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Land_u_Musig 2-2017 April-Mai

Hier sind das Schweizer Brauchtum und die Volksmusik zuhause!

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<strong>Land</strong>&<strong>Musig</strong> 2-<strong>2017</strong> | Aus der Nachbarschaft | 15<br />

Gesellschaftlicher Höhepunkt<br />

Da und dort kümmern sich private Quellenbesitzer<br />

um den Schmuck. Weit mehr<br />

verbreitet sind aber Gruppierungen –<br />

oftmals Brauchtumsvereine –, die sich<br />

alljährlich wieder dafür einsetzen. Weil<br />

der Eierschalen-Schmuck bekanntlich<br />

sehr zerbrechlich ist, müssen jedes Jahr<br />

einige Tausend Eier neu bemalt werden.<br />

Diese kommen alle aus der Umgebung,<br />

wo es noch genügend Hühnerhalter dafür<br />

gibt. Das Ausblasen der Eier ist heikel<br />

und wird deshalb nicht von allen<br />

beherrscht. Während dem ganzen Jahr<br />

und meint damit, dass viele Brauereien nebenher<br />

noch Gasthöfe und <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

hatten.<br />

Durch die Region führt die Burgenstrasse,<br />

jene Touristenstrasse mit mehr als 70 Burgen,<br />

Schlössern und Festungen zwischen<br />

Mannheim und Prag. Davon können 17 in<br />

der Fränkischen Schweiz besichtigt werden.<br />

Zu den markanten Bauwerken gehören<br />

natürlich auch die 137 Kirchen. Nahezu jedes<br />

Dorf hat seine Kirche, die das Ortsbild<br />

neben der eindrücklichen <strong>Land</strong>schaft prägt.<br />

Foto: frankentourismus/hub/FRS<br />

Feine Pinselstriche ergeben winzige Details.<br />

sammeln die interessierten Leute die Eierschalen,<br />

die dann in den Monaten vor<br />

Ostern kunstvoll bemalt werden. Es gibt<br />

dafür kaum Vorschriften, hingegen haben<br />

sich Familientraditionen ergeben.<br />

«Ich kann anhand der Bemalung sofort<br />

erkennen, wer der Urheber dieses kleinen<br />

Kunstwerks ist», erklärt Barbara Pickelmann.<br />

Dem Interesse der Besucher<br />

ist es zuzuschreiben, dass die Bemalungstechniken<br />

der Eier von Jahr zu Jahr<br />

verfeinert wurden. Aus den ursprünglich<br />

einfachen Eiern, entstanden wahre<br />

Kunstwerke. Die ganz gebliebenen Eier<br />

werden durchs Jahr sorgfältig aufbewahrt.<br />

Im heutigen Bestand sind so Eier<br />

zu finden, welche über drei Jahrzehnte<br />

überdauert haben. Wichtig ist dem Verein<br />

aber nicht allein das fertige Kunstwerk,<br />

sondern das gemeinsame Erschaffen.<br />

«Manche können es kaum erwarten, bis<br />

wir wieder die Abende für das Eiermalen<br />

durchführen», freut sich die Vereinspräsidentin.<br />

Auf diese Weise kittet der<br />

Brauch die seit vielen Jahren bestehenden<br />

Freundschaften und bietet neuen Interessierten<br />

eine leichte Möglichkeit, im<br />

gesellschaftlichen Leben aktiv mitzuwirken.<br />

Dabei sind sowohl Frauen wie<br />

auch Männer gefragt, wodurch der Anlass<br />

eben auch ganze Familien beschäftigt.<br />

Natürlich war es schwierig, den<br />

Brauch in den Krisen- und Kriegsjahren<br />

aufrecht zu halten. Nach der Einführung<br />

der zentralen Wasserversorgung in den<br />

frühen 50er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

geriet dieser Brauch denn auch fast<br />

in Vergessenheit. Erst in den späten 80er<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts wurden<br />

die verschiedenen Brunnen wieder<br />

geschmückt, so dass beispielsweise im<br />

Jahr 1986 in 169 Orten insgesamt 226<br />

Osterbrunnen geschmückt wurden. Es<br />

ist der Hartnäckigkeit der Kulturvereine<br />

zu verdanken, dass sich der Brauch<br />

wieder erholen konnte und seit einigen<br />

Jahrzehnten für Furore rund um die Welt<br />

sorgt. Gerade in der Osterzeit, in welcher<br />

die Natur sich auf diesen Meereshöhen<br />

oftmals noch karg präsentiert,<br />

sind die Farbtupfer in den Dörfern ein<br />

fröhlicher Willkommensgruss.<br />

Kontakt<br />

Tourismuszentrale<br />

Fränkische Schweiz<br />

Oberes Tor 1<br />

D-91320 Ebermannstadt<br />

Telefon 0049 9191 86 1054<br />

www.fraenkische-schweiz.com

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