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Grün in der Stadt

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Professor Dr.<br />

Beate Jessel,<br />

Präsident<strong>in</strong> des<br />

Bundesamtes<br />

für Naturschutz<br />

4<br />

Vorwort des Bundesamtes für Naturschutz<br />

„Natur f<strong>in</strong>det <strong>Stadt</strong>“, diesem Slogan b<strong>in</strong> ich vor<br />

vier Jahren das erste Mal begegnet, als <strong>der</strong> Natur-<br />

schutzbund Österreich im Jahr 2005 e<strong>in</strong>e gleichnamige<br />

Kampagne <strong>in</strong>itiierte, die unter an<strong>der</strong>em dazu<br />

beitragen sollte, die biologische Vielfalt im Siedlungsraum<br />

zu erhalten und zu verbessern, mehr<br />

Lebens- durch bessere Umweltqualität zu schaffen<br />

und Bewusstse<strong>in</strong> über den Wert <strong>der</strong> Natur <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> bzw. für e<strong>in</strong>e nachhaltigen Siedlungsentwicklung<br />

zu schaffen.<br />

Der Slogan verdeutlicht sehr schön, dass sich<br />

<strong>der</strong> Naturschutz wie<strong>der</strong> verstärkt dem Siedlungsraum<br />

widmen und dabei <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mit dem<br />

Naturverständnis <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bewohner ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen<br />

muss, um langfristig akzeptiert und erfolgreich<br />

zu se<strong>in</strong>. Er lässt aber auch durchsche<strong>in</strong>en,<br />

dass dies beileibe noch ke<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit<br />

darstellt, son<strong>der</strong>n sich e<strong>in</strong> spezifisches Verständnis<br />

für den Naturschutz im Siedlungsraum<br />

vielfach erst noch entwickeln muss.<br />

Se<strong>in</strong>erzeit gab es im Rahmen <strong>der</strong> österreichischen<br />

Kampagne auch e<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>dewettbewerb<br />

„Natur vor <strong>der</strong> Haustür“, bei dem alle Geme<strong>in</strong>den<br />

aufgerufen waren, aktiv auf ihrer Fläche<br />

zu mehr Natur im Siedlungsraum beizutragen. Seit<br />

vielen Jahren ist auch bei <strong>der</strong> Deutschen Umwelthilfe<br />

Naturschutz e<strong>in</strong> wichtiger Teil <strong>der</strong> kommunalen<br />

Wettbewerbe. Im Jahr 2007 hatte sie mit<br />

Unterstützung des Bundesamtes für Naturschutz<br />

e<strong>in</strong>en Wettbewerb zur Prämierung e<strong>in</strong>er „Bundeshauptstadt<br />

im Naturschutz“ ausgerufen.<br />

Im Jahr 2008 wurde das Engagement <strong>der</strong><br />

Kommunen, im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Zielsetzung <strong>der</strong> Nationalen<br />

Strategie zur biologischen Vielfalt, die Durchgrünung<br />

<strong>der</strong> Siedlungen zu erhöhen und <strong>Grün</strong>flächen<br />

mit vielfältigen Qualitäten und Funktionen zu<br />

Verfügung zu stellen, weiter unter die Lupe genommen.<br />

Mit dem Projekt „<strong>Grün</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>“ wurde<br />

<strong>der</strong> Fokus auf das Naturschutzengagement <strong>der</strong><br />

Kommune bei Management und Pflege ihrer <strong>Grün</strong>flächen<br />

gerichtet. Das Projekt hatte zum Ziel, <strong>in</strong>novative<br />

und beson<strong>der</strong>s gelungene Beispiele für den<br />

Umgang mit städtischen <strong>Grün</strong>flächen bundesweit<br />

bekannt zu machen. Die vorliegende Dokumentation<br />

belegt, dass e<strong>in</strong>e Vielzahl von Kommunen<br />

dem Erhalt, <strong>der</strong> Pflege und Entwicklung „ihrer“<br />

<strong>Grün</strong>strukturen wie<strong>der</strong> mehr Aufmerksamkeit<br />

schenken. E<strong>in</strong>e lohnende Zukunfts<strong>in</strong>vestition! Vor<br />

dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen, denen<br />

sich die Städte durch den Klimawandel gegenüber<br />

sehen, wird den <strong>Grün</strong>flächen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> wachsende<br />

Bedeutung für die städtische Lebensqualität,<br />

Gesundheitsvorsorge und als wohnungsnaher<br />

Erholungsraum zukommen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die zwölf im letzten Jahr ausgezeichneten,<br />

aber auch die vielen an<strong>der</strong>en e<strong>in</strong>gereichten<br />

Projekte aus den Städten zeigen, wie das<br />

<strong>Grün</strong>flächenmanagement künftig stärker an ökologischen<br />

und naturschutzfachlichen Gesichtspunkten<br />

ausgerichtet werden kann. Schön, dass <strong>der</strong><br />

Slogan aus Österreich hier nicht nur, wie etwa <strong>in</strong><br />

Chemnitz <strong>der</strong> Fall, aufgegriffen son<strong>der</strong>n vor allem<br />

auch aktiv umgesetzt wird. Dabei kann die Pflege<strong>in</strong>tensität<br />

städtischer <strong>Grün</strong>flächen <strong>in</strong> vielen Fällen<br />

reduziert werden, ohne dass dadurch die Nutzungsfähigkeit<br />

o<strong>der</strong> Attraktivität für die Bevölkerung<br />

leidet und hat sich daher auch als wirtschaftlich<br />

attraktiv für die Kommunen erwiesen.<br />

Die Zielsetzungen, wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> nationalen<br />

Strategie zur biologischen Vielfalt für urbane Landschaften<br />

formuliert worden, werden auch von den<br />

Kommunen selbst unterstützt und geben Anstoß<br />

für <strong>in</strong>novative Ansätze und e<strong>in</strong> erweitertes Naturschutzverständnis.<br />

Denn gerade <strong>in</strong> den Ballungsräumen<br />

gilt es, den klassischen Arten- und Biotopschutz<br />

mit den Bedürfnissen des Menschen<br />

zu verknüpfen und Natur auch als Lebensraum<br />

für den Menschen und für das Naturerleben zu<br />

erhalten.<br />

Ich danke den Initiatoren und Projektpartnern<br />

sowie allen Teilnehmern am Wettbewerb und beglückwünsche<br />

die Preisträger. Möge diese Broschüre<br />

weitere Kommunen ermutigen, sich diesem<br />

Thema zu widmen und allen Interessierten helfen,<br />

e<strong>in</strong> ökologisches <strong>Grün</strong>flächenmanagement e<strong>in</strong>zuführen,<br />

damit wir zukünftig noch mehr Natur <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> erleben dürfen.<br />

Bonn, Februar 2009<br />

Professor Dr. Beate Jessel<br />

Naturschutz und Lebensqualität <strong>in</strong> Städten und Geme<strong>in</strong>den 1-2 / 2009

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