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MESSEBUSINESS | NEWS<br />
V. l. n. r.: Walter Koren, Leiter<br />
der Außenwirtschaft Österreich,<br />
Wirtschaftslandesrat<br />
Viktor Sigl und Österreichs<br />
Botschafter in Tschechien,<br />
Ferdinand Trauttmansdorff,<br />
am Fronius-Stand auf der<br />
Internationalen Maschinenbaumesse<br />
in Brünn<br />
STARKER AUFTRITT IN BRÜNN<br />
Österreich übernahm als einer der bedeutendsten Handelspartner Tschechiens die Schirmherrschaft über<br />
die MSV 2010. Eine Chance, die wirtschaftlichen Beziehungen weiter zu vertiefen. TEXT: Peter Hofmann<br />
BRÜNN. Die Internationale Maschinenbaumesse<br />
Brünn entwickelte sich in den letzten<br />
Jahren zur größten Präsentation von Indust -<br />
rietechnologien in Mitteleuropa. Auch heuer<br />
herrschte wieder in allen Hallen und auf dem<br />
Großteil des Freigeländes rege Betriebsamkeit.<br />
Mehr als 70.000 Menschen besichtigten<br />
im Laufe der ersten vier Tage die <strong>Messe</strong>.<br />
Der Tenor war <strong>bei</strong> den meisten Ausstellern<br />
derselbe: viele neue Kontakte und auch<br />
zufriedenstellende Geschäftsabschlüsse vor<br />
Ort. Insgesamt stellten dieses Jahr 106 Aus -<br />
stellerfirmen aus 26 Ländern ihre Produkte,<br />
Technologien und Leistungen in Brünn aus<br />
– der Auslandsanteil betrug mit 540 Firmen<br />
knapp 34 Prozent. Immer wieder konnte<br />
man auch Firmen entdecken, die in Brünn<br />
ihre <strong>Messe</strong>premiere gaben.<br />
ÖSTERREICHISCHE INNOVATIONEN<br />
Die Teilmesse „Biennale-<strong>Messe</strong> IMT“ (Bear<strong>bei</strong>tungs-<br />
und Umformtechnik) erreichte sogar<br />
52 Prozent ausländischen Ausstelleranteil. Zeitgleich<br />
mit der MSV fanden dieses Jahr die<br />
Internationale Gießereifachmesse FOND-EX,<br />
die Fachmesse für Schweißtechnik WELDING<br />
und die Fachmesse für Oberflächentechnik<br />
PROFINTECH statt. Auch Schausteller aus den<br />
Bereichen Lagertechnik/Verpackung waren<br />
vertreten, obwohl die Fachmesse „Transport a<br />
Logistika“ heuer pausierte. Österreich zählt traditionell<br />
zu den wichtigsten Ausstellerländern<br />
<strong>bei</strong> der MSV. Erfreulicherweise haben dieses<br />
Jahr neben Großunternehmen wie Kika, Baumax<br />
oder Möller auch zahlreiche heimische Klein-<br />
6 | <strong>Messe</strong> & <strong>Event</strong> 5|10<br />
und Mittelunternehmen den Schritt nach<br />
Tschechien gewagt. Von insgesamt 42 heimischen<br />
Fachausstellern präsentierten zwölf<br />
Firmen ihre Innovationen im Rahmen eines<br />
großen Gemeinschaftsstandes. Gezeigt wurden<br />
Innovationen aus Bereichen wie Antriebs-,<br />
Automatisierungs-, Profil- und Fördertechnik,<br />
Präzisionsdruckgussteile, Kettenherstellung,<br />
Induktions- und Wärmebehandlungsanlagen<br />
oder Gummiwalzenbezüge und Armaturen.<br />
Hier fand auch eine Reihe bilateraler Gespräche,<br />
Konferenzen und Gesellschaftsevents statt.<br />
Besonderen Anklang fand das „Wiener Kaffee -<br />
haus“, wo in legerer Atmosphäre so manch<br />
komplexer Fachdiskurs auflockerte.<br />
KOOPERATION MIT POTENZIAL<br />
„Für Niederösterreich ist der Besuch von <strong>Messe</strong>n<br />
wichtig, um Flagge zu zeigen und den<br />
Unternehmen zu helfen, neue Aufträge zu<br />
lukrieren“, sagte Landesrätin Petra Bohuslav,<br />
welche die Fachmesse gemeinsam mit den<br />
tschechischen Bundesministern Martin Kocourek<br />
(Technologie/Handel) und Jaromir Drabek<br />
(Ar<strong>bei</strong>t/Soziales) sowie dem oberösterreichi -<br />
schen Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl und dem<br />
Vizepräsidenten der Wirtschaftskammer Österreich,<br />
Richard Schenz, feierlich eröffnete. Tschechien<br />
zählt zu den wichtigsten Exportmärkten<br />
für Nieder- und Oberösterreich, wo<strong>bei</strong> Bohuslav<br />
nicht nur im Maschinen- und Anlagenbau,<br />
sondern auch im Consulting- und Energie -<br />
(effizienz)-Bereich ein großes Potenzial erblickt.<br />
„Gerade für Oberösterreich als Maschinenbauund<br />
Mechatronik-Bundesland ergeben sich gute<br />
Marktchancen in Tschechien“, bestätigt Viktor<br />
Sigl, „allein im ersten Halbjahr 2010 sind unse -<br />
re Exporte nach Tschechien stärker gestiegen<br />
als in westeuropäische Länder.“ In Oberösterreich<br />
setzt man auf Vernetzung. So sind 317 Unternehmen<br />
aus den Bereichen Maschinen-/An -<br />
lagen-, Geräte-/Apparatebau sowie Technolo -<br />
gie- und Komponentenfertigung samt ihren<br />
Forschungseinrichtungen im 2003 gegründeten<br />
Mechatronik-Cluster vernetzt. Auch Sigl freut<br />
sich über die zahlreichen neuen Impulse auf der<br />
MSV 2010. „Für Österreich ist es eine große<br />
Ehre, Partnerland der diesjährigen MSV zu<br />
sein“, zeigte sich auch Richard Schenz äußerst<br />
zufrieden, „das Potenzial der gegenseitigen<br />
Beziehungen ist aber bislang noch nicht voll<br />
genutzt.“ | www.messe-institut.de<br />
INFO<br />
IM WEB<br />
www.messe-event.at<br />
ADVANTAGE AUSTRIA<br />
Der heimische Maschinenbau ist in den vergangenen<br />
Jahren – mit Ausnahme des Krisenjahres 2009<br />
– konstant gewachsen. Österreichische Betriebe<br />
können sich nicht nur gegenüber anderen Märkten<br />
behaupten, sie zählen zu den profiliertesten<br />
Industriebetrieben der Welt.<br />
ADVANTAGE AUSTRIA – die Internationalisierungsagentur<br />
der Wirtschaftskammer – wirkt als Impulsgeber<br />
und Begleiter tatkräftig mit. In Niederösterreich<br />
betreut zudem das ecoplus International Büro in Prag<br />
zahlreiche Unternehmen <strong>bei</strong> <strong>Messe</strong>auftritten und<br />
Geschäftsaktivitäten in Tschechien.<br />
Fotos: kopfstand mobiliar gmbh, <strong>Messe</strong> Graz, Wirtschaftskammer Österreich<br />
†<br />
In memoriam<br />
Ingrid Marsoner Pichler<br />
TRAUERMELDUNG.„<strong>Messe</strong><br />
& <strong>Event</strong>“ und die öster -<br />
reichische Veranstaltungs-<br />
Branche beklagen einen<br />
schmerzhaften Verlust: Am<br />
20. September ist Ingrid<br />
Marsoner Pichler im 52. Lebensjahr<br />
verstorben. Marsoner<br />
Pichler war seit 2002<br />
Geschäftsführerin des messe<br />
congress graz. Dort war<br />
sie für den Bereich Gast -<br />
veranstaltungen verantwortlich.<br />
Marsoner Pichler<br />
war eine engagierte Person<br />
<strong>Messe</strong>branche trauert: Ingrid Marsoner Pichler (1958–2010)<br />
mit einem hohen Maß an<br />
internationaler Erfahrung in Marketing und Verkauf. Die grenzüberschreitende<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t und Transregionalität lagen ihr<br />
besonders am Herzen. Die Südtirolerin leistete einen gewichtigen<br />
Beitrag dazu, Graz zu einem Standort am Schnittpunkt von Kultur<br />
und Wirtschaft zu machen. In ihrer Ar<strong>bei</strong>t bewies sie, dass Zusammenführen<br />
und Verbinden für sie mehr als nur Schlagworte sind.<br />
Marsoner Pichler sah es als ihre Pflicht an, die Veranstaltungsstätten<br />
der Stadt Graz europaweit unter den besten Adressen zu etablieren.<br />
Das „<strong>Messe</strong> & <strong>Event</strong>“-Team möchte den Hinterbliebenen auf diesem<br />
Weg sein tiefstes Mitgefühl ausdrücken. | www.messe-graz.at<br />
In seinem lesens- und lobenswerten, 2010 erschienenen<br />
Buch „Integrierte Kommunikation<br />
im <strong>Messe</strong>marketing“ unterstreicht der Kollege<br />
Prof. S. Luppold meine These: Eine erfolgreiche<br />
<strong>Messe</strong> erklärt sich nicht aus der Zahl der<br />
belegten Standfläche, kann nicht über<br />
Quadratmeter definiert werden.<br />
Es ist also kein Flächen-, sondern ein Kommunikations-<br />
und Konfigurationsthema, daher<br />
auch der Untertitel meines Buches: „Mehr<br />
Intelligenz pro m2 “. Die führenden <strong>Messe</strong> -<br />
gesellschaften wissen das auch und haben<br />
entsprechende Nutzungskonzepte ausgear -<br />
<strong>bei</strong>tet. Aber Mobile Marketing steckt noch in<br />
den Kinderschuhen.<br />
Mehr Intelligenz pro m 2<br />
Von PROF. DR. DIETER S. TER WEILER, Tegernsee<br />
Autor und Herausgeber des Bestsellers „<strong>Messe</strong>n messbar machen“<br />
Teil 10: Mobile Marketing<br />
MESSEN DAUERN LÄNGER, ALS<br />
SIE DAUERN<br />
Sie verlangen eine strategische Vorbereitung,<br />
ein situatives Handeln auf der <strong>Messe</strong> und eine<br />
(oft stiefmütterlich behandelte) proaktive<br />
Nachbear<strong>bei</strong>tung. Hier kommt nun Mobile<br />
Marketing ins Spiel.<br />
Allerdings liegen noch keine belastbaren<br />
ROI-Erkenntnisse vor. <strong>Messe</strong> & <strong>Event</strong> will diese<br />
Lücke schließen helfen, denn die virtuelle<br />
Kommunikation ist heute Realität.<br />
WIRELESS ADVERTISING<br />
ist ein Definitionsansatz, ein Synonym für <strong>Messe</strong>-Marketing-Aktivitäten<br />
durch eine kabellose<br />
Datenübertragung auf mobile Endgeräte –<br />
eine etwas sperrige Definition, ich weiß, die<br />
ich durch ein Anwendungs<strong>bei</strong>spiel erläutern<br />
will: Eintrittskarten werden über Scanner vom<br />
Display des Handys ausgelesen, mit Wegbe-<br />
Kultbuch:<br />
DIE STANDMÖBEL-HIGHLIGHTS 2011<br />
DER MESSEAUFTRITT ist ein Gesamtkunstwerk. Um sich ideal zu präsentieren,<br />
reicht es nicht, nur inhaltlich top zu sein. Auch Optik und Ausstattung<br />
müssen Highlights setzen. Ganz wichtig: Die Standmöblierung, denn<br />
diese sorgt dafür, dass sich die Besucher wohlfühlen. Möbelideen<br />
und -objekte für die nächste <strong>Messe</strong> findet man im kopfstand „Kultbuch“.<br />
Darin haben die deutschen Designmöbel-Profis von kopfstand mobiliar<br />
die neue Kollektion 2011 veröffentlicht. So findet man ab sofort alle<br />
Trends für das nächste <strong>Messe</strong>jahr – und kann schon jetzt mit den Planungen<br />
beginnen und wertvolle Zeit sparen. Besonderen Wert legte man<br />
darauf, Modellreihen zu ergänzen um komplette Produktlinien und<br />
-familien zu schaffen. Das Motto: „Seien Sie kreativ, es ist fast alles möglich!“<br />
Das „Kultbuch“ stellt aktuelle Werke der Top-Designer vor – unter<br />
anderen von Jack Nase. Sein Objekt „Miß Mondän“ (Foto) etwa ist ein<br />
kreatives Baukasten-Sitzmöbel, das der Käufer/Mieter jederzeit ganz nach<br />
Wunsch zusammenstellen kann. | www.kopfstand-mobiliar.de<br />
schreibung zum Stand versteht sich. Eine<br />
Interaktion mit handverlesenen Besuchen<br />
ist eröffnet.<br />
MOBILE KANÄLE<br />
mit wenig Streuverlusten. Zudem kann der ers -<br />
te Empfänger diese Nachricht, wenn sie denn<br />
„heiß“ genug ist, z. B. an Kollegen, die auch<br />
auf der <strong>Messe</strong> sind, weiterversenden (viraler<br />
Effekt). Jedenfalls verspricht diese Ansprache<br />
mobiler Kanäle weitere Synergieeffekte.<br />
ZWEI BEISPIELE<br />
1. Während des Pariser Autosalons präsentierte<br />
sich der Mini den <strong>Messe</strong>besuchern mit interaktivem<br />
Bluetooth. Eine Applikation brachte das<br />
Auto auf das Handy-Display der Besucher.<br />
Beim Bewegen des Telefons drehten sich die<br />
Minis mit – ein gutes Beispiel für spielerisches<br />
Bluetooth-Marketing.<br />
2. Ein Verlag auf der Frankfurter Buchmesse<br />
nutzte die Chance, den Besuchern Leseproben<br />
eines E-Books via Bluetooth anzubieten.<br />
Viel Erfolg,<br />
Ihr Dieter S. ter Weiler<br />
SERIE<br />
NOCH MEHR TIPPS GIBT ES IM FACHBUCH:<br />
„Mehr Intelligenz pro m 2 –<br />
<strong>Messe</strong>n Machen Märkte“,<br />
7. Auflage, Edition Leibi,<br />
ISBN: 978-3-9813330-0-8,<br />
59,95 Euro, 575 Seiten<br />
5|10 <strong>Messe</strong> & <strong>Event</strong> | 7