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Intelligenter Pflanzenbau Teil II.3 - Auswirkungen auf Düngung und Pflanzenschutz.

Hauptmerkmale der Mulchsaat sind die organischen Rückstände auf oder nahe der Bodenoberfläche sowie die dichtere Lagerung der Krume als Folge der reduzierten Eingriffsintensität bei der Bodenbearbeitung.

Hauptmerkmale der Mulchsaat sind die organischen Rückstände auf oder nahe der Bodenoberfläche sowie die dichtere Lagerung der Krume als Folge der reduzierten Eingriffsintensität bei der Bodenbearbeitung.

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Bodenbearbeitung aus Sicht der Wissenschaft<br />

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3.<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>Düngung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Pflanzenschutz</strong><br />

3.1 Anpassung von Düngestrategien<br />

Hauptmerkmale der Mulchsaat sind die organischen Rückstände<br />

<strong>auf</strong> oder nahe der Bodenoberfläche sowie die<br />

dichtere Lagerung der Krume als Folge der reduzierten<br />

Eingriffsintensität bei der Bodenbearbeitung. Dies fördert<br />

die biologische Aktivität, insbesondere die der Regenwürmer,<br />

<strong>und</strong> beeinflusst über ein verändertes Porensystem<br />

(weniger Grobporen, mehr Mittelporen, höhere<br />

Porenkontinuität) den Luft-, Wasser- <strong>und</strong> Wärmehaushalt<br />

des Bodens <strong>und</strong> damit die Verfügbarkeit von Nährstoffen.<br />

3.1.1 Stickstoffdynamik<br />

Die Anreicherung der organischen Substanz in den oberen<br />

10 cm des Bodens führt zu einer geringeren Mineralisierungsintensität.<br />

So benötigen die Mikroorganismen im Herbst zum Aufbau<br />

ihres körpereigenen Eiweißes Stickstoff, der dann der<br />

Kulturpflanze nicht zur Verfügung steht. Hier ist ggf.<br />

eine Startgabe von 20 – 30 kg N/ha sinnvoll, damit die<br />

Getreidepflanzen stark genug in den Winter gehen. Auch<br />

im Frühjahr ist eine leicht höhere Andüngung reduziert<br />

bearbeiteter Flächen mit 10 – 20 kg N/ha zu empfehlen,<br />

um die geringere Durchlüftung, den höheren Wassergehalt<br />

<strong>und</strong> die langsamere Erwärmung auszugleichen.<br />

Führen in den Folgemonaten April, Mai, Juni hohe Temperaturen<br />

<strong>und</strong> feuchte Bedingungen zu einer verstärkten<br />

Mineralisation, so können diese Stickstoffmengen wieder<br />

eingespart werden. C. van Ouwerkerk zeigte mit Hilfe<br />

von Ergebnissen aus Holland, dass man mit einer an den<br />

Standort angepassten Bodenbearbeitung <strong>und</strong> <strong>Düngung</strong><br />

das Ertragsniveau des Standortes voll ausschöpfen kann.<br />

Werden Flächen, die bisher mit dem Pflug bearbeitet<br />

wurden, <strong>auf</strong> eine nichtwendende Bearbeitung bzw.<br />

Direktsaat umgestellt, so können in Abhängigkeit vom<br />

Standort in den ersten drei Jahren etwas höhere Stickstoffgaben<br />

notwendig sein, um <strong>auf</strong> dasselbe Ertragsniveau<br />

wie nach einer Pflugfurche zu kommen (Meisinger<br />

et al., 1985).<br />

Insgesamt verringern sich durch eine reduzierte Bodenbearbeitungsintensität<br />

die Rest-Stickstoffmengen, die<br />

nach der Ernte im Boden verbleiben. Das führt zu einer<br />

geringeren Nitrat-Verlagerung <strong>und</strong> weniger Belastung<br />

des Gr<strong>und</strong>wassers in der vegetationslosen Zeit. Diesen<br />

Vorteil kann man zusätzlich mit dem Anbau von Zwischenfrüchten<br />

im Herbst unterstützen.<br />

3.1.2 Phosphat- <strong>und</strong> Kaliversorgung<br />

bei Mulchsaat<br />

Bei konservierender Bodenbearbeitung ohne Lockerung<br />

kommt es zu einer gewissen Anreicherung von Kali <strong>und</strong><br />

Phosphat in den oberen Bodenschichten. Ursache dafür<br />

ist die geringere Mobilität der Nährstoffe (Drew <strong>und</strong><br />

Saker, 1978). Der Einmischeffekt, der durch eine hohe<br />

Regenwurmaktivität entsteht, <strong>und</strong> die größere Wurzel-

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