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06 // INTERVIEW<br />
»Leadership ist in<br />
der poLitik ebenso<br />
wichtig wie in<br />
der wirtschaft.«<br />
INTERVIEW Nach einer Karriere als Diplomatin und Politikerin ist Benita Ferrero-Waldner<br />
wieder in die Wirtschaft zurückgekehrt. Seit Jahresanfang ist sie im Aufsichtsrat der<br />
ALPINE Holding GmbH. Im Interview erzählt sie über Beziehungen, Erfolge und die Kunst,<br />
Kompromisse zu schließen.<br />
// cLAudiA LAGLer<br />
Sie sind seit Anfang des Jahres im<br />
Aufsichtsrat der ALPINE Holding<br />
GmbH. Was reizt Sie an dieser Aufgabe<br />
besonders?<br />
Es freut mich, meine internationale<br />
Erfahrung auch in ein Unternehmen<br />
wie ALPINE einbringen zu<br />
können. Dass ich auch für spanische<br />
Unternehmen tätig bin, macht<br />
diese Aufgabe besonders interessant,<br />
da ich diese beiden Welten gut<br />
verbinden kann.<br />
Kann man in der Wirtschaft mehr<br />
bewegen als in der Politik?<br />
In der Wirtschaft gehen Entscheidungen<br />
schneller, in der Politik<br />
ist meist das Bohren harter <strong>Br</strong>etter<br />
nötig, und das braucht Zeit.<br />
Wie sehen Sie Ihre Rolle als<br />
Aufsichtsrätin? Was wollen Sie in<br />
dieser Funktion einbringen?<br />
Man hat mich in den Aufsichtsrat<br />
geholt, damit ich meine internationale<br />
Erfahrung, mein Netzwerk<br />
einbringe. Dort sehe ich auch meine<br />
Aufgabe. Ein international tätiges<br />
Unternehmen mit jenen Kontakten<br />
zusammenzubringen, die dem<br />
Unternehmen helfen, sich weiterzuentwickeln,<br />
ist sehr spannend.<br />
Sie sind auch im Aufsichtsrat des<br />
Architekten Norman Foster. Haben<br />
Sie einen persönlichen Bezug zum<br />
Thema Bauen und Architektur oder<br />
ist das Zufall?<br />
Architektur ist Teil gelebter Kunst<br />
und Kunst hat mich schon immer<br />
interessiert. Leider habe ich nie in<br />
diesem Bereich gearbeitet. Jetzt<br />
kann ich mein Interesse mit meiner<br />
Erfahrung gut kombinieren.<br />
ALPINE hat einen Tätigkeitsschwerpunkt<br />
im Energiebereich.<br />
Was ist für Sie in Sachen Energie die<br />
größte Herausforderung?<br />
Vor allem die Umstellung auf erneuerbare<br />
Energie ist enorm wichtig.<br />
Österreich hat Gott sei Dank<br />
mit seiner Energiequelle Wasser ein<br />
großes Potenzial. Darüber hinaus<br />
ist aber auch die Energie aus Wind,<br />
Sonne und Biomasse ebenso von<br />
immenser Bedeutung. Es braucht<br />
noch große Anstrengungen, um die<br />
Menschen davon zu überzeugen,<br />
wie wichtig die Investitionen in<br />
diese zukunftsträchtigen Energieformen<br />
sind und dass wir Energie<br />
nicht unlimitiert verbrauchen<br />
können.<br />
Sie sind auch Mitglied im Aufsichtsrat<br />
der Münchner RE, die<br />
jenes Konsortium führt, das das<br />
Solarstrom-Projekt Desertec plant.<br />
Ist die Sonne die Zukunft der Energieversorgung<br />
in Europa?