12.12.2012 Aufrufe

Grün in der Stadt

Grün in der Stadt

Grün in der Stadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Projekt des Monats DeZeMBeR<br />

Platz für die Natur auf dem alten Flugplatz<br />

im Frankfurter <strong>Grün</strong>Gürtel<br />

Nach Aufgabe des Hubschrauberlandeplatzes bei<br />

den <strong>Stadt</strong>teilen Bonames und Kalbach erstreckten sich<br />

die Betonlandeflächen ungenutzt mitten <strong>in</strong> Frankfurts<br />

(667 000 E<strong>in</strong>wohner/<strong>in</strong>nen) <strong>Grün</strong>Gürtel an <strong>der</strong> Nidda.<br />

Bei <strong>der</strong> Neugestaltung sollte die Er<strong>in</strong>nerung an die<br />

ehemalige Nutzung als lebendiges Zeugnis <strong>der</strong> Zeitgeschichte<br />

erhalten werden und zugleich e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novativer<br />

Naturschutzansatz erprobt und auf sehr hohem Niveau<br />

wissenschaftlich untersucht werden. So wurden<br />

nur Teile <strong>der</strong> Betonflächen aufgebrochen, das Material<br />

dann unterschiedlich fraktioniert und <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Korngrößen wie<strong>der</strong> abgelagert. Die Landschaftsplaner<br />

haben e<strong>in</strong>e Mulde angelegt, <strong>in</strong> die Wasser aus dem<br />

Kalbach fließt und außerdem den Abfluss gedrosselt,<br />

so dass die Feuchtflächen ausreichend mit Wasser<br />

versorgt s<strong>in</strong>d. So s<strong>in</strong>d unterschiedliche Lebensräume<br />

entstanden, <strong>der</strong>en Rückeroberung durch die Tiere und<br />

Pflanzen vom Forschungs<strong>in</strong>stitut Senckenberg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Langzeitstudie genau verfolgt wird. Interessanterweise<br />

erfolgte die Rückeroberung auf den Flächen mit großen<br />

Betonschollen am schnellsten, da dort Samen und Wurzeln<br />

den Weg zu fruchtbarem und feuchtem Erdreich<br />

fanden, während die Sande aus geschred<strong>der</strong>tem Beton<br />

diesen Zugang schwierig machen.<br />

Die Natur sche<strong>in</strong>t sich auf dem Betonsubstrat wohl<br />

zu fühlen. Bis 2005 wurden fast 300 Gefäßpflanzen<br />

nachgewiesen. Auf den Schollenfel<strong>der</strong>n schaute gleich<br />

zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> seltene Ste<strong>in</strong>schmätzer vorbei, <strong>in</strong>zwischen<br />

sucht auch <strong>der</strong> Weißstorch nach Fröschen. In <strong>der</strong><br />

feuchten Wiese nisten Bodenbrüter wie Rohr-<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> erforammer<br />

und Stockente und im Frühjahr und<br />

schen das<br />

Herbst ruhen sich Knäckenten, Flussufer- Wasserleben<br />

läufer, Bekass<strong>in</strong>e und Waldwasserläufer auf unter den<br />

Schollen<br />

FotoS (2): StADt FRANKFURt<br />

Die Natur erobert sich den Flugplatz zurück<br />

den Feuchtflächen aus und sammeln Kräfte nach o<strong>der</strong><br />

vor ihrem Flug nach Afrika. Die rosa Blüten des streng<br />

geschützten Kle<strong>in</strong>en Tausendgüldenkrauts weisen darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass hier hochwertige Naturschutzflächen<br />

entstehen.<br />

Bei Planung und Durchführung des Projektes wurden<br />

von Beg<strong>in</strong>n an viele Gespräche mit den zuständigen<br />

Ortsbeiräten <strong>der</strong> benachbarten <strong>Stadt</strong>teile Bonames und<br />

Kalbach, dem Naturschutzbeirat, Anwohner<strong>in</strong>nen und<br />

Anwohnern sowie den Planer<strong>in</strong>nen und Planern durchgeführt.<br />

Heute ist <strong>der</strong> Park sehr beliebt und die neue<br />

Brücke über die Nidda eröffnet ihn auch für die Erholungssuchenden,<br />

die den Rad- und Wan<strong>der</strong>weg am<br />

südlichen Ufer nutzen. Spaziergänger, Fahrrad- und<br />

Inl<strong>in</strong>erfahrer, Skater, spielende K<strong>in</strong><strong>der</strong> und die Besucher<br />

des Towercafés s<strong>in</strong>d viel gesehene Gäste, für die<br />

Wildnis hier unmittelbar erlebbar ist. Auch für die kle<strong>in</strong>en<br />

und laienhaften Naturforscher hat das Gelände<br />

viel zu bieten. „Landschaftslotsen“ erklären von März<br />

bis Oktober Flora und Fauna des Parks und im „<strong>Grün</strong>en<br />

Klassenzimmer“ können die K<strong>in</strong><strong>der</strong> das im Freien<br />

Beob achtete aufarbeiten.<br />

Kontakt:<br />

Umweltamt <strong>Stadt</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Klaus Hoppe<br />

Tel.: 069 21239145<br />

E-Mail: klaus.hoppe@stadt-frankfurt.de<br />

Internet: http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.<br />

php?id=91020<br />

1-2 / 2009 Naturschutz und Lebensqualität <strong>in</strong> Städten und Geme<strong>in</strong>den 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!