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ART DISTRICT - Altstadt Salzburg

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Fürstenbrunner Wasser zu speisen. Eine Druckerhöhungsstation<br />

musste her: das Brunnhaus. Bis 1969 betrieb es durch große<br />

Wasserräder eine Pumpleitung und förderte so Trinkwasser aus<br />

der Hellbrunner Sternbrunnenquelle und aus dem Almkanal zum<br />

Residenzbrunnen, nach Nonntal und ins Kaiviertel.<br />

Noch um die Jahrhundertwende war es die gesamte Energieversorgung<br />

der Stadt – 160 Werke an der Zahl – die aus dem<br />

Almkanal gespeist wurde. Heute sind es nur noch sechzehn<br />

Kraftwerke. Die <strong>Salzburg</strong> AG betreibt in Eichet ein kleines Kraftwerk,<br />

die Stieglbrauerei entnimmt einen Gutteil, Leopldskroner<br />

und St. Peter-Weiher werden gespeist. Ein paar Sägewerke und<br />

Mühlen, der Avahof ...<br />

Trotz dieses Rückganges ist das System absolut erhaltenswert,<br />

davon ist Wolfgang Peter überzeugt. Wenn man bedenkt, dass<br />

das Almwasser etwa für die Notkühlung vom Heizwerk sorgt,<br />

falls die Salzach zu wenig Wasser führt, möchte man sofort beipflichten.<br />

Im Almkanal stecke aber noch viel mehr Potential, so<br />

Peter. Erst vor kurzem wurde am Neutor eine neue Wasserkraftschnecke<br />

errichtet, das heißt neue Nutzungen werden<br />

erschlossen. In den letzten Jahren hat es sich auch wieder eingebürgert,<br />

dass die Leute den Almkanal als Badeplatz nutzen.<br />

Und dann wäre da noch die boomende Kühlwasserentnahme.<br />

Bekanntester Abnehmer: das Festspielhaus. Deshalb kann die<br />

jährliche Almabkehr – so nennt man die Phase, in welcher der<br />

Kanal geräumt und instand gesetzt wird – auch immer erst im<br />

September, also nach den Festspielen, erfolgen.<br />

Früher gab es dann in der gesamten <strong>Altstadt</strong> kein Wasser und die<br />

Leute mussten an drei, vier Ziehbrunnen Schlange stehen, um<br />

sich doch mit Trink- und Brauchwasser zu versorgen. Da sind wir<br />

froh, dass sich die Zeiten geändert haben. ❦✌<br />

Wussten Sie, dass die Stadtbevölkerung mit Ausnahme des Erzbischofes,<br />

der seine eigene Fürstenbrunn-Quelle hatte, Jahrhunderte lang Almwasser<br />

getrunken hat und es wohl wieder könnte, da schon über zehn Jahren<br />

keine Kläranlagen mehr in den Kanal eingeleitet werden?<br />

Bilder: Historische Hebepumpen (rechts), Ausschnitt des Almkanals nahe<br />

seinem Ursprung an der Königsseearche (unten).<br />

DAS VERBORGENE SALZBURG<br />

Wolfgang Peter ist Almmeister. Im Brunnhaus sorgt er dafür, dass das<br />

jahrhundertealte System Almkanal erhalten bleibt. Peter´s Brünnele sozusagen.<br />

vision.altstadt.<br />

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