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Schulwart - Zentralausschuss

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ZENTRALAUSSCHUSS<br />

für diebeimBundesministeriumfürUnterricht,KunstundKultur(ausgenommenSektionVI)<br />

sowiebeimBundesministeriumfürWissenschaftundForschung-Zentralstelle<br />

unddennachgeordnetenDienststellenverwendetenBundesbedienstetenimBereichUnterrichtundKultur<br />

<strong>Schulwart</strong><br />

Ein Mann für alle Fälle<br />

Montage- und Reparaturleistungen von <strong>Schulwart</strong>en<br />

Erhebung Schuljahr 2008/2009<br />

A-1080 Wien, Strozzigasse 2/3.Stock<br />

Tel.: 01/53 120-3250 � Fax: 01/53 120-3259 � E-Mail: za.verwaltung@bmukk.gv.at<br />

erstellt: Dr. Erich Rothschedl


Grundsätzliches zu den Aufgaben der <strong>Schulwart</strong>e<br />

<strong>Schulwart</strong>e gehören zu einer Personengruppe innerhalb der Bundesschulverwaltung für die es<br />

keine Arbeitsplatzbeschreibung gibt. In einer Dienstanweisung für <strong>Schulwart</strong>e wird der<br />

Aufgabenbereich für diese Berufsgruppe festgelegt. Grundsätzlich ist der <strong>Schulwart</strong> mit der<br />

Wahrnehmung der Beaufsichtigung, Wartung, Reinigung (Pflege) der Gebäude und der<br />

dazugehörigen Liegenschaften betraut.<br />

Da die Tätigkeit als <strong>Schulwart</strong> einschlägige Erfahrung und Organisationstalent erfordert, sind<br />

als <strong>Schulwart</strong>e nach Möglichkeit bereits längere Zeit in Verwendung stehende, über<br />

entsprechende Fähigkeiten und Kenntnisse verfügende Bedienstete zu bestellen (§ 1 der<br />

Dienstanweisung für <strong>Schulwart</strong>e).<br />

Diese Berufserfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse werden zwar gefordert, keinesfalls aber<br />

entlohnt.<br />

Was bedeutet Beaufsichtigung (§ 2)?<br />

Laut Gesetz obliegt dem <strong>Schulwart</strong> die Obhut über die Schulgebäude, deren Einrichtungen und<br />

deren haustechnische Anlagen sowie über die dazugehörigen Liegenschaften. Er hat dafür zu<br />

sorgen, dass Beschädigungen von Gebäude, haustechnischen Anlagen und Einrichtungen<br />

nach Möglichkeit hinangehalten werden. Weiters gehört zu seinen Aufgaben Schäden und<br />

Gebrechen dem Direktor zu melden, ebenso Verstöße gegen die Hausordnung, obwohl er<br />

gesetzlich für die Beaufsichtigung von Schülern NICHT zuständig ist. Wenn durch schulfremde<br />

Personen (Firmen, Monteure) Reparaturen und Wartungsarbeiten an schulischen Einrichtungen<br />

durchgeführt werden, so hat er diesen erforderlichenfalls Auskünfte zu geben und die<br />

ordnungsgemäße Erledigung dieser Arbeiten oder allfällige Missstände dem Direktor zu<br />

melden.<br />

Was bedeutet Wartung (§ 3)?<br />

Der <strong>Schulwart</strong> hat für die ordnungsgemäße Behebung von entstanden Schänden sowie für die<br />

ordnungsgemäße Durchführung von allfälligen Wartungsarbeiten und einfachen handwerklichen<br />

Arbeiten, soweit er dazu rechtlich im Stande ist, zu Sorgen. Darüber hinaus ist er dafür<br />

verantwortlich, dass die Schultore zeitgerecht geöffnet und versperrt werden. Weiters hat er für<br />

die Durchführung der notwendigen Dienstgänge innerhalb und außerhalb des Schulbereichs zu<br />

sorgen.<br />

Was bedeutet Reinigung (§ 4)?<br />

Der <strong>Schulwart</strong> hat für die den Erfordernissen des Schulbetriebs entsprechende Reinigung und<br />

Pflege des Schulbereichs zu sorgen. Dazu gehört ein vom Direktor zu genehmigender<br />

Reinigungsplan. Bei Fremdreinigung hat der die ordnungsgemäße Durchführung zu<br />

überwachen und festgestellte Mängel mitzuteilen.<br />

Soviel zu den grundsätzlichen Aufgaben von<strong>Schulwart</strong>en.


Theorie und Praxis<br />

Der Einblick in die Dienstanweisung für <strong>Schulwart</strong>e ist lediglich Theorie. Die Praxis sieht völlig<br />

anders aus. Wie schon in der Dienstanweisung zur den grundsätzlichen Aufgaben angeführt,<br />

wird von <strong>Schulwart</strong>en erwartet, dass sie berufliche Erfahrungen vorweisen können. Diese<br />

werden letztlich auch weidlich ausgenützt. Wir wissen von <strong>Schulwart</strong>en, dass sie elektrische<br />

Leitungen verlegen, Beamer montieren, Installationsarbeiten, Schweißarbeiten,<br />

Reparaturarbeiten an Traktoren und anderen technischen Geräten durchführen.<br />

Natürlich geschieht das nicht auf Weisung des Direktors sondern alle diese Aufgaben werden<br />

"freiwillig" geleistet. In der Regel werden solche Anweisungen durch sogenannte "Zaubersätze"<br />

eingeleitet.<br />

ZumBespiel: "Könnten Sie sich das einmal anschauen?"<br />

"Glauben Sie, dass Sie das können?"<br />

"Haben Sie so etwas schon einmal gemacht?"<br />

"Wird das schwierig sein?"<br />

"Vielleicht könnten Sie das einmal probieren"<br />

Und schon glauben die meisten <strong>Schulwart</strong>e, dem Direktor beweisen zu müssen, dass sie das<br />

sehr wohl können. Wer sagt schon Nein bzw. wagt es Nein zu sagen, wenn so subtile Aufträge<br />

gegeben werden. Und so mutieren sie zu eifrigen und willfährigen Sklaven des Schulbetriebs.<br />

Man bedient sich der Fähigkeiten der <strong>Schulwart</strong>e, behandelt (bezahlt) sie aber als Hilfskräfte.<br />

So lässt sich schwer unterscheiden:<br />

Sind sie nun Fachkräfte oder Leibeigene?<br />

oder sind sie auf Grund ihrer Fähigkeiten<br />

"der König der Knechte oder der Knecht der Könige?"<br />

Im Grunde genommen ist der Berufstitel <strong>Schulwart</strong> längst überholt. Die Aufgaben der leitenden<br />

<strong>Schulwart</strong>e haben sich insoweit gewandelt als sie mittlerweile für die gesamte Liegenschaft<br />

Schule zuständig sind. Aus heutiger Sicht müsste die Berufsbezeichnung korrekterweise (vergl.<br />

auch den Entwurf zur Arbeitsplatzbeschreibung) folgend heißen:<br />

Fachkraft für Gebäude- und Liegenschaftsbetreuung


Ergebnisse der Erhebung<br />

Ende des Schuljahres 2008/2009 wurde vom <strong>Zentralausschuss</strong> erhoben, welche Tätigkeiten,<br />

die über die Dienstpflicht hinausgehen, von den <strong>Schulwart</strong>en durchgeführt werden. Dazu ist es<br />

notwendig die tatsächlichen Leistungen genau aufzulisten um feststellen zu können, welcher<br />

zeitliche Aufwand dazu nötig ist. Insgesamt wurden 90 <strong>Schulwart</strong>e in Oberösterreich und<br />

Kärnten befragt. Der Erhebungsbogen wurde von der Arbeitsgemeinschaft für leitende<br />

<strong>Schulwart</strong>e erstellt.<br />

Bei der Ausschreibung von <strong>Schulwart</strong>posten wird in erster Linie gefordert, dass die künftigen<br />

Arbeitsplatzinhaber einen abgeschlossenen Beruf mit entsprechender beruflicher Erfahrung<br />

vorweisen können.<br />

Hauptsächlich kommen die <strong>Schulwart</strong>e aus folgenden Fachberufen:<br />

� Tischler,<br />

� Elektriker (Elektroinstallateure),<br />

� Gas-,Wasser- und Heizungsinstallateure,<br />

� Schlosser,<br />

� Maler und<br />

� Mechaniker bzw. Landmaschinenmechaniker.<br />

In Oberösterreich haben lediglich zwei <strong>Schulwart</strong>e keine abgeschlossene Lehre. In nahezu<br />

allen Fällen hat sogar der Hilfsschulwart (<strong>Schulwart</strong> in handwerklicher Verwendung) eine<br />

abgeschlossene Lehre. Wenn man allerdings die Bezahlung betrachtet, kann man nicht<br />

feststellen, dass es sich beim <strong>Schulwart</strong> umeine Fachkraft handelt.<br />

Man erwartet ein Alter zwischen 35 und 40 Jahren (er soll schließlich auch für die Schüler eine<br />

Respektsperson darstellen). Diese Praxisjahre werden ihm allerdings nicht gutgeschrieben. Das<br />

bedeutet, dass die Einstiegsgehälter extrem niedrig sind und der Endbezug auch nicht gerade<br />

berauschend ist, weil der <strong>Schulwart</strong> sich nur in Ausnahmefällen bei seiner Pensionierung in<br />

einer höheren Gehaltsstufe ist.<br />

Betrachten wir nun die tatsächlichen Aufgaben. Die Auflistung dieser Tätigkeiten soll zeigen wie<br />

vielschichtig die Tätigkeit von <strong>Schulwart</strong>en ist, um in einer so technologisch fortgeschrittenen<br />

Zeit den Wert von Gebäuden und Liegenschaften nachhaltig zu sichern und die Nutzungsdauer<br />

zu verlängern. Grundsätzlich wollen wir unterscheiden zwischen Montage- und<br />

Reparaturleistungen und Wartungstätigkeiten.<br />

Viele dieser angeführten Tätigkeiten werden an den Schulen vom <strong>Schulwart</strong>epersonal wie<br />

selbstverständlich erledigt. Eine rechtliche Absicherung dieser Tätigkeiten ist jedoch nicht<br />

gegeben. Sämtliche Facharbeiten sind von keinem konzessionierten Betrieb abgenommen.<br />

Haftungsansprüche sind durch keine Versicherung gedeckt.<br />

Verwaltung kostet nicht nur sondern Verwaltung kannauch einsparen<br />

Gelernte fachliche Fertigkeiten, die <strong>Schulwart</strong>e mitbringen, werden von den einzelnen Schulen<br />

natürlich gerne genützt, weil man dadurch das Schulbudget massiv entlasten kann. Darüber<br />

hinaus sind die meisten <strong>Schulwart</strong>e auch sogenannte "Universalisten". Daher wird von Seiten


der Schule auch erwartet, dass sie Tätigkeiten und Arbeiten erbringen, die sie zwar fachlich<br />

nicht erlernt haben, aber die man ihnen durchaus zutraut. So wird der Elektriker auch zum<br />

Maler, Schweißer, Tischler usw. und ebenso vice versa jeder andere <strong>Schulwart</strong> aus anderen<br />

beruflichen Bereichen. Die Schule freut es,spart man doch jede menge Kosten ein.<br />

Wenn man die Fülle der Tätigkeiten, die von <strong>Schulwart</strong>en erledigt werden, die eigentlich von<br />

Fachfirmen durchgeführt werden müssten, kann man ableiten, was eigentlich an Budgetmittel<br />

der Schule eingespart wird. Es gibt für alle Montage-, Reparatur- und Wartungsleistungen klare<br />

Richtsätze, die in der Regel in Stunden angegeben werden.<br />

Montage- und Reparaturleistungen im Bereich Elektrik und Elektronik<br />

Betrachten wir als erstes die Montage- und Reparaturleistungen im Bereich Elektrik und<br />

Elektronik. Korrekterweise müssten all diese Aufgeben von Fachfirmen gemacht werden.<br />

In der Tabelle sind die häufigsten Tätigkeiten aufgelistet sowie die durchschnittliche<br />

Gesamtstundenanzahl pro <strong>Schulwart</strong> in diesem Fachbereich und weiters die Richtsätze für eine<br />

Elektrikerstunde sowie die dazugehörige Wegzeit. Die Angaben über die Kosten einer<br />

Elektrikerstunde sowie dieWegzeit stammen aus einer Erhebung der Arbeiterkammer.<br />

Montage von Steckdosen<br />

Montage von Beamern<br />

Verlegung von Kabeln<br />

Licht- Tontechnik<br />

Tätigkeit h h/Satz WZ Summe<br />

Reparaturarbeiten an Elektrogeräten 16 52,00 18,00 1.120,00<br />

Gerade Tätigkeiten im Bereich der Elektrik bergen ein gewisses Risiko, das in Wahrheit jeder<br />

<strong>Schulwart</strong> trägt, denn in der Regel gibt es keine Weisung für die Tätigkeit sondern lediglich eine<br />

Bitte in Form einer Aufforderung. Zu den Stundensätzen muss man genau genommen jedes<br />

Mal auch noch die Kosten für die Wegzeit hinzurechnen, weil es sich bei den Tätigkeiten jeweils<br />

um Einzelreparatur bzw. Montagetätigkeit handelt.<br />

Montage- und Reparaturleistungen im Bereich Metallarbeiten<br />

Wie bereits in der vorigen Tabelle wird auch hier eine durchschnittliche Gesamtstundenanzahl<br />

angegeben. Quelle für die Kostenaufstellungen sind Erhebungen der Arbeiterkammer,<br />

Tarifbestimmungen für Sachverständige sowie Innungen.<br />

Schlösser auswechseln<br />

Tätigkeit h h/Satz WZ Summe<br />

Reparaturarbeiten an Metallschränken/-türen<br />

Schweißarbeiten 3 48,00 18,00 198,00<br />

Im Vergleich zu Tätigkeiten im Bereich der Elektrik ist das Risiko bei sogenannten<br />

Schlosserarbeiten mit Ausnahmen von Schweißarbeiten relativ gering. Dennoch bleibt


festzustellen, dass diese Tätigkeiten nicht unbedingt von jedermann durchgeführt werden<br />

können.<br />

Montage- und Reparaturleistungen im BereichTischlerarbeiten<br />

Bei der Erhebung für die durchschnittliche Stundenanzahl für Tischlerarbeiten zeigt sich<br />

folgendes Bild.<br />

Anfertigung von Möbeln<br />

Anpassung von Möbeln<br />

Reparatur von Möbeln<br />

Tätigkeit h h/Satz WZ Summe<br />

Reparatur von Holzböden 12 48,00 18,00 792,00<br />

Bei den Tischlerarbeiten sind ebenfalls nur die häufigsten Tätigkeiten aufgelistet. Dadurch dass<br />

eine relativ große Anzahl von Tischlern als <strong>Schulwart</strong>e tätig sind, ist die Palette der Arbeiten<br />

gerade in diesemBereich besonders hoch.<br />

Montage- und Reparaturleistungen im Bereich Maler- und Maurerarbeiten<br />

Bei den folgenden aufgelisteten Tätigkeiten sind speziell die Malerarbeiten die absolut<br />

häufigsten. Im Durchschnitt werden pro Jahr ca. 5Klassen von einem <strong>Schulwart</strong> ausgemalt. Die<br />

Notwendigkeit des Ausmalens ergibt sich aus dem unsachgemäßen Umgang der Schüler.<br />

Wände werden verschmutzt durch Fußabdrücke, Filzstifte und andere Schreibgeräte. Durch<br />

Werfen von Gegenständen werden Wände angeschlagen und verschmutzt. Man muss davon<br />

ausgehen, dass ein jeder <strong>Schulwart</strong> pro Jahr ca. 1.000 m² an Fläche ausmalen muss. Obwohl<br />

dies eine qualifizierte handwerkliche Tätigkeit ist, wird sie in der Regel von den <strong>Schulwart</strong>en<br />

erledigt. Die übrigen aufgelisteten Aufgaben fallen in einem wesentlich geringeren Ausmaß an.<br />

Ausmalen von Klassenzimmern<br />

Tätigkeit h h/Satz WZ Summe<br />

Verfliesen von Räumen (Nasszellenbereich)<br />

Ausbesserungsarbeiten (Malen)<br />

Austausch von Fliesen<br />

Kleinschäden: Mauerwerk<br />

Jalousien<br />

Fenster<br />

Dach<br />

Eingangsbereich (Türen) 25 45,00 1.180,00<br />

Bei Malertätigkeiten wird die Wegzeit in einem geringen Ausmaß gerechnet, da es sich dabei<br />

großteils um Ganztagesarbeiten handelt.


Montage- und Reparaturleistungen im Bereich Gas-, Wasser- und<br />

Heizungsinstallationen<br />

Einen relativ großen Anteil an Arbeitsstunden finden wir auch bei den Installationsarbeiten.<br />

Vielfach werden durch Unachtsamkeit teilweise auch durch Boshaftigkeit seitens der Schüler<br />

Sanitäranlagen beschädigt. Diese Beschädigungen beginnen in leichteren Fällen mit<br />

mutwilligen Verstopfungen und enden bei groben Beschädigungen von Spülkästen und<br />

Spülbecken und Toilettenanlagen. Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat bei 58 Betrieben die<br />

Richtsätze erhoben und einen Durchschnittswert von €53,16 pro Stunde bzw. €17,26 für die<br />

Wegzeit angegeben.<br />

Austausch von Armaturen<br />

Austausch von Dichtungen<br />

Behebung von Verstopfungen<br />

Reparaturleistungen an Spülkästen<br />

Tätigkeit h h/Satz WZ Summe<br />

Tausch von Spülbecken und Toiletten 16 53,16 17,26 1.130,00<br />

Arbeitsleistungen im Bereich Gärtner- und Außenarbeiten<br />

In jeder Schule, die über Außenanlagen verfügt, werden die Außenarbeiten bzw. die<br />

Gärtnerarbeiten ausschließlich vom <strong>Schulwart</strong>epersonal durchgeführt. Laut Auskunft vom<br />

Sachverständigenverband gehört speziell Baum- und Strauchschnitt zu fachlich<br />

hochqualifizierten Gärtnerarbeiten. Es gibt gewisse Sträucher und Bäume, für die kein<br />

spezielles Fachwissen notwendig ist, aber gerade bei bestimmte Ziersträuchern kann auch<br />

größerer Schaden angerichtet werden.<br />

Strauch-/Baumschnitt<br />

Tätigkeit h h/Satz WZ Summe<br />

Betreuung von Biotopen/Gartenbeeten<br />

Vertikutieren<br />

Instandsetzungsarbeitenan Sportanlagen 15 47,50 760,00<br />

Wie auch bei Malerarbeiten kann bei Gärtnerarbeiten Wegzeit nur in geringem Ausmaß<br />

gerechnet werden, da auch hier Ganztags- bzw. Halbtagstätigkeiten notwendig sind.<br />

Reparaturleistungen im Bereich Maschinen- und Werkzeugbetreuung<br />

Bei den Reparaturleistungen an Maschinen und Werkzeugen ist ein gewisses Maß an<br />

Mechanikerkenntnissen erforderlich. Dennoch ist ein großer Teil der <strong>Schulwart</strong>e in der Lage<br />

diese Tätigkeiten durchzuführen. Dazu gehören der Ein- und Ausbau von Mähwerken bei<br />

Rasentraktoren, Kleinreparaturen an Motoren, an der Hydraulik und anderen Geräten, die im<br />

Schulgelände zur Anwendung kommen, wie z.B. Schneefräsen.


Tätigkeit h h/Satz WZ Summe<br />

Außenbereich (Mäher, Traktoren, usw.)<br />

Innenbereich (Reinigungsautomaten, usw.)<br />

Werkzeuge (Schaufeln, usw.) 4 56,00 280,00<br />

Wegzeit wird in der Regel bei Mechanikerstunden nicht gerechnet, da die Maschinen in die<br />

Werkstätten gebracht werden müssen, wenn das <strong>Schulwart</strong>epersonal vor Ort die<br />

Reparaturarbeiten nicht durchführen kann.<br />

Prüf- und Kontrolltätigkeiten inklusive Vorwarnpflicht<br />

Neben Reparatur und Montageleistungen gibt es noch so genannte Prüf- und Kontrolltätigkeiten<br />

inklusive Vorwarnpflicht.<br />

Ein besonders heikler Bereich ist die Prüfung und Kontrolle der Festigkeit von Schultafeln.<br />

Besonders durch die Tatsache, dass in Salzburg eine Schülerin durch eine umstürzende Tafel<br />

zu Tode gekommen ist, hat diese Festigkeitskontrolle an Bedeutung zugenommen. Die<br />

Haftungsfrage liegt im Grunde immer bei dem der diese Kontrolle durchführt. Man darf natürlich<br />

nicht immer den schlimmsten Fall annehmen, aber es würde schon reichen wenn durch eine<br />

umstürzende Tafel eine geringfügige Verletzung ausgelöst wird oder ein Sachschaden<br />

entstehen würde, etwa an einemPC eines Schülers usw.<br />

Diese Prüfung ist jährlich durchzuführen. Es gibt eine Firma, die nicht nur spezialisiert ist auf<br />

den Vertrieb und die Herstellung von Schultafeln jeglicher Art, sondern auch für den Service<br />

von Schultafeln. Die Kosten sind allerdings nicht gering. Die Kontrolle der Festigkeit der<br />

Schultafeln einer Klasse (ohne Reparaturanteil bei etwaigen Mängeln) kostet pro Klasse inkl.<br />

Mehrwertsteuer €37,80. Bei einer Durchschnittszahl von ca. 40 Klassen pro Schule (inkl. der<br />

Funktionsräume) würde das einen Kostenfaktor von ca. €1.500,-- ausmachen. Nun haben wir<br />

aber nichteine Schule sondern 540 Bundesschulen.<br />

Mehr als 80 %aller <strong>Schulwart</strong>e gibt an, aus Ersparnisgründen für die Schule diese Kontrolle<br />

selbst durchzuführen. Das würde hochgerechnet bedeuten:<br />

Gesamtersparnis: ca.€576.000,--<br />

Dieser Betrag ergibt sich allein aus der Festigkeitskontrolle der Schultafeln wobei die<br />

<strong>Schulwart</strong>e das Risiko eingehen, dass sie bei etwaigen Fehlern haften.<br />

Weitere Prüf- und Kontrolltätigkeiten an den baulichen Anlagen, Turnsälen sowie die<br />

Funktionskontrollen und Prüftätigkeiten an elektrischen Anlagen, Liftanlagen bzw.<br />

Außenanlagen werden zumeist vom <strong>Schulwart</strong>epersonal erledigt, weil Schulen vielfach<br />

vermeiden für alle diese ArbeitenWartungsverträge abzuschließen.<br />

Grundsätzlich kann man dafür von einer Einsparungshöhe von ca. € 300,00 pro Schule<br />

ausgehen.


Abfallwirtschaft<br />

In der Regel werden von den <strong>Schulwart</strong>en 2x pro Jahr Problemabfälle beseitigt. Darunter fallen<br />

Leuchtstoffröhren, Monitore, Hardware, Drucker, Chemieabfälle und Splitt. Diese Form der<br />

Abfallbeseitigung kann man durchaus in den Arbeitsbereich von <strong>Schulwart</strong>en ansiedeln. Nicht<br />

jedoch die Beseitigung von Grünschnitt und Laubabfall. Dafür werden Gebühren verlangt. Bei<br />

einem Kostenfaktor von durchschnittlich €7,50/m³ bei Abholung kommt es pro Schule zu einer<br />

Ersparnis von ca. €20,00, da der Transport in nahezu allen Fällen vom <strong>Schulwart</strong> gemacht<br />

wird.<br />

Besorgungen mit <strong>Schulwart</strong>eigenem PKW<br />

Von den <strong>Schulwart</strong>en wird seitens der Schule erwartet, dasssie Besorgungen von Kleinmaterial<br />

bzw. notwendigen Unterlagen mit ihrem eigenen PKW machen. Weiters wird gewünscht, dass<br />

Post- bzw. Botengänge vom <strong>Schulwart</strong> aus Zeitersparnisgründen mit dem PKW erledigt<br />

werden. In der Regel werden alle diese Fahrten ohne Entgelt gemacht. Das heißt nahezu keiner<br />

der <strong>Schulwart</strong>e erhält Kilometergeld bzw. kann er Reiserechnungen dafür legen. Aus der<br />

Erhebung ergibt sich, dass pro Jahr von jedem <strong>Schulwart</strong> im Durchschnitt 400 km ohne Entgelt<br />

gefahren werden. Das entspricht nach den derzeitigen Reisegebührenrichtlinien einem Betrag<br />

von ca. €170,00/Schule.<br />

Winterdienst<br />

Ca. 40 %aller <strong>Schulwart</strong>e versieht den Winterdienst. Damit ist verbunden die Schneeräumung<br />

von Gehsteigen, Außenstufen und Parkplätzen sowie die Splitt- und Salzstreuung. Gerade der<br />

Punkt ist extrem heikel, weil die Haftungsfrage bei nichtsorgsamer Schneeräumung immer auf<br />

den <strong>Schulwart</strong> zurückfällt. Dabei ist anzumerken, dass keine Angabe existiert über<br />

ausreichende Schneeräumung. Nach gängiger Judikatur gilt, dass jeder Unfall, sofern er nicht<br />

durch schlechte Beschuhung, persönliche Unvorsichtigkeit geschehen ist, einer nicht<br />

sachgemäßen Schneeräumung angelastet wird. Wir haben in den letzten Jahren einige<br />

Beispiele von Anzeigen gegen <strong>Schulwart</strong>e inkl. Verurteilung miterleben müssen. Dennoch wird<br />

seitens der Schule immer wieder der <strong>Schulwart</strong> zu dieser Tätigkeit herangezogen, weil die<br />

Schneeräumung durch Firmen relativ teuer kommt. Bei den Kostenvoranschlägen schwanken<br />

die Jahreskosten zwischen € 4.500,00 und € 12.000,00 je nach Gebiet, da wir von<br />

unterschiedlichen Schneelagen ausgehen müssen. Wenn wir einen Betrag von durchschnittlich<br />

€6.000,00 pro Schule annehmen, ergibt dies bei 40 %der Bundesschulen einen Gesamtbetrag<br />

von €1,152 Millionen.<br />

Zusatzleistungen<br />

Die weiteren Zusatzleistungen, die unentgeltlich erledigt werden, wie Brandschutzwart,<br />

Sicherheitsbeauftragter müssten eigentlich mit einer Gebühr versehen werden entsprechend<br />

dem Zulagenkatalog im BMUKK. Das würde pro <strong>Schulwart</strong> einen Betrag von ca. € 150,00<br />

ergeben.


Gesamteinsparungen durch <strong>Schulwart</strong>leistungen, die über das<br />

Tätigkeitsprofil für leitende <strong>Schulwart</strong>e hinausgehen<br />

Betrachten wir die Einsparungen die durch <strong>Schulwart</strong>e insgesamt erreicht werden:<br />

Arbeitsbereiche<br />

Einsparungen pro<br />

<strong>Schulwart</strong><br />

Insgesamt<br />

Elektrik 1.120,00 526.400,00<br />

Metallarbeiten 198,00 93.060,00<br />

Tischlerarbeiten 792,00 372.240,00<br />

Maler-/Maurerarbeiten 1.180,00 554.600,00<br />

Installationsarbeiten(Gas,Wasser, Heizung) 1.130,00 531.100,00<br />

Gärtner- und Außenarbeiten 750,00 352.500,00<br />

Maschinenbetreuung 280,00 131.600,00<br />

Prüf- und Kontrolltätigkeiten 1.200,00 576.000,00<br />

Winterdienst 2.400,00 1.152.000,00<br />

Abfallwirtschaft 20,00 9.400,00<br />

Besorgungen mit eigenem PKW 170,00 79.900,00<br />

Zusatzleistungen 150,00 70.500,00<br />

Wartungstätigkeiten 300,00 141.000,00<br />

9.690,00 4.590.300,00<br />

Wenn immer wieder von den Kosten gesprochen wird, die die Verwaltung verursacht, wollen wir<br />

diesmal zeigen, was Verwaltung auch an Einsparungen für den Bund einbringt. Wir haben an<br />

dieser Stelle nur die Leistungen der leitenden <strong>Schulwart</strong>e herangezogen, obwohl wir zusätzlich<br />

noch eine <strong>Schulwart</strong>ehilfspersonal an den Schulen haben (angelernte Arbeiter). Auch diese<br />

bringen Leistungen ein, die dem Bund viel anGeld ersparen.<br />

Die insgesamt ca. 480 <strong>Schulwart</strong>e kosten dem Bund pro Jahr ca. € 11 Millionen. Die<br />

Gesamteinsparung, die durch <strong>Schulwart</strong>leistungen pro Jahr für den Bund erreicht wird liegt bei<br />

ca. €4,5 Millionen. Wenn man den Steuerrückfluss der <strong>Schulwart</strong>bruttogehälter miteinbezieht,<br />

so betragen die Nettokosten für <strong>Schulwart</strong>gehälter lediglich ca. €5Millionen.<br />

Wenn man allerdings die Leistungen der <strong>Schulwart</strong>e in Relation zu ihrer Einstufung stellt, muss<br />

man zwangsläufig zur Ansicht kommen, dass diese Personengruppe für hochqualifizierte<br />

Tätigkeiten lediglich als Hilfskräfte bezahlt werden. Eine adäquate Einstufung der <strong>Schulwart</strong>e<br />

würde die <strong>Schulwart</strong>gehälter insgesamt um ca. €500.000 erhöhen. Dieser Betrag wird nahezu<br />

10x(!) von den <strong>Schulwart</strong>en durch Eigenleistungen eingebracht.<br />

Aus der Erhebung muss als Forderung abgeleitet werden:<br />

1. eine dem Tätigkeitsprofil angepasste Arbeitspatzbeschreibung und<br />

2. eine dem Tätigkeitsprofil entsprechende Einstufung (A3/1-A3/2).

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