Hallesche-Immobilienzeitung-Ausgabe62-2017-04
Viele Menschen interessieren sich für Immobilienangebote in ihrer eigenen Stadt, insbesondere für Mieten und Kaufen, Wohn- und Gewerbeobjekte in ihrem näheren Umfeld. Die Hallesche ImmobilienZeitung ist die erste, kostenfreie, immobilienspezifische Angebots-Zeitung für die Region Halle.
Viele Menschen interessieren sich für Immobilienangebote in ihrer eigenen Stadt, insbesondere für Mieten und Kaufen, Wohn- und Gewerbeobjekte in ihrem näheren Umfeld. Die Hallesche ImmobilienZeitung ist die erste, kostenfreie, immobilienspezifische Angebots-Zeitung für die Region Halle.
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4 <strong>Hallesche</strong>Immobilien<br />
I m m o b i l i e n z e i t u n g f ü r H a l l e u n d d e n S a a l e k r e i s<br />
62. Ausgabe: April <strong>2017</strong><br />
eine Serie<br />
Halles Gebäude und Architekten<br />
In Halle lassen sich an den Gebäuden die Baustil-Epochen wie in einem<br />
Bilderbuch ablesen, von der Kirche der Romanik bis in die Moderne.<br />
Im Gegensatz zu den beiden anderen Großstädten Sachsen-Anhalts,<br />
Magdeburg & Dessau, verfügt Halle über ein großes intaktes historisches<br />
Stadtbild. Die <strong>Immobilienzeitung</strong> stellt in einer Serie Gebäude u.<br />
Epochen vor. Heute gleich ein ganzes Viertel, dessen Anlage der hallesche<br />
Architekt Otto Carl Lohausen entworfen hat: das Paulusviertel.<br />
Ein ganzes Viertel auf dem Reißbrett<br />
Alle Bilder dieser Doppelseite: immoHAL<br />
Das Paulusviertel ist unter dem<br />
Namen „Nordostviertel“ geplant<br />
und um 1900 als „Kaiserviertel“<br />
gebaut worden. Das etwa<br />
zwei Quadratkilometer große<br />
Wohngebiet zwischen Ludwig-<br />
Wucherer-Straße, Reilstraße und<br />
Paracelsusstraße ist Halles erstes<br />
kommunal geplantes Stadtviertel.<br />
Halles Stadtbaurat Carl-Otto<br />
Lohausen hat das Straßennetz<br />
entworfen. Im Jahr 1882 wurde<br />
der Bebauungsplan genehmigt.<br />
Stadtbaurat Otto Carl Lohausen<br />
hat das Straßennetz um einen<br />
ringförmigen Platz mit einer Kirche<br />
angelegt, der Kaiserplatz<br />
hieß – heute Rathenauplatz. Von<br />
dem Kirchplatz und der ersten<br />
von zwei Ringstraßen gehen insgesamt<br />
acht Straßen wie Strahlen<br />
aus. Durch die Synthese aus<br />
Radial-, Ringstraßen und einem<br />
Rastersystem mit zahlreichen<br />
imposanten Sichtachsen auf die<br />
Pauluskirche, gilt die Anlage den<br />
Baudenkmalpflegern als stadtplanerisch<br />
anspruchsvollste Leistung<br />
des 19. Jahrhunderts in Halle. Von<br />
oben sehen die Straßen wie ein<br />
Spinnennetz aus.<br />
„Durch eine große Geschlossenheit<br />
und Einheitlichkeit, durch<br />
seine Ausdehnung und die weitgehend<br />
original erhaltene, von<br />
der Gründerzeit bis in die 1920er<br />
Jahre, reichenden Substanz der<br />
Straßen und Bauten, ist das Paulusviertel<br />
auch im Vergleich zu<br />
anderen deutschen Großstädten<br />
von herausragender Bedeutung“,<br />
heißt es in der Begründung der<br />
Denkmalpfleger, die das ganze<br />
Paulusviertel unter Schutz gestellt<br />
haben. Mehr als 30 Straßen<br />
umfasst das Gebiet.<br />
Gebaut wurde das Viertel im Wesentlichen<br />
zwischen 1880 und<br />
1900. Nach Lohausens Plan wurden<br />
die seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
entstandenen ersten<br />
Häuser, eine Pferdeabdeckerei,<br />
eine Teerfabrik weggerissen. Ansonsten<br />
erstreckte sich damals<br />
rund um den Hasenberg vor allem<br />
Feldflur. Auf dem Zeichentisch<br />
Carl-Otto Lohausens wurde<br />
als Zentrum des Straßennetzes<br />
der Hasenberg mit dem Neubau<br />
einer Kirche geplant. Alte Fotos<br />
zeigen, wie die 1900 bis 1903 erbaute<br />
Pauluskirche noch nahezu<br />
völlig einsam auf dem Hasenberg<br />
thront. Der wurde seinerzeit übrigens<br />
um das Doppelte erhöht.<br />
Auf die Kirche und die große Freitreppe<br />
lief die „Kaiserstraße“ zu,<br />
vom Bebelplatz aus, der damals<br />
Friedrichplatz hieß. Erst nach dem<br />
ersten Weltkrieg gab die dominante<br />
Pauluskirche dem einstigen<br />
Kaiserviertel seinen Namen.<br />
Von Anfang an ging es im Paulusviertel<br />
um Repräsentation.<br />
Bisher in dieser Reihe erschienen:<br />
Karl Illert (1844 bis 1908) &<br />
Paul Thoemer (1851 bis 1918)<br />
Nickel Hoffmann<br />
(1510-1592)<br />
Hermann Weise<br />
(1813 - 1883)<br />
Otto Carl Lohausen<br />
(1831 bis 1921)<br />
Hans Grisebach (1848 - 19<strong>04</strong>) &<br />
August Dinklage (1849 - 1920)<br />
1000 1250 1500 1600 1700 1800 1805 1810 1815 1820 1825 1830 1835 1840 1845<br />
| | | | | | | | | | | | | | |<br />
Romanik (1000-1250)<br />
Gotik (1200-1500)<br />
Renaissance (1500-1650)<br />
Barock (1650-1750)<br />
Rokoko (1725-1780)