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Intelligenter Pflanzenbau Teil II.3 - Auswirkungen auf Düngung und Pflanzenschutz.

Hauptmerkmale der Mulchsaat sind die organischen Rückstände auf oder nahe der Bodenoberfläche sowie die dichtere Lagerung der Krume als Folge der reduzierten Eingriffsintensität bei der Bodenbearbeitung.

Hauptmerkmale der Mulchsaat sind die organischen Rückstände auf oder nahe der Bodenoberfläche sowie die dichtere Lagerung der Krume als Folge der reduzierten Eingriffsintensität bei der Bodenbearbeitung.

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<strong>Intelligenter</strong> <strong>Pflanzenbau</strong><br />

Abb. 30: Verarmung des Unterbodens im Vergleich von<br />

Pflug- <strong>und</strong> Mulchsaat am Beispiel von Phophor<br />

(Dr. Bodo Hofmann, Bernburger Ackerbautagung, 2006)<br />

Abb. 31: Einfluss der Gr<strong>und</strong>bodenbearbeitung <strong>auf</strong> die vertikale<br />

Verteilung der Unkrautsamen im Boden in<br />

Abhängigkeit von der Kulturart (Zwerger, 1998)<br />

PDL-Gehalt nach 36jähriger differenzierter Bodenbearbeitung<br />

Tiefe in cm<br />

0<br />

10<br />

Tiefe in cm<br />

0–5<br />

5–10<br />

10–25<br />

Winterraps<br />

20<br />

30<br />

40<br />

5 10 15 20<br />

Phospor (mg/100 g Boden)<br />

25 30<br />

Pflug Grubber x sign tα 5 %<br />

PDL = Doppellactat-löslicher Phosphor<br />

Tiefe in cm<br />

0–5<br />

5–10<br />

10–25<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Unkrautsamen/m² (x 1.000)<br />

Winterweizen<br />

0 10 20 30 40<br />

nichtwendende<br />

Unkrautsamen/m² (x 1.000)<br />

wendende Gr<strong>und</strong>bodenbearbeitung<br />

dichte der Pflanzen in den oberen 5 cm wirken dem bei<br />

ausreichender Bodenfeuchte entgegen. Bei dauerhaft<br />

pflugloser Bodenbearbeitung ohne Lockerung sowie<br />

bei Direktsaat sollte man eher eine jährliche Gr<strong>und</strong>düngung<br />

in kleineren Mengen (anstatt alle drei Jahre)<br />

durchführen, um zu hohe Salzkonzentrationen <strong>und</strong> zu<br />

starke ph-Wert-Änderungen zu vermeiden.<br />

Bei langjähriger Mulchsaat <strong>auf</strong> Trockenstandorten (z.B:<br />

Magdeburger Börde, Schwarzerde in der Ukraine),<br />

kommt es zu einer Verarmung der Nährstoffe (z.B: Phosphor,<br />

Kali) im Unterboden <strong>und</strong> zu einer Anreicherung im<br />

Oberboden (Brunn, 2009). Trocknet der Oberboden aus,<br />

kann dies zu Nährstoffmangel führen. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

sollte gezielt Tiefendüngung erfolgen, damit die Pflanzen<br />

in Trockenphasen noch Nährstoffe aus dem feuchten<br />

Unterboden <strong>auf</strong>nehmen können (Abb. 30).<br />

3.2 Bekämpfung von Unkräutern,<br />

Krankheiten <strong>und</strong> Schädlingen<br />

3.2.1 Unkrautbekämpfung<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> das Ziel,<br />

den Naturhaushalt zu schonen, zwingen zu einem biologisch<br />

sinnvollen <strong>und</strong> wirtschaftlich vertretbaren Einsatz<br />

von <strong>Pflanzenschutz</strong>mitteln. So sind <strong>Pflanzenschutz</strong>mittel<br />

nach den Leitlinien „guter fachlicher Praxis“ anzuwenden,<br />

d. h. auch hier ist den Gr<strong>und</strong>sätzen des „Integrierten<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong>es“ zu folgen.<br />

Die Unkrautkontrolle hat demnach so zu erfolgen, dass<br />

die Kulturpflanzen einen Entwicklungsvorsprung erhalten<br />

<strong>und</strong> die Unkraut-Konkurrenz <strong>auf</strong> ein wirtschaftlich<br />

vertretbares Maß verringert wird (= wirtschaftliche<br />

Schadensschwelle). Dabei ist der Eingriff in das Ökosystem<br />

so gering wie möglich zu halten.<br />

Die Zusammensetzung <strong>und</strong> Dichte eines Unkrautbestandes<br />

hängt neben Standort, Fruchtfolge, Kultur, Bestandesführung<br />

(Saattermin, Saattechnik, Aussaatstärke,<br />

<strong>Düngung</strong>) maßgeblich auch vom Bodenbearbeitungssystem<br />

ab (Abb. 31 <strong>und</strong> Tabelle 2).<br />

Bei nichtwendender Bodenbearbeitung verbleibt ein<br />

hohes Potenzial an Unkräutern <strong>und</strong> Ungräsern an der<br />

Oberfläche, die sich über eine mehrmalige Bearbeitung<br />

mechanisch bekämpfen lassen. Insbesondere breitblättrige<br />

Unkräuter treten dann weniger stark in der Folgekultur<br />

<strong>auf</strong>. Ist aus Gründen des Bodenschutzes ein hoher<br />

Bedeckungsgrad erforderlich, müssen Ungräser <strong>und</strong> Unkräuter<br />

einige Tage vor der Aussaat mit nicht-selektiven<br />

Herbiziden bekämpft werden.<br />

Schwer bekämpfbare Gräser erfordern ein spezielles<br />

<strong>Pflanzenschutz</strong>management. Als Folge der organischen<br />

Reststoffe in den oberen Bodenzonen müssen vermehrt

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