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Gottesbilder-Litanei (Lied ohne Ende) - KJS Diözese Linz

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S T U D I E N T A G K I N D E R - U N D F A M I L I E N - G O T T E S D I E N S T<br />

Samstag, 12. November 2011<br />

Bildungshaus Schloss Puchberg<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Gottesdienst feiern mit Kindern - Dokumentation


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

VORWORT<br />

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer!<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Dezember 2011<br />

Mit großer Freude präsentiere ich Ihnen diese Dokumentation des Kinderliturgie-Studientages 2011. Die<br />

Rückmeldungen zum Referat am Vormittag von Rektor Dr. Christoph Baumgartinger und zu den Workshops<br />

am Nachmittag waren großteils sehr, sehr positiv. Ebenso die Rückmeldungen zur Organisation des<br />

Studientages. Danke dafür und besonders auch für Ihre Ideen und Anregungen.<br />

Bedanken möchte ich mich auch bei den Mitgliedern des diözesanen Kinderliturgie-Arbeitskreises und dem<br />

Team der Kinderbetreuung für die gute und engagierte Zusammenarbeit, sowie bei Helene Manzenreiter<br />

für die organisatorische Unterstützung.<br />

Für uns beide war es die erste Veranstaltung in dieser Größenordnung und ich freue mich über den<br />

reibungslosen Ablauf und die gute Zusammenarbeit. Danke!<br />

Sie fi nden in dieser Dokumentation das Referat von Dr. Baumgartinger, den Ablauf der Wort-Gottes-Feier,<br />

die <strong>Lied</strong>er und Texte dazu, die <strong>Lied</strong>er vom Einsingen und von Dr. Baumgartinger, sowie Einblicke in die<br />

Workshops durch Zusammenfassungen, Arbeitshilfen oder Beispiele.<br />

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und dass Ihr gemeinsames Feiern immer wieder zur<br />

Kraftquelle der Lebensfreude wird.<br />

Michaela Luger<br />

Referentin für Kinderpastoral und Jungscharseelsorgerin<br />

Der Kinderliturgie-Studientag 2012 findet am Samstag, 20. Oktober 2012 im Bildungshaus<br />

Schloss Puchberg statt.<br />

Als TeilnehmerIn des heurigen Studientages bekommen Sie eine Einladung zugeschickt. Falls Sie diese nicht<br />

benötigen, teilen Sie uns das bitte mit! 0732/7610-3342; kjs@dioezese-linz.at<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Vorwort Seite 1<br />

Referat: „Ach hättet ihr mich halt Gott getauft!“ Seite 2-8<br />

Wort-Gottes-Feier Seite 9-12<br />

Einsingen - <strong>Lied</strong>er Wort-Gottes-Feier Seite 12-15<br />

Workshops Seite 16-51<br />

Gemeinsamer Abschluss Seite 52<br />

Seite 1


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 2<br />

REFERAT<br />

„IN DEINEM NAMEN WOLLEN WIR“<br />

Gottesdienst feiern mit Kindern<br />

Christoph Baumgartinger<br />

1. Was feiern wir da eigentlich mit Kindern?<br />

1.1. Sie nehmen sich Zeit, …<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Ihr Kommen hat vermutlich verschiedene Gründe bzw. Motive: Manche werden auf neue Ideen für ihre<br />

Arbeit im Kinderliturgie-Kreis wünschen oder zumindest eine Portion Motivation, andere möchten vielleicht<br />

ihr liturgisches Knowhow steigern. Manche beschäftigt vielleicht die Frage, was man tun kann, damit<br />

Gottesdienste für Kinder nicht langweilig sind und dabei doch Feiern bleiben bzw. was helfen könnte,<br />

dass Kinder ein Gespür für religiöse Feiern bekommen. Wieder andere könnte die Frage beschäftigen, wie<br />

Liturgie für Kinder ein „bewohnbarer Ort“, eine „tiefe Erfahrung“ oder ein Zugang zur Kirche werden kann.<br />

Mit diesen Fragen schauen wir bereits in die Richtung, die uns das 2. Vatikanum hinsichtlich der Liturgie<br />

gegeben hat. Einige Zitate aus der Liturgiekonstitution sollen das verdeutlichen:<br />

- Es soll jeder (Feierleiter/in oder Mitfeiernde) „nur das und all das tun, was ihm von der Natur der Sache<br />

und gemäß der liturgischen Regeln zukommt.“ (SC 28)<br />

- „bewusste, tätige, fruchtbringende Teilnahme“ (SC 14)<br />

- „Sie empfangen den Geist der Kindschaft, indem wir rufen ‚Abba, Vater‘ (Röm 8,15).“ (SC 6)<br />

- „Liturgie ist Höhepunkt und Quelle kirchlichen Tuns“ (SC 10)<br />

- Liturgie möge das „christliche Leben unter den Gläubigen mehr und mehr vertiefen“ (SC 1)<br />

1.2. Nochmals: Wofür nehmen Sie sich Zeit?<br />

Dazu drei Gedankenschritte:<br />

• Kind Gottes sein und immer mehr werden<br />

Beim Apostel Paulus lesen wir: „Denn ihr habt nicht den Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass<br />

ihr euch noch immer fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den<br />

Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater. … Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; wir sind Erben Gottes und<br />

Miterben Christi…“ (Röm 8,15ff)<br />

Das Vater-Sohn-Verhältnis (Eltern-Kind-Verhältnis) als Analogie für das Gott-Mensch-Verhältnis zu verstehen,<br />

was damals etwas gänzlich Neues, etwas geradezu Unglaubliches. Jesus hat die Dimension der unbedingten<br />

Liebe, der Trotz-allem-Liebe eröffnet und die Eltern-Kind-Liebe als Erfahrungsraum der Gottesliebe<br />

qualifi ziert.<br />

Unsere Gotteskindschaft ist allerdings kein statischer Zustand, der mit der Taufe „fertig“ gegeben wäre.


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Unsere Gotteskindschaft soll wachsen und sich vertiefen: „Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen,<br />

sind Söhne Gottes.“ (Röm 8,14)<br />

• Liebe: Raum zur Menschwerdung<br />

Liturgie schenkt uns den Geist der Gotteskindschaft, das heißt sie führt uns ein in die Liebe Gottes zu uns<br />

Menschen und eröffnet uns damit einen unvergleichlichen Raum zu unserer eigenen Menschwerdung.<br />

Über die Liebe als Raum zum Menschwerden hat M. Frisch Tiefgründiges gesagt: „Eben darin besteht ja die<br />

Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem<br />

Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt,<br />

sich wie verwandelt fühlt, wie entfaltet, und dass auch dem Liebenden sich alles entfaltet, das Nächste, das<br />

lang Bekannte. Die Liebe befreit aus jedem Bildnis. Das ist das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich<br />

Spannende, dass wir mit den Menschen, die wir lieben nicht fertig werden: weil wir sie lieben, solange wir sie<br />

lieben.“ Was wir Menschen immer nur begrenzt zustande bringen, dürfen wir von Gott unbegrenzt glauben:<br />

Er hält es aus, dass wir rätselhaft sind. Er macht sich von uns kein fi xes Bild, er legt uns nicht fest, sondern<br />

schenkt uns durch seine Liebe den Raum, uns zu entfalten, zu entwickeln. (Max Frisch, „Tagebuch“ 1946-<br />

1949, 31f)<br />

• „Mahl der Sünder“ (Sieger Köder)<br />

Dieser Gedanke ist mit Blick auf Christus noch zu vertiefen: Sie kennen dieses Bild „Das Mahl der Sünder“<br />

von S. Köder vermutlich: Sehr unterschiedliche Menschen haben am Tisch Jesu Platz genommen. Offensichtlich<br />

erhoffen Sie sich für ihren Hunger nach Leben von ihm „Nahrung“. Das Bild zeigt einen stillen Moment:<br />

Jesu offene, austeilende Hände (mehr sieht man von ihm nicht) lassen alle innehalten. Es offenbart<br />

sich in dieser Geste sein Wesen: Er lebt das Für-Sein (Opfer), das nicht besorgt für sich behält. Es ist eine<br />

Lebensart jenseits besorgter Selbsterhaltung und „jenseits der Begierde, an sich zu reißen und zu behalten“<br />

(Phil 2,6f). Jesu Dasein ist zu verstehen „von der Weise her, in der Liebe allein anwesend sein kann als freies<br />

Sich-Gewähren und Sich-Schenken eines Ich an ein Du.“ (J. Ratzinger, 1976) Man kann ahnen, was „Reich<br />

Gottes“ meint.<br />

Die Eucharistiefeier ist also keine Konsumereignis im Sinne von: Ich nehme und gehe. Sie holt uns vielmehr<br />

hinein in die Lebensart Jesu Christi: Von ihm durch sein Brot, das er selbst ist, beschenkt und gestärkt,<br />

gehen wir, um gemäß seiner Lebensweise zu leben.<br />

1.3 Liturgie ist kostbare Zeit mit Kindern!<br />

Liturgie ist kostbare Zeit – für uns Erwachsene wie für die Kinder. Die Einführung der Kinder in Liturgie und<br />

Eucharistie muss eingebunden sein in die „gesamte menschliche und christliche Erziehung“.<br />

(Direktorium für Kindermessen, Nr. 8) – dazu noch drei Impulsgedanken:<br />

• Unter dem Dach welcher Geschichten w<strong>ohne</strong>n Kinder?<br />

Kinder wachsen heute mit einer Unzahl an sehr verschiedenen Geschichten auf (in Medien aller Art). Wir<br />

haben kaum die Möglichkeit, das konsequent zu steuern. Allerdings können wir dafür sorgen, dass bestimmte<br />

Erzählungen darin nicht fehlen: die Schöpfungsgeschichte, die Vision des Propheten Jesaja (Blinde<br />

werden sehen…), die Psalmen, die Freiheitsgeschichte vom Auszug aus Ägypten, die Bergpredigt usw.<br />

„Du berufst dich damit auf eine alte Sprache, die schon viele vor Dir gesprochen haben und mit der sich schon<br />

viele das Leben herbeigewünscht haben. Man kann leichter sprechen, man kann leichter hoffen und glauben,<br />

wenn man in den Fluss dieser alten Sprache steigt, der schon viele getragen hat.“ (F. Steffensky an seine<br />

Enkelkinder) Man kann kurz sagen: Christsein heißt, unter dem Dach christlicher Glaubensgeschichten zu<br />

w<strong>ohne</strong>n.<br />

Seite 3


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 4<br />

• Gottesdienst als Anstoß für religiöse Erziehung in Familie<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Das Feiern des Gottesdienstes erleichtert es, über Glauben und Religiöses ins Gespräch zu kommen: Dort<br />

gehörte biblische Erzählungen können wiederholt, das Beten und Feiern weitergeführt werden. Der Segen<br />

(Kreuzzeichen) und andere religiöse Rituale (Brauchtum) lassen sich in die familiäre Lebens- und Feierkultur<br />

integrieren. Wie heißt es in Exuperys „Der kleine Prinz“: „‘Es wäre besser gewesen, du wärst zur selben<br />

Stunde wiedergekommen‘, sagte der Fuchs. … Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann<br />

mein Herz da sein soll… Es muss feste Bräuche geben‘.“<br />

• Generationsübergreifende Katechese (A. Biesinger)<br />

A. Biesinger (Religionspädagoge an der Uni in Tübingen) hat immer wieder erläutert, dass gerade das Feiern<br />

und die Vorbereitung von Feiern Anlässe bietet, das, was wir glauben, besser verstehen zu versuchen –<br />

nach dem Motto: Wenn ich es dir erläutern kann, habe ich es besser verstanden. Schließlich sind wir alle,<br />

Jung und Alt, Schüler Gottes (Joh 6,45). „… (dann) habe ich mir mit den beiden kleinen Kindern vorgenommen:<br />

Mit denen werde ich wieder groß. Ich gehe wieder zurück auf deren Ebene und versuche mit ihren Augen<br />

zu sehen, ich versuche, mich auf ihre Höhe einzustellen und zu schauen, wie sieht dort das Leben aus? Ich<br />

versuchte, mit ihnen mitzugehen. Das hat mir eine Menge von Erfahrungen beschert und ein bisschen auch die<br />

Rückkehrt in meine eigene Kindheit.“ (W. Schmid, Philosoph)<br />

2. Wie feiern wir mit Kindern?<br />

„Die Zeremonie hatte einen verwandelt, vom ersten Musikstück an nahm sie einen gefangen und richtete den<br />

Blick aus auf die langsamen Bewegungen der Geistlichen am Hochaltar. So war der Blick für Stunden fi xiert,<br />

und während man jede Einzelheit genau verfolgte, rückte einen die Musik immer näher heran an das Geschehen.<br />

Das laute Singen, das deklamierende Beten – sie machten aus dem schmächtigen, unsicheren Kindskörper<br />

einen erregten, gebannten Körper für die großen Momente.“ (H.-J. Ortheil, Die Erfi ndung des Lebens)<br />

2.1. Wir feiern liturgisch (kirchlich geordnet), nicht privat<br />

• Mit überlieferten Texten, Riten, <strong>Lied</strong>ern UND mit anderen Menschen<br />

Solches Feiern birgt große Chancen, aber auch Schwierigkeiten und Probleme – z.B. dass Rituale als<br />

gleichbleibende Formen langweilig und fad werden können und das, was andere als schön, passend,<br />

feierlich empfi nden, nicht geteilt werden kann. F. Steffensky erinnert deswegen an den grundlegenden Wert<br />

der Überlieferung:<br />

„Der (alte) Text borgt mir Erfahrungen. Menschen lernen nicht nur an sich selber, durch die eigenen Irrtümer,<br />

Niederlagen und Erfolge. Sie lernen auch aus fremden Erfahrungen. … Unsere Hoffnung kommt zustande,<br />

indem wir die Realisation der Hoffnung von anderen wahrnehmen. Ich kann noch nicht über Mauern springen<br />

(Ps 18), aber es hat in der Geschichte der Gruppe, zu der ich mich zähle, schon Menschen gegeben, denen<br />

es gelungen ist. Ich mache mir ihre Erfahrung so sehr zu eigen, dass ich mit dem Psalm sprechen kann: Du<br />

hast uns aus Ägypten geführt. … Der Gottesdienst ist nur begrenzt dazu da, uns eine Heimat zu sein. Ich<br />

lobe die Fremde. Im Gottesdienst werde ich in ein Land geführt, in dem ich noch nicht war. Es besteht aus<br />

fremden Texten, <strong>Lied</strong>ern und Gesten. Und ich werde befreit davon, im Eigenen und Gewohnten zu ersticken.<br />

Der Gottesdienst ist gut, wenn er Fremde und Heimat für alle ist. … Wenn ein Gottesdienst für alle ist, wird er<br />

notwendigerweise ein Stück Kühle für die einzelnen haben.“


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

2.2. Kinderfähige Liturgie<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Damit Kinder liturgiefähig werden, muss sich die Liturgie auch als kinderfähig erweisen:<br />

• Ein kurzer Blick ins „Direktorium für Kindergottesdienste“:<br />

- Immer nur Unverständliches beeinträchtigt rel. Entwicklung (Nr. 2)<br />

- Der Fassungskraft der Kinder entsprechend (Nr. 14)<br />

- Abkürzungen, Auslassungen, Auswahl besser geeigneter Textstücke (Nr. 3)<br />

- Möglichst viele Kinder sollen besondere Aufgaben übernehmen (Nr. 22)<br />

- Orationen des Messbuches an Verständnis der Kinder anpassen (Nr. 51)<br />

• Sind für die Planung grundsätzliche Fragen geklärt?<br />

- Gottesdienst mit Kindern und wenigen Erwachsenen ODER<br />

- Gottesdienst mit Erwachsenen und wenigen Kindern?<br />

- Wie alt sind Kinder?<br />

- Familienmesse?<br />

- Jugendmesse?<br />

- Eigener Kindergottesdienst (Kinderkirche)? – Welche Form?<br />

- Eigener Wortgottesdienst, ab Gabenbereitung gemeinsam?<br />

- Kinderelement im Sonntagsgottesdienst?<br />

• Ein lebendiger Kinderliturgie-Kreis?<br />

- Erfahrung + Routine + Kreativität + Innovation?<br />

- Ein offener oder eher geschlossener Kreis?<br />

- Welche Stimmung, welche Motivation?<br />

2.3. Checkliste für die Vorbereitung<br />

• Feiern<br />

- Kommt der Feiercharakter zum Tragen? „Nach dem Bejahbaren suchen und Ja sagen“ (J. Werbick)<br />

- Hat die Feier ihren Sinn in sich oder bestimmt sie ein „um zu“?<br />

- Vermeiden wir Lehrhaftigkeit? (Direktorium Nr. 13)<br />

- Können wir zu viele Disziplinierungen vermeiden?<br />

- …<br />

• Feierleitung<br />

• Texte<br />

- „Passt“ die Bibelstelle, die Adventgeschichte usw.?<br />

- Passen die gewählten Texte zusammen?<br />

(Man soll nicht von einer Geschichte anstatt oder als Lesung reden.)<br />

Seite 5


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 6<br />

- Sind Kyrie-Rufe wirklich Kyrie-Rufe?<br />

- Ehrliche Fürbitten oder versteckte Moralapelle?<br />

- Wer liest?<br />

- Von welchem Platz aus wird gelesen?<br />

- Von einem Zettel, aus einem Buch?<br />

- …<br />

• Rituale/Symbolhandlungen -<br />

Sichtbares und Unsichtbares<br />

- Wie das Wort Gottes hervorheben?<br />

- Was bildet die „Mitte“ im profanen Feierraum?<br />

- Wie liturgische Haltungen pfl egen?<br />

- Wie das Anfangen und das Beenden einer Feier begehen?<br />

- …<br />

• <strong>Lied</strong>er<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

- Passt das <strong>Lied</strong> wirklich?<br />

- „Lasst uns miteinander“ zum „Heilig“?<br />

- Was nach der Lesung singen?<br />

- Sind es „gute“ <strong>Lied</strong>er?<br />

Was „künstlerisch ungenügend, allzu mittelmäßig oder kitschig“ ist, soll vermieden werden (SC 124)<br />

• Bilder<br />

- Sind es verständliche und qualitätsvolle Bilder?<br />

ABSCHLUSS<br />

„Wenn wir uns zum Gebet vor dieses Bild knieten, ereignete sich jedes Mal etwas Merkwürdiges. Schaute ich<br />

nämlich auf das Bild, wurde die Kirchenstille ringsum um einige Grad stiller, nur noch die feinsten Geräusche<br />

waren zu hören, das leise Knistern der brennenden Kerzen oder ein Holzknarren, irgendjemand hatte den<br />

Finger auf den Mund gelegt und allem Lebendigen befohlen, stiller und immer stiller zu werden. Je stiller alles<br />

wurde, umso deutlicher strahlte das Marienbild auf, so dass ich schließlich sehr ruhig wurde und nur noch in<br />

das Gesicht der schönen Maria starrte, als würde ich von ihm in eine Hypnose der Stille versetzt. In dieser Hypnose<br />

begann ich zu beten, aber nicht so, dass ich mir bestimmte Wort ausgedacht hätte, sondern eher, indem<br />

ich zunächst zuhörte, wie das Beten in mir von selbst begann.“<br />

(H.-J. Ortheil, Die Erfi ndung des Lebens)


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

LIEDER ZUM VORTRAG<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 7


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 8<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

WORT- GOTTES - FEIER<br />

Mit <strong>Lied</strong> sammeln: Still und tief<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Liturgische Eröffnung:<br />

Gott ist mitten unter uns, wenn wir nun miteinander feiern (Hl. Schrift zu passendem Platz tragen).<br />

Er ist unser Licht, er erhellt unser Leben (Licht hereinbringen, zu Hl. Schrift stellen).<br />

Der Herr ist mit uns in guten und schweren Tagen (Kreuz zur Hl. Schrift/Licht stellen).<br />

Stellen wir uns unter das Zeichen unseres Glaubens: Im Namen des Vaters + und des S<strong>ohne</strong>s...<br />

Körpergebet:<br />

In Gottes Gegenwart stellen wir uns wenn wir nun beten:<br />

Gott ich bin da. (Hände vor dem Oberkörper gefaltet)<br />

Mit meinen Händen und Füßen (Hände zum Himmel heben, Füße heben),<br />

mit Kopf und Bauch bin ich da (rechte Hand auf Kopf, dann auf Bauch legen).<br />

Gott, sei du mir nahe.<br />

Mit meinem Herzen bin ich da,<br />

mit allem was ich denke und fühle (Hände aufs Herz legen).<br />

Gott, sei du mir nahe<br />

mit meinen Stärken (Oberarm heben, auf Bizeps zeigen)<br />

und meinen Fehlern (Hände hinter dem Rücken, Kopf senken)<br />

bin ich da.<br />

Gott, sei du mir nahe. (Hände vor dem Oberkörper gefaltet)<br />

Tagesgebet:<br />

Guter Gott,<br />

du hast uns Menschen erschaffen.<br />

So wie wir sind, nimmst du uns an.<br />

Du füllst uns mit Gelassenheit, Leidenschaft und Vertrauen.<br />

Alles was uns ausmacht, legst du uns ins Herz.<br />

Lass uns nun auf deine Worte hören<br />

und deiner Botschaft vertrauensvoll folgen.<br />

Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn,<br />

der mit dir und dem Hl. Geist lebt in Ewigkeit.<br />

<strong>Lied</strong>: Ich bin da<br />

Psalm 121<br />

Kehrvers: V/A: Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.<br />

V: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: *<br />

Woher kommt mir Hilfe?<br />

Meine Hilfe kommt vom Herrn, *<br />

der Himmel und Erde gemacht hat.<br />

Er lässt deinen Fuß nicht wanken; *<br />

er, der dich behütet, schläft nicht.<br />

Nein, der Hüter Israels *<br />

schläft und schlummert nicht.<br />

Seite 9


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 10<br />

Kehrvers: V/A: Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.<br />

V: Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; *<br />

er steht dir zur Seite.<br />

Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden *<br />

noch der Mond in der Nacht.<br />

Der Herr behüte dich vor allem Bösen, *<br />

er behüte dein Leben.<br />

Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, *<br />

von nun an bis in Ewigkeit.<br />

Kehrvers: V/A: Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.<br />

Halleluja<br />

Evangelium: Lukas 18, 1-8<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Ein paar kurze Wortezum Evangelium:<br />

Das Verhalten der Witwe ist ein Ärgernis, ein beeindruckendes Ärgernis – beharrlich bleibt sie daran, trägt<br />

ihr Anliegen immer wieder vor. Sie will eine Änderung und ist sich ganz sicher: der Richter kann diese Änderung<br />

herbeiführen. Sind wir uns ebenso so sicher, sind wir ebenso beharrlich, wenn wir vor Gott bringen,<br />

was uns auf dem Herzen liegt?<br />

Wenn wir so beten, wie die Witwe es uns vor Augen führt, dann hat das 3 Aspekte:<br />

Sie ist ganz da. Ihre Zeit, ihre Aufmerksamkeit, ihr Körper. Sie als ganzer Mensch steht vor dem Richter.<br />

Nichts ist ihr in diesem Augenblick wichtiger. Sie ist ganz da. Sie sagt was sie zu sagen hat. Sie hört zu. Sie<br />

überlegt. Sie geht wieder. Sie kommt zurück und ist wieder da.<br />

So beten wie die Witwe meint: Ganz da sein vor Gott. Sagen was mir auf der Seele liegt.<br />

Hinhören. Immer wieder vor ihn treten.<br />

Sie zeigt absolutes Vertrauen. Ihre ganze Hoffnung setzt sie auf den Richter. Sie macht deutlich, dass er es<br />

ist, der Gerechtigkeit schaffen kann. Man hört nichts von Um- und Auswegen. Es gelingt nicht beim ersten<br />

Treffen, immer wieder muss sie kommen. Beharrlich setzt die Witwe auf den einen Richter. Er wird alles<br />

zum Guten wenden. Man könnte fast meinen, sie weiß es.<br />

So beten wie die Witwe meint: Auf Gott vertrauen. Wir müssen nicht alles selber machen, wir können<br />

unsere Anliegen vor Gott bringen, ihn bitten, dass er sie erfüllt; es geht nicht darum, etwas „erbeten zu<br />

können“, sondern darum ihm zu vertrauen.<br />

Mit langem Atem darauf zu vertrauen, dass Gott zum Guten wendet,<br />

was wir an Unheil, Sorge, Not vor ihn bringen.<br />

Sie ist voller Leidenschaft. Die Witwe spricht aus, was sie denkt. Sie macht ihrem Ärger Luft. Das was sie<br />

aufregt, ärgert, bewegt bringt sie klar zum Ausdruck. Sie zeigt in ihrer schwierigen Situation Ausdauer und<br />

Kraft. Da ist nichts Halbherziges an ihr, kein Vielleicht, kein Wenn und aber.<br />

So beten wie die Witwe meint: Voller Leidenschaft vor Gott tragen was mich bewegt.<br />

Meine Klage herausschreien, meine Kraftlosigkeit in Tränen vor ihn Tragen.<br />

Meine Freude im jubelnden <strong>Lied</strong> singen – Halleluja rufen.<br />

Wie die Witwe beten, heißt als ganzer Mensch voll Vertrauen und Leidenschaft vor Gott hintreten.


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Fürbitten:<br />

6 Teelichtschalen – je eine wird jeweils während des <strong>Lied</strong>rufs von einem Kind nach vor zum Tisch getragen<br />

Guter Gott, wenn wir jetzt beten, wollen wir uns ganz bewusst für deine liebende Gegenwart öffnen und<br />

was uns bewegt in Dank und Bitten vor dich bringen:<br />

Wenn ich dafür danke, dass ich genug zu esse habe<br />

- dann will ich auch nicht aufhören an die vielen zu denken,<br />

die tagtäglich ums Überleben kämpfen.<br />

<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />

Wenn ich danke für meinen Arbeitsplatz<br />

- dann möchte ich auch an die denken,<br />

die am Arbeitsamt voller Hoffnung auf eine neue Chance zum Lebensunterhalt warten.<br />

<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />

Wenn ich danke für meine glückliche Familie<br />

- dann möchte ich auch an die Ehen denken,<br />

in denen sich Verzweifl ung breit macht,<br />

an Familien, denen die Last zu schwer wird.<br />

<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />

Wenn ich danke für meine Gesundheit<br />

- dann möchte ich auch an die denken,<br />

die eine schwere Krankheit tragen müssen<br />

oder die mit der Diagnose „unheilbar“ konfrontiert sind.<br />

<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />

Wenn ich danke für meinen Erfolg und meine Kraft<br />

- dann möchte ich auch an die denken,<br />

die am <strong>Ende</strong> ihrer Kräfte sind und die in ihrer Verzweifl ung<br />

vielleicht auch unheilvolle Wege eingeschlagen haben.<br />

<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />

Wenn ich dir danke für mein Aufgehobensein im Vertrauen auf deine Liebe<br />

- dann möchte ich auch an die denken,<br />

die sich verloren, ungeliebt und <strong>ohne</strong> tragenden Grund im Leben fühlen.<br />

<strong>Lied</strong>ruf: O Lord hear my pray`r<br />

Gütiger Gott, du kennst den Dank und die Bitten unseres Herzens, auch die unausgesprochenen.<br />

Wir bitten dich: Nimm sie an und lass sie uns zum Segen werden!<br />

Das erhoffen wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder.<br />

Amen<br />

Friedensgruß<br />

<strong>Lied</strong>: Meine Hand ist offen<br />

Vater unser gemeinsam gebetet<br />

Seite 11


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 12<br />

Segen mit Geste: linke Hand auf die Schulter des Nachbarn.<br />

Gott, du Quelle des Lebens,<br />

du Atem unserer Sehnsucht, du Urgrund allen Seins!<br />

Segne uns mit dem Licht deiner Gegenwart,<br />

das unsere Fragen durchglüht und unseren Ängsten standhält.<br />

Segne uns, damit wir ein Segen sind<br />

und mit zärtlichen Händen und hörenden Herzen,<br />

mit offenen Augen und mutigen Schritten<br />

dem Frieden den Weg bereiten.<br />

Segne uns, dass wir einander segnen<br />

und stärken und hoffen lehren wider alle Hoffnung,<br />

weil du unserem Hoffen Flügel schenkst.<br />

Amen.<br />

Gestaltet und zusammengestellt vom Arbeitskreis Kinderliturgie der <strong>Diözese</strong> <strong>Linz</strong><br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

EINSINGEN - LIEDER WORT- GOTTES - FEIER


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 13


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 14<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 15


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 16<br />

WORKSHOPS<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Workshop 1 Christoph Baumgartinger<br />

„DIREKTORIUM FÜR KINDERMESSEN“<br />

In diesem Workshop ging es gewissermaßen um das offi zielle Regelwerk für die Gestaltung von Kindermessen.<br />

Die Kongregation für den Gottesdienst gibt darin zuerst eine Begründung, warum es nötig ist,<br />

die Worte und Zeichen der Fassungskraft der Kinder anzupassen (Vorwort). Hierauf erläutert sie in grundsätzlicher<br />

Weise, was für die Hinführung der Kinder zur Messefeier zu bedenken ist. Es geht dann auf die<br />

Messfeiern Erwachsener mit Teilnahme von Kindern und in der Folge auf Messfeiern für Kinder mit der Teilnahme<br />

weniger Erwachsener ein. Man fi ndet in diesem vielfach unbekannten Text wertvolle Ausführungen<br />

zu einem der Liturgie gerechten Feiern und erstaunliche Freiheiten, um dabei Kindern gerecht zu werden.<br />

Dass es in der Zwischenzeit für die Messfeier mit Kindern drei offi ziell zugelassene Hochgebete gibt, konnte<br />

in dieser Schrift aus dem Jahre 1973 noch nicht berücksichtigt werden.<br />

Workshop 2 Christa Wegerer<br />

TANZE DEN WEG ZUM LICHT <strong>Lied</strong>er und Tänze für Kinder ab 4 Jahre<br />

Lichtertanz: Little Light of mine<br />

Thema: Sei wie du bist, zeige und entfalte dich,<br />

bringe dich und dein Geschenk in diese Welt,<br />

gestehe es auch anderen zu sich zu zeigen.<br />

This littlt light of mine Dieses kleine Licht in mir<br />

I`m gonna let it shine, werde ich scheinen lassen.<br />

let it shine, let it shine, let it shine.<br />

My brothers and my sisters Auch meine Brüder und Schwestern<br />

I`m gonna let them shine, werde ich leuchten lassen.<br />

let them shine, let them shine,<br />

let them shine.<br />

Tanzbeschreibung:<br />

A: This littlt light of mine:<br />

2 Schritte in die Mitte und wiegen,<br />

dabei die Hände zum Herzen führen<br />

„Spüre dein inneres Licht“<br />

B: I`m gonna let it shine:<br />

2 Schritte zurück und wiegen, dabei die Arme weit ausbreiten.<br />

„Zeige dich und lass dein Licht strahlen“


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

C: let it shine, let it shine, let it shine:<br />

4x mit 2 wiegenden Schritten eine ¼ Drehung machen und<br />

sich so einmal um sich selbst drehen,<br />

„Schicke dein Licht in alle Himmelsrichtungen“<br />

D: My brothers and my sisters: wie A und B nur mit Handfassung im Kreis,<br />

die Arme sind beim Wiegen erholen,<br />

„Nimm deinen rechten und linken Nachbar wahr“<br />

E: Let them shine, let them shine, let them shine:<br />

Auf der Kreislinie mit erhoben Händen weitergehen.<br />

„Nimm die Kraft des Kreises wahrnehmen,<br />

die stärker ist als die gesammelte Kraft der Einzelpersonen.“<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

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„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 18<br />

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12. November 2011<br />

Workshop 3 Monika Schatz<br />

DAMIT UNSER GLAUBE ZUM KLINGEN & SCHWINGEN KOMMT


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12. November 2011<br />

Einfach spitze, dass du da bist<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

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„In deinem Namen wollen wir“<br />

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12. November 2011


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„In deinem Namen wollen wir“<br />

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„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 22<br />

Gott dafür will ich dir dane sagen<br />

Heilig, heilig, heilig bist du<br />

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12. November 2011


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12. November 2011<br />

Halleluja, Jesus spricht zu uns<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

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„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 24<br />

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12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

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„In deinem Namen wollen wir“<br />

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„In deinem Namen wollen wir“<br />

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„In deinem Namen wollen wir“<br />

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12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Workshop 4 Jakob Eckerstorfer<br />

MIR IST EIN LICHT AUFGEGANGEN<br />

Workshop 5 Claudia Freudenthaler<br />

„GANZHEITLICHES FEIERN MIT KLEINKINDERN“<br />

Workshop 6 Christoph Freillinger<br />

„LASSET UNS BETEN!“<br />

„Lasset und beten !“<br />

GEBETE FORMULIEREN<br />

FÜR KINDER / MIT KINDERN<br />

Seite 29


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 30<br />

Ausschreibungstext<br />

Gebetstexte für Kinder formulieren ist eine große Herausforderung, sollen die<br />

Texte doch theologisch richtig und trotzdem für Kinder mitvollziehbar sein.<br />

Die vorhandenen Behelfe überzeugen nicht immer, weil deren Beispiele<br />

mitunter moralisieren, kindisch statt kindgerecht sind oder den vorgesehenen<br />

liturgischen Textsorten nicht gerecht werden.<br />

Der Workshop vermittelt theoretische Grundlegungen und Anregungen für das<br />

Formulieren von Fürbitten, Kyrierufen, Orationen und anderen Gebetstexten.<br />

Praktische Übungen bieten die Möglichkeit, Kriterien für den kritischen<br />

Umgang mit Vorlagen anzuwenden und eigene Formulierungsversuche für<br />

verschiedene Formen des Betens mit Kindern auszuprobieren und in der<br />

Gruppe zu besprechen.<br />

Beten ist Dasein<br />

vor Gott<br />

Unterscheidungen<br />

� Privat/persönlich –<br />

in Gemeinschaft/gemeinsam<br />

Nach der äußeren Gestalt(ung):<br />

� Wer spricht: eine/r für alle – alle<br />

gemeinsam – jeder für sich, aber<br />

zusammen mit anderen<br />

� Frei – nach/mit Formeln<br />

� Gesprochen – gesungen<br />

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12. November 2011


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Beten ist Dasein<br />

vor Gott<br />

Unterscheidungen<br />

Beten ist Dasein<br />

vor Gott<br />

Unterscheidungen<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

� Privat/persönlich –<br />

in Gemeinschaft/gemeinsam<br />

Nach der äußeren Gestalt(ung):<br />

� Wer spricht: eine/r für alle – alle<br />

gemeinsam – jeder für sich, aber<br />

zusammen mit anderen<br />

� Frei – nach/mit Formeln<br />

� Gesprochen – gesungen<br />

Nach der Gattung des Gebetes<br />

�Fürbitte(n)<br />

�Tagesgebet, Schlussgebet<br />

(Oration)<br />

�Segens- bzw. Hochgebet<br />

�<strong>Litanei</strong><br />

�Hymnus<br />

�Psalm<br />

Seite 31


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 32<br />

Beten ist Dasein<br />

vor Gott<br />

Unterscheidungen<br />

Nach dem Inhalt des Gebetes:<br />

�Lob und Preis<br />

�Dank<br />

�Bitte<br />

�Klage<br />

�Stille<br />

� In der Liturgie haben alle diese verschiedenen Formen und<br />

Inhalte Platz, nicht aber alle zu jeder Zeit – und: primär ist<br />

Gottesdienst-Feiern ein Tun in Gemeinschaft, das die<br />

einzelnen Individuen integriert.<br />

� Für ein gemeinsames Tun sind verschiedene Voraussetzungen<br />

zu beachten. Was ist wichtig, dass wir im Gottesdienst<br />

gemeinsam beten können?<br />

� Gehen wir zunächst davon aus, was für Euch wichtig ist und in<br />

einem 2. Schritt, was darüber hinaus für Kinder wichtig ist.<br />

(Sammeln auf Flipchart).<br />

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12. November 2011


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Wichtig für das<br />

Beten in<br />

Gemeinschaft …<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

� „Wir-Form“<br />

� Bei Fürbitten müssen alle „Amen“ sagen<br />

können.<br />

� Beachten, dass alle in unterschiedlichen<br />

Situationen da sind.<br />

� Einfache Sätze, die beim einmaligen Hören<br />

verstanden werden können.<br />

� Gendergerechtigkeit<br />

� <strong>Gottesbilder</strong>, Situationen, …:<br />

Es muss nicht immer alles abgedeckt werden, aber<br />

auf lange Sicht muss Breite vorkommen.<br />

� Gemeinsame Haltung<br />

� …<br />

Beten als Ausdruck gläubiger Weltsicht<br />

Wir haben zu essen und<br />

zu trinken<br />

Unsere Kinder sind gut<br />

heimgekommen<br />

Mir/uns ist etwas gut<br />

gelungen<br />

„Gott sein Dank! –<br />

„Gottlob“<br />

„Gott sein Dank! –<br />

„Gottlob“<br />

„Gott sein Dank! –<br />

„Gottlob“<br />

Seite 33


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 34<br />

Typischer Gedankengang jüdisch-christlichen Betens<br />

du hast ... getan ...<br />

Gott,<br />

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12. November 2011<br />

tu auch jetzt und<br />

künftighin ...<br />

Vergangenheit Gegenwart Zukunft<br />

(Rückschauende,<br />

gedenkende Preisung<br />

Oration<br />

Grundlegendes für das<br />

Beten in Gemeinschaft<br />

(„auch jetzt“) (Bitte)<br />

Gebetseinladung<br />

Gebetsstille<br />

Namensanrede<br />

Erinnerung an Gottes Wirken<br />

Bitte (aufgrund von<br />

Gottes vergangenem Handeln)<br />

Mittlerformel<br />

Amen


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Fürbitten<br />

Aufbau<br />

Fürbitten-<br />

Anliegen<br />

Grundformen für<br />

das Formulieren<br />

Voranstellen von<br />

Kurz-“Berichten“<br />

Antwort / Gebetsruf<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Einleitung (durch Leiter/in)<br />

� Einladung zum Gebet an die<br />

Versammelten<br />

� (Anrede an Gott)<br />

� Rückbezug auf die Schriftverkündigung<br />

Anliegen – Gebetsstille – (Ruf)<br />

Abschluss<br />

� Dank bzw. Ausdruck des Vertrauens auf<br />

Erhörung<br />

� Keine zusätzliche Bitte<br />

� Abschlussformel – „Amen“<br />

� Bitten für<br />

� Bitten um / dass<br />

� Bitten für ... um / dass<br />

� Aufforderung<br />

Situationsbeschreibung;<br />

Zitat aus der Schriftverkündigung<br />

Bittruf, <strong>Lied</strong>ruf, Stille, ...<br />

Seite 35


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 36<br />

Übungen in<br />

Gruppen<br />

anschließend Austausch<br />

im Plenum<br />

Kyrierufe<br />

� Oration<br />

1. für Kindergottesdienst am 3.<br />

Adventsonntag formulieren<br />

2. Psalmoration zum Antwortpsalm vom<br />

3. Adventsonntag<br />

3. Orationsbeispiel aus Buch –<br />

überarbeiten<br />

� Fürbitten<br />

4. Einleitung – 1 Bitte, die aktuell für<br />

Kinder heute – Schluss<br />

5. Beispiele aus Buch beurteilen<br />

� Lob- und Danklitanei<br />

� Sind keine Bußrufe, sondern Verehrungsrufe<br />

für Jesus Christus (Du-Anrede Jesu!).<br />

� Anregungen für die Anrufungen können aus<br />

den Schrifttexten oder dem "Thema" des<br />

Gottesdienstes gewonnen werden<br />

(Beispiel: beim Evangelium von Guten Hirten - "Du<br />

sorgst für uns und begleitest uns. Kyrie eleison"<br />

� Das Kyrie sollte auch in Kindergottesdiensten<br />

immer wieder im griechischen Wortlaut<br />

gesungen werden.<br />

� Die Kyrierufe können auch als Kyrielitanei<br />

mit mehr als 3 Anrufungen gestaltet werden.<br />

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12. November 2011


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Lob- und<br />

Dankgebete<br />

In Kindermessen und<br />

Wortgottesfeiern mit<br />

Kindern<br />

Literatur<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Wo und Wann?<br />

� Gloria - vgl. dazu die Überlegungen und<br />

Anregungen im Diektorium für<br />

Kindermessen (vgl. Literaturhinweise)<br />

� als Antwort auf die Schriftverkündigung<br />

� Nach dem Eröffnungsdialog zum Hochgebet,<br />

vor der Präfation<br />

� als Danklitanei<br />

Mögliche Antwortrufe für die Danklitanei:<br />

� Wir loben dich, wir preisen dich<br />

� Heilig bist du, Gott, in Ewigkeit.<br />

� Lasst uns danken dem Herrn, unsern Gott. -<br />

Das ist würdig und recht.<br />

� Darüber freuen wir uns und danken dir, guter<br />

Gott.<br />

� Lob- und Dankgebete, in: Brachtendorf,<br />

Ilse/Jeggle-Merz, Birgit/Pollmeyer, Wolfgang,<br />

Wortgottesfeiern mit Kindern, Kinderliturgie<br />

parallel zur Messe (Laien leiten Liturgie), Kevelaer<br />

2000, 69-72.<br />

� Deutscher Katechetenverein / Deutsches<br />

Liturgisches Institut (Hg.), Gottesdienst mit<br />

Kindern. Ergänzte und überarbeitete Neuauflage -<br />

1. Teil: Direktorium für Kindermessen, 2.<br />

Teil: Überlegungen und Anregungen zur Messfeier,<br />

Trier/München 2006.<br />

� Schindler, Regine, Im Schatten deiner Flügel. Die<br />

Psalmen für Kinder, (Sauerländer – Ptamos) 2010.<br />

Seite 37


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 38<br />

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12. November 2011<br />

Workshop 7 Christa Außerwöger<br />

WIR FREUEN UNS AUF DAS CHRISTKIND<br />

Adventsrätsel<br />

Süßer Teig wird angerührt<br />

und das Backblech eingeschmiert.<br />

Kleine Kuchen, die laut knacken,<br />

werden auf dem Blech gebacken.<br />

Sind sie aus dem Ofen raus,<br />

duftet gleich das ganze Haus.<br />

(Rolf Krenzer)<br />

Der Adventkranz<br />

Ritual zum Entzünden des Adventkranzes<br />

Wir versammeln uns um den Adventskranz und schalten das elektrische Licht ab.<br />

Wir nehmen die Dunkelheit wahr und werden still.<br />

Wir entzünden die Kerze/n mit einem Spruch:<br />

Wir zünden die Kerzen an, dass ein jeder spüren kann:<br />

Fürchte dich nicht!<br />

Gott kommt, unser Licht.<br />

Wir singen ein Adventlied.<br />

Die Adventwurzel<br />

Wir betrachten die Adventwurzel:<br />

Was könnte sie erzählen und uns fragen?<br />

Wir hören aus der Bibel: „Aus der Wurzel Jesse wächst ein Reis hervor (Jesaja 11,1).<br />

Wir singen: Es ist ein Ros entsprungen, aus einer Wurzel zart.<br />

Wenn wir uns jede Woche einmal um die Adventwurzel versammeln, können wir dem nachspüren, wo<br />

etwas Neues gewachsen ist.<br />

Der Adventkalender - einmal anders:<br />

Sternenhimmel:<br />

Mit den Kindern schneiden wir Sterne und sammeln sie in einem Körbchen. Jeder darf immer am Morgen<br />

einen herausnehmen und ans Fenster heften oder an einen Reifen aufhängen, sodass bis Weihnachten ein<br />

Mobile entsteht.<br />

Sternschnuppen:<br />

Wenn eine Sternschnuppe vom Himmel fällt darf man sich etwas wünschen. Jedes Familienmitglied hat<br />

eine eigene Farbe. Papa verteilt weiße Sternschnuppen, Mia verteilt rote, … Auf diese Sternschnuppen darf<br />

man Wünsche schreiben, die man vom anderen erfüllt bekommen möchte. (Diese Wünsche dürfen nichts<br />

kosten).


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12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Der Adventsweg<br />

Vorbereitung:<br />

Tannenzapfen, Moos, Steine, Äste wurden im Wald gesammelt.<br />

Die verwendeten Figuren können aus dem vorhandenen Spielzeug genommen werden (Lego, Playmobil,<br />

Ostheimer-Figuren, in der Schule gebasteltes, … - alles womit Kinder gerne spielen, hat da Platz). Es dürfen<br />

aber auch noch Figuren aus Knete, Karton, Wolle, … gemacht werden.<br />

Kerzen für die Adventsonntage oder für jeden Tag ein Teelicht.<br />

Auf ein schönes Tuch werden die 24 „Stationen“ aufgelegt. Nummerierte Steine können den Weg vorgeben.<br />

Jeden Tag wird zum entsprechenden Stein eine Figur/ein Symbol ergänzt. Es gibt Literatur, wo diese Elemente<br />

schon vorgegeben sind, oder man überlegt gemeinsam, wann man Esel, Ochs, Hirten, Schafe, Engel,<br />

Barbarazweige, … zum Adventweg ergänzt.<br />

Adventweg-Ritual<br />

• Wir entzünden die Lichter auf unserem Weg und betrachten den Weg nach Betlehem.<br />

• Wir singen ein adventliches <strong>Lied</strong>.<br />

• Wir bauen an unserem Adventweg.<br />

• Gebet und <strong>Lied</strong> runden das Ritual ab.<br />

Guter Gott, es gibt viele Wege zu dir,<br />

Auf unserem Adventweg begegnen wir vielen Menschen. Wir betrachten Tiere und Pfl anzen, Dinge aus der<br />

Natur. Sie allen haben für uns eine Botschaft: Sie erzählen von dir, von deiner Liebe zu uns Menschen und<br />

allen Geschöpfen. Immer wieder begegnest du uns auf unseren Wegen, auch in anderen Menschen. Amen.<br />

Die Adventsonntage<br />

1. Adventsonntag – Symbol Glocke<br />

Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob<br />

beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. (Mk<br />

13,35f.)<br />

Geschichte: Dann gibt es eine Katastrophe<br />

„Manuel, wovon träumst du denn schon wieder!“ Mit ihrer deutlichen Stimme holte die Lehrerin Manuel<br />

aus seinen schönsten Träumen. Er befand sich gerade in einem spannenden Abenteuer im afrikanischen<br />

Urwald. Langsam hob er den Kopf und schaute auf Frau Lang, die vor ihm stand. „Am <strong>Ende</strong> der Stunde<br />

sprechen wir uns noch“, sagte sie und der Unterricht lief weiter. Eigentlich war Manuel zu müde, um mitzumachen,<br />

denn seine Lieblingssendung hatte gestern Nacht erst um viertel nach zehn angefangen.<br />

„Mein kleiner Träumer“, so nannte seine Mutter ihn früher. Sein Vater schimpfte oft, wenn er so zerstreut<br />

und vergesslich war. Wenn er von der Schule heimkam, was hatte er dann groß zu erwarten? Immer dasselbe:<br />

Mittagessen, Süßigkeiten aus dem Geheimversteck, Hausaufgaben (auch total langweilig), spielen …<br />

aber mit wem … und wo … und was überhaupt?<br />

Die Mutter sagte immer: „Du musst dir richtige Freunde suchen.“ Wie soll er das machen? Der Vater meckerte<br />

wegen des Computerspielens mit ihm: „Mach was Vernünftiges!“ Aber wie geht das?<br />

Manchmal bekam Manuel es mit der Angst zu tun, so wie jetzt: Was wir Frau Lang wollen? Er hatte bestimmt<br />

nichts Gutes zu erwarten. Längst hatte es geklingelt und alle Mitschüler waren im Aufbruch. Frau<br />

Lang kam auf ihn zu. „Wenn du nicht endlich aufwachst, Manuel, dann gibt es eine Katastrophe“, sagte sie.<br />

Frau Lang legte ihm freundlich die Hand auf die Schulter, sah ihm in die Augen und sagte: „Es ist Zeit, dass<br />

du endlich aufwachst, Manuel, sonst bemerkst du nicht einmal, wenn jemand deinen Namen ruft.“<br />

Nach Helmut Jaschke<br />

Seite 39


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 40<br />

Glocken aus kleinen Tontöpfen können gebastelt werden.<br />

Guter Gott,<br />

es gibt so vieles,<br />

was auf uns einstürmt.<br />

Manchmal ist es gar nicht so einfach,<br />

Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.<br />

Dann hilf du uns,<br />

aufmerksam zu werden für das,<br />

was wirklich wichtig ist.<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

2. Adventsonntag – Symbol Holz<br />

Dann erwarten wir einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Weil ihr das<br />

erwartet und darauf hofft, liebe Schwestern und Brüder, bemüht euch darum, von ihm <strong>ohne</strong> Fehler und in<br />

Frieden angetroffen zu werden. (2. Petrusbrief 3, 13-14)<br />

Eine Wintergeschichte<br />

Es war einmal ein Mann. Er besaß ein Haus, einen Ochsen, eine Kuh, einen Esel und eine Schafherde.<br />

Der Junge, der die Schafe hütete, besaß einen kleinen Hund, einen Rock aus Wolle, einen Hirtenstab<br />

und eine Hirtenlampe. Auf der Erde lag Schnee. Es war kalt und der Junge fror. Auch der Rock aus Wolle<br />

schützte ihn nicht. „Kann ich mich in deinem Haus wärmen?“, bat der Junge den Mann.<br />

„Ich kann die Wärme nicht teilen. Das Holz ist teuer“, sagte der Mann und ließ den Jungen in der Kälte stehen.<br />

Da sah der Junge einen großen Stern am Himmel.<br />

„Was ist das für ein Stern?“, dachte er.<br />

Er nahm seinen Hirtenstab, seine Hirtenlampe und machte sich auf den Weg. „Ohne den Jungen bleibe ich<br />

nicht hier“, sagte der kleine Hund und folgte seinen Spuren.<br />

„Ohne den Hund bleibe ich nicht hier“, sagten die Schafe und folgten seinen Spuren.<br />

„Ohne die Schafe bleibe ich nicht hier“, sagte der Esel und folgte ihren Spuren.<br />

„Ohne den Esel bleibe ich nicht hier“, sagte die Kuh und folgte seinen Spuren.<br />

„Ohne die Kuh bleibe ich nicht hier“, sagte der Ochse und folgte ihren Spuren.<br />

„Es ist auf einmal so still“, dachte der Mann, der hinter seinem Ofen saß. Er rief nach dem Jungen, aber er<br />

bekam keine Antwort. Er ging in den Stall, aber der Stall war leer. Er schaute in den Hof hinaus, aber die<br />

Schafen waren nicht mehr da. „Der Junge ist gefl ohen und hat alle meine Tiere gestohlen“, schrie der Mann,<br />

als er die vielen Spuren entdeckte.<br />

Doch kaum hatte der Mann die Verfolgung aufgenommen, fi ng es an zu schneien. Es schneite dicke Flocken.<br />

Sie deckten die Spuren zu. Dann erhob sich ein Sturm, kroch dem Mann unter die Kleider und biss<br />

ihn in die Haut. Bald wusste er nicht mehr, wohin er sich wenden sollte.<br />

Der Mann versank immer tiefer im Schnee. „Ich kann nicht mehr!“, stöhnte er und rief um Hilfe.<br />

Da legte sich der Sturm. Es hörte auf zu schneien, und der Mann sah einen großen Stern am Himmel.<br />

„Was ist das für ein Stern?“, dachte er.<br />

Der Stern stand über einem Stall, mitten auf dem Feld. Durch ein kleines Fenster drang das Licht einer Hirtenlampe.<br />

Der Mann ging darauf zu. Als er die Tür öffnete, fand er alle, die er gesucht hatte, die Schafe, den<br />

Esel, die Kuh, den Ochsen, den kleinen Hund und den Jungen.<br />

Sie waren um die Krippe versammelt. „Ich bin gerettet“, sagte der Mann und legte sich neben dem Jungen<br />

vor der Krippe nieder. Am anderen Morgen kehrten der Mann, der Junge, die Schafe, der Esel, die Kuh, der<br />

Ochse und auch der kleine Hund wieder nach Hause zurück.<br />

Auf der Erde lag Schnee. Es war kalt. „Komm ins Haus“, sagte der Mann zu dem Jungen.<br />

„Ich habe Holz genug. Wir wollen die Wärme teilen.“<br />

Max Bollinger


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Aus einem Stück Holz etwas schnitzen, Holzscheiben anmalen als Christbaumschmuck<br />

Guter Gott,<br />

wenn wir nicht mehr weiterwissen,<br />

wenn wir mutlos und trostlos sind,<br />

warten wir auf den Umschwung, auf Hilfe, auf Trost.<br />

Manchmal kommt Hilfe von jemandem,<br />

von dem wir es nicht erwarten.<br />

Manchmal schenkt uns jemand ein gutes Wort,<br />

mit dem wir nicht gerechnet haben.<br />

Wir dürfen Vertrauen haben <strong>ohne</strong> Angst<br />

in die Zukunft schauen. Dafür danken wir dir.<br />

Und wir können selber offen werden für die Nöte anderer Menschen.<br />

Hilf du uns dabei.<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

3. Adventsonntag – Symbol Stern<br />

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war …, um Zeugnis abzulegen für das Licht. Er sagte: Mitten unter<br />

euch steht einer, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt. Ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.<br />

(Johannes 1, 6-7.26-27)<br />

Das Märchen vom Stern im Acker<br />

Es war einmal ein kleiner Stern. Eines Tages fi el er vom Himmel mitten auf einen Acker. Wie konnte er unentdeckt<br />

bleiben, da er doch so hell strahlte? Da kam ein Wolf herangeschlichen auf der Suche nach Beute.<br />

Er schlich sich heran und konnte den kleinen Stern einfach nicht fassen. Verärgert bedeckte er ihn mit<br />

Erde. Der Stern versuchte sich zu wehren und strahlte so hell, dass er den Wolf blendete. Da kam eine Frau<br />

des Weges. Sie war arm und sammelte gerade Holz, um ihr Haus zu wärmen. Der Wolf rannte davon und<br />

ließ den Stern zurück. Langsam kam die Frau näher. Sie erblickte die Strahlen und grub den Stern aus. Nun<br />

bekam der Stern wieder genug Luft und begann wunderschön gelb zu strahlen. „Oh“, rief die Frau, „Den<br />

nehme ich mit nach Hause. Er wird meinem Mann den Weg nach Hause leuchten, wenn es dunkel ist.“ Sie<br />

ließ alles Holz fallen, das sie gerade noch in Händen hielt, nahm den Stern und trug ihn nach Hause.<br />

Zu Hause angekommen, stellte sie den Stern auf der Gartenmauer ab.<br />

„Was ist das denn für ein Ding?“, fragte der Mann abends seine Frau, als er müde von der Arbeit nach Hause<br />

kam. Da erzählte sie ihm, wie sie den Stern gefunden habe und dass er ihnen doch nützlich sein könnte.<br />

„Ja, behalten wir diesen Stern für uns und stellen wir ihn ins Haus. Er wird uns leuchten und wärmen“.<br />

„Nein“, sagte die Frau, „wir stellen ihn nach draußen, damit er allen, die in unsere Nähe kommen,<br />

leuchtet.“ So redeten sie eine Weile hin und her. Und je mehr der Mann sagte: „Wir behalten den Stern für<br />

uns“, desto schwächer leuchtete er. Sobald aber die Frau sagte: „Wir stellen den Stern nach draußen für<br />

alle!“, begann er wieder zu strahlen. Daraufhin baute der Mann einen Platz vor dem Fenster und stellte den<br />

Stern darauf. Seitdem ist der kleine Stern bei ihnen geblieben und er strahlte heller und heller.<br />

Nach Regina Kraus<br />

Wir basteln Faltsterne aus Transparentpapier, Strohsterne, schneiden Sterne aus Goldfolie<br />

Guter Gott,<br />

es gibt Menschen, die lassen dein Licht in ihrem Leben durchscheinen,<br />

denn sie sind freundlich und liebevoll.<br />

Sie können Angst und Dunkelheit vertreiben.<br />

Sie sind wie ein Stern, der anderen den Weg weist.<br />

Hilf uns, dein Licht und deine Liebe<br />

in unserem Leben durchscheinen zu lassen.<br />

Seite 41


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 42<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

4. Adventsonntag – Symbol Flöte<br />

Maria macht sich auf den Weg und wandert in eine Stadt ins Bergland von Judäa. Sie will ihre Verwandten<br />

Zacharias und Elisabeth besuchen. Denn Elisabeth erwartet, wie sie auch, ein Baby und die Geburt steht bald<br />

bevor. Drei Tage braucht sie für die Reise. Als sie endlich dort ist, fallen sich Maria und Elisabeth in die Arme<br />

und begrüßen sich herzlich. Da spürt Elisabeth, wie das Kind in ihrem Bauch hüpft. Mit lauter Stimme ruft sie:<br />

„Die Mutter unseres Retters ist da. Maria, unter allen Frauen hat Gott dich auserwählt!“ (Nach Lukas 1, 39 – 45)<br />

Gerschichte: Der Tanz zur Flötenmusik<br />

Jeden Mittag nach den Hausaufgaben übten Jonatan und Simon fl eißig. Denn sie wollten bei der Adventfeier<br />

in der Schule ihre Flötenstücke zum Advent vortragen. Die Mutter konnte diese Zeit des Übens am<br />

Mittag wunderbar nutzen. Gemütlich ruhte sie sich auf dem Sofa aus, denn sie erwartete ein Baby. Das<br />

Baby schien die Flötenmusik sehr zu mögen, denn leise klopfte es, scheinbar im Takt, mit Händchen oder<br />

Füßchen mit. Die Mutter rief die beiden Flötenspieler zu sich, denn sie wollten auch gern einmal das Baby<br />

spüren. Erstaunt fühlten die beiden die sanften Tritte des Babys auf dem Bauch und sahen in das strahlende<br />

Gesicht ihrer Mutter. „Mama, tut das nicht weh?“, rief Jonatan. Die Mutter schüttelte den Kopf. Simon<br />

fragte: „Hast du dich über unsere Tritte auch so gefreut?“ „Und wie“, erwiderte die Mutter, „auch wenn ich<br />

damals noch nicht so schöne Flötenmusik zu euren Tänzen hören konnte.“<br />

Marita Raude-Gockel<br />

Guter Gott, wir danken dir für unser Leben,<br />

das du uns durch unsere Eltern geschenkt hast.<br />

Wir freuen uns, dass Jesus zu uns kommt als unser Bruder und Freund<br />

und dass er unser menschliches Leben mit uns teilt.<br />

Die heilige Barbara – 4. Dezember<br />

Wir schneiden Zweige von einem Kirschbaum (oder anderem Obstbaum) und stellen sie ins Wasser, sodass<br />

sie bis Weihnachten neu aufblühen.<br />

Mit einer Körperübung können wir den aufbrechenden Knospen nachspüren.<br />

Wir stellen uns aufrecht hin und spüren unsere Füße fest am Boden.<br />

Wir berühren ein Kind und „versteinern“ es. „Wenn du jetzt berührt wirst , werde wie ein Stein.“<br />

Nach einer Weile berühren wir das Kind wieder. „Lass dich berühren. Nun bist du wieder lebendig.“<br />

Mit den Händen bilden wir einen Blütenkelch vor unserer Brust und blühen wie eine Blume auf.<br />

Wir strecken uns dem Himmel entgegen.<br />

Der heilige Nikolaus – 6. Dezember<br />

Eine Nikolauslegende kann von den Kindern nachgespielt werden.<br />

Der heilige Abend<br />

Lieber Jesus, heute feiern wir dein Geburtstagsfest.<br />

Wir stehen an der Krippe und freuen uns<br />

schon so auf die schönen Geschenke, die unter dem Christbaum liegen.<br />

Wir freuen uns auch auf das gemeinsame Essen.<br />

Wir wollen aber die Menschen nicht vergessen, denen es heute nicht gut geht<br />

und die heute nicht feiern können und auch die, die uns heute besonders fehlen.


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Hilfreiche Bücher:<br />

Davidino – Familiengotteslob<br />

Das <strong>Lied</strong>erbuch ist aufgebaut/unterteilt in <strong>Lied</strong>er für den Gottesdienst (<strong>Lied</strong>vorschläge zu den einzelnen<br />

Elementen), Advent, Weihnachten, Karwoche, besondere Anlässe, Schöpfung, Loben, Gemeinschaft. Dazu<br />

gibt es auch 3 CD’s (Weihnachts-CD, Gottesdienst-CD, Familien-CD) und bei einigen <strong>Lied</strong>ern gibt es Bewegungsvorschläge.<br />

Inhaltsverzeichnis zu Advent:<br />

Nun ist die Zeit der kleinen Schritte<br />

Im Advent, im Advent<br />

Wir sagen euch an<br />

Es wird schon früh dunkel (Nikolaus)<br />

Trag in die Welt nun ein Licht<br />

Seht, die gute Zeit ist nah<br />

Weihnachten:<br />

Im Dunkeln scheint dein Licht<br />

Da ist im Dunkeln<br />

Die Schnecke Penelope<br />

Ihr Kinderlein, kommet<br />

Wenn die andern längst schon schlafen<br />

Oskar und Emmerich<br />

O du fröhliche<br />

Stille Nacht<br />

Kleiner Weihnachtsstern<br />

Ein guter Stern<br />

Das große Buch der Rituale<br />

Den Tag gestalten. Das Jahr erleben. Feste feiern.<br />

Ein Familienbuch. von Claudia Pfrang und Marita Raude-Gockel. Kösel-Verlag München 2007<br />

Das Buch erklärt einleitend alles zum Thema Ritual.<br />

Im „Praxisteil“ fi nden sich Tages- und Wochenrituale, Ideen und Vorschläge für die Festzeiten (Advent,<br />

Weihnachten, Osterzeit und die Zeit im Jahreskreis). Auch für Lebensübergänge und Lebensfeste fi nden sich<br />

viele Anregungen. Es beinhaltet Hintergrundinformation zu den Festen, <strong>Lied</strong>er, Gebete, Gedichte,<br />

Geschichten, Rezepte und Bastelvorschläge.<br />

Christliches Bastelbuch. Bastelideen für Kinder zu Religion und Glauben. ISBN 978-3-7724-5622-0.<br />

Von Advent, Weihnachten und Dreikönigsfest. Winter. Feste und Bräuche im Jahreskreis. Franziska Schneider-Stotzer.<br />

Geschichtenbücher:<br />

Marias kleiner Esel. Eine Weihnachtslegende. Gunhild Sehlin<br />

Das Licht in der Laterne. Ein Adventskalender in Geschichten. Georg Dreißig<br />

Eselchen auf dem Weg zur Krippe. Eine Weihnachtsgeschichte. Peter Spangenberg<br />

Kinderbibeln:<br />

Mit Gott unterwegs. Die Bibel für Kinder und Erwachsene neu erzählt. Regine Schindler.<br />

Ich bin bei euch. Die große Don Bosco Kinderbibel. Lene Mayer-Skumanz<br />

Seite 43


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 44<br />

Austauschrunde Advent in der Familie<br />

• Kerzen ab Martinsfest<br />

• Krippe noch nackt am Jahreszeitentisch<br />

• Sonntags Kindermesse, am Nachmittag Kekse und Geschichte<br />

• Adventkalender<br />

• Keksebacken<br />

• Weihnachtslieder<br />

• Vornehmen: tägliche Weihnachtsgeschichte<br />

• Singen beim Adventkranz<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

• Sonntags gemeinsam in die Kirche – Kinder bekommen immer eine Klienigkeit in der Kirche zu einem<br />

Adventthema<br />

• Abendliche Spaziergänge mit Laterne<br />

• Krippe vorher aufstellen, damit die Figuren den Kindern vertraut werden<br />

• Mehr VORLESEN<br />

• Geschichte Texte lesen<br />

• Thema im Gottesdienst, das sich durch Advent zieht<br />

• Gottesdienst gemeinsam besuchen<br />

• „Zeitgutscheine“ im Adventkalender<br />

• Christbaumschmuck gemeinsam basteln<br />

• Lebkuchenhaus<br />

• gemeinsam Adventkranz binden<br />

• Maria und Josef wandern täglich ein Stück näher zur Krippe mit einem Teelicht, weil sie ja nicht frieren<br />

sollen<br />

• Adventfeier beim Adventkranz<br />

• etwas Fortlaufendes gestalten (Fensterbild, etwas ausschneiden und auf Plakat kleben)<br />

• Adventkalender mit Sachen zum Aufhängen auf einem Ast<br />

Advent im Familiengottesdienst<br />

• Kinder bekommen gelbe Wollfäden in den Gottesdiensten im Advent, werden in der Kindermette in die<br />

Krippe gelegt, damit das Jesuskind kuschelig liegt.<br />

• Vier Tore werden aus großem Karton geschnitten – Geschichte wird vorgelesen – Tor geöffnet – Symbol<br />

wird sichtbar.<br />

• Kinder bekommen Waggons aus Goldfolie, die dann den Christbaum schmücken können.<br />

• Adventweg entsteht in der Kirche.<br />

• Kinder bekommen „Gucker“ aus Klopapierrollen, müssen etwas (Puzzleteil von einem großen Stern) in<br />

der Kirche entdecken – Geschichte – Kindermette wird der Stern dann sichtbar.<br />

Kindermette<br />

• Weihnachtsgeschichte spielen<br />

• Hirtenspiele<br />

• Was hat wohl der Esel gedacht (<strong>Lied</strong>)


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 46<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Workshop 8 Anna Kirchweger<br />

„BÜHNE FREI!“ Biblische Geschichten mit Handpuppen erzählt<br />

Kinder lieben Geschichten und lassen sich gerne von Handpuppen aller Art zum Spiel inspirieren.<br />

Für junge Kinder hat vieles eine Seele – Puppen haben Gefühle und Tiere erzählen Geschichten.<br />

Diese Zeit der „Verlebendigung“ von scheinbar Leblosem nützen wir im Spiel, um die Fantasie der<br />

Kinder zu fördern, sie für Inhalte begeistern und Erfahrungen transportieren zu können.<br />

Das Handpuppenspiel ist eine alte und wieder neu entdeckte Methode – es ist nicht nur eine besondere<br />

Methode, sich mit Kindern biblische Geschichten anzueignen – vielmehr bietet das Spiel Möglichkeiten,<br />

Perspektiven zu wechseln und auch in eher ungewohnte Rollen zu schlüpfen.<br />

Mit Handpuppen lassen sich diese Erzählperspektiven verstärken. Kinder können sich emotional auf das<br />

Geschehen einlassen und dennoch Abstand wahren, da nicht sie selber es sind, die betroffen sind, sondern<br />

die Puppe. Die Handpuppe wird zum Verkündiger und zum Gegenüber. Oft sind es gerade die zurückhaltenden<br />

Kinder, die in der Puppe einen Spielpartner entdecken, bei dem sie sich etwas trauen – wie z. B. aus<br />

sich herausgehen.<br />

Zugänge:<br />

• Einstieg: Handpuppen erzählen – unter anderem - biblische Szenen – machen neugierig auf mehr und<br />

locken zur weiteren Auseinandersetzung;<br />

• Handpuppen stellen biblische Szenen dar – Personen/Kinder führen die Figuren, verändern Szenen,<br />

verinnerlichen Inhalte, sprechen ihre eigenen Texte, o.ä.<br />

Verschiedene Arten von Puppen für das biblische (Hand)puppenspiel:<br />

Handpuppen (Stoff), Fingerpuppen (Filz), Sockenpuppen, Knotenpuppen, Scheibenkopfpuppen mit Tuch-<br />

oder Kegelkörper, Kochlöffelpuppen, Stöckchenpuppen (werden von oben geführt), Stabpuppen, große<br />

Flachpuppe, Schattenpuppen, ...<br />

Bastelanleitungen im Internet:<br />

http://www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/buehne-theater-sockenpuppen-basteln.html<br />

http://cyberhexe1.piranho.de/kochloeffelpuppen.htm<br />

http://www.ene-mene-fi t.de/theater-machen/das-material<br />

Tipps zur Handhabung von Puppen:<br />

Einfache Sprache, wenig eigene Mimik<br />

• klare Bewegungen<br />

• klare Unterscheidung zwischen eigenem Sprechen und Sprache der Puppe<br />

• Puppe anschauen wenn sie spricht (lenkt die Aufmerksamkeit auf die Puppe)<br />

• bei Einsatz einer Bühne, Publikum nicht aus den Augen verlieren<br />

Praktische Überlegungen:<br />

• Nicht immer ist die Aufführung von fertigen Szenen von längerer Dauer das Ziel – Spielsequenzen von<br />

fünf Minuten genügten oft schon, um eine Stimmung zu verwandeln oder den Zugang zu einem Thema<br />

zu ermöglichen.


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

• Kindern keinen fertigen Text zum „Nachspielen“ vorgeben – nur so wird es gelingen, dass miteinander<br />

ein neues Verständnis der biblischen Texte entwickelt wird. Welche Schwerpunkte (Auswahl der Szenen,<br />

Dauer des Ausspielens einzelner Szenen, Darstellen einzelner Personen, ...) gesetzt werden, entscheidet<br />

das Vorbereitungsteam bzw. die Kindergruppe.<br />

• Aufführungen brauchen gelegentlich besondere Effekte (Hintergrundbilder, Gegenstände z.B. Gründpfl<br />

anze als Baum für Zachäus, unterschiedliche Beleuchtung für Tag/Nacht, Geräusche: Donnergrollen,<br />

Wasserrauschen, ... oder Musik steigern Aufmerksamkeit und Spannung. Hier können auch jene Personen<br />

eingesetzt werden, die keine Puppe spielen wollen oder können.<br />

Erarbeitung einer biblischen Szene für das Spiel (Idee einer Anleitung)<br />

• die Kernszene/das Spannende an der Stelle (persönliche Zugänge und Auseinandersetzung)<br />

• die handelnden Figuren festlegen/Schwerpunkte<br />

• Handpuppen auswählen (auf Charaktere achten – möglicherweise abändern)<br />

• Hinführung – Hauptteil – Ausklang (Ablauf der Szene)<br />

• Sprechtexte erfi nden und evtl. verschriftlichen<br />

• Rollen verteilen<br />

• Aufgaben für Leute überlegen, die keine Rolle übernehmen können/wollen<br />

Anna Kirchweger (nach Barbara Kreuzmayr-Rö.) November 2011; Kinderliturgiestudientag, Kath.Jungschar/Kinderpastoral d. <strong>Diözese</strong> <strong>Linz</strong>.<br />

Schlange: Ssss...., ach ist das hier auf dem Baum ein schönes, ruhiges, schattiges<br />

Plätzchen, hier war ich schon öfter (rollt sich ein).<br />

Habe mich vorhin in die Stadt, sie heißt Jericho, geschlängelt.<br />

Das war gar nicht so einfach bei der dicken Stadtmauer, musste am Zollhaus vorbei.<br />

Ssss..., das ist aber die einzige Möglichkeit in die Stadt hineinzukommen.<br />

Ja, das ist nicht so wie bei euch, wo ganz viele Straßen in die Stadt führen.<br />

Hier ist aus vielen Steinen eine hohe Mauer rund um die Häuser gebaut worden als<br />

Schutz gegen Räuber.<br />

Es gibt hier einen großen Eingang, der ist aber bewacht. Am Eingangstor steht ein<br />

Zollhaus, ein Mann, der Zöllner, paßt auf wer in die Stadt will. Alle Leute müssen<br />

ihm Geld geben (das heißt hier Schekel), damit sie mit ihren Sachen in die Stadt dürfen.<br />

Der Zöllner verdient viel Geld, weil viele Leute in die Stadt kommen. Einen Teil<br />

des Geldes muß er an den Kaiser abgeben, wenn der Zöllner mehr verlangt, kann<br />

er es behalten.<br />

Ah, jetzt werde ich aber ein bisschen schlafen! (Kurze Pause)<br />

Hey, wer schüttelt denn da am Baum herum, ich fall ja gleich runter. Ha, da<br />

klettert jemand auf meinen Baum – Unverschämtheit!<br />

Ach, das ist ja Zachäus – der Zöllner. Was will der denn hier?<br />

Ach du je, was ist denn da unten los. Wo kommen denn die vielen Menschen her?<br />

Was? Seid mal still – der Zachäus murmelt was.<br />

Zachäus: Oh, ich bin so klein, aber ich will unbedingt Jesus sehen. Alle Leute erzählen von<br />

ihm und dass er so viel Gutes tut. Ja, hier auf dem Baum kann ich gut sehen.<br />

Vielleicht kann ich ja auch hören, was er erzählt.<br />

Seite 47


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 48<br />

Schlange: Sssss...., du meine Güte, können Menschen laut sein.(Hinweis: Wir erzählen alle<br />

jetzt mal gleichzeitig was)<br />

Zachäus: Schade, ich wäre so gern dabei, aber die Leute<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Schlange: Ssss...., der Zachäus ist ja ganz schön traurig. Ja,ja, ich weiß wie das ist, wenn man keinen<br />

Freund hat - mich mag auch kaum ein Mensch. He, na nu, die Menschen bleiben ja stehen<br />

– hier am Baum. Jetzt bin ich aber gespannt, sssss.<br />

Zachäus Oh, Jesus bleibt stehen?<br />

Jesus: Zachäus, Zachäus komm von dem Baum herunter, heute will ich dein Gast sein.<br />

Zachäus: Wie? Was? Bei mir, Herr, wollt ihr Gast sein, oh wie ich mich freue!<br />

Jesus: Komm nur herunter, es ist mein Wunsch.<br />

Schlange: Das gibt`s doch nicht, dieser Jesus ist schon ein toller Mann. Alle Leute mögen Zachäus<br />

nicht, weil er ihnen so viel Geld abnimmt (Hinweis Seid alle mal ärgerlich). Aber Jesus<br />

möchte sein Gast sein. Toll!!!!! Aber Moment, was sagt Zachäus?<br />

Zachäus: Herr, die Leute haben doch recht, ich bin ein schlechter Mensch. Aber, überall wo ich<br />

jemanden betrogen habe, werde ich es 4-fach zurückgeben.<br />

Schlange: Das gibt`s doch nicht, sssss, sssss. Zachäus will allen Leuten ihr Geld zurückgeben.<br />

Jesus: Zachäus, Gott hat dich und deine Familie lieb gewonnen und deshalb bin ich zu dir gekom-<br />

men, damit auch die gerettet werden, die verachtet werden und keine Freunde fi nden<br />

Schlange: Toll, Jesus bietet allen Freundschaft an, auch wenn man mal was Falsches gemacht hat. Ob<br />

ich wohl auch jemand fi nde, der mich mag? Einen Freund habe ich ja, und ihr auch. Wisst<br />

ihr wer das ist?<br />

Kinder Jesus.


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Workshop 9 Sonja Riha<br />

„GOTTFLAMME DU SCHÖNE“ – EINE SINNLICHE BEGEGNUNG MIT GOTT<br />

1 Begrüßung, Vorstellrunde<br />

2 Ankommen:<br />

Lockerungsübungen<br />

Körpergebet „Ich trete ein in den Atem-Raum Gottes“ (nach P. Hans Eidenberger)<br />

3 <strong>Gottesbilder</strong>:<br />

„Du sollst dir kein Gottesbild machen ...“ Ex 20,4 - ... nichts, kein Bild, keine Statue sollen wir Menschen absolut<br />

setzen. Und doch brauchen wir Menschen Vorstellungen von dem, was wir Gott nennen. Im Laufe der<br />

Menschheitsgeschichte sehr unterschiedlich, im Christentum selber sehr viele, unterschiedliche Namen, Bilder,<br />

Bezeichnungen. Auch im Laufe eines Menschenlebens ändert sich diese Vorstellung von Gott meistens.<br />

In der Bibel fi nden sich viele unterschidliche Vorstellungen von Gott: Gott, der die Welt geschaffen hat; der<br />

mit seinem Volk mitzieht; der es aus der Knechtschaft in Ägypten befreit hat; Gott als Vater, aber auch als<br />

Mutter; Gott als Hirte; als König und Feldherr; als Fels in der Brandung und schützende Burg; ...<br />

Jedes Bild zeigt einige Aspekte von Gott auf, kann aber nie alles abdecken, bleibt immer nur bruchstückhaft<br />

– Weite des Gottesbildes!<br />

Meditation/Stille und zu folgenden Satzanfängen in sich selber hineinhören, hineinspüren:<br />

Wenn ich Gott sage, dann meine ich ...<br />

Wenn ich zu Gott bete, dann bete ich zu ...<br />

Gott stelle ich mir vor als …<br />

Arbeitsblatt „<strong>Gottesbilder</strong>“:<br />

gemeinsam durchgehen, mit den eigenen Bildern,<br />

Gedanken dazu vergleichen – Austausch<br />

<strong>Lied</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong> (Gottesnamen-<strong>Litanei</strong>): singen<br />

Pause<br />

<strong>Lied</strong>: Bewahre uns Gott<br />

Stationen:<br />

In den 4 Ecken des Raumes wurden 4 Plätze vorbereitet mit unterschiedlichen Materialien, um mittels unserer<br />

Sinne bzw. auf kreative Weise Gott näher zu kommen, zu entdecken.<br />

Malen, mit Legematerialien arbeiten, schreiben, Düfte, Öle, Gaben aus der Natur – durch den Raum wandern<br />

und an den verschiedenen Ecken oder auch an nur einer Ecke verweilen.<br />

Dazu gab es auch verschieden Gebete zur Auswahl.<br />

Liturgischer Abschluss:<br />

<strong>Lied</strong>: Bewahre uns Gott<br />

Austausch: evt. Text vorlesen, eigene Gedanken erzählen, Bilder herzeigen, …<br />

Segen: eine/r nach der/dem anderen wird mit Weihrauch „umräuchert“ und dazu der Satz gesprochen<br />

„Der Duft Gottes/der Atem Gottes hülle dich ein“<br />

Seite 49


Hirte "Ich bin der gute Hirte ..." (Joh<br />

10,11; Ps 23)<br />

Herr<br />

Mutter Hos 11<br />

Gott<br />

Göttin<br />

Christus<br />

Baum "Sie werden wieder in<br />

meinem Schatten w<strong>ohne</strong>n." (Hos<br />

14,8)<br />

Vater "Wie mich der Vater geliebt hat,<br />

so habe auch ich euch geliebt."<br />

(Joh 15,9)<br />

Quelle "Denn bei dir ist die Quelle des<br />

Lebens." (Ps 36,10)<br />

Wort "Im Anfang war das Wort und<br />

das Wort war bei Gott, und das<br />

Wort war Gott." (Joh 1,1)<br />

Barmherziger Vater Lk 15,11-32<br />

Geborgenheit<br />

Barmherzigkeit/Erbarmen: rachamim Hos 11<br />

Gefährtin<br />

Leben "Ich bin die Auferstehung<br />

und das Leben." (Joh 11,25)<br />

König<br />

Licht<br />

Richter<br />

Geliebter<br />

Freund<br />

Herrscher<br />

Freundin<br />

Hebamme "Du bist es, der mich aus dem<br />

Schoß meiner Mutter zog, mich<br />

barg an der Brust meiner Mutter.<br />

(Ps 22,10)<br />

Geheimnis<br />

Gebärende "Wie eine Gebärende will ich nun<br />

schreien, ich schnaube und<br />

schnaufe." (Jes 42,14b)<br />

Weg<br />

Ruach: Sturm, Wind, Atem, Lebenskraft, Geist<br />

Gottes, Gotteskraft<br />

Tür "Ich bin die Tür; wer durch mich<br />

hindurchgeht, wird gerettet<br />

werden." (Joh 10,9)<br />

Ich-bin-da "Da antwortete Gott dem Mose:<br />

Ich bin der Ich-bin-da." (Ex 3,14)<br />

Weisheit "Eingeweiht in das Wissen Gottes,<br />

bestimmt sie seine Werke." (Weish<br />

8,4)<br />

Atem<br />

Höhle<br />

der Lebendige<br />

die Lebendige<br />

Feuer "Die Erscheinung der<br />

Herrlichkeit des Herrn auf dem Gipfel<br />

des Berges zeigte sich vor den Augen<br />

der Israeliten wie verzehrendes<br />

Feuer." (Ex 24,17)<br />

DU<br />

Urgrund alles Seins<br />

DU<br />

Erlöser<br />

der Ewige<br />

die Ewige<br />

Befreier "Ich bin Jahwe, dein Gott, der<br />

dich aus Ägypten geführt hat, aus<br />

dem Sklavenhaus." (Ex 20,2)<br />

Schöpfer "Im Anfang schuf Gott Himmel und<br />

Erde." (Gen 1,1)<br />

der Heilige<br />

die Heilige<br />

Rufender "Das Wort des Herrn erging an<br />

mich." (Jer 1,4)<br />

Schöpferin "Im Anfang schuf Gott Himmel und<br />

Erde." (Gen 1,1)<br />

Fels<br />

Richterin<br />

Zusammenstellung, Sonja Riha, Nov. 2011<br />

Bundesgott "Hiermit schließe ich meinen<br />

Bund mit euch und mit euren<br />

Nachkommen." (Gen 9,9)<br />

Burg<br />

Kraft in mir


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

<strong>Gottesbilder</strong>-<strong>Litanei</strong> (<strong>Lied</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong>):<br />

Du bist Ursprung, du bist Quelle,<br />

du die Mitte, du die Fülle,<br />

du bist unser Grund:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du bist unser Herr und Schöpfer,<br />

wir der Ton und du der Töpfer.<br />

Du hauchst Leben ein:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du bist Freude, Sinn und Glück,<br />

alles kehrt zu dir zurück,<br />

du bist unser Ziel:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Bist ein Vater, der uns liebt,<br />

der uns unsre Schuld vergibt,<br />

wartest stets auf uns:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du bist Name und Gesicht,<br />

Wort, das in die Welt sich spricht,<br />

du wohnst unter uns:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du bist Feuer, du bist Kraft,<br />

Geist, der neues Leben schafft,<br />

Atem für die Welt,<br />

Du, Gott für uns.<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Du bist Freundin, Trost und Mut,<br />

unsre Sehnsucht Feuersglut,<br />

Gott, Geliebte du:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du bist Freiheit, du bist Weg,<br />

du der Freund, der mit uns geht,<br />

Wolke, die uns führt:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du bist Hirte und Vertrauen,<br />

du, auf den die Armen bauen,<br />

du, der Schwachen Halt:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du bist Hoffnung, du bist Licht,<br />

Quelle unsrer Zuversicht,<br />

Gott, der Zukunft gibt:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du bist ferne und doch nah,<br />

immer für uns Menschen da,<br />

bist wie Brot für uns:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du, den wir oft nicht verstehen,<br />

den wir nicht mit Augen sehen,<br />

fremd und rätselhaft:<br />

Du, Gott für uns.<br />

Du bist Mutter, die gebiert,<br />

Liebe, die zur Fülle führt,<br />

Gott, die Leben schenkt:<br />

Du, Gott für uns Hans Waltersdorfer<br />

Seite 51


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 52<br />

GEMEINSAMER ABSCHLUSS<br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Begrüßung zum Abschluss:<br />

Am <strong>Ende</strong> unseres gemeinsamen Kinderliturgie-Tages kommen wir nochmal zusammen, richten uns auf<br />

unsere Mitte aus, die uns das Leben gibt.<br />

Am <strong>Ende</strong> dieses Tages, am <strong>Ende</strong>s dieses Weges bist du selber dann das Ziel, du der du das Leben gibst...<br />

<strong>Lied</strong>: Voll Vertrauen...<br />

Besinnung:<br />

Am <strong>Ende</strong> dieses Weges bist du selber dann das Ziel, du der du das Leben gibst...<br />

Wir richten uns, unser Leben aus auf ein Ziel, auf eine Mitte hin und wir feiern es.<br />

Wenn wir Kinderliturgie feiern und vorbereiten, bringen wir uns, unser Leben ein.<br />

Wenn wir uns aber an den letzten Satz aus dem Evangelium erinnern:<br />

„Wird der Menschensohn, wenn er kommt, noch Glauben vorfi nden?“,<br />

dann trifft das die Verunsicherung, die uns manchmal packt.<br />

Die Frage nach dem Glaubensverlust der Gesellschaft ist also so alt wie das Evangelium selbst.<br />

Und oft wird diese Frage reduziert auf die weniger werdende Zahl der KirchenbesucherInnen.<br />

In der Kinderliturgie geht es nicht um Zahlen und darf auch nicht vorrangig das Ziel haben,<br />

die Kirche wieder zu füllen. Kinderliturgie ist viel elementarer:<br />

Wir wollen den Kindern einen Raum bieten, wo sie Stille erleben können,<br />

wo sie ihre Fragen formulieren können, wo sie ins Vertrauen hineinwachsen,<br />

wo sie sich aufgehoben fühlen in der Liebe Gottes.<br />

Da geht ein Weg weiter, der mit der Taufe beginnt, wo uns zugesagt ist:<br />

Du bist meine geliebte Tochter, du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Gefallen gefunden. Und als<br />

solche sind wir Zeichen Gottes in der Welt, stehen ein für einen Glauben, der sich nicht messen lässt an<br />

Zahlen, sondern in der Luft liegt.<br />

Text: Die neue Hoffnung<br />

„Es ist nicht zu leugnen: Was viele Jahrhunderte galt, schwindet dahin.<br />

Der Glaube, höre ich sagen, verdunstet.<br />

Gewiss, die wohlverschlossene Flasche könnte das Wasser bewahren.<br />

Anders die offene Schale: Sie bietet es an.<br />

Zugegeben, nach einiger Zeit fi ndest du trocken die Schale, das Wasser schwand.<br />

Aber merke: Die Luft ist jetzt feucht.<br />

Wenn der Glaube verdunstet, sprechen alle bekümmert von einem Verlust.<br />

Und wer von uns wollte dem widersprechen!<br />

Und doch: Einige wagen trotz allem zu hoffen. Sie sagen:<br />

Spürt ihr`s noch nicht?<br />

Glaube liegt in der Luft!“<br />

Lothar Zenetti


KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

Abschlussritual:<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Im Kreuzzeichen erinnern wir uns im Gottesdienst immer wieder an die Taufe,<br />

an die Zusage der Liebe Gottes für mich, für dich.<br />

Ich lade ein, als Abschluss hier nochmal bewusst zur Mitte zu kommen,<br />

mit dem Wasser des Lebens ein Kreuzzeichen zu machen und euch den Text „Die neue Hoffnung“ als<br />

Bestärkung mit nach Hause zu nehmen.<br />

Singen wir dazu von unserer Hoffnung, unserer Freude...<br />

<strong>Lied</strong>: Meine Hoffnung und meine Freude<br />

Mit dieser Zuversicht, dass Gott immer bei uns ist, verabschiede ich mich von ihnen.<br />

Danke fürs dabei sein und kommen Sie gut nach Hause. Auf Wiedersehen!<br />

Michaela Luger<br />

Seite 53


„In deinem Namen wollen wir“<br />

Seite 54<br />

NOTIZEN<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeberin: Kath. Jungschar / Kinderpastoral / Diözesaner Arbeitskreis für Kinderliturgie<br />

Zusammenstellung: Mag. a Michaela Luger<br />

Layout: Helene Manzenreiter<br />

Alle: Kapuzinerstraße 84, 4020 <strong>Linz</strong><br />

KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011


DOKUMENTATION<br />

Kapuzinerstraße 84, A-4020 <strong>Linz</strong><br />

Telefon: 0732/7610-3342<br />

Fax: 0732/7610-3779<br />

Mail: kjs@dioezese-linz.at<br />

Internet: http://linz.jungschar.at

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