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Patchwork- familien - marketing Deutscher Kinderschutzbund

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© shutterstock.com / Dainis<br />

,, Papa, sind<br />

Fussballmannchen<br />

182 starke eltern starke kinder<br />

Kunst? ,,<br />

Regenwetter, schlechtgelaunte Kinder und einen Haufen<br />

Arbeit zu erledigen – manchmal kann das Leben sehr<br />

anstrengend sein. Es sei denn, man hat einen guten Einfall,<br />

wie man den ungehaltenen Nachwuchs sinnvoll beschäftigt.<br />

von Markus Hauser<br />

Es regnet. Schon seit Tagen. Mir macht das nichts aus, ich hab<br />

genug zu tun und Sonnenschein wäre motivationsmäßig hinderlich.<br />

Meine Stimmung ist also aufgeräumt im Gegensatz zu<br />

meinem Schreibtisch. Der Rest der Familie sieht das anders.<br />

Hund Paul hat Depressionen (er hasst Regen, vor allem das Pfotenwaschen<br />

und Fellfrottieren nach dem Gassigehen), Tobias,<br />

unser Ältester, ist mies gelaunt, weil er die ganze Woche nicht<br />

raus konnte, David, sein jüngerer Bruder, hat einen Mords-<br />

Schnupfen und meine Frau ist Dank unseres dauerquengelnden<br />

Nachwuchses mit ihrer Geduld am Ende:<br />

„Kannst du dich BITTE auch mal um die beiden kümmern?!“<br />

Das war keine höfliche Frage, sondern ein Befehl, ich kenne diesen<br />

Tonfall genau.<br />

„Gerne, Schatz, ich muss nur noch etwa einen Million Seiten<br />

fertig schreiben, dann stehe ich ganz und gar zu eurer Verfügung“,<br />

flöte ich, gut verschanzt hinter meinem Rechner und<br />

Bergen von Notizpapier. Jetzt nur nicht nachgeben, mein Arbeitszimmer<br />

ist eine Oase der Ruhe und des Friedens inmitten<br />

von Chaos. Die werde ich freiwillig nicht verlassen.<br />

„Sofort!!!“ Die Tür knallt. Ein größerer Papierstapel gerät ins<br />

Wanken und verabschiedet sich erdwärts. Ich ahne, was jetzt<br />

kommt. Meine Frau ist niemand, der sich so einfach abwimmeln<br />

lässt. Nicht, wenn Tobi und David sich seit Stunden lautstark<br />

in der Wolle haben und die Wohnung in Trümmern liegt.<br />

Fertig gespielt und nix zu tun<br />

Rumms, die Tür fliegt wieder auf, das Bücherregal wackelt, herein<br />

stürmt Tobi, seinen Bruder im Schlepp. „Mama hat gesagt,<br />

wir sollen jetzt dich nerven gehen.“<br />

„Genau“, pflichtet ihm David bei, „weil wir nicht raus dürfen<br />

und schon alles fertig gespielt haben.“<br />

„Man kann seine Spielsachen nicht ,fertig‘ spielen, das geht gar<br />

nicht“, belehre ich die beiden.<br />

„Doch, das geht wohl“, widerspricht Tobi verärgert. „Wenn man<br />

mit allem gespielt hat und alles aufgebaut und wieder abgebaut,<br />

dann hat man fertig gespielt.“<br />

„Genau, wir sind jetzt fertig“, schnieft David. „Und Mama sagt,<br />

du sollst dir was einfallen lassen.“<br />

Himmel, was soll mir denn noch einfallen, auf was die Jungs<br />

starke eltern starke kinder<br />

183

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