Schulprogramm Geschwister-Scholl-Gesamtschule Dortmund
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<strong>Schulprogramm</strong><br />
<strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong><br />
<strong>Dortmund</strong><br />
Stand Dezember 2007<br />
<strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong><br />
Haferfeldstr. 3 – 5<br />
44309 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/477 34-0<br />
Fax: 0231/ 477 34 34<br />
www.gsg-dortmund.net
Inhaltsverzeichnis Seite<br />
Präambel 3<br />
Der Name <strong>Geschwister</strong> <strong>Scholl</strong> 5<br />
Organisation der Schule 7<br />
Bildungsgänge in der Sekundarstufe I 9<br />
Bildungsgänge in unserer gymnasialen Oberstufe 11<br />
Schulentwicklung 13<br />
Schulprofile 16<br />
Bilinguale Unterrichtung Englisch-Deutsch 16<br />
Neue Medien und Technologien 18<br />
Verstärkter Mathematikunterricht 20<br />
Chinesisch 22<br />
Methodenkonzept 26<br />
Unterrichtsschwerpunkte 29<br />
Darstellen und Gestalten 29<br />
Schwerpunkt Sport 31<br />
Arbeitslehre/Technik 33<br />
Fördermaßnahmen 35<br />
Berufswahlorientierung 37<br />
Schulleben 40<br />
Ganztag 40<br />
Präventionsarbeit 42<br />
Besondere Aktivitäten 45<br />
Öffnung von Schule 47<br />
Veranstaltungsforum für den Stadtteil 47<br />
Fahrtenkonzept 48<br />
Internationale Begegnungen 50<br />
Evaluation 53<br />
2<br />
Inhalt
Präambel<br />
Die <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> ist durch ihre Namensgeber<br />
in besonderer Weise der Erziehung zur Freiheit, zur Verantwortung<br />
für das Gemeinwesen und die Demokratie verpflichtet. Sie will ihrer<br />
Schülerschaft das Denken, Fühlen und Handeln von Hans und Sophie<br />
<strong>Scholl</strong> in Verantwortung für diese Werte näher bringen, die ihren<br />
Ausdruck in Individualität und Gemeinschaftsfähigkeit, Kritikfähigkeit<br />
und Verantwortungsübernahme finden.<br />
Die GSG ist eine <strong>Gesamtschule</strong> der Sekundarstufen I und II, die<br />
ihren Schülerinnen und Schülern ohne Schulformwechsel Bildungswege<br />
zu allen Abschlüssen der allgemeinen Schulen ermöglicht. Sie<br />
ist eine Schule der Vielfalt, die die Schülerinnen und Schüler gemäß<br />
der Verschiedenartigkeit ihrer Begabungen und Fähigkeiten fördert<br />
und fordert, berät und betreut.<br />
Die GSG ist ein Haus des sozialen Lernens, das den Schülerinnen<br />
und Schülern unterschiedlicher sozialer Herkunft und kultureller Orientierung<br />
im Ganztagsbetrieb vielfältige Möglichkeiten bietet, miteinander<br />
zu leben, die Freizeit sinnvoll zu gestalten, am kulturellen<br />
Leben teilzuhaben, aktiv an der inneren und äußeren Gestaltung<br />
ihrer Schule mitzuwirken und dabei Unterschiede nicht als trennend,<br />
sondern als bereichernd zu erfahren.<br />
Die GSG ist eine Stadtteilschule. Die schulischen und außerschulischen<br />
Lernorte im Stadtbezirk, die Zusammenarbeit mit Nachbarschulen,<br />
insbesondere Primarschulen, mit Vereinen und Firmen<br />
bilden die Grundlagen der lokalen Beziehungen.<br />
Die GSG ist auch eine Schule mit regionaler Orientierung, welche<br />
sich z.B. durch die Teilnahme an Sportveranstaltungen und Wettbewerben<br />
sowie durch die Nutzung außerschulischer Lernorte in der<br />
Region äußert.<br />
Die GSG ist darüber hinaus eine Schule in Europa und wird ihren<br />
Schülerinnen und Schülern den Weg in die globalisierte Erfahrungswelt<br />
durch vielfältige Kontakte zu anderen Kulturen und durch<br />
sprachliche Bildungsangebote bereiten. Unsere Schule pflegt Auslandskontakte<br />
und fühlt sich verpflichtet diese auszubauen. Diese<br />
internationalen Beziehungen helfen das Verständnis für andere<br />
Menschen, auch über nationale Grenzen hinweg, zu wecken.<br />
Die GSG ist eine der Zukunft zugewandte Schule. Der besonderen<br />
Bedeutung der Weltsprache Englisch - auch als der Sprache von<br />
Wissenschaft und Technik - trägt das bilinguale Konzept unserer<br />
Schule Rechnung.<br />
Zudem wird ein besonderes Augenmerk auf den innovativen und<br />
kritischen Umgang der Schüler mit den neuen Medien und Technologien<br />
gerichtet.<br />
Die GSG ist eine Schule, die Verantwortung und Engagement für die<br />
Umwelt und die Zukunft unserer Erde fördern will.<br />
3<br />
Präambel
All diese Eckpunkte setzen den Konsens in der Schulgemeinde voraus.<br />
Die GSG wird den Gestaltungsraum nutzen, der sich ergibt<br />
zwischen den Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne und der pädagogischen<br />
Freiheit der einzelnen Lehrperson und den Erziehungsrechten<br />
und -pflichten der Eltern.<br />
Die formulierten Ansprüche fordern Evaluation. Ein grundlegendes<br />
Ziel schulischer Arbeit ist es, allen Schülerinnen und Schülern eine<br />
umfassende Bildung zu vermitteln. Dabei ist der Unterricht der Kern<br />
schulischer Arbeit.<br />
In den Gremien der Schule ist ein Diskurs über Unterrichtsinhalte<br />
und -methoden, über Schulprofile und didaktische Konzepte und<br />
damit letztlich über die Weiterentwicklung des Unterrichts zu führen.<br />
Es muss sich eine Kultur entwickeln für das Erfassen und Bewerten<br />
von Leistung. Die notwendigen Konsequenzen sind einsichtig zu<br />
machen, einzuhalten und unter dem Anspruch des <strong>Schulprogramm</strong>s<br />
immer wieder neu zu definieren und zu überprüfen.<br />
4<br />
Präambel
Die <strong>Geschwister</strong> <strong>Scholl</strong> –<br />
Namensgeber unserer Schule<br />
Die <strong>Geschwister</strong> <strong>Scholl</strong> gehörten zu den Widerstandskämpfern im<br />
Dritten Reich, die den Mut hatten, sich gegen die brutale und<br />
verbrecherische NS-Diktatur aufzulehnen.<br />
Hans <strong>Scholl</strong> (*22.9.1918), Student der Medizin, und seine Schwester<br />
Sophie (*9.5.1921), Studentin der Biologie und Philosophie, machten<br />
zunächst begeistert in der Hitlerjugend mit.<br />
Nach ersten Erfahrungen als Sanitätsfeldwebel während des<br />
Kriegseinsatzes in Frankreich und als Mediziner in der Münchner<br />
Studentenkompanie an der Ostfront wurde Hans <strong>Scholl</strong> klar, „dass<br />
es nur noch ein Mittel zur Erhaltung der europäischen Idee gebe,<br />
nämlich die Verkürzung des Krieges. Andererseits war mir die Behandlung<br />
der von uns besetzten Gebiete und Völker ein Gräuel. ...<br />
So kam ich auf die Idee, Flugblätter zu verfassen und zu verfertigen"<br />
(Hans <strong>Scholl</strong>, Gestapo-Verhörprotokoll, 20. Februar 1943).<br />
Im Frühsommer 1942 erschienen die ersten Flugblätter in München<br />
und anderen süddeutschen Städten. Als Sophie <strong>Scholl</strong> erfuhr, dass<br />
ihr Bruder zu den Mitverfassern gehörte, schloss sie sich der von<br />
ihm gegründeten Widerstandsgruppe „Die weiße Rose" an und beteiligte<br />
sich an der Herstellung und Verbreitung der Flugblätter: „Man<br />
muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben" (Sophie<br />
<strong>Scholl</strong>, in: Vinke, Hermann, Das kurze Leben der Sophie <strong>Scholl</strong>,<br />
Ravensburg 1987,S. 127)<br />
Außer den <strong>Geschwister</strong>n <strong>Scholl</strong> waren die Medizinstudenten Christoph<br />
Probst, Alexander Schmorell, Willi Graf und der Professor Kurt<br />
Huber in der „Weißen Rose" aktiv.<br />
Insgesamt verbreitete „Die weiße Rose" sechs Flugblätter, in denen<br />
die Gruppe zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufrief,<br />
die Lügen der Propaganda entlarvte und den Massenmord an den<br />
polnischen Juden anprangerte. Die Flugblätter wurden auf Schreibmaschine<br />
geschrieben und mit einem Hektographierapparat vervielfältigt.<br />
Schon die Beschaffung dieses Gerätes, von Farbe, Papier<br />
und Briefmarken stellte eine Gefahr für die Gruppe dar. Die Flugblätter<br />
wurden heimlich bei Nacht verteilt oder zur Tarnung aus verschiedenen<br />
Städten mit der Post versandt.<br />
Im ersten Flugblatt der „weißen Rose" hieß es:<br />
„Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand<br />
von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen<br />
Herrscherclique regieren zu lassen."<br />
Im zweiten:<br />
„Warum verhält sich das deutsche Volk angesichts all dieser<br />
scheußlichsten, menschenunwürdigsten Verbrechen so apathisch?"<br />
Die Widerstandsgruppe schrieb im Februar 1943 in nächtlichen Aktionen<br />
Parolen an Hauswände und den Eingang zur Münchner Universität:<br />
„Freiheit" und „Nieder mit Hitler" war dort zu lesen.<br />
5<br />
<strong>Geschwister</strong><br />
<strong>Scholl</strong>
Das sechste Flugblatt wurde für den 18. Februar 1943 vorbereitet,<br />
das unter anderem diesen Aufruf enthielt: „Im Namen der ganzen<br />
deutschen Jugend fordern wir von dem Staat Adolf Hitlers die persönliche<br />
Freiheit, das kostbarste Gut des Deutschen zurück, um das<br />
er uns in erbärmlichster Weise betrogen hat."<br />
Die <strong>Geschwister</strong> <strong>Scholl</strong> wollten zusammen mit Christoph Probst<br />
dieses Flugblatt in der Münchner Universität während der Vorlesungen<br />
verteilen und auslegen. Dabei wurden sie von einem<br />
Hausdiener entdeckt, der sie festhielt und bei der Gestapo denunzierte.<br />
Bereits am 22. Februar 1943 standen alle drei als Angeklagte vor<br />
dem Volksgerichtshof. Die Verhandlung führte der „Blutrichter" Roland<br />
Freisler, der für seine Brutalität bekannt war. Sophie <strong>Scholl</strong><br />
bekannte sich zu den Flugblattaktionen:<br />
„Was wir sagten und schrieben, denken ja so viele, nur wagen sie<br />
nicht, es auszusprechen."<br />
Noch am selben Tag verkündete Freisler die Todesurteile gegen die<br />
<strong>Geschwister</strong> <strong>Scholl</strong> und Christoph Probst. Nach 17.00 Uhr wurden<br />
die drei Freunde im Gefängnis München-Stadelheim enthauptet. Im<br />
Angesicht des Fallbeils rief Hans <strong>Scholl</strong>:<br />
„Es lebe die Freiheit!"<br />
Am 19. April 1943 wurden die anderen Mitglieder der „Weißen Rose",<br />
Alexander Schmorell, Willi Graf und Prof. Kurt Huber, zum Tode<br />
verurteilt.<br />
Das Gedenken an die <strong>Geschwister</strong> <strong>Scholl</strong> ist gleichzeitig Verpflichtung<br />
zur Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und<br />
zur Wachsamkeit gegenüber allen undemokratischen Tendenzen<br />
und Erscheinungen.<br />
Die Erziehung zur Freiheit, zur Verantwortung für unser Gemeinwesen<br />
und unsere Demokratie sehen wir als Auftrag für die Arbeit<br />
an dieser Schule.<br />
6<br />
<strong>Geschwister</strong><br />
<strong>Scholl</strong>
Organisation der Schule<br />
Die <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> ist eine 6zügige Ganztagsschule<br />
mit Sekundarstufe I und gymnasialer Oberstufe. Seit<br />
1982 stellen wir unsere Erziehungs- und Bildungsarbeit unter folgende<br />
Leitideen:<br />
� attraktive und anspruchsvolle Bildungsangebote für eine unterschiedlich<br />
begabte und interessierte Schülerschaft,<br />
� fördern, wenn nötig und fordern, wenn möglich,<br />
� alle Schulabschlüsse unter einem Dach, d.h. Bildungswege<br />
und Abschlüsse solange wie möglich offen halten.<br />
Etwa 1400 Schüler/innen besuchen unsere Schule. Diese Schülerzahl<br />
ermöglicht einerseits unser breit gefächertes Unterrichtsangebot<br />
im Pflicht- und Wahlbereich. Andererseits haben wir<br />
Organisationsformen entwickelt, mit deren Hilfe die Schüler/innen in<br />
einem für sie leicht überschaubaren Rahmen lernen, arbeiten und<br />
am Schulleben teilnehmen können:<br />
� Jede Klasse hat 2 Klassenlehrer/innen, die ihre Klasse vom<br />
5. bis zum 10. Jahrgang betreuen.<br />
� Jede Klasse hat in allen Jahrgängen eine wöchentliche<br />
Stunde für Klassenangelegenheiten.<br />
� Bei Leistungsdifferenzierungen bilden wir aus stets denselben<br />
drei Klassen vier Lerngruppen. Beispiel: 8a, 8b und 8c<br />
bilden in Mathematik, Englisch und Deutsch zwei Erweiterungs-<br />
und zwei Grundkurse. So treffen stets die Kinder derselben<br />
Klassen in kleineren Lerngruppen zusammen.<br />
� Die Abteilungen 5-7 und 8-10 bilden für Kinder überschaubare<br />
Einheiten in der Schule und werden jeweils von<br />
einem Abteilungsleiter betreut. Eine Beratungslehrerin unterstützt<br />
ihn dabei, in besonderen Fällen auch eine Sozialpädagogin.<br />
� Die Oberstufe wird nur von einem Teil unserer Schüler/innen<br />
besucht, der größere Teil eines Jahrganges geht nach der<br />
10. Klasse in die berufliche Ausbildung über oder setzt an<br />
einer anderen Schule die Ausbildung fort. Selbstverständlich<br />
hat die Oberstufe eine eigene Abteilungsleiterin und jeder<br />
Jahrgang wird von Beratungslehrern/innen betreut.<br />
Die intensive Betreuung und die übersichtliche, schülerfreundliche<br />
Organisation ermöglichen es, dass sich die Schüler/innen in unserer<br />
Schule wohl fühlen und unsere pädagogischen Leitideen wirksam<br />
umgesetzt werden können.<br />
Unsere Schule ist eine Ganztagsschule und hat drei „lange Tage".<br />
Am Montag, Mittwoch und Donnerstag endet die Schule in der Regel<br />
um 14.50 Uhr oder 15.40 Uhr. An diesen Tagen können die Kinder in<br />
der Mittagspause nach der 5. Stunde eine warme Mahlzeit einnehmen<br />
und Angebote zur Gestaltung der Pause nutzen. Kinder mit<br />
kurzem Schulweg können auch zu Hause essen.<br />
Am Dienstag und Freitag endet der Unterricht nach der 6. Stunde.<br />
7<br />
Organisation<br />
der<br />
Schule<br />
Leit-Ideen<br />
2 Klassenlehrer<br />
Überschaubarkeit<br />
Ganztagsschule
Die Oberstufe hat ein Stundenraster, das an allen Tagen (außer<br />
dienstags) Unterricht bis 15.40 Uhr anbietet. Je nach Kurswahl entsteht<br />
dann ein individueller Plan für jeden/jede Schüler/in.<br />
8<br />
Organisation<br />
der<br />
Schule
Bildungsgänge in der Sekundarstufe I<br />
Die Sekundarstufe I setzt die Bildungsarbeit der Grundschulen fort mit<br />
dem Ziel, nach der 10. Klasse einen individuell angemessenen Schulabschluss<br />
zu vermitteln.<br />
Unsere 6zügige Sekundarstufe I (5.-10. Jahrgang) wird von etwa<br />
1.100 Schüler/innen besucht, die von vielen Grundschulen aus dem<br />
näheren und auch weiteren Einzugsgebiet des <strong>Dortmund</strong>er Ostens<br />
stammen.<br />
Schon vor den Sommerferien, wenn die neuen Schüler/innen noch im<br />
4. Schuljahr sind, lernen sie unsere Schule, ihre beiden neuen Klassenlehrer/innen,<br />
ihre Klassenkameraden und ihren neuen Klassenraum<br />
kennen und können sich so entspannt auf ihren ersten Schultag<br />
freuen.<br />
Der Unterricht in den Jahrgängen 5 und 6 schließt an die Lernerfahrungen<br />
aus der Grundschule an und wird in der Regel im Klassenverband<br />
erteilt. Wie in der Grundschule, so ist auch diese Klassengemeinschaft<br />
heterogen, d. h. Kinder unterschiedlicher Begabung und<br />
Interessen bilden eine Lern- und Arbeitsgemeinschaft.<br />
In den ersten Jahren sind die persönlichen Bezüge und die Kontinuität<br />
für die Erziehung und das Lernen besonders wichtig. Zwei Klassenlehrer/innen<br />
erteilen möglichst viel Unterricht und bilden den Kern des<br />
pädagogischen Teams für eine Klasse.<br />
Der Fachunterricht wird nach aktuellen Richtlinien erteilt, wie sie in<br />
den gültigen Erlassen des Ministeriums festgelegt sind. Viele, unterschiedlich<br />
ausgestattete Fachräume unterstützen den Lernprozess.<br />
Durch unser breit gefächertes und intensives Fördersystem – besonders<br />
in den Jahrgängen 5 und 6 sollen Lerndefizite ausgeglichen und<br />
neue Lernrückstände vermieden werden. Schüler/innen ohne Förderbedarf<br />
werden durch weiterführende Lernangebote (z. B. im bilingualen<br />
Bildungsgang) gefordert. Klassenprojekte, fächerübergreifendes<br />
Lernen, Unterrichtsgänge zu außerschulischen Lernorten und eine<br />
mehrtägige Klassenfahrt im 6. Jahrgang unterstützen die Lehr- und<br />
Erziehungsarbeit des Lehrerteams.<br />
In den Jahrgangsstufen 7 und 8 erfährt der Unterricht eine wesentliche<br />
Erweiterung. Mit Beginn des 7. Schuljahres werden die Fächer<br />
Englisch und Mathematik und im 8. Jahrgang auch das Fach Deutsch<br />
in leistungsdifferenzierten Kursen unterrichtet. Dabei werden jeweils<br />
aus drei Klassen 2 Erweiterungskurse und 2 Grundkurse gebildet.<br />
Das Besondere an unserer Fachleistungsdifferenzierung ist, dass wir<br />
stets dieselben drei Klassen koppeln und vier Lerngruppen bilden, die<br />
somit kleiner sind als der Klassenverband.<br />
Die Zuweisung der Schüler/innen zu diesen Kursen ist nicht bis zum<br />
Ende des 10. Schuljahres bindend, sondern je nach Leistungsentwicklung<br />
können die Schüler/innen vom Grundkurs in den Erweiterungskurs<br />
und umgekehrt umgestuft werden.<br />
Die Anzahl der belegten Erweiterungskurse und die hier erzielten<br />
Zensuren sind wichtig für den angestrebten Bildungsabschluss.<br />
Zusätzlich tritt ab dem 6. Schuljahr ein weiteres Fach mit Klassenarbeiten<br />
zu den schon bekannten Fächern hinzu. Die Schüler/innen<br />
wählen aus dem Angebot des sog. Wahlpflichtbereichs ein Fach nach<br />
9<br />
Bildungsgänge<br />
in der<br />
Sekundarstufe I<br />
Bildungsarbeit der<br />
Grundschule<br />
fortsetzen<br />
fördern<br />
&<br />
fordern<br />
Leistungsdifferenzierung<br />
Neigungsdifferenzierung
ihren Interessen, ihrer Leistung und ihrem angestrebten Bildungsabschluss<br />
aus. Unser Angebot im Wahlpflichtbereich besteht aus: Chinesisch,<br />
Französisch, Naturwissenschaften, Arbeitslehre oder Darstellen<br />
und Gestalten.<br />
Ab Klasse 8 wird Latein als weitere Fremdsprache zur Wahl gestellt.<br />
Die gewählten Fächer werden bis zum Ende der 10. Klasse unterrichtet,<br />
sind in besonderem Maße abschlussrelevant und bedürfen deshalb<br />
einer sorgfältigen Entscheidung!<br />
In den letzten beiden Jahren der Sekundarstufe I konzentrieren sich<br />
die Schüler/innen verstärkt auf die Anforderungen in den unterschiedlichen<br />
schulischen und beruflichen Bildungsgängen.<br />
Eine eingehende Beobachtung ihrer Leistungen und eine intensive<br />
Beratung bezüglich der Abschlüsse erfolgt in beiden Jahren nicht nur<br />
zum Zeitpunkt der Zeugnisse.<br />
Das dreiwöchige Praktikum im 9. Jahrgang mit seiner Vorbereitung<br />
und den Betriebserkundungen sowie der enge Kontakt zur Berufsberatung<br />
geben Hilfen bei der Vorbereitung auf einen beruflichen Bildungsgang.<br />
Für Schüler/innen, die unsere gymnasiale Oberstufe besuchen wollen<br />
und über ein entsprechendes Leistungsbild verfügen, beginnt mit dem<br />
10. Schuljahr die Vorbereitung auf die Sekundarstufe II.<br />
Durch Projekte im Bereich der neuen Technologien erhalten alle<br />
Schüler/innen einen Einblick in Windows und Anwendungsprogramme.<br />
Zusätzlich wird ab dem 9. Schuljahr an der GSG auch das Fach<br />
Chemie nach Leistung differenziert.<br />
Am Ende der 9. Klasse gibt es die erste Versetzung, und zwar in die<br />
Klasse 10. In den vorherigen Jahrgängen gehen die Schüler/innen<br />
jeweils in die nächst höhere Klasse über oder wiederholen die bisherige<br />
auf Empfehlung der Zeugniskonferenz und mit Zustimmung der<br />
Eltern.<br />
Alle Schüler/innen, die den Hauptschulabschluss nach der 9. Klasse<br />
erreichen, werden in die 10. Klasse versetzt und können dann am<br />
Ende der Sekundarstufe I entsprechend ihrer erbrachten Leistungen<br />
folgende Abschlüsse erreichen:<br />
� den Hauptschulabschluss nach der 10. Klasse (Sekundarstufe<br />
I – Abschluss)<br />
� die Fachoberschulreife (FOR),<br />
� oder die Fachoberschulreife mit Qualifikation, die zum<br />
Übergang in die gymnasiale Oberstufe berechtigt.<br />
10<br />
Bildungsgänge<br />
in der<br />
Sekundarstufe I<br />
Beratung<br />
Betriebspraktikum<br />
IT-Ausbildung<br />
Chemie-Schule<br />
Abschlüsse
Bildungsgänge in unserer gymnasialen Oberstufe<br />
Unsere Sekundarstufe II ist dreizügig und führt in drei Jahren zum<br />
Abitur. Für den 11. Jahrgang stehen genau 100 Plätze zur Verfügung.<br />
Voraussetzung für den Besuch der gymnasialen Oberstufe ist ein<br />
gutes Zeugnis mit der Fachoberschulreife und dem Qualifikationsvermerk.<br />
Insgesamt besuchen mehr als knapp 300 Schülerinnen und<br />
Schüler die Jahrgänge 11 bis 13.<br />
Zielsetzung: Schnelle Integration und Vermittlung von Geborgenheit.<br />
Mit dem Ziel vollständiger Integration werden neben den Schülerinnen<br />
unserer eigenen Schule gerne Seiteneinsteiger anderer Schulen aufgenommen.<br />
Bereits vor den Sommerferien nehmen alle Neuen des<br />
Jahrgangs 11 an der „Greenhornwoche Oberstufe“ und in der dritten<br />
Schulwoche an der fächer-übergreifenden Integrationswoche teil.<br />
Inhaltlich geht es dabei vor allem um Lerntechniken in der Oberstufe.<br />
Wir wissen aus langer Erfahrung, dass Geborgenheit in der neuen<br />
Schule eine wesentliche Voraussetzung für den weiteren Schulerfolg<br />
darstellt. Die Rückmeldungen ergeben, es gelingt den Schülerinnen<br />
und Schülern, sich schnell kennen zu lernen und die Angst vor dem<br />
Neuen abzulegen. Das auch in der Sekundarstufe I etablierte schulische<br />
Methodenkonzept des „Lernen lernens“ findet in jährlich fest<br />
geplanten Methodentagen seinen Niederschlag und führt zu deutlich<br />
verbesserten Ergebnissen in den Abiturprüfungen.<br />
Persönliche Atmosphäre: Systematische Betreuung und Förderung<br />
Für unsere 100 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 11 werden<br />
in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Biologie und Sport<br />
vier „Klassen“ gebildet, so dass in kleinen, stabilen Gruppen eine gezielte<br />
Förderung stattfinden kann.<br />
Unsere wichtigste Zielsetzung besteht darin, alle Aufgenommenen<br />
auch zum Abitur zu führen. Um dies zu erreichen, werden unsere<br />
Schülerinnen sowohl von der Abteilungsleiterin wie auch von bis zu<br />
zwei Beratungslehrern sehr intensiv systematisch und individuell betreut.<br />
Zahlreiche Informationsveranstaltungen unterstützen unsere Schülerinnen<br />
und Schüler bei ihren Schullaufbahnentscheidungen.<br />
Unsere Oberstufenlehrer sind als Gesamtschullehrer gleichzeitig auch<br />
Lehrer in unserer Sekundarstufe I und schon deshalb selbstverständlich<br />
mit den Möglichkeiten der Förderung und der Motivation vertraut.<br />
Förderlich: Sinnvolle Fächerwahl in ausgewählten Profilen<br />
Die an der GSG im Jahrgang 11 angebotenen Fächer bilden die Basis<br />
für sprachlich oder naturwissenschaftlich orientierte Schwerpunkte<br />
sowie Profile, die in den Jahrgangsstufen 12 und 13 belegt werden.<br />
Kernstück unserer Profile sind die Leistungskurse. Neben traditionellen<br />
Leistungskursen wie Mathematik, Biologie, Englisch und Deutsch<br />
werden in Profilkursen die Leistungskurse Erdkunde, Kunst, Sport und<br />
Englisch (bilingual) angeboten. Mit diesen Leistungskursen verbinden<br />
wir Profil-Pflichtkurse, und zwar die Zusatzkurse Geschichte und So-<br />
11<br />
Bildungsgänge<br />
in der<br />
gymnasialen<br />
Oberstufe<br />
Voraussetzung:<br />
Fachoberschulreife<br />
mit<br />
Qualifikationsvermerk<br />
„Greenhornwoche<br />
Oberstufe“<br />
fächerübergreifende<br />
Integrationswoche<br />
kleine stabile Gruppen<br />
systematische<br />
und individuelle<br />
Betreuung<br />
Förderung und<br />
Motivation<br />
Profile
zialwissenschaften oder Geschichte oder Sozialwissenschaften als<br />
Grundkurse.<br />
Das Angebot der wählbaren Fächer orientiert sich selbstverständlich<br />
an den Vorgaben der Abiturprüfungsordnung.<br />
Die GSG hat als Prinzip die maximale Ausnutzung des noch verbliebenen<br />
Wahlspielraumes der Fächer.<br />
Ambitioniert: ein durchdachtes Sprachenangebot<br />
Der heute aktuellen Forderung im Hinblick auf den Erwerb von erweiterter<br />
Fremdsprachenkompetenz wird durch die neu einsetzenden<br />
Fremdsprachen Spanisch und Chinesisch entsprochen. Das seit 2004<br />
an unserer Schule einmalig im Ruhrgebiet angebotene Fach Chinesisch<br />
erfreut sich großen Zuspruchs und kann, ebenso wie das traditionelle<br />
Fach Spanisch, auch 3. oder 4. Abiturfach sein. Der bilinguale<br />
Ausbildungsgang wird mit dem Leistungskurs Englisch in Verbindung<br />
mit einem in englischer Sprache geführten Geschichtskurs bis zum<br />
Abitur geführt.<br />
Um die Qualität in unseren Leistungskursen noch weiter zu erhöhen,<br />
bieten wir in der Jahrgangstufe 12 kursbezogene Intensivphasen und<br />
Studienfahrten an. Ein qualifiziertes Heranführen an die Facharbeit<br />
erfolgt im Rahmen einer Projektwoche. Darstellungstechniken werden<br />
innerhalb eines Rhetorikseminars eingeübt.<br />
Während des Ganztages stehen allen Schülerinnen und Schülern,<br />
neben den Unterrichts- und Fachräumen, jederzeit die Schülerbibliothek,<br />
Internetzugänge, ein Studien- und Selbstlernzentrum, sowie<br />
unsere Mensa und die Teestube zur Verfügung. Die Nutzung des<br />
Schulnetzes erfolgt mit Hilfe eines persönlichen Passworts.<br />
In den letzten Jahren erzielten unsere Schülerinnen und Schüler bei<br />
den landesweiten Lernstandserhebungen und in überregionalen<br />
Schulwettbewerben überdurchschnittliche Ergebnisse. Unsere Zielsetzung<br />
ist, auch weiterhin anspruchsvolle Erwartungen in der Schulpraxis<br />
zu erfüllen.<br />
12<br />
Bildungsgänge<br />
in der<br />
gymnasialen<br />
Oberstufe<br />
maximale<br />
Ausnutzung des<br />
Wahlspielraums<br />
Spanisch und<br />
Chinesisch<br />
Bilingualer<br />
Ausbildungsgang<br />
Intensivphasen<br />
und<br />
Studienfahrten
Schulentwicklung<br />
Die <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> will die weiterführende Schule<br />
für alle Schüler/innen des Stadtbezirks sein, in die alle Kinder der<br />
Grundschulen nach dem vierten Schuljahr wechseln.<br />
Mit einer pädagogisch wertvollen und modernen Ausbildung und Erziehung,<br />
mit einem vielseitigen und anspruchsvollen Fächerangebot<br />
wollen wir alle Schüler/innen zu einem für sie optimalen Schulabschluss<br />
und guten weiteren Ausbildungschancen führen.<br />
Zu einem zukunftsweisenden Lernangebot gehört ein herausragendes<br />
Fremdsprachenangebot. An unserer Schule kann man folgende<br />
Fremdsprachen lernen: Englisch, Latein, Französisch, Spanisch und<br />
Chinesisch.<br />
Mittelfristig – also bis etwa zum Schuljahr 2009/10 – sollen sich die<br />
Fremdsprachen Französisch und Chinesisch ab dem 6. Jahrgang und<br />
Lateinisch ab Klasse 8 mit stabilen Kursen etabliert haben.<br />
Ziel: drei Kurse mit je ca. 22 Schülern/innen, die ab Klasse 6 in Chinesisch<br />
und Französisch unterrichtet werden.<br />
Die Schule wird durch Fortbildungsmaßnahmen eine erfolgreiche<br />
Fremdsprachenunterrichtung fördern und für eine positive Entwicklung<br />
der Lehrer/innen-Situation Sorge tragen.<br />
(Für die bis zum Schuljahr 2004/05 eingeschulten Schüler/innen gelten<br />
die Bedingungen der alten AO SI und alle Zusagen der Schule an<br />
die Eltern!)<br />
Zur Evaluation werden bis zum Schuljahr 2009/10 alle Protokolle der<br />
Wahlpflicht-Konferenzen mit ihren Wahlempfehlungen, die tatsächlichen<br />
Wahlen der Schüler/innen (Eltern) und die Daten der Schüleraufnahme<br />
für das jeweilige 5. Schuljahr zusammengefügt und ausgewertet.<br />
Eine Zwischenbilanz wird zu Beginn des Schuljahres<br />
2008/09 gezogen, um Tendenzen zu ermitteln und um evtl. zielorientiert<br />
zu reagieren.<br />
Der bilinguale Ausbildungsgang Englisch/Deutsch hat sich bis zur<br />
Klasse 10 sehr erfolgreich bewährt. Es ist Standard, dass zwei bilinguale<br />
Lerngruppen je Jahrgang unterrichtet werden. Das soll unser<br />
Ziel bleiben, bis wir 2010 (wenn der WPI-Bereich nach der alten AO<br />
SI die Sekundarstufe I durchlaufen hat) die Nachfrage des neuen 5.<br />
Jahrgangs mit unseren organisatorischen Möglichkeiten verglichen<br />
werden, um evtl. zu anderen Strukturen und Schülerzahlen in diesem<br />
Bereich zu kommen.<br />
Der bilinguale Ausbildungsgang hat mit dem Schuljahr 2005/06 die<br />
Sekundarstufe I erfolgreich durchlaufen und wird in den folgenden<br />
Schuljahren in der Oberstufe fortgesetzt.<br />
Mit dem Schuljahr 2009/10 muss der Erfolg dieser Ausbildung in der<br />
Oberstufe evaluiert werden. Eine erste Zwischenbilanz soll im Frühjahr<br />
2008 erfolgen.<br />
13<br />
Schulentwicklung<br />
DIE weiterführende<br />
Schule<br />
Fremdsprachenangebot<br />
Evaluation<br />
bis 2009/10<br />
Zwischenbilanz<br />
bis 2008/09<br />
Bilingualer<br />
Ausbildungsgang<br />
Englisch/Deutsch
Die Weiterbildungssituation der Kollegen in diesem Bereich ist günstig,<br />
sollte aber durch interne Maßnahmen und gezielte Neueinstellungen<br />
weiter gefördert werden.<br />
Der Start des Fremdsprachenunterrichts Chinesisch war in der Sekundarstufe<br />
I und in der Sekundarstufe II sehr erfreulich. Das Fach<br />
konnte sich in jedem Jahrgang, in dem es angeboten wurde, mit einem<br />
Kurs etablieren. Die schulinternen und außerschulischen Darstellungen<br />
der Chinesisch-Schüler zeugten von großem Engagement und<br />
gutem Können.<br />
Ziel ist es, das Fach Chinesisch ab dem Schuljahr 2007/08 in der<br />
Oberstufe und ab dem Schuljahr 2010/11 in der Sekundarstufe I in<br />
allen Jahrgängen mit jeweils einem Kurs zu unterrichten. Damit würde<br />
Chinesisch durchgängig ab Klasse 6 an unserer Schule unterrichtet.<br />
Der Fortbildungsbedarf soll mit der Universität Bochum in Partnerschaft<br />
evaluiert und schulintern bewältigt werden.<br />
Der verstärkte Mathematikunterricht – das Einstein-Projekt – hat sich<br />
bewährt, wird bis zum Ende der Klasse 10 als Bildungsgang fortgeführt<br />
und soll sich in leistungsstarken Kursen der Oberstufe fortsetzen.<br />
Ein wichtiges Ziel soll aber die generelle Teilnahme aller Einstein-<br />
Schüler an den jährlichen Mathematik-Wettbewerben sein, mit dem<br />
Ziel, einen überregionalen Mathematikwettbewerb zu gewinnen.<br />
Mit dem Durchlauf durch die Sekundarstufe I (2008/09) sollte das<br />
Einstein-Projekt in allen Bereichen (Organisation, Inhalte und Methoden)<br />
umfassend evaluiert werden.<br />
Dabei fest im Visier: Spaß und Erfolg im Mathematikunterricht und bei<br />
Wettbewerben.<br />
Neben den fachlichen Profilen im Bereich der Sprachen und der Mathematik<br />
wird ab dem Schuljahr 2006/07 ein naturwissenschaftliches<br />
Projekt treten: NEXT<br />
NEXT bedeutet Naturwissenschaftliche Experimente (für Kinder) und<br />
beinhaltet das Engagement von Schülern der Jahrgänge 9, 10 und 11<br />
für die naturwissenschaftliche Motivation und Ausbildung von Schülern/innen<br />
mehrerer Grundschulen im Stadtbezirk, Grundschulen, die<br />
uns ihre Schülerinnen und Schüler empfehlen.<br />
Darüber hinaus soll ab dem Schuljahr 2006/07 ein naturwissenschaftliches<br />
Projekt mit Schülern einer Klasse des 5. Jahrgangs beginnen,<br />
das die gleichen Grundlagen wie das NEXT-Projekt nutzt und die<br />
Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich fachlich fördert und altersgemäß<br />
motiviert.<br />
Zum Ende des Schuljahres 2006/07 erfolgt eine Evaluation, die eine<br />
Grundlage für die Entwicklung eines Konzeptes bildet, das eine Fortführung<br />
des naturwissenschaftlichen Experimentierens bis zum Ende<br />
des 10. Schuljahres und die Teilnahme an naturwissenschaftlichen<br />
Wettbewerben zum Ziel hat.<br />
14<br />
Schulentwicklung<br />
Fremdsprachenunterricht<br />
Chinesisch<br />
Verstärkter<br />
Mathematikunterricht<br />
Naturwissenschaftliches<br />
Experimentieren
Das Methodenkonzept der Schule ist bis zum 9. Jahrgang eingeführt<br />
(Evaluation) und wird mit dem Schuljahr 2008/09 die Sekundarstufe I<br />
durchlaufen haben. Damit ist ein wichtiges Etappenziel erreicht und<br />
ein weiterer Zeitpunkt für eine umfassende Evaluation und für eine<br />
konsequente Weiterentwicklung in der Oberstufe.<br />
Die Schule wird auch in Zukunft die Fortbildungsangebote im Bereich<br />
der Kooperativen Lernformen nutzen und durch schulinterne Fortbildungen<br />
dem Kollegium vermitteln.<br />
Die Überprüfungen unserer bisherigen Entwicklungsziele haben gezeigt,<br />
dass<br />
� unsere Profilbildungen in der Sekundarstufe I mit den Bildungsgängen<br />
bilinguale Ausbildung , verstärkter Mathematikunterricht<br />
(Einstein-Projekt), Neue Technologien, Marie-<br />
Curie-Experimente und das neue Deutschprojekt sehr erfolgreiche<br />
und attraktive Bildungsgänge sind und eine bedeutende<br />
Basis für die Schulwahl der Eltern und Schüler<br />
nach der Grundschule bilden.<br />
� die Profilbildung und intensive Betreuung in der Oberstufe<br />
von den Jugendlichen und ihren Eltern positiv bewertet<br />
werden und zu einer großen Nachfrage führen,<br />
� unser Methodenkonzept einen sehr guten Start in der Sekundarstufe<br />
I hatte und positiv von Schülern, Eltern und<br />
Lehrern bewertet wird,<br />
� unser Ganztagskonzept in seinem Umfang von den Eltern<br />
akzeptiert wird und eine zeitliche Ausweitung nicht gewünscht<br />
wird,<br />
� die Strukturen und Profile unserer Bildungsarbeit insgesamt<br />
sehr erfolgreiche Entwicklungen eingeleitet haben und wir in<br />
Zukunft unseren Schwerpunkt auf die inhaltliche Stärkung<br />
und Ausgestaltung legen müssen,<br />
� die Leistungsstärke unserer Schüler/innen bei den Lernstandserhebungen<br />
positiv bewertet werden muss, weil unsere<br />
Kurse durchgängig besser als der Landesdurchschnitt<br />
waren und in nicht wenigen Teilen auch bessere Ergebnisse<br />
erzielt wurden als beim gymnasialen Landesdurchschnitt.<br />
Das Ziel ein „added-value“ vermittelt zu haben, können<br />
wir nach diesen Ergebnissen als erreicht betrachten.<br />
15<br />
Schulentwicklung<br />
Methodenkonzept<br />
Evaluation<br />
der bisherigen<br />
Entwicklungsziele
Schulprofile<br />
Der bilinguale Kurs Englisch- Deutsch<br />
Ziele<br />
Mit diesem Ausbildungsgang erhalten Schülerinnen und Schüler die<br />
Chance, sich vertiefte Kenntnisse der englischen Sprache anzueignen.<br />
Indem sie diese als Mittel zur Kommunikation (und nicht als Unterrichtsgegenstand)<br />
auch in anderen Fächern anwenden, erwerben sie<br />
nicht nur das entsprechende Fachvokabular, sondern lernen auch,<br />
sich ganz zwanglos über verschiedene, auch komplexe Sachverhalte<br />
zu verständigen.<br />
Dass vertiefte Kenntnisse der englischen Sprache für die internationale<br />
Verständigung von Nutzen sind, bedarf kaum einer Erwähnung. Sie<br />
sind aber in der heutigen Zeit sicher für fast jeden Beruf von Vorteil.<br />
Auch im Studium begegnet man immer häufiger englischer Fachliteratur.<br />
Wer bis zum Abitur bilinguale Kurse besucht, erwirbt überdies<br />
gute Voraussetzungen für ein Studium im englischsprachigen Ausland.<br />
In manchen Fällen erspart man sich auf diese Weise eine zusätzliche<br />
Sprachprüfung.<br />
Konkret bedeutet dies in der Sekundarstufe 1:<br />
� Die Schüler/innen des bilingualen Kurses im 5. und 6. Jahrgang<br />
erhalten deutlich mehr Englischunterricht als im Lehrplan<br />
vorgesehen, und zwar in Klasse 5 und 6 je 2 zusätzliche<br />
Stunden pro Woche.<br />
� Der Unterricht findet in besonderen Fachräumen statt, die mit<br />
vernetzten Computern, einer Videoanlage und anderen modernen<br />
Medien ausgestattet sind.<br />
� Die Sprache wird durch offene Unterrichtsformen in kommunikativer<br />
Form vermittelt.<br />
� Kreative Elemente, wie Lieder und selbstverfasste Gedichte,<br />
Lernspiele und szenische Darstellungen fordern und fördern<br />
die Kinder.<br />
Fachunterricht in der Fremdsprache<br />
In den Klassen 7 bis 10 werden in Sachfächern wie Biologie, Erdkunde,<br />
Geschichte und Politik (Social Studies) zusätzlich zum regulären<br />
Fachunterricht Stunden erteilt, die überwiegend in englischer Sprache<br />
unterrichtet werden.<br />
Englisch ist hier nicht Unterrichtsgegenstand, sondern Unterrichtssprache!<br />
Für die einzelnen Jahrgänge gelten die folgenden thematischen<br />
Schwerpunkte:<br />
� 6. Schuljahr: Cultural Activities<br />
England und Amerika zum Anfassen:<br />
Singen, Basteln und Spielen, Kochen und Sport<br />
� 7. Schuljahr: Biology (Biologie)<br />
� 8. Schuljahr: Geography (Erdkunde)<br />
16<br />
Schulprofile<br />
Weltsprache<br />
Englisch<br />
Unterrichtssprache<br />
Englisch
� 9. Schuljahr: History (Geschichte)<br />
� 10. Schuljahr: Government (Politik)<br />
Vielfältige Auslandskontakte<br />
� Authentischer Gebrauch der englischen Sprache von Anfang<br />
an durch E-Mail-Kontakte zu Kindern in aller Welt<br />
� Gruppenfahrt nach England mit Aufenthalt in Gastfamilien in<br />
Klasse 7<br />
� Schulpartnerschaft mit den Schulen in Waukee, Iowa, USA<br />
Schülergruppen-Austausch im 9. oder 10. Schuljahr für interessierte<br />
Jugendliche.<br />
� Möglichkeit externe Zertifikate zu erwerben (in Vorbereitung)<br />
Oberstufe<br />
Seit dem Schuljahr 2006/ 07 erfährt die bilinguale Bildung ihre Fortführung<br />
in der Oberstufe.<br />
Die Schüler/innen, die den bilingualen Kurs der Sekundarstufe 1 erfolgreich<br />
durchlaufen haben oder gute bis sehr gute Leistungen im<br />
Fach Englisch vorweisen können, haben die Möglichkeit durch die<br />
Belegung des Faches Geschichte in englischer Sprache ab Jahrgang<br />
11 und des Leistungskurses Englisch ab Jahrgang 12 den Weg zum<br />
bilingualen Abitur einzuschlagen.<br />
„History“ umfasst für diese Schüler/innen das gesamte Curriculum des<br />
parallelen deutschsprachigen Kurses und ist im Abitur das dritte Prüfungsfach.<br />
Trotz der erhöhten Anforderungen im Abitur stößt dieses besondere<br />
Bildungsangebot in der Schülerschaft auf großes Interesse.<br />
17<br />
Schulprofile
Neue Medien und Technologien<br />
Der Umgang mit den neuen Medien ist fester Bestandteil des Unterrichts<br />
an unserer Schule. Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt<br />
werden, kreativ und sozial verantwortlich mit ihnen umzugehen,<br />
auf elektronischem Wege mit anderen Menschen zu kommunizieren<br />
und in Projekten zusammenzuarbeiten. Wir betrachten die zu erwerbende<br />
Medienkompetenz als eine neue Schlüsselqualifikation, die<br />
gleichberechtigt neben den klassischen von der Schule vermittelten<br />
Bildungsinhalten steht.<br />
Hierbei nimmt zwangsläufig der Computer als Grundbaustein der<br />
Neuen Medien eine Schlüsselrolle ein. Wir legen Wert darauf, dass<br />
jeder Schüler im Laufe seines Schulbesuchs an der GSG die Grundkenntnisse<br />
am PC (Betriebssystem, Anwenderprogramme, Internet)<br />
erwirbt, die als Basisqualifikation für viele Berufe angesehen werden.<br />
Dem verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien – insbesondere<br />
dem Internet – kommt eine besondere Bedeutung zu. Um<br />
den Chancen, aber auch den Gefahren des Internets gerecht zu werden,<br />
muss die Eigenverantwortlichkeit des Schülers durch erzieherische<br />
Begleitung entwickelt werden.<br />
Die Schule ist inzwischen nahezu vollständig vernetzt und alle PCs<br />
haben Internetzugriff. Dies betrifft die Computerräume, die Lehrerzimmer<br />
und die Medienecken in den bilingualen Fachräumen für Englisch<br />
und in den Fachräumen Mathematik und Chinesisch. Außerdem<br />
gibt es für die Oberstufe ein computergestütztes Selbstlernzentrum.<br />
Für die Jahrgänge 5 – 13 stellt sich der Unterricht im Bereich Neue<br />
Medien in drei Bereichen dar:<br />
� In den Jahrgangsstufen 5 bis 7 wird ein Kurs „Neue Technologien“<br />
gebildet, in dem besonders intensiv Hard- und<br />
Softwarekenntnisse vermittelt werden. Im 5. Jahrgang können<br />
die Schülerinnen und Schüler – nach entsprechender<br />
Bestellung der Eltern - ihren eigenen PC aus handelsüblichen<br />
Einzelkomponenten bauen. Nach Zusammenbau, Installation<br />
der Software und Funktionsüberprüfung kann der<br />
Rechner dann mit nach Hause genommen werden. Von<br />
diesem Angebot haben bisher über 30 Schülerinnen und<br />
Schüler Gebrauch gemacht.<br />
� Angebunden an den Unterricht in den Fächern Deutsch und<br />
Mathematik nimmt jede Schülerin und jeder Schüler jeweils<br />
an einem Kurs in Textverarbeitung und Tabellenkalkulation<br />
teil.<br />
� Im Wahlpflichtbereich II wird in den Fächern Informatik und<br />
Bürotechnik der Umgang mit dem PC zum zentralen Bestandteil<br />
des unterrichtlichen Geschehens. Das Fach Informatik<br />
wird in der gymnasialen Oberstufe fortgeführt.<br />
� Als zusätzliche Qualifikation besteht ab 2002 die Möglichkeit,<br />
in Zusammenarbeit mit der VHS den europäischen<br />
Computerpass – Xpert - zu erwerben und mit einem Zertifikat<br />
abzuschließen.<br />
18<br />
Schulprofile<br />
IT-Ausbildung<br />
Internet<br />
und<br />
Intranet
Darüber hinaus gibt es für alle Jahrgangsstufen AG-Angebote im Bereich<br />
Neue Medien. Ebenso wird der Computer zur punktuellen Erarbeitung<br />
in vielen Fächern (Englisch, Gesellschaftslehre, Mathematik….)<br />
eingesetzt.<br />
Seit einigen Jahren ist die Schule im Internet durch eine Homepage<br />
repräsentiert. Seit 2001 ist sie über die eigene Domain www.gsgdortmund.net<br />
zu erreichen.<br />
Im Zusammenhang mit der deutlich verbesserten technischen Ausstattung<br />
der Schule ergeben sich für die Zukunft weitere Möglichkeiten:<br />
� Der Computer soll ein selbstverständliches Arbeitsmittel<br />
werden, auf das von den Lehrerinnen und Lehrern aller Unterrichtsfächer<br />
zugegriffen werden kann. Hierzu stehen z. Z.<br />
vier vernetzte und internetfähige Computerräume mit jeweils<br />
16 Rechnern zur Verfügung, dazu kommt das Selbstlernzentrum<br />
Oberstufe und die verschiedenen Fachräume.<br />
� Voraussetzung für die stärkere unterrichtliche Einbindung<br />
der neuen Medien und der Informationstechnologien ist eine<br />
entsprechende Fortbildung des Kollegiums. Neben der individuellen<br />
Fortbildung von Kolleginnen und Kollegen in eigener<br />
Regie haben wir schulinterne Fortbildungsmaßnahmen<br />
durchgeführt und werden dieses auch in Zukunft weiter systematisch<br />
fortführen.<br />
19<br />
Schulprofile<br />
Homepage<br />
www.gsgdortmund.net<br />
Medienkonzept
Verstärkter Mathematikunterricht<br />
Das „Einsteinprojekt“<br />
Für Schülerinnen und Schüler mit besonderen mathematischen Fähigkeiten<br />
ist seit dem Schuljahr 2002/2003 an der <strong>Geschwister</strong> <strong>Scholl</strong><br />
<strong>Gesamtschule</strong> der Bildungsgang Mathematik eingerichtet. Mit diesem<br />
Schritt nahm die Schule konsequent eine positive Entwicklung der<br />
letzten Jahre im Bereich des mathematischen Lernens auf und institutionalisierte<br />
sie.<br />
Es schneiden immer wieder Schülerinnen und Schüler unserer Schule<br />
bei mathematischen Wettbewerben auf Stadt- und Landesebene erfolgreich<br />
ab - eine Schülerin aus Klasse 12 siegte 1999 sogar im Bundeswettbewerb<br />
Mathematik. Hinzu kommt, dass für bildungsbewusste<br />
Eltern im Stadtteil nicht nur der bilinguale Bildungsgang attraktiv ist,<br />
sondern sie häufig auch nach einem besonderes Bildungsangebot im<br />
mathematischen Bereich fragen um die vorhandenen Fähigkeiten<br />
ihrer Kinder weiter zu entwickeln.<br />
In den Gremien der Schule erhielt die Idee einer mathematischen<br />
Schwerpunktbildung schnell den Titel ‚Einstein-Projekt’. Die Eltern und<br />
Schüler, die diesen Lernschwerpunkt wählen haben das Ziel, einen<br />
Bildungsabschluss zu erreichen, in dem mathematische Kenntnisse<br />
von besonderer Bedeutung sind, z.B. in den schulischen Bildungssystemen<br />
der Sekundarstufen 2 oder in mathematisch-technischen Berufsfeldern.<br />
Mit welchem Konzept ist das zu erreichen oder anders gefragt: Welche<br />
Anforderungen haben die Schülerinnen und Schüler zu erwarten,<br />
die sich für diesen Bildungsgang anmelden?<br />
Wichtige Grundlagen für das Einstein-Projekt Mathematik sind<br />
� der Wille, sich mit der Welt der Zahlen und Formen im Unterricht<br />
und darüber hinaus auseinander zu setzen,<br />
� das Vermögen, analytisch an Probleme heranzugehen, diese<br />
(mathematisch) zu modellieren, zu lösen und die Lösungen<br />
sinnvoll zu interpretieren,<br />
� die Bereitschaft, Probleme zielgerichtet mit Computern oder<br />
leistungsstarken Taschenrechnern zu bewältigen,<br />
� die Freude, an mathematischen Knobeleien zu tüfteln und<br />
an Mathematikwettbewerben teilzunehmen und<br />
� die Fähigkeit, eigene Lösungen anderen zu präsentieren<br />
und die Ideen der Mitschüler und Lehrer kreativ aufzunehmen<br />
und weiter zu bringen.<br />
Diese Konzeption entspricht den Anforderungen des neuen Kernlehrplans<br />
aus dem Jahr 2004.<br />
Je nach Begabungspotenzial oder Interesse gibt es in den verschiedenen<br />
Jahrgängen bis zu zwei Einsteinlerngruppen. Die Schülerinnen<br />
und Schülern dieser Lerngruppen gehören zu jeweils zwei verschiedenen<br />
Klassen eines Jahrgangs und haben zwei Unterrichtsstunden<br />
mehr Mathematikunterricht als die übrigen Schülerinnen und Schüler<br />
ihrer Klasse. Sie lernen und arbeiten in Räumen, in dem die Materia-<br />
20<br />
Schulprofile<br />
Wichtige<br />
Grundlagen
lien für offene Unterrichtsformen immer zur Verfügung stehen. Die<br />
Räume sind mit Einzeltischen ausgestatten und erleichtert insofern<br />
flexible Sitzanordnungen, falls die unterrichtliche Situation dies erfordert.<br />
In den ‚Einstein – Räumen’ sind Medienecken eingerichtet, die<br />
ohne besonderen organisatorischen Aufwand Einzelnen oder Schülergruppen<br />
ein rechnergestütztes Mathematisieren ermöglichen, z.B.<br />
mit einer Tabellenkalkulation, einer dynamischen Geometriesoftware<br />
oder mit einem Computer-Algebra-System wann immer das Unterrichtsgeschehen<br />
das nahe legt. Freiarbeitsmöglichkeiten oder Wochenplanaufgaben<br />
ergeben sich mit dem Internetzugang dieser<br />
Rechner. Lerneifrige Schülerinnen und Schüler finden z.B. auf den<br />
Seiten www.mathekiste.de oder www.matheprisma.uni-wuppertal.de/<br />
Möglichkeiten des Übens und Vertiefens.<br />
Die Organisation des Jahrgangs ermöglichst es, dass nach Beratung<br />
mit den Eltern begabte Kinder schon ab Klasse 5 in ihrem Lernweg<br />
sowohl einen sprachlichen wie auch mathematischen Schwerpunkt<br />
setzen. Etwa 20 Schülerinnen und Schüler haben sich im Schuljahr<br />
2006/2007 für beide Bildungsgänge entschieden. Mehrere Stunden<br />
täglich arbeiten sie gemeinsam in den Fächern Mathematik und Englisch,<br />
lernen also in den von ihnen freiwillig gewählten Schwerpunkten<br />
und haben dort in der Regel auch Erfolge. Es entstehen Freundschaften<br />
und Lernpartnerschaften. In den übrigen Stunden lernen die ‚Einsteinschüler’<br />
in den Klassen 5 und 6 im Klassenverband und nehmen<br />
ihre Lernerfolge, ihre positiven Verstärkungen mit in den Klassenverband.<br />
So entsteht ein positives Lernklima, dass bei den zunehmenden<br />
Differenzierungen ab Klasse 8 erhalten bleibt.<br />
Nachhaltig gute Leistungen bzw. eine fundierte mathematische Kompetenz<br />
sind aber nur dann zu erreichen, wenn es der Schülerin/dem<br />
Schüler immer wieder gelingt, sich mit einer inneren Beteiligung auf<br />
diese Aufgabenstellung einzulassen. Es kommt darauf an, Verantwortung<br />
für den eigenen Lernfortschritt zu übernehmen - auch wenn die<br />
‚Schritte’ in Klasse 5 kleiner sind als in Klasse 13. „Gelingt es darüber<br />
hinaus die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über ihr Vorgehen<br />
beim Lösen einer Aufgaben anzuhalten, wachsen die Chancen,<br />
dass sie mit Hilfe einer solchen reflektierten Aufgabenbearbeitung<br />
tatsächlich etwas Verfügbares dazugelernt haben und nicht nur ‚beschäftigt’<br />
waren.“ (R. Bruder, Methoden und Techniken des Problemlöselernens,<br />
S. 16)<br />
Diese Lernhaltung ist erklärtes Ziel für alle Mathematikgruppen der<br />
<strong>Geschwister</strong> <strong>Scholl</strong> <strong>Gesamtschule</strong> - für die ‚Einstein-Gruppe’ ist sie<br />
eine unabdingbare Voraussetzung. Die bisherigen Ergebnisse sind<br />
ermutigend: Die Schülerinnen und Schüler kommen gern in diesen<br />
Unterricht, die zusätzlichen Unterrichtsstunden empfinden sie nicht als<br />
belastend. Mit diesem Konzept gelingt es offenbar, das Selbstvertrauen<br />
der Schülerinnen und Schüler in ihre mathematischen Fertigkeiten<br />
zu stärken. Die Freude am schulischen Lernen wächst mit diesem<br />
positiven Selbstwertgefühl und überträgt sich auf andere Fächer. Die<br />
Eltern im Stadtteil nehmen dieses Bildungsangebot an: Die Nachfragen<br />
sind größer als die zur Verfügung stehenden Plätze. Dem Bildungsauftrag<br />
der <strong>Gesamtschule</strong>n, die Entwicklung der Kinder und<br />
Jugendlichen auf der Grundlage ihrer individuellen Voraussetzung<br />
und Möglichkeiten zu fördern, wird so in besonderer Weise entsprochen.<br />
21<br />
Schulprofile<br />
Rechnergestütztes<br />
Mathematisieren
Chinesisch<br />
Chinesisch als zweite und dritte Fremdsprache<br />
Als einzige Schule in NRW bieten wir Chinesisch als zweite Fremdsprache<br />
(neben Französisch, Latein und Spanisch) bereits ab Jahrgangsstufe<br />
6 an. Zudem kann Chinesisch als neu einsetzende<br />
Fremdsprache ab Jahrgangsstufe 11 - und damit als Abiturfach - gewählt<br />
werden.<br />
Für dieses besondere Sprachenangebot gibt es eine Reihe überzeugender<br />
Gründe:<br />
� Chinesisch ist die meistgesprochene Sprache und die wichtigste<br />
außereuropäische Sprache der Welt.<br />
� Chinesisch wird von mehr als einer Milliarde Menschen in<br />
China, Taiwan, Hongkong, Singapur sowie in den chinesischen<br />
Volksgruppen in vielen Regionen Asiens und anderen<br />
Staaten wie USA, Kanada und Australien gesprochen.<br />
� Chinesisch ist eine der Amtssprachen der UNO und wichtigstes<br />
Verständigungsmittel für die gesamte Region Asien.<br />
� Chinesisch erlangt auf dem weltweiten Handelsmarkt eine<br />
immer stärkere Bedeutung, weil zahlreiche Firmen in China<br />
und Ostasien Arbeitskräfte mit Chinesischkenntnissen suchen.<br />
� Chinesische Schriftzeichen werden in den Schriftsprachen<br />
anderer Länder Ostasiens wie Japan und Korea verwendet.<br />
� China ist eine der bedeutendsten und ältesten Kulturen der<br />
Welt: Aufgrund seiner wachsenden Bedeutung in der Gegenwart<br />
bedarf es mehr Menschen bei uns, die die Sprache<br />
beherrschen, die mit der Geschichte und der Kultur des<br />
Landes vertraut sind.<br />
� China wird aufgrund seiner rasanten wirtschaftlichen Entwicklung<br />
weltwirtschaftlich und weltpolitisch zu einer der<br />
bedeutendsten Nationen des 21. Jahrhunderts. Das Erlernen<br />
der Sprache und Kenntnisse über das Land sind deshalb<br />
ausgezeichnete Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt.<br />
22<br />
Schulprofile
Der Chinesischunterricht an unserer Schule ist auf die Ausbildung<br />
kommunikativer Fertigkeiten und interkultureller Handlungskompetenz<br />
gerichtet.<br />
Dabei werden bei der inhaltlichen und methodischen Gestaltung des<br />
Unterrichts dem Alter der Schüler angepasste fremdsprachendidaktische<br />
Prinzipien berücksichtigt, wie der Themen- und Situationsbezug,<br />
mögliche Authentizität, Orientierung an der Lernentwicklung des einzelnen<br />
Kindes, spielerisches, darstellendes und gestaltendes Lernen<br />
sowie ein entdeckender und experimentierender Umgang mit Sprache.<br />
Kommunikations- und handlungsorientierter Unterricht<br />
� Der Chinesischunterricht lehrt die Hochsprache ("Mandarin")<br />
auf der Grundlage einer Lautumschrift (pīnyīn) und die<br />
in der VR China gebräuchlichen Schriftzeichen (Kurzzeichen).<br />
� Ziel des Unterrichts ist es, dass die Schülerinnen und Schüler<br />
die sprachlichen Fähigkeiten erwerben, um Fragen,<br />
Antworten und einfache Dialoge zu verstehen und sprachlich<br />
angemessen darauf zu reagieren sowie elementare<br />
Texte erschließen und verfassen zu können.<br />
� Der Unterricht ist auf Verwendungssituationen im Alltag, in<br />
der Aus- und Weiterbildung sowie in der Berufswelt konzentriert.<br />
� Das Fach Chinesisch vermittelt zudem Basiswissen über<br />
das Land zu den Themenbereichen: Familie, Schule, Freizeit,<br />
Feste, Schulsystem, Geschichte, Geographie, Natur-<br />
Umwelt, Schrift-Kultur, um die Schüler und Schülerinnen mit<br />
soliden landeskundlichen Kenntnisse und interkulturelle<br />
Kompetenzen auszustatten.<br />
� Der Chinesischraum der Schule ist mit modernen Medien (4<br />
Computer mit Internetanschluss, HiFi-Anlage, Video-, DVDund<br />
TV-Gerät, Beamer), umfangreichem landeskundlichen<br />
Material (Landkarten, Atlas, Kalligraphie-Sets, Dokumentarund<br />
Spielfilme), Nachschlagewerken und Unterrichtsmaterial<br />
(Interaktive Lernprogramme, Memorys, Spiele, chinesischsprachige<br />
Zeitungen, Zeitschriften, Bücher etc.) ausgestattet<br />
und bietet optimale Arbeitsbedingungen für die<br />
Unterrichtsgestaltung und das eigenständige Lernen und<br />
Arbeiten der Schüler und Schülerinnen.<br />
� Die sprachlichen Fertigkeiten, insbesondere hinsichtlich der<br />
Aussprache und Kommunikationsfähigkeit der Schüler und<br />
Schülerinnen werden durch eine/n chinesische/n Fremdsprachenassistentin/en<br />
zusätzlich gefördert, der/die jeweils<br />
für acht Monaten an unserer Schüle tätig ist.<br />
� Integraler Bestandteil der Sprachausbildung wird die Einrichtung<br />
von (Betriebs-) Praktika mit Chinabezug für die<br />
Schüler und Schülerinnen der Chinesischkurse sein. Das<br />
Konzept zur Organisation dieser Praktika wird derzeit mit<br />
der Auslandsgesellschaft NRW e.V. erarbeitet.<br />
23<br />
Schulprofile
� Die Teilnahme an externen Zertifikatskursen (HSK) ist mittelfristig<br />
geplant.<br />
Fremdsprachliche Veranstaltungen – Feste – Aktivitäten – Austausch<br />
Der Fremdsprachenunterricht ist eng an landeskundliche Aktivitäten<br />
und den Austausch mit chinesischen Muttersprachlern auch außerhalb<br />
des Unterrichts gebunden.<br />
Die seit 2006 bestehende Schulpartnerschaft mit der chinesischen<br />
Xinde-Mittelschule von <strong>Dortmund</strong>s nord-westchinesischer Partnerstadt<br />
Xi’an ermöglicht den regelmäßige Austausch unserer Chinesischlerner<br />
mit chinesischen Schülern. Eine erste Gruppe von Schülern<br />
und Lehrern der GSG stellte während einer Studienreise nach<br />
China im Herbst 2006 die Kontakte her und unterzeichnete den Partnerschaftsvertrag.<br />
Die teilnehmenden Schüler und Schülerinnen pflegen<br />
seitdem regelmäßig E-Mail- und Chatkontakte mit ihren chinesischen<br />
Kommilitonen. Für den Herbst 2008 ist im Rahmen er nächsten<br />
Chinareise eine weitere Partnerschaft mit einer beruflich orientierten<br />
chinesischen Mittelschule geplant.<br />
Das traditionelle Chinesische Frühlingsfest oder auch Neujahrsfest,<br />
das sich von Jahr zu Jahr mit einigen Hundert Besuchern immer<br />
größerer Beliebtheit erfreut ist seit 2006 fester Bestandteil des Terminplaners<br />
der GSG. Das Programm des Abends, das einen Einblick<br />
in die Kultur Chinas mit seinen traditionellen Mythen, Geschichten,<br />
aber auch modernen Elementen bietet, wird von den Schülern und<br />
Schülerinnen aller Chinesischkurse in chinesischer Sprache (Sketche,<br />
Lieder, Gedichte, kleine Theaterinszenierungen etc.) gestaltet. Bei der<br />
Veranstaltung sind neben den Mitgliedern der Schulgemeinde und<br />
Medienvertretern auch Repräsentanten der Schulbehörde, der Kulturabteilung<br />
der Taipeh-Vertretung Berlin und der Botschaft der VR China<br />
in Berlin immer wieder Gäste der Schule.<br />
Durch die Präsentationen beim chinesischen Frühlingsfest und bei<br />
anderen Veranstaltungen haben die Chinesischlerner der GSG über<br />
die Schulgemeinde hinaus auf sich aufmerksam gemacht. Inzwischen<br />
stellen die Schüler und Schülerinnen ihre sprachlichen Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten auch öffentlich immer wieder unter Beweis, wie<br />
bspw. beim ersten Chinesischtag für deutsche Schüler in der Chinesischen<br />
Botschaft in Berlin im Juni 2006, bei der Teilnahme am<br />
Europäischen Vorentscheid des Wettbewerbs "Arts from our<br />
Land" des Beijing TV im Dezember 2006 in Hannover, der regelmäßigen<br />
Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen "Chinesisch<br />
Spezial" oder beim NRW-Kreativwettbewerbs Chinesisch,<br />
der im März 2008 auf Initiative der Landesregierung und des Düsseldorfer<br />
Konfuzius-Instituts in Duisburg stattfinden wird.<br />
24<br />
Schulprofile
Die fachliche Qualität des Chinesischunterrichts wird durch die regelmäßige<br />
Teilnahme der Chinesischlehrer an Fortbildungen gewährleistet.<br />
Darüber hinaus findet seit 2006 das Treffen der NRW-<br />
Chinesischlehrer regelmäßig an der GSG statt. In Kooperation mit<br />
der Bezirksregierung Arnsberg ist es im April 2007 zudem gelungen,<br />
das "Fortbildungsforum für Chinesischlehrkräfte an Schulen" als<br />
Fortbildungsreihe für Chinesischlehrer an der GSG einzurichten. Im<br />
April 2008 wird die Schule die 2. Bundestagung für Chinesischlehrer<br />
an Schulen des Fachverbands Chinesisch e.V. ausrichten. Die<br />
Veranstaltungen dienen dem fachlichen Austausch wie dem Aufbau<br />
eines Netzwerkes der Chinesischlehrer, um die künftige Kooperation<br />
in fachlichen wie in methodisch-didaktischen Fragen eines innovativen<br />
Chinesischunterrichts zu gewährleisten.<br />
25<br />
Schulprofile
Methodenkonzept<br />
ein Konzept, um das Lernen zu lernen.<br />
Der permanente Wandel in unserer modernen Leistungsgesellschaft,<br />
die Verdoppelung des Wissens in immer kürzeren Intervallen und die<br />
Globalisierung der Märkte verlangen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit<br />
des Einzelnen. Am deutlichsten wird dieser dynamische Wandel<br />
im Berufsleben.<br />
In den Anforderungsprofilen der Unternehmungen finden wir neben<br />
der selbstverständlichen(!) Beherrschung schulischen Fachwissens<br />
vor allem Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit,<br />
Teamfähigkeit und selbstständiges Lernen.<br />
Die Forderung, Schule solle nicht nur Lernstoff vermitteln, sondern<br />
auch das Lernen lehren, ist ein altes Bildungsziel der Reformpädagogik.<br />
Spätestens mit Einführung der neuen Richtlinien in allen Schulformen<br />
steht dieses Ziel wieder weit oben in der schulischen Agenda.<br />
Lernprozesse müssen zum Gegenstand des Lernens gemacht werden<br />
– Gute Schulen wird man daran erkennen können.<br />
Die <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, die<br />
Lernkompetenz ihrer Schüler/innen für Schule, Studium und Beruf zu<br />
entwickeln. In allen Gremien der Schule gab es eine breite Zustimmung<br />
zu dem Vorhaben, ein Methodencurriculum zu entwickeln.<br />
Mit dem „Curriculum Lernkompetenz“ der Realschule Enger fanden<br />
wir eine gute Basis für unsere Arbeit.<br />
Merkmale unseres Konzeptes:<br />
� Verankerung im Zeitplan des Schuljahres<br />
� Beachtung lernbiologischer und lernpsychologischer Prinzipien<br />
� Bausteinprinzip<br />
� Handlungs- und Erfahrungsorientierung<br />
� Verbindlichkeit für alle Klassen<br />
� Verantwortlichkeit der Klassenlehrer/innen für die Umsetzung<br />
Strukturierung der Bausteine in den Jahrgängen<br />
� Elementare Lern- und Arbeitstechniken der Eigenorganisation<br />
im 5. Jahrgang<br />
� Grundlegende Lerntechniken der Informationsentnahme und<br />
Informationsverarbeitung im 6. Jahrgang<br />
� Erweiterung der gelernten Methoden und Techniken für das<br />
Arbeiten in Makromethoden wie Projektarbeit, Expertenrunden<br />
und Stationslernen ab dem 7. Schuljahr<br />
26<br />
Schulprofile
Beispiel: Methodenlernen im 5. Schuljahr<br />
In der Einführungswoche, an 5 Methodentagen, im Fach Naturwissenschaften<br />
und in den Orientierungsstunden bei der Klassenleitung<br />
erarbeiten die Schüler/innen einer Klasse mit ihren Lehrern folgende<br />
Bausteine zur Lernkompetenz.<br />
1. Baustein: Einführungswoche<br />
� Erkunden und Kennenlernen<br />
� Hefte und Ordner<br />
� Checklisten<br />
� Mein Arbeitsplatz<br />
2. Baustein: Gruppenarbeit (1. Methodentag)<br />
� Gruppenarbeit vs Einzelarbeit<br />
� Regeln für die Gruppenarbeit<br />
� Rollenverteilung<br />
3. Baustein: Hausaufgaben (2. Methodentag)<br />
� Zeitplanungen<br />
� Selbstständiges Arbeiten<br />
� Vereinbarungen einhalten<br />
4. Baustein: Mind-Mapping I (3. Methodentag)<br />
� Funktion der beiden Gehirnhälften<br />
� Merkmale des Mind-Mappings<br />
� Erstellen von Mind-Maps<br />
5. Baustein: Lernwege (4. Methodentag)<br />
� Lerntypenbestimmung<br />
� Individuelle Lernwege<br />
� Mehrkanaliges Lernen<br />
6. Baustein: Effektives Üben (5. Methodentag)<br />
� Einteilung des Lernstoffs<br />
� Arbeitszeit = Lernzeit + Pause<br />
� Planvolles Wiederholen<br />
7. Baustein: Mappenführung (Fachunterricht NW)<br />
8. Baustein: Mündliche Mitarbeit (Klassenlehrerstunden)<br />
27<br />
Schulprofile
28<br />
Schulprofile
Unterrichtsschwerpunkte<br />
Darstellen und Gestalten<br />
Seit 1992 gibt es an der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> im ersten<br />
Wahlpflichtbereich das Fach „Darstellen und Gestalten“. Zunächst<br />
wurde dieses Fach als Modellversuch unter dem Namen<br />
„Kunst/Ästhetik“ eingerichtet. Hintergrund für ein solches Projekt war,<br />
dass Schüler/innen mit musischen Neigungen sich bis dahin kaum in<br />
den angebotenen Inhalten der „klassischen“ Wahlpflichtfächer (Latein,<br />
Französisch, Naturwissenschaften, Arbeitslehre) wiederfanden. Ab<br />
1994 wurde das Fach als „ordentliches“ Wahlpflichtfach in den Stundenplan<br />
aufgenommen, seit 2001 wird das Fach unter dem Namen<br />
„Darstellen und Gestalten“ geführt.<br />
Im Fach „Darstellen und Gestalten“ sind die Bereiche Kunst, Musik,<br />
Literatur und darstellendes Spiel zusammengefasst. Jedem Schulhalbjahr<br />
ist ein thematischer Schwerpunkt zugeordnet, der mit Methoden<br />
aus den vier Bereichen gestaltet oder dargestellt wird.<br />
Zur Erläuterung ein Beispiel:<br />
Thema : Gestaltung und Darstellung von Gegensätzen<br />
(z.B. Streit/Versöhnung; Lachen/Weinen)<br />
KUNST: Experimente mit Farbkontrasten; Gestaltung einer Farbcollage<br />
nach dem Gesichtspunkt der Gegensätzlichkeit; Entwickeln einer<br />
Bildsequenz zu gegensätzlichen inhaltlichen Impulsen.<br />
MUSIK: Experimente zu Gegensätzen in Tonhöhe, Tondauer, Lautstärke;<br />
instrumentelle Gestaltung gegensätzlicher Abläufe: Imitation/Kontrast,<br />
Tutti/Solo; Gestaltung von Klangszenen.<br />
KÖRPER: Gegensätzlicher Ausdruck in Bewegung, Mimik, Gestik;<br />
„Standbilder“ mit dem Körper bilden; Gestaltung gegensätzlicher Abläufe<br />
in kleinen Szenen.<br />
SPRACHE: Experimente mit dem Stimmausdruck; Stimmungen mit<br />
der Sprache ausdrücken; Gestaltung eines Dialogs; Gegensätze<br />
durch Unterschiede in der Betonung, Artikulation und Lautstärke erarbeiten.<br />
Im Fach „Darstellen und Gestalten" sollen die Schüler/innen<br />
� Aufgaben - oftmals in Teamarbeit - selbstständig planen,<br />
durchführen, dokumentieren, auswerten, kritisch hinterfragen<br />
und beurteilen;<br />
� durch kreative Prozesse offen gegenüber neuen Sichtweisen<br />
und Erfahrungen werden;<br />
� ihre Arbeits- und Lernergebnisse einer Öffentlichkeit präsentieren<br />
sowie<br />
� aktiv am kulturellen Umfeld der Schule teilnehmen.<br />
29<br />
Unterrichtsschwerpunkte<br />
Integration von<br />
Kunst<br />
Musik<br />
Literatur<br />
Theater<br />
Ziele
An der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> wird das Wahlpflichtfach<br />
„Darstellen und Gestalten" jedes Jahr für eine Lerngruppe des 6.<br />
Schuljahres angeboten. Im Vordergrund des Unterrichts vom 6 bis<br />
8. Jahrgang steht die Heranführung an die Bereiche „Kunst, Musik,<br />
Körper, Sprache". Im 9. und 10. Schuljahr gewinnen zunehmend<br />
das selbstständige Arbeiten in Teams sowie die Projektarbeit an<br />
Bedeutung.<br />
Im Fach „Darstellen und Gestalten" ist die Präsentation der Arbeitsergebnisse<br />
in Ausstellungen oder Aufführungen neben dem<br />
Anfertigen von Klassenarbeiten möglich. Darüber hinaus werden<br />
Arbeitsergebnisse in Aufführungen für den eigenen Jahrgang (z.B.<br />
die Abschlussaufführung des 10. Jahrgangs) oder als dauerhafte<br />
Ausstellungen in der Schule gezeigt. Natürlich werden im Fach<br />
„Darstellen und Gestalten" auch schriftliche Arbeiten geschrieben,<br />
Referate, Hausaufgaben, Skizzen angefertigt und Wochenpläne<br />
bearbeitet.<br />
Die Schüleraktivitäten im Fach „Darstellen und Gestalten" beziehen<br />
nicht nur das Schulgebäude, sondern auch das kulturelle Umfeld<br />
der Schule ein. Dies gilt zum einen für Angebote durch Zusammenarbeit<br />
mit dem Kinder-, Jugend-, Schauspieltheater, dem Opernhaus<br />
und Künstlern unserer Stadt. Zu verschiedenen Projekten<br />
werden Künstler in die Schule eingeladen, so dass spezielle Unterrichtsinhalte<br />
(z.B. afrikanische Tänze) durch persönliche Kontakte<br />
überraschend einfach vermittelt werden können.<br />
30<br />
Unterrichtsschwerpunkte<br />
Präsentation<br />
Kulturelles<br />
Umfeld
Schwerpunkt Sport<br />
Durch Bewegung, Spiel und Sport können Schüler/innen nicht nur<br />
in ihrer körperlichen, sondern z.B. auch in ihrer sozialen und geistigen<br />
Entwicklung gefördert werden. Zudem kann Sportunterricht<br />
die Schüler/innen zu einem bewegungsfreudigen und damit gesundheitsbewussten<br />
Umgang mit ihrem Körper befähigen.<br />
Dabei hat sich das Verständnis von Sport in den letzten Jahren<br />
entscheidend gewandelt: Für viele steht nicht mehr die absolute<br />
Leistung im Mittelpunkt, sondern andere Orientierungen, wie etwa<br />
„Gestalten, Tanzen, Darstellen" oder neue Trends aus dem Bereich<br />
„Gleiten, Fahren, Rollen" - um nur einige zu nennen.<br />
Die zunehmende Zahl an Sport- und Fitnesszentren ist u.a. ein Beleg<br />
für das breite Interesse am Sport und seinen vielfältigen Inhalten<br />
innerhalb unserer Gesellschaft.<br />
Das hohe Ansehen, das der Sport auch bei dem größten Teil der<br />
Schülerschaft genießt, bietet uns als "bewegungsfreudige Schule"<br />
eine hervorragende Basis, Schüler und Schülerinnen in ihrer individuellen<br />
Entwicklung zu fördern.<br />
Die breite Palette der Sportangebote an der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<br />
<strong>Gesamtschule</strong> versucht hierbei der sich verändernden Interessenlage<br />
der Schüler/innen Rechnung zu tragen.<br />
In den Klassen 9 und 10 bieten wir das Fach Sport im Rahmen des<br />
Wahlpflichtunterrichts als Schwerpunkt an. In zwei zusätzlichen Unterrichtsstunden<br />
lernen die Schüler/innen - sowohl praktisch als auch<br />
theoretisch - vielfältige Übungsformen und Spielmöglichkeiten kennen,<br />
wobei die sportliche Betätigung im Vordergrund steht.<br />
Seit Jahren kann diese Schwerpunktsetzung in der Sekundarstufe II<br />
mit einem Leistungskurs Sport fortgesetzt werden. Die Schüler/innen<br />
sollen dort sportliches Handeln reflektieren und so zum einem zu<br />
einer naturwissenschaftlich orientierten Betrachtungsweise und Erkenntnisgewinnung<br />
angeleitet werden. Zum anderen sollen sie zu<br />
einer differenzierten Urteilsfähigkeit bezüglich gesellschaftlicher<br />
Phänomene und Entwicklungen in der Bewegungs-, Spiel- und<br />
Sportkultur gelangen.<br />
Ausgewählte Aspekte aus der Sportbiologie, Trainingslehre, Bewegungslehre,<br />
Sportpädagogik, Sportsoziologie sowie Sportpsychologie<br />
werden behandelt. Pädagogische Perspektiven, wie<br />
,Bewegungen gestalten', ‚das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen',<br />
‚kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen' sowie<br />
‚Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln', werden<br />
im LK Sport herausgestellt.<br />
Die erweiterte und vertiefte Behandlung sportbezogener Fragestellungen<br />
erfolgt in enger Verknüpfung mit der Sportpraxis. Unterrichtsvorhaben<br />
wie ‚Verbesserung der allgemeinen Fitness', ‚Aerobic und<br />
Inlineskating', ‚Entwicklung und Erprobung von Spielformen im Volleyball'<br />
sowie ,Aggression und Fairness im Sport' können Beispiele<br />
möglicher Sequenzen sein.<br />
31<br />
Unterrichtsschwerpunkte<br />
Sport<br />
ist mehr als<br />
Leistungsmessung<br />
Leistungskurs Sport
Altersstufenspezifische und jahrgangsübergreifende Sport-Arbeitsgemeinschaften<br />
bieten die Möglichkeit persönlichen Neigungen<br />
nachzugehen und neue Sportarten unter Anleitung qualifizierter<br />
Trainer kennen zu lernen, wie z.B.: Baseball, Badminton, Golf, Judo,<br />
Rad fahren, Schach, Taek Won Do.<br />
Die Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften bildet unter anderem die<br />
Basis für die erfolgreiche Teilnahme von Schulmannschaften an<br />
Wettbewerben auf Stadt-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Offene<br />
Angebote in den Pausen laden zu vielfältigen Bewegungsaktivitäten<br />
in den Sporthallen und den hierfür umgestalteten Außenanlagen<br />
ein.<br />
Sportorientierte Klassenfahrten (Sportschule Hachen / Segeln auf<br />
dem ljsselmeer) bieten neben dem sportlichen Aspekt auch die Möglichkeit<br />
Natur zu erleben und einen verantwortungsbewussten Umgang<br />
mit der Natur zu entwickeln.<br />
Die GSG führt für den 8. und 12. Jahrgang gemeinsam eine Schul-<br />
Skifahrt durch. Im Rahmen des stufenübergreifenden Projektes „Skigymnastik"<br />
bereiten die Oberstufenschüler/innen ihre jüngeren Mitschüler/innen<br />
körperlich auf die Fahrt vor und sammeln so gleichzeitig<br />
viele neue Erfahrungen bei der Planung, Organisation und Durchführung<br />
eigenen ,Unterrichts'.<br />
Das soziale Engagement des Sports an der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<br />
<strong>Gesamtschule</strong> dokumentiert die gesamte Schulgemeinde auch<br />
durch ihre alljährliche Teilnahme am 24-Stunden-Lauf im Stadion<br />
"Rote Erde".<br />
Die Sport AG „Wirbelwind“ versucht durch systematische Bewegungsangebote<br />
Schülerinnen und Schüler über positive Bewegungserfahrungen<br />
für akrobatische Aufgaben zu motivieren.<br />
32<br />
Unterrichtsschwerpunkte<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
Ski-Projekt<br />
24-Std-Lauf
Fachbereich Arbeitslehre/Technik<br />
In unserem Alltag spielen die Bereiche „Arbeit" und „Technik" eine<br />
wesentliche Rolle; beide sind Wandel und Veränderung in erheblichem<br />
Maße ausgesetzt. Der Lernbereich Arbeitslehre führt die Schüler<br />
an diese Bereiche heran und entwickelt Zukunftsperspektiven. Er<br />
umfasst die Fächer Wirtschaft, Hauswirtschaft und Technik.<br />
Im Fach Technik sollen die Schüler/innen<br />
� mit Materialien, Werkzeugen und Maschinen arbeiten und<br />
sich praktische Fertigkeiten und Fähigkeiten aneignen,<br />
� sich Kenntnisse über technische Einzelheiten, über wirtschaftliche<br />
und ökologische Zusammenhänge aneignen,<br />
� Einblick in geschichtliche und aktuelle Entwicklungen der<br />
Technik gewinnen und dabei lernen, verantwortungsbewusst<br />
mit dieser umzugehen,<br />
� grundlegende Erfahrungen für die eigene Berufswahl sammeln.<br />
An der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> hat der Lernbereich Arbeitslehre<br />
einen besonderen Stellenwert und nimmt dementsprechend<br />
viel Raum in der Stundentafel der Schüler/innen in der Sekundarstufe<br />
I ein.<br />
Schulprofil Technik:<br />
Klasse 5 Technik 2 Std.<br />
Klasse 6 Wirtschaftslehre 2 Std.<br />
Klasse 7 Technik 2 Std.<br />
Klasse 8 Wirtschaftslehre 2 Std.<br />
Klasse 9 Wirtschaftslehre (Vorbereitung auf<br />
das Betriebspraktikum)<br />
33<br />
2 Std.<br />
Klasse 10 Technik-Wahlfach 2 Std.<br />
Klasse 7 - 10 1. Wahlpflichtfach 3 Std.<br />
Klasse 9 + 10 2. Wahlpflichtfach 2 Std.<br />
Klasse 6 -10 Arbeitsgemeinschaften 2 Std.<br />
Das Fach Technik belegen alle Schüler/innen des 5. und 7. Schuljahres;<br />
im 10. Schuljahr kann eine Wahl für das Fach Technik getroffen<br />
werden. Die Lerngruppenstärke wird dabei an unserer Schule so<br />
gewählt, dass praktische Arbeit für alle Schüler/innen möglich ist.<br />
Im Unterricht des 5. Schuljahres werden die Grundlagen im Umgang<br />
mit Werkzeugen und Maschinen sowie im Bereich handwerklicher<br />
Fertigkeiten gelegt. Zusätzlich werden erste Kenntnisse zum Aspekt<br />
„Sicherheit am Arbeitsplatz" vermittelt, die Eigenschaften des Werkstoffes<br />
„Holz" erfahren und erste Fertigkeiten im Bereich der elektrischen<br />
Grundschaltungen erworben. Im 7. Schuljahr steht der erweiter-<br />
Unterrichtsschwerpunkte<br />
Ziele
te Handlungs- und Erfahrungsbereich im Vordergrund. So werden<br />
verschiedene technische Systeme untersucht, beurteilt und mit Hilfe<br />
von Funktionsmodellen begreifbar gemacht. Zunehmend wird auch<br />
der Aspekt der Arbeitsorganisation und Arbeitsteilung im Unterricht<br />
aufgegriffen.<br />
Im 10. Schuljahr entwickeln und bauen die Schüler/ innen Funktionsmodelle<br />
aus dem Bereich der Elektronik und Energietechnik und<br />
schätzen deren gesellschaftliche Chancen und Risiken unter Anwendung<br />
entsprechender Arbeitstechniken ab.<br />
Die genaue Festlegung und Abstimmung der Unterrichtsinhalte ermöglicht<br />
es Schülern, für ihre Schullaufbahn einen Schwerpunkt auf<br />
den Fachbereich „Arbeitslehre/Technik" zu legen, indem neben dem<br />
ersten und dem zweiten Wahlpflichtbereich noch zusätzlich Technikunterricht<br />
im 10. Schuljahr angewählt wird.<br />
Ohne inhaltliche Überschneidungen kann somit ein Schüler bzw. eine<br />
Schülerin im 10. Schuljahr bis zu sieben Stunden Unterricht im Fachbereich<br />
„Arbeitslehre/Technik" haben.<br />
Der Unterricht in den Wahlpflichtbereichen des Faches Technik wendet<br />
sich in erster Linie an Schüler/innen, die ihre Stärken auf dem<br />
praktisch-manuellen Gebiet haben. Unterrichtsinhalte werden zunehmend<br />
komplexer, indem beispielsweise ein Werkstück nicht mehr<br />
„nur" gebaut, sondern selbstständig (mit technischer Zeichnung) geplant,<br />
angefertigt und beurteilt wird.<br />
Hier zeigen die Schüler/innen, dass sie berufsbezogene Fertigkeiten<br />
erlernen, wenn sie Bleche schweißen, Motoren auseinander nehmen<br />
und wieder zusammensetzen oder Stahlplatten in Ambosse umarbeiten.<br />
Einblicke in die Berufswelt werden den Schülern bei den verschiedenen<br />
Erkundungen von Firmen bzw. Institutionen im Stadtteil<br />
vermittelt. Zusätzlich werden Kontakte zu Firmen und Institutionen<br />
(Uni DO, Handwerkskammer) gepflegt, in denen Schüler/ innen ihr<br />
Betriebspraktikum im 9. Schuljahr ableisten.<br />
Der Fachbereich Technik präsentiert seine Unterrichtsergebnisse in<br />
vielfältiger Weise - in besonderem Umfang am ,Grundschultag'. Hier<br />
bietet sich die Gelegenheit, erstens selbst angefertigte Werkstücke<br />
auszustellen und eventuell zu verkaufen und zweitens Arbeitstechniken<br />
praktisch zu demonstrieren.<br />
Auf der <strong>Dortmund</strong>er Bildungsmesse haben wiederholt Gruppen aus den<br />
Wahlpflichtbereichen einem zahlenmäßig großen Publikum gezeigt,<br />
welche Fähigkeiten sie erworben haben.<br />
Zukünftig ist angedacht, die Zusammenarbeit in den drei Fächern des<br />
Lernbereiches Arbeitslehre enger zu vernetzen und Projekte auch fachübergreifend<br />
zu gestalten.<br />
34<br />
Unterrichtsschwerpunkte<br />
Präsentationen
Fördermaßnahmen<br />
Die GSG hält traditionell für ihre Schülerlinnen ein umfangreiches Förderprogramm<br />
bereit. Im Laufe der Zeit wurde dieses System fortwährend<br />
nach Bedarf und schulischen Möglichkeiten weiterentwickelt.<br />
Wenn unsere Schule Bildungswege und Abschlüsse so lange wie möglich<br />
offen halten will und wenn es ein Motto dieser Schule ist, dort zu<br />
fördern, wo es nötig ist, und zu fordern, wo es möglich ist, dann benötigt<br />
man auch ein differenziertes und durchgängiges Fördersystem.<br />
Die Förderung soll die Defizite der nicht so leistungsstarken Schülerlinnen<br />
beheben und wendet sich mit besonderen Anforderungen an die<br />
leistungsstarken. Es gelten folgende Grundsätze:<br />
1. Das Fördersystem hat konzeptionell Fördermaßnahmen für jeden<br />
Jahrgang eingeplant.<br />
2. Die Deutschförderung bildet einen wesentlichen Schwerpunkt<br />
in der Jahrgangsstufe 5 und 6 und wird fortgeführt durch eine<br />
zusätzliche Übungsstunde im 7. Jahrgang sowie durch<br />
Deutschunterricht für Migranten aller Jahrgangsstufen.<br />
3. Die Fördermaßnahmen werden i.d.R. nicht an das Ende eines<br />
Schultages angefügt, sondern sind in den Tagesablauf integriert.<br />
4. Die GSG fördert ihre leistungsstarken Schüler/-innen durch besondere<br />
Bildungsprofile<br />
� in Englisch,<br />
� in Mathematik,<br />
� in neuen Technologien,<br />
� in Naturwissenschaften (Marie-Curie-Experimente)<br />
� und in Deutsch (Goethe-Projekt)<br />
Förderkonzept in den Jahrgängen 5 und 6<br />
Die <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> verfügt seit Jahren über ein<br />
umfangreiches, den aktuellen Bedingungen immer wieder angepasstes<br />
Förderkonzept im 5. und 6. Schuljahr. Es ist wichtig, den Übergang<br />
von der Grund- zur weiterführenden Schule zu erleichtern, die<br />
Schüler/innen mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten anzunehmen<br />
und bei ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen. Jede/r Schüler/in<br />
soll an unserer Schule die besten Voraussetzungen erhalten, seinen/ihren<br />
Möglichkeiten entsprechend die Schullaufbahn optimal zu<br />
gestalten.<br />
Um den Förderbedarf unserer Schüler/innen festzustellen, wird , aus<br />
organisatorischen Gründen, vor Beginn des 5. Schuljahres ein diagnostischer<br />
Rechtschreibtest durchgeführt. Das Aufnahmeverfahren ist<br />
zu dem Zeitpunkt bereits abgeschlossen.<br />
35<br />
Unterrichtsschwerpunkte<br />
Grundsätze<br />
auch:<br />
fordern
Das Förderkonzept im 5. und 6. Schuljahr umfasst zwei Stunden pro<br />
Woche und bietet schwerpunktmäßig Förderkurse im Bereich Deutsch.<br />
Kinder mit einer Lese- Rechtschreibschwäche ( LRS ) werden in einem<br />
zweijährigen Kurs besonders gefördert.<br />
Die <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> misst der Förderung der Muttersprache<br />
Deutsch seit Jahren eine besondere Bedeutung bei. Wie<br />
aus internationalen Bildungsuntersuchungen ( z. B. der Pisa-Studie )<br />
hervorgeht, zeigen immer mehr Schüler/innen häufig Defizite beim<br />
Spracherwerb. Unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen begegnen<br />
wir mit individuell abgestimmten Maßnahmen.<br />
Das setzt voraus: Der Förderunterricht basiert in erster Linie auf der<br />
Grundaussage, dass die Förderung die Gesamtpersönlichkeit des<br />
Kindes im Blick haben muss.<br />
So sollen im Förderunterricht Deutsch<br />
� die verbale/nonverbale, visuelle und auditive Wahrnehmung<br />
verbessert,<br />
� die Merk- und Konzentrationsfähigkeit gesteigert (Aufmerksamkeitstraining)<br />
� das sprachliche Ausdrucksvermögen verbessert und<br />
� Rechtschreibregeln gelernt, Regelkenntnisse vertieft bzw.<br />
erweitert werden.<br />
Lernziele werden dabei so abgesteckt, dass sie die Schüler/innen als<br />
persönliche Zielsetzung übernehmen können.<br />
Jede Lese-Rechtschreibschwäche ist komplex, multikausal bedingt<br />
und bei jedem Kind individuell ausgeprägt. Das pädagogischtherapeutische<br />
Unterrichtskonzept zur Förderung lese- und rechtschreibschwacher<br />
Kinder wird an unserer Schule von Lehrer/innen mit<br />
einer Zusatzqualifikation umgesetzt und soll die Schüler/innen anleiten<br />
� Grob- und Feingliederung von Wörtern zu verinnerlichen<br />
(genaue Reihenfolge von Buchstaben und Lauten in einem<br />
Wort)<br />
� vor allem ähnlich klingende Laute fein zu unterscheiden<br />
(Lautunterscheidung)<br />
� einen ausgeglichen Wechsel von Ruhe und Entspannung<br />
einerseits und Aktivität und Spannung andererseits zu entwickeln.<br />
Damit sind die Grundbedingungen geschaffen, die für die Erarbeitung<br />
des Regelbereichs notwendig sind.<br />
Darüber hinaus werden elementare Bedürfnisse wie Spielfreude und<br />
Neugier angesprochen, der positive Umgang mit Sprache und Schrift<br />
angeregt und Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gestärkt.<br />
36<br />
Unterrichtsschwerpunkte<br />
Förderschwerpunkte:<br />
LRS<br />
Deutsch<br />
Förderung<br />
der<br />
Gesamtpersönlichkeit
Berufswahlorientierung (BWO)<br />
Nach wie vor stehen Schüler/innen und Jugendliche beim Übergang<br />
von den allgemeinbildenden Schulen in die Berufs- und Arbeitswelt<br />
vor Orientierungs- und Entscheidungsproblemen. Im Mittelpunkt der<br />
Entscheidungsfindung steht nicht nur die persönliche Eignung und<br />
Neigung der Jugendlichen für eine weitere Schullaufbahn, ein Studium<br />
oder das Erlernen eines Berufes, sondern die umfassende Auseinandersetzung<br />
mit zukünftigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen sowie der persönlichen Lebensplanung.<br />
Die Arbeit im Bereich „BWO" an der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<br />
<strong>Gesamtschule</strong> muss die Tendenzen der gegenwärtigen und sich<br />
zukünftig abzeichnenden Entwicklungen in der Arbeitswelt - sowohl<br />
neue Anforderungen als auch neue Berufs-, Handlungs- und Lebenschancen<br />
- berücksichtigen. Denn schulische Arbeit, die sich an<br />
den Grundsätzen unserer Verfassung orientiert (Erlass BWO), darf<br />
nicht nur zur Anpassung an gegenwärtige Bedingungen und Anforderungen<br />
der Berufs- und Arbeitswelt führen.<br />
Aus den Intentionen des Erlasses lässt sich die Frage ableiten: „Was<br />
sollen unsere Schüler/innen heute lernen, um in der Welt von morgen<br />
erfolgreich bestehen zu können?"<br />
Hier ist auf die in Richtlinien und Lehrplänen enthaltenen Schlüsselqualifikationen<br />
hinzuweisen: Sachkompetenz, soziale Kompetenz<br />
und personale Kompetenz müssen in einer veränderten Arbeitswelt<br />
mit neuen Arbeitsanforderungen und -bedingungen erworben werden.<br />
Zusätzlich sollten sich die individuellen Persönlichkeitsmerkmale<br />
und Zukunftsperspektiven entwickeln können. Es muss deshalb<br />
bei der Berufswahlorientierung darum gehen, den Jugendlichen in<br />
ihrer Schulzeit eine ausreichende Basis an Erfahrungs- Anschauungs-<br />
und Handlungsmodellen zu bieten, damit sie in ihrer schulischen<br />
Laufbahn diese notwendigen Lernphasen durchlaufen, um bei<br />
ihrem Eintritt in die berufliche Ausbildung ihre Entwicklungsmöglichkeiten<br />
erkennen und realisieren zu können.<br />
Die zielgerichtete Vorbereitung auf das zukünftige Berufsleben muss<br />
zusätzlich auch den Aspekt der allgemeinen Lebensplanung unserer<br />
Schüler/innen berücksichtigen.<br />
Die Berufswahlorientierung unserer Schule findet in enger Kooperation<br />
und Verzahnung mit außerschulischen Handlungs- und Erfahrungsorten<br />
statt. Diese schulexternen Lernorte und das Hereinholen<br />
von kompetenten Fachleuten in den Schulalltag kann zu einer erheblichen<br />
Verbesserung der beruflichen und gesellschaftlichen Realitätserfahrung<br />
unserer Jugendlichen beitragen. Enge Partner bei<br />
dieser Arbeit sind das Arbeitsamt mit der Berufsberatung, Partnerfirmen,<br />
wie z.B. ThyssenKrupp Stahl AG, KHS, Wilo, verschiedene<br />
Versicherungen, öffentliche, kirchliche und karitative Einrichtungen.<br />
Diese Partner unterstützen uns durch Betriebsbesichtigungen und -<br />
erkundungen, die Bereitstellung von Referenten an Projekttagen<br />
sowie bei Schüler- und Lehrerpraktika.<br />
Auf folgenden Handlungsebenen wird Berufswahlorientierung thematisiert<br />
und schulintern und öffentlich umgesetzt:<br />
� Klassenpflegschaften und Elternabende<br />
37<br />
Unterrichtsschwerpunkte<br />
in der Welt<br />
von morgen<br />
erfolgreich<br />
bestehen<br />
Partnerschaft<br />
mit<br />
Arbeitsamt<br />
und<br />
Betrieben
� Fach-, Lehrer- und Schulkonferenzen<br />
� Präsentationen der Schule<br />
� Projektorientierte Vor- und Nachbereitung des Schülerbetriebspraktikums<br />
� Besuch von Berufskollegs und „Jobfit" (Veranstaltung der<br />
jungen Unternehmer in <strong>Dortmund</strong>, der Polizei usw.)<br />
� Veranstaltungen der Handwerksinnungen und -kammern<br />
Darüber hinaus gilt es, die methodische Handlungskompetenz der<br />
Schüler/innen zu fördern. So erlangen die Jugendlichen die Fähigkeit,<br />
ihre Kenntnisse und Neigungen realistisch einzuschätzen und<br />
ihre Möglichkeiten zur Sichtung und Verarbeitung von Informationen<br />
zu erkennen und zu nutzen.<br />
Die Lehrer/innen unserer Schule verstehen Berufswahlorientierung<br />
als durchgängiges didaktisches, fächer- und jahrgangsübergreifendes<br />
Prinzip ihrer unterrichtlichen und schulischen Arbeit. Eine adäquate<br />
und fundierte Medienkompetenz (Windows-Schulung, Arbeit<br />
mit Tabellenkalkulation und Präsentationsprogrammen, Arbeit in und<br />
mit dem Internet usw.) sind wesentliche und ergänzende Bestandteile<br />
der Berufswahlorientierung der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong>.<br />
38<br />
Unterrichtsschwerpunkte
39<br />
Unterrichtsschwerpunkte
Schulleben<br />
Der Ganztag<br />
Ganztagsschulen genießen seit der Veröffentlichung der PISA-<br />
Studie ein höheres Maß an Beachtung und Ansehen. Die GSG ist<br />
eine Ganztagsschule und bietet Unterricht und Betreuung über den<br />
Vormittag hinaus an.<br />
Ein gutes Ganztagskonzept zeichnet sich dadurch aus, dass die<br />
Arbeits- und Übungsstunden, die Angebote in den Mittagspausen,<br />
die Arbeitsgemeinschaften usw. in den Tagesablauf integriert werden.<br />
So wird der Schultag nicht künstlich verlängert, vielmehr gelingt<br />
ein sinnvoller Wechsel von Unterrichts-, Förder-, Übungs- und Entspannungsphasen.<br />
Der Ganztagsunterricht unterstützt die Öffnung der Schule für die<br />
Einbeziehung von Eltern, Vereinen und Organisationen in den<br />
Schulalltag.<br />
1. Zwischen allen Unterrichtsstunden gibt es eine fünfminütige<br />
Wechselpause, nur nach der ersten Stunde beträgt die Pause<br />
10 Minuten, um den Schüler/innen Gelegenheit zu einem<br />
zweiten Frühstück zu geben.<br />
2. Ab 10.30 Uhr findet eine fünfundzwanzigminütige Hofpause<br />
statt, die genutzt werden kann, um in der Cafeteria Brötchen,<br />
Getränke, Milchprodukte u.ä. zu kaufen.<br />
3. Die Mittagspause ist an den 3 langen Tagen nach der fünften<br />
Unterrichtsstunde eingeplant:<br />
a. ortsnah wohnende Schüler/innen können zu Hause<br />
essen<br />
b. in der Mensa wird ein warmes Mittagessen angeboten<br />
c. am Schulkiosk können Getränke, Milchprodukte und<br />
andere Kleinigkeiten gekauft werden<br />
d. in den Turnhallen, auf dem Schulhof und im Pavillon<br />
können die Kinder Sport treiben und spielen<br />
e. auch ein Ruhe- und Arbeitsraum steht zur Verfügung<br />
4. Alle Klassen haben eine Orientierungsstunde bei einem ihrer<br />
Klassenlehrer (KL-Stunde)<br />
5. Förderunterricht (FÖU) und Arbeitsgemeinschaften (AG)<br />
werden an anderer Stelle in diesem Programm beschrieben<br />
40<br />
Schulleben
6. Ganztagsbetreuung XXL<br />
Allen Schüler/innen bieten wir eine zuverlässige Betreuung<br />
ab 7.30 Uhr an. Auch wenn der Unterricht planmäßig oder<br />
durch Absage am Vortag erst mit der zweiten oder dritten<br />
Stunde beginnt oder bei älteren Schüler/innen kurzfristig abgesagt<br />
werden muss - die Schule bietet mit einer Teestube<br />
und zwei Spieleräumen mit gemütlichen Ecken, Tee und<br />
Gebäck, manchmal auch frischen Waffeln, einen angenehmen<br />
Rahmen für unterrichtsfreie Zeiten. Zwei Mütter betreuen<br />
die Schüler/innen an langen Tagen bis 14.30 Uhr, an kurzen<br />
Tagen bis 12.30 Uhr.<br />
7. Hausaufgaben<br />
Auch im Ganztagsunterricht ergänzen überschaubare, in der<br />
Menge ermutigende Hausaufgaben, die langfristiger als vom<br />
einen auf den anderen Tag bewältigt werden sollen, die Übungsphasen<br />
im Unterricht.<br />
41<br />
Schulleben
Präventionsarbeit<br />
Schule ist Bestandteil unserer Gesellschaft, daher bleiben Schwachstellen<br />
und Probleme dieser Gesellschaft nicht draußen vor der<br />
Schultür. So finden Rassismus, Bereitschaft zur Gewalt und Suchtprobleme<br />
leider auch Eingang in den Schulalltag. Es ist daher wichtig,<br />
hier präventiv tätig zu werden, um deren Entstehung oder Ausbreitung<br />
bereits im Vorfeld zu verhindern.<br />
Das geschieht in mehreren Fächern, z.B. in Religion, Biologie und<br />
Gesellschaftslehre; darüber hinaus wird die Problematik in fächerübergreifenden<br />
Projekten behandelt.<br />
Wegen der Wichtigkeit dieser Thematik ist an der <strong>Geschwister</strong>-<br />
<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> eine Arbeitsgemeinschaft zur Suchtprävention<br />
eingerichtet worden.<br />
In der gegenwärtigen Diskussion ist „Sucht“ definiert als „psychosoziale<br />
Abhängigkeit von Ersatzhandlungen", wobei Drogensucht nur<br />
eine Form darstellt. Sucht tritt nicht plötzlich und unvermittelt auf,<br />
sondern hat immer eine Vorgeschichte, immer hat sie etwas zu tun<br />
mit Ausweich- bzw. Fluchtverhalten. Das heutige Präventionskonzept<br />
unterscheidet sich grundsätzlich von den früher praktizierten<br />
Maßnahmen und Methoden der Abschreckung und Aufklärung. Der<br />
aktuelle personenorientierte Ansatz betrachtet die Persönlichkeitsstruktur<br />
des Einzelnen und seine individuellen Möglichkeiten, Anforderungen<br />
und Belastungen des Lebens zu bewältigen. Andererseits<br />
thematisiert er Einflüsse der Lebens- und Umweltbedingungen,<br />
schließlich auch die Droge als Entspannungs- und Kompensationsinstrument.<br />
Dabei ist vom Präventionsstandpunkt her die Art des Suchtmittels<br />
irrelevant. Schulische Suchtprävention an der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<br />
<strong>Gesamtschule</strong> stellt den Menschen mit seinen Gefühlen, Empfindungen,<br />
Träumen und Wünschen in den Vordergrund.<br />
Sie ist deshalb:<br />
� Bestandteil des Schullebens<br />
� schülerorientiert, d.h. der Schüler und seine Probleme sind<br />
Ausgangs- und Mittelpunkt<br />
� prozessorientiert, d.h. möglichst früh beginnende, lebenslang<br />
wirkende Erziehung<br />
� ganzheitlich ursachenorientiert, wobei die Jugendlichen mit<br />
ihren Gefühlen, Wünschen, Voreinstellungen ernst genommen<br />
und ihre Lebenszusammenhänge in die Arbeit einbezogen<br />
werden<br />
� eine Gemeinschaftsaufgabe, die Kooperation innerhalb und<br />
außerhalb der Schule verlangt<br />
� psychosoziale Beratungs-/Erziehungsarbeit, die die emotionale<br />
Stabilisierung von Schüler/innen, die Förderung und<br />
Stärkung ihres Selbsthilfepotentials anstrebt.<br />
An der GSG wurde 1992 eine erste praktische Umsetzung dieses<br />
Präventionskonzepts als ein Baustein gesundheitsfördernder Schule<br />
versucht. Schüler/innen der Schule hatten in Zusammenarbeit mit<br />
42<br />
Schulleben<br />
Keine Macht<br />
den Drogen
dem Jugendamt/Fachbereich Suchtprävention ein Grund- und Aufbauseminar<br />
zur Suchtproblematik besucht und vehement ihr Interesse<br />
an Weiterarbeit bekundet.<br />
Vertrauen Freiraum<br />
Gameboy<br />
Medikamente<br />
ZigarettenVideo<br />
Süßigkeiten<br />
Spiele<br />
Kind<br />
Alkohol<br />
Fernsehen<br />
Computer<br />
Sehnsucht Abenteuer<br />
43<br />
Schule<br />
Handlungsbedarf<br />
für Lehrer/innen<br />
Aus einer kleinen Arbeitsgemeinschaft im Mittagsbereich ist bis heute<br />
eine Gruppe von 20-25 engagierten Schüler/innen der Jahrgangsstufen<br />
9 bis 13 entstanden, die von einem ausgebildeten Beratungslehrer<br />
für Suchtprävention geleitet wird.<br />
Der Tätigkeitsbereich dieser Schülergruppe ist sehr vielschichtig:<br />
� Informations- und Gedankenaustausch zweimal pro Woche<br />
(Mittagspause) im eigenen Clubraum<br />
� Gesprächsbereitschaft und Beratungsangebot für auffällig<br />
gewordene Schüler/innen<br />
� Planung und Durchführung von Projekttagen in Jahrgang 8<br />
� Einführungs- und Fortbildungsseminar in einer Jugendbildungsstätte<br />
in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt/Fachbereich<br />
Suchtprävention<br />
� Fun- und Fortbildungswochenende für die AG-Teilnehmer/innen<br />
zur Förderung gruppendynamischer Prozesse<br />
� Unterstützung der SV-Arbeit<br />
� Mitarbeit an Schulpräsentationen, z.B. am Grundschultag<br />
� Aktionen zur „Rauchfreien Schule“ und zur Sexualpädagogik<br />
(„Geile Zeit“)<br />
Schulleben<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Suchtprävention
Zu den traditionellen Konzepten schulischer Gesundheitsförderung<br />
gehören Programme für Ernährung, Sport, Sucht- und AIDS-<br />
Prävention sowie Stressbewältigung.<br />
Statt isolierter Verantwortlichkeiten muss es bei einem neuen Konzept<br />
von Gesundheitsförderung zukünftig darum gehen, bisher unzusammenhängende<br />
Aktivitäten mehr und mehr zu koordinieren und<br />
auf die Schule als Ganzes zu beziehen.<br />
Ein weiteres Fernziel wäre dann die Vernetzung von Schulen miteinander,<br />
um die Effektivität der Arbeit zu erhöhen.<br />
44<br />
Schulleben
Besondere Aktivitäten<br />
An der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> verbringen sowohl die<br />
Schüler/innen, als auch die Lehrerschaft, Sekretärinnen, Hausmeister/innen<br />
und andere für die Schule wichtige Personen (z.B. Frühbetreuungsmütter,<br />
Reinigungskräfte, Küchenpersonal, Betreuer der<br />
Cafeteria oder des Fahrradkellers) einen großen Teil des Tages. Um<br />
für alle Betroffenen ein gutes Lern- und Arbeitsklima zu schaffen,<br />
finden über das Jahr verteilt verschiedene Aktionen statt. Viele dieser<br />
Aktivitäten erwachsen aus dem Unterricht einzelner Fächer, andere<br />
entstehen fächerübergreifend oder durch andere Anregungen<br />
(z.B. Eltern, SV). Neben regelmäßig wiederkehrenden Veranstaltungen<br />
unterbrechen andere überraschend den Schulalltag, so dass an<br />
dieser Stelle nur ein Überblick über „Besondere Veranstaltungen"<br />
gegeben werden kann.<br />
Zum festen Bestandteil unseres Schullebens gehören zum Beispiel<br />
„Feiern", da durch sie ein Stück gemeinsames Leben erfahren und<br />
der Zusammenhalt vergrößert werden kann. So ist es nur natürlich,<br />
wenn Schüler/innen, die einen Schulabschluss erworben haben, sich<br />
mit einer Feier von ihrer Schule verabschieden. Traditionell finden<br />
deshalb an der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> die Abschlussfeste<br />
der Schüler/innen aus dem jeweiligen 10. und 13. Schuljahr statt -<br />
eine für die ganze Schule fröhliche Gelegenheit, vor allem Lehrer/innen<br />
außerhalb der sonst üblichen Rollenwahrnehmung zu erleben.<br />
Da ein Mensch ohne Feste im Alltag ein Opfer von Betriebsamkeit<br />
und Geschäftigkeit zu werden droht, findet einmal im Jahr auch eine<br />
so genannte „Lehrerfete" statt. Eingeladen sind zu diesem Fest nicht<br />
nur die Lehrer/innen, sondern auch die Sekretärinnen und Hausmeister/innen<br />
der Schule, ohne deren tägliche Arbeit die Schule<br />
nicht funktionieren würde. Mit viel Spaß, Musik und Tanz gelingt es<br />
für einen Abend vom Alltag abzuschalten und wieder Kraft für die<br />
nächsten Wochen zu tanken.<br />
Natürlich werden besondere Ereignisse auch an der <strong>Geschwister</strong>-<br />
<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> feierlich begangen: Schulfest zum 20-jährigen<br />
und zum 25-jährigen Bestehen, Verabschiedung der Ruheständler/innen,<br />
Überreichung von Urkunden für besondere Schülerleistungen<br />
usw.<br />
Daneben wird im Laufe des Schuljahres durch feierliche Veranstaltungen<br />
an die Pogromnacht und an die Ermordung der <strong>Geschwister</strong><br />
<strong>Scholl</strong> erinnert. Um die Verbundenheit der Schüler/innen mit den<br />
Namensgebern unserer Schule zu fördern, pflanzen die Fünftklässler<br />
traditionsgemäß weiße Rosen.<br />
Der „Grundschultag“ und der „Tag des Experimentierens“ ist im<br />
schulischen Terminplan fest verankert. Hier werden an einem Samstagmorgen<br />
die Eltern und Schüler/innen von Grundschulen eingeladen,<br />
sich die <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> anzusehen und sich<br />
vor Ort zu informieren. Dazu werden Mitmachunterricht in den Fächern<br />
Englisch und Mathematik sowie eine große Technikausstellung<br />
angeboten. Ferner stellen sich die „neuen" Schulschwerpunkte<br />
„Bilinguale Unterrichtung in Englisch" und „Neue Medien und Technologien"<br />
- sowie viele andere Fächer - praxisnah vor. Eine Schulrallye<br />
garantiert, dass möglichst viele Präsentationen kennen gelernt<br />
45<br />
Schulleben<br />
Feste Feiern<br />
Grundschultag
werden können. Natürlich sorgen Schülergruppen auch für das leibliche<br />
Wohl der Gäste.<br />
Die GSG ist eine Schule, die ihren Schüler/innen auch sportliche<br />
Höhepunkte bietet:<br />
Ein Beispiel ist etwa das ‚Sport- und Spielefest', das in der Woche<br />
vor der Sommerferien das Schuljahr ausklingen lässt. Über viele<br />
Jahre hat sich ein Konzept herausgebildet, das neben Sieg und<br />
Leistung vor allem den Spaß an der Bewegung und den Gemeinschaftsgedanken<br />
erfahrbar macht.<br />
Die Fünft- und Sechstklässler messen als Klassengemeinschaft ihre<br />
Kräfte in einem Vielseitigkeits-Fünfkampf. Jede/r sammelt seinen<br />
Stärken entspreched Punkte für das Klassenkonto. Erfolgreich ist<br />
letztlich die Klasse, die ihre Möglichkeiten bei Pendel-Staffel, Ball-<br />
Transport, Hoch-, Weitsprung, Flatterball-Weitwurf und Medizinball-<br />
Stoß optimal ausnutzt.<br />
In den höheren Jahrgängen vergleichen sich die Mädchen und Jungen<br />
im Völkerball und den „klassischen Sportspielen" Fußball, Basketball<br />
und Volleyball.<br />
Als besonders gelungen hat sich die Begleitung des Festes durch<br />
die Schüler/innen der gymnasialen Oberstufe bewährt, die mit viel<br />
Einsatz neben Schieds- und Kampfrichtertätigkeiten auch die<br />
Betreuung der „kleinen" Sportlerinnen und Sportler übernehmen.<br />
Zu einem außerschulischen Höhepunkt des Sportjahres der GSG<br />
hat sich die Teilnahme am ,24-Stunden-Lauf' der Stadt <strong>Dortmund</strong><br />
entwickelt. An diesem Sponsorenlauf zugunsten sozialer Projekte<br />
können alle Schüler/innen teilnehmen. Dabei werden sie pro gelaufener<br />
Runde von verschiedenen Unternehmen bzw. Privatpersonen<br />
gesponsert.<br />
Seit 1999 nimmt die GSG an dieser Veranstaltung teil und schafft es<br />
als eine der wenigen in <strong>Dortmund</strong> ansässigen Schulen, tatsächlich<br />
24 Stunden lang ohne Unterbrechung Läufer/innen auf der Bahn zu<br />
haben. Im Jahr 2001 liefen über 400 Schüler/innen der Jahrgänge 5<br />
bis 12, aber auch Lehrer/innen und sogar Mütter und Väter insgesamt<br />
10.039 Runden (was einer Gesamtstrecke von über 4000 km<br />
entspricht.<br />
Jede/r Teilnehmer/in läuft mindestens eine Runde und viele Schüler/innen<br />
sind von sich selbst überrascht:<br />
„Ich hätte nie gedacht, dass ich 10 Runden laufen könnte!"<br />
Das gemeinsame Laufen fördert auch das Gemeinschaftsgefühl<br />
unserer Schüler/innen über die Klassengrenzen hinaus.<br />
Wegen der großen Zahl der Teilnehmer/innen wurden wir von den<br />
Organisatoren im Jahr 2001 mit einer Kino-Sondervorstellung für alle<br />
Läufer/innen belohnt. Auch schulintern erwartet die Klassen mit den<br />
meisten Teilnehmer/innen oder den meisten gelaufenen Runden<br />
eine Überraschung.<br />
Für die kommenden Jahre gilt hoffentlich wieder: „Wir sind dabei!<br />
Wir als GSG laufen gemeinsam für einen guten Zweck."<br />
46<br />
Schulleben<br />
Teamgeist<br />
24-Std-Lauf
Öffnung von Schule<br />
Veranstaltungsforum für den Stadtteil<br />
Die <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> ist die einzige weiterführende<br />
Schule im Stadtteil Brackel. Sie soll sich zu einem kulturellen Schwerpunkt<br />
des Stadtteils entwickeln. Engagement, Kreativität und Zuverlässigkeit<br />
sind hier die Leitideen.<br />
Die Schule ist auf einem guten Weg. Im pädagogischen Zentrum, in<br />
den Turnhallen oder in den Musikräumen finden häufig Bildungsveranstaltungen<br />
statt, die nicht unmittelbar aus dem Schulalltag erwachsen.<br />
Ein noch engerer Austausch, eine verbesserte Kommunikation der<br />
Schule mit den Bürger/innen des Stadtteils wird zu einer Identifikation<br />
der Brackeler Bürger/innen mit ,ihrer Schule`, der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<br />
<strong>Gesamtschule</strong> beitragen. Wenn unsere Schule im Unterricht sich nicht<br />
nur an allgemeingültigen Lehrplänen orientiert, sondern darüber hinaus<br />
auch den Lebensraum Brackel zum Unterrichtsgegenstand macht und<br />
sich aktuell als repräsentativer Veranstaltungsort anbietet, dann ist die<br />
Verbindung der Schule mit dem Stadtteil geschafft, dann kann sich<br />
unsere Schule zu einer kulturellen Instanz im Stadtteil entwickeln. Dies<br />
bewirkt langfristig eine Bindung der Schüler/innen an den Stadtbezirk<br />
als Lebensraum.<br />
Unsere Vision ist eine <strong>Gesamtschule</strong> in Brackel, die als Schule des<br />
Stadtteils nicht nur die übergeordneten Bildungsaufgaben wahrnimmt,<br />
sondern außerdem die Anregungen von Kultur, Politik, Wirtschaft, Kirchengemeinden,<br />
Vereinen usw. aus dem Stadtbezirk aufnimmt und<br />
umsetzt. Sie kann sowohl die Räume als auch das Know-how bereitstellen.<br />
Gute Stadtteilschulen sind Schulen, die frei nach Hentig miteinander<br />
reden, sich austauschen und weiterentwickeln. Dazu werden neue Entscheidungs-<br />
und Verantwortungsstrukturen benötigt: Alle an den Schulen<br />
im Stadtbezirk Beteiligten müssen die Verantwortung für ihre Schulen<br />
und ihre Kinder und Jugendlichen als gemeinsame Aufgabe annehmen.<br />
Wir stehen vor einem Umbruch in der Bildungspolitik, die Schullandschaft<br />
wird neu geordnet. Eine qualitativ hochwertige regionale Bildungslandschaft<br />
ist nur durch eine effektive Kooperation aller Bildungspartner<br />
dieses Stadtbezirks möglich. Wir wollen, dass auf der Grundlage<br />
einer heterogenen, nicht ausgewählten Schülerschaft bewährte Gesamtschulprinzipien,<br />
wie ,fordern und fördern`, weiterhin das Profil unserer<br />
Schule prägen. Auf dieser Basis können wir uns dann verstärkt<br />
wieder den Zielen Chancengleichheit und kompensatorischer Erziehung<br />
zuwenden.<br />
47<br />
Öffnung<br />
von<br />
Schule<br />
Aula<br />
Turnhallen<br />
Sportplatz<br />
Musikräume
Fahrtenkonzept<br />
Klassenfahrten, Studienfahrten, Projektwochen<br />
Klassenfahrten bzw. Studienfahrten, für die es im Sinne des Wandererlasses<br />
eine Teilnahmepflicht gibt, finden in Jg. 6, in Jg. 10<br />
und in Jg. 12 statt. In Jahrgang 12 ergibt sich die Teilnahme aus<br />
der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Leistungskurs. Darüber<br />
hinaus gibt es an der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> seit 2000<br />
für Schüler des 8. Jahrgangs das Angebot, an dem Projekt 'Alpenwelt/Schifreizeit'<br />
teilzunehmen.<br />
Ein Amerika-Aufenthalt für die Schüler/innen aus dem bilingualen<br />
Bildungsgang ist in Klasse 10 geplant.<br />
Mit den Klassenfahrten sind in diesem Konzept auch die sog. Projektwochen<br />
unserer Schule zeitlich und teilweise inhaltlich festgelegt.<br />
Sie finden zeitgleich zur Fahrtenwoche zu Beginn eines<br />
Schuljahres statt. In diesen Projektwochen ist der 45-Minuten-<br />
Rhythmus der Unterrichtsstunde aufgehoben und die Klassenlehrer/Kurslehrer<br />
lernen mit den Schülern ihrer Klasse/ihres Jahrgangs.<br />
Ob nun unterwegs oder in Brackel: Von Klasse 5 bis Klasse 13<br />
wird jährlich der Unterrichtsalltag ganz bewusst für eine Woche<br />
unterbrochen, in der andere Lernformen ausprobiert werden.<br />
„Schulwanderungen und Klassenfahrten, Schullandheimaufenthalte,<br />
Studienfahrten und internationale Begegnungen sind Bestandteile des<br />
Bildungs- und Erziehungsauftrages der Schulen. Sie müssen einen<br />
deutlichen Bezug zum Unterricht haben, programmatisch aus dem<br />
Schulleben erwachsen und im Unterricht vor- und nachbereitet werden"<br />
(Richtlinien für Schulwanderungen und Schulfahrten von 1997).<br />
Klassen- oder Studienfahrten sind für die sozialen Lernprozesse Heranwachsender<br />
besonders wichtig, denn sie ermöglichen eine ganz<br />
persönliche Kommunikation, die im Schulalltag häufig so nicht möglich<br />
ist. Schule ist mehr als Unterricht: Es geht darum, dass Schüler und<br />
Lehrer neben der fachlichen Arbeit gemeinsam Zeit verbringen, sich<br />
miteinander austauschen, gemeinsam lernen. In einer Schulform, die<br />
ab Klasse 7 einen zunehmenden Differenzierungsgrad aufweist - und<br />
zwar um den Schülern/innen bestmögliche Lernwege für einen möglichst<br />
hohen Schulabschluss anzubieten -, haben Unternehmungen<br />
der Klasse mit ihren beiden Klassenlehrern/innen einen besonderen<br />
Stellenwert.<br />
Die Klassenlehrer in der Sekundarstufe I und die Leistungskurslehrer<br />
in der Oberstufe planen gemeinsam mit den Schülern Fahrten. Die<br />
<strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> hat nach langer Diskussion im<br />
November 2001 ein Konzept verabschiedet, das diesen Gedanken<br />
Rechnung trägt:<br />
48<br />
Öffnung<br />
von<br />
Schule<br />
Lernen –<br />
nicht nur im<br />
45-Minuten-Rhythmus<br />
Lernen –<br />
nicht nur im<br />
45-Minuten-Rhythmus
Jg. 5 Projektwoche: 'Wir lernen uns kennen'<br />
Jg. 6 Klassenfahrt<br />
Jg. 7 Projektwoche: z.B. 'Partnerschaft, Sexualität'<br />
Jg. 8 Projektwoche: z.B. 'Drogenvorbeugung'<br />
zusätzlich als Angebot:<br />
Teilnahme am Alpenprojekt / Schifreizeit<br />
Teilnahme an einer Sprachenfahrt / England<br />
Jg. 9 Projektwoche 'Berufswahlvorbereitung'<br />
Jg. 10 Abschlussfahrt<br />
Jg. 11 Projektwoche: z.B. 'Lernen lernen'<br />
religiöse Besinnungstage am Schuljahresende<br />
geplant: zweiwöchiges berufsbezogenes Praktikum/-<br />
'Schnupper-Uni'<br />
Jg. 12 Projektwoche: 'Facharbeit - inhaltliche und methodische<br />
Vorbereitungen'<br />
Studienfahrt mit einem Leistungskurs, z.B. Sport<br />
Jg. 13 Projektwoche: 'Ökologie' und 'Abiturvorbereitung'<br />
49<br />
Öffnung<br />
von<br />
Schule
Internationale Begegnungen<br />
Sprachenlernen und interkulturelles Lernen stehen in engem Zusammenhang<br />
mit internationalen Begegnungen. Erst wenn Sprache nicht<br />
mehr in erster Linie Unterrichtsgegenstand, sondern wirklich Kommunikationsmittel<br />
ist, kommen Lernprozesse in Gang, die das Lernziel<br />
Mehrsprachigkeit in erreichbare Nähe rücken lassen. Tatsächliche<br />
Kommunikation in der Fremdsprache lässt sich allerdings in der Begegnung<br />
deutscher Lehrer mit ihren deutschen Schülern immer nur<br />
simulieren.<br />
Vor diesem Hintergrund kommt internationalen Begegnungen ein<br />
hoher Stellenwert zu. Kinder und Jugendliche erhalten die Gelegenheit,<br />
ihre Kenntnisse in der englischen Sprache unter realen Bedingungen<br />
anzuwenden. Die Schüler werden zusätzlich mit den Alltagsgepflogenheiten<br />
der jeweiligen Länder vertraut gemacht, so dass das<br />
Sprachenlernen eine wichtige Bedeutung im interkulturellen Lernprozess<br />
erhält. Darüber hinaus fördert die Erfahrung des eigenen Fremdseins<br />
im Gastland Respekt und Neugierde und führt im besten Falle<br />
zu Sensibilität und Toleranz im Umgang mit Fremden im eigenen<br />
Land. Kulturvergleiche und Perspektivenwechsel im Rahmen von<br />
schulischen Projekten sind hierbei wichtige Etappen im Lernprozess.<br />
An der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> werden internationale Begegnungen<br />
auf unterschiedlicher Ebene mit stetig wachsender Intensität<br />
gefördert.<br />
E-Mail-Projekte<br />
Der Einsatz elektronischer Medien ermöglicht heute die unkomplizierte<br />
Kontaktaufnahme zu Gleichaltrigen aus aller Welt. Schon Kinder<br />
der 5. und 6. Schuljahre, die für eine Auslandsreise auf Grund ihres<br />
Alters noch nicht in Frage kommen, können so authentische Erfahrungen<br />
im Umgang mit Jungen und Mädchen aus fremden Kulturkreisen<br />
sammeln.<br />
Dabei zeigt es sich, dass in diesem frühen Stadium des Spracherwerbs<br />
gerade der Kontakt zu „Nicht-Muttersprachlern" ermutigend und<br />
motivierend wirken kann. Gute Erfahrungen wurden mit einem zeitlich<br />
begrenzten Austausch von Briefen zwischen unserer ersten bilingualen<br />
Lerngruppe im 5. Schuljahr und einer japanischen Anfängerklasse<br />
gemacht. Da niemand die Muttersprache des Briefpartners beherrschte,<br />
ermöglichte nur Englisch eine Verständigung. Die Kinder waren<br />
überrascht, wie viel sie sich schon erzählen konnten. Fasziniert begannen<br />
sie, sich mit ihren bescheidenen Mitteln eine fremde Welt zu<br />
erschließen. Sie begriffen, dass sie eine Lingua franca erlernen, deren<br />
Gebrauchswert weit über die klassisch englischsprachigen Länder<br />
hinausgeht. Inzwischen kommunizieren sie als Sechstklässler schon<br />
fast routiniert mit einer gleichaltrigen Schulklasse aus dem Stadtteil<br />
Queens in New York City.<br />
Doch nicht nur jüngere Schüler profitieren von den Möglichkeiten elektronischer<br />
Medien. Auch in höheren Klassen können E-Mail-<br />
Projekte dem Unterricht zu jenen authentischen Erfahrungen verhelfen,<br />
die dem Lehrbuch nicht entnommen werden können. Die Jugendlichen<br />
lernen im direkten Kontakt mit Teenagern anderer Nationen,<br />
Schulwissen zu hinterfragen und ihrerseits Auskunft über ihr eigenes<br />
Land zu geben. So erarbeitete sich eine Lerngruppe im 8.Schuljahr im<br />
50<br />
Öffnung<br />
von<br />
Schule
direkten Austausch mit zwei amerikanischen „German classes" die<br />
Details des U.S.-Schulsystems. Als Zehntklässler ergänzten sie dieses<br />
Wissen durch die elektronische Kommunikation mit Kanadiern<br />
aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Winnipeg.<br />
Staunte man in der Anfangsphase noch über so unglaubliche Sätze<br />
wie „Mein Hobby ist Hühner jagen", verstanden sich die Gleichaltrigen<br />
nach einigen Wochen so gut, dass ein Live-Chat auch über die 9.<br />
Unterrichtsstunde hinaus nicht an Faszination verlor.<br />
Angebotsfahrt nach England<br />
Selbstverständlich kann elektronische Kommunikation niemals die<br />
direkte Begegnung von Mensch zu Mensch ersetzen.<br />
Seit vielen Jahren veranstaltet die <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong><br />
daher für Schüler unterschiedlicher Jahrgänge Fahrten nach Großbritannien.<br />
Besuche der Partnerstadt Leeds und Gegenbesuche in <strong>Dortmund</strong><br />
waren über Jahre wichtiger Bestandteil unseres <strong>Schulprogramm</strong>s.<br />
Mittlerweise hat sich ein anderes Angebot etabliert. Im Frühling jeden<br />
Jahres ergeht die Einladung an Schüler des 8. Jahrgangs, eine Woche<br />
als „paying guests" in englischen Gastfamilien zu verbringen.<br />
Diese professionell organisierte Sprachreise bietet unseren Mädchen<br />
und Jungen die Gelegenheit, ihre Sprachkenntnisse erstmals vor Ort<br />
in einer „beschützten" Umgebung anzuwenden.<br />
Sie leben allein oder zu zweit in erfahrenen Gastfamilien und werden<br />
tagsüber von engagierten Betreuern begleitet, die sie behutsam an<br />
englische Sitten und Gebräuche heranführen.<br />
So bietet es sich an, die bilingualen Lerngruppen bereits im 7. Schuljahr<br />
diesem „Abenteuer mit kalkulierbarem Risiko" auszusetzen. Für<br />
diese Schüler/innen gehören Auslandsfahrten zum verbindlichen Curriculum<br />
eines besonderen Lernangebots.<br />
Partnerschule in Waukee, Iowa, USA<br />
Nach jahrelangen Bemühungen ist es im Frühjahr 2002 gelungen,<br />
eine Partnerschule in den USA zu finden. Die Deutschlehrer/innen an<br />
den Schulen in Waukee, Iowa, reagierten auf eine Suchanzeige der<br />
<strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> im World Wide Web.<br />
Uns kam es darauf an, im Schulsystem der Vereinigten Staaten eine<br />
Kombination von Schulen zu finden, die schon vor der High School<br />
mit dem Deutschunterricht beginnt und so unseren Schüler/innen den<br />
Aufbau einer langfristigen Partnerschaft ermöglicht. Dieses war umso<br />
schwieriger, als im ohnehin schwach entwickelten Fremdsprachenkonzept<br />
der USA der Deutschunterricht nach Spanisch und Französisch<br />
bestenfalls an dritter Stelle rangiert. Andererseits ist ein „German<br />
Department" der Partnerschule zwingende Voraussetzung für die<br />
Aufnahme in das vom Goethe-Institut unterstützte „German-American<br />
Partnership Program", das seinen Mitgliedern nicht nur mit Rat und<br />
Tat, sondern auch mit finanziellen Hilfen unter die Arme greift. Leider<br />
sind die Voraussetzung für eine entsprechende Förderung regelmäßi-<br />
51<br />
Öffnung<br />
von<br />
Schule
ge, mindestens dreiwöchige Gegenbesuche der Amerikaner, die unsere<br />
Austauschpartner z.Zt. nicht leisten können.<br />
Seit 2002 finden alle zwei Jahre dreiwöchige Reisen mit Schüler/innen<br />
des jeweiligen 9. und 10. Jahrgangs der bilingualen Kurse und Mitgliedern<br />
des Kollegiums in die Vereinigten Staaten statt.<br />
Alle Teilnehmer wohnen in Gastfamilien und nehmen am Unterricht<br />
der örtlichen Schulen teil. Nicht touristische Erlebnisse prägen diese<br />
Fahrten, sondern der Alltag in „Small Town America".<br />
Das Zusammenspiel von Gastfamilie, Schule und örtlichen Institutionen<br />
vermittelt Amerikaerfahrungen, die keine private Urlaubsreise<br />
bieten kann.<br />
Anlass zu großer Freude war der erste einwöchige Besuch einer<br />
Schülergruppe aus Iowa im Frühling 2007. Auch diese Jungen und<br />
Mädchen sowie deren Lehrer/innen wohnten in Gastfamilien. Ein abwechslungsreiches<br />
Besichtigungsprogramm ergänzte die Unterrichtsbesuche,<br />
die auf Grund rudimentärer Deutschkenntnisse kurz ausfallen<br />
mussten.<br />
Längerfristiger Schüleraustausch für Elftklässler<br />
Seit 1990 ergreifen Schüler und Schülerinnen der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<br />
<strong>Gesamtschule</strong> die Gelegenheit, das 11. Schuljahr als Gastschüler im<br />
Ausland zu verbringen. Aufnahmeländer waren für sie in erster Linie<br />
die Vereinigten Staaten, aber auch unsere europäischen Nachbarn,<br />
wie z.B. Norwegen, Schweden, Estland und Italien oder exotisch anmutende<br />
Ziele wie Australien, Mexiko, Brasilien oder Japan.<br />
Bei derartig ehrgeizigen Unternehmungen erwies und erweist sich vor<br />
allem die Zusammenarbeit mit der Austauschorganisation ‚Youth for<br />
Understanding' als erfolgreich.<br />
Jugendliche unserer Schule, die ordentliche Schulleistungen erbringen,<br />
über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügen und kontaktfreudig<br />
sind, dürfen damit rechnen, dass ihr Wunsch nach einem Auslandsschuljahr<br />
an der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> gefördert<br />
und unterstützt wird. Sie erhalten Beratung bei der Wahl ihres Gastlandes<br />
und bei der Formulierung ihrer Bewerbung. Klassenlehrer/innen<br />
schreiben differenzierte Gutachten, in denen sie über soziale<br />
und intellektuelle Fähigkeiten ihrer Schüler/innen berichten.<br />
Bei knappen finanziellen Verhältnissen wird nach Möglichkeiten der<br />
Förderung gesucht. Rückkehrer werden von den Beratungslehrern der<br />
12. Klasse bei der Wiedereingliederung unterstützt.<br />
Großes Glück hatten immer wieder besonders begabte Schüler/innen<br />
unserer Schule. Auf Grund ihrer Eignung erhielten sie nach einem<br />
längeren Auswahlverfahren ein Stipendium des Deutschen Bundestages.<br />
Es gelang ihnen, sich in einem komplizierten Auswahlverfahren<br />
gegen eine große Anzahl von Mitbewerbern anderer Schulen durchzusetzen.<br />
Der Lohn der Mühe war für sie ein einjähriger kostenloser<br />
Aufenthalt in den Vereinigten Staaten unter der Betreuung des<br />
,Parlamentarischen Patenschaftsprogramms'.<br />
52<br />
Öffnung<br />
von<br />
Schule
Evaluation<br />
Die Schule ist ein Lern- und Lebensraum von Schülern und Lehrern<br />
mit der Aufgabe, Unterrichtsprozesse möglichst effektiv zu organisieren.<br />
Die Richtlinien und Lehrpläne geben den Rahmen vor, den die<br />
jeweilige Schule zu gestalten hat. Die konkreten Ziele der <strong>Geschwister</strong><br />
<strong>Scholl</strong> <strong>Gesamtschule</strong> sind in diesem <strong>Schulprogramm</strong> formuliert,<br />
ebenso existiert die Verpflichtung, die Erreichung dieser Ziele zu überprüfen.<br />
Zu dem umfassenden Bildungs- und Erziehungsauftrag aller Schulen<br />
Nordrhein Westfalens gehören darüber hinaus die Entwicklung und<br />
Förderung solcher Persönlichkeitseigenschaften wie Selbstbewusstsein,<br />
Kritikfähigkeit, Arbeitsfreude, Lern- und Leistungsbereitschaft.<br />
Die Evaluation dieser oder ähnlicher Merkmale lässt sich nicht standardisieren.<br />
Wegen ihres prozesshaften Charakters sind diese Ziele<br />
nur schwer messbar und deshalb bestenfalls auf der Grundlage langfristiger<br />
Beobachtungen beschreibbar. Andererseits: Ganz viele Bemühungen<br />
kreisen in unserer Schule darum, dass diese Persönlichkeitseigenschaften<br />
bei den Schülern, beim gemeinsamen Lernen,<br />
spürbar vorhanden sind. Es besteht Einvernehmen darüber, dass dies<br />
unverzichtbar ist in einer lebendigen Schule, in der sowohl der Erziehungsauftrag<br />
als auch insbesondere der Unterricht ernst genommen<br />
werden.<br />
Im Unterricht geschieht mehr als das stupide Erwerben mechanisch<br />
anwendbarer Kenntnisse. Es sind Möglichkeiten bereitzustellen, ein<br />
sinnvoll geordnetes, mit vielen Anwendungssituationen vernetztes und<br />
auf Weiterlernen in der Informationsgesellschaft angelegtes Wissen<br />
erwerben zu können. Es gehört zu der ureigensten Aufgabe der Schüler,<br />
sich dieses Wissen systematisch anzueignen. Der Lehrer ist Organisator<br />
und Moderator in diesem Lernprozess.<br />
Schüler brauchen vielfältige und differenzierte Rückmeldung über ihr<br />
Lernen und dessen Ergebnisse. Rückmeldungen sollen das Lernen<br />
der Schüler anregen und herausfordern, ermutigen und unterstützen.<br />
Sie müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Anstrengungen,<br />
ihr subjektiver Lernfortschritt und ihre an den Richtlinien zu messenden<br />
Fähigkeiten wahrgenommen und anerkannt oder kritisiert werden.<br />
Die geschieht nicht nur, aber auch z.B. durch Klausurergebnisse und<br />
Zeugnisnoten.<br />
Die Lehrer der <strong>Geschwister</strong>-<strong>Scholl</strong>-<strong>Gesamtschule</strong> verstehen Evaluation<br />
als das Bemühen, die Qualität von Schule und Unterricht zu erfassen<br />
in der Absicht, beides weiterzuentwickeln.<br />
Zu Beginn des Schuljahres legt ein Jahrgangsteam von Fachkollegen<br />
auf der Grundlage eines schulinternen Curriculums Inhalte und Methoden<br />
fest. Aus Unterrichtsbeobachtungen und aus schriftlichen<br />
Lernleistungen – und das ist für unsere Schule ein ganz wichtiges<br />
Evaluationsinstrument – ergeben sich dann im kollegialen Diskurs<br />
gemeinsam festgelegte Bewertungsmaßstäbe und die nächsten Lernschritte.<br />
Kleinkonferenzen sollen regelmäßig tagen. Hier werden z.B.<br />
auch Fortbildungsergebnisse oder aktuelle Unterrichtsmaterialien<br />
ausgetauscht, hier konkretisiert sich schulintern die Sicherung der<br />
fachlichen Standards.<br />
Im Jahrgang 7 werden in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch<br />
Parallelarbeiten geschrieben. Die beteiligten Lehrer sind ver-<br />
53<br />
Evaluation<br />
evaluieren:<br />
abschätzen<br />
messen<br />
einschätzen<br />
bewerten<br />
KK-Arbeit:<br />
Fachkonferenzen auf<br />
Jahrgangsebene
pflichtet, gemeinsam eine entsprechende Unterrichtsreihe und eine<br />
Klassenarbeit zu planen. In der Schulkonferenz soll der Schulleiter<br />
dann über die nachgewiesenen Kenntnisse der Schuler berichten.<br />
In einer sehr umfassenden Selbstevaluation (wurde und) wird die<br />
Nachhaltigkeit des Methodenkonzeptes der Schule überprüft. Dabei<br />
zeigte sich, dass Schüler/innen und Lehrer/innen in der Regel sehr<br />
erfolgreich und nachhaltig arbeiten und lernen. Es gab aber auch<br />
Hinweise für weitere Verbesserungsarbeiten: So wird die Verzahnung<br />
des Methodenkonzeptes mit den Fachunterrichten im Mittelpunkt der<br />
künftigen Arbeit in diesem Bereich sein.<br />
Auch unser Ganztagsbereich wurde im Rahmen eines Projektes mit<br />
der Stadt <strong>Dortmund</strong> evaluiert. Schwerpunkt dieser Überprüfung war<br />
die Frage: Wie groß ist der Bedarf/das Interesse der Eltern an einer<br />
sicheren Betreuung ihrer Kinder an vier Werktagen bis jeweils 17.00<br />
Uhr?<br />
Wir mussten feststellen, dass eine Ausweitung unseres Ganztagsangebotes<br />
nicht der Interessenlage unserer Eltern entspricht und unser<br />
Angebot in der Regel als günstig für die jeweilige Familiensituation<br />
und Freizeitgestaltung der Kinder eingeschätzt wurde.<br />
Darüber hinaus zeigen Schüler und Lehrer an vielen Stellen, was sie<br />
im Unterricht erarbeitet haben, auch das ist Evaluation schulischen<br />
Lernens. Bei Schulveranstaltungen, bei schulübergreifenden Wettbewerben<br />
präsentieren die Schüler ihr Können und erfahren Anerkennung<br />
für ihre Leistung.<br />
Eine wichtige externe Evaluation ist die Lernstandserhebung in den<br />
Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik, die seit dem Jahr<br />
2004 in den 9. Klassen in allen Schulen durchgeführt wird. Diese Erhebungen<br />
haben gezeigt, dass wir uns mit unserer Arbeit / mit unserem<br />
Lernen auf dem richtigen Weg befinden, dass wir gute Ergebnisse<br />
in allen Fächern erzielen konnten, die über dem Landesdurchschnitt<br />
liegen und bei den Erweiterungskursen gymnasiale Ergebnisse<br />
teilweise übertroffen bzw. in großem Umfang diesem Leistungsstand<br />
vergleichbar sind.<br />
Es gilt eine Kommunikationsstruktur zu entwickeln, die es ermöglicht,<br />
sich über erreichte oder auch nicht erreichte Qualifikationen auszutauchen<br />
mit dem Ziel, Unterricht, Schule so zu gestalten, dass sich die<br />
Unterrichtsergebnisse verbessern. Letztlich geben unsere Evaluationsmaßnahmen<br />
Lehrern wie Eltern und Schülern eine Sicherheit für<br />
ihr Tun.<br />
54<br />
Evaluation<br />
Vergleichsarbeiten<br />
Wettbewerbe<br />
Lernstandserhebungen