stadion aktuell

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SPIELERPORTRAIT
JULIAN GREEN
Den nächsten
Schritt machen
Diese eine Niederlage hat Julian Green noch immer nicht ganz
überwunden: Als er zwölf oder 13 Jahre alt war – so ganz genau weiß der
heute 21-Jährige das nicht mehr – trat er in seiner Heimat Miesbach,
knapp 40 Kilometer südlich von München gelegen, im Tennis gegen
die besten Talente des Landkreises an. Es lief das Halbfinale
der regionalen Meisterschaft. Und Julian Green
hatte die Nummer eins der Setzliste am Rande
der Niederlage. „Ich habe dann aber ein paar
Fehler zu viel gemacht“, sagt er und beginnt
in Erinnerungen versunken zu schmunzeln,
„wenn ich jetzt so daran zurückdenke,
nervt es mich noch immer ein bisschen,
dass ich nicht gewonnen habe. Denn er
galt immer als das größte Talent bei uns
in der Region.“
Es ist ein frühsommerlicher
Nachmittag Ende März, knapp zwei
Stunden nach dem Training. Zeit für
eine kurze Auszeit vom Fußball-
Leben. Zeit um den Blick mal etwas
über den Spielfeldrand hinaus
schweifen zu lassen. Und so nimmt
Julian Green auf einer Bank an einem
Aussichtspunkt in Stuttgart-Rotenberg
Platz und genießt das sich bietende
Panorama: Bad Cannstatt und
die Mercedes-Benz Arena auf der einen
Seite, sein beschaulicher Wohnort
auf der anderen Seite, dazwischen
all die Weinreben, die das Bild abrunden.
Obwohl Julian Green grundsätzlich
keinen Alkohol trinkt, passt dieser
Ort hier in Stuttgarts Weinhochburg
bestens zu seinem Charakter. „Als ich
nach Stuttgart gekommen bin, habe ich mir
auch ein paar Wohnungen in der Innenstadt
angeschaut. Ich habe mich dann aber bewusst
für die Wohnung in dieser Gegend hier entschieden“,
erzählt er, „ich mag es, wenn ich in
einer ruhigeren, beschaulicheren Umgebung zu
Hause bin und brauche nicht ständig das Stadt-
22 2. BUNDESLIGA | VfB STUTTGART – KARLSRUHER SC