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Grün in der Stadt

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Projekt des Monats JULI<br />

Pflege und Erhalt<br />

<strong>der</strong> Kopfweidenalleen<br />

<strong>in</strong> Weiden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Oberpfalz<br />

Die <strong>Stadt</strong> Weiden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Oberpfalz (42 500 E<strong>in</strong>wohner/<strong>in</strong>nen)<br />

erhält und pflegt ihre historischen Kopfweidenalleen.<br />

Die Alleen entstanden <strong>in</strong> früheren Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

an den oft begangenen Pfaden <strong>der</strong> damaligen<br />

Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner. Die<br />

Bäume spendeten Mensch und Wei-<br />

Der Hammerweg<br />

ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />

devieh Schatten und lieferten mit ih- historischen Wege,<br />

ren schnellwachsenden, biegsamen<br />

Zweigen e<strong>in</strong>en begehrten Rohstoff.<br />

die von Weiden<br />

gesäumt s<strong>in</strong>d<br />

Durch das regelmäßige Köpfen – das Abschneiden <strong>der</strong> eigener Anzucht geschlossen. Dabei werden Unterhalt<br />

Kronenäste – entstand die typische Form <strong>der</strong> Kopfwei- und Neuanlage ausschließlich von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

den. Genutzt wurden die Weidenruten vor allem für die Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>gärtnerei durchgeführt, unter de-<br />

Korbmacherei, aber auch für den Hausbau, zur Herstelnen es <strong>in</strong>zwischen regelrechte Kopfweidenspezialisten<br />

lung von Arbeitsgeräten, zur Uferbefestigung o<strong>der</strong> für gibt. Die jährlichen Kosten für die Pflege <strong>der</strong> mittlerweile<br />

Flechtzäune.<br />

über drei Kilometer langen Alleen belaufen sich auf ca.<br />

Die wirtschaftliche Nutzung gehört schon lange 6 500 Euro.<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit an und so bestand die Gefahr, dass Im Fall langsam zusammenbrechen<strong>der</strong>, alter und<br />

die ungeschnittenen Bäume kopflastig werden und oftmals schon hohler Bäume wurde <strong>der</strong>en Erhalt von<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>brechen. Die Kopfweiden s<strong>in</strong>d jedoch aus den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern durchaus kontrovers<br />

Weidens <strong>Stadt</strong>bild nicht wegzudenken und bieten vie- diskutiert. Doch e<strong>in</strong>e gute Aufklärungsarbeit, wie die<br />

len Tieren e<strong>in</strong>en Lebensraum. Die Weide gehört zu den E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des Themas Kopfweiden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en stadtöko-<br />

<strong>in</strong>sektenreichsten Baumarten Mitteleuropas: Etwa 200 logischen Lehrpfad <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, machte sich bezahlt.<br />

Arten können an e<strong>in</strong>er alten Weide gefunden werden. Mittlerweile hat <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> alten Kopfweiden Schule<br />

Auch Spechte, Ste<strong>in</strong>käuze, Gartenrotschwanz, Kleiber, gemacht und auch an<strong>der</strong>e alte Bäume werden <strong>in</strong> den<br />

weitere Höhlenbrüter und Fle<strong>der</strong>mäuse nutzen die vie- zahlreichen Parks und <strong>Grün</strong>anlagen fachgerecht saniert<br />

len Spalten und W<strong>in</strong>kel zum Nisten und als Nahrungs- und erhalten. Seit 1993 besitzt die <strong>Stadt</strong> Weiden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

quelle. Spezialisten unter den Pilzen siedeln sich im Oberpfalz e<strong>in</strong>e Baumschutzsatzung, um Bäume mit<br />

weichen Holz an und zersetzen es langsam, so dass e<strong>in</strong>em bestimmten Stammumfang zu erhalten.<br />

an<strong>der</strong>e Pflanzen auf den Bäumen wurzeln können.<br />

Wenn die Weidenruten auch ke<strong>in</strong>en wirtschaftlichen<br />

Deswegen wurden bereits 1969 zwei Kopfweiden- Ertrag mehr br<strong>in</strong>gen, so f<strong>in</strong>den sie doch reißenden Aballeen<br />

als Naturdenkmäler unter Schutz gestellt. Die satz: In Schulen und K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten werden sie für<br />

Naturschutzbehörde legte <strong>in</strong> den folgenden Jahren Weidenhütten und zum Flechten leben<strong>der</strong> Zäune natur-<br />

geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>gärtnerei Pflegemaßnahmen<br />

fest, die den langfristigen Erhalt <strong>der</strong> Alleen sicherstelpädagogisch<br />

genutzt.<br />

len. Die Maßnahmen wurden immer weiter optimiert. Kontakt:<br />

So entstand nach und nach e<strong>in</strong> Konzept, welches die Umweltamt <strong>Stadt</strong> Weiden i. d. OPf.<br />

Alleen <strong>in</strong> die städtischen Park- und <strong>Grün</strong>anlagen <strong>in</strong>- Mart<strong>in</strong> Scheidler<br />

tegrieren sollte. Die Bruch- und Silberweiden werden Tel.: 0961 8131 08<br />

regelmäßig kontrolliert, gepflegt und geschnitten. Lü- E-Mail: mart<strong>in</strong>.scheidler@weiden-oberpfalz.de<br />

cken <strong>in</strong> den Alleen werden durch Neupflanzungen aus Internet: www.weiden-oberpfalz.de<br />

14<br />

Naturschutz und Lebensqualität <strong>in</strong> Städten und Geme<strong>in</strong>den 1-2 / 2009<br />

Foto: StADt WeIDeN

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