Gottesbilder-Litanei (Lied ohne Ende) - KJS Diözese Linz
Gottesbilder-Litanei (Lied ohne Ende) - KJS Diözese Linz
Gottesbilder-Litanei (Lied ohne Ende) - KJS Diözese Linz
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S T U D I E N T A G K I N D E R - U N D F A M I L I E N - G O T T E S D I E N S T<br />
Samstag, 12. November 2011<br />
Bildungshaus Schloss Puchberg<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Gottesdienst feiern mit Kindern - Dokumentation
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
VORWORT<br />
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer!<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Dezember 2011<br />
Mit großer Freude präsentiere ich Ihnen diese Dokumentation des Kinderliturgie-Studientages 2011. Die<br />
Rückmeldungen zum Referat am Vormittag von Rektor Dr. Christoph Baumgartinger und zu den Workshops<br />
am Nachmittag waren großteils sehr, sehr positiv. Ebenso die Rückmeldungen zur Organisation des<br />
Studientages. Danke dafür und besonders auch für Ihre Ideen und Anregungen.<br />
Bedanken möchte ich mich auch bei den Mitgliedern des diözesanen Kinderliturgie-Arbeitskreises und dem<br />
Team der Kinderbetreuung für die gute und engagierte Zusammenarbeit, sowie bei Helene Manzenreiter<br />
für die organisatorische Unterstützung.<br />
Für uns beide war es die erste Veranstaltung in dieser Größenordnung und ich freue mich über den<br />
reibungslosen Ablauf und die gute Zusammenarbeit. Danke!<br />
Sie fi nden in dieser Dokumentation das Referat von Dr. Baumgartinger, den Ablauf der Wort-Gottes-Feier,<br />
die <strong>Lied</strong>er und Texte dazu, die <strong>Lied</strong>er vom Einsingen und von Dr. Baumgartinger, sowie Einblicke in die<br />
Workshops durch Zusammenfassungen, Arbeitshilfen oder Beispiele.<br />
Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und dass Ihr gemeinsames Feiern immer wieder zur<br />
Kraftquelle der Lebensfreude wird.<br />
Michaela Luger<br />
Referentin für Kinderpastoral und Jungscharseelsorgerin<br />
Der Kinderliturgie-Studientag 2012 findet am Samstag, 20. Oktober 2012 im Bildungshaus<br />
Schloss Puchberg statt.<br />
Als TeilnehmerIn des heurigen Studientages bekommen Sie eine Einladung zugeschickt. Falls Sie diese nicht<br />
benötigen, teilen Sie uns das bitte mit! 0732/7610-3342; kjs@dioezese-linz.at<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Vorwort Seite 1<br />
Referat: „Ach hättet ihr mich halt Gott getauft!“ Seite 2-8<br />
Wort-Gottes-Feier Seite 9-12<br />
Einsingen - <strong>Lied</strong>er Wort-Gottes-Feier Seite 12-15<br />
Workshops Seite 16-51<br />
Gemeinsamer Abschluss Seite 52<br />
Seite 1
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 2<br />
REFERAT<br />
„IN DEINEM NAMEN WOLLEN WIR“<br />
Gottesdienst feiern mit Kindern<br />
Christoph Baumgartinger<br />
1. Was feiern wir da eigentlich mit Kindern?<br />
1.1. Sie nehmen sich Zeit, …<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Ihr Kommen hat vermutlich verschiedene Gründe bzw. Motive: Manche werden auf neue Ideen für ihre<br />
Arbeit im Kinderliturgie-Kreis wünschen oder zumindest eine Portion Motivation, andere möchten vielleicht<br />
ihr liturgisches Knowhow steigern. Manche beschäftigt vielleicht die Frage, was man tun kann, damit<br />
Gottesdienste für Kinder nicht langweilig sind und dabei doch Feiern bleiben bzw. was helfen könnte,<br />
dass Kinder ein Gespür für religiöse Feiern bekommen. Wieder andere könnte die Frage beschäftigen, wie<br />
Liturgie für Kinder ein „bewohnbarer Ort“, eine „tiefe Erfahrung“ oder ein Zugang zur Kirche werden kann.<br />
Mit diesen Fragen schauen wir bereits in die Richtung, die uns das 2. Vatikanum hinsichtlich der Liturgie<br />
gegeben hat. Einige Zitate aus der Liturgiekonstitution sollen das verdeutlichen:<br />
- Es soll jeder (Feierleiter/in oder Mitfeiernde) „nur das und all das tun, was ihm von der Natur der Sache<br />
und gemäß der liturgischen Regeln zukommt.“ (SC 28)<br />
- „bewusste, tätige, fruchtbringende Teilnahme“ (SC 14)<br />
- „Sie empfangen den Geist der Kindschaft, indem wir rufen ‚Abba, Vater‘ (Röm 8,15).“ (SC 6)<br />
- „Liturgie ist Höhepunkt und Quelle kirchlichen Tuns“ (SC 10)<br />
- Liturgie möge das „christliche Leben unter den Gläubigen mehr und mehr vertiefen“ (SC 1)<br />
1.2. Nochmals: Wofür nehmen Sie sich Zeit?<br />
Dazu drei Gedankenschritte:<br />
• Kind Gottes sein und immer mehr werden<br />
Beim Apostel Paulus lesen wir: „Denn ihr habt nicht den Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass<br />
ihr euch noch immer fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den<br />
Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater. … Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; wir sind Erben Gottes und<br />
Miterben Christi…“ (Röm 8,15ff)<br />
Das Vater-Sohn-Verhältnis (Eltern-Kind-Verhältnis) als Analogie für das Gott-Mensch-Verhältnis zu verstehen,<br />
was damals etwas gänzlich Neues, etwas geradezu Unglaubliches. Jesus hat die Dimension der unbedingten<br />
Liebe, der Trotz-allem-Liebe eröffnet und die Eltern-Kind-Liebe als Erfahrungsraum der Gottesliebe<br />
qualifi ziert.<br />
Unsere Gotteskindschaft ist allerdings kein statischer Zustand, der mit der Taufe „fertig“ gegeben wäre.
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Unsere Gotteskindschaft soll wachsen und sich vertiefen: „Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen,<br />
sind Söhne Gottes.“ (Röm 8,14)<br />
• Liebe: Raum zur Menschwerdung<br />
Liturgie schenkt uns den Geist der Gotteskindschaft, das heißt sie führt uns ein in die Liebe Gottes zu uns<br />
Menschen und eröffnet uns damit einen unvergleichlichen Raum zu unserer eigenen Menschwerdung.<br />
Über die Liebe als Raum zum Menschwerden hat M. Frisch Tiefgründiges gesagt: „Eben darin besteht ja die<br />
Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem<br />
Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt,<br />
sich wie verwandelt fühlt, wie entfaltet, und dass auch dem Liebenden sich alles entfaltet, das Nächste, das<br />
lang Bekannte. Die Liebe befreit aus jedem Bildnis. Das ist das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich<br />
Spannende, dass wir mit den Menschen, die wir lieben nicht fertig werden: weil wir sie lieben, solange wir sie<br />
lieben.“ Was wir Menschen immer nur begrenzt zustande bringen, dürfen wir von Gott unbegrenzt glauben:<br />
Er hält es aus, dass wir rätselhaft sind. Er macht sich von uns kein fi xes Bild, er legt uns nicht fest, sondern<br />
schenkt uns durch seine Liebe den Raum, uns zu entfalten, zu entwickeln. (Max Frisch, „Tagebuch“ 1946-<br />
1949, 31f)<br />
• „Mahl der Sünder“ (Sieger Köder)<br />
Dieser Gedanke ist mit Blick auf Christus noch zu vertiefen: Sie kennen dieses Bild „Das Mahl der Sünder“<br />
von S. Köder vermutlich: Sehr unterschiedliche Menschen haben am Tisch Jesu Platz genommen. Offensichtlich<br />
erhoffen Sie sich für ihren Hunger nach Leben von ihm „Nahrung“. Das Bild zeigt einen stillen Moment:<br />
Jesu offene, austeilende Hände (mehr sieht man von ihm nicht) lassen alle innehalten. Es offenbart<br />
sich in dieser Geste sein Wesen: Er lebt das Für-Sein (Opfer), das nicht besorgt für sich behält. Es ist eine<br />
Lebensart jenseits besorgter Selbsterhaltung und „jenseits der Begierde, an sich zu reißen und zu behalten“<br />
(Phil 2,6f). Jesu Dasein ist zu verstehen „von der Weise her, in der Liebe allein anwesend sein kann als freies<br />
Sich-Gewähren und Sich-Schenken eines Ich an ein Du.“ (J. Ratzinger, 1976) Man kann ahnen, was „Reich<br />
Gottes“ meint.<br />
Die Eucharistiefeier ist also keine Konsumereignis im Sinne von: Ich nehme und gehe. Sie holt uns vielmehr<br />
hinein in die Lebensart Jesu Christi: Von ihm durch sein Brot, das er selbst ist, beschenkt und gestärkt,<br />
gehen wir, um gemäß seiner Lebensweise zu leben.<br />
1.3 Liturgie ist kostbare Zeit mit Kindern!<br />
Liturgie ist kostbare Zeit – für uns Erwachsene wie für die Kinder. Die Einführung der Kinder in Liturgie und<br />
Eucharistie muss eingebunden sein in die „gesamte menschliche und christliche Erziehung“.<br />
(Direktorium für Kindermessen, Nr. 8) – dazu noch drei Impulsgedanken:<br />
• Unter dem Dach welcher Geschichten w<strong>ohne</strong>n Kinder?<br />
Kinder wachsen heute mit einer Unzahl an sehr verschiedenen Geschichten auf (in Medien aller Art). Wir<br />
haben kaum die Möglichkeit, das konsequent zu steuern. Allerdings können wir dafür sorgen, dass bestimmte<br />
Erzählungen darin nicht fehlen: die Schöpfungsgeschichte, die Vision des Propheten Jesaja (Blinde<br />
werden sehen…), die Psalmen, die Freiheitsgeschichte vom Auszug aus Ägypten, die Bergpredigt usw.<br />
„Du berufst dich damit auf eine alte Sprache, die schon viele vor Dir gesprochen haben und mit der sich schon<br />
viele das Leben herbeigewünscht haben. Man kann leichter sprechen, man kann leichter hoffen und glauben,<br />
wenn man in den Fluss dieser alten Sprache steigt, der schon viele getragen hat.“ (F. Steffensky an seine<br />
Enkelkinder) Man kann kurz sagen: Christsein heißt, unter dem Dach christlicher Glaubensgeschichten zu<br />
w<strong>ohne</strong>n.<br />
Seite 3
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 4<br />
• Gottesdienst als Anstoß für religiöse Erziehung in Familie<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Das Feiern des Gottesdienstes erleichtert es, über Glauben und Religiöses ins Gespräch zu kommen: Dort<br />
gehörte biblische Erzählungen können wiederholt, das Beten und Feiern weitergeführt werden. Der Segen<br />
(Kreuzzeichen) und andere religiöse Rituale (Brauchtum) lassen sich in die familiäre Lebens- und Feierkultur<br />
integrieren. Wie heißt es in Exuperys „Der kleine Prinz“: „‘Es wäre besser gewesen, du wärst zur selben<br />
Stunde wiedergekommen‘, sagte der Fuchs. … Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann<br />
mein Herz da sein soll… Es muss feste Bräuche geben‘.“<br />
• Generationsübergreifende Katechese (A. Biesinger)<br />
A. Biesinger (Religionspädagoge an der Uni in Tübingen) hat immer wieder erläutert, dass gerade das Feiern<br />
und die Vorbereitung von Feiern Anlässe bietet, das, was wir glauben, besser verstehen zu versuchen –<br />
nach dem Motto: Wenn ich es dir erläutern kann, habe ich es besser verstanden. Schließlich sind wir alle,<br />
Jung und Alt, Schüler Gottes (Joh 6,45). „… (dann) habe ich mir mit den beiden kleinen Kindern vorgenommen:<br />
Mit denen werde ich wieder groß. Ich gehe wieder zurück auf deren Ebene und versuche mit ihren Augen<br />
zu sehen, ich versuche, mich auf ihre Höhe einzustellen und zu schauen, wie sieht dort das Leben aus? Ich<br />
versuchte, mit ihnen mitzugehen. Das hat mir eine Menge von Erfahrungen beschert und ein bisschen auch die<br />
Rückkehrt in meine eigene Kindheit.“ (W. Schmid, Philosoph)<br />
2. Wie feiern wir mit Kindern?<br />
„Die Zeremonie hatte einen verwandelt, vom ersten Musikstück an nahm sie einen gefangen und richtete den<br />
Blick aus auf die langsamen Bewegungen der Geistlichen am Hochaltar. So war der Blick für Stunden fi xiert,<br />
und während man jede Einzelheit genau verfolgte, rückte einen die Musik immer näher heran an das Geschehen.<br />
Das laute Singen, das deklamierende Beten – sie machten aus dem schmächtigen, unsicheren Kindskörper<br />
einen erregten, gebannten Körper für die großen Momente.“ (H.-J. Ortheil, Die Erfi ndung des Lebens)<br />
2.1. Wir feiern liturgisch (kirchlich geordnet), nicht privat<br />
• Mit überlieferten Texten, Riten, <strong>Lied</strong>ern UND mit anderen Menschen<br />
Solches Feiern birgt große Chancen, aber auch Schwierigkeiten und Probleme – z.B. dass Rituale als<br />
gleichbleibende Formen langweilig und fad werden können und das, was andere als schön, passend,<br />
feierlich empfi nden, nicht geteilt werden kann. F. Steffensky erinnert deswegen an den grundlegenden Wert<br />
der Überlieferung:<br />
„Der (alte) Text borgt mir Erfahrungen. Menschen lernen nicht nur an sich selber, durch die eigenen Irrtümer,<br />
Niederlagen und Erfolge. Sie lernen auch aus fremden Erfahrungen. … Unsere Hoffnung kommt zustande,<br />
indem wir die Realisation der Hoffnung von anderen wahrnehmen. Ich kann noch nicht über Mauern springen<br />
(Ps 18), aber es hat in der Geschichte der Gruppe, zu der ich mich zähle, schon Menschen gegeben, denen<br />
es gelungen ist. Ich mache mir ihre Erfahrung so sehr zu eigen, dass ich mit dem Psalm sprechen kann: Du<br />
hast uns aus Ägypten geführt. … Der Gottesdienst ist nur begrenzt dazu da, uns eine Heimat zu sein. Ich<br />
lobe die Fremde. Im Gottesdienst werde ich in ein Land geführt, in dem ich noch nicht war. Es besteht aus<br />
fremden Texten, <strong>Lied</strong>ern und Gesten. Und ich werde befreit davon, im Eigenen und Gewohnten zu ersticken.<br />
Der Gottesdienst ist gut, wenn er Fremde und Heimat für alle ist. … Wenn ein Gottesdienst für alle ist, wird er<br />
notwendigerweise ein Stück Kühle für die einzelnen haben.“
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
2.2. Kinderfähige Liturgie<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Damit Kinder liturgiefähig werden, muss sich die Liturgie auch als kinderfähig erweisen:<br />
• Ein kurzer Blick ins „Direktorium für Kindergottesdienste“:<br />
- Immer nur Unverständliches beeinträchtigt rel. Entwicklung (Nr. 2)<br />
- Der Fassungskraft der Kinder entsprechend (Nr. 14)<br />
- Abkürzungen, Auslassungen, Auswahl besser geeigneter Textstücke (Nr. 3)<br />
- Möglichst viele Kinder sollen besondere Aufgaben übernehmen (Nr. 22)<br />
- Orationen des Messbuches an Verständnis der Kinder anpassen (Nr. 51)<br />
• Sind für die Planung grundsätzliche Fragen geklärt?<br />
- Gottesdienst mit Kindern und wenigen Erwachsenen ODER<br />
- Gottesdienst mit Erwachsenen und wenigen Kindern?<br />
- Wie alt sind Kinder?<br />
- Familienmesse?<br />
- Jugendmesse?<br />
- Eigener Kindergottesdienst (Kinderkirche)? – Welche Form?<br />
- Eigener Wortgottesdienst, ab Gabenbereitung gemeinsam?<br />
- Kinderelement im Sonntagsgottesdienst?<br />
• Ein lebendiger Kinderliturgie-Kreis?<br />
- Erfahrung + Routine + Kreativität + Innovation?<br />
- Ein offener oder eher geschlossener Kreis?<br />
- Welche Stimmung, welche Motivation?<br />
2.3. Checkliste für die Vorbereitung<br />
• Feiern<br />
- Kommt der Feiercharakter zum Tragen? „Nach dem Bejahbaren suchen und Ja sagen“ (J. Werbick)<br />
- Hat die Feier ihren Sinn in sich oder bestimmt sie ein „um zu“?<br />
- Vermeiden wir Lehrhaftigkeit? (Direktorium Nr. 13)<br />
- Können wir zu viele Disziplinierungen vermeiden?<br />
- …<br />
• Feierleitung<br />
• Texte<br />
- „Passt“ die Bibelstelle, die Adventgeschichte usw.?<br />
- Passen die gewählten Texte zusammen?<br />
(Man soll nicht von einer Geschichte anstatt oder als Lesung reden.)<br />
Seite 5
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 6<br />
- Sind Kyrie-Rufe wirklich Kyrie-Rufe?<br />
- Ehrliche Fürbitten oder versteckte Moralapelle?<br />
- Wer liest?<br />
- Von welchem Platz aus wird gelesen?<br />
- Von einem Zettel, aus einem Buch?<br />
- …<br />
• Rituale/Symbolhandlungen -<br />
Sichtbares und Unsichtbares<br />
- Wie das Wort Gottes hervorheben?<br />
- Was bildet die „Mitte“ im profanen Feierraum?<br />
- Wie liturgische Haltungen pfl egen?<br />
- Wie das Anfangen und das Beenden einer Feier begehen?<br />
- …<br />
• <strong>Lied</strong>er<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
- Passt das <strong>Lied</strong> wirklich?<br />
- „Lasst uns miteinander“ zum „Heilig“?<br />
- Was nach der Lesung singen?<br />
- Sind es „gute“ <strong>Lied</strong>er?<br />
Was „künstlerisch ungenügend, allzu mittelmäßig oder kitschig“ ist, soll vermieden werden (SC 124)<br />
• Bilder<br />
- Sind es verständliche und qualitätsvolle Bilder?<br />
ABSCHLUSS<br />
„Wenn wir uns zum Gebet vor dieses Bild knieten, ereignete sich jedes Mal etwas Merkwürdiges. Schaute ich<br />
nämlich auf das Bild, wurde die Kirchenstille ringsum um einige Grad stiller, nur noch die feinsten Geräusche<br />
waren zu hören, das leise Knistern der brennenden Kerzen oder ein Holzknarren, irgendjemand hatte den<br />
Finger auf den Mund gelegt und allem Lebendigen befohlen, stiller und immer stiller zu werden. Je stiller alles<br />
wurde, umso deutlicher strahlte das Marienbild auf, so dass ich schließlich sehr ruhig wurde und nur noch in<br />
das Gesicht der schönen Maria starrte, als würde ich von ihm in eine Hypnose der Stille versetzt. In dieser Hypnose<br />
begann ich zu beten, aber nicht so, dass ich mir bestimmte Wort ausgedacht hätte, sondern eher, indem<br />
ich zunächst zuhörte, wie das Beten in mir von selbst begann.“<br />
(H.-J. Ortheil, Die Erfi ndung des Lebens)
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
LIEDER ZUM VORTRAG<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 7
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 8<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
WORT- GOTTES - FEIER<br />
Mit <strong>Lied</strong> sammeln: Still und tief<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Liturgische Eröffnung:<br />
Gott ist mitten unter uns, wenn wir nun miteinander feiern (Hl. Schrift zu passendem Platz tragen).<br />
Er ist unser Licht, er erhellt unser Leben (Licht hereinbringen, zu Hl. Schrift stellen).<br />
Der Herr ist mit uns in guten und schweren Tagen (Kreuz zur Hl. Schrift/Licht stellen).<br />
Stellen wir uns unter das Zeichen unseres Glaubens: Im Namen des Vaters + und des S<strong>ohne</strong>s...<br />
Körpergebet:<br />
In Gottes Gegenwart stellen wir uns wenn wir nun beten:<br />
Gott ich bin da. (Hände vor dem Oberkörper gefaltet)<br />
Mit meinen Händen und Füßen (Hände zum Himmel heben, Füße heben),<br />
mit Kopf und Bauch bin ich da (rechte Hand auf Kopf, dann auf Bauch legen).<br />
Gott, sei du mir nahe.<br />
Mit meinem Herzen bin ich da,<br />
mit allem was ich denke und fühle (Hände aufs Herz legen).<br />
Gott, sei du mir nahe<br />
mit meinen Stärken (Oberarm heben, auf Bizeps zeigen)<br />
und meinen Fehlern (Hände hinter dem Rücken, Kopf senken)<br />
bin ich da.<br />
Gott, sei du mir nahe. (Hände vor dem Oberkörper gefaltet)<br />
Tagesgebet:<br />
Guter Gott,<br />
du hast uns Menschen erschaffen.<br />
So wie wir sind, nimmst du uns an.<br />
Du füllst uns mit Gelassenheit, Leidenschaft und Vertrauen.<br />
Alles was uns ausmacht, legst du uns ins Herz.<br />
Lass uns nun auf deine Worte hören<br />
und deiner Botschaft vertrauensvoll folgen.<br />
Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn,<br />
der mit dir und dem Hl. Geist lebt in Ewigkeit.<br />
<strong>Lied</strong>: Ich bin da<br />
Psalm 121<br />
Kehrvers: V/A: Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.<br />
V: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: *<br />
Woher kommt mir Hilfe?<br />
Meine Hilfe kommt vom Herrn, *<br />
der Himmel und Erde gemacht hat.<br />
Er lässt deinen Fuß nicht wanken; *<br />
er, der dich behütet, schläft nicht.<br />
Nein, der Hüter Israels *<br />
schläft und schlummert nicht.<br />
Seite 9
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 10<br />
Kehrvers: V/A: Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.<br />
V: Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; *<br />
er steht dir zur Seite.<br />
Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden *<br />
noch der Mond in der Nacht.<br />
Der Herr behüte dich vor allem Bösen, *<br />
er behüte dein Leben.<br />
Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, *<br />
von nun an bis in Ewigkeit.<br />
Kehrvers: V/A: Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.<br />
Halleluja<br />
Evangelium: Lukas 18, 1-8<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Ein paar kurze Wortezum Evangelium:<br />
Das Verhalten der Witwe ist ein Ärgernis, ein beeindruckendes Ärgernis – beharrlich bleibt sie daran, trägt<br />
ihr Anliegen immer wieder vor. Sie will eine Änderung und ist sich ganz sicher: der Richter kann diese Änderung<br />
herbeiführen. Sind wir uns ebenso so sicher, sind wir ebenso beharrlich, wenn wir vor Gott bringen,<br />
was uns auf dem Herzen liegt?<br />
Wenn wir so beten, wie die Witwe es uns vor Augen führt, dann hat das 3 Aspekte:<br />
Sie ist ganz da. Ihre Zeit, ihre Aufmerksamkeit, ihr Körper. Sie als ganzer Mensch steht vor dem Richter.<br />
Nichts ist ihr in diesem Augenblick wichtiger. Sie ist ganz da. Sie sagt was sie zu sagen hat. Sie hört zu. Sie<br />
überlegt. Sie geht wieder. Sie kommt zurück und ist wieder da.<br />
So beten wie die Witwe meint: Ganz da sein vor Gott. Sagen was mir auf der Seele liegt.<br />
Hinhören. Immer wieder vor ihn treten.<br />
Sie zeigt absolutes Vertrauen. Ihre ganze Hoffnung setzt sie auf den Richter. Sie macht deutlich, dass er es<br />
ist, der Gerechtigkeit schaffen kann. Man hört nichts von Um- und Auswegen. Es gelingt nicht beim ersten<br />
Treffen, immer wieder muss sie kommen. Beharrlich setzt die Witwe auf den einen Richter. Er wird alles<br />
zum Guten wenden. Man könnte fast meinen, sie weiß es.<br />
So beten wie die Witwe meint: Auf Gott vertrauen. Wir müssen nicht alles selber machen, wir können<br />
unsere Anliegen vor Gott bringen, ihn bitten, dass er sie erfüllt; es geht nicht darum, etwas „erbeten zu<br />
können“, sondern darum ihm zu vertrauen.<br />
Mit langem Atem darauf zu vertrauen, dass Gott zum Guten wendet,<br />
was wir an Unheil, Sorge, Not vor ihn bringen.<br />
Sie ist voller Leidenschaft. Die Witwe spricht aus, was sie denkt. Sie macht ihrem Ärger Luft. Das was sie<br />
aufregt, ärgert, bewegt bringt sie klar zum Ausdruck. Sie zeigt in ihrer schwierigen Situation Ausdauer und<br />
Kraft. Da ist nichts Halbherziges an ihr, kein Vielleicht, kein Wenn und aber.<br />
So beten wie die Witwe meint: Voller Leidenschaft vor Gott tragen was mich bewegt.<br />
Meine Klage herausschreien, meine Kraftlosigkeit in Tränen vor ihn Tragen.<br />
Meine Freude im jubelnden <strong>Lied</strong> singen – Halleluja rufen.<br />
Wie die Witwe beten, heißt als ganzer Mensch voll Vertrauen und Leidenschaft vor Gott hintreten.
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Fürbitten:<br />
6 Teelichtschalen – je eine wird jeweils während des <strong>Lied</strong>rufs von einem Kind nach vor zum Tisch getragen<br />
Guter Gott, wenn wir jetzt beten, wollen wir uns ganz bewusst für deine liebende Gegenwart öffnen und<br />
was uns bewegt in Dank und Bitten vor dich bringen:<br />
Wenn ich dafür danke, dass ich genug zu esse habe<br />
- dann will ich auch nicht aufhören an die vielen zu denken,<br />
die tagtäglich ums Überleben kämpfen.<br />
<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />
Wenn ich danke für meinen Arbeitsplatz<br />
- dann möchte ich auch an die denken,<br />
die am Arbeitsamt voller Hoffnung auf eine neue Chance zum Lebensunterhalt warten.<br />
<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />
Wenn ich danke für meine glückliche Familie<br />
- dann möchte ich auch an die Ehen denken,<br />
in denen sich Verzweifl ung breit macht,<br />
an Familien, denen die Last zu schwer wird.<br />
<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />
Wenn ich danke für meine Gesundheit<br />
- dann möchte ich auch an die denken,<br />
die eine schwere Krankheit tragen müssen<br />
oder die mit der Diagnose „unheilbar“ konfrontiert sind.<br />
<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />
Wenn ich danke für meinen Erfolg und meine Kraft<br />
- dann möchte ich auch an die denken,<br />
die am <strong>Ende</strong> ihrer Kräfte sind und die in ihrer Verzweifl ung<br />
vielleicht auch unheilvolle Wege eingeschlagen haben.<br />
<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />
Wenn ich dir danke für mein Aufgehobensein im Vertrauen auf deine Liebe<br />
- dann möchte ich auch an die denken,<br />
die sich verloren, ungeliebt und <strong>ohne</strong> tragenden Grund im Leben fühlen.<br />
<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />
Gütiger Gott, du kennst den Dank und die Bitten unseres Herzens, auch die unausgesprochenen.<br />
Wir bitten dich: Nimm sie an und lass sie uns zum Segen werden!<br />
Das erhoffen wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder.<br />
Amen<br />
Friedensgruß<br />
<strong>Lied</strong>: Meine Hand ist offen<br />
Vater unser gemeinsam gebetet<br />
Seite 11
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 12<br />
Segen mit Geste: linke Hand auf die Schulter des Nachbarn.<br />
Gott, du Quelle des Lebens,<br />
du Atem unserer Sehnsucht, du Urgrund allen Seins!<br />
Segne uns mit dem Licht deiner Gegenwart,<br />
das unsere Fragen durchglüht und unseren Ängsten standhält.<br />
Segne uns, damit wir ein Segen sind<br />
und mit zärtlichen Händen und hörenden Herzen,<br />
mit offenen Augen und mutigen Schritten<br />
dem Frieden den Weg bereiten.<br />
Segne uns, dass wir einander segnen<br />
und stärken und hoffen lehren wider alle Hoffnung,<br />
weil du unserem Hoffen Flügel schenkst.<br />
Amen.<br />
Gestaltet und zusammengestellt vom Arbeitskreis Kinderliturgie der <strong>Diözese</strong> <strong>Linz</strong><br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
EINSINGEN - LIEDER WORT- GOTTES - FEIER
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 13
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 14<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 15
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 16<br />
WORKSHOPS<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Workshop 1 Christoph Baumgartinger<br />
„DIREKTORIUM FÜR KINDERMESSEN“<br />
In diesem Workshop ging es gewissermaßen um das offi zielle Regelwerk für die Gestaltung von Kindermessen.<br />
Die Kongregation für den Gottesdienst gibt darin zuerst eine Begründung, warum es nötig ist,<br />
die Worte und Zeichen der Fassungskraft der Kinder anzupassen (Vorwort). Hierauf erläutert sie in grundsätzlicher<br />
Weise, was für die Hinführung der Kinder zur Messefeier zu bedenken ist. Es geht dann auf die<br />
Messfeiern Erwachsener mit Teilnahme von Kindern und in der Folge auf Messfeiern für Kinder mit der Teilnahme<br />
weniger Erwachsener ein. Man fi ndet in diesem vielfach unbekannten Text wertvolle Ausführungen<br />
zu einem der Liturgie gerechten Feiern und erstaunliche Freiheiten, um dabei Kindern gerecht zu werden.<br />
Dass es in der Zwischenzeit für die Messfeier mit Kindern drei offi ziell zugelassene Hochgebete gibt, konnte<br />
in dieser Schrift aus dem Jahre 1973 noch nicht berücksichtigt werden.<br />
Workshop 2 Christa Wegerer<br />
TANZE DEN WEG ZUM LICHT <strong>Lied</strong>er und Tänze für Kinder ab 4 Jahre<br />
Lichtertanz: Little Light of mine<br />
Thema: Sei wie du bist, zeige und entfalte dich,<br />
bringe dich und dein Geschenk in diese Welt,<br />
gestehe es auch anderen zu sich zu zeigen.<br />
This littlt light of mine Dieses kleine Licht in mir<br />
I`m gonna let it shine, werde ich scheinen lassen.<br />
let it shine, let it shine, let it shine.<br />
My brothers and my sisters Auch meine Brüder und Schwestern<br />
I`m gonna let them shine, werde ich leuchten lassen.<br />
let them shine, let them shine,<br />
let them shine.<br />
Tanzbeschreibung:<br />
A: This littlt light of mine:<br />
2 Schritte in die Mitte und wiegen,<br />
dabei die Hände zum Herzen führen<br />
„Spüre dein inneres Licht“<br />
B: I`m gonna let it shine:<br />
2 Schritte zurück und wiegen, dabei die Arme weit ausbreiten.<br />
„Zeige dich und lass dein Licht strahlen“
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
C: let it shine, let it shine, let it shine:<br />
4x mit 2 wiegenden Schritten eine ¼ Drehung machen und<br />
sich so einmal um sich selbst drehen,<br />
„Schicke dein Licht in alle Himmelsrichtungen“<br />
D: My brothers and my sisters: wie A und B nur mit Handfassung im Kreis,<br />
die Arme sind beim Wiegen erholen,<br />
„Nimm deinen rechten und linken Nachbar wahr“<br />
E: Let them shine, let them shine, let them shine:<br />
Auf der Kreislinie mit erhoben Händen weitergehen.<br />
„Nimm die Kraft des Kreises wahrnehmen,<br />
die stärker ist als die gesammelte Kraft der Einzelpersonen.“<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 17
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 18<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Workshop 3 Monika Schatz<br />
DAMIT UNSER GLAUBE ZUM KLINGEN & SCHWINGEN KOMMT
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Einfach spitze, dass du da bist<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 19
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 20<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 21
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 22<br />
Gott dafür will ich dir dane sagen<br />
Heilig, heilig, heilig bist du<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Halleluja, Jesus spricht zu uns<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 23
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 24<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 25
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 26<br />
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12. November 2011
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12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 27
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 28<br />
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12. November 2011
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Workshop 4 Jakob Eckerstorfer<br />
MIR IST EIN LICHT AUFGEGANGEN<br />
Workshop 5 Claudia Freudenthaler<br />
„GANZHEITLICHES FEIERN MIT KLEINKINDERN“<br />
Workshop 6 Christoph Freillinger<br />
„LASSET UNS BETEN!“<br />
„Lasset und beten !“<br />
GEBETE FORMULIEREN<br />
FÜR KINDER / MIT KINDERN<br />
Seite 29
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 30<br />
Ausschreibungstext<br />
Gebetstexte für Kinder formulieren ist eine große Herausforderung, sollen die<br />
Texte doch theologisch richtig und trotzdem für Kinder mitvollziehbar sein.<br />
Die vorhandenen Behelfe überzeugen nicht immer, weil deren Beispiele<br />
mitunter moralisieren, kindisch statt kindgerecht sind oder den vorgesehenen<br />
liturgischen Textsorten nicht gerecht werden.<br />
Der Workshop vermittelt theoretische Grundlegungen und Anregungen für das<br />
Formulieren von Fürbitten, Kyrierufen, Orationen und anderen Gebetstexten.<br />
Praktische Übungen bieten die Möglichkeit, Kriterien für den kritischen<br />
Umgang mit Vorlagen anzuwenden und eigene Formulierungsversuche für<br />
verschiedene Formen des Betens mit Kindern auszuprobieren und in der<br />
Gruppe zu besprechen.<br />
Beten ist Dasein<br />
vor Gott<br />
Unterscheidungen<br />
� Privat/persönlich –<br />
in Gemeinschaft/gemeinsam<br />
Nach der äußeren Gestalt(ung):<br />
� Wer spricht: eine/r für alle – alle<br />
gemeinsam – jeder für sich, aber<br />
zusammen mit anderen<br />
� Frei – nach/mit Formeln<br />
� Gesprochen – gesungen<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Beten ist Dasein<br />
vor Gott<br />
Unterscheidungen<br />
Beten ist Dasein<br />
vor Gott<br />
Unterscheidungen<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
� Privat/persönlich –<br />
in Gemeinschaft/gemeinsam<br />
Nach der äußeren Gestalt(ung):<br />
� Wer spricht: eine/r für alle – alle<br />
gemeinsam – jeder für sich, aber<br />
zusammen mit anderen<br />
� Frei – nach/mit Formeln<br />
� Gesprochen – gesungen<br />
Nach der Gattung des Gebetes<br />
�Fürbitte(n)<br />
�Tagesgebet, Schlussgebet<br />
(Oration)<br />
�Segens- bzw. Hochgebet<br />
�<strong>Litanei</strong><br />
�Hymnus<br />
�Psalm<br />
Seite 31
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 32<br />
Beten ist Dasein<br />
vor Gott<br />
Unterscheidungen<br />
Nach dem Inhalt des Gebetes:<br />
�Lob und Preis<br />
�Dank<br />
�Bitte<br />
�Klage<br />
�Stille<br />
� In der Liturgie haben alle diese verschiedenen Formen und<br />
Inhalte Platz, nicht aber alle zu jeder Zeit – und: primär ist<br />
Gottesdienst-Feiern ein Tun in Gemeinschaft, das die<br />
einzelnen Individuen integriert.<br />
� Für ein gemeinsames Tun sind verschiedene Voraussetzungen<br />
zu beachten. Was ist wichtig, dass wir im Gottesdienst<br />
gemeinsam beten können?<br />
� Gehen wir zunächst davon aus, was für Euch wichtig ist und in<br />
einem 2. Schritt, was darüber hinaus für Kinder wichtig ist.<br />
(Sammeln auf Flipchart).<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Wichtig für das<br />
Beten in<br />
Gemeinschaft …<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
� „Wir-Form“<br />
� Bei Fürbitten müssen alle „Amen“ sagen<br />
können.<br />
� Beachten, dass alle in unterschiedlichen<br />
Situationen da sind.<br />
� Einfache Sätze, die beim einmaligen Hören<br />
verstanden werden können.<br />
� Gendergerechtigkeit<br />
� <strong>Gottesbilder</strong>, Situationen, …:<br />
Es muss nicht immer alles abgedeckt werden, aber<br />
auf lange Sicht muss Breite vorkommen.<br />
� Gemeinsame Haltung<br />
� …<br />
Beten als Ausdruck gläubiger Weltsicht<br />
Wir haben zu essen und<br />
zu trinken<br />
Unsere Kinder sind gut<br />
heimgekommen<br />
Mir/uns ist etwas gut<br />
gelungen<br />
„Gott sein Dank! –<br />
„Gottlob“<br />
„Gott sein Dank! –<br />
„Gottlob“<br />
„Gott sein Dank! –<br />
„Gottlob“<br />
Seite 33
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 34<br />
Typischer Gedankengang jüdisch-christlichen Betens<br />
du hast ... getan ...<br />
Gott,<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
tu auch jetzt und<br />
künftighin ...<br />
Vergangenheit Gegenwart Zukunft<br />
(Rückschauende,<br />
gedenkende Preisung<br />
Oration<br />
Grundlegendes für das<br />
Beten in Gemeinschaft<br />
(„auch jetzt“) (Bitte)<br />
Gebetseinladung<br />
Gebetsstille<br />
Namensanrede<br />
Erinnerung an Gottes Wirken<br />
Bitte (aufgrund von<br />
Gottes vergangenem Handeln)<br />
Mittlerformel<br />
Amen
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Fürbitten<br />
Aufbau<br />
Fürbitten-<br />
Anliegen<br />
Grundformen für<br />
das Formulieren<br />
Voranstellen von<br />
Kurz-“Berichten“<br />
Antwort / Gebetsruf<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Einleitung (durch Leiter/in)<br />
� Einladung zum Gebet an die<br />
Versammelten<br />
� (Anrede an Gott)<br />
� Rückbezug auf die Schriftverkündigung<br />
Anliegen – Gebetsstille – (Ruf)<br />
Abschluss<br />
� Dank bzw. Ausdruck des Vertrauens auf<br />
Erhörung<br />
� Keine zusätzliche Bitte<br />
� Abschlussformel – „Amen“<br />
� Bitten für<br />
� Bitten um / dass<br />
� Bitten für ... um / dass<br />
� Aufforderung<br />
Situationsbeschreibung;<br />
Zitat aus der Schriftverkündigung<br />
Bittruf, <strong>Lied</strong>ruf, Stille, ...<br />
Seite 35
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 36<br />
Übungen in<br />
Gruppen<br />
anschließend Austausch<br />
im Plenum<br />
Kyrierufe<br />
� Oration<br />
1. für Kindergottesdienst am 3.<br />
Adventsonntag formulieren<br />
2. Psalmoration zum Antwortpsalm vom<br />
3. Adventsonntag<br />
3. Orationsbeispiel aus Buch –<br />
überarbeiten<br />
� Fürbitten<br />
4. Einleitung – 1 Bitte, die aktuell für<br />
Kinder heute – Schluss<br />
5. Beispiele aus Buch beurteilen<br />
� Lob- und Danklitanei<br />
� Sind keine Bußrufe, sondern Verehrungsrufe<br />
für Jesus Christus (Du-Anrede Jesu!).<br />
� Anregungen für die Anrufungen können aus<br />
den Schrifttexten oder dem "Thema" des<br />
Gottesdienstes gewonnen werden<br />
(Beispiel: beim Evangelium von Guten Hirten - "Du<br />
sorgst für uns und begleitest uns. Kyrie eleison"<br />
� Das Kyrie sollte auch in Kindergottesdiensten<br />
immer wieder im griechischen Wortlaut<br />
gesungen werden.<br />
� Die Kyrierufe können auch als Kyrielitanei<br />
mit mehr als 3 Anrufungen gestaltet werden.<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Lob- und<br />
Dankgebete<br />
In Kindermessen und<br />
Wortgottesfeiern mit<br />
Kindern<br />
Literatur<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Wo und Wann?<br />
� Gloria - vgl. dazu die Überlegungen und<br />
Anregungen im Diektorium für<br />
Kindermessen (vgl. Literaturhinweise)<br />
� als Antwort auf die Schriftverkündigung<br />
� Nach dem Eröffnungsdialog zum Hochgebet,<br />
vor der Präfation<br />
� als Danklitanei<br />
Mögliche Antwortrufe für die Danklitanei:<br />
� Wir loben dich, wir preisen dich<br />
� Heilig bist du, Gott, in Ewigkeit.<br />
� Lasst uns danken dem Herrn, unsern Gott. -<br />
Das ist würdig und recht.<br />
� Darüber freuen wir uns und danken dir, guter<br />
Gott.<br />
� Lob- und Dankgebete, in: Brachtendorf,<br />
Ilse/Jeggle-Merz, Birgit/Pollmeyer, Wolfgang,<br />
Wortgottesfeiern mit Kindern, Kinderliturgie<br />
parallel zur Messe (Laien leiten Liturgie), Kevelaer<br />
2000, 69-72.<br />
� Deutscher Katechetenverein / Deutsches<br />
Liturgisches Institut (Hg.), Gottesdienst mit<br />
Kindern. Ergänzte und überarbeitete Neuauflage -<br />
1. Teil: Direktorium für Kindermessen, 2.<br />
Teil: Überlegungen und Anregungen zur Messfeier,<br />
Trier/München 2006.<br />
� Schindler, Regine, Im Schatten deiner Flügel. Die<br />
Psalmen für Kinder, (Sauerländer – Ptamos) 2010.<br />
Seite 37
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 38<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Workshop 7 Christa Außerwöger<br />
WIR FREUEN UNS AUF DAS CHRISTKIND<br />
Adventsrätsel<br />
Süßer Teig wird angerührt<br />
und das Backblech eingeschmiert.<br />
Kleine Kuchen, die laut knacken,<br />
werden auf dem Blech gebacken.<br />
Sind sie aus dem Ofen raus,<br />
duftet gleich das ganze Haus.<br />
(Rolf Krenzer)<br />
Der Adventkranz<br />
Ritual zum Entzünden des Adventkranzes<br />
Wir versammeln uns um den Adventskranz und schalten das elektrische Licht ab.<br />
Wir nehmen die Dunkelheit wahr und werden still.<br />
Wir entzünden die Kerze/n mit einem Spruch:<br />
Wir zünden die Kerzen an, dass ein jeder spüren kann:<br />
Fürchte dich nicht!<br />
Gott kommt, unser Licht.<br />
Wir singen ein Adventlied.<br />
Die Adventwurzel<br />
Wir betrachten die Adventwurzel:<br />
Was könnte sie erzählen und uns fragen?<br />
Wir hören aus der Bibel: „Aus der Wurzel Jesse wächst ein Reis hervor (Jesaja 11,1).<br />
Wir singen: Es ist ein Ros entsprungen, aus einer Wurzel zart.<br />
Wenn wir uns jede Woche einmal um die Adventwurzel versammeln, können wir dem nachspüren, wo<br />
etwas Neues gewachsen ist.<br />
Der Adventkalender - einmal anders:<br />
Sternenhimmel:<br />
Mit den Kindern schneiden wir Sterne und sammeln sie in einem Körbchen. Jeder darf immer am Morgen<br />
einen herausnehmen und ans Fenster heften oder an einen Reifen aufhängen, sodass bis Weihnachten ein<br />
Mobile entsteht.<br />
Sternschnuppen:<br />
Wenn eine Sternschnuppe vom Himmel fällt darf man sich etwas wünschen. Jedes Familienmitglied hat<br />
eine eigene Farbe. Papa verteilt weiße Sternschnuppen, Mia verteilt rote, … Auf diese Sternschnuppen darf<br />
man Wünsche schreiben, die man vom anderen erfüllt bekommen möchte. (Diese Wünsche dürfen nichts<br />
kosten).
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Der Adventsweg<br />
Vorbereitung:<br />
Tannenzapfen, Moos, Steine, Äste wurden im Wald gesammelt.<br />
Die verwendeten Figuren können aus dem vorhandenen Spielzeug genommen werden (Lego, Playmobil,<br />
Ostheimer-Figuren, in der Schule gebasteltes, … - alles womit Kinder gerne spielen, hat da Platz). Es dürfen<br />
aber auch noch Figuren aus Knete, Karton, Wolle, … gemacht werden.<br />
Kerzen für die Adventsonntage oder für jeden Tag ein Teelicht.<br />
Auf ein schönes Tuch werden die 24 „Stationen“ aufgelegt. Nummerierte Steine können den Weg vorgeben.<br />
Jeden Tag wird zum entsprechenden Stein eine Figur/ein Symbol ergänzt. Es gibt Literatur, wo diese Elemente<br />
schon vorgegeben sind, oder man überlegt gemeinsam, wann man Esel, Ochs, Hirten, Schafe, Engel,<br />
Barbarazweige, … zum Adventweg ergänzt.<br />
Adventweg-Ritual<br />
• Wir entzünden die Lichter auf unserem Weg und betrachten den Weg nach Betlehem.<br />
• Wir singen ein adventliches <strong>Lied</strong>.<br />
• Wir bauen an unserem Adventweg.<br />
• Gebet und <strong>Lied</strong> runden das Ritual ab.<br />
Guter Gott, es gibt viele Wege zu dir,<br />
Auf unserem Adventweg begegnen wir vielen Menschen. Wir betrachten Tiere und Pfl anzen, Dinge aus der<br />
Natur. Sie allen haben für uns eine Botschaft: Sie erzählen von dir, von deiner Liebe zu uns Menschen und<br />
allen Geschöpfen. Immer wieder begegnest du uns auf unseren Wegen, auch in anderen Menschen. Amen.<br />
Die Adventsonntage<br />
1. Adventsonntag – Symbol Glocke<br />
Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob<br />
beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. (Mk<br />
13,35f.)<br />
Geschichte: Dann gibt es eine Katastrophe<br />
„Manuel, wovon träumst du denn schon wieder!“ Mit ihrer deutlichen Stimme holte die Lehrerin Manuel<br />
aus seinen schönsten Träumen. Er befand sich gerade in einem spannenden Abenteuer im afrikanischen<br />
Urwald. Langsam hob er den Kopf und schaute auf Frau Lang, die vor ihm stand. „Am <strong>Ende</strong> der Stunde<br />
sprechen wir uns noch“, sagte sie und der Unterricht lief weiter. Eigentlich war Manuel zu müde, um mitzumachen,<br />
denn seine Lieblingssendung hatte gestern Nacht erst um viertel nach zehn angefangen.<br />
„Mein kleiner Träumer“, so nannte seine Mutter ihn früher. Sein Vater schimpfte oft, wenn er so zerstreut<br />
und vergesslich war. Wenn er von der Schule heimkam, was hatte er dann groß zu erwarten? Immer dasselbe:<br />
Mittagessen, Süßigkeiten aus dem Geheimversteck, Hausaufgaben (auch total langweilig), spielen …<br />
aber mit wem … und wo … und was überhaupt?<br />
Die Mutter sagte immer: „Du musst dir richtige Freunde suchen.“ Wie soll er das machen? Der Vater meckerte<br />
wegen des Computerspielens mit ihm: „Mach was Vernünftiges!“ Aber wie geht das?<br />
Manchmal bekam Manuel es mit der Angst zu tun, so wie jetzt: Was wir Frau Lang wollen? Er hatte bestimmt<br />
nichts Gutes zu erwarten. Längst hatte es geklingelt und alle Mitschüler waren im Aufbruch. Frau<br />
Lang kam auf ihn zu. „Wenn du nicht endlich aufwachst, Manuel, dann gibt es eine Katastrophe“, sagte sie.<br />
Frau Lang legte ihm freundlich die Hand auf die Schulter, sah ihm in die Augen und sagte: „Es ist Zeit, dass<br />
du endlich aufwachst, Manuel, sonst bemerkst du nicht einmal, wenn jemand deinen Namen ruft.“<br />
Nach Helmut Jaschke<br />
Seite 39
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 40<br />
Glocken aus kleinen Tontöpfen können gebastelt werden.<br />
Guter Gott,<br />
es gibt so vieles,<br />
was auf uns einstürmt.<br />
Manchmal ist es gar nicht so einfach,<br />
Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.<br />
Dann hilf du uns,<br />
aufmerksam zu werden für das,<br />
was wirklich wichtig ist.<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
2. Adventsonntag – Symbol Holz<br />
Dann erwarten wir einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Weil ihr das<br />
erwartet und darauf hofft, liebe Schwestern und Brüder, bemüht euch darum, von ihm <strong>ohne</strong> Fehler und in<br />
Frieden angetroffen zu werden. (2. Petrusbrief 3, 13-14)<br />
Eine Wintergeschichte<br />
Es war einmal ein Mann. Er besaß ein Haus, einen Ochsen, eine Kuh, einen Esel und eine Schafherde.<br />
Der Junge, der die Schafe hütete, besaß einen kleinen Hund, einen Rock aus Wolle, einen Hirtenstab<br />
und eine Hirtenlampe. Auf der Erde lag Schnee. Es war kalt und der Junge fror. Auch der Rock aus Wolle<br />
schützte ihn nicht. „Kann ich mich in deinem Haus wärmen?“, bat der Junge den Mann.<br />
„Ich kann die Wärme nicht teilen. Das Holz ist teuer“, sagte der Mann und ließ den Jungen in der Kälte stehen.<br />
Da sah der Junge einen großen Stern am Himmel.<br />
„Was ist das für ein Stern?“, dachte er.<br />
Er nahm seinen Hirtenstab, seine Hirtenlampe und machte sich auf den Weg. „Ohne den Jungen bleibe ich<br />
nicht hier“, sagte der kleine Hund und folgte seinen Spuren.<br />
„Ohne den Hund bleibe ich nicht hier“, sagten die Schafe und folgten seinen Spuren.<br />
„Ohne die Schafe bleibe ich nicht hier“, sagte der Esel und folgte ihren Spuren.<br />
„Ohne den Esel bleibe ich nicht hier“, sagte die Kuh und folgte seinen Spuren.<br />
„Ohne die Kuh bleibe ich nicht hier“, sagte der Ochse und folgte ihren Spuren.<br />
„Es ist auf einmal so still“, dachte der Mann, der hinter seinem Ofen saß. Er rief nach dem Jungen, aber er<br />
bekam keine Antwort. Er ging in den Stall, aber der Stall war leer. Er schaute in den Hof hinaus, aber die<br />
Schafen waren nicht mehr da. „Der Junge ist gefl ohen und hat alle meine Tiere gestohlen“, schrie der Mann,<br />
als er die vielen Spuren entdeckte.<br />
Doch kaum hatte der Mann die Verfolgung aufgenommen, fi ng es an zu schneien. Es schneite dicke Flocken.<br />
Sie deckten die Spuren zu. Dann erhob sich ein Sturm, kroch dem Mann unter die Kleider und biss<br />
ihn in die Haut. Bald wusste er nicht mehr, wohin er sich wenden sollte.<br />
Der Mann versank immer tiefer im Schnee. „Ich kann nicht mehr!“, stöhnte er und rief um Hilfe.<br />
Da legte sich der Sturm. Es hörte auf zu schneien, und der Mann sah einen großen Stern am Himmel.<br />
„Was ist das für ein Stern?“, dachte er.<br />
Der Stern stand über einem Stall, mitten auf dem Feld. Durch ein kleines Fenster drang das Licht einer Hirtenlampe.<br />
Der Mann ging darauf zu. Als er die Tür öffnete, fand er alle, die er gesucht hatte, die Schafe, den<br />
Esel, die Kuh, den Ochsen, den kleinen Hund und den Jungen.<br />
Sie waren um die Krippe versammelt. „Ich bin gerettet“, sagte der Mann und legte sich neben dem Jungen<br />
vor der Krippe nieder. Am anderen Morgen kehrten der Mann, der Junge, die Schafe, der Esel, die Kuh, der<br />
Ochse und auch der kleine Hund wieder nach Hause zurück.<br />
Auf der Erde lag Schnee. Es war kalt. „Komm ins Haus“, sagte der Mann zu dem Jungen.<br />
„Ich habe Holz genug. Wir wollen die Wärme teilen.“<br />
Max Bollinger
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Aus einem Stück Holz etwas schnitzen, Holzscheiben anmalen als Christbaumschmuck<br />
Guter Gott,<br />
wenn wir nicht mehr weiterwissen,<br />
wenn wir mutlos und trostlos sind,<br />
warten wir auf den Umschwung, auf Hilfe, auf Trost.<br />
Manchmal kommt Hilfe von jemandem,<br />
von dem wir es nicht erwarten.<br />
Manchmal schenkt uns jemand ein gutes Wort,<br />
mit dem wir nicht gerechnet haben.<br />
Wir dürfen Vertrauen haben <strong>ohne</strong> Angst<br />
in die Zukunft schauen. Dafür danken wir dir.<br />
Und wir können selber offen werden für die Nöte anderer Menschen.<br />
Hilf du uns dabei.<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
3. Adventsonntag – Symbol Stern<br />
Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war …, um Zeugnis abzulegen für das Licht. Er sagte: Mitten unter<br />
euch steht einer, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt. Ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.<br />
(Johannes 1, 6-7.26-27)<br />
Das Märchen vom Stern im Acker<br />
Es war einmal ein kleiner Stern. Eines Tages fi el er vom Himmel mitten auf einen Acker. Wie konnte er unentdeckt<br />
bleiben, da er doch so hell strahlte? Da kam ein Wolf herangeschlichen auf der Suche nach Beute.<br />
Er schlich sich heran und konnte den kleinen Stern einfach nicht fassen. Verärgert bedeckte er ihn mit<br />
Erde. Der Stern versuchte sich zu wehren und strahlte so hell, dass er den Wolf blendete. Da kam eine Frau<br />
des Weges. Sie war arm und sammelte gerade Holz, um ihr Haus zu wärmen. Der Wolf rannte davon und<br />
ließ den Stern zurück. Langsam kam die Frau näher. Sie erblickte die Strahlen und grub den Stern aus. Nun<br />
bekam der Stern wieder genug Luft und begann wunderschön gelb zu strahlen. „Oh“, rief die Frau, „Den<br />
nehme ich mit nach Hause. Er wird meinem Mann den Weg nach Hause leuchten, wenn es dunkel ist.“ Sie<br />
ließ alles Holz fallen, das sie gerade noch in Händen hielt, nahm den Stern und trug ihn nach Hause.<br />
Zu Hause angekommen, stellte sie den Stern auf der Gartenmauer ab.<br />
„Was ist das denn für ein Ding?“, fragte der Mann abends seine Frau, als er müde von der Arbeit nach Hause<br />
kam. Da erzählte sie ihm, wie sie den Stern gefunden habe und dass er ihnen doch nützlich sein könnte.<br />
„Ja, behalten wir diesen Stern für uns und stellen wir ihn ins Haus. Er wird uns leuchten und wärmen“.<br />
„Nein“, sagte die Frau, „wir stellen ihn nach draußen, damit er allen, die in unsere Nähe kommen,<br />
leuchtet.“ So redeten sie eine Weile hin und her. Und je mehr der Mann sagte: „Wir behalten den Stern für<br />
uns“, desto schwächer leuchtete er. Sobald aber die Frau sagte: „Wir stellen den Stern nach draußen für<br />
alle!“, begann er wieder zu strahlen. Daraufhin baute der Mann einen Platz vor dem Fenster und stellte den<br />
Stern darauf. Seitdem ist der kleine Stern bei ihnen geblieben und er strahlte heller und heller.<br />
Nach Regina Kraus<br />
Wir basteln Faltsterne aus Transparentpapier, Strohsterne, schneiden Sterne aus Goldfolie<br />
Guter Gott,<br />
es gibt Menschen, die lassen dein Licht in ihrem Leben durchscheinen,<br />
denn sie sind freundlich und liebevoll.<br />
Sie können Angst und Dunkelheit vertreiben.<br />
Sie sind wie ein Stern, der anderen den Weg weist.<br />
Hilf uns, dein Licht und deine Liebe<br />
in unserem Leben durchscheinen zu lassen.<br />
Seite 41
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 42<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
4. Adventsonntag – Symbol Flöte<br />
Maria macht sich auf den Weg und wandert in eine Stadt ins Bergland von Judäa. Sie will ihre Verwandten<br />
Zacharias und Elisabeth besuchen. Denn Elisabeth erwartet, wie sie auch, ein Baby und die Geburt steht bald<br />
bevor. Drei Tage braucht sie für die Reise. Als sie endlich dort ist, fallen sich Maria und Elisabeth in die Arme<br />
und begrüßen sich herzlich. Da spürt Elisabeth, wie das Kind in ihrem Bauch hüpft. Mit lauter Stimme ruft sie:<br />
„Die Mutter unseres Retters ist da. Maria, unter allen Frauen hat Gott dich auserwählt!“ (Nach Lukas 1, 39 – 45)<br />
Gerschichte: Der Tanz zur Flötenmusik<br />
Jeden Mittag nach den Hausaufgaben übten Jonatan und Simon fl eißig. Denn sie wollten bei der Adventfeier<br />
in der Schule ihre Flötenstücke zum Advent vortragen. Die Mutter konnte diese Zeit des Übens am<br />
Mittag wunderbar nutzen. Gemütlich ruhte sie sich auf dem Sofa aus, denn sie erwartete ein Baby. Das<br />
Baby schien die Flötenmusik sehr zu mögen, denn leise klopfte es, scheinbar im Takt, mit Händchen oder<br />
Füßchen mit. Die Mutter rief die beiden Flötenspieler zu sich, denn sie wollten auch gern einmal das Baby<br />
spüren. Erstaunt fühlten die beiden die sanften Tritte des Babys auf dem Bauch und sahen in das strahlende<br />
Gesicht ihrer Mutter. „Mama, tut das nicht weh?“, rief Jonatan. Die Mutter schüttelte den Kopf. Simon<br />
fragte: „Hast du dich über unsere Tritte auch so gefreut?“ „Und wie“, erwiderte die Mutter, „auch wenn ich<br />
damals noch nicht so schöne Flötenmusik zu euren Tänzen hören konnte.“<br />
Marita Raude-Gockel<br />
Guter Gott, wir danken dir für unser Leben,<br />
das du uns durch unsere Eltern geschenkt hast.<br />
Wir freuen uns, dass Jesus zu uns kommt als unser Bruder und Freund<br />
und dass er unser menschliches Leben mit uns teilt.<br />
Die heilige Barbara – 4. Dezember<br />
Wir schneiden Zweige von einem Kirschbaum (oder anderem Obstbaum) und stellen sie ins Wasser, sodass<br />
sie bis Weihnachten neu aufblühen.<br />
Mit einer Körperübung können wir den aufbrechenden Knospen nachspüren.<br />
Wir stellen uns aufrecht hin und spüren unsere Füße fest am Boden.<br />
Wir berühren ein Kind und „versteinern“ es. „Wenn du jetzt berührt wirst , werde wie ein Stein.“<br />
Nach einer Weile berühren wir das Kind wieder. „Lass dich berühren. Nun bist du wieder lebendig.“<br />
Mit den Händen bilden wir einen Blütenkelch vor unserer Brust und blühen wie eine Blume auf.<br />
Wir strecken uns dem Himmel entgegen.<br />
Der heilige Nikolaus – 6. Dezember<br />
Eine Nikolauslegende kann von den Kindern nachgespielt werden.<br />
Der heilige Abend<br />
Lieber Jesus, heute feiern wir dein Geburtstagsfest.<br />
Wir stehen an der Krippe und freuen uns<br />
schon so auf die schönen Geschenke, die unter dem Christbaum liegen.<br />
Wir freuen uns auch auf das gemeinsame Essen.<br />
Wir wollen aber die Menschen nicht vergessen, denen es heute nicht gut geht<br />
und die heute nicht feiern können und auch die, die uns heute besonders fehlen.
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Hilfreiche Bücher:<br />
Davidino – Familiengotteslob<br />
Das <strong>Lied</strong>erbuch ist aufgebaut/unterteilt in <strong>Lied</strong>er für den Gottesdienst (<strong>Lied</strong>vorschläge zu den einzelnen<br />
Elementen), Advent, Weihnachten, Karwoche, besondere Anlässe, Schöpfung, Loben, Gemeinschaft. Dazu<br />
gibt es auch 3 CD’s (Weihnachts-CD, Gottesdienst-CD, Familien-CD) und bei einigen <strong>Lied</strong>ern gibt es Bewegungsvorschläge.<br />
Inhaltsverzeichnis zu Advent:<br />
Nun ist die Zeit der kleinen Schritte<br />
Im Advent, im Advent<br />
Wir sagen euch an<br />
Es wird schon früh dunkel (Nikolaus)<br />
Trag in die Welt nun ein Licht<br />
Seht, die gute Zeit ist nah<br />
Weihnachten:<br />
Im Dunkeln scheint dein Licht<br />
Da ist im Dunkeln<br />
Die Schnecke Penelope<br />
Ihr Kinderlein, kommet<br />
Wenn die andern längst schon schlafen<br />
Oskar und Emmerich<br />
O du fröhliche<br />
Stille Nacht<br />
Kleiner Weihnachtsstern<br />
Ein guter Stern<br />
Das große Buch der Rituale<br />
Den Tag gestalten. Das Jahr erleben. Feste feiern.<br />
Ein Familienbuch. von Claudia Pfrang und Marita Raude-Gockel. Kösel-Verlag München 2007<br />
Das Buch erklärt einleitend alles zum Thema Ritual.<br />
Im „Praxisteil“ fi nden sich Tages- und Wochenrituale, Ideen und Vorschläge für die Festzeiten (Advent,<br />
Weihnachten, Osterzeit und die Zeit im Jahreskreis). Auch für Lebensübergänge und Lebensfeste fi nden sich<br />
viele Anregungen. Es beinhaltet Hintergrundinformation zu den Festen, <strong>Lied</strong>er, Gebete, Gedichte,<br />
Geschichten, Rezepte und Bastelvorschläge.<br />
Christliches Bastelbuch. Bastelideen für Kinder zu Religion und Glauben. ISBN 978-3-7724-5622-0.<br />
Von Advent, Weihnachten und Dreikönigsfest. Winter. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Franziska Schneider-Stotzer.<br />
Geschichtenbücher:<br />
Marias kleiner Esel. Eine Weihnachtslegende. Gunhild Sehlin<br />
Das Licht in der Laterne. Ein Adventskalender in Geschichten. Georg Dreißig<br />
Eselchen auf dem Weg zur Krippe. Eine Weihnachtsgeschichte. Peter Spangenberg<br />
Kinderbibeln:<br />
Mit Gott unterwegs. Die Bibel für Kinder und Erwachsene neu erzählt. Regine Schindler.<br />
Ich bin bei euch. Die große Don Bosco Kinderbibel. Lene Mayer-Skumanz<br />
Seite 43
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 44<br />
Austauschrunde Advent in der Familie<br />
• Kerzen ab Martinsfest<br />
• Krippe noch nackt am Jahreszeitentisch<br />
• Sonntags Kindermesse, am Nachmittag Kekse und Geschichte<br />
• Adventkalender<br />
• Keksebacken<br />
• Weihnachtslieder<br />
• Vornehmen: tägliche Weihnachtsgeschichte<br />
• Singen beim Adventkranz<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
• Sonntags gemeinsam in die Kirche – Kinder bekommen immer eine Klienigkeit in der Kirche zu einem<br />
Adventthema<br />
• Abendliche Spaziergänge mit Laterne<br />
• Krippe vorher aufstellen, damit die Figuren den Kindern vertraut werden<br />
• Mehr VORLESEN<br />
• Geschichte Texte lesen<br />
• Thema im Gottesdienst, das sich durch Advent zieht<br />
• Gottesdienst gemeinsam besuchen<br />
• „Zeitgutscheine“ im Adventkalender<br />
• Christbaumschmuck gemeinsam basteln<br />
• Lebkuchenhaus<br />
• gemeinsam Adventkranz binden<br />
• Maria und Josef wandern täglich ein Stück näher zur Krippe mit einem Teelicht, weil sie ja nicht frieren<br />
sollen<br />
• Adventfeier beim Adventkranz<br />
• etwas Fortlaufendes gestalten (Fensterbild, etwas ausschneiden und auf Plakat kleben)<br />
• Adventkalender mit Sachen zum Aufhängen auf einem Ast<br />
Advent im Familiengottesdienst<br />
• Kinder bekommen gelbe Wollfäden in den Gottesdiensten im Advent, werden in der Kindermette in die<br />
Krippe gelegt, damit das Jesuskind kuschelig liegt.<br />
• Vier Tore werden aus großem Karton geschnitten – Geschichte wird vorgelesen – Tor geöffnet – Symbol<br />
wird sichtbar.<br />
• Kinder bekommen Waggons aus Goldfolie, die dann den Christbaum schmücken können.<br />
• Adventweg entsteht in der Kirche.<br />
• Kinder bekommen „Gucker“ aus Klopapierrollen, müssen etwas (Puzzleteil von einem großen Stern) in<br />
der Kirche entdecken – Geschichte – Kindermette wird der Stern dann sichtbar.<br />
Kindermette<br />
• Weihnachtsgeschichte spielen<br />
• Hirtenspiele<br />
• Was hat wohl der Esel gedacht (<strong>Lied</strong>)
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 46<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Workshop 8 Anna Kirchweger<br />
„BÜHNE FREI!“ Biblische Geschichten mit Handpuppen erzählt<br />
Kinder lieben Geschichten und lassen sich gerne von Handpuppen aller Art zum Spiel inspirieren.<br />
Für junge Kinder hat vieles eine Seele – Puppen haben Gefühle und Tiere erzählen Geschichten.<br />
Diese Zeit der „Verlebendigung“ von scheinbar Leblosem nützen wir im Spiel, um die Fantasie der<br />
Kinder zu fördern, sie für Inhalte begeistern und Erfahrungen transportieren zu können.<br />
Das Handpuppenspiel ist eine alte und wieder neu entdeckte Methode – es ist nicht nur eine besondere<br />
Methode, sich mit Kindern biblische Geschichten anzueignen – vielmehr bietet das Spiel Möglichkeiten,<br />
Perspektiven zu wechseln und auch in eher ungewohnte Rollen zu schlüpfen.<br />
Mit Handpuppen lassen sich diese Erzählperspektiven verstärken. Kinder können sich emotional auf das<br />
Geschehen einlassen und dennoch Abstand wahren, da nicht sie selber es sind, die betroffen sind, sondern<br />
die Puppe. Die Handpuppe wird zum Verkündiger und zum Gegenüber. Oft sind es gerade die zurückhaltenden<br />
Kinder, die in der Puppe einen Spielpartner entdecken, bei dem sie sich etwas trauen – wie z. B. aus<br />
sich herausgehen.<br />
Zugänge:<br />
• Einstieg: Handpuppen erzählen – unter anderem - biblische Szenen – machen neugierig auf mehr und<br />
locken zur weiteren Auseinandersetzung;<br />
• Handpuppen stellen biblische Szenen dar – Personen/Kinder führen die Figuren, verändern Szenen,<br />
verinnerlichen Inhalte, sprechen ihre eigenen Texte, o.ä.<br />
Verschiedene Arten von Puppen für das biblische (Hand)puppenspiel:<br />
Handpuppen (Stoff), Fingerpuppen (Filz), Sockenpuppen, Knotenpuppen, Scheibenkopfpuppen mit Tuch-<br />
oder Kegelkörper, Kochlöffelpuppen, Stöckchenpuppen (werden von oben geführt), Stabpuppen, große<br />
Flachpuppe, Schattenpuppen, ...<br />
Bastelanleitungen im Internet:<br />
http://www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/buehne-theater-sockenpuppen-basteln.html<br />
http://cyberhexe1.piranho.de/kochloeffelpuppen.htm<br />
http://www.ene-mene-fi t.de/theater-machen/das-material<br />
Tipps zur Handhabung von Puppen:<br />
Einfache Sprache, wenig eigene Mimik<br />
• klare Bewegungen<br />
• klare Unterscheidung zwischen eigenem Sprechen und Sprache der Puppe<br />
• Puppe anschauen wenn sie spricht (lenkt die Aufmerksamkeit auf die Puppe)<br />
• bei Einsatz einer Bühne, Publikum nicht aus den Augen verlieren<br />
Praktische Überlegungen:<br />
• Nicht immer ist die Aufführung von fertigen Szenen von längerer Dauer das Ziel – Spielsequenzen von<br />
fünf Minuten genügten oft schon, um eine Stimmung zu verwandeln oder den Zugang zu einem Thema<br />
zu ermöglichen.
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
• Kindern keinen fertigen Text zum „Nachspielen“ vorgeben – nur so wird es gelingen, dass miteinander<br />
ein neues Verständnis der biblischen Texte entwickelt wird. Welche Schwerpunkte (Auswahl der Szenen,<br />
Dauer des Ausspielens einzelner Szenen, Darstellen einzelner Personen, ...) gesetzt werden, entscheidet<br />
das Vorbereitungsteam bzw. die Kindergruppe.<br />
• Aufführungen brauchen gelegentlich besondere Effekte (Hintergrundbilder, Gegenstände z.B. Gründpfl<br />
anze als Baum für Zachäus, unterschiedliche Beleuchtung für Tag/Nacht, Geräusche: Donnergrollen,<br />
Wasserrauschen, ... oder Musik steigern Aufmerksamkeit und Spannung. Hier können auch jene Personen<br />
eingesetzt werden, die keine Puppe spielen wollen oder können.<br />
Erarbeitung einer biblischen Szene für das Spiel (Idee einer Anleitung)<br />
• die Kernszene/das Spannende an der Stelle (persönliche Zugänge und Auseinandersetzung)<br />
• die handelnden Figuren festlegen/Schwerpunkte<br />
• Handpuppen auswählen (auf Charaktere achten – möglicherweise abändern)<br />
• Hinführung – Hauptteil – Ausklang (Ablauf der Szene)<br />
• Sprechtexte erfi nden und evtl. verschriftlichen<br />
• Rollen verteilen<br />
• Aufgaben für Leute überlegen, die keine Rolle übernehmen können/wollen<br />
Anna Kirchweger (nach Barbara Kreuzmayr-Rö.) November 2011; Kinderliturgiestudientag, Kath.Jungschar/Kinderpastoral d. <strong>Diözese</strong> <strong>Linz</strong>.<br />
Schlange: Ssss...., ach ist das hier auf dem Baum ein schönes, ruhiges, schattiges<br />
Plätzchen, hier war ich schon öfter (rollt sich ein).<br />
Habe mich vorhin in die Stadt, sie heißt Jericho, geschlängelt.<br />
Das war gar nicht so einfach bei der dicken Stadtmauer, musste am Zollhaus vorbei.<br />
Ssss..., das ist aber die einzige Möglichkeit in die Stadt hineinzukommen.<br />
Ja, das ist nicht so wie bei euch, wo ganz viele Straßen in die Stadt führen.<br />
Hier ist aus vielen Steinen eine hohe Mauer rund um die Häuser gebaut worden als<br />
Schutz gegen Räuber.<br />
Es gibt hier einen großen Eingang, der ist aber bewacht. Am Eingangstor steht ein<br />
Zollhaus, ein Mann, der Zöllner, paßt auf wer in die Stadt will. Alle Leute müssen<br />
ihm Geld geben (das heißt hier Schekel), damit sie mit ihren Sachen in die Stadt dürfen.<br />
Der Zöllner verdient viel Geld, weil viele Leute in die Stadt kommen. Einen Teil<br />
des Geldes muß er an den Kaiser abgeben, wenn der Zöllner mehr verlangt, kann<br />
er es behalten.<br />
Ah, jetzt werde ich aber ein bisschen schlafen! (Kurze Pause)<br />
Hey, wer schüttelt denn da am Baum herum, ich fall ja gleich runter. Ha, da<br />
klettert jemand auf meinen Baum – Unverschämtheit!<br />
Ach, das ist ja Zachäus – der Zöllner. Was will der denn hier?<br />
Ach du je, was ist denn da unten los. Wo kommen denn die vielen Menschen her?<br />
Was? Seid mal still – der Zachäus murmelt was.<br />
Zachäus: Oh, ich bin so klein, aber ich will unbedingt Jesus sehen. Alle Leute erzählen von<br />
ihm und dass er so viel Gutes tut. Ja, hier auf dem Baum kann ich gut sehen.<br />
Vielleicht kann ich ja auch hören, was er erzählt.<br />
Seite 47
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 48<br />
Schlange: Sssss...., du meine Güte, können Menschen laut sein.(Hinweis: Wir erzählen alle<br />
jetzt mal gleichzeitig was)<br />
Zachäus: Schade, ich wäre so gern dabei, aber die Leute<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Schlange: Ssss...., der Zachäus ist ja ganz schön traurig. Ja,ja, ich weiß wie das ist, wenn man keinen<br />
Freund hat - mich mag auch kaum ein Mensch. He, na nu, die Menschen bleiben ja stehen<br />
– hier am Baum. Jetzt bin ich aber gespannt, sssss.<br />
Zachäus Oh, Jesus bleibt stehen?<br />
Jesus: Zachäus, Zachäus komm von dem Baum herunter, heute will ich dein Gast sein.<br />
Zachäus: Wie? Was? Bei mir, Herr, wollt ihr Gast sein, oh wie ich mich freue!<br />
Jesus: Komm nur herunter, es ist mein Wunsch.<br />
Schlange: Das gibt`s doch nicht, dieser Jesus ist schon ein toller Mann. Alle Leute mögen Zachäus<br />
nicht, weil er ihnen so viel Geld abnimmt (Hinweis Seid alle mal ärgerlich). Aber Jesus<br />
möchte sein Gast sein. Toll!!!!! Aber Moment, was sagt Zachäus?<br />
Zachäus: Herr, die Leute haben doch recht, ich bin ein schlechter Mensch. Aber, überall wo ich<br />
jemanden betrogen habe, werde ich es 4-fach zurückgeben.<br />
Schlange: Das gibt`s doch nicht, sssss, sssss. Zachäus will allen Leuten ihr Geld zurückgeben.<br />
Jesus: Zachäus, Gott hat dich und deine Familie lieb gewonnen und deshalb bin ich zu dir gekom-<br />
men, damit auch die gerettet werden, die verachtet werden und keine Freunde fi nden<br />
Schlange: Toll, Jesus bietet allen Freundschaft an, auch wenn man mal was Falsches gemacht hat. Ob<br />
ich wohl auch jemand fi nde, der mich mag? Einen Freund habe ich ja, und ihr auch. Wisst<br />
ihr wer das ist?<br />
Kinder Jesus.
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Workshop 9 Sonja Riha<br />
„GOTTFLAMME DU SCHÖNE“ – EINE SINNLICHE BEGEGNUNG MIT GOTT<br />
1 Begrüßung, Vorstellrunde<br />
2 Ankommen:<br />
Lockerungsübungen<br />
Körpergebet „Ich trete ein in den Atem-Raum Gottes“ (nach P. Hans Eidenberger)<br />
3 <strong>Gottesbilder</strong>:<br />
„Du sollst dir kein Gottesbild machen ...“ Ex 20,4 - ... nichts, kein Bild, keine Statue sollen wir Menschen absolut<br />
setzen. Und doch brauchen wir Menschen Vorstellungen von dem, was wir Gott nennen. Im Laufe der<br />
Menschheitsgeschichte sehr unterschiedlich, im Christentum selber sehr viele, unterschiedliche Namen, Bilder,<br />
Bezeichnungen. Auch im Laufe eines Menschenlebens ändert sich diese Vorstellung von Gott meistens.<br />
In der Bibel fi nden sich viele unterschidliche Vorstellungen von Gott: Gott, der die Welt geschaffen hat; der<br />
mit seinem Volk mitzieht; der es aus der Knechtschaft in Ägypten befreit hat; Gott als Vater, aber auch als<br />
Mutter; Gott als Hirte; als König und Feldherr; als Fels in der Brandung und schützende Burg; ...<br />
Jedes Bild zeigt einige Aspekte von Gott auf, kann aber nie alles abdecken, bleibt immer nur bruchstückhaft<br />
– Weite des Gottesbildes!<br />
Meditation/Stille und zu folgenden Satzanfängen in sich selber hineinhören, hineinspüren:<br />
Wenn ich Gott sage, dann meine ich ...<br />
Wenn ich zu Gott bete, dann bete ich zu ...<br />
Gott stelle ich mir vor als …<br />
Arbeitsblatt „<strong>Gottesbilder</strong>“:<br />
gemeinsam durchgehen, mit den eigenen Bildern,<br />
Gedanken dazu vergleichen – Austausch<br />
<strong>Lied</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong> (Gottesnamen-<strong>Litanei</strong>): singen<br />
Pause<br />
<strong>Lied</strong>: Bewahre uns Gott<br />
Stationen:<br />
In den 4 Ecken des Raumes wurden 4 Plätze vorbereitet mit unterschiedlichen Materialien, um mittels unserer<br />
Sinne bzw. auf kreative Weise Gott näher zu kommen, zu entdecken.<br />
Malen, mit Legematerialien arbeiten, schreiben, Düfte, Öle, Gaben aus der Natur – durch den Raum wandern<br />
und an den verschiedenen Ecken oder auch an nur einer Ecke verweilen.<br />
Dazu gab es auch verschieden Gebete zur Auswahl.<br />
Liturgischer Abschluss:<br />
<strong>Lied</strong>: Bewahre uns Gott<br />
Austausch: evt. Text vorlesen, eigene Gedanken erzählen, Bilder herzeigen, …<br />
Segen: eine/r nach der/dem anderen wird mit Weihrauch „umräuchert“ und dazu der Satz gesprochen<br />
„Der Duft Gottes/der Atem Gottes hülle dich ein“<br />
Seite 49
Hirte "Ich bin der gute Hirte ..." (Joh<br />
10,11; Ps 23)<br />
Herr<br />
Mutter Hos 11<br />
Gott<br />
Göttin<br />
Christus<br />
Baum "Sie werden wieder in<br />
meinem Schatten w<strong>ohne</strong>n." (Hos<br />
14,8)<br />
Vater "Wie mich der Vater geliebt hat,<br />
so habe auch ich euch geliebt."<br />
(Joh 15,9)<br />
Quelle "Denn bei dir ist die Quelle des<br />
Lebens." (Ps 36,10)<br />
Wort "Im Anfang war das Wort und<br />
das Wort war bei Gott, und das<br />
Wort war Gott." (Joh 1,1)<br />
Barmherziger Vater Lk 15,11-32<br />
Geborgenheit<br />
Barmherzigkeit/Erbarmen: rachamim Hos 11<br />
Gefährtin<br />
Leben "Ich bin die Auferstehung<br />
und das Leben." (Joh 11,25)<br />
König<br />
Licht<br />
Richter<br />
Geliebter<br />
Freund<br />
Herrscher<br />
Freundin<br />
Hebamme "Du bist es, der mich aus dem<br />
Schoß meiner Mutter zog, mich<br />
barg an der Brust meiner Mutter.<br />
(Ps 22,10)<br />
Geheimnis<br />
Gebärende "Wie eine Gebärende will ich nun<br />
schreien, ich schnaube und<br />
schnaufe." (Jes 42,14b)<br />
Weg<br />
Ruach: Sturm, Wind, Atem, Lebenskraft, Geist<br />
Gottes, Gotteskraft<br />
Tür "Ich bin die Tür; wer durch mich<br />
hindurchgeht, wird gerettet<br />
werden." (Joh 10,9)<br />
Ich-bin-da "Da antwortete Gott dem Mose:<br />
Ich bin der Ich-bin-da." (Ex 3,14)<br />
Weisheit "Eingeweiht in das Wissen Gottes,<br />
bestimmt sie seine Werke." (Weish<br />
8,4)<br />
Atem<br />
Höhle<br />
der Lebendige<br />
die Lebendige<br />
Feuer "Die Erscheinung der<br />
Herrlichkeit des Herrn auf dem Gipfel<br />
des Berges zeigte sich vor den Augen<br />
der Israeliten wie verzehrendes<br />
Feuer." (Ex 24,17)<br />
DU<br />
Urgrund alles Seins<br />
DU<br />
Erlöser<br />
der Ewige<br />
die Ewige<br />
Befreier "Ich bin Jahwe, dein Gott, der<br />
dich aus Ägypten geführt hat, aus<br />
dem Sklavenhaus." (Ex 20,2)<br />
Schöpfer "Im Anfang schuf Gott Himmel und<br />
Erde." (Gen 1,1)<br />
der Heilige<br />
die Heilige<br />
Rufender "Das Wort des Herrn erging an<br />
mich." (Jer 1,4)<br />
Schöpferin "Im Anfang schuf Gott Himmel und<br />
Erde." (Gen 1,1)<br />
Fels<br />
Richterin<br />
Zusammenstellung, Sonja Riha, Nov. 2011<br />
Bundesgott "Hiermit schließe ich meinen<br />
Bund mit euch und mit euren<br />
Nachkommen." (Gen 9,9)<br />
Burg<br />
Kraft in mir
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
<strong>Gottesbilder</strong>-<strong>Litanei</strong> (<strong>Lied</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong>):<br />
Du bist Ursprung, du bist Quelle,<br />
du die Mitte, du die Fülle,<br />
du bist unser Grund:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du bist unser Herr und Schöpfer,<br />
wir der Ton und du der Töpfer.<br />
Du hauchst Leben ein:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du bist Freude, Sinn und Glück,<br />
alles kehrt zu dir zurück,<br />
du bist unser Ziel:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Bist ein Vater, der uns liebt,<br />
der uns unsre Schuld vergibt,<br />
wartest stets auf uns:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du bist Name und Gesicht,<br />
Wort, das in die Welt sich spricht,<br />
du wohnst unter uns:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du bist Feuer, du bist Kraft,<br />
Geist, der neues Leben schafft,<br />
Atem für die Welt,<br />
Du, Gott für uns.<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Du bist Freundin, Trost und Mut,<br />
unsre Sehnsucht Feuersglut,<br />
Gott, Geliebte du:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du bist Freiheit, du bist Weg,<br />
du der Freund, der mit uns geht,<br />
Wolke, die uns führt:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du bist Hirte und Vertrauen,<br />
du, auf den die Armen bauen,<br />
du, der Schwachen Halt:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du bist Hoffnung, du bist Licht,<br />
Quelle unsrer Zuversicht,<br />
Gott, der Zukunft gibt:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du bist ferne und doch nah,<br />
immer für uns Menschen da,<br />
bist wie Brot für uns:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du, den wir oft nicht verstehen,<br />
den wir nicht mit Augen sehen,<br />
fremd und rätselhaft:<br />
Du, Gott für uns.<br />
Du bist Mutter, die gebiert,<br />
Liebe, die zur Fülle führt,<br />
Gott, die Leben schenkt:<br />
Du, Gott für uns Hans Waltersdorfer<br />
Seite 51
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 52<br />
GEMEINSAMER ABSCHLUSS<br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Begrüßung zum Abschluss:<br />
Am <strong>Ende</strong> unseres gemeinsamen Kinderliturgie-Tages kommen wir nochmal zusammen, richten uns auf<br />
unsere Mitte aus, die uns das Leben gibt.<br />
Am <strong>Ende</strong> dieses Tages, am <strong>Ende</strong>s dieses Weges bist du selber dann das Ziel, du der du das Leben gibst...<br />
<strong>Lied</strong>: Voll Vertrauen...<br />
Besinnung:<br />
Am <strong>Ende</strong> dieses Weges bist du selber dann das Ziel, du der du das Leben gibst...<br />
Wir richten uns, unser Leben aus auf ein Ziel, auf eine Mitte hin und wir feiern es.<br />
Wenn wir Kinderliturgie feiern und vorbereiten, bringen wir uns, unser Leben ein.<br />
Wenn wir uns aber an den letzten Satz aus dem Evangelium erinnern:<br />
„Wird der Menschensohn, wenn er kommt, noch Glauben vorfi nden?“,<br />
dann trifft das die Verunsicherung, die uns manchmal packt.<br />
Die Frage nach dem Glaubensverlust der Gesellschaft ist also so alt wie das Evangelium selbst.<br />
Und oft wird diese Frage reduziert auf die weniger werdende Zahl der KirchenbesucherInnen.<br />
In der Kinderliturgie geht es nicht um Zahlen und darf auch nicht vorrangig das Ziel haben,<br />
die Kirche wieder zu füllen. Kinderliturgie ist viel elementarer:<br />
Wir wollen den Kindern einen Raum bieten, wo sie Stille erleben können,<br />
wo sie ihre Fragen formulieren können, wo sie ins Vertrauen hineinwachsen,<br />
wo sie sich aufgehoben fühlen in der Liebe Gottes.<br />
Da geht ein Weg weiter, der mit der Taufe beginnt, wo uns zugesagt ist:<br />
Du bist meine geliebte Tochter, du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Gefallen gefunden. Und als<br />
solche sind wir Zeichen Gottes in der Welt, stehen ein für einen Glauben, der sich nicht messen lässt an<br />
Zahlen, sondern in der Luft liegt.<br />
Text: Die neue Hoffnung<br />
„Es ist nicht zu leugnen: Was viele Jahrhunderte galt, schwindet dahin.<br />
Der Glaube, höre ich sagen, verdunstet.<br />
Gewiss, die wohlverschlossene Flasche könnte das Wasser bewahren.<br />
Anders die offene Schale: Sie bietet es an.<br />
Zugegeben, nach einiger Zeit fi ndest du trocken die Schale, das Wasser schwand.<br />
Aber merke: Die Luft ist jetzt feucht.<br />
Wenn der Glaube verdunstet, sprechen alle bekümmert von einem Verlust.<br />
Und wer von uns wollte dem widersprechen!<br />
Und doch: Einige wagen trotz allem zu hoffen. Sie sagen:<br />
Spürt ihr`s noch nicht?<br />
Glaube liegt in der Luft!“<br />
Lothar Zenetti
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011<br />
Abschlussritual:<br />
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Im Kreuzzeichen erinnern wir uns im Gottesdienst immer wieder an die Taufe,<br />
an die Zusage der Liebe Gottes für mich, für dich.<br />
Ich lade ein, als Abschluss hier nochmal bewusst zur Mitte zu kommen,<br />
mit dem Wasser des Lebens ein Kreuzzeichen zu machen und euch den Text „Die neue Hoffnung“ als<br />
Bestärkung mit nach Hause zu nehmen.<br />
Singen wir dazu von unserer Hoffnung, unserer Freude...<br />
<strong>Lied</strong>: Meine Hoffnung und meine Freude<br />
Mit dieser Zuversicht, dass Gott immer bei uns ist, verabschiede ich mich von ihnen.<br />
Danke fürs dabei sein und kommen Sie gut nach Hause. Auf Wiedersehen!<br />
Michaela Luger<br />
Seite 53
„In deinem Namen wollen wir“<br />
Seite 54<br />
NOTIZEN<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeberin: Kath. Jungschar / Kinderpastoral / Diözesaner Arbeitskreis für Kinderliturgie<br />
Zusammenstellung: Mag. a Michaela Luger<br />
Layout: Helene Manzenreiter<br />
Alle: Kapuzinerstraße 84, 4020 <strong>Linz</strong><br />
KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />
12. November 2011
DOKUMENTATION<br />
Kapuzinerstraße 84, A-4020 <strong>Linz</strong><br />
Telefon: 0732/7610-3342<br />
Fax: 0732/7610-3779<br />
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