stadion aktuell
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<strong>stadion</strong> <strong>aktuell</strong><br />
sammeln. Dadurch wurde ich gut an den Männerfußball<br />
herangeführt.“ Und erfolgreich verlief das Jahr für<br />
ihn auch noch. In 23 Spielen der Regionalliga Bayern<br />
erzielte er 15 Tore und bereitete acht vor. Zudem durfte<br />
er im November sein Debüt bei den Profis geben –<br />
und das gleich in der Champions League, als er beim<br />
3:1-Sieg bei ZSKA Moskau in der 88. Minute eingewechselt<br />
wurde.<br />
So weit, so erfreulich. Doch dann folgte ein Abschnitt,<br />
den er als „eine schwierige Zeit“ beschreibt.<br />
Denn Julian Green wurde an den Hamburger SV ausgeliehen.<br />
Er sollte Spielpraxis in der Bundesliga sammeln,<br />
doch kam beim abstiegsbedrohten HSV kaum zum Zug<br />
und musste zwischenzeitlich gar in der zweiten Mannschaft<br />
ran. „Das Jahr in Hamburg ist natürlich nicht so<br />
verlaufen, wie ich es mir erhofft hatte“, sagt er, „aber<br />
es hat mich trotzdem auch stärker gemacht. Ich habe<br />
gelernt, wie das Fußball-Geschäft auch laufen kann.“<br />
Was ihm dabei viel geholfen hat: sein Vorbild Rafael<br />
Nadal. „Ich verfolge ihn seit seinem ersten Grand-<br />
Slam-Titel 2005 intensiv. Er glaubt immer an sich und<br />
lässt sich von Rückschlägen, von den ganzen Verletzungen,<br />
die er hatte, nicht unterkriegen“, verdeutlicht<br />
Julian Green, „er kämpft immer weiter – so eine<br />
Einstellung musst du als Profisportler auch haben.“<br />
Nach einer Saison kehrte Julian Green zum FC<br />
Bayern zurück. Er trainierte zwar wieder bei den Profis<br />
mit und erlebte das so herrliche Gefühl des ersten<br />
Tores im Profifußball, als er im Oktober 2016 beim<br />
3:1-Erfolg im DFB-Pokal gegen den FC Augsburg traf<br />
– und das auch noch in einem Heimspiel vor über<br />
70.000 Zuschauern. Doch das war ihm mit der Zeit<br />
nicht mehr genug. „Bei Bayern München konnte ich<br />
zwar mit den Besten auf höchstem Niveau trainieren<br />
und dadurch viel lernen, aber am Ende ist das Training<br />
eben doch etwas anderes als das Spiel“, sagt er, „ich<br />
wollte wieder mehr spielen. Daher war es für mich<br />
eine wichtige und die richtige Entscheidung zum VfB<br />
zu wechseln und hier den nächsten Schritt zu machen.<br />
Ich habe noch große Ziele – das <strong>aktuell</strong>e ist, mit dem<br />
VfB in die Bundesliga aufzusteigen.“<br />
Ein weiteres Ziel ist es, wieder dort hinzukommen,<br />
wo er schon einmal war: ins Nationalteam der<br />
USA. Dabei sind beide Ziele miteinander verknüpft.<br />
„Ich möchte über gute Leistungen im Verein wieder zurück<br />
ins Nationalteam“, sagt Julian Green. Denn dort<br />
erlebte er, der in Tampa (Florida) geboren wurde und<br />
dort lebte, bis er im Alter von zwei Jahren mit seiner<br />
Mutter nach Miesbach zog, aber seither seinen in Tampa<br />
lebenden Vater regelmäßig besucht und sich mit der<br />
24 2. BUNDESLIGA | VfB STUTTGART – KARLSRUHER SC