen<br />
NIKE hat eine starke Imageposition systematisch aufgebaut<br />
“Just do it”<br />
Nach einer Studie träumen<br />
70% der amerikanischen<br />
Jugendlichen davon,<br />
Nike-Schuhe zu besitzen.<br />
Quelle:http://www.51ppt.com.cn<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 21
Einstellungen<br />
So ist NIKE bei der Positionierung vorgegangen.<br />
Der Sport als Ausgangspunkt für den Erfolg eines Unternehmens<br />
1 2 3<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
1. Schritt:<br />
Sportler<br />
Alle Konsumenten<br />
Nike ist kein Schuh, sondern ein Traum<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 22
Einstellungen<br />
NIKE, Positionierung im Sportbereich<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 23
Einstellungen<br />
Ausbreitung am Markt auf alle Konsumenten<br />
1 2 3<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
2. Schritt:<br />
Sportler<br />
Alle Konsumenten<br />
Nike ist kein Schuh, sondern ein Traum<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 24
Einstellungen<br />
NIKE, die Marke für den alltäglichen Gebrauch<br />
U-Bahn<br />
Wäscherei<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Strasse<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 25
Einstellungen<br />
NIKE, mehr als nur eine Marke für Schuhe<br />
1 2 3<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
3. Schritt:<br />
Sportler<br />
Alle Konsumenten<br />
Nike ist kein Schuh, sondern ein Traum<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 26
Einstellungen<br />
NIKE Schuhe machen das Unglaubliche war<br />
…. der Traum vom Fliegen.<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 27
Einstellungen<br />
Positionierung ist Übersetzung von Technik in Kaufverhalten<br />
Beispiel: Mobiltelefon<br />
Design<br />
Gewicht<br />
Sprachqualität<br />
Stand-by-Zeit<br />
Gesprächszeit<br />
Antenne<br />
Funktionen<br />
WAP-tauglich<br />
Display<br />
Infrarot-Schnittstelle<br />
Art des Akkus<br />
Ladezeit<br />
Menüführung<br />
Technikfaktoren Einstellungsfaktoren Verhaltensziel<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Hygienefaktoren und<br />
unwirksame Faktoren<br />
Handlichkeit<br />
Prestige<br />
Alltagstauglichkeit<br />
Kaufneigung<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 28
Einstellungen<br />
Fiktive dreidimensionale Positionierung<br />
Prestige<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Konkurrenz-<br />
Marke A<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Ideale Marke<br />
Eigene<br />
Marke<br />
Konkurrenz-<br />
Marke B<br />
Konkurrenz-<br />
Marke C<br />
Sportlichkeit<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 29
Einstellungen<br />
Positioning - wettbewerbskonsequenter als Positionierung<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
3<br />
KISS<br />
1<br />
USP<br />
Positioning<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 30<br />
FTM<br />
USP = Unique selling proposition, Alleinstellung<br />
FTM = First to market, Thema als erster bringen<br />
KISS = Keep It Simple and Stupid, Einfach halten<br />
2
Einstellungen<br />
Zufriedenheitsmonitoring ist wie Imagemonitoring<br />
Erhebung relevanter Zufriedenheitsmerkmale: Erklärung der Kundenbindung<br />
Segmentspezifische Messung der verhaltens-faktischen Kundenbindung<br />
Ermittlung der Stärken und Schwächen nach Zufriedenheits-Merkmalen<br />
Wirkungskontrolle auf Zufriedenheitsmerkmale<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Ableitung von Zufriedenheitszielen<br />
Entscheidung und Durchführung von Maßnahmen (Werbung, Angebotsgestaltung)<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 31
Einstellungen<br />
Kundenzufriedenheit und Beschwerdemangement, Befunde aus einer<br />
legendären Studie (TARP – Technical Assistance Research Program)<br />
Während zufriedene Kunden im Durchschnitt mit drei weiteren Personen reden,<br />
berichten unzufriedene Kunden 9-10 Personen über ihre negativen Erfahrungen<br />
Ein durchschnittlicher Anbieter hört von 96% der unzufriedenen Kunden nichts<br />
Ist die Bearbeitung der Beschwerde schnell und zufriedenstellend, kaufen 94%<br />
der unzufriedenen Kunden erneut bei demselben Anbieter<br />
Quelle: Goodman et al. 1987<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Risiko<br />
Chance<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 32
Einstellungen<br />
Zufriedenheit als Ergebnis eines Vergleichsprozesses<br />
Negative<br />
Diskonfirmation<br />
(IstSoll)<br />
Zufriedenheit über<br />
Konfirmationsnivieau<br />
(Hohe Zufriedenheit)<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 33
Einstellungen<br />
Verschiedene Theorien erklären Zufriedenheit/Unzufriedenheit (1/2)<br />
Kontrasttheorie<br />
Assimilations-<br />
Kontrast-<br />
Theorie<br />
Dissonanztheorie<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
• Differenz zwischen Wahrnehmung und Erwartung:<br />
Nachträgliche Korrektur der Wahrnehmung<br />
Übertreibung der Unterschiede<br />
(Gegensatz zur Dissonanztheorie)<br />
• Geringfügige Differenz:<br />
Angleichung (Assimilation) der Wahrnehmung an die<br />
Erwartung<br />
• Überschreiten des Toleranzbereichs<br />
Kontrasteffekt (höhere Erwartungen führen zu niedrigerer<br />
Leistungswahrnehmung, verstärken Unzufriedenheit).<br />
• Nichtbestätigung der Erwartungen führt zu Nachkauf-<br />
Dissonanz<br />
• Abbau der Dissonanz z.B. durch Aufwertung der gewählten<br />
Alternative in Richtung der Erwartungen<br />
Beseitigung der Dissonanz (Zufriedenheit)<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 34
Einstellungen<br />
Verschiedene Theorien erklären Zufriedenheit/Unzufriedenheit (2/2)<br />
Equity Theory<br />
Anspruchsniveautheorie<br />
Attributionstheorie<br />
Konsumentverwirrtheit<br />
(Consumer<br />
Confusion)<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Zufriedenheit ist von der Interpretation der "Gerechtigkeit" (Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis) eines Austauschvorganges abhängig<br />
Das Anspruchsniveau des Konsumziels steigt, wenn ein<br />
vorangegangener gleichartiger Konsum als erfolgreich erlebt wurde.<br />
Umgekehrt kann es auch sinken<br />
Dem erlebten Erfolg/Misserfolg eines Kaufes Gründe zuschreiben.<br />
Werden diese im Produkt oder Anbieter gesehen, nicht in der<br />
Situation oder bei sich selbst Z/U<br />
Verwirrtheit als Resultat aus Überlastung an zu vielen, zu komplexen,<br />
zu ähnlichen Stimuli<br />
Aufschub/Aufgabe der Kaufentscheidung<br />
Unzufriedenheit und Vertrauensverlust<br />
Abnehmende Loyalität<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 35
Einstellungen<br />
Reaktionen auf Zufriedenheit/Unzufriedenheit (Z/U)<br />
Consumer<br />
decision<br />
procss<br />
Dissatisfaction<br />
Satisfaction<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
No<br />
action<br />
Take<br />
action<br />
Increased<br />
use<br />
Repeat<br />
purchases<br />
Brand<br />
loyalty<br />
Brand<br />
switching<br />
Less<br />
favorable<br />
Complain to<br />
store or<br />
manufacturer<br />
Stop buying<br />
that brand<br />
Warn<br />
friends<br />
Complain to<br />
private or<br />
public agencies<br />
Initiate<br />
legal<br />
action<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 36
Einstellungen<br />
Kunden-Unzufriedenheit erfordert Handeln – im Portfolio ersichtlich<br />
Merkmalsbedeutung<br />
aus Kundensicht<br />
Hoch<br />
Niedrig<br />
Verbessern mit<br />
hoher Priorität<br />
Verbesserung kaum<br />
nötig, akzeptabler<br />
Nachteil<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Ausbauen/Halten,<br />
aber keine hohe<br />
Marketing-Priorität<br />
Abbauen/Sparen,<br />
irrelevanter Vorteil<br />
Niedrig Hoch<br />
= Ist-Zufriedenheit eines bestimmten Merkmals<br />
= Gewünschter bzw. erwarteter Erfüllungsgrad eines bestimmten Merkmals<br />
Zufriedenheitsgrad<br />
aus Kundensicht<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 37
Einstellungen<br />
Die Bedeutung von Beschwerdemanagement wird oft unterschätzt<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Beschwerdemanagement<br />
(Teil des Nachkaufmarketing)<br />
Es ist wichtig, Zufriedenheit nach dem Kauf herzustellen<br />
und systematisch zu pflegen.<br />
Nicht nur wegen der Wiederkäufe,<br />
auch wegen der Kooperation:<br />
Meinungsführerschaft, Mund-zu-Mund Werbung, Referenzen<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 38
Einstellungen<br />
Das KANO- Zufriedenheitsmodell differenziert Produktmerkmale<br />
Leistungserfüllung<br />
niedrig<br />
Zufriedenheit<br />
Literatur: frei nach Kano, N., Attractive Quality and Must-Be Quality, Hinshitsu:The Journal of the Japanese Society for Quality Control, April 1984, S. 39-48. Bailom, F.;<br />
Hinterhuber, H.; Matzler, K.; Sauerwein, E.: Das Kano-Modell der Kundenzufriedenheit, in : Marketing ZfP, 18. Jg. (1996), S. 117-126.<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Begeisterungsmerkmal<br />
(satisfier)<br />
Unzufriedenheit<br />
Basismerkmal,<br />
Hygienemerkmal<br />
(essential)<br />
Leistungsmerkmal<br />
(variancer)<br />
Neutrales Merkmal<br />
(equal)<br />
Leistungserfüllung<br />
hoch<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 39
Einstellungen<br />
B2B-Kundenzufriedenheit – Der Mensch ist wichtiger als die Technik<br />
Satisfaction<br />
with<br />
Products<br />
ξ 1<br />
x 1: item 1-1<br />
x 2: item 1-2<br />
x 3: item 1-3<br />
x 4: item 1-4<br />
x 5: item 1-5<br />
.17 .25<br />
δ 1<br />
δ 2<br />
δ 3<br />
δ 4<br />
δ 5<br />
Satisfaction<br />
with<br />
Salespeople<br />
ξ 2<br />
x 6: item 2-1<br />
x 7: item 2-2<br />
x 8: item 2-3<br />
x 9: item 2-4<br />
x 10: item 2-5<br />
x 11: item 2-6<br />
x 12: item 2-7<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
ε 1<br />
y 1<br />
δ 6<br />
δ 7<br />
δ 8<br />
δ 9<br />
δ 10<br />
δ 11<br />
δ 12<br />
Overall<br />
Customer<br />
Satisfaction<br />
η 1<br />
Satisfaction<br />
with Order<br />
Handling<br />
ξ 4<br />
x 17: item 4-1<br />
x 18: item 4-2<br />
x 19: item 4-3<br />
x 20: item 4-4<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 40<br />
y 2<br />
ε 2<br />
. 25 .09 .23<br />
δ 17<br />
δ 18<br />
δ 19<br />
δ 2<br />
0<br />
ζ 1<br />
Satisfaction<br />
with Technical<br />
Services<br />
ξ 5<br />
x 21: item 5-1<br />
x 22: item 5-2<br />
x 23: item 5-3<br />
Es sind nur Parameter enthalten,<br />
die auf 1%-Niveau signifikant sind.<br />
δ 21<br />
δ 22<br />
δ 23<br />
Satisfaction<br />
with Complaint<br />
Handling<br />
ξ 7<br />
x 27: item 7-1<br />
x 28: item 7-2<br />
x 29: item 7-3<br />
Legende: x n items (29-item instrument called INDSAT for assessing customer<br />
satisfaction in industrial markets)<br />
y 1 overall rating of satisfaction with target organization as a supplier<br />
y 2 likelihood of recommending the target company as an industrial supplier<br />
Quelle: Homburg, C, Rudolph, B., Customer Satisfaction in industrial markets: dimensional and multiple role issues. Journal of Business Research, Vol. 52, 2001, S. 15-33.<br />
δ 27<br />
δ 28<br />
δ 29
Einstellungen<br />
Wie die Verkäuferzufriedenheit die Kundenzufriedenheit beeinflusst<br />
Salespeople‘s Perceptions of: Customer‘s Perceptions of:<br />
Sales<br />
Person‘s<br />
Job<br />
Satisfation<br />
ξ 1<br />
Quality<br />
of the<br />
Company‘s<br />
Offer<br />
ξ 2<br />
Quality of<br />
Processes<br />
ξ 3<br />
γ 18 = .18*<br />
(t = 6.54)<br />
Quelle: Homburg, Ch., Stock, R., The Link Between Salespeople‘s Job Satisfaction and Customer‘s Satisfaction in a Business-to-Business Context: A Dyadic Analysis, JAMS<br />
32 (2004), S. 144-159<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
γ 21 = .24*<br />
(t = 8.52)<br />
γ 22 = .60*<br />
(t = 10.13)<br />
γ 23 = .45*<br />
(t = 9.87)<br />
Quality of<br />
Customer<br />
Interaction<br />
η 1<br />
β 21 = .66*<br />
(t = 12.01)<br />
Customer<br />
Satisfaction<br />
η 2<br />
*p < .05<br />
GFI = .91, AGFI = .90,, CFI = .91<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 41
Einstellungen<br />
Erfassung der Kundenzufriedenheit<br />
Maßnahmen<br />
Umfassende<br />
Kundenbefragungen<br />
Spezifische Kundenbefragung<br />
zu ausgewählten Sachbereichen<br />
/ Problemstellungen<br />
Befragung von Mitarbeitern<br />
mit häufigen Kundenkontakt<br />
Kundenreklamations- und<br />
Beschwerdeanalysen<br />
Auftrags- und<br />
Kundenverlustanalysen<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Verantwortung Häufigkeit<br />
Marketing / Service /<br />
TQM<br />
alle 1-2 Jahre<br />
intern und/oder extern bedarfsweise<br />
Marketing / Service /<br />
TQM<br />
Marketing / Vertrieb /<br />
Service / TQM<br />
Marketing / Vertrieb /<br />
Service / TQM<br />
alle 1-2 Jahre<br />
kontinuierlich<br />
kontinuierlich<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 42
Agenda<br />
• Einstellung<br />
• Begriff<br />
• Forschung<br />
• Messung<br />
• Images<br />
• Kundenzufriedenheit<br />
• Werte/Normen<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 43
Werte/Normen<br />
Zustandskonstrukte der Theorie des <strong>Konsumentenverhalten</strong>s<br />
Involvement und Aktiviertheit<br />
Orientierung<br />
Qualität<br />
Ziel<br />
Objekt<br />
Harmonie<br />
Person<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Konstrukt Anreicherung<br />
Involvement/<br />
Aktiviertheit<br />
Gefühle/<br />
Emotionen<br />
Motive/<br />
Bedürfnisse<br />
Einstellungen/<br />
Images<br />
Werte/<br />
Normen<br />
Lebensstile/<br />
Persönlichkeit<br />
Wissen/<br />
Kognitionen<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 44
Werte/Normen<br />
Werte - Begriff<br />
Kurzdefinition<br />
Werte-Arten<br />
Wert : Einstellung<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Werte sind stabile Grundüberzeugungen/Lebensziele mit<br />
normativer Kraft, die sozial erworben und kulturell geteilt<br />
werden, um Basisverhalten / Verhaltensmuster zu prägen<br />
Soll-Werte (normativ) und Ist-Werte (deskriptiv)<br />
Individuelle und kulturelle Werte<br />
Werte als Super-Einstellungen.<br />
Einstellungsbündel als Werte-Konkretisierungen.<br />
Werte steuern über Wichtigkeit die Einstellungen.<br />
Werte moderieren über Normen die Einstellungen.<br />
Beliefs (Grundüberzeugungen) als Einstellungsgerüst.<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 45
Werte/Normen<br />
Werte und Marketing<br />
Arbeitsdefiniton<br />
für das Marketing<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Ein Wert ist ein konsistentes System von Einstellungen<br />
(eine „Übereinstellung“) mit normativer Verbindlichkeit.<br />
Entsprechend der Definition von Einstellungen<br />
ist ein Wert der Zustand der Bereitschaft,<br />
sich einer ganzen Klasse von Einstellungsobjekten gegenüber<br />
konstant positiv oder negativ zu verhalten<br />
Werte spielen aber nicht nur in der eigenen Kultur eine wichtige Rolle,<br />
auch im internationalen Umgang ist das Verständnis von Werten<br />
für das Wirtschaftsleben und das Marketing von höchster Bedeutung und Aktualität.<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 46
Werte/Normen<br />
Amerikanische Werte<br />
Wert Ausprägungen Konsumrelevanz<br />
Leistung / Erfolg Arbeit ist gut, Erfolg kommt von Arbeit man hat den Konsum „verdient“<br />
Aktivität Beschäftigtsein ist gesund und natürlich Freizeitprodukte<br />
Effizienz /<br />
Sachlichkeit<br />
Probleme lösen, Zeitersparnis,<br />
weniger Anstrengung<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Zeitspar-Produkte<br />
Fortschritt man kann sich entwickeln, Zukunft soll besser sein Produktinnovationen<br />
Bequemlichkeit das „gute Leben“ Luxus, verwöhnende Produkte<br />
Individualismus Eigeninteresse, Selbstachtung, Selbstentfaltung individualitätsfördernde Produkte<br />
Freiheit wählen können breites Produktangebot<br />
Konformität<br />
angepasstes Verhalten,<br />
man möchte akzeptiert sein<br />
Zugehörigkeit signalisierende<br />
Produkte<br />
Humanität sich um benachteiligte Menschen kümmern Nicht-Marktführer-Marken mögen<br />
Jugendlichkeit im Wesen jung sein, jung erscheinen jugendlich erscheinende Produkte<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 47
Werte/Normen<br />
Werte differieren, z.B. zwischen Individuen, Generationen, Kulturen<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 48
Werte/Normen<br />
Werte als Einflussgröße im internationalen Geschäftsumfeld<br />
Unterschiede<br />
Deutschland –<br />
China<br />
Folgen für den<br />
Erfolg von<br />
Joint Ventures<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Unterschiedliche Werte bezüglich zwischenmenschlicher<br />
Beziehungen und des Arbeitens bzw. Wirtschaftens:<br />
Anerkennung, Gemeinschaft, Zeit- und Qualitätsbegriff,<br />
Kopieren und Kreativ sein<br />
Kulturspezifische Wertedifferenzen haben Konfliktpotenzial<br />
und beeinflussen den Erfolg internationaler Joint Ventures<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 49
Werte/Normen<br />
Rokeach operationalisiert Werte theoriegesteuert<br />
Rokeach (1973)<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Werte sind Leitlinien der Lebensführung.<br />
Sie sind stabil, aber durch Erfahrung veränderbar.<br />
• Die Zahl der Werte einer Person ist relativ klein<br />
• Alle Menschen haben gleiche Wertedimensionen, aber in<br />
unterschiedlichen Ausprägungen<br />
• Werte sind integrativ verbunden im Wertesystem<br />
• Geprägt werden Werte durch die Kultur, gesellschaftliche<br />
Institutionen und durch die individuelle Persönlichkeit<br />
• Konsequenzen der Werte manifestieren sich letztlich im<br />
menschlichen Verhalten (natürlich auch im Konsum).<br />
Unterteilung in:<br />
• Instrumentelle Werte: Unterstützen die terminalen Werte<br />
• Terminale Werte: letztendliche Zielzustände<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 50
Werte/Normen<br />
18 Werte nach Rokeach<br />
1. Ein komfortables Leben (ein Leben im Wohlstand) = ehrgeizig (hart arbeitend, aufstrebend)<br />
2. Ein aufregendes Leben = offenherzig (aufgeschlossen)<br />
3. Gefühl der Erfüllung (bleibender Beitrag) = fähig (kompetent, effektiv)<br />
4. Eine friedliche Welt (frei von Kriegen & Konflikten) = fröhlich (heiter, vergnügt )<br />
5. Eine schöne Welt = sauber (gepflegt, ordentlich)<br />
6. Gleichheit (Brüderlichkeit, Chancengleichheit) = mutig (für eigene Überzeugungen eintreten)<br />
7. Familiäre Geborgenheit (Sorge für die Angehörigen) = gütig (nachsichtig gegenüber anderen)<br />
8. Freiheit (Unabhängigkeit, freie Wahl) = hilfsbereit ( für das Wohl anderer)<br />
9. Glück (Zufriedenheit) = ehrlich (aufrichtig, wahrheitsliebend)<br />
10. Inneres Gleichgewicht (frei von inneren Konflikten) = phantasievoll (wagemutig, kreativ)<br />
11. Reife Liebe (sexuelle und geistige Intimität) = unabhängig (souverän, eigenständig)<br />
12. Nationale Sicherheit (Schutz vor Angriffen) = klug (intelligent, nachdenklich)<br />
13. Vergnügen (angenehmes, genießendes Leben) = logisch (konsistent, rational)<br />
14. Erlösung (Errettung, ewiges Leben) = liebend (innig, zärtlich)<br />
15. Selbstachtung (Selbstbewusstsein) = gehorsam (pflichtbewusst, respektvoll)<br />
16. Soziale Anerkennung (Respekt, Bewunderung) = höflich (zuvorkommend, galant)<br />
17. Wahre Freundschaft (enge menschliche Bindung) = verantwortlich (verlässlich, gewissenhaft)<br />
18. Weisheit (gereifte Lebenserkenntnis) = beherrscht (gefasst, ausgeglichen)<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 51
Werte/Normen<br />
Schwartz (1992, 1994) hat den Rokeach-Ansatz weiter entwickelt<br />
Einteilung<br />
Motivationaler<br />
Bereich<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Anhand von drei Kriterien:<br />
1. Instrumentelle / End-Werte (wie Rockeach)<br />
2. Interessensbezug: individuell / kollektiv<br />
3. Motivationaler Bereich: Biologisch, sozial, normativ (s.u.)<br />
Je nachdem, aus welchen universellen Bedürfnissen entstanden<br />
1. Biologisch notwendige Bedürnisse des Organismus<br />
2. Bedürfnisse der sozial-interaktionalen Koordination<br />
3. Normen, sozial-institutionelle Anforderungen zur Wohlfahrt<br />
und zum Überleben der Gesellschaft<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 52
Werte/Normen<br />
10 Schwartz-Wertetypen prägen individuelle Ziele aus<br />
1. Macht Erreichen von Sozialstatus und Prestige; Kontrolle und Herrschaft über<br />
Menschen und Ressourcen erlangen<br />
2. Leistung Persönlichen Erfolg durch Kompetenz demonstrieren. Kompetenz<br />
wird bewertet, wie sie durch das jeweilige System, bzw. Organisation, in dem/der sich<br />
das Individuum befindet, wertgeschätzt wird<br />
3. Hedonismus Freude und sinnliche Befriedigung für einen selbst erlangen<br />
4. Stimulation Neuheit erleben; ein aufregendes und herausforderndes Leben führen.<br />
Abwechslung und Anregung für ein optimales Aktivitätsniveau<br />
5. Selbstbestimmung Unabhängigkeit von Gedanken und Handlungen. Das Ziel der<br />
Selbstbestimmung entsteht aus dem Bedürfnis nach Kontrolle und<br />
Herrschaft gemeinsam mit dem Bedürfnis nach Autonomie<br />
6. Universalismus Verständnis, Toleranz und Schutz für das Wohlbefinden aller Menschen<br />
und der Natur<br />
7. Wohlwollen Erhaltung und Förderung des Wohlergehens von nahe stehenden<br />
Menschen, zu denen man häufigen persönlichen Kontakt hat<br />
8. Tradition Akzeptanz und Respekt der Gepflogenheiten bzw. Verbundenheit mit<br />
den Bräuchen und Ideen, die einem die Kultur bzw. Religion auferlegt<br />
9. Konformität Unterdrückung von Handlungen, Neigungen oder Impulsen, die andere<br />
Menschen oder soziale Erwartungen verletzen könnten<br />
10. Sicherheit Sicherheit und Stabilität der Gesellschaft, der Beziehungen und des<br />
eigenen Selbst<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 53
Werte/Normen<br />
Wertetypen stehen sich im polaren Spannungsverhältnis gegenüber<br />
Selbstbestimmung Konformität<br />
Selbststärkung Selbstüberwindung<br />
Bestehendes Bewahren Offen gegenüber Neuem<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
zum Beispiel:<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 54
Werte/Normen<br />
Antinome Werttypen stellt Schwartz gegenüber, ähnliche<br />
nebeneinander<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 55
Werte/Normen<br />
Werteskalen nach Hildebrandt (1983)<br />
Selbstwertorientierung<br />
Konsumorientierung<br />
Sozialorientierung<br />
Familienorientierung<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
1 Selbstachtung (eigene Wertschätzung)<br />
2 gute Freundschaft (Kameradschaft)<br />
3 Vergnügen/Genuss (Unterhaltung, Muße)<br />
4 angenehmes Leben (wohlhabend)<br />
5 soziale Anerkennung<br />
6 interessantes Leben (anregend, aktiv)<br />
7 Zufriedenheit<br />
8 Sicherung der Familie<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 56
Werte/Normen<br />
Man kann Konsumenten nach Werten segmentieren - Beispiel<br />
Segment<br />
Safety Seekers<br />
Self-fulfillers<br />
Hedonists<br />
Indifferents<br />
Characteristics<br />
value safety and saving<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
value a comfortable life, family and friendship<br />
value recognition by society and self-actualization<br />
value a pleasurably life and free time<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 57
Werte/Normen<br />
Man kann Produkte werteorientiert positionieren<br />
Positioning<br />
bedeutet<br />
Involvement<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
• Fokus auf Produkteigenschaften<br />
• Vereinfachte Botschaft<br />
• Fokus auf bisher wenig thematisierte Werte und Bedürfnisse<br />
• Positioning ist nur teilweise vom Marketer kontrollierbar<br />
Wertepositioning hängt vom Involvement ab:<br />
• Involvement ist hoch, wenn das Produkt zu einem zentralen<br />
Wert in Beziehung steht.<br />
• Damit können Werte bei high involvement-Produkten leicht<br />
zum Positioning verwendet werden.<br />
• Zum Positioning von low involvement-Produkten kann versucht<br />
werden, sie mit einem zentralen Wert zu verknüpfen<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 58
Werte/Normen<br />
Werteorientierte Positionierung ist logisch und vorteilhaft<br />
Werte<br />
• Werte sind stabil und<br />
durch Marketing schwer zu<br />
beeinflussen, aber Marken<br />
können an bestehende<br />
Werte gekoppelt werden<br />
• Es gibt nur eine begrenzte<br />
Zahl an Werten, aber viele<br />
Potenziale der Koppelung<br />
von Funktionen/Attributen<br />
an diese Werte<br />
• Marken, die mit einem<br />
Wert verbunden sind,<br />
haben starke Positionen<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Vorgang<br />
Segmentierung<br />
Positionierung<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 59
Werte/Normen<br />
Fazit zum werteorientierten Segmentieren und Positionieren<br />
Fazit<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Marken sollten so gemanagt werden, dass sie mit zentralen<br />
Werten von Marktsegmenten positioniert werden<br />
Kunden werden das Produkt dann gern kaufen, weil aus der<br />
Verbindung Produkt–Wert ein Identitätszuwachs entsteht und sie<br />
mit dem Besitz des Produktes zeigen können, wer sie sind und<br />
welche persönlichen Werte sie haben<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 60
Werte/Normen<br />
Gesellschaftlicher Wertewandel der Nachkriegszeit<br />
individuelle<br />
Lebenserfahrungen<br />
kohortenspezifische<br />
Lebenserfahrungen<br />
technologische<br />
Innovation<br />
Massenkommunikation<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Wertewandel<br />
Beschäftigungsstruktur<br />
Bildungswelle<br />
ökonomisches<br />
Wachstum<br />
Sozialprogramme<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 61
Werte/Normen<br />
Wertewandel - Thesen<br />
70er – 80er Jahre Gegenwart<br />
Wertewandelsschub in der<br />
Bundesrepublik<br />
• weniger Pflicht-Werte<br />
• weniger Technik-Akzeptanz<br />
• mehr „Selbstverwirklichung“<br />
• Nachkriegswert „Sättigung“ wird<br />
durch „Erlebnis / Erregung“ abgelöst<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Tendenz zur Restituierung<br />
traditioneller Werte,<br />
aber mehr Wertepluralismus<br />
und individuelles Nebeneinander<br />
„widersprüchlicher“ Werte<br />
Ökonomischer (Konjunktur) und persönlicher (Lebenszyklus)<br />
Wandel verstärken die Wertedynamik<br />
Wertedynamik beeinflusst<br />
Kaufverhalten <br />
Arbeitsverhalten <br />
Chancen-Risiken-Signal;<br />
Unternehmens-Werteforschung<br />
Marketing an Wertewandel anpassen!!<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 62
Werte/Normen<br />
Wertewandelsmessung: Retrospektion hat Schwachstellen<br />
Definition<br />
Probleme<br />
Allgemeine Bezeichnung für Beschreibungen, die aus der<br />
Erinnerung erfolgen<br />
z.B. dokumentenanalytische Methoden, die zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt durchgeführt werden oder Befragung einer Person über<br />
bereits vergangene Entwicklungszustände<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Retrospektion<br />
• Fehleranfällig durch Gedächtnislücken oder Berichtsfehler, soziale<br />
Erwünschtheit<br />
• Grundlegendes Problem ergibt sich auch aus dem Bestreben der<br />
Befragten, ihre Vergangenheit aus der Sicht ihrer aktuellen Lage<br />
neu und konsistent zu bewerten<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 63
Werte/Normen<br />
Probleme bei der Messung des Wertewandels<br />
1<br />
2<br />
Werte ändern sich im Laufe eines Lebens<br />
Wertemessungen sind Momentaufnahmen<br />
3 Befragungen liefern (mehr oder weniger) verzerrte Bilder<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Lehrstuhl Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />
Messprobleme<br />
<strong>Konsumentenverhalten</strong> – Einstellungen/Werte 64