112 DIE VISION / ESSBAR VISIONÄR NR. 3 / VISIONARY NO. 3 Yeonju Sung Designerin von Food Fashion Food fashion designer ZWIEBELLOOK, KAROTTENJEANS, Baguette- Taschen – auch die Liebe für Mode kann durch den Magen gehen. Die koreanische Künstlerin Yeonju Sung nimmt die Verzahnung von Kleidung und Nahrung allerdings wörtlich und kreiert nun schon seit acht Jahren ihre „Wearable Foods“ – Kleidung aus Essen. „Die Idee dazu hatte ich schon als Kind, als meine Mama mal sehr kunstvoll einen Apfel von seiner Schale befreite. Damit fing alles an“, sagt die Künstlerin. Seither hat die 30-Jährige mehr als 50 Kleidungsstücke designt, hauptsächlich aus Obst und Gemüse. „Ich habe aber auch schon mal ein Kleid aus Hühnerbrust genäht – und zwar noch vor Lady Gagas berühmten Fleischkleid.“ Hauptsächlich verwendet Sung für ihre Food Fashion aber pflanzliche Nahrung – und beweist damit gleich doppelt guten Geschmack. Rotkohlkorsett, Rhabarberbluse, Drachenfrucht-T-Shirt – es gibt fast nichts, was es nicht gibt. „Doch“, sagt Sung. „Avocado. Die ist zu weich, das funktioniert einfach nicht. Leider.“ Ganz hervorragend eignen sich hingegen Frühlingszwiebeln. „Deren Fasern geben einem Kleid eine ganz organische Form, der Sung lediglich folgen musste,“ erklärt ihre Galeristin Ho Jin Jung. „Der natürliche Farbverlauf von Weiß zu Grün verleiht dem Kleid zudem etwas Magisches. Es scheint wie für Elfen gemacht.“ Verkauft wird ihre Kleidung in erster Linie als Fotografie – mit einem Stückpreis von bis zu 5000 Euro. Doch Sung arbeitet gerade daran, ihre Kleidung, zumindest für eine „Frühlingszwiebeln geben einem Kleid eine ganz organische Form“ “Spring onions give dresses an organic shape” kurze Zeit, alltagstauglich zu machen. „Meine Kleider sind Hingucker und eignen sich damit hervorragend für besondere Anlässe. Und es ist ein Erlebnis, mal so etwas Kostbares auf der Haut zu tragen – wie eine Ganzkörperschlammpackung.“ Man sollte vorher aber sicherstellen, dass man sich in einem Kressemantel oder einer Algenbluse nicht unter hungrige Leute gesellt. Denn es könnte unangenehm werden, wenn am Ende nicht nur das Auge mitisst. BAGUETTE BAGS, peacoats, jacket potatoes, salad dressing…? Korean artist Yeonju Sung mixes clothing and food all too literally. For the past eight years she’s been creating her own “wearable foods”. “I had the idea for it as a child when my mum peeled the skin off an apple very artistically. That’s how it started.” Since then, the 30-year-old has made more than 50 garments using food. “I once sewed a dress from chicken breasts – even before Lady Gaga’s famous meat dress,” she says. Sung mainly uses plant-based food to make her food fashion. From red cabbage corsets to rhubarb blouses and dragon fruit T-shirts, there’s hardly anything she can’t use. “There is one thing,” says Sung. “Avocado. It’s too soft so it just doesn’t work, unfortunately.” By contrast, spring onions are a perfect fit for her work. “Their fibres give dresses an organic shape that Sung just has to follow,” explains her gallerist Ho Jin Jung. “The natural colour progression from white to green also gives the dress a magical touch. It looks like something made for elves.” Her clothes are predominantly sold as photographs costing up to €5000 per piece. Yet Sung is working to make her designs suitable for daily wear – at least briefly. “My clothes are eye-catching so they’re ideal for special occasions. And wearing something precious on your skin occasionally is a real experience – like a whole body mud-pack.” Wearers should check in advance that they won’t be mingling with hungry strangers while clad in cress coats or algae blouses. Otherwise the edible clothes won’t just be a feast for the eyes…
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