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Patchwork- familien - marketing Deutscher Kinderschutzbund

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© istockphoto.com / Cruz Puga<br />

Kein<br />

StreSS!<br />

Familienalltag leichter gemacht<br />

„Hektik und Stress im Alltag“, „Streit in der Familie“ und „der Versuch, Familie<br />

und Beruf miteinander zu verbinden“ zählen laut einer Studie des Forsa Instituts<br />

zu den größten Stressfaktoren. Muss das wirklich so sein? Welche Möglichkeiten<br />

haben Mütter und Väter, den Stresspegel zu reduzieren?<br />

von Andrea Unser<br />

Wahrscheinlich kennen Sie das: Der Zeiger der Küchenuhr<br />

rückt vor auf 17 Uhr. Der Jüngste gähnt herzhaft<br />

und seine Augen werden immer kleiner. Er darf jetzt auf<br />

keinen Fall einschlafen, sonst wird es heute nichts mit<br />

einem gemütlichen Abend auf dem Sofa. Der zweijährige<br />

Bruder erntet mit seinem Traktor gerade „Kartoffeln“,<br />

dazu hat er die Kastanien auf dem Küchenfußboden<br />

verstreut. Der Größte, vier Jahre alt, schiebt sich seinen<br />

Kinderstuhl erwartungsvoll an die Küchenzeile, denn er<br />

möchte mir beim Kochen helfen. Es gibt heute gedünstetes<br />

Rotbarschfilet mit Dillsoße, Fenchel-Karotten-Gemüse<br />

und Salzkartoffeln. Mein Mann kommt nach Hause,<br />

wirft einen Blick auf die Küchenanrichte und zieht die<br />

Augenbrauen leicht hoch: „Gibt es heute Fisch und Fenchel?“<br />

Eigentlich mag er keinen Fisch. Etwas enttäuscht<br />

zieht er sich mit der Tageszeitung zurück.<br />

Sie werden sich vorstellen können, das wurde kein harmonischer<br />

Abend. Das Rotbarschfilet zerfiel und die<br />

Dillsauce schmeckte versalzen. Der Kleine schlief irgendwann<br />

doch ein und der Große kam dem Topf mit der<br />

Soße gefährlich nahe.<br />

Ich erinnere mich an diese Zeit als eine Phase der Dauererschöpfung<br />

und des Dauerstresses. Darüber klagen viele<br />

Mütter und Väter und fühlen sich den täglichen Anforderungen<br />

nicht gewachsen. Dabei ist es unwichtig, in welcher<br />

Familienphase sie sich gerade befinden. „Ich bin im<br />

Stress“ bleibt nicht nur ein oberflächlicher Ausspruch,<br />

sondern spiegelt gleichzeitig das Lebensgefühl wieder.<br />

Es ist, wie es ist<br />

Kinder, unabhängig von ihrem Alter und Entwicklungsstand,<br />

stellen uns immer wieder vor neue Aufgaben.<br />

Viele Babys schlafen nicht durch. Kleine Kinder können<br />

bockig und trotzig sein – die Liste lässt sich beliebig lange<br />

fortsetzen. Kinder fordern uns immer wieder heraus<br />

und suchen ihre Grenzen.<br />

Akzeptieren wir diese Gegebenheiten und sagen bewusst<br />

„ja“ dazu, werden wir ruhiger und gelassener. Durch das<br />

Annehmen unserer augenblicklichen Situation sinkt der<br />

Stresspegel deutlich. Der Dauerdruck lässt nach und es<br />

eröffnen sich plötzlich neue Handlungsspielräume:<br />

Jonas fällt der Abschied nicht so schwer, wenn er Mamas<br />

Halstuch in die Hosentasche steckt.<br />

Das Baby schläft am Vormittag immer mindestens zwei<br />

Stunden. In dieser Zeit kann ich mich ausruhen, so hält<br />

sich der Schlafmangel etwas in Grenzen.<br />

Das kleine Trotzköpfchen wird zugänglicher, sobald<br />

wir ihm eine Wahlmöglichkeit lassen.<br />

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