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Land_u_Musig 2-2017 April-Mai

Hier sind das Schweizer Brauchtum und die Volksmusik zuhause!

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46 | Handorgel | <strong>Land</strong>&<strong>Musig</strong> 2-<strong>2017</strong><br />

Die Gründerformation von<br />

Walter Betschart und Toni<br />

Nauer mit dem Pianisten Peter<br />

Flück und Bassisten Hugo<br />

Kamm sowie im Übergang<br />

mit Xaver Kistler am Bass und<br />

Franz Mettler am Klavier.<br />

Hinter Musikformationen stehen Menschen,<br />

die als Musiker in einem Bereich<br />

zusammenarbeiten, in welchem<br />

Emotio nen eine Notwendigkeit sind.<br />

Da diese aber auch in allen Teilen ihre<br />

Wirkung haben, kommt es manchmal zu<br />

Personalwechseln. Das hat es auch bei<br />

den Toggeburgerbuebe gegeben. Dass<br />

Walter und Toni noch heute miteinander<br />

musizieren und auch ihre Freundschaft<br />

pflegen, ist nicht selbstverständlich und<br />

deshalb hoch einzuschätzen. Sie hatten<br />

immer die gemeinsame Liebe zur gleichen<br />

Musikart, der runden, tänzigen<br />

Ländlermusik, die immer wieder auch<br />

Konzertcharakter hat. Der Treue zu ihrem<br />

Stil ist es aber auch zuzuschreiben,<br />

dass die Kapelle nach 50 Jahren immer<br />

noch auftreten kann.<br />

Toni Nauer und Walter Betschart mit Köbi Schiess am Bass und Franz Mettler am Klavier.<br />

Walter Betschart<br />

Die Wurzeln des Kapellengründers<br />

Walter Betschart liegen in der Zentralschweiz,<br />

genauer gesagt in Ingenbohl<br />

bei Brunnen, wo er am 26. Dezember<br />

1948 geboren und anschliessend aufgewachsen<br />

ist. Als er im Jugendalter stand,<br />

zügelte die Familie ins Toggenburg, genauer<br />

gesagt in die Gemeinde Brunnadern<br />

im damaligen Neutoggenburg, wo<br />

sie im Dorfteil Spreitenbach den Gasthof<br />

Löwen und einen <strong>Land</strong>wirtschaftsbetrieb<br />

übernahm. Im Löwen kehrten<br />

eines Tages ein paar Innerschweizer<br />

Handörgeler ein und musizierten. Mit<br />

dabei war der damals 14-jährige Willi<br />

Valotti, der mit seinem virtuosen Spiel<br />

auch Walter Betschart dazu animierte, in<br />

Zukunft ernsthafter zu üben! Im Nachbardorf<br />

St. Peterzell wohnte der bekannte<br />

Ländlermusikant Ueli Martinelli, der<br />

Walter schliesslich in die Geheimnisse<br />

des runden Handorgelspiels einweihte.<br />

Der Löwen wurde zu einem beliebten<br />

Treffpunkt für Ländlermusikanten und<br />

wurde denn auch zur Geburtsstätte der<br />

Kapelle Toggeburgerbuebe.<br />

Als Startschuss für die grossartige Karriere<br />

gilt ein Auftritt am Ländlertreffen<br />

im Frühling 1967. Zu Beginn war Walter<br />

Ammann Betscharts Duettpartner<br />

und Hugo Kamm der Mann an der Bassgeige.<br />

Ergänzt mit Willi Zimmermann<br />

am Klavier hatte das Quartett schnell<br />

die ersten Erfolge, die sie bis zu einem<br />

Auftritt im Schweizer Fernsehen brachten.<br />

Der anfängliche Aufschwung wurde<br />

dann aber brüsk gebremst, als Walter<br />

Ammann zwei Jahre später nach Australien<br />

auswanderte. Nach etwa vier Jahren<br />

gemeinsamen Aufbaus musste sich<br />

Walter Betschart nach einem neuen,<br />

ebenbürtigen Partner umschauen. In<br />

der Zwischenzeit spielte er mit diversen<br />

Musikanten, wie etwa mit Sepp Bucheli<br />

oder Arthur Prisi. Wenn sich auch<br />

verschiedene Musikanten dafür interessierten,<br />

war es doch nicht einfach, jenen<br />

Partner zu finden, der für den sensiblen<br />

Musiker eine passende Ergänzung sein<br />

konnte.<br />

Toni Nauer<br />

Es darf als schicksalshaft gesehen werden,<br />

dass Toni Nauer damals «in den<br />

Startlöchern» stand. Er wurde am 1. November<br />

1948 im ausserrhodischen Heiden<br />

geboren. Obwohl er aus einer sehr<br />

musikalischen Verwandtschaft stammt<br />

– sein Onkel war der in Ländlermusikantenkreisen<br />

bekannte Kari Nauer –,<br />

wurde sein Wunsch nach einer grossen<br />

Handorgel erst im Alter von 20 Jahren<br />

erfüllt, als er sich selber eine solche anschaffen<br />

konnte. Von der Ländlermusik<br />

und insbesondere von der Handorgelmusik<br />

war er längst begeistert. Als Walter<br />

Betschart einmal mit Ueli Martinelli<br />

im Sonnenhügel – dem damaligen Ländlermusiktreffpunkt<br />

in Lüchingen, der<br />

von seinem Onkel Kari geführt wurde<br />

– einen Auftritt hatte, sass auch Toni im<br />

Publikum, wodurch das erste Zusammentreffen<br />

der beiden zustande kam.<br />

Mit viel Interesse und Fleiss lernte Toni<br />

Stück um Stück, übte die Läufe, bis sie<br />

jene «Ründi» hatten, die er sich vorstellte.<br />

Eine seiner damals selber erfundenen<br />

Fingerübungen wurde später der gröss-

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