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Lokales<br />
Mittwoch, 12. April 2017<br />
Auf Entdeckertour<br />
Girl`s Day und Boy`s Day<br />
COESFELD. Eswieder Girl`s<br />
Day und Boy`s Day in <strong>Coesfeld</strong>:<br />
Einrichtungen und<br />
Unternehmen laden am 27.<br />
April die Schülerinnen und<br />
Schüler der 8. Jahrgänge ein,<br />
geschlechtsuntypische Berufe<br />
kennenzulernen.<br />
Mädchenerfahren am Girl`s<br />
Day zum Beispiel mehr über<br />
ihre Perspektiven in den Bereichen<br />
Handwerk, Technik,<br />
IT und Naturwissenschaften.<br />
Junge Frauen inDeutschland<br />
verfügen über eine besonders<br />
gute Schulbildung. Trotzdem<br />
wählt mehr als die Hälfte der<br />
Mädchen aus nur zehn verschiedenen<br />
Ausbildungsberufen<br />
aus. Und darunter ist kein<br />
einziger naturwissenschaftlich-technischer.<br />
den<br />
Ähnlich sieht esbei der Berufswahl<br />
der Jungen aus. Oft<br />
Ich sach ma...<br />
entscheiden sie sich für Berufe<br />
wie Kfz-Mechatronikeroder<br />
Industriemechaniker. Es gibt<br />
viele andere Berufsfelder, in<br />
denen männliche Fachkräfte<br />
und Bezugspersonen gesucht<br />
underwünschtsind. Zum Beispiel<br />
werden im sozialen, erzieherischen<br />
oder pflegerischen<br />
Bereich männliche<br />
Nachwuchskräfte gebraucht.<br />
In <strong>Coesfeld</strong> haben sich Girl`s<br />
Day und Boy`s Day fest etabliert.Die<br />
Betriebe und Einrichtungen<br />
in <strong>Coesfeld</strong> geben gerne<br />
einen Einblick in ihre<br />
Arbeitswelt. Die Schüler werden<br />
sich in den Kindergärten,<br />
in Altenheimen, inParfümerien,<br />
in der Spielekiste, in<br />
Handwerksbetrieben oder in<br />
Christophorus-Kliniken<br />
über die Berufswelt informieren.<br />
... so ein Probelauf hat schon was<br />
Auch, wenn sich das jetzt<br />
gerade unglaublich alt anhört:<br />
Zu meiner Zeit gab<br />
es so etwas wie den Girl‘s<br />
Day noch nicht. Auf dem<br />
Land, dort, wo jeder jeden<br />
kennt, gab es höchstens<br />
die Möglichkeit, mal<br />
dem Onkel Willi in der<br />
Autowerkstatt ein bisschen über<br />
Ergotherapie seit 1997<br />
Bettina<br />
Kalow-Rohr<br />
Tel. 02502 -223060<br />
Burgstraße 2, Nottuln<br />
www.ergotherapie-nottuln.de<br />
Entwicklungsförderung<br />
und Rehabilitation<br />
die Schulter zuschauen.<br />
Oder Tante Mathilde kannte<br />
wen, der wen kannte,<br />
der irgendwo imBüro<br />
arbeitet. „Da kannste sicher<br />
auch mal zugucken...“<br />
Unser Weg zur Berufsfindung<br />
führte nahezu ausschließlich<br />
über das Schülerbetriebspraktikum.<br />
Aber auch<br />
das ist wirklich eine gute Sache!<br />
Ich war damals von dem Gedanken<br />
beseelt, Zahnärztin werden zu<br />
wollen. Daher absolvierte ich mein<br />
dreiwöchiges Praktikum in einer<br />
Zahnarztpraxis. Unglücklicherweise<br />
musste/durfte ich amersten Tag<br />
direkt ein bisschen amStuhl assistieren.<br />
Harmloses Absaugen,<br />
nichts Dolles oder Blutiges. Ganze<br />
zwei Minuten konnte ich mich bei<br />
Bewusstsein halten, dann wurde<br />
mir schwarz vor Augen und ich<br />
musste leider rausstürmen an die<br />
frische Luft... Den Rest meines<br />
Praktikums habe ich dann vorne<br />
am Empfang verbracht. Ich denke,<br />
esist unnötig zuerwähnen,<br />
dass ich diesen dentalen Berufswunsch<br />
keine Minute länger mehr<br />
verfolgt habe...<br />
(Kirsten Hüls)<br />
„HIER GILTDIE STVO!“<br />
–WIRKLICH?<br />
Fehlende Beschilderung auf weitläufigen Flächen,<br />
eine Vielzahl rangierender Fahrzeuge<br />
sowie Fußgänger erschweren den Überblick:<br />
Unfälle auf Parkplätzen sind daher häufig. Es<br />
herrscht ein verbreiteter Irrglaube, daß auf<br />
öffentlichen Parkplätzen die Vorfahrtsregelung<br />
„rechts vor links“ gilt. Grundsätzlich gilt auf<br />
öffentlich zugänglichen Parkplätzen jedoch<br />
lediglich das allgemeine Rücksichtnahmegebot<br />
aus §1Straßenverkehrsordnung (StVO), weil<br />
Parkplätze keineStraßen sind. Daraus folgt, daß<br />
sichdie Fahrzeugführer vorsichtig verhaltenund<br />
gegenseitig verständigen müssen. Keinesfalls<br />
darf ein Fahrer die Vorfahrt erzwingen, weil er<br />
sich vorfahrtberechtigt wähnt. Bei derartigen<br />
Parkplatzunfällen bekommt der Betroffene regelmäßig<br />
vomeigenen Schaden bloß 50 Prozent<br />
ersetzt underträgt50Prozent desgegnerischen<br />
Schadens(„50/50“).<br />
In einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs<br />
ging es um die Haftung beieinem Unfall zweier<br />
rückwärts ausparkender Kfz. Die Regelung des<br />
§9Abs. 5StVO, wonachder Rückwärtsfahrende<br />
die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer<br />
ausschließen muß, wird auf Parkplätzen ebenfalls<br />
durch das Rücksichtnahmegebot ersetzt.<br />
Bewegensichbeide FahrzeugeimZeitpunkt des<br />
Zusammenstoßes, istregelmäßig50/50 anzusetzen.<br />
Im vorliegenden Fall warjedochunstreitig,<br />
daßeines der Fahrzeugekurz zuvorbereits zum<br />
Stehen gekommen war. Hat jedoch ein Fahrer<br />
seiner Verpflichtung zur gegenseitigen Rücksichtnahme<br />
genügt, indem er von vornherein<br />
mitgeringererGeschwindigkeit undbremsbereit<br />
fuhr undgelingt es ihm, beim Rückwärtsfahren<br />
voreiner Kollisionzum Stehenzukommen, hat<br />
er grundsätzlich seiner Verpflichtung zum jederzeitigen<br />
Anhalten genügt. Die Quote 50/50<br />
kann dann nicht pauschalangenommenwerden,<br />
sondernwirkt sichzugunstendes Stehenden aus.<br />
(BGH, Urteil vom11.10.2016, Az. VI ZR 66/16)<br />
DER<br />
RECHTS-<br />
TIPP<br />
URBAN<br />
ZY<br />
K&ENGEL<br />
Rechtsanwälte<br />
HeikoUrbanzyk<br />
Rechtsanwalt<br />
Christian Engel<br />
Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />
Kellerstraße 4/1.OG<br />
48653 <strong>Coesfeld</strong><br />
Tel. 02541/9703000<br />
kanzlei@urbanzykund-engel.de<br />
www.urbanzykund-engel.de