und Lichtbogenschutzes in AC-Netzen – Teil 1 - pfisterer
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KUNDENMAGAZIN DER PFISTERER-GESELLSCHAFTEN IN DER SCHWEIZ UND IN SÜDAFRIKA JUNI 2011<br />
Bus<strong>in</strong>ess<br />
PFISTERER kauft<br />
Zeughaus Amsteg<br />
Seite 2<br />
Bus<strong>in</strong>ess<br />
FILENIT-Kab<strong>in</strong>en:<br />
Fit für die Zukunft<br />
Seite 7<br />
Bus<strong>in</strong>ess<br />
IXOSIL ESF/EST:<br />
Neue Generation<br />
Seite 10<br />
Group<br />
SEFAG-Geschichte<br />
(<strong>Teil</strong> 4)<br />
Seite 11<br />
Qualität contra Netzausfall<br />
BRENNPUNKT KoNTAKT<br />
Seite 3<br />
Triple-Zertifikat<br />
Qualität, Sicherheit, Umwelt:<br />
PFISTERER dreifach zertifiziert<br />
Seite 6<br />
Power-Doppel<br />
400-kV-Freileitungsprojekt<br />
Medupi-Spitskop<br />
Seite 8<br />
Group<br />
PFISTERER <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a /<br />
TRANSFORM<br />
Seite 12<strong>–</strong>13<br />
Technology<br />
Koronaschutz bei<br />
Verb<strong>und</strong>isolatoren<br />
Seite 14
BUSINESS<br />
Editorial<br />
Jürgen Kraus<br />
Direktor<br />
PFISTERER IXoSIL AG<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>, lieber Leser<br />
Das Erdbeben <strong>in</strong> Japan, der anschliessende<br />
Tsunami <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Auswirkungen haben<br />
uns alle tief betroffen gemacht.<br />
Das Leid der Menschen <strong>und</strong> die Zerstörung<br />
der Infrastruktur erreichten kaum<br />
vorstellbare Ausmasse, wobei e<strong>in</strong>e endgültige<br />
Abschätzung bis heute nicht gegeben<br />
werden kann.<br />
Ob die tatsächlichen Ursachen nun unter<br />
dem Thema «Restrisiko» oder, wie die<br />
jüngste Diskussion zeigt, unter mangelnde<br />
Vorsorge fällt, wird sich letztendlich<br />
wohl nie e<strong>in</strong>deutig klären lassen.<br />
Mit diesem schrecklichen Vorfall wird<br />
deutlich vor Augen geführt, wie wichtig<br />
<strong>und</strong> unabd<strong>in</strong>gbar e<strong>in</strong>e zuverlässige <strong>und</strong><br />
sichere Infrastruktur vor allem im Bereich<br />
der Energieversorgung ist. PFISTERER leistet<br />
hierbei mit se<strong>in</strong>em gesamten Produktportfolio<br />
e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag. Um<br />
dies zu gewährleisten, bedarf es, neben<br />
der ständigen Entwicklung von neuen,<br />
besseren <strong>und</strong> beherrschbaren Techniken,<br />
e<strong>in</strong>er beständigen Qualitätskontrolle <strong>und</strong><br />
Qualitätsverbesserung.<br />
Auch nach den Vorfällen <strong>in</strong> Japan wird der<br />
Energiehunger e<strong>in</strong>er weiter wachsenden<br />
Menschheit nicht abbrechen. Dies bietet<br />
uns auch zukünftig die Chance für e<strong>in</strong><br />
nachhaltiges <strong>und</strong> substanzielles Wachstum.<br />
Die Weichen s<strong>in</strong>d, nicht zuletzt auch<br />
mit dem Projekt Amsteg, <strong>in</strong> die richtige<br />
Richtung gestellt.<br />
Alexander Häfliger zum<br />
Manag<strong>in</strong>g Director ernannt<br />
Alexander Häfliger,<br />
der uns seit Juni<br />
2010 als Leiter Bus<strong>in</strong>ess<br />
Services für<br />
die PFISTERER Gesellschaften<br />
<strong>in</strong> der<br />
Schweiz verstärkt, ist<br />
auf den 1. April 2011<br />
zum Manag<strong>in</strong>g Director der PFISTERER<br />
SEFAG AG ernannt worden. Wir gratulieren<br />
ihm herzlich zur Beförderung <strong>und</strong><br />
wünschen ihm weiterh<strong>in</strong> viel Freude <strong>und</strong><br />
Erfolg bei se<strong>in</strong>en anspruchsvollen Aufgaben.<br />
Zufahrt zum Areal Amsteg mit dem alten Zeughaus <strong>und</strong> zahlreichen Nebengebäuden.<br />
1 / 2011 CoNNECT 2<br />
PFISTERER IXOSIL AG: Erweiterungspläne im Urnerland<br />
PFISTERER hat das<br />
Zeughausareal Amsteg gekauft<br />
Die PFISTERER IXOSIL AG hat von der armasuisse das Zeughausareal<br />
Amsteg erworben. Sie plant dort e<strong>in</strong>en Produktionsneubau. Bereits ist<br />
die Spedition an den neuen Standort umgezogen, wo sie unter besseren<br />
Platzverhältnissen arbeiten kann.<br />
Am 25. Februar 2011 hat die PFISTERER<br />
IXOSIL AG mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />
den Kaufvertrag für das<br />
ehemalige Zeughaus Amsteg abgeschlossen.<br />
Sie ist damit Besitzer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es 20’530<br />
m2 grossen Industriegeländes direkt beim<br />
Autobahnanschluss Amsteg geworden.<br />
Hier, gut 20 Kilometer südlich vom aktuellen<br />
Standort <strong>in</strong> Altdorf, soll der Ersatz<br />
für die zu eng gewordenen Betriebsräume<br />
entstehen.<br />
Spedition erfolgt bereits ab Amsteg<br />
Während die Neubauplanung ihre Zeit<br />
beanspruchen wird, ist für die Logistik der<br />
PFISTERER IXOSIL AG der neue Arbeitsweg<br />
bereits Alltag. Zwei Mitarbeitende der<br />
Spedition haben sich mit ihren Staplern<br />
sowie ihrem Lager- <strong>und</strong> Speditionsmaterial<br />
<strong>in</strong> den bestehenden Bauten der ehemaligen<br />
Armee-Logistik e<strong>in</strong>gerichtet <strong>und</strong><br />
betreiben nun aus der Gotthardnähe den<br />
Versand der IXOSIL-Produkte <strong>in</strong> alle Welt.<br />
Gesellschaft erhalten sie durch die neuen<br />
Nachbarn der Firma Agir Aggregat,<br />
die auf dem restlichen Drittel des <strong>in</strong>sgesamt<br />
30’000 m2 grossen Areals ihr Zentralschweizer<br />
Zentrum für Aufbereitungs<strong>und</strong><br />
Fördertechnik <strong>in</strong>stallieren wird.<br />
Platz für künftige Entwicklung<br />
Die PFISTERER IXOSIL AG ist seit ihrer Gründung<br />
im Jahre 2000 <strong>in</strong> Räumen der Firma<br />
Dätwyler <strong>in</strong> Altdorf e<strong>in</strong>gemietet. Mit<br />
dem Erfolg wurde der Platzbedarf immer<br />
grösser. Ziel ist es nun, <strong>in</strong> Amsteg e<strong>in</strong>en<br />
neuen Produktionsstandort zu erstellen,<br />
der genügend Raum für die künftige Entwicklung<br />
bietet. Der PFISTERER-Konzern<br />
bekennt sich damit auch weiterh<strong>in</strong> klar<br />
zum Kanton Uri <strong>und</strong> den dort verwurzelten<br />
IXOSIL-Spezialisten.<br />
Unmittelbar neben dem neuen Gelände<br />
führt übrigens e<strong>in</strong>e Luftseilbahn zum Arnisee,<br />
e<strong>in</strong>em alp<strong>in</strong>en Kle<strong>in</strong>od mit vielen<br />
Wandermöglichkeiten. Amsteg gehört zur<br />
politischen Geme<strong>in</strong>de Silenen. Wussten<br />
Sie, dass es sich dabei (flächenmässig) um<br />
die neuntgrösste Geme<strong>in</strong>de der Schweiz<br />
handelt?<br />
Brigitte Senn<br />
Übersichtliche Verhältnisse <strong>in</strong> der neuen Spedition.
3 1 / 2011 CoNNECT BUSINESS<br />
CoC Components: Sem<strong>in</strong>arreihe zur Kontakttechnik<br />
Kontakt <strong>–</strong> Qualität contra Netzausfall<br />
Zahlen belegen: Qualitativ hochwertige Kontakte begründen Versorgungssicherheit.<br />
Ihre mangelhafte Ausführung verursacht die meisten<br />
Ausfälle im Netz. Mit e<strong>in</strong>er Sem<strong>in</strong>arreihe zur Kontakttechnik <strong>in</strong>formiert<br />
PFISTERER Netz-Ingenieure weltweit. Im Fokus: Erfahrungswerte aus<br />
den Energiemärkten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen der Kontakttechnik.<br />
E<strong>in</strong> kanadischer Energieversorger wollte es<br />
genau wissen <strong>und</strong> g<strong>in</strong>g den Ursachen für<br />
Netzausfälle auf den Gr<strong>und</strong>. Ergebnis se<strong>in</strong>er<br />
Erhebung aus dem Jahr 2009: Knapp<br />
vierzig Prozent aller Versorgungsunterbrechungen<br />
lassen sich direkt auf mangelhafte<br />
Kontakte zurückführen, weitere 9,7<br />
Prozent hängen <strong>in</strong>direkt mit dem Kontaktdesign<br />
zusammen. E<strong>in</strong> Raunen geht durch<br />
die Reihen der Netzspezialisten, wenn<br />
Mart<strong>in</strong> Schuster diese Zahlen präsentiert.<br />
Den Experten für Kontakttechnik w<strong>und</strong>ert<br />
das nicht: «Kontakte gibt es, seit Strom <strong>in</strong><br />
Haushalte <strong>und</strong> Unternehmen fliesst. Seit<br />
Jahrzehnten tun sie ihren Dienst. Seit Jahren<br />
schw<strong>in</strong>det aber auch das Wissen um<br />
Ursachen für Netzausfälle<br />
(Studie 2009 e<strong>in</strong>es kanadischen Energieversorgers)<br />
die technischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> ihre Bedeutung.»<br />
Gründe gibt es mehrere: Früher dom<strong>in</strong>ierten<br />
E<strong>in</strong>heitskabel die Netze, für jeden<br />
Kabeltyp gab es Verb<strong>in</strong>dungsspezialisten.<br />
In den letzten Jahren wandelten sich die<br />
Energiemärkte <strong>und</strong> mit ihnen auch die<br />
Energieversorgungsunternehmen rasant.<br />
Versorgungsgebiete wuchsen zusammen,<br />
neue Kabelmaterialien setzten sich durch,<br />
dem steigenden Energiebedarf folgen immer<br />
grössere Kabelquerschnitte. Bis zu<br />
sieben verschiedene Kabeltypen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Verteilungsnetz s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Seltenheit.<br />
Gleichzeitig ist der Monteur von heute als<br />
Allro<strong>und</strong>er für die Gr<strong>und</strong>versorgungsbe-<br />
1. Lose Kontakte oder Kontaktteile 38,3 %<br />
2. Feuchtigkeit 17,4 %<br />
3. Leitungsstörungen (alle ausser Blitzschlag) 10,4 %<br />
4. Defekte oder unzureichende Isolation 9,9 %<br />
5. Fremdkörper / Kurzschlussverhalten 7,3 %<br />
6. Überlastung / <strong>in</strong>adäquate Leistungskapazität 2,4 %<br />
7. Ablagerung von Staub, Sand <strong>und</strong> Öl 2,2 %<br />
8. Alle anderen Ursachen 12,0 %<br />
reiche Strom, Wasser <strong>und</strong> Gas im E<strong>in</strong>satz.<br />
Was jetzt gebraucht wird, s<strong>in</strong>d flexibel<br />
e<strong>in</strong>setzbare <strong>und</strong> zuverlässige Kontakte, die<br />
sich e<strong>in</strong>fach <strong>und</strong> sicher montieren lassen.<br />
Technik im Wandel<br />
Ke<strong>in</strong>e neue Erfahrung für PFISTERER. Das<br />
Unternehmen gründet se<strong>in</strong>e Erfolge auf<br />
Zeiten des Umbruchs. So auch <strong>in</strong> den<br />
1950er- bis 1970er-Jahren, als das Alum<strong>in</strong>iumkabel<br />
das Kupferkabel weitflächig<br />
verdrängte <strong>und</strong> das Unternehmen neue<br />
Wege <strong>in</strong> der Kontakttechnik beschritt. Bis<br />
heute stimmt PFISTERER se<strong>in</strong> Angebot auf<br />
Veränderungen von Markt <strong>und</strong> Technik ab.<br />
Mit dem patentierten Schraubverb<strong>in</strong>der<br />
SICON beispielsweise bietet das Unternehmen<br />
e<strong>in</strong>e überzeugende Alternative<br />
für alle Anwendungen, die den Umstieg<br />
von Press- auf Schraubverb<strong>in</strong>dungen erlauben.<br />
Zwar funktioniert die Presstechnik<br />
hervorragend. Dennoch lassen sich Netz-
BUSINESS<br />
ausfälle auf sie zurückführen. Ursache:<br />
Das Pr<strong>in</strong>zip der Presstechnik basiert auf<br />
festen Grössen. Jedem Leiterquerschnitt<br />
s<strong>in</strong>d Hülsenquerschnitt <strong>und</strong> Werkzeug<br />
zugeordnet. Diesen def<strong>in</strong>ierten Rahmen<br />
sprengen Kabeltechnik <strong>und</strong> Markt. Kabelkosten<br />
steigen mit jedem Kilometer<br />
Länge, also werden Kabel immer effizienter<br />
produziert. Die E<strong>in</strong>zeldrähte werden<br />
stärker zusammengepresst, Kabel damit<br />
kompakter, es wird weniger Isolationsmaterial<br />
gebraucht. Folge: Was als 95-mm2- Kupferkabel bezeichnet wird, kennt <strong>in</strong> der<br />
Praxis verschiedene Ausprägungen. Zu<br />
den diversen Kabelbauformen kommen<br />
neue Kabelquerschnitte. Gleich geblieben<br />
s<strong>in</strong>d Hülsen <strong>und</strong> Werkzeug. Ist Passendes<br />
nicht bei der Hand, wird Anderes genommen.<br />
Bei Arbeiten am Netz drängt die Zeit.<br />
Ke<strong>in</strong> Netz ohne Kontakt<br />
Inzwischen ist der Energiebedarf hoch wie<br />
nie, Tendenz steigend. Netze, die dreissig,<br />
vierzig Jahre alt s<strong>in</strong>d, werden heute voll<br />
ausgelastet. Und damit kommt Mart<strong>in</strong><br />
Schuster an den spr<strong>in</strong>genden Punkt se<strong>in</strong>er<br />
Ausführungen, die Bedeutung der Kontakttechnik<br />
für die Versorgungssicherheit:<br />
«Ohne Netzwerke ke<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>wesen, ihre<br />
Basis s<strong>in</strong>d soziale Kontakte. Nicht anders<br />
ist es mit Stromnetzen. Sie funktionieren<br />
so gut oder so schlecht wie ihre elektrotechnischen<br />
Kontakte.»<br />
Trotz hoher Netzbelastungen s<strong>in</strong>d die Ansprüche<br />
an Kontaktqualität von Land zu<br />
Land verschieden, wie die weltweit erfassten<br />
Ausfallraten zeigen. Sieben M<strong>in</strong>uten<br />
pro Jahr <strong>und</strong> Endk<strong>und</strong>e versiegt der Stromfluss<br />
<strong>in</strong> Deutschland, <strong>in</strong> den USA s<strong>in</strong>d es<br />
schon neun St<strong>und</strong>en. Thailand br<strong>in</strong>gt es<br />
gar auf 14 St<strong>und</strong>en, alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bangkok gab<br />
es r<strong>und</strong> 1500 MV-Muffen-Ausfälle <strong>in</strong> ei-<br />
nem Jahr. Dass sich hochwertige Kontakte<br />
bereits mittelfristig lohnen, rechnet die<br />
Vere<strong>in</strong>igung europäischer Kabelgarniturenhersteller<br />
anhand der «Total Cost of<br />
Ownership»-Methode vor.<br />
Billig oder den Preis wert?<br />
Bei der Ermittlung der «Gesamtkosten<br />
über die gesamte Lebensdauer» ist der<br />
Produktpreis nur e<strong>in</strong> Posten. Dazu kommen<br />
Installation, Wartung <strong>und</strong> Logistik<br />
sowie Ausfall- <strong>und</strong> Kompensationskosten.<br />
E<strong>in</strong> anfangs günstig ersche<strong>in</strong>endes<br />
50-Franken-Produkt mit e<strong>in</strong>er Ausfallquote<br />
von e<strong>in</strong>em Prozent erreicht 115 Franken<br />
Jahreskosten. E<strong>in</strong> Produkt <strong>in</strong> höherwertiger<br />
Ausführung für siebzig Franken bei<br />
gleicher Ausfallrate kostet bereits nur 97<br />
Franken. Am günstigsten kommt weg, wer<br />
sich das Produkt für neunzig Franken mit<br />
e<strong>in</strong>er Ausfallrate von nur e<strong>in</strong>em halben<br />
Prozent leistet: 85 Franken. Ke<strong>in</strong>e Peanuts,<br />
bedenkt man ausserdem, dass an 10-Franken-Kontakten<br />
manchmal Betriebsmittel<br />
im Wert von mehreren Millionen Franken<br />
hängen.<br />
Nicht umsonst setzt PFISTERER traditionell<br />
auf Qualität. Und übersetzt se<strong>in</strong><br />
Know-how <strong>in</strong> Produkte ebenso wie <strong>in</strong><br />
Sem<strong>in</strong>are. Die jüngste Sem<strong>in</strong>arreihe für<br />
Netz-Ingenieure versteht Mart<strong>in</strong> Schuster,<br />
Senior Advisor für PFISTERER, als Engagement<br />
zum gegenseitigen Nutzen: «Jedes<br />
Sem<strong>in</strong>ar ist zugleich e<strong>in</strong> Austauschforum<br />
für Experten weltweit. So gew<strong>in</strong>nen wir<br />
wertvolle Impulse aus erster Hand. Und<br />
letztlich haben alle dasselbe Interesse:<br />
den sicheren Stromfluss.» Beim Sem<strong>in</strong>ar<br />
im australischen Melbourne schien der<br />
Informationsfluss jedenfalls bestens zu<br />
zirkulieren. E<strong>in</strong> <strong>Teil</strong>nehmer verabschiedete<br />
sich mit den Worten: «Das war das erste<br />
PFISTERER-Sem<strong>in</strong>ar<br />
für Netz<strong>in</strong>genieure:<br />
Die Inhalte im Überblick<br />
1 / 2011 CoNNECT 4<br />
Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> zehn Jahren, dessen Inhalte wir<br />
sofort für das tägliche Bus<strong>in</strong>ess verwenden<br />
können.»<br />
Mart<strong>in</strong> Schuster<br />
• E<strong>in</strong>führung: steigender Lastfluss =<br />
höheres Ausfallrisiko<br />
• Gr<strong>und</strong>lagen der Kontakttechnik<br />
• Mechanismen des Qualitätsverlustes<br />
von Leiterverb<strong>in</strong>dungen<br />
• Verbesserungen der Lebenserwartung<br />
von Kontakten<br />
• Felderfahrungen mit ausgesuchten<br />
Verb<strong>in</strong>derdesigns<br />
• Teststandards <strong>und</strong> Testverfahren<br />
Sem<strong>in</strong>are von PFISTERER für Praktiker<br />
Auch für Praktiker bietet PFISTERER<br />
Kontakttechnik-Sem<strong>in</strong>are an. Schwerpunkt:<br />
Produkte <strong>in</strong> der Anwendung <strong>und</strong><br />
Know-how für die Montage. Fragen zu<br />
den Sem<strong>in</strong>arreihen beantworten Ihnen<br />
unsere Mitarbeiter gerne unter der Telefonnummer<br />
+41 41 499 72 72.
5 1 / 2011 CoNNECT BUSINESS<br />
LSO: Erster Tensorex C+ im Schweizer Bahnnetz e<strong>in</strong>gebaut<br />
Konstanter Zug <strong>in</strong> kompaktester Form<br />
In der Nacht vom 11. Oktober 2010 wurde der erste Tensorex C+ <strong>in</strong> der Schweiz e<strong>in</strong>gebaut. Das kompakte Produkt<br />
<strong>und</strong> se<strong>in</strong> schnelles Montageverfahren haben die Fachleute der Matterhorn-Gotthard-Bahn begeistert.<br />
Fertig <strong>in</strong>stallierte Nachspannvorrichtung Tensorex C+ <strong>in</strong><br />
der Bahngalerie am Oberalppass.<br />
Die Matterhorn-Gotthardbahn hat die fe-<br />
derbasierte automatische Nachspannvor-<br />
richtung für Fahrleitungen auf der Strecke<br />
Andermatt<strong>–</strong>Disentis am Oberalppass <strong>in</strong><br />
der Calmot-Galerie auf ca. 1800 m Höhe<br />
wegen ihrer kompakten Gesamtabmessungen<br />
gewählt. Die engen Verhältnisse<br />
erforderten nicht die übliche vertikale<br />
Montage, sondern e<strong>in</strong>en horizontalen E<strong>in</strong>bau<br />
der Vorrichtung. Die Studie für diese<br />
spezielle Ausführung wurde von der Firma<br />
Furrer + Frey aus Bern durchgeführt. Trotz<br />
des für sie neuen <strong>und</strong> noch unbekannten<br />
Verfahrens konnten die zwei Monteure<br />
unter der Leitung von H.-R. Isenschmid,<br />
Die begeisterte Crew der Matterhorn-Gotthard-Bahn, v.l. R. Capacchione, H.-R. Isenschmid <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Teamleader Fahrleitung, den Tensorex C+<br />
schnell <strong>und</strong> reibungslos <strong>in</strong>stallieren. Nach<br />
knapp drei St<strong>und</strong>en konnte der Teamleader<br />
die Instruktion für die E<strong>in</strong>regulierung<br />
der Vorrichtung mit dem PFISTERER-<br />
Spezialisten e<strong>in</strong>üben. Das unkomplizierte,<br />
e<strong>in</strong>fache <strong>und</strong> schnelle Montageverfahren<br />
hat alle Beteiligten begeistert.<br />
Tensorex C+ <strong>–</strong> das Kraft<strong>und</strong><br />
Raumw<strong>und</strong>er<br />
Der Tensorex C+ ist e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />
des patentierten TENSOREX-Systems<br />
TR, das seit über 10 Jahren <strong>und</strong> <strong>in</strong> 20 Ländern<br />
e<strong>in</strong>gesetzt wird. Anders als beim herkömmlichen<br />
Schraubfederpaket wird der<br />
Ausgleich der Längenänderung des Fahrdrahtes<br />
durch die kont<strong>in</strong>uierlichen Temperaturschwankungen<br />
mittels e<strong>in</strong>er Spiralfeder<br />
gewährleistet. Der Tensorex C+ hat<br />
somit e<strong>in</strong> niedriges Gesamtgewicht <strong>und</strong><br />
se<strong>in</strong>e sehr kompakte Bauweise braucht<br />
deutlich weniger Platz <strong>in</strong> vertikaler oder<br />
horizontaler Lage.<br />
E<strong>in</strong> Blick über die Grenze...<br />
Im Alpenraum gibt es e<strong>in</strong>en weiteren sehr<br />
<strong>in</strong>teressanten E<strong>in</strong>satzort unseres Tenso-<br />
rex C+. Vor e<strong>in</strong>igen Jahren ist im Südtirol<br />
die Oberleitung der über 100 Jahre alten<br />
Rittnerbahn im Rahmen e<strong>in</strong>er umfassenden<br />
Generalsanierung mit dem Tensorex<br />
C+ ausgerüstet worden. Bei dieser Bahn<br />
handelt es sich um e<strong>in</strong>e elektrisch betriebene<br />
Schmalspurbahn (Spurbreite 1000<br />
mm) am Ritten bei Bozen im Südtirol. Das<br />
«Bahnl», wie die Rittnerbahn liebevoll im<br />
Volksm<strong>und</strong> genannt wird, verb<strong>in</strong>det die<br />
Ortschaften Maria Himmelfahrt, Oberbozen,<br />
Wolfsgruben, Lichtenstern <strong>und</strong> Klobenste<strong>in</strong><br />
am Rittner Hochplateau.<br />
René Zürcher<br />
Der Tensorex C+ im Freiluft-E<strong>in</strong>satz bei der Rittnerbahn<br />
im Südtirol.
BUSINESS<br />
PFISTERER-Gesellschaften Schweiz nach ISO 9001, ISO 14001 <strong>und</strong> OHSAS 18001 zertifiziert<br />
Qualität, Sicherheit, Umwelt:<br />
PFISTERER erfüllt alle Normen<br />
16 Jahre nach der ersten ISO 9001-Zerti-<br />
fizierung s<strong>in</strong>d zwei weitere Meilenstei-<br />
ne gesetzt. Innerhalb nur e<strong>in</strong>es Jahres<br />
wurde <strong>in</strong> der PFISTERER SEFAG AG <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong> der PFISTERER IXOSIL AG e<strong>in</strong> Umweltmanagementsystem<br />
nach ISO 14001<br />
sowie e<strong>in</strong> Arbeitssicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz-Managementsystem<br />
nach OHSAS 18001 etabliert. Der Erfüllungsgrad<br />
dieser Systeme wurde von<br />
den Auditoren der Schweizerischen Vere<strong>in</strong>igung<br />
für Qualitäts- <strong>und</strong> Management-Systeme<br />
(SQS) im Januar 2011 <strong>in</strong>tensiv<br />
geprüft <strong>und</strong> im Februar mit der<br />
feierlichen Zertifikatsübergabe besiegelt.<br />
Ökologie als Wettbewerbsfaktor<br />
In Altdorf würdigte Jürgen Kraus, Direktor<br />
der PFISTERER IXOSIL AG, die «Triple-Zertifizierung»<br />
als grossen Erfolg aller Beteiligter.<br />
Im Alltag gehe es nun darum, die dokumentierten<br />
Systeme weiter mit Leben<br />
zu füllen. Die Entwicklungspläne der Altdorfer<br />
gehen nicht zuletzt deshalb <strong>in</strong> Richtung<br />
gesteigerter Energieeffizienz. «Ökologie<br />
<strong>und</strong> Ökonomie müssen sich nicht<br />
zw<strong>in</strong>gend beissen» me<strong>in</strong>te <strong>in</strong> Malters<br />
auch Samuel Ansorge, Co-Geschäftsleiter<br />
der PFISTERER SEFAG AG <strong>und</strong> Vorsitzender<br />
der Freileitungssparte. Für PFISTERER als<br />
«Global Player» sei es wichtig, den Vorsprung<br />
gegenüber der Konkurrenz aus<br />
Fernost zu behalten. Umweltanstrengungen<br />
im Betrieb zahlten sich aber auch <strong>in</strong><br />
Form von Nebenkostene<strong>in</strong>sparungen aus.<br />
Anstrengungen gehen weiter<br />
Beispiele für bereits getätigte Investitionen<br />
<strong>in</strong> Umwelt <strong>und</strong> Arbeitssicherheit gibt<br />
es viele. Walter Wipfli, Leiter Qualitäts<strong>und</strong><br />
Gebäudemanagement der Schweizer<br />
PFISTERER Unternehmen, erwähnt dazu<br />
unter anderem das geschlossene Kühlwassersystem,<br />
die begrünten Dachflächen,<br />
die Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlagen<br />
<strong>und</strong> das Entsorgungskonzept.<br />
Das Arbeitssicherheitssystem nach der<br />
schweizerischen ASA-Richtl<strong>in</strong>ie (EKAS<br />
6508) sei nun ebenfalls nach <strong>in</strong>ternationalen<br />
Normen dokumentiert. Künftig werde<br />
die Risikobeurteilung beim Eigenbau von<br />
Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Anlagen noch stärkeres<br />
Gewicht erhalten. «Die Systeme <strong>und</strong> Normen<br />
helfen uns, dass nichts vergessen<br />
1 / 2011 CoNNECT 6<br />
Die Schweizer Gesellschaften des PFISTERER-Konzerns s<strong>in</strong>d neu nicht nur nach ISO 9001, sondern auch nach<br />
der <strong>in</strong>ternational gültigen Umweltnorm ISO 14001 <strong>und</strong> nach der Sicherheitsnorm OHSAS 18001 zertifiziert.<br />
Zertifikatsübergabe bei der PFISTERER IXOSIL AG <strong>in</strong> Altdorf, v.l. Fabrizio Ferruzzi, Jürgen<br />
Kraus, Peter Arnold, Sonja Inderkum, Walter Wipfli, Barbara L<strong>in</strong>z (Neosys Projektberater<strong>in</strong>),<br />
Rudolf Bucheli (Auditor SQS).<br />
Zertifikatsübergabe bei der PFISTERER SEFAG AG <strong>in</strong> Malters, v.l. Rudolf Bucheli (SQS),<br />
Barbara L<strong>in</strong>z (Neosys), Walter Koch, Walter Wipfli, Samuel Ansorge, Dani Wyss.<br />
geht», erklärt Walter Wipfli. Er betont<br />
aber auch, dass Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
nicht auf den Papieren entstehen, sondern<br />
bei jeder täglichen Handlung. Über<br />
den Triple-Zertifizierungsgrad verfügen<br />
übrigens bisher nur etwa 20 Prozent aller<br />
ISO 9001-zertifizierten Firmen.<br />
Brigitte Senn<br />
Lizenz zum Schweissen<br />
Anfang März 2011 hat die PFISTERER<br />
SEFAG AG beim Schweizerischen Vere<strong>in</strong><br />
für Schweisstechnik das Zertifikat zum<br />
Schweissen nach DIN EN 15085 erlangt.<br />
Dieses Qualitätsattest besche<strong>in</strong>igt<br />
dem CoC Components, dass es befähigt<br />
ist, Schweissarbeiten für Bauteile<br />
<strong>und</strong> Stromschienen für Schienenfahrzeuge<br />
nach höchsten Normanforderungen<br />
auszuführen.<br />
Das Team von Eric Roelli hat für die Zertifizierung<br />
e<strong>in</strong>en grossen Effort geleistet<br />
<strong>und</strong> freut sich, mit se<strong>in</strong>er nun auch<br />
amtlich besiegelten hochwertigen<br />
Qualitätsarbeit weiterh<strong>in</strong> zur sicheren,<br />
störungsfreien Fahrt auf dem Schienennetz<br />
beitragen zu können.
7 1 / 2011 CoNNECT BUSINESS<br />
CoC Components: Mehrwert für FILENIT-Kabelverteilkab<strong>in</strong>en<br />
FILENIT-Kab<strong>in</strong>en <strong>–</strong> fit für die Zukunft<br />
FILENIT-Kabelverteilkab<strong>in</strong>en fallen nicht auf <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d trotzdem überall präsent. Seit über 30 Jahren werden<br />
sie <strong>in</strong> der ganzen Schweiz störungsfrei e<strong>in</strong>gesetzt. Zu ihrer langfristigen Werterhaltung ist neu e<strong>in</strong> Ersatzdach<br />
erhältlich, das sehr e<strong>in</strong>fach selber montiert werden kann.<br />
Dezent, robust <strong>und</strong> witterungsbeständig:<br />
So leisten die aus glasfaserverstärktem<br />
Beton vorfabrizierten FILENIT-Kab<strong>in</strong>en seit<br />
Jahrzehnten zuverlässig ihre Dienste. Ihre<br />
Flexibilität, Leichtbauweise <strong>und</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches<br />
Montagekonzept haben sie seit der<br />
Markte<strong>in</strong>führung im Jahre 1979 zu e<strong>in</strong>em<br />
Spitzenprodukt mit bis heute ungebrochener<br />
Beliebtheit werden lassen.<br />
Werterhaltung durch Ersatz-/Zusatzdach<br />
Trotzdem, auch Bewährtes sollte ab <strong>und</strong><br />
zu e<strong>in</strong>em «Fresh-up» unterzogen werden.<br />
Im Gespräch mit Hanspeter D<strong>in</strong>ner, Netzabteilung EW Azmoos<br />
Das Elektrizitätswerk<br />
Azmoos ist für die<br />
elektrische Versorgung<br />
der Geme<strong>in</strong>de<br />
Wartau mit ihren <strong>in</strong>sgesamt<br />
vier Elektrokooperationenverantwortlich.<br />
In diesem Gebiet im Süden<br />
des St. Galler Rhe<strong>in</strong>tals s<strong>in</strong>d r<strong>und</strong> 100<br />
FILENIT-Kab<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gesetzt. Wir haben<br />
mit dem erfahrenen Netzmonteur über<br />
se<strong>in</strong>e Erfahrungen gesprochen.<br />
Wie lange beziehen Sie bereits FILENIT-<br />
Kab<strong>in</strong>en von der PFISTERER SEFAG AG?<br />
Seit r<strong>und</strong> 20 Jahren.<br />
Was s<strong>in</strong>d für Sie die Vorteile unserer<br />
Kab<strong>in</strong>en (Bauart/Funktion/Kompatibilität)?<br />
Leichte Bauweise. Lässt sich<br />
auf engem Raum selber zusammenbauen.<br />
Ke<strong>in</strong> Kran nötig.<br />
Haben Sie bereits Ersatz-/Zusatzdächer<br />
<strong>in</strong> Anwendung <strong>und</strong> wie s<strong>in</strong>d Ihre Erfahrungen<br />
damit? Ja, ich habe sie auch<br />
selber <strong>in</strong>stalliert. Die Erfahrungen s<strong>in</strong>d<br />
gut. Die Dächer s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach <strong>und</strong> schnell<br />
zu montieren.<br />
Mit e<strong>in</strong>em neu konstruierten Ersatzdach<br />
mit optimiertem Wetterschutz bietet die<br />
PFISTERER SEFAG AG die Möglichkeit, <strong>in</strong><br />
die Jahre gekommene Kab<strong>in</strong>en fit für die<br />
Zukunft zu erhalten.<br />
E<strong>in</strong>fache Selbstmontage<br />
Das Ersatzdach erlaubt e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />
Selbstmontage <strong>und</strong> fügt sich optisch<br />
perfekt <strong>in</strong> das Kab<strong>in</strong>enbild e<strong>in</strong>. Für langanhaltende<br />
Wetterfestigkeit wird zudem<br />
e<strong>in</strong>e Nachbehandlung mit der Imprägnierflüssigkeit<br />
Falcoprotect SC60 empfohlen.<br />
Können wir Ihre Bedürfnisse mit unserem<br />
Produkte-Sortiment befriedigen?<br />
Bis jetzt ja.<br />
Bei Ihrem Besuch <strong>in</strong> unserer Produktion<br />
durften wir Ihnen unsere neuen<br />
Schächte mit grosser E<strong>in</strong>stiegstiefe<br />
vorstellen. Wie war Ihr E<strong>in</strong>druck?<br />
Gut. Interesse ist vorhanden.<br />
S<strong>in</strong>d Sie mit unserem K<strong>und</strong>enservice<br />
zufrieden? Ja. Guter Service.<br />
Konnten wir auch schon für e<strong>in</strong>e knifflige<br />
Angelegenheit e<strong>in</strong>e auf Sie zugeschnittene,<br />
<strong>in</strong>novative Lösung für Sie<br />
f<strong>in</strong>den? Ja. Bisher wurden alle Probleme<br />
angepackt <strong>und</strong> gelöst.<br />
S<strong>in</strong>d Sie mit unseren Lieferfristen im<br />
Bereich Kab<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Zusatzmaterial<br />
zufrieden? Ja. Im Normalfall s<strong>in</strong>d die<br />
Projekte frühzeitig bekannt. So hat man<br />
genügend Zeit. In Notfällen wurden<br />
kurzfristig Lösungen gef<strong>und</strong>en.<br />
Was wünschen Sie sich <strong>in</strong> Zukunft von<br />
der PFISTERER SEFAG AG?<br />
Dass es so weitergeht.<br />
Neue optionen bei den F<strong>und</strong>amenten<br />
E<strong>in</strong>e zweite Neuerung betrifft die Fertigf<strong>und</strong>amente.<br />
Diese s<strong>in</strong>d auf Anregung von<br />
mehreren K<strong>und</strong>en neu <strong>in</strong> drei verschiedenen<br />
E<strong>in</strong>stiegstiefen erhältlich. Damit weisen<br />
sie mehr Platz auf, um die Biegeradien<br />
der grossen Kabelquerschnitte e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Zudem können die befahrbaren Abdeckplatten<br />
seit diesem Jahr mit Belastbarkeiten<br />
von e<strong>in</strong>er, fünf <strong>und</strong> acht Tonnen<br />
ausgewählt werden.<br />
Viktor Duss
BUSINESS<br />
CoC Overhead L<strong>in</strong>es Malters / PFISTERER (Pty) Ltd.: 400-kV-Freileitungsprojekt Medupi-Spitskop<br />
Zweimal 192 Kilometer Power für Südafrika<br />
Die neuen Freileitungen erschliessen<br />
das Medupi Kraftwerk im Norden Südafrikas,<br />
dessen Inbetriebnahme für 2012<br />
geplant ist. Auf e<strong>in</strong>er Länge von 192 km<br />
verlaufen die beiden 400-kV-Leitungen<br />
parallel nebene<strong>in</strong>ander Richtung Süden<br />
zum 160 km nordwestlich von Pretoria gelegenen<br />
Umspannwerk Spitskop. Der Auftrag<br />
umfasste die kompletten 400-kV-Isolatorenketten<br />
mit Verb<strong>und</strong>isolatoren <strong>und</strong><br />
Hochspannungsarmaturen, die dämpfenden<br />
Feldabstandhalter <strong>und</strong> weitere Seilarmaturen.<br />
PFISTERER (Pty.) Ltd. liefert<br />
zusätzlich auch die «stay guys» für die<br />
Leitungsmasten. Für e<strong>in</strong>e dritte L<strong>in</strong>ie,<br />
Medupi-Marang genannt, die über weite<br />
<strong>Teil</strong>e der Trasse der neuen Leitung folgt,<br />
konnten wir zudem Feldabstandhalter<br />
<strong>und</strong> Stockbridge Dämpfer liefern. Medupi-<br />
Spitskop ist Bestandteil des fünfjährigen<br />
Liefervertrags mit dem südafrikanischen<br />
Energieversorger ESKOM, der im März<br />
2009 abgeschlossen werden konnte. Das<br />
Material für die Medupi-Spitskop-Leitungen<br />
ist ausgeliefert, die Montage läuft auf<br />
Hochtouren.<br />
Medupi-Spitskop 1 <strong>und</strong> 2<br />
Leitungslänge: 2 x 192 km<br />
Bauart: Zwei E<strong>in</strong>systemleitungen<br />
parallel geführt<br />
Phasenleiter: Quad <strong>AC</strong>SR Tern<br />
Erdseile: 1 x <strong>AC</strong>SR Panther <strong>und</strong><br />
1 x 19 / 2,7 mm GSW<br />
Wolfgang Huiber/Stephen Smith<br />
1 / 2011 CoNNECT 8<br />
Freileitungen spielen beim Ausbau der südafrikanischen Energieversorgung e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Für die<br />
Erschliessung der neuen Medupi Power Station konnte PFISTERER die 400-kV-Isolatorenketten komplett mit<br />
Verb<strong>und</strong>isolatoren <strong>und</strong> Hochspannungsarmaturen sowie Seilarmaturen liefern.<br />
Die parallel geführten 400-kV-Freileitungen Medupi<strong>–</strong>Spitskop.<br />
Lephalale<br />
(Medupi)<br />
Spitskop
9 1 / 2011 CoNNECT BUSINESS<br />
CoC Components: Entwicklung der Transformatoren-Anschlusstechnik<br />
Trafoanschlüsse früher. 2DIREKT heute<br />
Die Transformatoren-Anschlussklemme 2DIREKT bietet Monteuren<br />
<strong>und</strong> Netzbetreibern zahlreiche Vorteile. Gr<strong>und</strong>lage hierfür: die Verbesserung<br />
bestehender Technik anhand von Praxiserfahrungen.<br />
E<strong>in</strong> Weg zurück <strong>in</strong> die Geschichte führt zu<br />
den Dresdner Verkehrsbetrieben. Dort erwartet<br />
Techniknostalgiker e<strong>in</strong> 1000-kVA-<br />
Verteiltransformator, dessen Unterspannungsseite<br />
noch traditionell angeschlossen<br />
ist: Die Verb<strong>in</strong>dung zwischen Kabel<br />
<strong>und</strong> Kabelschuh wurde gepresst, der<br />
Übergang zur Mess<strong>in</strong>gfahne verschraubt.<br />
Zwischen Kabelschuh <strong>und</strong> Mess<strong>in</strong>gfahne<br />
sitzt <strong>–</strong> beidseitig verschraubt <strong>–</strong> e<strong>in</strong>e Kupferverlängerung.<br />
Sie ermöglicht die Erdung<br />
ausserhalb des engen Gehäusebereiches.<br />
Kl<strong>in</strong>gt nach umständlicher Montage. War<br />
es auch. Wer mitzählt, kommt auf drei<br />
Verschraubungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Verpressung.<br />
Vier Kontaktübergänge <strong>in</strong>sgesamt pro Kabel,<br />
jeder e<strong>in</strong>e potenzielle Fehlerquelle pro<br />
Handgriff. Dazu die Tücken der Physik. Jeder<br />
Kontaktübergang bietet dem Stromfluss<br />
Widerstand, jeder Übergangswiderstand<br />
bedeutet Leistungsverlust. Dazu erschwert<br />
es das sperrige Gesamtkonstrukt auf engem<br />
Raum, Berührsicherheit herzustellen.<br />
Standard bis heute<br />
Der Monteur <strong>und</strong> das Wartungspersonal<br />
haben alles richtig gemacht <strong>in</strong> Dresden.<br />
Bis heute <strong>in</strong> Betrieb, erfüllt der Verteiltrafo<br />
se<strong>in</strong>en Zweck. Dennoch gut, dass<br />
man <strong>in</strong>zwischen weiter ist. In den 60er-<br />
Jahren kam die Bügelrahmenklemme,<br />
e<strong>in</strong> geschmiedetes Anschluss-Stück aus<br />
Mess<strong>in</strong>g. E<strong>in</strong> Fortschritt damals: Die Zahl<br />
der Kontaktstellen war halbiert, aus vier<br />
Übergangswiderständen wurden zwei, die<br />
Bauweise kompakter, die Variantenvielfalt<br />
grösser, etliche Handgriffe weniger entschärften<br />
das Risiko e<strong>in</strong>es Montagefehlers.<br />
Die Bügelrahmenklemme ist märkteübergeifend<br />
verbreitet <strong>und</strong> wird von verschiedenen<br />
Herstellern geliefert, gleiche<br />
Gr<strong>und</strong>technik <strong>in</strong> länderspezifischen Ausführungen.<br />
Dazu gibt es Hauben für Berührschutz<br />
nach IP 2X. Seit Sicherheit vor<br />
«zufälligem Berühren» technisch machbar<br />
ist, können Transformatoren <strong>in</strong> Betrieb gere<strong>in</strong>igt<br />
werden. Sauberkeit für Sicherheit<br />
<strong>in</strong> Umspannwerken kostete bis dato Ausfallzeit.<br />
Praxis zeigt Nachteile<br />
Im E<strong>in</strong>satz zeigt die Bügelrahmenklemme<br />
Potenzial zur Verbesserung. Fe<strong>in</strong>drahtige<br />
Leiter können unter dem Druckstück über<br />
die Ränder des V-förmigen Kabelbettes<br />
herausquellen, dabei E<strong>in</strong>zeldrähte verloren<br />
gehen, die volle Übertragungsleistung<br />
wird nicht erreicht. E<strong>in</strong>zige Gegenmassnahme:<br />
Der Monteur stabilisiert das Kabel<br />
vor dem Kontaktieren mit e<strong>in</strong>em Stützkorsett<br />
aus B<strong>in</strong>dedraht oder mit e<strong>in</strong>er<br />
Adernendhülse. Nachteile: Das Hilfskonstrukt<br />
schafft neue Übergangswiderstände,<br />
kostet Montagezeit <strong>und</strong> birgt als zusätzlicher<br />
Arbeitsschritt Fehlerquellen.<br />
In ammoniakalischer Atmosphäre <strong>–</strong> so <strong>in</strong><br />
der Umgebung von landwirtschaftlichen<br />
Betrieben <strong>–</strong> droht den Mess<strong>in</strong>gteilen Spannungsrisskorrosion,<br />
sie werden spröde bis<br />
zum Zerfall. Wird die Bügelrahmenklemme<br />
beim Anschliessen nicht voll belegt,<br />
muss e<strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>dstück <strong>in</strong> das freibleibende<br />
Kabelbett e<strong>in</strong>gelegt werden. Wieder e<strong>in</strong><br />
Zusatzteil, das nicht immer parat ist. Fehlt<br />
es, ist der Schraubenweg möglicherweise<br />
zu lang, um die notwendige Kontaktkraft<br />
herzustellen. Für waag- <strong>und</strong> senkrechte<br />
Abgänge an e<strong>in</strong>em Trafo braucht es zwei<br />
verschiedene Klemmen.<br />
Novum im Namen<br />
Zahlreiche Gründe für verbesserte Technik.<br />
Die brachte PFISTERER vor acht Jahren mit<br />
der Transformatoren-Anschlussklemme<br />
2DIREKT auf den Markt. Ihr Name verrät<br />
e<strong>in</strong>e technische Neuerung: Klemmkanal<br />
<strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>debohrung s<strong>in</strong>d identisch, der<br />
Leiter kann wahlweise senkrecht oder<br />
waagrecht angeschlossen werden <strong>–</strong> e<strong>in</strong>e<br />
deutliche Erleichterung bei der Montage<br />
auf engem Raum. Klemme <strong>und</strong> Schraube<br />
s<strong>in</strong>d wieder verwendbar. Neue E<strong>in</strong>satzvarianten<br />
lassen sich schneller realisieren.<br />
Seit E<strong>in</strong>führung der 2DIREKT XL im Jahr<br />
2008 können sogar bis zu sechs 400-mm2- Leiter direkt angeschlossen werden. Zur<br />
Vielseitigkeit kommt e<strong>in</strong> Plus an Sicherheit<br />
bei der Montage <strong>und</strong> im Betrieb: Der Körper<br />
der 2DIREKT-Klemme ist verz<strong>in</strong>nt, die<br />
Stahlschraube verz<strong>in</strong>kt <strong>und</strong> damit beides<br />
vor Umgebungse<strong>in</strong>flüssen geschützt. Das<br />
patentierte Leiteranschluss-System verh<strong>in</strong>dert<br />
das Abscheren von E<strong>in</strong>zeldrähten.<br />
Der aus dem SICON-Schraubverb<strong>in</strong>der bekannte<br />
Druckteller überträgt die Kontaktkraft<br />
verlustfrei auf den Klemmenkörper,<br />
gleichzeitig schützt der Teller das Kabel<br />
vor zu grossem Druck. Selbst fe<strong>in</strong>drahtige<br />
Leiter werden optimal kontaktiert <strong>–</strong> ohne<br />
Gefahr, dabei beschädigt zu werden.<br />
Besser. Auch <strong>in</strong> Zukunft.<br />
Seit der 2DIREKT entfällt das Aufpressen<br />
von Kabelschuhen, Draht, Hülsen <strong>und</strong><br />
Presswerkzeug werden nicht mehr gebraucht.<br />
Übrig bleiben nur zwei Kontaktstellen<br />
<strong>und</strong> damit nur zwei Übergangswiderstände<br />
pro Anschluss. Unterm Strich<br />
summieren sich mehrere Vorteile: ger<strong>in</strong>gerer<br />
Montageaufwand, weniger Fehlerpotenziale<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt weniger Betriebsverluste<br />
am Transformator.<br />
Das letzte Kapitel <strong>in</strong> der Geschichte der<br />
Transformatoren-Anschlusstechnik ist damit<br />
aber noch nicht geschrieben: «Mit<br />
der 2DIREKT haben wir der Bügelrahmenklemme<br />
mehrfach vorteilhafte Technik<br />
entgegengesetzt», berichtet PFISTERER-<br />
Produktmanager Hagen Berroth, «unsere<br />
Erfahrung zeigt aber auch: Wer nach vorne<br />
blickt, trifft früher oder später auf Verbesserungspotenziale.»
BUSINESS<br />
CoC Cable Systems: Trockene Endverschlüsse<br />
Neue Generation. Mehr Vorteile.<br />
Ke<strong>in</strong>e Frage: Isolationsöle erfüllen zuver-<br />
lässig ihren Zweck. Ausser Frage steht<br />
auch, dass ihr E<strong>in</strong>satz mit hohem Arbeitsaufwand<br />
e<strong>in</strong>hergeht <strong>und</strong> Risiken für die<br />
Umwelt birgt. Für den sensiblen Hochspannungsbereich<br />
hatte PFISTERER deshalb<br />
schon vor Jahren e<strong>in</strong>zigartige Endverschlüsse<br />
entwickelt. Aus modularen<br />
Silikonteilen bestehend, die e<strong>in</strong>fach aufgeschoben<br />
<strong>und</strong> zusammengeklebt werden,<br />
kommen sie ganz ohne Öl aus.<br />
Der flexible ESF kann für kurzzeitige provisorische<br />
Verb<strong>in</strong>dungen genutzt werden.<br />
So wenn im Zuge von Baumassnahmen<br />
Anlagen geprüft werden müssen oder <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Umspannwerk e<strong>in</strong>e provisorische<br />
oder dauerhafte Sammelschienenverb<strong>in</strong>dung<br />
erstellt wird. Sowohl Prüfkabel als<br />
auch Baue<strong>in</strong>satzkabel können ohne bauliche<br />
Veränderungen schnell <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach<br />
per ESF angeschlossen werden. Der ESF<br />
lässt sich vor Ort am Boden oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Werkstatt montieren. Oder PFISTERER liefert<br />
diesen bereits vorkonfektioniert <strong>und</strong><br />
elektrisch vorgeprüft als IXOLINE. So oder<br />
so: Ihre Flexibilität <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fache Montierbarkeit<br />
verkürzt die Ausschaltzeit von<br />
Anlagen um e<strong>in</strong> Vielfaches. Die maximale<br />
Länge für IXOLINE ist querschnitt- <strong>und</strong><br />
spannungsabhängig.<br />
Sparen <strong>und</strong> schützen mit S<strong>in</strong>n<br />
Beispielhafte Zahlen liefert der EST. Für<br />
dauerhaften E<strong>in</strong>satz ausgelegt, besteht<br />
dieser aus e<strong>in</strong>em ESF <strong>und</strong> bislang drei<br />
Stützelementen. Werden konventionelle<br />
Endverschlüsse direkt an der Freileitung<br />
angeschlossen, wird auf dem Mast e<strong>in</strong>e<br />
zusätzliche Montagebühne gebraucht,<br />
der Arbeitsaufwand erfordert bis zu e<strong>in</strong>em<br />
Monat Ausschaltzeit. Anders mit<br />
dem EST von PFISTERER. Wie den ESF<br />
können Monteure diesen am Boden montieren<br />
<strong>und</strong> mit dem Kabel auf den Mast<br />
hochziehen. Ausschaltzeit der Freileitung:<br />
zwei bis drei Tage <strong>–</strong> ohne Montagebühne,<br />
was die Gesamtkosten für den Endk<strong>und</strong>en<br />
reduziert.<br />
Noch mehr Bauraum spart der neue EST,<br />
da er mit nur e<strong>in</strong>em Stützer ausgestattet<br />
ist. Dies <strong>und</strong> ihre trockene Ausführung erlauben<br />
zudem e<strong>in</strong>e zuverlässige Montage<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>kel von bis zu dreissig Grad<br />
aus der Vertikale. Langfristig zahlen sich<br />
ESF <strong>und</strong> EST gleichermassen aus. Denn Silikon<br />
bietet mehr Sicherheit für Umwelt,<br />
Mensch <strong>und</strong> Anlage im Schadensfall: Wo<br />
ke<strong>in</strong> Öl, ke<strong>in</strong>e Gefahr für die Natur.<br />
Mit Weitsicht <strong>in</strong>vestieren<br />
Mit dem Erreichen der 170-kV-Ebene können<br />
nun auch Trafohersteller die Vorteile<br />
des flexiblen ESF <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erweiterten<br />
Spannungsbereich nutzen. Als IXOLINE<br />
mit kurzem Prüfkabel <strong>und</strong> trafoseitig mit<br />
dem CONNEX-Stecker ausgeführt, können<br />
sie damit ihre Transformatoren bereits vor<br />
Auslieferung im Werk effizient prüfen.<br />
Der aufwendige Aufbau ölisolierter Endverschlüsse<br />
entfällt. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil,<br />
1 / 2011 CoNNECT 10<br />
Zeit ist Geld. Und Umwelt e<strong>in</strong> kostbares Gut. Simple E<strong>in</strong>sichten, umgesetzt mit den trockenisolierten Endverschlüssen<br />
IXOSIL ESF <strong>und</strong> EST. Ihre neue Generation deckt Spannungsebenen bis 170 kV <strong>und</strong> Leiterquerschnitte<br />
bis 2500 mm 2 ab. Die Praxis demonstriert ihre bewährten <strong>und</strong> neuen Vorteile.<br />
der die Umrüstung auf das trocken steckbare<br />
CONNEX-Anschluss-System langfristig<br />
profitabel macht.<br />
Nachhaltig denkt auch PFISTERER. Mit E<strong>in</strong>führung<br />
der neuen Generation wurde die<br />
Produktion von RTV- auf LSR-Silikon umgestellt<br />
<strong>und</strong> die Produktionskapazität erhöht.<br />
Die Typprüfung gemäss IEC 60840<br />
hat die 170-kV-Spannungsreihe erfolgreich<br />
bestanden.
11 1 / 2011 CoNNECT GRoUP<br />
Rückblick auf die Produktionsgeschichte der PFISTERER SEFAG AG (<strong>Teil</strong> 4: 2006 bis heute)<br />
Vom «Solitär» zur Power Connection<br />
Rasantes Wachstum prägte die letzten Jahre <strong>in</strong> Malters. Im letzten <strong>Teil</strong><br />
unserer Historik-Serie spannt Walter Wipfli, langjähriger Betriebsleiter<br />
<strong>und</strong> heutiger Verantwortlicher für Qualität, Gebäudemanagement <strong>und</strong><br />
Investitionen, den Bogen von der Gegenwart <strong>in</strong> die Zukunft.<br />
Nachdem die SEFAG jahrzehntelang e<strong>in</strong><br />
«Solitär» (französisch für: e<strong>in</strong>zeln gefasster<br />
Edelste<strong>in</strong>) gewesen war, scharte sie<br />
nach der Jahrtausendwende mit HARD-<br />
WARE Assemblies <strong>und</strong> IXOSIL neue Familienmitglieder<br />
um sich. Mit zunehmender<br />
Internationalisierung des Mutterhauses<br />
griffen die Geschäftsprozesse immer stärker<br />
<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander. PFISTERER packte mit der<br />
2006 e<strong>in</strong>geführten Spartenstruktur <strong>und</strong><br />
dem e<strong>in</strong>heitlichen Auftritt als «PFISTERER<br />
<strong>–</strong> The Power Connection» die Chancen, die<br />
sich im Weltmarkt boten.<br />
Und die PFISTERER SEFAG AG? Auch sie<br />
nutzte nach 50-jährigem Bestehen den<br />
neuerlichen Aufw<strong>in</strong>d als Kompetenzzentrum<br />
für Freileitungen <strong>und</strong> wichtiger Produktionsstandort<br />
für Komponenten. Zwei<br />
Ergänzungsbauten schufen Raum für die<br />
expandierende Produktion. Der Umsatz<br />
der PFISTERER SEFAG AG <strong>–</strong> um die Zahlenreihe<br />
aus dem letzten Connect fortzuführen<br />
<strong>–</strong> hat sich seit 2005 (38,178 Mio.) verdoppelt.<br />
Der Personalbestand konnte <strong>in</strong><br />
der gleichen Zeitspanne von 109 auf 170<br />
Mitarbeitende ausgebaut werden.<br />
Die letzten Jahre waren geprägt von technologischer<br />
Innovation, aber auch vom<br />
Weiterausbau der Qualitäts-, Umwelt<strong>und</strong><br />
Arbeitssicherheitssysteme. Fazit: Die<br />
PFISTERER SEEFAG AG ist bereit für die<br />
Zukunft!<br />
Ausblick<br />
H<strong>in</strong>sichtlich der künftigen Entwicklung<br />
sieht Walter Wipfli e<strong>in</strong>e grosse Herausforderung<br />
<strong>in</strong> der Rekrutierung von gelernten<br />
Berufsleuten für den Dreischichtbetrieb<br />
sowie von Ingenieuren als Projektleiter.<br />
Die eigene Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung sowie der<br />
Vorteil e<strong>in</strong>es Familienunternehmens, dessen<br />
Besitzerschaft e<strong>in</strong> klares Bekenntnis<br />
zum Standort Schweiz abgibt, seien aber<br />
nicht zu unterschätzende Vorteile.<br />
2006: Spatenstich Produktionshalle Ost.<br />
2009: Der neu erstellte Pavillon Nord<br />
für den Werkzeugbau. Belegschaft 2006.<br />
In der Produktion ist bei den Komponenten<br />
der Automotive-Markt e<strong>in</strong> wichtiges<br />
Ziel. Bei den OHL sieht Walter Wipfli Isolatoren<br />
bis zu 10 m Länge <strong>und</strong> 600 mm<br />
Durchmesser durchaus im Bereich des<br />
Möglichen. Mit dem Weiterausbau der<br />
Entwicklung & Technik sei hier noch e<strong>in</strong>iges<br />
zu erwarten.<br />
Nachdem für verschiedene Bauten aus<br />
den 60er-Jahren e<strong>in</strong>e Sanierung ansteht<br />
<strong>und</strong> durch e<strong>in</strong>en geschickten Landkauf<br />
im Jahr 2008 das Potenzial für künftiges<br />
Wachstum gesichert werden konnte, wird<br />
nun e<strong>in</strong> Erweiterungskonzept 2015<strong>–</strong>20 <strong>in</strong><br />
die Wege geleitet.<br />
Walter Wipflis Wünsche für die Zukunft:<br />
«Dass unsere ‹Vere<strong>in</strong>igten Hüttenwerke›<br />
wieder zum Gesamtkonzept werden <strong>und</strong><br />
dass sich der legendäre SEFAG-Familiengeist<br />
auch auf die neuen Generationen<br />
überträgt.»<br />
Vom Schnörkel-«f» (1957) über die dynamischen Pfeile<br />
(1984) bis zum «Power-Connection-Look» (2006): Die<br />
drei Firmenlogos aus der Gründerzeit bis heute.<br />
Langjährige Führungsgeneration, v.l. Walter Bachmann<br />
(1971<strong>–</strong>2012), Walter Fluri (1972<strong>–</strong>2009), Dr. Konstant<strong>in</strong> O.<br />
Papailiou (1986<strong>–</strong>2011), Walter Wipfli (1974<strong>–</strong>2011).<br />
Meilenste<strong>in</strong>e 2006 bis heute<br />
2006 Neue Konzernorganisation <strong>und</strong> Namensänderung<br />
<strong>in</strong> PFISTERER SEFAG AG<br />
2007 Inbetriebnahme Produktionshalle Ost<br />
2007 50-Jahr-Jubiläum<br />
2008 Kauf Nachbarparzelle Stadler Bau<br />
2009 Erweiterungsbau «Pavillon Nord»<br />
2009 Neuer Späneentsorgungsplatz<br />
2010 10 Jahre PFISTERER IXOSIL AG<br />
2011 Zertifizierung Umwelt- <strong>und</strong><br />
Arbeitssicherheitsmanagement<br />
nach ISO 14001 / OHSAS 18001<br />
Entwicklung der PFISTERER<br />
Gesellschaften Schweiz<br />
(ab 2006 konsolidiert, d.h. <strong>in</strong>kl. PFISTERER SEFAG,<br />
IXOSIL, PTY)<br />
Jahr Umsatz <strong>in</strong> CHF Mitarbeitende<br />
2006 115,918 Mio. 606<br />
2007 155,945 Mio. 686<br />
2008 161,744 Mio. 779<br />
2009 162,220 Mio. 736<br />
2010 167,852 Mio. 850
GRoUP<br />
Die Kerntätigkeit der PFISTERER Power<br />
Connection Systems Co. Ltd. mit Sitz <strong>in</strong><br />
Pek<strong>in</strong>g besteht im Verkauf <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Vermarktung<br />
aller Unternehmensprodukte<br />
<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a. Zu den bislang erfolgreichsten<br />
Produkten zählen die Erzeugnisse der<br />
Kompetenzzentren Kabelsysteme <strong>und</strong><br />
Fahrleitungssysteme, zahlreiche Referenzprojekte<br />
der letzten Jahre stehen für ihre<br />
Verbreitung im ganzen Reich der Mitte.<br />
Seit Dezember 2010 ist PFISTERER ausserdem<br />
e<strong>in</strong>er der drei führenden Lieferanten<br />
für 220-kV-Kabelzubehör an die State<br />
Power Grid of Ch<strong>in</strong>a.<br />
Zwei der Schlüsselparameter für unternehmerischen<br />
Erfolg <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a s<strong>in</strong>d die<br />
Reaktionszeit <strong>und</strong> die Produktlieferzeit.<br />
Im Vergleich zu den meisten anderen<br />
Märkten zeichnet sich das Land durch die<br />
Forderung von extrem kurzen Lieferzeiten<br />
aus. Was auch immer dort geschieht,<br />
es geschieht schnell. Und es passiert viel:<br />
Die <strong>in</strong>stallierte Erzeugungskapazität stieg<br />
2010 auf 962 GW, wovon 73 Prozent oder<br />
707 GW auf die Heizkraftkapazität entfallen.<br />
Die Wasserkraftkapazität erreichte<br />
214 GW, die nukleare Kapazität 11 GW <strong>und</strong><br />
W<strong>in</strong>dkraft 31 GW.<br />
Laut State Power Grid plant Ch<strong>in</strong>a bis 2015<br />
<strong>in</strong>sgesamt 500 GW an zusätzlicher Kapazität<br />
aufzubauen, um die wachsende<br />
Nachfrage zu befriedigen. Das bedeutet:<br />
Alle 15 Monate soll die <strong>in</strong>stallierte Kraftwerksleistung<br />
<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a um e<strong>in</strong>en Betrag<br />
steigen, der der gesamten Erzeugungskapazität<br />
Deutschlands entspricht. Der Bedarf<br />
an fortschrittlichen Technologien ist<br />
entsprechend gross. Beste Voraussetzungen<br />
für das Wirken des PFISTERER-Tochterunternehmens<br />
<strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g.<br />
Jan Kuhlefelt<br />
1 / 2011 CoNNECT 12<br />
Neue PFISTERER-Niederlassung <strong>in</strong> Beij<strong>in</strong>g<br />
PFISTERER <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a: E<strong>in</strong> grosser Schritt nach vorn<br />
2010 nahm das erste asiatische Tochterunternehmen der PFISTERER Hold<strong>in</strong>g AG se<strong>in</strong>e Geschäfte auf. E<strong>in</strong><br />
wichtiger Schritt für den Konzern: die Etablierung am boomenden ch<strong>in</strong>esischen Markt nach 15 Jahren erfolgreichen<br />
Engagements vor Ort.<br />
28.11.2010 <strong>–</strong> Eröffnungsrede von Dr. Konstant<strong>in</strong> Papailiou.<br />
Dr. Jost Baumgärtner <strong>und</strong> Dr. Konstant<strong>in</strong> Papailiou zerschneiden<br />
das Band zur Eröffnung der neuen Tochtergesellschaft.<br />
Die Löwen treten e<strong>in</strong>: Die PFISTERER Power Connection Systems<br />
Co. Ltd. öffnet offiziell ihre Pforten.<br />
Die Landmark Towers im German Centre <strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d der Sitz<br />
des jüngsten PFISTERER-Unternehmens.<br />
PFISTERER-Projektbeteiligungen <strong>in</strong><br />
Ch<strong>in</strong>a (Auswahl)<br />
Aktiv im Reich der Mitte<br />
E<strong>in</strong>gang <strong>und</strong> Produktausstellung.<br />
Hauptbüro.<br />
Expressbahn Flughafen Pek<strong>in</strong>g<br />
Umspannstationen für die Shanghai EXPO<br />
Olympisches Sportzentrum Shenyang<br />
Hafen Yangshan <strong>in</strong> Shanghai<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsbahn Pek<strong>in</strong>g-Tianj<strong>in</strong><br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsbahn Pek<strong>in</strong>g-Shanghai<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsbahn Guangzhou-Hong Kong<br />
Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsbahn Shanghai-Nanj<strong>in</strong>g<br />
Shanghai Metrol<strong>in</strong>ie 10<br />
Suzhou Metrol<strong>in</strong>e 1<br />
Hangzhou Metrol<strong>in</strong>e 1<br />
Nanj<strong>in</strong>g Metrol<strong>in</strong>e 1<br />
Entwicklungszone Tianj<strong>in</strong> B<strong>in</strong>hai<br />
S<strong>in</strong>oPec Shanghai<br />
Kraftwerk Tianj<strong>in</strong> Beijiang<br />
Shanxi Stahlwerke Installationsschulung 2010.<br />
1990er<br />
PFISTERER-Produkte kommen erstmalig <strong>in</strong> bedeutender<br />
Menge auf den ch<strong>in</strong>esischen Markt<br />
2004<br />
Verkauf der ersten IXOSIL-Produkte <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />
2005<br />
Anstieg der Ch<strong>in</strong>a-Erlöse etwa um das Sechsfache<br />
2006<br />
Eröffnung des PFISTERER-Verkaufsbüros <strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g, Abschluss<br />
der Technologietransfer-Vere<strong>in</strong>barung zwischen<br />
dem PFISTERER-Kompetenzzentrum Fahrleitungssysteme<br />
<strong>und</strong> dem Unternehmen XINDI<br />
2010<br />
Gründung der PFISTERER Power Connection Systems Co.<br />
Ltd. <strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g<br />
Für schnelle Lieferung lagert das Unternehmen Schlüsselprodukte<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>zelne Komponenten vor Ort <strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g.
13 1 / 2011 CoNNECT GRoUP<br />
PFISTERER International: Fachmessen <strong>in</strong> Asien <strong>und</strong> im Mittleren Osten<br />
Aktive Präsenz am Puls der Fachwelt<br />
TRANSFORM <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur, Mitte April 2011 <strong>–</strong> die führende Diskussionsplattform für Anwender <strong>und</strong> Anbieter.<br />
Besucherrekord für TRANSFoRM<br />
Die TRANSFORM, die vom 19./20. April<br />
2011 <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur stattfand, hat e<strong>in</strong>e neue<br />
Bestmarke <strong>in</strong> der über zehnjährigen Geschichte<br />
dieses Branchentreffs gesetzt:<br />
Mit 450 Gästen aus 46 Nationen kamen<br />
so viele Interessenten wie noch nie. Ihr Fokus:<br />
die Ausstellung <strong>und</strong> die Fachvorträge<br />
der TRANSFORM-Partner MR, Omicron,<br />
HSP, Nynas, PFISTERER, Röchl<strong>in</strong>g Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />
Plastics, ThyssenKrupp Electrical<br />
Steel, Krempel Group, LS Cable-Essex <strong>und</strong><br />
GEA Heat Exchangers.<br />
Unter dem Veranstaltungstitel «Susta<strong>in</strong>able<br />
Transformer Technology» reichte das<br />
Themenspektrum von HVDC-Unterseekabeln<br />
über Spezialstahl für energieeffiziente<br />
Transformatoren <strong>und</strong> der Bedeutung<br />
der Anschlusstechnik für die Betriebssicherheit<br />
bis h<strong>in</strong> zu <strong>in</strong>telligenten Systemlösungen<br />
für künftige Verteilnetze. Mehr<br />
noch als bei der letzten Konferenz <strong>in</strong> Rom<br />
im Jahr 2009 zeigte sich, dass sich die<br />
TRANSFORM zu e<strong>in</strong>er führenden globalen<br />
Diskussionsplattform für Anwender, Hersteller<br />
<strong>und</strong> Zulieferer der Transformatoren<strong>in</strong>dustrie<br />
entwickelt hat.<br />
Weitere Informationen zur Veranstaltung<br />
<strong>und</strong> zu den TRANSFORM-Partnern s<strong>in</strong>d<br />
unter www.transform.net zu f<strong>in</strong>den.<br />
Peter Kaiser<br />
Messeauftritte <strong>in</strong> Dubai <strong>und</strong> Seoul<br />
Im Februar präsentierte PFISTERER se<strong>in</strong>e<br />
Innovationen erfolgreich an der Middle<br />
East Electricity Exhibition <strong>in</strong> Dubai. Zwei<br />
Monate später konnten am INMR World<br />
Congress <strong>in</strong> Korea viele weitere Spezialis-<br />
PFISTERER Hold<strong>in</strong>g AG<br />
E<strong>in</strong> Vierteljahrh<strong>und</strong>ert Power-E<strong>in</strong>satz<br />
Am 1. Januar waren es 25 Jahre her, seit<br />
Dr. Konstant<strong>in</strong> o. Papailiou als jun-<br />
ger ETH-Elektro<strong>in</strong>genieur <strong>in</strong> die SEFAG<br />
<strong>in</strong> Malters e<strong>in</strong>getreten ist. Mit se<strong>in</strong>em<br />
Know-how, nie versiegender Neugier<br />
auf Neues, Weitblick <strong>und</strong> unermüdlicher<br />
Schaffenskraft war er wesentlich am<br />
Aufstieg <strong>in</strong> die «Champions League» des<br />
Verb<strong>und</strong>isolatorengeschäfts <strong>und</strong> an der<br />
bee<strong>in</strong>druckenden Entwicklung der SEFAG<br />
beteiligt. Se<strong>in</strong>e Laufbahn gipfelte 2003<br />
<strong>in</strong> der Ernennung zum Vorsitzenden des<br />
Vorstands der PFISTERER Hold<strong>in</strong>g AG <strong>und</strong><br />
wird parallel von se<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternational<br />
anerkannten Engagement <strong>in</strong> der CIGRE<br />
begleitet, bei der er seit 2010 als Chairman<br />
des Studienkomitees Freileitungen<br />
agiert. Wir gratulieren «KOP» herzlich<br />
<strong>und</strong> wünschen ihm weiterh<strong>in</strong> viel Power!<br />
Middle East Electricity Exhibition <strong>in</strong> Dubai,Februar 2011.<br />
INMR World Congress <strong>in</strong> Seoul, April 2011.<br />
ten aus dem asiatischen Raum angesprochen<br />
werden. Organisator des Kongresses<br />
mit den Themen «Isolatoren, Muffen <strong>und</strong><br />
Ableiter» <strong>in</strong> Seoul war INMR, das Fachmagaz<strong>in</strong><br />
für Isolatorentechnologie.<br />
Veränderungen im Vorstand<br />
Dr.-Ing. Thomas Kle<strong>in</strong><br />
ist seit dem 1. Januar<br />
2011 als Generalbevollmächtigter<br />
der<br />
PFISTERER Hold<strong>in</strong>g AG<br />
tätig <strong>und</strong> zum<br />
1. Juli 2011 als Mitglied<br />
des Vorstands bestellt. Zuvor war<br />
er Mitglied der Geschäftsführung der<br />
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH <strong>und</strong><br />
Leiter des CoC Kabelsysteme.<br />
Thomas Kle<strong>in</strong> wird <strong>in</strong>nerhalb des<br />
Vorstands das Ressort Vertrieb, Produktion<br />
<strong>und</strong> Technik von Dr. Konstant<strong>in</strong> O.<br />
Papailiou übernehmen, der Ende 2011 <strong>in</strong><br />
den Ruhestand tritt.
TECHNoLoGY<br />
Koronaschutz<br />
Koronaersche<strong>in</strong>ungen s<strong>in</strong>d im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
auch bei e<strong>in</strong>em sich selbstregenerierenden<br />
Isoliermedium wie Luft<br />
unerwünscht, da sie folgende Negativwirkungen<br />
haben:<br />
• Energieverlust<br />
• Akustische Störungen (im trockenen<br />
Zustand <strong>und</strong> bei Regen)<br />
• Elektromagnetische Störungen<br />
• Leuchtersche<strong>in</strong>ungen<br />
• Ozonentstehung<br />
• Beschädigung von Kettenkomponenten<br />
<strong>und</strong> Isoliermantel<br />
Historisch gesehen gelten für konventionelle<br />
Isolatorenketten, d.h. für Isolatoren<br />
aus Glas oder Porzellan, gewisse Regeln<br />
<strong>und</strong> Standards, die auch für Verb<strong>und</strong>isolatoren<br />
tendenziell anwendbar s<strong>in</strong>d. Dazu<br />
zählt die IEC 61284 (1. Ausgabe 1995), die<br />
Prüfungen für Radiostörspannungen <strong>und</strong><br />
Korona def<strong>in</strong>iert.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es für Verb<strong>und</strong>isolatoren<br />
«alte» Empfehlungen der CIGRE Arbeitsgruppe<br />
22.03 (Use of Stress Control<br />
R<strong>in</strong>gs on Composite Insulators; ELECTRA<br />
August 1992), deren Ersche<strong>in</strong>ung zeitgleich<br />
mit der Ausgabe des ersten Produktstandards<br />
für Verb<strong>und</strong>langstabisolatoren<br />
(IEC 61109, 1. Ausgabe 1992) datiert.<br />
Diese Empfehlungen lassen sich wie folgt<br />
zusammenfassen:<br />
• Ab 220 kV s<strong>in</strong>d Koronar<strong>in</strong>ge hochspannungsseitig<br />
vorzusehen oder bei<br />
niedrigeren Spannungen, wenn der<br />
Strunkdurchmesser des Verb<strong>und</strong>isolators<br />
20 mm unterschreitet.<br />
• Bei Ungewissheit über das Verhalten<br />
<strong>–</strong> die Simulationsverfahren <strong>und</strong> Rechnerkapazität<br />
von heute waren im Jahr<br />
1992 nicht verfügbar <strong>–</strong> s<strong>in</strong>d Korona-<br />
Prüfungen durchzuführen, die die<br />
Anordnung der Isolatoren (Trag- oder<br />
Abspannlage, Isoliertraverse) gemäss<br />
den <strong>in</strong>-situ-Bed<strong>in</strong>gungen nachbilden.<br />
Die Empfehlungen wurden <strong>in</strong> dieser Form<br />
bisher nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Standard verankert.<br />
Infolgedessen haben Beispiele <strong>und</strong><br />
Erfahrungen aus der weltweiten Praxis<br />
gezeigt, dass die E<strong>in</strong>haltung dieser Empfehlungen<br />
oft nicht gewährleistet ist. Das<br />
Risiko steigt, wenn durch e<strong>in</strong>e Aufteilung<br />
<strong>in</strong> Isolatoren- <strong>und</strong> Kettenzubehör die Verantwortung<br />
für das Design <strong>und</strong> Betriebsverhalten<br />
der Gesamtkette nicht mehr def<strong>in</strong>iert<br />
ist. Schlimmstenfalls erfolgt ke<strong>in</strong>e<br />
Überprüfung der maximal auftretenden<br />
elektrischen Feldstärken an der Kette <strong>und</strong><br />
dauerhafte Koronaentladungen im Betrieb<br />
s<strong>in</strong>d die Folge.<br />
Die nachfolgenden beiden Beispiele s<strong>in</strong>d<br />
aus der jüngeren Vergangenheit <strong>und</strong> re-<br />
1 / 2011 CoNNECT 14<br />
Zur Auslegung von Verb<strong>und</strong>isolatoren aus Sicht des Korona-<br />
<strong>und</strong> <strong>Lichtbogenschutzes</strong> <strong>in</strong> <strong>AC</strong>-<strong>Netzen</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1: Koronaschutz<br />
H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> des Beitrages<br />
Die Zeitschrift «Insulator News and<br />
Market Report» des kanadischen Herausgebers<br />
Marv<strong>in</strong> Zimmerman ersche<strong>in</strong>t<br />
jährlich etwa sechsmal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Mischung aus technischen <strong>und</strong> <strong>in</strong>formativen<br />
Artikeln. Geschätzte 50’000<br />
Leser <strong>in</strong> 200 Ländern zählen heute zum<br />
Interessentenkreis. Im Rhythmus von<br />
18 Monaten werden begleitend Symposien<br />
durchgeführt, die sich thematisch<br />
mit den Produkten Isolatoren, Ableitern<br />
<strong>und</strong> Durchführungen befassen.<br />
Das diesjährige Symposium Ende April<br />
<strong>in</strong> Seoul, Südkorea, wurde um das Themenfeld<br />
«Kabelaccessoires» erweitert.<br />
Der Leiter der CIGRE-Arbeitsgruppe<br />
B2.21 (Isolatoren) <strong>und</strong> aktive Kolumnist<br />
dieser Zeitschrift war auch <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr als Gastreferent zu e<strong>in</strong>em Isolatorenthema<br />
e<strong>in</strong>geladen, das den aktuellen<br />
Stand der Technik reflektiert. Diese<br />
Thematik wurde aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er «latenten»<br />
Aktualität gewählt <strong>und</strong> wird <strong>in</strong><br />
diesem Beitrag als <strong>Teil</strong> 1 auszugsweise<br />
zum Phänomen Korona wiedergegeben.<br />
flektieren das Spektrum möglicher Fehlerursachen,<br />
die sowohl beim Erstanwender<br />
als auch beim langjährigen Anwender von<br />
Verb<strong>und</strong>isolatoren <strong>und</strong> Isolatorketten mit<br />
Verb<strong>und</strong>isolatoren zum E<strong>in</strong>satz kont<strong>in</strong>uierlicher<br />
Koronaentladungen führen können.<br />
Dazu zählen:<br />
• Kostendruck<br />
• Mangelhafte Spezifikation für die<br />
<strong>in</strong>-situ-Bed<strong>in</strong>gungen<br />
• Designfehler<br />
• Installationsfehler<br />
Beispiel 1 <strong>–</strong> Doppelabspannkette 525 kV<br />
am Gittermast<br />
Die Aufnahmen <strong>in</strong> Bild 1 <strong>und</strong> 2 entstanden<br />
bei e<strong>in</strong>em Erstanwender von Verb<strong>und</strong>isolatoren<br />
mit e<strong>in</strong>er Nacht-UV-Kamera <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er strategisch wichtigen 525-kV-Freileitung.<br />
Die vorher e<strong>in</strong>gesetzte Technologie<br />
waren Glaskappenisolatoren. In Bild 1 s<strong>in</strong>d<br />
die als «Rackets» bezeichneten grossen<br />
R<strong>in</strong>ge zur Abschirmung zu sehen, die komb<strong>in</strong>iert<br />
als Lichtbogenschutzarmaturen<br />
dem Stand der Technik für Ketten mit<br />
Glaskappen entsprechen.<br />
Silikonisolatoren<br />
Racket<br />
Bild 1: Aufnahme der Isolatorkette mit Fremdlicht.<br />
Silikonisolatoren<br />
Dauerkorona<br />
Bild 2: Stabile Koronaentladungen an beiden hochspannungsseitigen<br />
Isolatorarmaturen der Doppelkette.
15 1 / 2011 CoNNECT TECHNoLoGY<br />
Bild 3: Koronaprüfung an 525-kV-Doppelabspannkette.<br />
Es ist heute e<strong>in</strong>geführt, dass Koronar<strong>in</strong>ge<br />
als <strong>Teil</strong> des Verb<strong>und</strong>isolators angesehen<br />
werden <strong>und</strong> zum Lieferumfang gehören.<br />
Dies resultiert auch aus der Tatsache, dass<br />
es EVU-Philosophien gibt, ke<strong>in</strong>e Lichtbogenschutzarmaturen<br />
e<strong>in</strong>zusetzen, die<br />
zum Beispiel oft <strong>in</strong> den USA anzutreffen<br />
s<strong>in</strong>d. Problematisch wird es wie im vorliegenden<br />
Fall, wenn die Koronar<strong>in</strong>ge bei<br />
der Installation vergessen werden oder<br />
nicht <strong>in</strong> die bestehende Kette passen. E<strong>in</strong>e<br />
Nachrüstung der Ketten mit Koronar<strong>in</strong>gen<br />
ist mittlerweile erfolgt <strong>und</strong> ausgewählte<br />
Verb<strong>und</strong>isolatoren mit dieser E<strong>in</strong>satzhistorie<br />
s<strong>in</strong>d zur detaillierten Inspektion dem<br />
Netz entnommen worden. In diesem Fall<br />
wurden vorgängig die Verb<strong>und</strong>isolatoren<br />
mit Koronar<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Trag- <strong>und</strong><br />
Abspannlage erfolgreich typgeprüft, was<br />
e<strong>in</strong>e Korona- <strong>und</strong> Störspannungsbewertung<br />
(RIV = Radio Interference Voltage)<br />
e<strong>in</strong>schliesst. Der E<strong>in</strong>satz von Korona erfolgt<br />
an den Koronar<strong>in</strong>gen (Bild 3), bei e<strong>in</strong>em<br />
Wert, der ca. 18 % über dem Wert der<br />
höchsten Leiter-Erde-Spannung liegt (Bild<br />
4). Das beweist, dass der kritische Dichtungsbereich<br />
am sogenannten Triplepo<strong>in</strong>t<br />
zwischen Isolatorarmatur, Dicht<strong>in</strong>terface/<br />
Strunk <strong>und</strong> umgebender Atmosphäre wie<br />
gewünscht elektrisch abgeschirmt <strong>und</strong><br />
Bild 4: Verlauf der Störspannung <strong>und</strong> Wert der Koronaaussetzspannung.<br />
entlastet wird. Der RIV-Wert wurde mit 45<br />
dB/µV bei 333 kV ebenfalls e<strong>in</strong>gehalten (46<br />
dB/µV waren spezifiziert, L<strong>in</strong>ie <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong>).<br />
Beispiel 2 <strong>–</strong> 245-kV-Doppelabspannkette<br />
am Stationsportal<br />
Dieses europäische Beispiel zeigt die Aufnahmen<br />
mit e<strong>in</strong>er Tages-UV-Kamera (Bild<br />
5) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er 245-kV-Station. Typisch für diese<br />
Kamerasysteme ist die Darstellung von<br />
Koronaentladungen als <strong>in</strong>tegrale «Messwolken»,<br />
die Form e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelentladung<br />
<strong>und</strong> deren präzise Position ist nicht aufzulösen.<br />
Das Vorhandense<strong>in</strong> der Messwolke zeigt<br />
zweifelsfrei, dass das Kettendesign nicht<br />
der Spannungsebene angepasst wurde.<br />
Deutlich sichtbar ist das nach oben zei-<br />
Bild 5: Aufnahme mit Tages-UV-Kamera.<br />
Bild 6: Nachrüstung mit Koronar<strong>in</strong>gen, Beschädigung<br />
nicht korrigierend.<br />
gende Racket als alle<strong>in</strong>ige Lichtbogenschutzarmatur,<br />
das aufgr<strong>und</strong> der Position<br />
<strong>und</strong> Geometrie ke<strong>in</strong>e vollständige Koronaschutzfunktion<br />
wahrnehmen kann. Infolgedessen<br />
<strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>er mittleren Betriebszeit<br />
von nur etwas mehr als e<strong>in</strong>em<br />
Jahr waren erhebliche Beschädigungen an<br />
der Galvanisierung <strong>und</strong> im angrenzenden<br />
Bereich am Dichtungssystem feststellbar<br />
(Bild 6). Des Weiteren war trotz ger<strong>in</strong>gem<br />
Verschmutzungsgrad im E<strong>in</strong>satzgebiet<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Graufärbung am ersten<br />
Strunkabschnitt feststellbar, offensichtlich<br />
die Folge e<strong>in</strong>er oxidativ stimulierten<br />
Vernetzung, die zur Bildung von SiO auf x<br />
der Silikongummioberfläche führt. Die<br />
Position der Beschädigung am jeweils<br />
nach aussen zeigenden Bereich der Armaturen<br />
des l<strong>in</strong>ken <strong>und</strong> rechten Isolators <strong>in</strong><br />
der Doppelkette ist darauf zurückzuführen,<br />
dass die feldsteuernde Wirkung des<br />
Rackets an diesem Ort am ger<strong>in</strong>gsten, die<br />
Feldstärke also am höchsten ist.<br />
Die Isolatoren wurden nachträglich mit<br />
Koronar<strong>in</strong>gen ausgestattet, die die Korona<br />
elim<strong>in</strong>ierten, aber die Beschädigung<br />
am Dichtsystem nicht regenerierten (Bild<br />
6). Die Entnahme von beschädigten Isolatoren<br />
<strong>und</strong> deren detaillierte Analyse des<br />
betroffenen Dichtungsbereiches zeigten,
TECHNoLoGY<br />
dass ohne zusätzliche Massnahmen das<br />
Risiko e<strong>in</strong>er weiteren Schadensakkumulation<br />
bestand. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden<br />
alle Verb<strong>und</strong>isolatoren ersetzt <strong>und</strong> das<br />
Kettendesign angepasst.<br />
Die Ursache für den Ausfall war, dass <strong>in</strong><br />
diesem Fall die Kette nicht als Paketlösung,<br />
sondern als E<strong>in</strong>zelkomponenten<br />
ausgeschrieben wurde. Auf e<strong>in</strong>e ganzheitliche<br />
Typprüfung wurde verzichtet, <strong>in</strong> dieser<br />
wäre der Designfehler e<strong>in</strong>fach erkennbar<br />
gewesen.<br />
S<strong>in</strong>d die vorgängig genannten Designregeln<br />
ausreichend?<br />
Diese Frage ist mit e<strong>in</strong>em «Ja» <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em<br />
«Ne<strong>in</strong>» zu beantworten. Kann für<br />
e<strong>in</strong>en Verb<strong>und</strong>isolator bzw. e<strong>in</strong>e Kette<br />
Koronafreiheit im Versuch oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Simulation nachgewiesen werden, ist e<strong>in</strong>e<br />
betriebsrelevant-kritische Schädigungsursache<br />
ausgeschlossen, da diese Entladungen<br />
von e<strong>in</strong>er Stahlkomponente kont<strong>in</strong>uierlich<br />
existieren würden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist aufgr<strong>und</strong> der sehr vorteilhaften<br />
Hydrophobie von polymeren<br />
Isolierstoffen das Phänomen der Wassertropfenkorona<br />
zu berücksichtigen.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen <strong>in</strong><br />
Deutschland <strong>und</strong> weltweit haben gezeigt,<br />
dass beim Überschreiten e<strong>in</strong>er bestimmten<br />
Feldstärke auf der Isolierstoffoberfläche<br />
die hohe Permittivitätszahl des<br />
Wassers gegenüber Luft (80:1) e<strong>in</strong>e Deformation<br />
der Tropfen <strong>und</strong> die Zündung<br />
von Entladungen an den deformierten<br />
Tropfenenden verursachen kann. Unter<br />
ungünstigen Bed<strong>in</strong>gungen entstehen<br />
dann Zersetzungsprodukte, die bei un-<br />
Auftreten von<br />
Korona<br />
Dauer <strong>Teil</strong> der Isolatorkette Grenzwert der<br />
Höchstfeldstärke<br />
<strong>in</strong> kV/cm<br />
sachgemässer Wahl der Materialien des<br />
Verb<strong>und</strong>isolators (Kostendruck) zum Ausfall<br />
führen können.<br />
E<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe der IEEE (Institute of<br />
Electrical and Electronics Eng<strong>in</strong>eers) hat<br />
sich aufgr<strong>und</strong> von Negativerfahrungen<br />
<strong>in</strong> den USA (mehr als 30 Ausfälle) dieser<br />
Thematik mit e<strong>in</strong>er systematischen Zusammenstellung<br />
von Betriebserfahrungen<br />
<strong>und</strong> der Korrelation zu Simulationsergebnissen<br />
gestellt <strong>und</strong> entsprechende<br />
Empfehlungen abgeleitet. Diese wurden<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er IEEE-Veröffentlichung publiziert<br />
<strong>und</strong> lassen sich wie <strong>in</strong> der unten stehenden<br />
Tabelle dargestellt zusammenfassen.<br />
Es wird empfohlen, Simulationen durchzuführen,<br />
da gewisse elektrische Feldstärken<br />
messtechnisch kaum nachweisbar s<strong>in</strong>d.<br />
Dazu eignen sich Methoden wie F<strong>in</strong>ite-<br />
Elemente- oder Bo<strong>und</strong>ary-Elemente-Berechnungen.<br />
Diese können aufgr<strong>und</strong> der<br />
heute vorhandenen Rechnerkapazitäten<br />
auch dreidimensional unter Berücksichtigung<br />
der Nachbarphasen durchgeführt<br />
werden, was die Genauigkeit der Ergebnisse<br />
erhöht.<br />
Die <strong>in</strong> connect 1/2010 vorgestellte Isoliertraverse<br />
der Kompaktleitung Randstad<br />
380 wurde <strong>in</strong> dieser Form simuliert (Bild<br />
7), da die projektspezifische Forderung<br />
bestand, e<strong>in</strong>en maximalen Wert der elektrischen<br />
Feldstärke von nur 2.5 kV/cm<br />
(Empfehlung 4.5 kV/cm) auf e<strong>in</strong>er Länge<br />
von nur 10 mm am Strunk der Isolatoren<br />
zuzulassen. Diese Forderung war als «sehr<br />
sportlich» e<strong>in</strong>zustufen, da gleichzeitig die<br />
Ästhetik der Isoliertraverse als «sanfte,<br />
nichttechnische» Zielstellung bestand.<br />
Nachweis<br />
Test im tro- Simulation im trockenen<br />
Zustand ckenen Zustand<br />
Trockener Zustand kont<strong>in</strong>uierlich Korona- oder komb<strong>in</strong>ierter<br />
Lichtbogenschutzr<strong>in</strong>g,<br />
Isolatorarmatur<br />
≤ 17**…21 x x<br />
Feuchter Zustand diskont<strong>in</strong>uierlich Isoliermantel am Strunk ≤ 4.5 auf e<strong>in</strong>er Länge<br />
von weniger als 10 mm<br />
<strong>–</strong> x<br />
Feuchter Zustand diskont<strong>in</strong>uierlich Dicht<strong>in</strong>terface* 3.5 <strong>–</strong> x<br />
Trockener <strong>und</strong> kont<strong>in</strong>uierlich / im Isolator (Stab,<br />
≤ 30 <strong>–</strong> x<br />
feuchter Zustand diskont<strong>in</strong>uierlich Isoliermantel, Interface<br />
beider)<br />
* Für Isolatordesigns, die e<strong>in</strong> exponiertes Dicht<strong>in</strong>terface haben, trifft nicht für das sogenannte Überspritzen der Armatur<br />
oder den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Koronaschirms zu.<br />
** Für stark korrodierende Umgebungen, da sich durch Rostbildung die Koronae<strong>in</strong>setzspannung reduzieren kann.<br />
Impressum<br />
Connect<br />
1 / 2011 CoNNECT 16<br />
Bild 7: Simulation des elektrischen Feldes unter Berücksichtigung<br />
der Nachbarphasen.<br />
Fazit<br />
Bereits im Jahr 1992 wurden gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Regeln für die Vermeidung von Koronaentladungen<br />
an Verb<strong>und</strong>isolatoren <strong>und</strong><br />
Ketten mit Verb<strong>und</strong>isolatoren formuliert,<br />
deren konsequente E<strong>in</strong>haltung e<strong>in</strong>e Reihe<br />
von Ausfällen vermieden hätte. E<strong>in</strong>en<br />
weiteren Beitrag zur Erhöhung der Zuverlässigkeit<br />
leistet die spezifisch für Verb<strong>und</strong>isolatoren<br />
e<strong>in</strong>zuhaltende Maximalfeldstärke<br />
am Isolatorstrunk, die aufgr<strong>und</strong><br />
von wissenschaftlichen Untersuchungen<br />
<strong>und</strong> Betriebserfahrungen def<strong>in</strong>iert wurde.<br />
Der angegebene Wert von 4.5 kV/cm darf<br />
als sicher im S<strong>in</strong>ne von konservativ e<strong>in</strong>gestuft<br />
werden. Untersuchungen an SEFAG-<br />
Isolatoren nach 10-jähriger Betriebszeit im<br />
420-kV-Netz haben gezeigt, dass bei hochwertigen<br />
Materialien dieser Wert überschritten<br />
werden kann, ohne dass die Betriebszuverlässigkeit<br />
kompromittiert wird.<br />
Dr. Frank Schmuck<br />
K<strong>und</strong>enmagaz<strong>in</strong> der PFISTERER Gesellschaften <strong>in</strong> der Schweiz<br />
<strong>und</strong> Südafrika <strong>–</strong> 18. Jahrgang <strong>–</strong> Nr. 1/2011 <strong>–</strong> ersche<strong>in</strong>t 2 x jährlich<br />
Auflage: 1800 Exemplare.<br />
Koord<strong>in</strong>ation:<br />
Barbara Simeon<br />
PFISTERER SEFAG AG<br />
Werkstr. 7, 6102 Malters<br />
Tel. ++41 41 499 74 79<br />
Fax ++41 41 499 74 26<br />
Mail barbara.simeon@sefag.ch<br />
Abschlussredaktion/Layout: Brigitte Senn, www.amk.ch<br />
Druck: Engelberger Druck AG<br />
Redaktionsschluss 2/11: 30.09.2011