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Die Mode als Spiegel des Wertewandels der Gesellschaft - am ...

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<strong>Die</strong> <strong>Mode</strong> <strong>als</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>des</strong> <strong>Wertewandels</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> -<br />

<strong>am</strong> Beispiel <strong>der</strong> Französischen Revolution


<strong>Die</strong> <strong>Mode</strong> <strong>als</strong> Zeitzeugnis 6<br />

<strong>Die</strong> Ausgangssituation - Das Rokoko 7<br />

Einflüsse aus England -<br />

<strong>Die</strong> Entfaltung <strong>der</strong> Kultur <strong>des</strong> Rokoko gipfelt in seinem Untergang 10<br />

<strong>Die</strong> Lage spitzt sich zu 11<br />

<strong>Die</strong> französische Revolution - Politische Hintergründe 12<br />

Abschaffung <strong>der</strong> Stan<strong>des</strong>trachten 13<br />

Politische Gruppierungen 16<br />

<strong>Die</strong> Einführung einer neuen einheitlichen <strong>Mode</strong> 17<br />

Das Chemisenkleid - die <strong>Mode</strong> <strong>der</strong> französischen Revolution 20<br />

Napoleon und die Blüte <strong>des</strong> Empire 21<br />

Ähnliche Tendenzen in <strong>der</strong> heutigen <strong>Gesellschaft</strong> -<br />

ein Marineunterhemd macht Karriere <strong>als</strong> Bürgerschreck 23<br />

Literaturverzeichnis 25<br />

Abbildungsverzeichnis 25<br />

Abbildungsnachweis 26<br />

<strong>Die</strong> <strong>Mode</strong> <strong>als</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>des</strong> <strong>Wertewandels</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> -<br />

<strong>am</strong> Beispiel <strong>der</strong> Französischen Revolution<br />

Arbeit im Fach <strong>Mode</strong>theorie<br />

betreuende Dozentin: Kathrin Hegedüsch<br />

Inhalte und Layout: Julia Mittermeier<br />

<strong>Mode</strong><strong>des</strong>ign, 3. Studienjahr, 2009/10


„<strong>Mode</strong> (von franz.: mode; aus dem lat.: modus; Art) bezeichnet die, in einem<br />

bestimmten Zeitraum und einer bestimmten Gruppe von Menschen<br />

<strong>als</strong> zeitgemäß geltende Art, bestimmte Dinge zu tun, zu benutzen o<strong>der</strong> anzuschaffen.<br />

<strong>Die</strong>se Art wird im Laufe <strong>der</strong> Zeit infolge gesellschaftlicher Prozesse<br />

immer wie<strong>der</strong> revidiert. Sie unterliegt zyklischem W andel.“<br />

„Soziologisch betrachtet drückt <strong>Mode</strong> die Normierung gesellschaftlicher Beziehungen,<br />

die Zuordnung von Individuen zu bestimmten Gruppen <strong>der</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> und die Anpassung in einen bestimmten Zeitabschnitt aus,<br />

sowie den stetigen Wandel, die Revolutionierung dieser Norm, die stetige<br />

Infragestellung und die stetige Auflösung bestehen<strong>der</strong> Normen.“<br />

„<strong>Mode</strong>n werden vom jeweils aktuell herrschenden Zeitgeist ausgelöst und bestimmt.<br />

Sie entsprechen dem Zeitgeist, sie spiegeln ihn wi<strong>der</strong>, aber sie sind nicht<br />

mit ihm gleichzusetzen. Während <strong>der</strong> Zeitgeschmack die Ges<strong>am</strong>theit <strong>der</strong> kollektiven<br />

Geschmacksurteile (und <strong>der</strong> Zeitgeist die Ges<strong>am</strong>theit <strong>der</strong> kollektiven<br />

Urteile jeglicher Art) bezeichnet, stellt die <strong>Mode</strong> die Ges<strong>am</strong>theit an ästhetischen<br />

Äußerungen und Verhaltensweisen dar, die diesem Zeitgeist gerecht werden.“ 1<br />

1 frei nach http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Mode</strong>


<strong>Die</strong> <strong>Mode</strong> <strong>als</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong>des</strong> <strong>Wertewandels</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> -<br />

<strong>am</strong> Beispiel <strong>der</strong> Französischen Revolution<br />

<strong>Die</strong> <strong>Mode</strong> <strong>als</strong> Zeitzeugnis<br />

Entgegen <strong>der</strong> landläufigen Meinung, die <strong>Mode</strong> sei oberflächlich, stellt man, taucht<br />

man tiefer in diese Welt ein, schnell fest, dass die <strong>Mode</strong> zwar auf <strong>der</strong> Oberfläche<br />

arbeitet, das Prädikat oberflächlich aber keineswegs verdient. Vielleicht wird ihr<br />

dieses aufgrund ihrer schnelllebigen Art zugewiesen, weil sie schon vor allen an<strong>der</strong>en<br />

Künsten, wie zum Beispiel <strong>der</strong> bildenden Kunst o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Architektur, auf das aktuelle<br />

Zeitgeschehen und den Zeitgeist reagiert. Noch bevor ein neues Bewusstsein richtig<br />

in den Köpfen <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> verankert ist, kann man schon <strong>am</strong> <strong>Mode</strong>wandel neue<br />

Denkmuster ablesen. <strong>Die</strong> <strong>Mode</strong> war von Anfang an ein <strong>Spiegel</strong> <strong>der</strong> Seele <strong>der</strong> Menschheit,<br />

ja sie entstand aus dem Bedürfnis <strong>des</strong> Einzelnen sich auszudrücken, stärker <strong>als</strong><br />

es mit <strong>der</strong> bloßen Mimik und Gestik möglich ist. Mit ihr werden Zugehörigkeit, die<br />

Annahme o<strong>der</strong> die Ablehnung bestimmter Werte und Lebensweisen ausgedrückt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Mode</strong> hat sich so in unserer <strong>Gesellschaft</strong> etabliert, sie ist so alltäglich geworden,<br />

dass sie dann <strong>am</strong> meisten auffällt, wenn sie nicht vorhanden ist. <strong>Die</strong> Bandbreite ihrer<br />

Ausdrucksmöglichkeiten ist mittlerweile so groß, dass ihre Wirkung oft von subtilen<br />

Kleinigkeiten abhängt.<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Mode</strong> <strong>als</strong> Ausdruck eines vorherrschenden Zeitgeistes und <strong>als</strong><br />

bewusst angewendetes Mittel zur Verbreitung neuen Gedankengutes fasziniert mich.<br />

Im Folgenden will ich auf die <strong>Mode</strong> vor, während und nach <strong>der</strong> französischen Revolution<br />

eingehen. <strong>Die</strong> Wirren und revolutionären Umstürze dieser Zeit zeigen besser<br />

<strong>als</strong> je<strong>des</strong> an<strong>der</strong>e Beispiel <strong>der</strong> Geschichte die Reaktionsschnelligkeit, Aktivität und<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Mode</strong> <strong>als</strong> Zeitzeugnis. Innerhalb kürzester Zeit etablieren sich im<br />

Zeitgeschmack <strong>des</strong> 18. und 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts zuerst die ausladenden Formen und aufwändig<br />

verzierten Flächen <strong>des</strong> Barock, schließlich die schmalen, einfachen Chemisenklei<strong>der</strong><br />

und wie<strong>der</strong> wird mit dem Rückfall in die Monarchie das einfache, nach einem<br />

antiken Vorbild entstandene Chemisenkleid zum prunkvollen Galakleid <strong>des</strong> Empire.<br />

6


<strong>Die</strong> Ausgangssituation - Das Rokoko<br />

Das Rokoko ist eine anmutigere und gefälligere Spätform <strong>des</strong> Barocks. Seine <strong>Gesellschaft</strong><br />

zeichnet sich durch ihr Streben nach größtem Vergnügen und höchster Kunstfertigkeit<br />

aus. Man kann sie <strong>als</strong> eine Spaßgesellschaft bezeichnen, „Leichtsinn“ galt<br />

<strong>als</strong> Tugend. <strong>Die</strong> Kleidung, wie auch das Leben <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>des</strong> Rokoko zeichnete<br />

sich durch eine gewollte Künstlichkeit aus, die eine Verformung <strong>des</strong> Körpers und das<br />

Anbringen von allerlei Gestellen <strong>am</strong> Körper nach sich zog. Als Dekorationsstil benötigte<br />

das Rokoko große Flächen um wertvolle und reich verzierte Stoffe „auszustellen”,<br />

woraus die Übergröße <strong>der</strong> Röcke resultierte.<br />

<strong>Die</strong> künstliche Verformung <strong>des</strong> Körpers begann schon in <strong>der</strong> Kindheit. Bereits junge<br />

Mädchen trugen Korsette, die die Taille einschnürten. <strong>Die</strong>se Deformierung wurde in<br />

gesundheitsschädigendem Maße betrieben. Gräfin Franziska Krasinska berichtet zum<br />

Beispiel ihre Taille würde den Umfang einer halben Elle (ca. 30 cm) nicht überschreiten.<br />

1 Zum Vergleich: Der Taillenumfang einer Größe 36 beträgt heutzutage 66 cm. 2<br />

<strong>Die</strong> Verformung <strong>des</strong> Körpers erfüllte nicht nur ästhetische Ansprüche, das Korsett galt<br />

auch <strong>als</strong> Tugendwächter <strong>der</strong> Frau, indem es den Körper zähmt und die Sitten festigt.<br />

Es wurde <strong>als</strong> „Vormund <strong>des</strong> Körpers“ 3 bezeichnet.<br />

Im Kontrast zu den extrem schmalen Taillen waren die Röcke <strong>des</strong> Rokoko weit ausladend<br />

und wurden durch an <strong>der</strong> Hüfte angebrachte und flach gedrückte Reifröcke o<strong>der</strong><br />

Considérations-Gerüste (Abb. 3) gestützt. 4 So in Form gebracht hatte ein Galakleid<br />

eine Saumweite von bis zu 7 Ellen. Das bedeutet, dass eine D<strong>am</strong>e in einem solchen<br />

Kleid ca. 2 Meter breit war. <strong>Die</strong> dadurch entstandenen Unbequemlichkeiten kann<br />

man sich leicht vorstellen. So musste ein Mann, <strong>der</strong> eine D<strong>am</strong>e in solch einer „Robe à<br />

la française“ führte, stets einen Schritt vor o<strong>der</strong> hinter ihr gehen. <strong>Die</strong>selbe konnte nur<br />

seitwärts durch Türen treten und bei Tisch brauchte sie dreimal so viel Platz wie zuvor.<br />

Ein ebenso großer Aufwand wurde mit den Frisuren betrieben, die aufwändig gearbeitet<br />

unermesslich hoch wuchsen, so dass das Kinn einer normal großen Frau oft in <strong>der</strong><br />

Mitte ihres Körpers zu finden war.<br />

Das beträchtliche Gewicht <strong>der</strong> Klei<strong>der</strong> und die Steifheit <strong>des</strong> Stützwerks prägten,<br />

zusätzlich zur Deformierung <strong>des</strong> Körpers, Haltung und Gestik. Hier vor<br />

allem ist die oberste Prämisse <strong>des</strong> Barock zu erkennen, Wi<strong>der</strong>natürlichkeit anstelle<br />

von Natürlichkeit. Kunstfertigkeit und Schönheit zeichneten sich immer<br />

durch den Sieg über den Körper und über die Natur aus. Ähnlich wie<br />

bei den französischen Gartenanlagen dieser Zeit wurde auch <strong>der</strong> menschliche<br />

Körper den ästhetischen Ansprüchen <strong>der</strong> Zeit gemäß geformt.<br />

Abb. 1: „Robe à la française“<br />

1 Von Boehn, Max: <strong>Die</strong> <strong>Mode</strong>, Eine Kulturgeschichte vom Barock bis zum Jugendstil. München, 5. Aufl.<br />

1996 (1976), S. 43<br />

2 Größentabellen <strong>des</strong> DOB-Verban<strong>des</strong> Köln, 1983<br />

3 Stadtmuseum München, Son<strong>der</strong>ausstellung <strong>Mode</strong> sprengt Mie<strong>der</strong> - Silhouettenwechsel , 2010<br />

4 Von Boehn, Max: <strong>Die</strong> <strong>Mode</strong>, Eine Kulturgeschichte vom Barock bis zum Jugendstil. München, 5. Aufl.<br />

1996 (1976), S. 42 Abb. 2: Joseph von Goez: „Verschönerungskünste“ Abb. 3: Deutsche Karikatur, 1775-1781<br />

7 8


Abb. 4: Das „petit Trianon“ heute<br />

Abb. 5 u. 6: Marie Antoinette in <strong>der</strong> „Chemise à la reine“ (links), bzw. in <strong>der</strong> „Robe à la française“ (rechts)<br />

Der übertriebene Luxus diente dem Hauptziel <strong>des</strong> Rokoko, dazu zu <strong>am</strong>üsieren. Immer<br />

wie<strong>der</strong> mussten neue und noch kostspieligere Amüsements erfunden werden, um <strong>der</strong><br />

ansonsten unbeschäftigten <strong>Gesellschaft</strong>, die sich bewusst o<strong>der</strong> aus Gedankenlosigkeit<br />

von je<strong>der</strong> Realität abschottet, einen Tagesinhalt zu geben. Wie Marie Antoinette<br />

selbst einmal zu dem österreichischen Berater Mercy sagt: „Ich habe Angst mich zu<br />

langweilen.” 5<br />

<strong>Die</strong>ser Satz ist bezeichnend für die ges<strong>am</strong>te Epoche <strong>des</strong> Rokoko.<br />

Aber nicht nur die Angst sich zu langweilen, son<strong>der</strong>n auch die Scheu vor Anstrengung<br />

ist auf dem Hof weit verbreitet. Durch die hohe Geburt und die frühe Heirat an allen<br />

Luxus gewöhnt, glaubt keiner, <strong>am</strong> allerwenigsten Marie Antoinette daran, dass man<br />

etwas tun muss, um eine so privilegierte Stellung zu behalten.<br />

Durch seine Wirklichkeitsferne, das bewusste Ausblenden <strong>der</strong> Welt außerhalb<br />

<strong>des</strong> Hofes, und durch seine Weigerung sich mit Fragen zu beschäftigen,<br />

die über die künstlich geschaffenen Welt <strong>des</strong> Hofes hinausgehen, schafft es <strong>der</strong><br />

Rokoko sich nach und nach selbst zu entkräften, er schaufelt wörtlich gesprochen<br />

das Grab <strong>des</strong> über Jahrhun<strong>der</strong>te aufgebauten Herschaftsimperiums und beschwört<br />

somit den Zus<strong>am</strong>mensturz <strong>des</strong> ges<strong>am</strong>ten <strong>Gesellschaft</strong>sgefüges herauf.<br />

Einflüsse aus England - <strong>Die</strong> Entfaltung <strong>der</strong> Kultur <strong>des</strong> Rokoko gipfelt in<br />

seinem Untergang<br />

Einflüsse aus England - eine Zeit lang brach ein richtiggehen<strong>der</strong> Anglizismus in<br />

Frankreich aus - brachten <strong>der</strong> französischen Hofbekleidung neben dem französischen<br />

Galakleid, <strong>der</strong> „Robe à la française“, mit <strong>der</strong> „Robe à l‘anglaise“, eine zunehmend funktionellere<br />

<strong>Mode</strong>. <strong>Die</strong> Ausgrabungen <strong>am</strong> Herkulaneum 1738 brachten ein zunehmen<strong>des</strong><br />

Interesse an antiker Lebensart und bald liegt auch schon die Aufklärung mit Rousseaus<br />

„Zurück zur Natur” in <strong>der</strong> Luft. Marie Antoinette <strong>als</strong> die <strong>Mode</strong>ikone ihrer Zeit nimmt<br />

all die in <strong>der</strong> Luft schwebenden Neuerungen auf und entdeckt in ihnen eine neue Art<br />

sich und ihrem Freun<strong>des</strong>kreis Vergnügen zu verschaffen. Von Natur aus freiheitsliebend,<br />

ohne Interesse an großer politischer Macht und <strong>als</strong> Österreicherin dem französischen<br />

Hofprotokoll nicht verbunden, entspricht das neue Streben nach Natürlichkeit<br />

und freier Lebensweise genau ihrem Naturell. Im Trianon, dem Krönungsgeschenk<br />

Ludwig <strong>des</strong> XVI., lässt sie künstlich einen mo<strong>der</strong>nen, „natürlichen” Garten anlegen mit<br />

einem kleinen Bauerndorf, dem H<strong>am</strong>meau. Dort trägt sie, dem Hofprotokoll Versailles‘<br />

entwischt, schlichtere, in <strong>der</strong> natürlichen Umgebung praktischere Klei<strong>der</strong> aus Musselin.<br />

Auch ihre Frisuren werden einfacher. Nun wird künstlich das natürliche geschaffen.<br />

In diesem kleinen Reich Marie Antoinettes entfaltet sich vollkommen die Kultur <strong>des</strong><br />

Rokoko, die Kultur <strong>des</strong> raffinierten Genießens.<br />

<strong>Die</strong> von Marie Antoinette neu entdeckte, einfachere Bekleidungsform kann man <strong>als</strong><br />

5 Zweig, Stefan: Marie Antoinette. Frankfurt <strong>am</strong> Main, 27. Aufl. 2007 (1932), S. 131<br />

9 10


einen <strong>der</strong> Vorläufer <strong>des</strong> Chemisenklei<strong>des</strong> verstehen, das wie<strong>der</strong>um zum Empirekleid<br />

führt. <strong>Die</strong>se „Chemise à la reine“ ist eine <strong>als</strong> Oberbekleidung gedachte Neuinterpretatition<br />

<strong>der</strong> Chemise, <strong>des</strong> Unterkleids <strong>des</strong> Rokoko. <strong>Die</strong>ses Kleid, das Marie Antoinette<br />

noch <strong>als</strong> „Schauspielerin” auf <strong>der</strong> Bühne ihres eigenen Lebens, mit <strong>der</strong>selben Verspieltheit<br />

und Unernsthaftigkeit wie zuvor ihre großen Galaroben trägt, verkörpert durch<br />

die Farb- und Stoffwahl und in seiner Einfachheit schon die Ideale, die später auch<br />

die Französische Revolution begleiten. Gerade dieses Gedankengut, das von Marie<br />

Antoinette und ihrem Umfeld noch ganz in <strong>der</strong> Form <strong>des</strong> Rokoko ausgelebt wird,<br />

führt schließlich zu ihrem Untergang, zur französischen Revolution und zu einer neuen<br />

mo<strong>der</strong>nen <strong>Gesellschaft</strong>sform.<br />

<strong>Die</strong> „Chemise à la reine“ bestand im Vergleich zu seinem Nachfolger noch aus<br />

wesentlich mehr Stoff, und auch seine Taille lag an <strong>der</strong> natürlichen Stelle. Im Vergleich<br />

zu seinem Vorgänger, <strong>der</strong> „Robe à la française“, zeigt sich jedoch schon<br />

eine richtungweisende Tendenz auf, nämlich die Verringerung <strong>der</strong> Stoffmenge<br />

und das Höherrutschen <strong>der</strong> Taille, die im Barock eher tiefer gesetzt war. Der<br />

Ausschnitt war für d<strong>am</strong>alige wie für folgende Zeiten nicht sehr tief, was natürliche<br />

Unschuld darstellen sollte. Auch in <strong>der</strong> Bekleidung zeigt sich was Stefan<br />

Zweig <strong>als</strong> den letzten Reiz <strong>des</strong> Rokoko bezeichnet, „das Spiel mit <strong>der</strong> Naivität,<br />

die Perversion <strong>der</strong> Unschuld [und] das Maskenkleid <strong>der</strong> Natürlichkeit“ 6 .<br />

<strong>Die</strong> Lage spitzt sich zu<br />

Durch das politische Desinteresse <strong>der</strong> mächtigsten Personen Frankreichs, <strong>des</strong> Königs<br />

und <strong>der</strong> Königin, wobei <strong>der</strong> König aus Gedankenschwere und Phlegmatismus und die<br />

Königin aus Vergnügungssucht und kindlicher Unernsthaftigkeit allen politischen Fragen<br />

und Entscheidungen aus dem Weg geht, verliert <strong>der</strong> Hof nach und nach das Vertrauen<br />

<strong>des</strong> Volkes. Marie Antoinette verhilft zudem zu Beginn ihrer Herrschaft vielen<br />

ihrer listigen Günstlingen zu machtreichen Positionen, die diese aber nur zu eigenen<br />

Zwecken und zur Vermehrung ihres Reichtums einsetzen, ohne die ges<strong>am</strong>tpolitische<br />

Wirkung ihres Tuns zu bedenken. Ihr unverantwortliches Handeln entspricht dennoch<br />

ganz dem Zeitgeist <strong>des</strong> Rokoko. Carpe diem und Vergnügungssucht prägen die <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

kein Gedanke wird an Morgen verschwendet, bloß keine Zukunftsängste.<br />

1777 besucht Joseph II. seine Schwester Marie Antoinette. Während seiner Reise<br />

durch Frankreich, die er inkognito <strong>als</strong> Graf Falkenstein antritt, lernt er Land und<br />

Leute kennen. Er rüffelt in einem Gespräch Marie Antoinettes unvernünftiges,<br />

gedankenloses Benehmen: „In was mengst du dich ein. Du lässt Minister absetzten<br />

(...), Du schaffst neue kostspielige Ämter bei Hof! (...) mit welchem Rechte [mengst]<br />

du dich in die Angelegenheiten <strong>des</strong> Hofes und <strong>der</strong> französischen Monarchie? Was für<br />

Kenntnisse hast Du Dir erworben, um (...) Dir einzubilden, Deine Meinung könnte<br />

6 Zweig, Stefan: Marie Antoinette. Frankfurt <strong>am</strong> Main, 27. Aufl. 2007 (1932), S. 138<br />

in irgendeiner Hinsicht wichtig sein und beson<strong>der</strong>s in jener <strong>des</strong> Staates, die doch ganz<br />

beson<strong>der</strong>e vertiefte Kenntnisse erfor<strong>der</strong>t?“ 7 In seinem Abschiedsbrief, in dem er ihr<br />

all ihre Fehler anhand eines Fragenkataloges aufzeigt, schreibt er: „Ich zitter jetzt für<br />

Dich, denn so kann es nicht weitergehen; la révolution sera cruelle si vous ne la préparez.“<br />

Obwohl er selbst nicht, auch nur annähernd, die ganze Tragweite <strong>der</strong> Probleme<br />

vorhersehen kann, die über Marie Antoinette hereinbrechen werden, ist er <strong>der</strong> erste <strong>der</strong><br />

das Wort Revolution benutzt und Marie Antoinette <strong>der</strong>art vorwarnt. Erst ein ganzes<br />

Jahrzehnt später wird sie den Sinn dieses Wortes begreifen, ja das Wort selbst erst<br />

seine ges<strong>am</strong>mte, heutige Bedeutung erhalten.<br />

Ein weiteres Problem ist die schwierige Beziehung Marie Antoinettes zu Ludwig dem<br />

XVI. <strong>Die</strong> Enttäuschung <strong>der</strong> nicht vollzogenen Ehe und die charakterlichen Unterschiede<br />

gefährden das Gleichgewicht <strong>des</strong> Hofes. Anstatt den entscheidungsschwachen<br />

König in seinen Aufgaben zu unterstützen, untergräbt Marie Antoinette die nicht<br />

beson<strong>der</strong>s hoch geachtete Autorität <strong>des</strong> Königs bei Hofe indem sie ihn aus dem Kreis<br />

ihrer engsten Vertrauten ausschließt. So stellt sie beispielsweise einmal heimlich eine<br />

Uhr um eine Stunde vor, d<strong>am</strong>it <strong>der</strong> König eine Stunde früher zu Bett geht und sie mit<br />

ihren Vertrauten früher auf einen Maskenball ausfahren kann. <strong>Die</strong> ganze <strong>Gesellschaft</strong><br />

verspottet den übertölpelten Herrscher.<br />

Zusätzlich zu den politischen und höfischen Ränkespielen und Machtverschiebungen<br />

k<strong>am</strong> natürlich noch, dass die immensen Ausgaben <strong>des</strong> Hofstaates und die Hungersnot<br />

das Volk allmählich aushöhlten. Schon das Imperium <strong>des</strong> Sonnenkönigs Ludwig XIV.<br />

hatte an den Kräften <strong>des</strong> Volkes gezehrt und unvorstellbare Summen verschlungen,<br />

aber dieses Imperium stand in Zus<strong>am</strong>menhang mit einem zielstrebigen Charakter,<br />

einem Autokraten, <strong>der</strong> die unvorstellbare Macht, für die Versailles das Symbol darstellte,<br />

zu behaupten und darzustellen, ja sogar zu erschaffen wusste. Unter seinen Erben<br />

ist keiner, <strong>der</strong> den schöpferischen Willen Ludwig <strong>des</strong> XIV. geerbt hat und so verliert<br />

Versailles nach und nach seine Macht und das Kräftegleichgewicht, das hun<strong>der</strong>te Jahre<br />

lang in eine Richtung gebogen war, beginnt zurückzupendeln und endet schließlich<br />

in <strong>der</strong> totalen Machtübernahme <strong>des</strong> Volkes während <strong>der</strong> französischen Revolution.<br />

<strong>Die</strong> Französische Revolution - Politische Hintergründe<br />

<strong>Die</strong> H<strong>als</strong>bandaffäre, die 1790 durch die Gräfin de la Motte ausgelöst wird, zieht die<br />

Aufmerks<strong>am</strong>keit <strong>des</strong> unzufriedenen Volkes auf die schon lange <strong>als</strong> hinterhältig und<br />

tyrannisch verschriene Königin. Das unterdrückte und ausgebrannte Volk hat nun<br />

endlich einen Sündenbock gefunden. <strong>Die</strong>, durch die Werke von Rousseau und Voltaire,<br />

nun gebildetere Bürgerschaft beginnt selbstständig zu denken und diese Gedanken<br />

durch Zeitungen und Karikaturblätter zu verbreiten. <strong>Die</strong> Enthüllungen <strong>des</strong> Finanzministers<br />

Calonnes über das Staatsdefizit und das bisher unbekannte Ausmaß <strong>der</strong><br />

7 Zweig, Stefan: Marie Antoinette. Frankfurt <strong>am</strong> Main, 27. Aufl. 2007 (1932), S. 163<br />

11 12


Ausgaben und Schulden <strong>des</strong> Hofes öffnen den Menschen die Augen für das Ausmaß<br />

an Privilegiertheit, das die Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> Hofes genießen. All <strong>der</strong> Unwille <strong>des</strong> Volkes<br />

zieht sich nun auf die Königin, die vermeintlich schlimmste Schmarotzerin von allen.<br />

Als diese endlich die ganzen Ausmaße <strong>der</strong> sich anbahnenden Katastrophe begreift,<br />

beginnt sie mit erheblichen Einsparungen und entlässt viele ihrer Günstlinge aus den<br />

unnötigen Stellungen. Doch das Schuldenloch ist bereits zu groß, ihre Einsparungen<br />

bleiben in dem großen Tumult unbemerkt.<br />

In ihrer Verzweiflung holt Marie Antoinette den Minister Necker in ihr Privatkabinett.<br />

<strong>Die</strong>ser wurde in <strong>der</strong> Vergangenheit in Ungnade vom Hof entlassen, genießt aber<br />

großes Vertrauen beim Volk. Necker beruft <strong>am</strong> 5. Mai 1789 die Nationalvers<strong>am</strong>mlung<br />

ein. Als die Verhandlungen außer Kontrolle geraten entlässt <strong>der</strong> König Necker wie<strong>der</strong><br />

aus seinen Pflichten und bereitet einen militärischen Gegenschlag vor, <strong>der</strong> <strong>am</strong> 14. Juli<br />

durch den Sturm <strong>der</strong> Bastille vom Volk beantwortet wird. Der unentschlossene König<br />

zieht daraufhin seine Truppen aus Paris zurück. Durch diese Hinnahme, <strong>des</strong> Wi<strong>der</strong>stands,<br />

die die Soldatenopfer <strong>des</strong> K<strong>am</strong>pfes unnötig macht, verliert er auch den Rest<br />

seiner Autorität.<br />

<strong>Die</strong> Französische Revolution und die d<strong>am</strong>it verbundene, schleichende Entmachtung<br />

<strong>des</strong> Hofes führen zu einer Stärkung <strong>des</strong> vorher vernachlässigten Landadels und<br />

<strong>des</strong> Bürgertums, den eigentlichen Gewinnern <strong>der</strong> französischen Revolution. Somit<br />

bestimmen ab jetzt diejenigen die <strong>Mode</strong>, die vorher eher <strong>am</strong> Rande an ihr mitgewirkt<br />

haben und nicht dem extremen Stil <strong>des</strong> Hofes gefolgt waren. Es kommt zu einem<br />

Wechsel <strong>der</strong> „<strong>Mode</strong>regentschaft“. <strong>Die</strong>ser Umstand ist bedeutend, weil solch eine<br />

gravierende Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bekleidung in ein und <strong>der</strong>selben <strong>Gesellschaft</strong>sschicht<br />

schon rein körperlich nicht möglich gewesen wäre, da ein <strong>der</strong>art durch ein Korsett<br />

verformter Körper nicht plötzlich ohne auskommen kann. <strong>Die</strong> Befreiung vom Korsett<br />

aber stellt eines <strong>der</strong> erstrebten Ziele <strong>der</strong> neuen Bekleidungsform dar. <strong>Die</strong> Bauern,<br />

die durch das erstarkende Bürgertum zurückgedrängt immer noch <strong>am</strong> Rande <strong>des</strong><br />

Existenzminimums leben, haben nicht die Mittel die <strong>Mode</strong> aktiv mitzugestalten.<br />

Abschaffung <strong>der</strong> Stan<strong>des</strong>trachten<br />

Abb. 7: Korsettschäden<br />

Zu den ersten Beschlüssen <strong>der</strong> Nationalvers<strong>am</strong>mlung gehörte 1789 die Abschaffung<br />

<strong>der</strong> Stan<strong>des</strong>trachten. Der „Habit à la Française“ existierte zwar noch über den Beginn<br />

<strong>der</strong> französischen Revolution hinaus <strong>als</strong> Hofkleidung und verschwand erst mit <strong>der</strong><br />

Guillotinierung Marie Antoinettes aus <strong>der</strong> Öffentlichkeit, stand aber nicht mehr im<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> <strong>Mode</strong>. <strong>Die</strong> <strong>Mode</strong> selbst wird ab 1789 zum politischen Accessoire.<br />

Stoffe, Schnitte, Farben, alles war Ausdruck einer politischen Meinung. <strong>Die</strong> silbernen<br />

Schuhschnallen und die roten Absätze <strong>des</strong> Adels verschwanden, Seide galt <strong>als</strong><br />

antirevolutionär und war verpönt, sie wurde durch aus England importierte Baumwolle<br />

ersetzt, die <strong>als</strong> natürlich, volksnah und revolutionär angesehen wurde. Ebenso<br />

än<strong>der</strong>te sich die Farbwahl. Statt den feinen Pastellnuancen <strong>des</strong> Rokoko waren nun<br />

Abb. 9: Eugène Delacroix: „La liberté guidant le peuple“<br />

die wichtigsten Farben die <strong>der</strong> Tricolore, weiß, blau und rot. Kokarden, Schleifen<br />

13 14


Abb. 8: <strong>Die</strong> neue und die alte <strong>Gesellschaft</strong><br />

Abb. 10: Hemdkleid<br />

o<strong>der</strong> Schärpen in ihren Farben schmückten den einfachen schwarzen Tuchanzug<br />

<strong>der</strong> Männer, <strong>der</strong> vorm<strong>als</strong> aufgezwungen nun zum „Ehrenkleid“ erklärt wurde. 8 Der<br />

Matrosenkleidung entlehnte Röhrenhosen, ein offenen Hemd und Holzschuhe<br />

(eigentlich Kennzeichen <strong>des</strong> Bettlerstan<strong>des</strong>) und die phrygische Mütze, das Zeichen<br />

<strong>der</strong> befreiten Galeerensträflinge von Marseille, vervollständigten das Bild. <strong>Die</strong><br />

Frauen <strong>der</strong> Revolutionäre taten es ihren Männern nach und trugen ebenfalls die<br />

Revolutionsmütze. Einige wagten es sogar Pantalons zu tragen, wie die Röhrenhose<br />

<strong>der</strong> Revolutionäre genannt wurden. Zur üblichen Kleidung zählten allerdings <strong>der</strong><br />

Caraco mit Brusttuch, ein hoher Hut und <strong>der</strong> Rock. Dass <strong>der</strong> „Habit à la Française“<br />

die Wirren <strong>der</strong> Revolution so lange überlebt ist kein Zufall. <strong>Die</strong> Königin hatte sich<br />

ja bereits vor Ausbruch <strong>der</strong> Revolution ihre eigene einfache <strong>Mode</strong> kreiert, die durchaus<br />

den mo<strong>der</strong>nen Ansprüchen entsprach, von den pompösen Hofklei<strong>der</strong>n hatte sie<br />

sich abgewandt. <strong>Die</strong> Tauzieher <strong>der</strong> Revolution und die Hauptträger <strong>der</strong> Nationalvers<strong>am</strong>mlung<br />

aber wollten bewusst den Kontrast zwischen Hof und Volk betonen.<br />

So ist je<strong>des</strong> Aufeinan<strong>der</strong>treffen zwischen den königlichen Würdenträgern und dem<br />

Volk im vorraus geplant und genauestens inszeniert. <strong>Die</strong> altmodische und beim Volk<br />

verpönte Kleidung soll das Königspaar weiterhin deutlich vom Volk unterscheiden<br />

und auffallen und so die beiden Parteien weiter entfremden. Marie Antoinette hat<br />

<strong>als</strong> Gefangene ihres eigenen Volkes kein Mitspracherecht bei öffentlichen Veranstaltungen,<br />

einzig im Geheimen kann sie etwas zur Rettung ihrer F<strong>am</strong>ilie tun.<br />

Politische Gruppierungen<br />

<strong>Die</strong> Wirren dieser Zeit und die Abschaffung <strong>der</strong> Stan<strong>des</strong>trachten durch den Nationalkonvent<br />

brachten unzählige verschiedenartige <strong>Mode</strong>n hervor. Es gab unterschiedlichste<br />

Gruppierungen, die alle ihren eigenen Stil pflegten und ihre eigene politische Meinung<br />

hatten. Eine davon waren die Merveilleuses, die Wun<strong>der</strong>baren. <strong>Die</strong>se pflegten transparente<br />

Klei<strong>der</strong> ohne Korsett und Reifrock zu tragen. Bei diesen Hemdklei<strong>der</strong>n ist die<br />

Taillenlinie weit nach oben, unmittelbar unter die Brust verschoben. Das Oberteil und<br />

<strong>der</strong> Rock sind so miteinan<strong>der</strong> verbunden, dass <strong>der</strong> Eindruck eines einteiligen Klei<strong>des</strong><br />

entsteht. Durchgehend werden helle, fließende, zarte Stoffe verwendet, die die lange<br />

schlanke Körperform <strong>der</strong> jungen Frauen betonen und oft durchscheinend sind. <strong>Die</strong>ser<br />

Kleidungsstil steht in extremen Kontrast zur bisher verbreiteten <strong>Mode</strong>. So kann man<br />

diese Jugendlichen in ihrem provokanten Äußeren durchaus mit <strong>der</strong> Punkbewegung<br />

vergleichen. Vor allem da ihre männlichen Gegenstücke, die Incroyables, ähnliche Frisuren<br />

wie die heutigen Punks trugen, nämlich <strong>am</strong> Oberkopf kurz geschnittene, seitlich<br />

herabhängende Haare. 9 <strong>Die</strong>se plötzliche Liberalisierung <strong>der</strong> D<strong>am</strong>enkleidung stößt<br />

im gesellschaftlichen Kontext oft auf heftige Ablehnung. „<strong>Die</strong> Beseitigung <strong>der</strong> (...)<br />

Gerüste wie Reifrock und Korsett öffne <strong>der</strong> Unmoral Tür und Tor, so lautet die Sorge<br />

8 Rakewitz, Gertraud; Krause, Gisela; Lenning, Gertrud: Kleine Kostümkunde. Berlin,13. Aufl. 2003, S. 168<br />

9 The Kyoto Costume Institute: Fashion. Köln, 2002, S. 31<br />

15 16


<strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong>.“ 10<br />

Mit ihrer neuen, freizügigen Kleidung rebellieren die Merveilleuses nicht nur ästhetisch<br />

gegen die alte Ordnung, die Merkmale <strong>der</strong> Kleidung sind Sinnbil<strong>der</strong> für ein<br />

neu entstandenes Bewusstsein und Menschenbild. <strong>Die</strong> durchscheinenden Klei<strong>der</strong><br />

zeigen eine Offenheit, ja eine Neugier gegenüber Natur und An<strong>der</strong>sartigkeit und<br />

ein immenses Selbstbewusstsein. <strong>Die</strong> junge Generation will sich nicht mehr in die<br />

starren Zwänge <strong>des</strong> Ancien Regimes einfügen in <strong>der</strong> einzig und allein die Meinung<br />

<strong>des</strong> Herrschers zählt, falls dieser denn die Lust hätte nachzudenken. Beeindruckt<br />

von <strong>der</strong> Antike, ihrer Demokratie, nicht sosehr was das abstrakte politische Gefüge<br />

angeht, son<strong>der</strong> vielmehr, was Meinungsfreiheit und Gedankenfreiheit betrifft,<br />

übernimmt sie von ihr die Lust <strong>am</strong> philosophieren. Man stelle sich das Bild <strong>des</strong><br />

antiken Philosophen vor, <strong>der</strong> sein Leben d<strong>am</strong>it verbringt, auf öffentlichen Plätzen<br />

über die großen Fragen <strong>der</strong> Welt zu diskutieren - ich kann mir denken, dass die<br />

Vorstellung eines solchen Lebens die Menschen zu dieser Zeit sehr beeindruckt<br />

hat. Auch zeigt sich im neuen Kleidungsstil, jedenfalls theoretisch, eine Offenheit<br />

gegenüber An<strong>der</strong>sartigkeit. Nichts muss nun mehr in den Rahmen eines Korsetts<br />

gepresst werden, alles darf öffentlich gezeigt und somit auch ausgesprochen werden.<br />

Selbständige, junge Frauen unterhalten öffentliche Salons in denen über Politik, die<br />

öffentliche Meinung und das Leben diskutiert werden darf. Eine bedeutende Neuerung<br />

- die die <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> französischen Revolution auch ihrem antiken Vorbild<br />

voraus hat - ist die gleichberechtigte Rolle <strong>der</strong> Frau in <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong>. We<strong>der</strong> vor<br />

noch nach <strong>der</strong> französischen Revolution im Empire waren die Frauen so frei und<br />

unabhängig und auch politisch aktiv wie zur Zeit <strong>der</strong> französischen Revolution.<br />

<strong>Die</strong> Einführung einer neuen einheitlichen <strong>Mode</strong><br />

Da die Revolutionsführer die Kleidung wie<strong>der</strong> vereinfachen wollten, um eine einheitliche<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und eine neue Zus<strong>am</strong>mengehörigkeit zu schaffen, wurde <strong>der</strong><br />

Maler Jacques-Louis David, ein wegen seiner Begeisterung für die Antike und <strong>der</strong>en<br />

demokratisches Staatssystems aktiver Mitgestalter <strong>der</strong> Revolution, gebeten, <strong>Mode</strong>entwürfe<br />

für eine neue Bekleidung zu zeichnen. <strong>Die</strong>se wurden dann vervielfältigt<br />

und verteilt. Während sich seine Entwürfe für Männer nicht durchsetzten, waren<br />

die Frauen von seinen, von <strong>der</strong> Antike inspirierten, fließenden Gewän<strong>der</strong>n begeistert.<br />

Auch seine Darstellung antiker Themen, wie zum Beispiel die <strong>des</strong> „Schwurs<br />

<strong>der</strong> Horatier“ (Abb. 11), beeinflusste die weibliche <strong>Mode</strong>. Als vermeintliche Farbe<br />

<strong>des</strong> antiken Griechenlands besaß Weiß einen beson<strong>der</strong>en Stellenwert und wurde<br />

zur bedeutendsten Farbe für die Frau. Das aus Davids Entwürfen resultierende<br />

Chemisenkleid kann man ab 1795 mit Beginn <strong>des</strong> „Directoirs“, <strong>des</strong> ersten Regierungsgremiums<br />

<strong>der</strong> französischen Revolution, <strong>als</strong> gängige <strong>Mode</strong> bezeichnen.<br />

10 Stadtmuseum München, Son<strong>der</strong>ausstellung <strong>Mode</strong> sprengt Mie<strong>der</strong> - Silhouettenwechsel , 2010<br />

Abb. 11: Jacques Louis David: „Der Schwur <strong>der</strong> Horatier“ (Ausschnitt), 1784<br />

Abb. 12: Louis Bouilly: „Das Billardspiel“<br />

17 18


Abb. 13 u. 14: Bevorzugte Baumwollstoffe<br />

Musselin (oben) u. Gaze (unten)<br />

Abb. 15: Chemisenklei<strong>der</strong>, um 1800<br />

Abb. 16: Francois Gérard: „Mad<strong>am</strong>e Réc<strong>am</strong>ier“, 1802 Abb. 17: Hellenistische Frauentracht<br />

Das Chemisenkleid - die <strong>Mode</strong> <strong>der</strong> französischen Revolution<br />

Das Chemisenkleid, so genannt wegen seiner Ähnlichkeit mit <strong>der</strong> Chemise, dem Unterkleid<br />

<strong>des</strong> Rokoko, besteht aus leichten, durchscheinenden Wollstoffen wie Musselin<br />

o<strong>der</strong> Gaze. <strong>Die</strong> Taille sitzt im Gegensatz zur Bekleidung <strong>des</strong> Rokoko unterhalb <strong>der</strong><br />

Brust, von wo aus <strong>der</strong> Rock glatt und ohne Zierrat herabfällt, „denn entscheidend für<br />

das Empirekleid ist die durchgehende Vertikale und <strong>der</strong> leichte Stoff. Man wollte ja<br />

die organische Einheit <strong>des</strong> menschlichen Körpers [betonen].“ 11 Durch seine Einfachheit<br />

steht es in bewusstem Kontrast zu den <strong>als</strong> denaturiert bezeichneten Formen <strong>der</strong><br />

Rokokoklei<strong>der</strong>. Auch die Verlegung <strong>der</strong> Taille unter die Brust ist bewusst gewählt, da<br />

es sich hier um eine kaum verformbaren Stelle <strong>des</strong> menschlichen Körpers handelt. <strong>Die</strong><br />

Kleidung hat, jedenfalls vorerst, nicht mehr <strong>der</strong> Anpassung an die Eitelkeit zu dienen.<br />

Der Körper wird nicht mehr verkleidet, son<strong>der</strong>n eher entkleidet. Daraus resultieren <strong>der</strong><br />

tiefe Ausschnitt und die kurzen Ärmel. Auch waren alle formenden Untergewän<strong>der</strong>,<br />

wie das Korsett verpönt, trotzdem wurden natürlich teilweise hautfarbene Unterklei<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> auch stützende Trikots verwendet, wenn ein Frauenkörper nicht dem wie<strong>der</strong><br />

entdeckten, antiken Ideal vom schlanken, schönen Körper ohne extreme, weibliche<br />

Formen entsprach.<br />

<strong>Die</strong> kurzen Ärmel, sowie <strong>der</strong> Rock lassen eine große Bewegungsfreiheit zu, was auf<br />

eine ebenso freie Geisteshaltung <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> schließen lässt. Auch die Befreiung<br />

von Korsett und <strong>der</strong> d<strong>am</strong>it verbundenen Schwäche durch Magen- und Atemprobleme<br />

lassen auf eine Stärkung <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Frau in <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> schließen.<br />

Bald jedoch treibt das modevernarrte Paris sogar die äußerste Schlichtheit zur Extravaganz.<br />

Unter dem Vorwand antik zu sein, wird aus <strong>der</strong> einfachen eine „nackte <strong>Mode</strong>“.<br />

Es entsteht ein Wettstreit, welche D<strong>am</strong>e im Stande ist <strong>am</strong> wenigsten anzuziehen, was<br />

im europäischen Klima vor allem im Winter die Erkältungsgefahr enorm erhöht. „<strong>Die</strong><br />

Ärzte nennen die Erkältungskrankheiten [bald] nur noch Musselin-Krankheiten.” 12<br />

<strong>Die</strong>ses einfache Kleid mit seinem glatten geraden Rock geht mit fortschreiten<strong>der</strong><br />

Begeisterung für die Antike immer mehr in einen klassizistischen Stil über.<br />

Auf dem Bild Mad<strong>am</strong>e Réc<strong>am</strong>iers (Abb. 16) sieht man deutlich die Anlehnung an<br />

die Antike, <strong>der</strong> Faltenwurf, die Haltung, die Frisur, alles ist an griechische Statuen<br />

angelehnt. Nun wird wie<strong>der</strong> mehr Stoff verwendet und in feine Falten gelegt. Das<br />

Kleid erhält eine Schleppe und <strong>als</strong> Napoleon von seinen Ägyptenfeldzügen lange<br />

und teure Kashmirsch<strong>als</strong> mitbringt ist man von dem neuen Accessoire begeistert.<br />

11 Kluckhohn, Paul; Rothacker, Erich: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte,<br />

1927, Nr. 5, S. 762<br />

12 Von Boehn, Max: <strong>Die</strong> <strong>Mode</strong>, Eine Kulturgeschichte vom Barock bis zum Jugendstil. München, 5. Aufl.<br />

1996 (1976), S. 125 u. S. 136<br />

19 20


Napoleon und die Blüte <strong>des</strong> Empire<br />

Mit <strong>der</strong> Machtergreifung Napoleons und seiner Krönung 1804 wird die Kleidung, statt<br />

weiterhin die ideellen Werte von Freiheit, Gleichheit und Brü<strong>der</strong>lichkeit zu tragen,<br />

wie<strong>der</strong> zum Propagand<strong>am</strong>ittel. Napoleons Verrat an <strong>der</strong> Revolution besteht darin, dass<br />

er die Strukturen <strong>des</strong> „Ancien Regime“ wie<strong>der</strong> einführt und so die wie<strong>der</strong> erstarkte<br />

Oberschicht auch das <strong>Mode</strong>zepter in die Hand nimmt. Napoleon verhilft <strong>der</strong> Seide zu<br />

neuen Ehren, um die Lyoner Seidenproduktion und somit die französische Wirtschaft<br />

zu stärken, die mit dem Untergang Ludwig <strong>des</strong> XVI. vollkommen zum Stillstand k<strong>am</strong>.<br />

Zu diesem Zweck stattet er die ganze <strong>Gesellschaft</strong>, die seiner Krönungszeremonie<br />

beiwohnt mit den edelsten Seidenklei<strong>der</strong>n aus. <strong>Die</strong> Klei<strong>der</strong> <strong>der</strong> Frauen haben zwar<br />

denselben Schnitt wie das Chemisenkleid, kehren sich aber durch den schwereren Stoff<br />

und die edlen Verzierungen von <strong>der</strong>en Schlichtheit ab. Um <strong>der</strong> Bedeutung <strong>des</strong> Napoleonischen<br />

Hofes und <strong>des</strong> französischen Empires gerecht zu werden, sind kunstvolle<br />

Stickereien, Spitzen und aufwändige Accessoires wie lange Handschuhe, repräsentative<br />

Krägen und extra angebrachte Schleppen ab 1804 ein Muss. Aus dem bescheidenen<br />

Chemisenkleid ist das neue Empirekleid geworden. Auch Kaiserin Josephines kostbare<br />

Courschleppe soll den Status und das Überirdische <strong>der</strong> neuen Machthaber darstellen.<br />

Das Empirekleid, das bis heute n<strong>am</strong>ensgebend ist für alle Klei<strong>der</strong> mit einer erhöhten<br />

Taille, zeigt durch seinen Prunk bereits das Ende <strong>der</strong> Ära <strong>der</strong> Revolution an. Von nun<br />

an geht es wie<strong>der</strong> bergab mit Werten wie Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit und<br />

Selbstbestimmung. Dahin ist die hart erkämpfte Demokratie, die Gleichberechtigung<br />

und Handlungsfreiheit <strong>des</strong> einzelnen Bürgers und <strong>der</strong> Frau.<br />

Um 1815 kommen die Chemisenklei<strong>der</strong> im Stil <strong>der</strong> Antike endgültig aus <strong>der</strong><br />

<strong>Mode</strong>. Im Laufe <strong>der</strong> Jahre rutscht die Taille wie<strong>der</strong> tiefer und ab 1824 erscheint<br />

<strong>als</strong> Folge davon das Korsett auf <strong>der</strong> Bildfläche. Dessen Wie<strong>der</strong>einführung<br />

ist auch Sinnbild für ein enger werden<strong>des</strong> <strong>Gesellschaft</strong>sbild und die<br />

Abkehr von revolutionären Werten. Gleichheit im Kontrast zur Betonung typischer<br />

Merkmale <strong>der</strong> Frau, Freiheit im Gegensatz zu steifer Einengung.<br />

Abb 18 u. 19: Jean B. Isabey: „Josephine im Krönungsornat“, 1804 (Ausschnitte)<br />

Abb. 20: Jacques-Louis David: „<strong>Die</strong> Krönung Napoleons,“ 1806 – 1807, (Ausschnitt)<br />

21 22


Ähnliche Tendenzen in <strong>der</strong> heutigen <strong>Gesellschaft</strong> - ein Marineunterhemd<br />

macht Karriere <strong>als</strong> Bürgerschreck<br />

Liest man in heutigen <strong>Mode</strong>zeitschriften o<strong>der</strong> spricht man mit einer Verkäuferin stellt<br />

man sehr schnell fest, dass <strong>als</strong> Empirekleid so ziemlich je<strong>des</strong> Kleid bezeichnet wird,<br />

<strong>des</strong>sen Taillenlinie direkt unter <strong>der</strong> Brust sitzt. Sein Rock kann heute lang o<strong>der</strong> auch<br />

kurz sein, bauschig o<strong>der</strong> gerade geschnitten, es kann Ärmel haben o<strong>der</strong> nicht und<br />

eventuell trägt man sogar Jeans darunter. Seine inhaltliche Bedeutung scheint es ganz<br />

verloren zu haben.<br />

Dennoch zeigen sich in unserer <strong>Gesellschaft</strong> durchaus ähnliche Tendenzen. In den<br />

50ger Jahren brachten Marlon Brando und J<strong>am</strong>es Dean in den <strong>am</strong>erikanischen<br />

Kassenschlagern „Endstation Sehnsucht” (1951) und „ ... denn sie wissen nicht was sie<br />

tun” (1955) den Trend <strong>des</strong> T-Shirts <strong>als</strong> Oberbekleidung auf. „<strong>Die</strong> Kostüm<strong>des</strong>ignerin<br />

Lucinda Ballard lieferte dazu einen nicht unwichtigen Beitrag, indem sie Brando für<br />

die Rolle <strong>des</strong> „Kow<strong>als</strong>ki“ mit Blue Jeans und T-Shirts ausstattete“ 13 . Ursprünglich aus<br />

<strong>der</strong> Matrosenkleidung diente dieses Hemd aus Baumwoll-Jersey eigentlich <strong>als</strong> warme<br />

Unterbekleidung. Durch die Umfunktionierung <strong>des</strong> Unterhemds <strong>als</strong> Oberbekleidung<br />

protestieren die „jungen Rebellen” eindrucksvoll gegen ihre Väter, die auch in ihrer<br />

Freizeit Hemd und Krawatte nicht ablegten.<br />

In den 70er Jahren trugt Robert Redford ein weißes Feinripphemd während <strong>der</strong> Dreharbeiten<br />

zu „Der große Waldo Pepper“. <strong>Die</strong> Geburtsstunde <strong>des</strong> später <strong>als</strong> Tank Top für<br />

die Frauenbekleidung adaptierte Muskelshirt.<br />

Auch hier werden festgefahrener Muster aufgebrochen. Wie<strong>der</strong> führen diese Tendenzen<br />

zu Extremen, etwa dem tragen von Bikinioberteilen in <strong>der</strong> Schule, was 2006 in<br />

München zu einem regelrechten Skandal führte und eine Diskussion zu Gegenmaßnahmen<br />

nach sich zog. <strong>Die</strong>se Wirkung dürfte vergleichbar sein mit <strong>der</strong>, die eine nur<br />

mit einem durchsichtigen Etwas bekleidete Frau im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t auf die Menschen<br />

gehabt haben muss. Auch diese heutigen Tendenzen haben den Anspruch bewegungsfreundlicher<br />

und natürlicher zu sein. Wie<strong>der</strong> ist die schlanke Form <strong>des</strong> Körpers<br />

gefragt, diesmal jedoch durch den neuen Anspruch <strong>der</strong> Sportlichkeit erreicht. Auch ein<br />

Ideal, das schon in <strong>der</strong> Antike großen Stellenwert hatte. Schlankheits- und Gesundheitswahn<br />

sind <strong>der</strong> Gipfel dieser Strömung und da in <strong>der</strong> menschlichen <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

wie die vorausgehenden Betrachtungen zeigen, alles in entgegengesetzen Tendenzen<br />

verläuft, eine Strömung immer extremer wird bis sie schließlich ins Gegenteil<br />

umschlägt, ist es nur eine Frage <strong>der</strong> Zeit bis die Menschheit sich, von <strong>der</strong> überirdisch<br />

dünnen Gestalt ermüdet, zurückbesinnt auf die natürliche Schönheit <strong>des</strong> Körpers.<br />

13 http://de.wikipedia.org/wiki/Marlon_Brando<br />

Abb. 21: Robert Redford <strong>am</strong> Set von „Der große Waldo Pepper“<br />

23 24


Literaturverzeichnis<br />

Jeter Naslund, Sena: Décadence. München, 2008 (2006)<br />

Kluckhohn, Paul; Rothacker, Erich: Deutsche Vierteljahrsschrift für<br />

Literaturwissenschaft undGeistesgeschichte, 1927, Nr. 5<br />

Engler, Friedrich: <strong>Die</strong> französische Revolution. o.O, 1992<br />

Von Boehn, Max: <strong>Die</strong> <strong>Mode</strong>, Eine Kulturgeschichte vom Barock bis zum Jugendstil.<br />

München, 5.Aufl. 1996 (1976)<br />

The Kyoto Costume Institute: Fashion. Köln, 2002<br />

Rakewitz, Gertraud; Krause, Gisela; Lenning, Gertrud: Kleine Kostümkunde.<br />

Berlin,13. Aufl. 2003<br />

Zweig, Stefan: Marie Antoinette. Frankfurt <strong>am</strong> Main, 27. Aufl. 2007 (1932)<br />

Stadtmuseum München<br />

http://de.wikipedia.org<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: „Robe à la française“, 1775 – 1779<br />

Abb. 2: Joseph F. von Goez: „Verschönerungskünste“<br />

Abb. 3: Deutsche Karrikatur, 1775 – 1785<br />

Abb. 4: Das „petit Trianon“, heute<br />

Abb. 5: Elisabeth Vigée-Lebrun, „Marie Antoinette“, 1786<br />

Abb. 6: Elisabeth Vigée-Lebrun, „Marie Antoinette“, 1783<br />

Abb. 7: Korsettschäden<br />

Abb. 8: Eugène Delacroix: „La liberté guidant le peuple“, 1830<br />

Abb. 9: „<strong>Die</strong> neue und die alte <strong>Gesellschaft</strong>“, Stich<br />

Abb. 10: Hemdkleid<br />

Abb. 11: Jaques-Louis David: „Der Schwur <strong>der</strong> Horatier“, 1784<br />

Abb. 12: Louis Bouilly: „Das Billardspiel“, 1807<br />

Abb. 13: Gaze<br />

Abb. 14: Musselin<br />

Abb. 15: Chemisenklei<strong>der</strong>, um 1800<br />

Abb. 16: François Gérard: „Mad<strong>am</strong>e Réc<strong>am</strong>ier“, 1802<br />

Abb. 17: Hellenistische Frauentracht<br />

Abb. 18: Jean B. Isabey: „Josephine im Krönungsornat“, 1804<br />

Abb. 19: Jean B. Isabey: „Josephine im Krönungsornat“, 1804<br />

Abb. 20: Jaques-Louis David: „<strong>Die</strong> Krönung Napoleons“, 1806 – 1807<br />

Abb. 21: Robert Redford, „Der große Waldo Pepper“<br />

Abbildungsnachweis<br />

Abb. 1, 3, 9, 10, 16, 20:<br />

The Kyoto Costume Institute: Fashion. Köln, 2002<br />

Abb. 2, 12, 18, 19:<br />

Von Boehn, Max: <strong>Die</strong> <strong>Mode</strong>, Eine Kulturgeschichte vom Barock bis zum<br />

Jugendstil. München, 5.Aufl. 1996 (1976)<br />

Abb. 4: http://nl.tripadvisor.com/LocationPhotos-g187148-<br />

Versailles_Ile_de_France.html<br />

Abb. 5, 6:<br />

http://www.costumeantique.de/data/kostuem_rokoko_galerie_da.html<br />

Abb. 7: http://www.skoliose-info-forum.de/files/korsettwirkung.jpg<br />

Abb. 8: http://www.radiostockholm.net/<strong>des</strong>ertions/wp-content/uploads/2009/11/<br />

tsi5_delacroix_001f.jpg<br />

Abb. 11: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jacques-Louis_David_020.jpg<br />

Abb. 15, 17:<br />

Privat<br />

Abb. 21: http://www.welt.de/lifestyle/article4246262/Maenner-das-Unterhemd-<br />

muss-drunter-bleiben.html<br />

Verwendete Schriftarten:<br />

Adobe Caslon Pro, Semibold Italic, 14 Pt<br />

Adobe Caslon Pro, Bold, 10 Pt<br />

Adobe Caslon Pro, Regular/Semibold, 9 Pt<br />

Chaparral Pro, Regular, 7 Pt/7,5 Pt<br />

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Julia Mittermeier

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