La Vida Magazin: Ausgabe Mai - August 2017
La Vida ist Ihr Magazin und Online-Portal für Angebote aus den Bereichen Gesundheit, Therapie und Coaching, Kreativität und Lebenskunst in der Region Freiburg-Lörrach-Offenburg.
La Vida ist Ihr Magazin und Online-Portal für Angebote aus den Bereichen Gesundheit, Therapie und Coaching, Kreativität und Lebenskunst in der Region Freiburg-Lörrach-Offenburg.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Es gibt verschiedene Siegel, die dazu geschaffen<br />
wurden, gewisse Standards bei der<br />
Bekleidungsproduktion festzulegen und zu garantieren.<br />
Die guten Siegel beurteilen stets den<br />
gesamten Herstellungsprozess.<br />
Die meiner Meinung nach besten Siegel sind<br />
GOTS und IVN, die v.a. auf die biologische<br />
Herstellung der Textilien prüfen. Das Fair Wear<br />
Siegel legt den Schwerpunkt auf die Arbeitsbedingungen<br />
der Textilarbeiter.<br />
Wie unterscheidet sich denn der Bio-Anbau<br />
vom konventionellen Anbau der Baumwolle?<br />
Man muss erst einmal wissen, dass nur auf<br />
2,6% der fruchtbaren Ackerfläche weltweit<br />
Baumwolle angebaut wird. <strong>La</strong>ut GOTS werden<br />
16% aller Insektizide und 10% aller Pestizide<br />
im Baumwollanbau eingesetzt. Das heißt 10-<br />
16% aller Pflanzenschutzmittel werden auf nur<br />
2,6% der Anbaufläche verwendet. Das ist purer<br />
Wahnsinn. Denn dort vergiften sie Menschen<br />
und Umwelt. 77 Millionen Feldarbeiter leiden<br />
jährlich an Vergiftungsfolgen durch Pestizide<br />
und über 80% des hergestellten Stickstoffdüngers<br />
für Feldfrüchte landen am Ende ungenutzt<br />
in der Umwelt. Durch den hohen Energie- und<br />
Wasserverbrauch beim konventionellen Anbau<br />
werden über 90% CO2 mehr in die Atmosphäre<br />
abgeleitet im Vergleich zur Bio-Baumwolle.<br />
Beim Bio-Anbau sind gefährliche Pestizide<br />
grundsätzlich verboten. Es wird viel weniger<br />
Energie und Wasser verbraucht und es gibt viel<br />
weniger Treibhausgasemissionen.<br />
Die Bauern, die konventionelle Baumwolle anbauen,<br />
machen sich abhängig von genetisch<br />
verändertem Saatgut, das von wenigen großen<br />
Konzernen bereitgestellt wird und sehr teuer<br />
ist. Diese Monokulturen zerstören die Böden.<br />
Bio-Baumwollanbau setzt auf Mischkulturen,<br />
um die Böden fruchtbar zu halten. Das hat<br />
auch den angenehmen Nebeneffekt, dass sich<br />
die Bauern mit den Zwischenfrüchten selbst<br />
ernähren oder sich ein zweites Standbein<br />
schaffen können. Die Bio-Baumwolle wird<br />
selbst vermehrt. Dadurch werden die Bauern<br />
unabhängiger.<br />
Welche gefährlichen Giftstoffe stecken denn in<br />
Textilien?<br />
Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber<br />
finden in Farbstoffen und Pigmenten<br />
sowie bei der Ausrüstung von Textilien Verwendung.<br />
Die Schwermetalle können sich im<br />
Körper anreichern und dadurch zu irreversiblen<br />
gesundheitlichen Schäden führen. Blei und<br />
Quecksilber greifen das zentrale Nervensystem<br />
an, Cadmium schädigt die Nieren und gilt als<br />
Krebsauslöser. Schwermetalle belasten zudem<br />
die Umwelt und werden vom Umweltbundesamt<br />
als "prioritär gefährliche Stoffe" eingestuft.<br />
Ist es nicht so, dass sich diese Giftstoffe auswaschen?<br />
Ja, viele Gifte waschen sich mit der Zeit aus,<br />
aber das bringt auch Probleme mit sich. Ein<br />
Beispiel:<br />
Im Rahmen einer Studie der Stockholm Univer-<br />
<strong>La</strong> <strong>Vida</strong> Leitartikel<br />
33