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kompakt 1-3_2017 gr

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interview<br />

© Klaus Morgenstern<br />

Gemeinsam<br />

sind wir stark,<br />

daher werden wir<br />

weiterhin<br />

nicht locker lassen!<br />

Helmut Köstinger<br />

GPF-Bundesvorsitzender<br />

Wie wichtig sind dir altersgerechte Arbeitsplätze?<br />

Altersgerechte Arbeitsplätze sind mir besonders wichtig,<br />

daher steht diese Forderung neben den zusätzlichen Personalaufnahmen<br />

ganz oben auf meiner Prioritätenliste.<br />

Es ist einfach nicht fair, wenn älteren MitarbeiterInnen die<br />

gleiche körperliche Belastung abverlangt wird wie jüngeren.<br />

Auch das Post-Management muss zur Kenntnis nehmen, dass<br />

ältere MitarbeiterInnen nicht stundenlang immer schnellen<br />

Schrittes unterwegs sein können und auch mehr Erholungsphasen<br />

benötigen.<br />

Unsere KollegInnen haben es sich einfach nicht verdient,<br />

dass sie nach jahrzehntelanger guter Arbeit in die Frühpension<br />

gedrängt werden, nur weil sie die Arbeit in der vorgegebenen<br />

Zeit nicht mehr schaffen.<br />

Wir werden daher auch bei diesem Thema nicht locker lassen.<br />

Da muss es eine Lösung für unsere älteren KollegInnen<br />

geben.<br />

Kommen Arbeitszeitflexibilisierung und 12-Stunden-Tag?<br />

Eine weitere Arbeitszeitflexibilisierung kommt für mich<br />

nicht in Frage. Unsere MitarbeiterInnen haben schon in den<br />

vergangenen Jahren viele Veränderungen mitgetragen und<br />

ihren Beitrag für mehr Flexibilisierung geleistet. Es gibt Belastungs<strong>gr</strong>enzen<br />

und die haben wir bereits erreicht.<br />

Mehr geht nicht, schließlich geht es hier um Menschen<br />

und nicht um Maschinen. Daher ein klaren NEIN zu mehr Flexibilisierung<br />

und einer weiteren Ausdehnung der Arbeitszeiten,<br />

ohne dass auch die MitarbeiterInnen davon profitieren.<br />

Wie geht es weiter zwischen Post und BAWAG?<br />

Die Verhandlungen laufen unverändert weiter, eine Entscheidung<br />

wird es frühestens im Herbst dieses Jahres geben.<br />

Meine bisherigen Hoffnungen, dass die BAWAG einlenkt und<br />

wieder ein Partner wird, wie wir ihn uns wünschen, schwinden<br />

immer mehr.<br />

Konkretes kann aber erst gesagt werden, wenn die Verhandlungen<br />

abgeschlossen sind. Der bestehende Vertrag läuft<br />

jedenfalls noch bis Ende 2020.<br />

Wann beginnen wieder die Post-Kollektivvertrags-Verhandlungen?<br />

Anfang Mai starten die Verhandlungen mit dem Vorstand<br />

der Österreichischen Post AG. Unser Ziel ist es, bis Mitte Juni<br />

zu einem Abschluss zu kommen.<br />

Für uns ist klar, dass es wieder einen echten Reallohnzuwachs<br />

für alle Einkommen<strong>gr</strong>uppen geben muss. Das heißt, es<br />

muss zu einer Anhebung aller Kollektivertrags- und Istlöhne<br />

bei der Post per 1. Juli <strong>2017</strong> kommen.<br />

Das haben wir in den Jahren zuvor geschafft und wir werden<br />

es auch heuer wieder schaffen, da es bei der Post im Vorjahr<br />

wieder einen neuen Rekord-Gewinn gegeben hat. Dieses<br />

gute Ergebnis muss sich auch bei den Gehaltsverhandlungen<br />

für die MitarbeiterInnen positiv auswirken. Daher werden wir<br />

als Verhandlungsteam alles daran setzen, dass wir wieder ein<br />

sehr gutes Ergebnis zustande bringen.<br />

Sollte bei den Verhandlungen wider Erwarten kein einvernehmliches<br />

Ergebnis erzielt werden können, werden in den<br />

Postdienststellen gewerkschaftliche Maßnahmen er<strong>gr</strong>iffen.<br />

Der Bundesvorstand unserer Gewerkschaft hat bereits einen<br />

diesbezüglichen Beschluss gefasst.<br />

Wie ist der Stand bei den Pensionskasse-Verhandlungen?<br />

Der Oberste Gerichtshof hat nach einem über Jahre andauernden<br />

Gerichtsverfahren festgestellt, dass nicht die Unternehmen<br />

Post AG, A1 Telekom Austria AG und Postbus für<br />

die Pensionskasse für unsere Beamten zuständig sind, sondern<br />

der Bund Ansprechpartner in dieser Angelegenheit ist.<br />

Wir haben daher bereits im Vorjahr mit dem Bundeskanzleramt<br />

die Gespräche aufgenommen und unser Problem dargelegt.<br />

Während die Vertreter des Bundeskanzleramtes durchaus<br />

Verständnis gezeigt haben, sind wir beim Finanzministerium<br />

bisher auf taube Ohre gestoßen.<br />

Daher haben wir uns als GPF entschieden, für unsere Beamten<br />

den Rechtsweg zu beschreiten. Aktuell wird die Klagsschrift<br />

von unseren Juristen ver fasst und die Klage so rasch<br />

wie möglich eingebracht.<br />

Unser Ziel ist, für unsere Beamten so rasch wie möglich zu<br />

einem guten Ergebnis zu kommen.<br />

Nr. 1–3 / <strong>2017</strong><br />

gpf <strong>kompakt</strong> 5

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