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5 KALI + SALZ AG

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Die Salzvorkommen in Deutschland stammen aus dem Zechsteinmeer, das vor 250 Mio.<br />

Jahren Deutschland bedeckte und nur über eine schmale Verbindung zum offenen Meer<br />

verfügte. In dieser Meerenge befanden sich Schwellen (Barren), die den Zufluss von<br />

frischem Meerwasser in das Norddeutsche Becken beschränkten. Durch Hebungen und<br />

Senkungen wurde das Becken immer wieder abgeschnürt und es kam zur Eindampfung des<br />

Meerwassers im Becken. Dadurch bildeten sich unterschiedliche Salzlagen aus, die heute<br />

die Lagerstätte im Werra-Fulda-Kalirevier bilden. Die Mächtigkeit der Salzablagerungen<br />

beträgt mehrere hundert Meter, wobei die Kalisalzflöze Hessen und Thüringen eine<br />

Mächtigkeit von nur wenigen Metern erreichen.<br />

DER SALINARZYKLUS:<br />

Beginn ↓ Calcit CaCO3<br />

Dolomit (Mg,Ca)CO3<br />

Gips CaSO4 x H2O<br />

Anhydit CaSO4<br />

Steinsalz (Halit) NaCl<br />

Kalisalz (Sylvin) KCl<br />

Abb. 9: Modell der Bildung von Evaporiten nach der Ochsenius’schen Barrentheorie<br />

Quelle: P. ROTHE (2002)<br />

Die Trias bildet das Deckgebirge der Lagerstätte. Wobei die Gesteine des Buntsandsteins<br />

als Fazies überwiegen, Muschelkalk und Keuper sind seltener zu finden. Geschützt durch<br />

den oberen Werra-Ton (10 – 15 m mächtig) vor Auflösung durch das Grundwasser, wurden<br />

die Salze des Zechsteins bis heute erhalten. Der braunrote Salzton bildet einen<br />

wasserundurchlässigen Deckel, so dass kaum Grundwasser von den darüber liegenden<br />

Aquiferen in die Salzschichten eindringen kann. Der Anhydrit-Knotenschiefer (5 – 10 m<br />

mächtig), welcher die Basis der Lagerstätte bildet, verhindert weitgehend einen<br />

Grundwassereintritt von darunter liegenden Aquiferen (Geologische Schichtabfolge: siehe<br />

Anhang Tab. 1). Wenn dann kommt es nur zu geringen Teillösungen an der Basis. Gepumpt<br />

muss also nur innerhalb der einzelnen Stollen werden. Nur im Osten des Gebietes, am<br />

Salzhang, gibt es nennenswerten Austausch von Grundwasser. Deswegen hat sich nur dort<br />

stellenweise ein Gipshut ausbilden können, da die leicht löslichen Salze gelöst werden<br />

konnten. In der Nähe des Fuldabruches gibt es überhaupt keine Salze mehr, hier wurde alles<br />

bis auf schwerlösliche Rückstände gelöst. Das eigentliche Porenwasser ist größtenteils<br />

schon vor Jahrmillion entwichen, spätestens aber seit dem Eindringen von Basalten. Diese<br />

drangen im Miozän in tektonisch entstandene Klüfte ein. Durch den Vulkanismus drang auch<br />

CO2 unter hohem Druck in die Klüfte und Poren der Flöze ein. Dieses CO2 kann<br />

Gasexplosionen auslösen indem es sich beim Anbohren in den durch den Abbau<br />

geschaffenen Freiraum ausdehnt. Deshalb werden vor der Sprengung kleine Bohrlöcher mit<br />

38 mm Durchmesser gebohrt um CO2-Vorkommen im Salzlager zu prüfen. Durch diesen<br />

kleinen Bohrlochdurchmesser kann sich das CO2 weniger leicht schlagartig in große<br />

Volumina ausdehnen und eine Explosion kann somit ausgeschlossen werden. In den Gruben<br />

befinden sich CO2-Warnmelder, die bei Überschreitung von Grenzwerten sofort Alarm<br />

schlagen. Durch tektonische Prozesse konnten auch salzhaltige Wässer aus tieferen<br />

Bereichen in das Flöz vordringen. Leichtlösliche Salze (MgCl, MgSO4, KCl) und das<br />

Kristallwasser des Carnallits wurden dabei gelöst, Steinsalz (NaCl) blieb als weniger<br />

lösliches Salz zurück. Die Lösung wurde danach tektonisch ausgepresst. Dieser Vorgang<br />

war schon vor dem Eindringen des Basaltes beendet und hat für die Industrie einen<br />

wichtigen „Veredelungsprozess“ geleistet. Das kalireichste Gestein ist der Sylvinit. Er besteht<br />

aus Sylvin (KCl) und Halit (NaCl). Die rhythmische Schichtung im Steinsalz, die besonders<br />

im Flöz Hessen ausgebildet ist, entstand durch Materialwechsel bei der Ablagerung. Tonigsulfatische<br />

Schichten bilden die dunkleren Zwischenlagen.<br />

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