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Gottesbilder-Litanei (Lied ohne Ende) - KJS Diözese Linz

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KINDERLITURGIE-STUDIENTAG<br />

12. November 2011<br />

„In deinem Namen wollen wir“<br />

Unsere Gotteskindschaft soll wachsen und sich vertiefen: „Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen,<br />

sind Söhne Gottes.“ (Röm 8,14)<br />

• Liebe: Raum zur Menschwerdung<br />

Liturgie schenkt uns den Geist der Gotteskindschaft, das heißt sie führt uns ein in die Liebe Gottes zu uns<br />

Menschen und eröffnet uns damit einen unvergleichlichen Raum zu unserer eigenen Menschwerdung.<br />

Über die Liebe als Raum zum Menschwerden hat M. Frisch Tiefgründiges gesagt: „Eben darin besteht ja die<br />

Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem<br />

Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt,<br />

sich wie verwandelt fühlt, wie entfaltet, und dass auch dem Liebenden sich alles entfaltet, das Nächste, das<br />

lang Bekannte. Die Liebe befreit aus jedem Bildnis. Das ist das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich<br />

Spannende, dass wir mit den Menschen, die wir lieben nicht fertig werden: weil wir sie lieben, solange wir sie<br />

lieben.“ Was wir Menschen immer nur begrenzt zustande bringen, dürfen wir von Gott unbegrenzt glauben:<br />

Er hält es aus, dass wir rätselhaft sind. Er macht sich von uns kein fi xes Bild, er legt uns nicht fest, sondern<br />

schenkt uns durch seine Liebe den Raum, uns zu entfalten, zu entwickeln. (Max Frisch, „Tagebuch“ 1946-<br />

1949, 31f)<br />

• „Mahl der Sünder“ (Sieger Köder)<br />

Dieser Gedanke ist mit Blick auf Christus noch zu vertiefen: Sie kennen dieses Bild „Das Mahl der Sünder“<br />

von S. Köder vermutlich: Sehr unterschiedliche Menschen haben am Tisch Jesu Platz genommen. Offensichtlich<br />

erhoffen Sie sich für ihren Hunger nach Leben von ihm „Nahrung“. Das Bild zeigt einen stillen Moment:<br />

Jesu offene, austeilende Hände (mehr sieht man von ihm nicht) lassen alle innehalten. Es offenbart<br />

sich in dieser Geste sein Wesen: Er lebt das Für-Sein (Opfer), das nicht besorgt für sich behält. Es ist eine<br />

Lebensart jenseits besorgter Selbsterhaltung und „jenseits der Begierde, an sich zu reißen und zu behalten“<br />

(Phil 2,6f). Jesu Dasein ist zu verstehen „von der Weise her, in der Liebe allein anwesend sein kann als freies<br />

Sich-Gewähren und Sich-Schenken eines Ich an ein Du.“ (J. Ratzinger, 1976) Man kann ahnen, was „Reich<br />

Gottes“ meint.<br />

Die Eucharistiefeier ist also keine Konsumereignis im Sinne von: Ich nehme und gehe. Sie holt uns vielmehr<br />

hinein in die Lebensart Jesu Christi: Von ihm durch sein Brot, das er selbst ist, beschenkt und gestärkt,<br />

gehen wir, um gemäß seiner Lebensweise zu leben.<br />

1.3 Liturgie ist kostbare Zeit mit Kindern!<br />

Liturgie ist kostbare Zeit – für uns Erwachsene wie für die Kinder. Die Einführung der Kinder in Liturgie und<br />

Eucharistie muss eingebunden sein in die „gesamte menschliche und christliche Erziehung“.<br />

(Direktorium für Kindermessen, Nr. 8) – dazu noch drei Impulsgedanken:<br />

• Unter dem Dach welcher Geschichten w<strong>ohne</strong>n Kinder?<br />

Kinder wachsen heute mit einer Unzahl an sehr verschiedenen Geschichten auf (in Medien aller Art). Wir<br />

haben kaum die Möglichkeit, das konsequent zu steuern. Allerdings können wir dafür sorgen, dass bestimmte<br />

Erzählungen darin nicht fehlen: die Schöpfungsgeschichte, die Vision des Propheten Jesaja (Blinde<br />

werden sehen…), die Psalmen, die Freiheitsgeschichte vom Auszug aus Ägypten, die Bergpredigt usw.<br />

„Du berufst dich damit auf eine alte Sprache, die schon viele vor Dir gesprochen haben und mit der sich schon<br />

viele das Leben herbeigewünscht haben. Man kann leichter sprechen, man kann leichter hoffen und glauben,<br />

wenn man in den Fluss dieser alten Sprache steigt, der schon viele getragen hat.“ (F. Steffensky an seine<br />

Enkelkinder) Man kann kurz sagen: Christsein heißt, unter dem Dach christlicher Glaubensgeschichten zu<br />

w<strong>ohne</strong>n.<br />

Seite 3

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