122 Westliche Wälder 01.03.2017
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seite 10 Mittwoch, 1. März 2017 38 Jahre<br />
STADTZEITUNG<br />
AUGSBURG<br />
ZwischenFußball und Flucht<br />
ENGAGEMENT / Andreas Luthe, Torwartdes FC Augsburg, nutztseine Bekanntheit,umGeflüchteten<br />
zu helfen. An einer Augsburger Schule spracherüber Fluchtursachen undIntegration.<br />
AlexanderWiedemann<br />
Augsburg. Andreas Luthe betritt<br />
zusammen mit Jonas Ermes<br />
die Turnhalle des St. Anna<br />
Gymnasiums und die Schüler<br />
applaudieren lautstark. Luthe<br />
ist seit dieser Spielzeit Torwart<br />
des FC Augsburg.1,95 Meterist<br />
Luthe groß, trägt aber heute<br />
keine Handschuheund Stollenschuhe,<br />
sondern graue Jeans<br />
und schwarzen Pulli. Auf seinem<br />
Rücken prangt auch nicht<br />
die Nummer 1, stattdessen ist<br />
ein Schriftzug aufgedruckt. „In<br />
Safe Hands“ steht da undzeigt,<br />
dass es in der Halle heute nur<br />
im weitesten Sinne um Fußball<br />
geht.<br />
Die Schüler sind aufgeregt,<br />
schließlich ist ein Fußballprofi<br />
nicht jeden TaganeinerSchule.<br />
Der 29-Jährige ist jedoch ein<br />
außergewöhnliches Exemplar<br />
seinerBerufsgattung. Derblonde<br />
Hüne engagiert sich darüber<br />
hinaus für Menschen auf der<br />
Flucht. Gemeinsam mit Ermes,<br />
der ebenfalls Profitorhüter war,<br />
rief er das Projekt „In Safe<br />
Hands“ ins Leben. Das Ziel: in<br />
erster Linie eine Integration der<br />
Flüchtlinge, gerade von Kindern,<br />
durch den weltweit beliebten<br />
Sport Fußball ermöglichen,<br />
aber auch die politische<br />
Andreas Luthe (links) und Jonas Ermes informieren die Schüler des St. Anna<br />
Gymnasiumsüber das Thema Flüchtlinge. Foto: Alexander Wiedemann<br />
Bildung, etwa durch Schuldialoge,zuerweitern.<br />
So wurden die Schüler des<br />
Anna-Gymnasiums auf Luthe<br />
aufmerksam. Ineinem P-Seminar<br />
befassen sich rund 30 von<br />
ihnen mit dem Thema Flüchtlinge,<br />
der Integration von Asylbewerbern<br />
und der Informationsverbreitungzudiesem<br />
aktuellen<br />
und polarisierenden Thema.<br />
Diese Chance nutzen der<br />
professionelle Torwartund sein<br />
Partner Jonas Ermes, umden<br />
jungen Schülern vertiefende<br />
Einblicke und auch ihr Projekt<br />
näher zu bringen.<br />
Nach dem Abklingendes Applauses<br />
stellen die beiden ihre<br />
Programmpunkte vor, woraufhin<br />
Ermes auch schon mit einem<br />
interaktiven Dialog beginnt.<br />
„Stell dir vor, dein Leben<br />
wäreinGefahr.Stell dir vor, deine<br />
Familie würde bedroht. Stell<br />
dir vor, du könntest flüchten“,<br />
versucht er, die Zuhörer indie<br />
Situation von Flüchtlingen zu<br />
versetzen. Dieser Gesprächseinstieg<br />
zeigt Wirkung. Die<br />
Schüler heben die Hand, willig<br />
zur Diskussion beizutragen,<br />
und sind sich einig: Ja, sie würden<br />
fliehen. Ermes zeigt ihnen,<br />
gestützt durch Statistiken und<br />
Schaubilder, Allgemeines zum<br />
Flüchtlingsthema, wie die Anzahl<br />
der Flüchtenden, Fluchtrouten,<br />
die Länder mit den<br />
höchsten Fluchtraten, aber<br />
auch diejenigenmit den höchstenAufnahmeraten.<br />
Wobeidiese<br />
Liste aufgrund des Mangels<br />
an europäischen Ländern unter<br />
den Schülern Verwunderung<br />
auslöst.<br />
Das Wechselspiel funktioniert:Die<br />
Kinder werden in den<br />
Dialogmit einbezogenund dürfen,<br />
nachdem sie einen Punkt<br />
genannthatten, diesen auch an<br />
eine Tafel hängen.<br />
Anschließendübergibt Ermes<br />
an Andreas Luthe, der das seit<br />
September 2015 existierende<br />
Projekt „In Safe Hands“ erläutert.<br />
Mit für die Kinder und Jugendlichen<br />
leicht verständlichen<br />
Beispielen erklärt er zunächstden<br />
Begriff „Integration“<br />
und geht aufdie Punkte der Organisation<br />
ein, welche, mit Unterstützung<br />
des FC Augsburg<br />
und seines vorherigen Klubs,<br />
dem VfL Bochum. Luthe wirkt<br />
während seines Vortrags gelassen,<br />
in der einen Hand hält er<br />
das Mikro, die andere vergräbt<br />
er in derHosentasche.<br />
Diese Herangehensweise an<br />
dieses oft so ernste Thema beeindruckt.<br />
Das weiß Luthe und<br />
daswill er nutzen: „Alleinteressieren<br />
sich für Fußball, sogar<br />
das Fernsehen filmt uns gerade“,<br />
freut sich der Augsburger<br />
Torwart.<br />
Anschließend betreten drei<br />
junge Flüchtlinge aus Syrien,<br />
dem Kongo und Afghanistan<br />
die Halle und referieren kurz<br />
und sichtlich nervös über ihre<br />
Herkunftsländer, ihre gefährlichen<br />
Reisen nach Deutschland<br />
–aber auch über ihre Ausbildungsplätze<br />
in der Region.<br />
Die drei sind Beispiele dafür,<br />
wie Integration gelingen kann.<br />
Auch Luthelauscht gebanntihren<br />
Fluchtgeschichten. Und<br />
muss am Schluss dann auch in<br />
der Anna-Halle ganz Fußballprofi<br />
sein. Zeit, für Selfies und<br />
Autogramme.<br />
Geheimnisvolle Geschichten<br />
Aufden Spuren Augsburger Geheimnisse<br />
Augsburg. Die Fuggerei, den<br />
Perlachturm, das Rathaus oder<br />
den Dom: Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt<br />
kennt man in- und auswendig.<br />
Doch nur die wenigstenwissen<br />
über sie Geschichten zu erzählen,<br />
die nicht injedem Reiseführer<br />
stehen. Die geheimnisvollen,<br />
wenig bekannten Details<br />
aus der Vergangenheit der<br />
Gebäude, die diese nur verraten,<br />
wenn man ganz genauhinsieht.<br />
Mit dem Buch „Augsburger<br />
Geheimnisse – 50 spannende<br />
Geschichten aus der Fuggerstadt“<br />
will die StadtZeitung genau<br />
dasändern. Sielüftetinenger<br />
Zusammenarbeit mit den<br />
AutorinnenEva-MariaBastund<br />
Heike Thissen die Geschichte<br />
und Geschichten hinter Relikten<br />
inder Stadt, die selbst alteingesessene<br />
Augsburger verblüffen<br />
könnten.<br />
Für das fast 200 Seiten starke<br />
Werk stecken die Journalistinnen<br />
bereits mitteninder Arbeit.<br />
„Bei unseren Recherchen tauchen<br />
wir immer tief ein indie<br />
Geschichte der Stadt“, erklärt<br />
Heike Thissen. Dabei behilflich<br />
sind Menschen, diesichvor Ort<br />
besondersgut auskennen –weil<br />
sie sich beruflich mit der Stadt<br />
beschäftigen oder weil sie mit<br />
einem großen Interessefür ihre<br />
Heimatstadt gesegnet sind.<br />
„Wir freuen unsauchweiterhin,<br />
wenn sich Menschen bei uns<br />
melden, die eine spannende<br />
Geschichte für dasBuch erzählen<br />
möchten –Hauptsache, es<br />
Wasserstadt Augsburg<br />
DieBewerbung als Welterbe im Internet<br />
Augsburg. Die Fuggerstadt will<br />
Unesco-Welterbe werden.<br />
„Wasserbau und Wasserkraft,<br />
Trinkwasser und Brunnenkunst“<br />
heißtdas Themader Bewerbung,<br />
die im August 2017<br />
eingereichtwird.<br />
Aufeinem Online-Special zur<br />
Welterbebewerbung unter<br />
www.augsburg.de können sich<br />
alle Interessierten dem Thema<br />
von den unterschiedlichsten<br />
Seiten nähern. Ob es der historische<br />
Ablauf oder eher die<br />
wirtschaftliche Entwicklung<br />
Nochist das Buchnicht fertig –die<br />
Autorinnen suchen weiterhin nach<br />
Augsburgern, die Geheimnisse der<br />
Stadt lüftenkönnen.<br />
gibt ein heute noch sichtbares<br />
Relikt, anhand dessen sie sich<br />
erzählen lässt“, sagt Eva-Maria<br />
Bast und freut sich auf weitere<br />
interessante Begegnungen mit<br />
geschichtsinteressierten Augsburgern.<br />
Werkennt<br />
geheimnisvolle Relikte?<br />
Eva-Maria Bast und Heike<br />
Thissen sind per E-Mail zu erreichen<br />
unter geheimnisse@<br />
bast-medien.de oder telefonisch<br />
unter 07551/9474450.<br />
Mehr Information unter<br />
www.bast-medien.de.(pm)<br />
Augsburgsdurch dasWasserist,<br />
ob manwissenwill, wo diehistorischen<br />
Wasserläufe noch<br />
heute erlebbar sind –fast alle<br />
Aspektesind entsprechend aufbereitet,<br />
natürlich auch die<br />
wichtigsten Fakten der Bewerbung.<br />
Neben aktuellen Terminen<br />
zu Themen rund um das<br />
Wasser findet man die Interessensbekundung<br />
im Original-<br />
Wortlaut, eine komplette Chronologie<br />
der Bewerbung sowie<br />
Literaturtipps und Videos rund<br />
um dasThema. (pm)<br />
Ein Winzling mit großer Wirkung<br />
MINIMALISTISCH/Kleine Hörgeräte punkten mit Design, Leistung und Technologie. Siesetzenganz neue Maßstäbe.<br />
Mit zunehmendem Alter werden<br />
die Sinneswahrnehmungen<br />
schlechter. Nicht nur der Geschmackssinn,<br />
sondern auch<br />
die Seh- und Hörfähigkeit nehmen<br />
spürbar ab. Während die<br />
Lese- oder Gleitsichtbrille für<br />
viele inzwischen zum alltäglichen<br />
Accessoire geworden ist,<br />
istder Gedankeanein Hörgerät<br />
für manchenochein Tabu.Lieber<br />
schalten sie den Fernseher<br />
lauter oder akzeptieren,dasssie<br />
bei Gesprächen in Gesellschaft<br />
trotz hoher Konzentration nur<br />
Rundum hören. Mittendrin sein.<br />
Testhörer<br />
jederzeit<br />
willkommen.<br />
Ihr Test-Gutschein<br />
Jetzt bei AUDILOGIK die neuestenHörgeräte kostenlos probetragen:<br />
✁<br />
Kommen Sie einfach bei uns vorbei oder vereinbaren Sie einen Termin:<br />
AUGSBURG Annastraße 7·(0821) 319 52 91<br />
Bahnhofstraße 16 ·(0821) 508 0219 0<br />
BOBINGEN Bischof-Ulrich-Straße 6·(08234) 99875 18 · www.audilogik.de<br />
Herkömmliche Hörgeräte verstärken<br />
nur Sprache und Klang in Blickrichtung.<br />
Die neuesten Hörsysteme erlauben das<br />
Rundumhören. So können Sie sich wieder<br />
leichter mit mehreren Gesprächspartnern<br />
unterhalten.<br />
Sogar in lauter Umgebung.<br />
Probieren Sie es aus.<br />
Oticon Opn TM<br />
Hörsysteme sind sehr<br />
klein und unauffällig.<br />
die Hälfte verstehen. Dabeisind<br />
dieZeiten, in denen ein Hörgerät<br />
ein fleischfarbener Fremdkörper<br />
war, längst vorbei. Moderne<br />
Hörlösungen sind technologische<br />
Wunderwerke, die<br />
heute ebenso diskret wie leistungsstark<br />
sind.<br />
Immer unauffälliger werden<br />
die Systeme, die auf kleinstem<br />
Raum technische Höchstleistungen<br />
vollbringen. Sokönnen<br />
Mini-Hörgeräte, die hinter der<br />
Ohrmuschel sitzen, inzwischen<br />
fast gänzlich dahinter verschwinden.<br />
Während sich die<br />
Technik hinter dem Ohr befindet,<br />
sitzt der Lautsprecher direktimHörkanal.<br />
Nebeneinem<br />
formschönen Design zeichnen<br />
sich die Hörgeräte durch Komfort<br />
und eine natürliche Klangqualität<br />
aus.<br />
Sehr häufig haben Hörgerät-<br />
Träger Schwierigkeiten, alle Arten<br />
von Gesprächen unter unterschiedlichen<br />
Bedingungen<br />
zu verstehen. Um hier neue<br />
Die Hörgeräte werden immer unauffälliger und vollbringen dennoch technische<br />
Höchstleistungen.<br />
Foto: djd/Widex Hörgeräte<br />
Maßstäbe zu setzen, wurden in<br />
neuartigenHörgeräten drei unterschiedliche<br />
Technologien<br />
kombiniert: Die Sprache wird<br />
aus allen Richtungen wahrgenommen,<br />
insgesamt sieben<br />
Hörumgebungen werden vollautomatisch<br />
erkannt, die Art<br />
des Gesprächs wird festgelegt<br />
und das Hörerlebnis wird<br />
schließlich mit Sprachanhebung,<br />
Störgeräuschunterdrückung<br />
und Ausrichtung optimiert.<br />
Auf diese Weise gehört<br />
ein präzises Sprachverstehenin<br />
kleinen und großen Gruppen,<br />
im Störgeräusch und in ruhiger<br />
Umgebung zu den Stärken des<br />
rund zwei Zentimeter kleinen<br />
Winzlings.(djd)