GRÜNWEISS – das Magazin der DHfK-Handballer – Heft 14 – Saison 2016/17

SC DHfK hoch 10 gast
VfL Gummersbach: hoffen und bangen
Am Ende war es dann doch zuviel. Neun
Niederlagen und ein Unentschieden, dazwischen
nur ein Erfolg gegen Balingen, ließen
den Verantwortlichen beim VfL Gummersbach
keine andere Wahl, als sich von Trainer Emir
Kurtagic zu trennen. Der Kredit bei den meisten
Fans war aufgrund teilweise erschreckender
Auftritte ohnehin schon weitgehend verspielt.
Also war das Kapitel Gummersbach für Kurtagic
schon früher beendet als ohnehin
geplant. Ein Schelm, der Böses dabei
denkt, denn nach der Entscheidung
im November, den Vertrag mit dem
Trainer über das Saisonende hinaus
nicht mehr zu verlängern, gewann
der VfL zwar das erste Spiel, danach
aber bis jetzt insgesamt auch nur
noch zweimal (Stand 11.04.17). Manager
Frank Flatten war im späten Herbst schon
in Gesprächen mit dem neuen Coach, der
allerdings erst Ende Januar präsentiert wurde.
Dirk Beuchler, ehemaliger Nationalspieler und
als Trainer bisher für SV Post Schwerin, TBV
Lemgo und TuS N-Lübbecke verantwortlich,
tritt seinen Dienst aber erst im Juni an, da er
aktuell noch im Schuldienst gebunden ist. Mit
dem 45-Jährigen hofft der Altmeister wieder
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in ruhigere Fahrwasser zu kommen. Vor allem
soll Beuchler der eingeschlagenen Richtung
mit talentiertem Nachwuchs weiterhin
Rechnung tragen. Zuvor allerdings gilt alle
Konzentration dem Klassenerhalt. Noch nie
sind die Blau-Weißen, einst die ruhmreichste
Mannschaft des deutschen Handballs, aus der
Bundesliga abgestiegen. Der „Dino“, früher
Heimat unzähliger Legenden, hängt heute
ganz tief drin im Abstiegskampf.
Handballfuchs Sead Hasanefendic
war schon zweimal Trainer der
Bergischen und kennt cdas Umfeld
ganz genau. Mit den Europameistern
Carsten Lichtlein, Julius Kühn
und Simon Ernst an der Spitze und
einem qualitativ normalerweise
sehr gut aufgestellten Kader sollte der Abstieg
eigentlich kein Thema sein, doch in der bisherigen
Zittersaison blieben auch die Leistungsträger
oft weit unter ihren Möglichkeiten. Das
steckt an und so wird die Zielrichtung in dieser
Saison auf einmal eine ganz andere. Nach
Platz neun im letzten Jahr wäre ein Etablierung
auf einem einstelligen Rang mit Blick ins
gehobene Mittelfeld beim Potenzial des Kaders
durchaus angebracht gewesen. Stattdessen
geht‘s mal wieder ums Überleben. Dazu reicht
aber nicht nur die profunde Erfahrung und
Ausgebufftheit des Interimstrainers, der den
VFL 2009 zum Triumph im EHF-Pokal und in
den beiden Folgejahren zweimal hintereinander
zum Europokalsieg der Pokalsieger führte.
Auch die Mannschaft muss wieder in die Spur
kommen. Verändern wird sie sich in der nächsten
Saison in jedem Falle. Andreas Schröder
(Erlangen) und Evgeni Pevnov (Hannover)
gehen, Moritz Preuss und Alexander Hermann
kommen vom Lokalrivalen Bergischen HC, der
junge Norweger Eirik Köpp aus Haslum und
der chilenische Nationalspieler Erwin Feuchtmann
von Handball West Wien zurück in die
Bundesliga.
Info
Der VfL Gummerbach war zwischen
1966 und 1991 zwölfmal
Deutscher Meister, fünfmal DHB-Pokalsieger
und elfmal euröpäischer Titeltäger
(fünfmal EC-Landesmeister, viermal EC-
Pokalsieger, zweimal IHF/EHF-Pokalsieger).
Gummersbach ist das einzige aktuelle Team
in der DKB Handball-Bundesliga, das seit 50
Jahren ununterbrochen dazu gehört.
mikü
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