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Versicherungsschutz und Leistungen Retten und bergen – wir machen das! Versicherte der UKH stellen sich vor: Freiwillige Feuerwehr Pfungstadt-West „Unfall auf der Rheinstraße zwischen Pfungstadt und Pfungstadt-Hahn, ein PKW und zwei verletzte Personen“, so weit die Meldung der zentralen Leitstelle Darmstadt-Dieburg am Montagabend um 19:51 Uhr. Die Alarmierungskette funktioniert einwandfrei: Knapp fünf Minuten später sind rund 20 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Pfungstadt-West unterwegs zum Unfallort, mit dabei auch eine Handvoll jugendlicher Feuerwehrleute. Sie sollen heute Abend erste Erfahrungen sammeln, um im Ernstfall richtig zu reagieren – es handelt sich heute nicht um einen realen Unglücksfall. Die Freiwillige Feuerwehr Pfungstadt-West absolviert eine Einsatzübung und inform ist live dabei. 22 Einsatz bei Nacht und Nebel Markus Kraft ist der Erste am Unglücks- ort. Im Übungsszenario ist er der Rettungsdienst-Ansprechpartner für die ankommenden Feuerwehrkräfte. Er verschafft sich sofort einen ersten Überblick über die Unfallsituation, um den Einsatzleiter, der wenige Sekunden später eintrifft, informieren zu können. Wehrführer und Einsatzleiter Rainer Graf erkundet beim Eintreffen die Situation des PKW-Unfalls und die Lage der betroffenen Personen an einer Brücke über dem Flüsschen Modau. Parallel erfährt er vom Rettungsdienst: Eine Person sei außerhalb des PKW eingeklemmt zwischen einem Hinterreifen und der Brücke; sie müsse akut gerettet werden. Die andere Person sei noch im Fahrzeug eingeklemmt, auch hier bestehe akuter Rettungsbedarf. Die Erkundung ergibt, dass Betriebsstoffe (Benzin, Öl etc.) auslaufen, so dass Ölsperren in der Modau notwendig werden. Der Einsatzleiter gibt den Fahrzeugführern ihre Aufträge: Der eine kümmert sich mit seiner Mannschaft um die Rettung der beiden Verletzten – dargestellt von Puppen –, der andere um die Ölsperren in der Modau. Hand in Hand – jeder kennt seinen Platz Maschinist Jörg Kirschner platziert das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 einsatztaktisch so günstig, dass die Unfallstelle gut ausgeleuchtet ist, das Unfallfahrzeug mit einer Bandschlinge gesichert und die Sicherungsleinen der Helfer angebracht werden können. Gegenüber wird der Kommandowagen in Stellung gebracht, der mit seinen Scheinwerfern noch mehr Licht ins Dunkel bringt. Werner Koch, Stadtbrandinspektor, erklärt die Reihenfolge der Maßnahmen: „Zunächst wird der PKW, der knapp über dem Wasser schräg auf der Böschung liegt, gegen weiteres Abrutschen gesichert. Diese Maßnahme dient vor allem dem Eigenschutz der Retter, die den so genannten Angriffstrupp bilden. Sie leinen sich jetzt an und werden von den Kollegen zusätzlich gesichert. Die zwischen Brücke und PKW eingeklemmte Person wird sofort befreit und würde im Ernstfall dem Rettungsdienst bzw. dem Notarzt übergeben. Der Angriffstrupp verschafft sich mit Rettungsschere, Spreizer und Rettungszylindern Zugang zum Wageninneren, damit der zweite Verletzte mit Hilfe eines Rettungskorsetts befreit werden kann.“ Achtung: Betriebsstoffe in der Modau! Zu allem Überfluss gibt die Übung noch vor, dass Betriebsstoffe aus dem verunglückten Fahrzeug auslaufen. Udo Wölki von der Berufsfeuerwehr Darmstadt hat die Einsatzübung zusammen mit Markus Kraft geplant und die Unfallsituation vorbereitet. Die Aktiven wissen immer erst vor Ort, was sie tatsächlich erwartet, damit sie im Ernstfall jede noch so überraschende Anforderung meistern können. Nun sind die jungen Feuerwehrleute am Zug: Sie sollen die Ölsperre in der Modau anbringen. Sie helfen sich gegenseitig in die wasserfesten Wathosen, seilen sich an und steigen die glitschige Böschung hinunter. Dabei werden sie von erfahrenen Kollegen gesichert. Die „Nachwuchsretter“ machen ihre Sache gut: In kurzer Zeit ist die Ölsperre korrekt angebracht. Nachbesprechung In nur wenigen Minuten sind beide Verletzte gerettet und versorgt, die Modau ist mit einer Ölsperre versehen. Aber zum Ausruhen ist keine Zeit: Unmittelbar nach dem Einsatz folgt das Verlasten des Materials zurück auf die Fahrzeuge. Material und Fahrzeuge werden sofort auf Vollständigkeit und etwaige Defekte kontrolliert. Einsatzleiter Rainer Graf bespricht die Details der abgelaufenen Übung, er lobt und kritisiert auf konstruktive Weise.
Links: Wehrführer Rainer Graf, rechts daneben als Einsatzleiter Rainer Graf: „Im Ernstfall darf es keiner- lei Diskussionen geben. Also muss jeder sofort nach der Übung wissen, was richtig oder falsch war. Wir können uns keine Fehler erlauben. Von der Feuerwehr erwarten die Bürger ein abgestimmtes, ruhiges Vorgehen. Die Übungsbesprechung vor Ort dient dem optimalen Ablauf im Ernstfall.“ Bis Ende Oktober findet übrigens jeden zweiten Montag eine praktische Übung statt. In den kommenden Monaten folgt dann Unterricht zu Themen wie Verhalten bei besonderen Einsatzlagen, Erste-Hilfe- Schulungen und natürlich Unfallverhütung. Historie Die Freiwillige Feuerwehr Pfungstadt- West ist eine der jüngsten Feuerwehren Deutschlands. Sie wurde erst im Jahr Der Verletzte wird mit Hilfe eines Rettungskorsetts aus dem Unfallwagen befreit. Versicherungsschutz und Leistungen Der Unfallwagen im Licht der Scheinwerfer 2006 gegründet: Die vorher eigenständigen Stadtteilfeuerwehren Eich, Hahn und Eschollbrücken sprachen sich dafür aus, alte Strukturen aufzubrechen, den Bau > Einsatzbesprechung vor der Übung Der Nachwuchs bringt Ölsperren im Flüsschen Modau an. 23
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