10CEWKOw6AIBAFTwR5jwVW3ZJPRYxR4_2PIrGxmGImM4Ylj4_S9rudRiAmRwQu2XQVr6CRIn76rAwgNqpAombaf7tS3QV04AH9UfsLM8JLFF0AAAA= 10CAsNsjY0MDAx1TU0MDK0MAMAV9k-Wg8AAAA=
FOTOS: PD Z: Will Piaget mit der sportlichen «Polo FortyFive» jüngere Käufer anlocken? Philippe Léopold-Metzger: Ja, und das ist ein sehr attraktiver Markt. Wobei zu sagen ist, dass wir uns im Preis nicht an ein jüngeres Publikum angepasst haben. Wir sind nach wie vor eine Marke, die Produkte im gehobenen Preissegment anbietet. Die Automatik-Version startet bei einem Preis von 13 000 Franken. Aber die Kundschaft für «haute horlogerie» ist in den letzten Jahren tatsächlich immer jünger geworden. Ich bin seit 30 Jahren in dieser Sparte tätig, und hätten Sie mich vor 30 Jahren gefragt, welches die Hauptkundschaft sei, hätte ich gesagt, Männer und Frauen zwischen 45 und 65 Jahren. Heute dagegen glaube ich, dass vielerorts das Alter der Hauptkundschaft bei 35 bis 50 Jahren liegt. Um dieser Kundschaft gerecht zu werden, braucht es ein sportives Angebot, das gleichzeitig auch elegant ist. Sehen Sie in diesem Markt auch weiterhin Wachstumspotenzial? Ja. Wenn ich in der Krisenzeit herumgefragt habe, welche Märkte am besten bestehen, dann war das vor allem derjenige der Männeruhr. Und unter den Luxus-Männeruhren sind es die sportlichen Modelle. Passt die sportliche «Polo FortyFive» denn überhaupt zu Piaget? Der Name «Polo» existierte ja schon vorher, die Uhr war 1979 so getauft worden, weil sie etwas sportlicher, etwas mehr «casual» war als der Rest des Sortiments. Und diesen Gedanken verfolgen wir mit der «FortyFive» weiter. Es ist die einzige Uhr in unserem Sortiment, die nicht aus Gold ist. Sie ist aber nicht in erster Linie sportiv, sondern elegant – genau wie das Polo. Piaget besetzt mit seinen Uhren eine relativ kleine Nische, und es war uns deshalb wichtig, einen Nischensport zu finden. Wir sehen uns nicht im Rennsport oder im Fussball. HINTERGRUND Fortsetzung von S. 25▼ tadellos ihren Dienst verrichtet hätten. Doch egal, ob am Arm oder im Rucksack, die Uhr war da (und zumindest von Tenzing Norgay existieren Fotos, auf denen er eine Rolex trägt), und der Hersteller hatte wieder eine Gelegenheit, zu verkünden, dass seine Uhr wirklich jede Beanspruchung aushalte. Sieben Jahre später tauchte Jaques Piccard mit der «Trieste» in den Marianengraben (sein Tauchrekord ist bis heute ungeschlagen). Aussen an der Tauchkapsel war eine Rolex angebracht, die – wie könnte es anders sein – auch in fast 11 000 Metern Tiefe tadellos funktionierte. 1969 glänzte dann Omega mit einer neuen Rekordmarke. Ihre «Speedmaster Professional» war – am Handgelenk von Buzz Aldrin – die erste Uhr auf dem Mond und ist bis heute die erste Wahl der Astronauten bei Missionen im All. <strong>UHREN</strong> WAREN WEIT OBEN UND WEIT UNTEN Natürlich waren auch diese Träger berühmt, natürlich ver kaufte man auch hier Uhren mit klingenden Namen. Genau wie bei den Uhren all der Flieger und Rennfahrer, die in jenen Jahren neue Rekorde aufstellten, zählte auch bei den oben erwähnten der Name jener, die den Zeitmesser getragen hatten, als Verkaufsargument. Aber eben nicht nur. Während damals die Faszination genau darin lag, dass ein kleines, schlichtes Wunderwerk aus Stahl allen Belastungen standhielt, werden heute die Gehäuse immer grösser und dicker, wird die Uhr immer protziger und futuristischer – während sich an dem, was sie zu leisten vermag, kaum etwas geändert hat. Natürlich kann man mit einer dieser bulligen neuen Sportuhren locker den Mount Everest besteigen – aber warum so einen Klotz am Handgelenk tragen, wenn eine simple, dünne und unprätentiöse Rolex-«Explorer» die gleiche Leistung erbringt? Die Entwicklung der Uhr als robuster Zeitmesser, der auch den abenteuerlichsten Ansprüchen gerecht wird, ist längst an ihrem Ende angelangt. Uhren waren weit oben und weit unten, und jedes solide Gehäuse übersteht heute locker einen Marathon oder das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Kein Wunder also, dass die Hersteller den Fokus nach aussen verschieben. Wo Funktion und Leistung kein Verkaufsargument mehr sind, muss eine Uhr zumindest in Grösse und Form den Anschein machen, als sei ihr Träger ein Abenteurer. Und es scheint so, als gehe diese Rechnung auf, denn die sportliche Herrenuhr, so Philippe Léopold-Metzger, hat die Krise so gut gemeistert wie kaum ein anderes Marktsegment. Bleibt noch eines zu klären: Kann man mit einer Piaget-«Polo FortyFive» auch tatsächlich Polo spielen? Man kann. Ob es bequem ist, ist eine andere Frage. Katharina Blansjaar «Elegant wie das Polo» Piaget-CEO Philippe Léopold-Metzger will mit der «Polo FortyFive» neue Märkte erobern Weil dort zu viel Konkurrenz herrscht? Ja, weil sich dort schon zu viele andere Marken tummeln. Kann man mit der «FortyFive» denn auch tatsächlich Polo spielen? Ich weiss nicht, ob Marcos Heguy, unser Markenbotschafter, tatsächlich mit der Uhr spielt. Aber es gibt Spieler in unserem Team, die während des Matchs die Uhr tragen. Wir haben die Uhr aber nicht aus dem Blickwinkel der Performance entwickelt. Polo ist ja auch kein Bereich der extremen Performance. Interview: Katharina Blansjaar Abenteurer Oben: Die gesamte Everest- Mission um Sir Edmund Hillary, die 1953 erstmals den höchsten Gipfel der Erde erreichte, wurde mit Rolex- Uhren ausgestattet. Unten: Philippe Léopold- Metzger, CEO von Piaget, und die 2009 zum 30. Geburtstag des Polo-Modells neu eingeführte Polo FortyFive. «z – die schönen seiten» ausgabe 2/10 27
- Seite 1 und 2: DIE SCHÖNEN SEITEN AUSGABE MÄRZ 2
- Seite 3 und 4: FOTOS: DAN CERMAK, MARCUS GAAB, PD
- Seite 5 und 6: 10CD2LOw6AIBAFTwR5j11-UiJWxEKNJzDW3
- Seite 7 und 8: Die handgefertigten Belgian Shoes s
- Seite 9 und 10: Inspiriert von der Vielfalt der tro
- Seite 11 und 12: FOTOS: PD Sie werden auch «Sofas m
- Seite 13 und 14: hermes.com 10CEXLMQ6AIBAEwBdx2eXAA6
- Seite 15 und 16: T H E A R T O F F U S I O N Hublot
- Seite 17 und 18: FOTOS: AXEL M. MOSLER / VISUM / FOT
- Seite 19 und 20: REPORTAGE Mr. Gübelin Über 50 Jah
- Seite 21 und 22: Andalusien im Herzen Jean Reno wurd
- Seite 23 und 24: 1 «z - die schönen seiten» ausga
- Seite 25: HINTERGRUND . . 1 . . Go Sportliche
- Seite 29 und 30: sinnung te und bewährte Klassiker,
- Seite 31 und 32: 10CEXKIQ6AMBAEwBf1sttrj5aTUFSDAMILC
- Seite 33 und 34: UHREN Den Dreh raus Die Schweizer H
- Seite 35 und 36: UHREN Die Fakten zum Geschäftsjahr
- Seite 37 und 38: Fortsetzung von S. 35▼ der Richem
- Seite 39 und 40: Flach und fein V. l. n. r: Die «Al
- Seite 41 und 42: n Leute MYRIAM ZUMBÜHL, 33, RADIO-
- Seite 43 und 44: FABRICE AEBERHARD, 30, DESIGNER Uhr
- Seite 45 und 46: THOMAS RUTISHAUSER, 28, ARCHITEKT U
- Seite 47 und 48: SCHMUCK Schmucke Stücke Das Schwei
- Seite 49 und 50: PORTRÄT Radikale Formen, dreiste P
- Seite 51 und 52: PORTRÄT «Meine Uhren lügen nicht
- Seite 53 und 54: FÜR MÄNNER, DIE AUCH IN IHR AUSSE
- Seite 55 und 56: VOR IHNEN STEHT DIE ZUKUNFT. DER NE
- Seite 57 und 58: 9 FOTOS: PD 5 1 «Wie sehne ich mic
- Seite 59 und 60: Entdecken Sie ein Land, das schon s