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Das Feldmann-Projekt:<br />

Eine neue Generation des Hausbaus<br />

Klug und weise plante Bauingenieur<br />

und Energieberater<br />

Rainer Feldmann den Bau seines<br />

eigenen Hauses, das zurzeit in<br />

Darmstadt-Eberstadt gebaut wird.<br />

Während der Planungsphase, in<br />

der er sich auch mit Energiespar-<br />

Fachmann Ronny Meyer austauschte,<br />

entwickelte Rainer Feldmann<br />

ein Energiespar-Baukonzept,<br />

das auf einer Nutzung bekannter<br />

und bewährter Komponenten besteht.<br />

Neu ist im Grunde nur der<br />

so genannte „Erd-Solar-Speicher”.<br />

Die Funktion: Unter dem Keller des<br />

Hauses befi ndet sich eine Wanne,<br />

die mit Schotter und einem Kies-<br />

Sandgemisch gefüllt ist. In dieser<br />

Speichermasse wurden schlangenlinienförmig<br />

mehrere hundert<br />

Meter Kunststoffl eitungen gelegt,<br />

die mit den Sonnenkollektoren auf<br />

dem Dach verbunden sind. Das<br />

durch die Sonne erwärmte Wasser<br />

wird in das Becken unter der<br />

Boden platte gepumpt, heizt dort<br />

das Sand-Kies-Schotter-Gemisch<br />

auf und kühlt dadurch herunter.<br />

Danach wird das Wasser wieder<br />

nach oben gepumpt und die Prozedur<br />

beginnt von Neuem, sodass<br />

ein Kreislauf entsteht. Eine Wärmepumpe<br />

kann den Winter über auf<br />

die Sommer-Hitze aus dem Erd-<br />

Solar-Speicher zurückgreifen.<br />

Zusätzlich nutzt diese Wärmepumpe<br />

die Erdwärme.<br />

Das Erd- und Dachgeschoss sind in<br />

Holzständerbauweise errichtet. Bei<br />

dieser Art des Bauens bringt man<br />

die Wärmedämmung gleich mit<br />

ein. Das heißt: Die mit OSB-Platten<br />

beplankten Holzständerwände<br />

sind in rechteckige Kammern<br />

unter teilt, in die man Zellulosedämmung,<br />

sprich feinst verteiltes<br />

Papier, das eine Dichte von unge -<br />

fähr 60 Kilogramm pro Quadratmeter<br />

hat, einbläst. Von außen<br />

kommt noch eine zusätzliche, dünne<br />

Wärmedämmplatte dagegen.<br />

Diese gedämmten Holzbauwände<br />

entsprechen einer massiv gemauerten<br />

Wand von 55 Zentimetern<br />

Dicke. Diese Bau- Ausführung in<br />

dieser Dimension gibt es seit gut<br />

zehn Jahren, wurde bisher jedoch<br />

nicht allzu häufi g praktiziert.<br />

Ronny Meyer nennt es „Schwellenangst“,<br />

die den Hausbauer wohl<br />

davon abhält, auf diese innovative<br />

Bauweise zu setzen. In Zeiten steigender<br />

Energiekosten und zahlreicher<br />

alternativer Baumethoden<br />

braucht die Bundesregierung nicht<br />

„ratlos“ zu sein (so stand es kürzlich<br />

im „SPIEGEL“). Ronny Meyer bemerkt<br />

dazu: „Wir als Bauexperten<br />

wissen, dass es diese Lösungen seit<br />

Jahren gibt.<br />

„Man sollte sich den Dingen öffnen,<br />

sich mit dem Thema richtig<br />

beschäftigen und bundesweit dafür<br />

werben. Wir haben ja ein gut<br />

aufgestelltes Bundespresseamt –<br />

die könnten das schaffen.“<br />

(Ingeborg Weber/Ronny Meyer)<br />

www.haeusermagazin.de HÄUSERMAGAZIN 07/08.2008 | 7

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