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ME2BE_NT_HH_Gesamt

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NØRD TIMES<br />

Deine PersP ektiven im n OrD en<br />

WELTKLASSE<br />

Kulturelle Vielfalt in Hamburg<br />

icH W iLL m AcHEn,<br />

m AcHEn, mAcHEn<br />

Interview mit Skateborader Farid Ulrich<br />

Wir Sind HA mburg! biST du dA bEi?<br />

Für den öffentlichen Dienst sucht die<br />

Stadt verstärkt nach Nachwuchskräften<br />

mit Migrationshintergrund<br />

„EigEnmoT i VATion iST<br />

dAS A LLErW icHTigSTE!“<br />

Interview mit dem Basketballprofi<br />

Marvin Willoughby<br />

www.me2be.de brandpublishers GmbH 4. Jahrgang Heft 02 September 2014 € 2,90


Werde-FoodsTarter.dE<br />

AusbiLdungsPlÄTze<br />

in der LebEnSmiTtElbRaNche<br />

EDITORIAL<br />

Du. Und die<br />

anderen. Zusammen<br />

in der Weltklasse.<br />

3<br />

Can wurde in Husum geboren. Seine Eltern stammen aus der<br />

Türkei. Sein bester Freund kommt aus Bosnien.<br />

Fahime kommt gebürtig aus Marokko. Ihre Mutter stammt aus<br />

Rendsburg. Sie hat eine 1 in Deutsch.<br />

Bjarne kommt aus Flensburg. Seine Eltern auch. Seine Großeltern<br />

auch. Er liebt Pizza, französischen Hip-Hop und Manchester<br />

United.<br />

Kulturelle Vielfalt an Schulen ist auch in NØRD TIMES unser<br />

Hauptthema.<br />

Klappt das eigentlich? Verschiedene Kulturen, Religionen und<br />

Hautfarben in einem Klassenraum?<br />

Wir haben euch dabei beobachtet, fotografiert und gefragt,<br />

wie ihr miteinander klarkommt.<br />

jetzT bewErben<br />

füR 2015<br />

Darüber hinaus zeigen wir euch spannende „interkulturelle“<br />

Projekte, Gruppen und Vereine.<br />

Und wir treffen Farid Ulrich, einen der besten deutschen<br />

Skateboarder.<br />

Mit Migrationshintergrund?<br />

Vielleicht. Ist das wichtig?<br />

Bis später.<br />

Christian (Chefredakteur) und Team<br />

/FoodsTarteR<br />

wWw.Werde-foodStartEr.dE<br />

PowerEd by


Rubrik<br />

dd 1-2 23.10.14 13:34<br />

Thema<br />

Th e m a<br />

Rubrik<br />

Text und Fotos Joachim Welding<br />

<strong>NT</strong>_Integration_START_<strong>HH</strong>A4.indd Alle Seiten 23.10.14 15:09<br />

Thema<br />

Leonie ist im 1. Jahr ihres dualen Studiums<br />

zur Textilbetriebswirtin und zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Elmshorn<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

ist im 1. Lehrjahr zum Kaufmann im<br />

Einzelhandel bei den Mode- und Markenhäusern<br />

Ramelow und Böttcher in der Filiale<br />

in Stendal. An der Sekundarschule<br />

in Bismark hat er seinen Hauptschulabschluss<br />

gemacht.<br />

„Vor meiner Ausbildung habe ich ein<br />

Dreivierteljahr ein Praktikum in der<br />

ist<br />

Ramelow-Filiale<br />

in Stendal gemacht. In der<br />

im 1. Lehrjahr zum Kaufmann im<br />

Einzelhandel bei den Mode- und Markenhäusern<br />

Ramelow und Böttcher in der Filiale<br />

in Stendal. An der Sekundarschule<br />

Zeit habe ich das Unternehmen kennengelernt<br />

und finde es richtig klasse hier.<br />

in Bismark hat er seinen Hauptschulabschluss<br />

Ich bin gerade in der Trendabteilung. Wer<br />

gemacht.<br />

hier zum Einkaufen kommt, der möchte<br />

modische Sachen bekommen. Deswegen „Vor meiner Ausbildung habe ich ein<br />

ist es besonders wichtig, selber gut angezogen<br />

zu sein. Generell hat Mode einen melow-Filiale in Stendal gemacht. In der<br />

Dreivierteljahr ein Praktikum in der Ra-<br />

größeren Stellenwert für mich bekommen,<br />

seitdem ich bei Ramelow arbeite. gelernt und finde es richtig klasse hier.<br />

Zeit habe ich das Unternehmen kennen-<br />

Sollte ich die Möglichkeit bekommen Ich bin gerade in der Trendabteilung. Wer<br />

und übernommen werden, würde mich hier zum Einkaufen kommt, der möchte<br />

das sehr freuen. Die Arbeit macht modische sehr Sachen bekommen. Deswegen<br />

viel Spaß und ich habe hier die Chance, ist es besonders wichtig, selber gut angezogen<br />

zu sein. Generell hat Mode einen<br />

mehr aus meiner Ausbildung zu machen.“<br />

größeren Stellenwert für mich bekommen,<br />

seitdem ich bei Ramelow arbeite.<br />

Sollte ich die Möglichkeit bekommen<br />

und übernommen werden, würde mich<br />

das sehr freuen. Die Arbeit macht sehr<br />

viel Spaß und ich habe hier die Chance,<br />

mehr aus meiner Ausbildung zu machen.“<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

Miriam kommt aus Itzehoe und hat dort auch ihren Realschulabschluss<br />

gemacht. Seit August ist sie im 1. Jahr ihrer Ausbildung<br />

zur Kauffrau im Einzelhandel bei den Mode- und Markenhäusern<br />

Ramelow und Böttcher in der Filiale in Elmshorn.<br />

„Ein Praktikum gewährte mir erste Miriam Einblicke kommt in aus den Itzehoe Beruf und der hat dort auch ihren Realschulabschluss<br />

Schulabschluss gemacht. Seit August habe ich ist sie im 1. Jahr ihrer Ausbildung<br />

Kauffrau im Einzelhandel. Nach meinem<br />

ein Jahr in dem Beruf gearbeitet. Die zur Zeit Kauffrau hat meinen im Einzelhandel Wunsch, den bei den Mode- und Markenhäusern<br />

Beruf zu erlernen, sehr bestärkt und Ramelow mir die und Sicherheit Böttcher gegeben, in der Filiale in Elmshorn.<br />

genau zu wissen, was auf mich zukommt. Über die Ausbildung bei<br />

Ramelow habe ich nur Gutes gehört. „Ein Es gibt Praktikum Mitarbeiter, gewährte die nach mir erste Einblicke in den Beruf der<br />

30 oder 40 Jahren immer noch mit Kauffrau Freude im zur Einzelhandel. Arbeit kommen, Nach meinem Schulabschluss habe ich<br />

manche von ihnen haben sogar hier ein ihre Jahr Ausbildung in dem Beruf gemacht. gearbeitet. Die Die Zeit hat meinen Wunsch, den<br />

gleiche Aufmerksamkeit erfahren auch Beruf die zu Auszubildenden. erlernen, sehr bestärkt Es ist und mir die Sicherheit gegeben,<br />

dem Unternehmen wichtig, dass auch genau wir zu uns wissen, wohlfühlen.“ was auf mich zukommt. Über die Ausbildung bei<br />

Ramelow habe ich nur Gutes gehört. Es gibt Mitarbeiter, die nach<br />

30 oder 40 Jahren immer noch mit Freude zur Arbeit kommen,<br />

manche von ihnen haben sogar hier ihre Ausbildung gemacht. Die<br />

gleiche Aufmerksamkeit erfahren auch die Auszubildenden. Es ist<br />

dem Unternehmen wichtig, dass auch wir uns wohlfühlen.“<br />

HIER_Azubis_RamelowBoettcher_<strong>HH</strong>A4.indd 1-2 23.10.14 14:56<br />

HIER_Azubis_RamelowBoettcher_<strong>HH</strong>A4.indd 1-2 23.10.14 14:56<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

Sandra ist im 1. Lehrjahr zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Stendal<br />

Asad ist im 1. Lehrjahr zum Kaufmann im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Uelzen<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Svenja (l) ist im 1. Jahr zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Heide<br />

Laura ist im 1. Lehrjahr zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Elmshorn<br />

HIER_Companies_RamelowBoettcher_<strong>HH</strong>A4.indd 1-2 23.10.14 14:57<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

TEXT Katharina Grzeca<br />

FOTO Stadt Hamburg<br />

Advertorial_Stadt_<strong>HH</strong>_<strong>HH</strong>A4.indd 1-2 23.10.14 13:06<br />

HIER_CompaniesAufmacher_03_2014.indd Alle Seiten 23.10.14 15:16<br />

4 INHALT INHALT<br />

5<br />

Wir sind Hamburg! bist du dabei?<br />

Für den öffentlichen Dienst sucht die Stadt verstärkt<br />

nach Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund<br />

Weltklasse<br />

Kulturelle Vielfalt macht Schule<br />

START-Signale für Atakan,<br />

Kashan und Zara<br />

Gelebte Integration, kulturelle Vielfalt: Schüler mit<br />

Migrationshintergrund bekommen in Hamburg mit<br />

Stipendienprogramm neue Chancen<br />

Wasserdichter Kulturaustausch von Hamburg<br />

bis Nairobi und zurück<br />

Viva con Agua<br />

35<br />

Das Geld hängt an den Bäumen!<br />

Eine ausgezeichnete Idee<br />

38<br />

06<br />

12<br />

„Eigenmotivation ist das Allerwichtigste!“<br />

Interview mit dem Basketballprofi Marvin Willoughby<br />

40<br />

Eine Chance für die Jugend<br />

Die Wilhelmsburger Inselakademie<br />

Ich will machen, machen, machen<br />

Interview mit dem Skateboarder Farid Ulrich<br />

Filme, in denen kulturelle Vielfalt<br />

eine Rolle spielt<br />

Taschengeld für Profis<br />

Wen dein Gehalt nicht reicht und Oma<br />

nicht ans Telefon gehen will<br />

Editorial<br />

Impressum<br />

48<br />

03<br />

53<br />

44<br />

50<br />

46<br />

16<br />

22<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

AUSBILDUNG & STUDIUM IN HAMBURG<br />

C O MLANGENHORN<br />

NIENDORF<br />

STELLINGEN<br />

RAHLSTEDT<br />

WI<strong>NT</strong>ERHUDE<br />

EIDELSTEDT<br />

BARMBEK<br />

EPPENDORF<br />

WANDSBEK<br />

EIMSBÜTTEL<br />

BAHRENFELD<br />

UHLENHORST<br />

ROTHERBAUM<br />

HAMM<br />

OTTENSEN<br />

CITY<br />

ALTONA<br />

BILLSTEDT<br />

WILHELMSBURG<br />

NEUGRABEN<br />

P A N I<br />

HARBURG<br />

BERGEDORF<br />

Companies<br />

Wir sind Hamburg! Bist Du dabei?<br />

Für den öffentlichen Dienst sucht die Stadt verstärkt nach<br />

Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund<br />

Saubere Ausbildung beim azv Südholstein<br />

SASEL<br />

ES<br />

16<br />

22<br />

24<br />

26<br />

28<br />

L E O N I<br />

COMPANIES<br />

Wir sind Hamburg! Bist Du dabei?<br />

Für den öffentlichen Dienst sucht die Stadt verstärkt nach<br />

Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund<br />

Verpackungsspezialisten aus Hamburg<br />

Die Smurfit Kappa GmbH bildet aus<br />

Saubere Ausbildung beim azv Südholstein<br />

Sonnige Zukunftsperspektiven<br />

Auszubildende starten bei Brillux in ihr Berufsleben<br />

Her mit der Kälte!<br />

Gut angezogen und gut ausgebildet: die Azubis von Ramelow<br />

und Böttcher<br />

16-31<br />

HER MIT DER KÄLTE!<br />

Gut angezogen und gut ausgebildet:<br />

die Azubis von Ramelow und Böttcher<br />

H<br />

Spaß an Mode haben die neuen Azubis der Mode- und Markenhäuser Ramelow und Böttcher alle.<br />

Zu sehen sind die besten Outfits der kommenden Herbst- und Winter-Kollektion. Was sie über<br />

ihre vielseitigen Ausbildungen zu erzählen haben, erfahrt ihr in den Azubiportraits.<br />

amburg ist das Tor zur Welt und<br />

die Heimat von etwa 1,8 Millionen<br />

Menschen. Mehr als jeder vierte<br />

Hanseat hat ausländische Wurzeln. Bei den<br />

unter 18-Jährigen ist es sogar jeder zweite.<br />

Um diese Weltoffenheit und kulturelle<br />

Vielfalt auch in den öffentlichen Dienst zu<br />

tragen, hat die Stadt 2006 die Kampagne<br />

„Wir sind Hamburg! Bist Du dabei?“ ins<br />

Leben gerufen. Echte Auszubildende geben<br />

Einblicke in ihre Berufe und berichten, wie<br />

ihre unterschiedliche kulturelle Herkunft<br />

den Arbeitsalltag bereichert.<br />

Mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

sollen so für die Berufe bei der Allgemeinen<br />

Verwaltung, Steuerverwaltung,<br />

Justiz, Polizei, Feuerwehr und beim Justizvollzug<br />

begeistert werden. „Wir möchten<br />

Menschen mit Migrationshintergrund auch<br />

in den Berufen der hamburgischen Verwaltung<br />

eine gleichberechtigte Teilhabe und<br />

Gestaltung ermöglichen. Mehrsprachigkeit<br />

und Erfahrungen im Umgang mit anderen<br />

Kulturen sind wertvoll und hilfreich im Kundengespräch<br />

und ebenso in der fachlichen<br />

Aufgabenplanung“, berichtet Stefan Müller,<br />

der im Zentrum für Aus- und Fortbildung<br />

(ZAF) des Personalamts für die Kampagne<br />

verantwortlich ist.<br />

Ein 20-prozentiger Bewerbungs- und Einstellungsanteil<br />

von Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />

ist das erklärte Ziel der<br />

Kampagne, die mit großflächigen Werbeplakaten<br />

in S- und U-Bahnen und auf Litfaßsäulen<br />

wirbt, auf Berufsmessen und Schulen<br />

vertreten ist und eng mit Migranten-Organisationen<br />

arbeitet. Zusätzlich sollen ein<br />

moderner Internetauftritt mit integrierten<br />

Videos der Berufsgruppen und mehrsprachige<br />

Info-Flyer Schüler und ihre Eltern gezielt<br />

ansprechen. Die groß angelegte Dachkampagne<br />

geht auf: Zum Beginn der Kampagne<br />

2006 lag der Einstellungsanteil junger<br />

Menschen mit Migrationshintergrund bei<br />

rund fünf Prozent, im Einstellungsjahr 2013<br />

lag er bereits bei 16,8 Prozent. Damit ist es<br />

gelungen, den Ausgangswert mehr als zu<br />

verdreifachen und jeden sechsten der insgesamt<br />

600 Ausbildungs- und Studienplätze<br />

in der hamburgischen Verwaltung mit einer<br />

Nachwuchskraft mit nichtdeutschen Wurzeln<br />

zu besetzen. Dieser Erfolg wurde auch<br />

im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs<br />

„Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung“ von<br />

der Beauftragten der Bundesregierung für<br />

Migration, Flüchtlinge und Integration,<br />

Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, gewürdigt<br />

und der Hamburger Senat wurde<br />

von ihr mit einem Preis geehrt.<br />

Der 20-prozentige Einstellungsanteil ist<br />

dabei keine Quote, sondern ganz klar ein<br />

Zielwert. Alle müssen sich denselben Anforderungen<br />

stellen. Dabei werden interkulturelle<br />

Kompetenzen wie Mehrsprachigkeit<br />

oder Erfahrungen im Umgang mit anderen<br />

Kulturen positiv berücksichtigt.<br />

Eingeführt wurde zum Beispiel ein „Culture<br />

Fair Test“, der Fähigkeiten wie logisches<br />

Denken nicht über sprachliche, sondern<br />

symbolhafte Aufgaben ermittelt. Auch interkulturelle<br />

Wissensfragen und Fallbeispiele<br />

sind nun Bestandteil der Einstellungstests.<br />

Wer sich für eine duale Berufsausbildung oder<br />

einen praxisnahen Studienplatz bei der Stadt<br />

Hamburg interessiert, der braucht die mittlere<br />

Reife, den Fachhochschulabschluss oder<br />

das Abitur. In Hamburg können sich auch<br />

Menschen ohne einen deutschen Pass oder<br />

die EU-Staatsangehörigkeit bewerben.<br />

SANDRA<br />

S V E N J A<br />

& L A U R A<br />

Kevin Conrad, 17<br />

Kevin Conrad, 17<br />

Miriam Mittmann, 20<br />

Miriam Mittmann, 20<br />

A S A D<br />

NØRD TIMES<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

24<br />

Sonnige Zukunftsperspektiven<br />

Auszubildende starten bei Brillux in ihr Berufsleben<br />

Azubi-Portraits<br />

NØRD TIMES<br />

SCHENGELD<br />

ÜR PROFIS<br />

lt nicht reicht und Oma nicht ans Telefon gehen will<br />

ation ist<br />

tigste!“<br />

Marvin Willoughby<br />

man in einem solchen Umfeld auf-<br />

, entwickelt man ganz früh wichtige<br />

Fähigkeiten wie Toleranz und Resrseits<br />

hatte Wilhelmsburg damals eihr<br />

negativen Ruf im Rest der Stadt.<br />

an in der Innenstadt unterwegs war<br />

sagt hat, dass man von hier kommt,<br />

die Leute nur die Stirn gerunzelt.<br />

sburg galt als ein gefährlicher Stadtdem<br />

man abends kaum das Haus verkann.<br />

e die Gegend ganz anders erlebt. Klar,<br />

schon manchmal Stress und ein paar<br />

elle Jugendliche. Aber Wilhemsburg<br />

uch andere Seiten. Der Stadtteil ist<br />

ün und überall ist das Wasser in der<br />

eine Mutter kommt aus einer alteinnen<br />

Hamburger Familie und wir hatle<br />

Verwandte in der Nachbarschaft.<br />

aren deine Hobbys?<br />

be viel Sport gemacht und einirtarten<br />

ausprobiert. Sogar Schach<br />

. Zum Basketball bin ich aber erst<br />

kommen, mit 14 Jahren. Ich wurde<br />

gefragt, wieso ich mit meinen zwei<br />

ungsgehalt<br />

nicht diesen<br />

fällt<br />

Sport<br />

in<br />

ausübe<br />

den beitsmaterialien,<br />

und mich<br />

auch Bücher für die Berufsschule<br />

wo eine müssen häufig selbst bezahlt werden.<br />

ssen llen nicht beim gerade Fußball üppig abmühe,<br />

Körpergröße gig von der eigenen eher ein Lees<br />

schwer werden, sich Noch schwieriger haben es diejenigen, die<br />

Nachteil ist als<br />

teil.<br />

tte über eine Wasser ideale zu Statur halten. für Basketball. eine schulische Ausbildung an Berufs(fach)-<br />

ehr r groß, bei ihren athletisch Eltern und woh-icsbildungsgehalt die Mie-<br />

sie keine Ausbildungsvergütung. Viele priva-<br />

schulen hatte Ta- absolvieren. In der Regel bekommen<br />

und Fahrten bestreiten. te Schulen verlangen zudem eine monatliche<br />

ngen zudem die Anschafidung<br />

oder anderen<br />

Schulgebühr.<br />

Ar-<br />

t mit seinen Mitspielern<br />

umzugehen, man lernt<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)<br />

Unterstützung für Auszubildende, die in<br />

finanzielle Nöte geraten, bietet die Berufsausbildungsbeihilfe<br />

(BAB) der Agentur für<br />

Arbeit. Ziel dieser Förderung ist die Überwindung<br />

wirtschaftlicher Schwierigkeiten,<br />

die einer angemessenen beruflichen Qualifikation<br />

entgegenstehen. Anspruch auf die<br />

BAB haben Auszubildende, die nicht mehr<br />

zu Hause wohnen und keine finanzielle Unterstützung<br />

vom Elternhaus erhalten können.<br />

Schulische Ausbildungen sind von dieser<br />

Förderung ausgenommen.<br />

BAföG<br />

Schüler können zu diesem Zweck Leistungen<br />

aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />

(BAföG) beantragen. Der monatliche<br />

Zuschuss muss von Schülern nicht, so wie es<br />

bei Studenten der Fall ist, anteilig zurück-<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

gezahlt werden. Für die Schülerförderung<br />

sind die Ämter für Ausbildungsförderung<br />

der Kreise oder kreisfreien Städte zuständig.<br />

Für die Studierendenförderung sind die Studentenwerke<br />

der Hochschulen zuständig, an<br />

denen die Immatrikulation erfolgt.<br />

Wohngeld<br />

Wer weder Anspruch auf die Berufsausbildungsbeihilfe<br />

noch auf BAföG hat, kann<br />

sich seine Miete, oder Teile davon, durch das<br />

Wohngeld finanzieren. Dabei muss der Auszubildende<br />

volljährig sein und nachweisen,<br />

dass er die Kosten für die Wohnung selbstständig<br />

aufbringen muss.<br />

Kindergeld<br />

Auszubildende unter 25, die nicht mehr<br />

bei ihren Eltern wohnen, haben zudem Anspruch<br />

auf das Kindergeld, welches ihren Eltern<br />

ausgezahlt wird.<br />

D<br />

elgasch, Ayse, Fatima – der Klang<br />

vieler Namen in den Schulklassen<br />

lässt es schon erahnen: Fast jeder<br />

zweite Schüler hat einen Migrationshintergrund<br />

in Hamburg. Sie alle gehören zu unserer<br />

Gemeinschaft dazu, und sie bereichern<br />

unsere Kultur. Weil es viele von ihnen viel<br />

schwerer haben als deutsche Gleichaltrige,<br />

fördert die START-Stiftung begabte und engagierte<br />

Schüler und Schülerinnen mit ausländischen<br />

Wurzeln.<br />

Der Name ist hier tatsächlich Programm:<br />

START heißt die größte Förderinitiative<br />

Deutschlands für junge Menschen mit<br />

Migrationshintergrund. Elf Schülerinnen<br />

Die START-Familie<br />

Förderung für begabte und engagierte Schüler<br />

mit Migrationshintergrund<br />

Tara und Zara engagieren sich ehrenamtlich,<br />

sie sind begabt und sie haben einen<br />

Filme, großen in Traum: denen Sie wollen viel erreichen kulturelle<br />

und<br />

eine Menge bewegen ihrem Leben, und<br />

Hintergrund<br />

dafür haben sie eine gute Bildung als den<br />

Vielfalt Rolle spielt<br />

Drachenläufer<br />

Drama, USA, 2007<br />

und Schüler aus Hamburg können dank des<br />

Stipendienprogramms seit September bis zu<br />

ihrem Abi voll durchstarten. Bei einer bewegenden<br />

Aufnahmezeremonie wurden sie offiziell<br />

in die „START-Familie“ aufgenommen.<br />

Zu ihr gehören 24 weitere Jugendliche, die richtigen Weg für sich erkannt. Bis zum Abi<br />

die gemeinnützige Stiftung derzeit fördert. begleitet START nun die fünf Mädchen und<br />

90 Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund<br />

haben das START-Programm mit vielen Bildungsangeboten, finanzieller<br />

n fast allen<br />

sechs<br />

Filmen<br />

Jungen<br />

spielt<br />

zwischen<br />

kulturelle<br />

14<br />

Vielfalt<br />

und 16<br />

eine<br />

Jahren<br />

– mal kleinere und mal<br />

größere – Rolle. Schließlich entsteht wirkliche Spannung erst, wenn sich<br />

in Hamburg schon erfolgreich bis zum Abi Hilfe und einem starken Netzwerk, das Unterstützung<br />

in allen Lebenslagen anbietet.<br />

I Gegensätze aneinander reiben. Wenn alle gleich wären, gäbe es kaum<br />

durchlaufen. Viele von ihnen studieren bereits<br />

– ein toller Erfolg!<br />

Die feierliche Aufnahme ins START-Pro-<br />

interessante Geschichten zu erzählen. Wie mit der Andersartigkeit in den Filmen<br />

umgegangen wird, das ist eine andere Geschichte. Hier unsere kleine Auswahl.<br />

Ihre Familien kommen aus der Türkei, Afghanistan,<br />

dem Kosovo, Ghana, Indien, Polen Neustipendiaten in einem großen Hörsaal<br />

gramm verfolgten die stolzen Familien der<br />

und dem Iran – doch die „Neuen“ eint ein der Kieler Uni. Sie applaudierten für die<br />

gemeinsamer Geist: Atakan, Ehsan, Elita, Präsentationen der jungen Leute und die<br />

Gloria, Imahn, Kashan, Mateusz, Noorjan, Live-Musik der spitzenmäßigen START-Nordband<br />

ebenso wie für die ermutigenden Worte<br />

der Stifter und Betreuer.<br />

Das Herzstück der Initiative sei die Förderung<br />

der Schüler über das Schulleben hinaus,<br />

meinte START-Chef Robert Hasse. Sie<br />

treffen sich überall im Land zu Seminaren<br />

in den Bereichen Kommunikation, Engagement,<br />

Persönlichkeitsbildung, Natur und<br />

Technik, Politik, Sport, Kunst und Musik.<br />

Dazu kommen Ferienakademien und das<br />

jährliche SommerCampUs. Tiefe Einblicke<br />

gibt‘s außerdem bei Kulturveranstaltungen,<br />

Exkursionen in Unternehmen und öffentliche<br />

Einrichtungen sowie Beratungen für die<br />

Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung.<br />

Weil oft das Geld in den Familien fehlt, bekommen<br />

die aufgenommenen Schülerinnen<br />

und Schüler 100 Euro Bildungsgeld im Monat,<br />

einen Laptop und einen Drucker.<br />

Je nach Talent und Interesse können die Stipendiaten<br />

ihre Fähigkeiten in Projekten ausbauen,<br />

erproben und festigen. Engagement<br />

ist dabei für die jungen Leute Ehrensache:<br />

In der Schule setzen sie sich als Klassensprecher<br />

oder Sanitäter ein. In der Familie und<br />

im Bekanntenkreis helfen sie anderen durch<br />

Übersetzungen, Nachhilfe und die Betreuung<br />

von Geschwistern. Und in der Freizeit<br />

fördern sie<br />

„Schülerinnen und Schüler, die mehrere Kulturen<br />

vereinen und in mehr als einer Sprache<br />

‚zu Hause‘ sind, verfügen über besondere<br />

Kompetenzen, da sie Mittler zwischen<br />

verschiedenen ‚Welten‘ sind. Sie können<br />

Rubrik<br />

Vorbilder sein, von denen eine Gesellschaft<br />

NØRD TIMES<br />

insgesamt profitiert“, sagte Michael Voges,<br />

Staatsrat der Hamburger Behörde für Schule<br />

und Berufsbildung. So gesehen also der<br />

START-Schuss für eine gute Zukunft.<br />

Im Schuljahr 2014/2015 erhalten rund 650 Schüler<br />

und Schülerinnen aus etwa 90 Herkunftsländern<br />

eine Förderung. Zusammen mit den Ehemaligen<br />

profitier(t)en damit etwa 1.950 Schüler von dem<br />

Programm. In Schleswig-Holstein wurde START vor<br />

zehn Jahren, hier fördern sie das Stipendienprogramm<br />

finanziell: Hertie-Stiftung, Dürr-Stiftung<br />

Hamburg und der Freien und Hansestadt Hamburg,<br />

Jürgen Sengpiel Stiftung, VINCI-Stiftung<br />

für gesellschaftliche Verantwortung und TÜV Nord<br />

e.V.<br />

INFOS für die Bewerbung bei START:<br />

www.start-stiftung.de<br />

Im Zentrum der Geschichte, die nach<br />

dem gleichnamigen Bestsellerroman<br />

von Khaled Hosseini verfilmt wurde,<br />

steht die Freundschaft zwischen<br />

Amir und Hassan. Trotz ihrer unterschiedlichen<br />

Herkunft wachsen sie<br />

wie Brüder im Kabul der 70er-Jahre<br />

auf. Amir ist der Sohn eines wohlhabenden<br />

Paschtunen, während Hassans<br />

Vater als Hausdiener der Familie arbeitet. Gemeinsam gehen sie so oft sie nur können ihrer Lieblingsbeschäftigung<br />

nach, dem Drachensteigen. Eines Tages wird Hassan von einer Jugendbande<br />

angefallen und schwer misshandelt. Amir, starr vor Angst, hilft seinem Freund nicht. Später beschuldigt<br />

er Hassan sogar eines Diebstahls, den dieser nie beging. Diese Ereignisse führen dazu,<br />

„Engagement, Talent und Leistungsbereitschaft<br />

sollten sich unabhängig von Herkunft,<br />

Status und Umgebung entfalten und unsere<br />

Gesellschaft bereichern können. Das Stipendienprogramm<br />

START begleitet engagierte<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund auf<br />

ihrem Weg zu einem höheren Schulabschluss,<br />

fördert ihr gesellschaftliches Engagement<br />

und möchte damit ihre Chancen auf gesellschaftliche<br />

Teilhabe erhöhen.“<br />

START-Geschäftsführer Robert Hasse<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

Terminal<br />

Komödie/Drama, USA, 2004<br />

Die besten Geschichten schreibt das Leben. Das dachte sich wohl auch Steven Spielberg als er<br />

„Terminal“ drehte. Der Film beruht auf der Geschichte von Merhan Karimi Nasseri, einem iranischen<br />

Flüchtling. Er lebte unglaubliche 18 Jahre im Terminal 1 des Pariser Flughafens Charles de<br />

Gaulle, weil ihm die Aufenthaltserlaubnis verwehrt wurde. Ähnlich geht es dem osteuropäischen<br />

Titelhelden Viktor Navorski, gespielt von Tom Hanks, der ebenfalls den Flughafen nicht verlassen<br />

darf. Gestrandet am New Yorker JFK, wird er plötzlich zu einem Mann ohne Heimat. Durch seine<br />

charmante Art gelingt es ihm schließlich, sprachliche und kulturelle Barrieren abzubauen, und er<br />

findet in der Belegschaft des Flughafens neue Freunde.<br />

Regie Steven Spielberg. Mit Tom Hanks und Catherine Zeta-Jones. FSK ab 0 Jahren.<br />

FOTO Paramount Home Entertainment<br />

Türkisch für Anfänger<br />

Komödie, Deutschland, 2012<br />

Eine tropische Insel ist der Schauplatz dieser multikulturellen Komödie aus Deutschland, die<br />

bereits viele Fans mit der gleichnamigen Fernsehserie begeistert hat. Die vom Leben frustrierte<br />

Lena wird von ihrer Mutter, einer Psychotherapeutin, zum Zwangsurlaub nach Südostasien<br />

geschickt. Ihre Laune wird nur schlechter, als sie im Flugzeug neben dem türkischen Supermacho<br />

Cem sitzen muss. Dann landen Lena und Cem auch noch gemeinsam nach einer Notlandung<br />

des Fliegers auf einer verlassenen Insel. Begleitet werden sie von Yagmur, der streng religiösen<br />

Schwester Cems, und dem scheuen Griechen Costa. Das Chaos ist perfekt und die Heimat weit weg.<br />

Regie Bora Dagtekin. Mit Josefine Preuß und Elyas M´Barek. FSK ab 12 Jahre.<br />

Kick It Like Beckham<br />

Komödie, Großbritannien, 2002<br />

FOTO Constantin Film<br />

26<br />

Her mit der Kälte!<br />

Gut angezogen und gut ausgebildet: die Azubis von Ramelow<br />

und Böttcher<br />

30<br />

34<br />

Ramelow und Böttcher<br />

Kaufleute im Einzelhandel, Handelsfach- und Textilbetriebswirte<br />

EUROIMMUN<br />

Biologielaborantin


Rubrik<br />

6 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

7<br />

Um die biologische Vielfalt der Natur<br />

zu erkennen, muss niemand den Zoo<br />

besuchen. Wo immer du stehst, sieh<br />

dich um, und du entdeckst, dass verschiedene<br />

Tiere, Pflanzen, Vegetationen und klimatische<br />

Bedingungen miteinander existieren. Eine<br />

wilde Mixtur. Wir schließen daraus: Vielfalt<br />

ist „natürlich“!<br />

Wir Menschen, bekanntermaßen die Krone<br />

der Schöpfung, tun jetzt so, als sei das Zusammenleben<br />

von menschlichen Kulturen<br />

an einem gemeinsamen Ort eine spektakuläre<br />

Erfindung der menschlichen Spezies. Wieso<br />

eigentlich? Ganz einfach: Wir lernen in<br />

der Schule, wie sich die menschlichen Kul-<br />

WELT<br />

KLASSE<br />

Kulturelle Vielfalt macht Schule<br />

turen in der Weltgeschichte gegenseitig das<br />

Leben schwer gemacht haben. Und in den<br />

Nachrichten hören und sehen wir täglich,<br />

dass sich dies offenbar noch nicht geändert<br />

hat. Und das ist das Problem – Ängste und<br />

Vorurteile gegenüber dem Andersartigen.<br />

Und jetzt kommt‘s. Die Erwachsenen haben<br />

nachgedacht: „Nur durch Bildung kann das<br />

Problem der Integration gelöst werden. Und<br />

deswegen muss die kulturelle Vielfalt an den<br />

Schulen gefördert und die interkulturelle<br />

Erziehung an den Schulen verbessert werden!“<br />

War ja klar, dass die Probleme der Welt<br />

wieder von den nachkommenden Generationen<br />

gelöst werden müssen. Als gäbe es nicht<br />

schon genug Hausaufgaben.<br />

Doch diesmal haben sie recht, die Politiker.<br />

Nur wer sich kennenlernt, kann lernen, sich<br />

zu vertrauen. Nur, wer sich täglich begegnet,<br />

lernt Toleranz und versteht das Andersartige<br />

nicht als Bedrohung. Die Schulen sind eben<br />

ein unglaublich gut geeigneter Ort dafür:<br />

Dort werden Gruppen von Gleichaltrigen<br />

gebildet, Mädchen und Jungs gemischt. Die<br />

Lehrer vermitteln den Stoff gerecht. Zwar individuell<br />

auf die Bedürfnisse des einzelnen<br />

Schüler angepasst, jedoch unabhängig von<br />

Hautfarbe oder Religion. Und ganz wichtig:<br />

Sie passen auf, dass die Gruppe funktioniert<br />

und harmoniert.


Rubrik<br />

8 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

9<br />

„Rassismus geht gar nicht!“<br />

Selma (15)<br />

Hassib (15)<br />

Atakan (15)<br />

Hazife (15)<br />

„Meine Schule ist<br />

bunt.“<br />

„Es kommt auf<br />

den<br />

Charakter an!“<br />

Atakan (15)<br />

Ali-Cem (15)<br />

Wie viel Kultur hat DEINE Schule?<br />

Das ist die Frage, der wir folgen wollen. Nähern<br />

wir uns dem Thema: Kulturelle Vielfalt<br />

gibt es immer und überall. In der Bildungsund<br />

Integrationspolitik umfasst Kulturelle<br />

Vielfalt alles, was einen Kulturkreis ausmacht:<br />

Religion, Regeln, Gebräuche, Sprache,<br />

Sitten, Rituale, Essen & Trinken, Musik,<br />

Kleidung usw. Je unterschiedlicher die<br />

Kulturkreise sind, desto kleiner die Schnittmengen,<br />

desto fremder die Begegnung.<br />

Wir sind zu Gast an der Brüder-Grimm-Schule<br />

in Billstedt-Horn, dem Stadtteil im Hamburger<br />

Osten mit einem hohen Anteil von<br />

Arbeiterfamilien und Familien mit Migrationshintergrund.<br />

Zwischen Bille, A1 und<br />

A24 liegt Billstedt in unmittelbarer Nähe<br />

zu vielen Industrie- und Gewerbeunternehmen.<br />

Die Anbindung an die Stadt ist gut,<br />

der Wohnraum noch bezahlbar. Dort an der<br />

Stadteilschule haben wir Schüler und Lehrer<br />

einer 10. Klasse gefragt, wie sich kulturelle<br />

Vielfalt an ihrer Schule darstellt und<br />

anfühlt.<br />

Rumeysa (15)<br />

„Meine Schule ist bunt!“ sagt Rumeysa aus<br />

der 10e auf die Frage, was das Besondere der<br />

Brüder-Grimm-Schule sei. Und ihre Schwester<br />

Hazife meint: „Hier gibt es absolut keine<br />

Probleme mit den vielen gemischten Schülern.“<br />

Auf den ersten Blick sieht alles so aus, wie<br />

es in jedem Klassenraum einer 10. Klasse<br />

ausieht: Tische, Stühle, Schulsachen, Schüler,<br />

Schülerinnen und ein Lehrer. Erst im<br />

Verlauf der Gespräche bieten die Vornamen<br />

der Zehntklässler den ersten Migrationshinweis.<br />

Wir sprechen mit Can, Hassib, Taha,<br />

Atakan, Rumeysa, Melissa, Ali-Cem, Hazife<br />

und Selma. Sie sind deutsche Schüler mit<br />

Migrationshintergrund. Ihre Eltern stammen<br />

aus der Türkei, aus Afghanistan und Bosnien-Herzegowina.<br />

Rumeysa und Hazife sind in Deutschland geboren.<br />

Ihre Eltern stammen aus der Türkei.<br />

Sie sind in der türkischen und islamischen<br />

Kultur verwurzelt und tragen Kopftücher.<br />

Jörn Pingel<br />

Auch Selma ist 15. Ihre Familie kommt aus<br />

Bosnien. Sie kam als Dreijährige mit ihren<br />

Eltern nach Deutschland. „Ich gehe gern zur<br />

Schule, vor allem wegen meiner Freunde“,<br />

lacht sie. Ihre langen, braunen Haare wehen<br />

durch ihr Gesicht. Sie trägt kein Kopftuch.<br />

Wir möchten ein paar Fotos machen und<br />

bitten die Klasse 10e auf den Schulhof.<br />

Selma, Rumeysa, Hazife und Melissa laufen<br />

auf den Hof: „Wir haben hinten auf dem<br />

Schulhof eine Wand mit internationalen<br />

Flaggen. Davor könnten wir doch die Fotos<br />

machen“, schlagen sie vor. Passt hervorragend!<br />

Uns fällt auf: Es gibt keine sichtbaren<br />

Berührungsängste der Mitschüler, schon gar<br />

nicht wegen kultureller Zugehörigkeit. Die<br />

Jungen und Mädchen stellen sich in Gruppen<br />

zusammen, als seien Fotoshootings an<br />

der Tagesordnung. Sie lachen, sie scherzen,<br />

sie kennen und respektieren sich. Angst,<br />

Ausgrenzung, In-sich-gekehrt-Sein, Scham,<br />

Isolierung, Gehänsel ... keine Spur. „Es gibt<br />

hier einfach ein angenehmes Klima“, stellt<br />

Ali-Cem fest, „denn es spielt absolut keine<br />

Rolle, woher man kommt. Wir kommen alle<br />

irgendwo her!“


Rubrik<br />

10 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

11<br />

„Es gibt hier<br />

viele Schüler,<br />

deren<br />

Eltern nicht aus<br />

Deutschland<br />

kommen.“<br />

Taha (15)<br />

„Auf unserer<br />

Schule wird<br />

jeder gleich<br />

behandelt.“<br />

Hassib (15)<br />

„Schüler und Lehrer<br />

gehen hier freundlich<br />

miteinander um.“<br />

Melissa (15)<br />

Von links: Selma, Rumeysa, Hazife, Melissa<br />

„Kulturelle Vielfalt ist an unserer Schule alltäglich<br />

und selbstverständlich“, sagt Klassenlehrer<br />

Jörn Pingel. „Bewusst fällt es mir<br />

kaum noch auf, höchstens, wenn in einem<br />

Elterngespräch die Sprache zum Hindernis<br />

wird.“<br />

An der Brüder-Grimm-Schule werden ca. 940<br />

Schülerinnen und Schüler an zwei Standorten<br />

unterrichtet. Das Angebot könnte<br />

größer kaum sein: Grundschule, Stadtteilschule,<br />

teilgebundene Ganztagsschule,<br />

Transferklassen, Inklusion, Berufsorientierung<br />

und Sprachförderung.<br />

Wir fragen Schulleiter Kristof Dittrich nach<br />

dem Geheimnis der Brüder-Grimm-Schule.<br />

Was macht die Schule, um kulturelle Vielfalt<br />

zu fördern? „Unsere Aufgabe ist es,<br />

aus allen Schülern, egal woher sie stammen,<br />

das Bestmögliche herauszuholen und<br />

ihnen eine Perspektive für ihr späteres<br />

Leben zu ermöglichen. Dieser Weg ist steinig.<br />

Dabei helfen uns zwei Grundsätze:<br />

1. Alle sind uns gleich lieb. Es gibt keine<br />

Extrawürste, sondern Chancengleichheit.<br />

2. An der Schule wird Deutsch gesprochen,<br />

auch auf dem Schulhof, denn die Sprache ist<br />

sowohl für die Verständigung als auch für<br />

Melissa (15)<br />

die Gleichbehandlung und Perspektive von<br />

elementarer Bedeutung“, erklärt er uns.<br />

Nach vielen Besuchen an allgemeinbildenden<br />

und beruflichen Schulen sowie zahlreichen<br />

Gesprächen mit Schülern und Lehrern<br />

in Hamburg und Umgebung haben wir Folgendes<br />

festgestellt: 1.) Kulturelle Vielfalt an<br />

Schulen ist alltäglich und allgegenwärtig.<br />

2.) Das Miteinanderlernen und -leben von<br />

Schülern und Schülerinnen wird durch kulturelle<br />

Vielfalt bereichert, nicht erschwert.<br />

3.) Die Politik, die Schulen und Lehrer haben<br />

die Bedeutung interkultureller Bildung<br />

erkannt.<br />

Wir werden dieses Thema nicht mehr verlassen<br />

und weiterhin Schulen auf diesen Aspekt<br />

prüfen, beobachten, Schüler und Schülerinnen<br />

fotografieren und befragen. Nicht,<br />

weil das Thema „Kulturelle Vielfalt“ so bunt<br />

ist, sondern weil kulturelle Vielfalt unsere<br />

Zukunft ist: friedlich, plural, tolerant, bunt,<br />

vielfältig und ... gebildet.<br />

TEXT & FOTOS Christian Dorbandt<br />

„Eine kulturell<br />

gemischte Schule<br />

ist gut. Da fühlt<br />

man sich nicht<br />

allein.“<br />

Rumeysa (15)<br />

Taha (15)<br />

„Meine Herkunft und<br />

meine Kultur sind mir<br />

wichtig.“<br />

Selma (15)<br />

Selma (15)


Rubrik<br />

12 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

13<br />

Delgasch, Ayse, Fatima – der Klang<br />

vieler Namen in den Schulklassen<br />

lässt es schon erahnen: Fast jeder<br />

zweite Schüler hat einen Migrationshintergrund<br />

in Hamburg. Sie alle gehören zu unserer<br />

Gemeinschaft dazu, und sie bereichern<br />

unsere Kultur. Weil es viele von ihnen viel<br />

schwerer haben als deutsche Gleichaltrige,<br />

fördert die START-Stiftung begabte und engagierte<br />

Schüler und Schülerinnen mit ausländischen<br />

Wurzeln.<br />

Der Name ist hier tatsächlich Programm:<br />

START heißt die größte Förderinitiative<br />

Deutschlands für junge Menschen mit<br />

Migrationshintergrund. Elf Schülerinnen<br />

und Schüler aus Hamburg können dank des<br />

Die START-Familie<br />

Förderung für begabte und engagierte Schüler<br />

mit Migrationshintergrund<br />

Stipendienprogramms seit September bis zu<br />

ihrem Abi voll durchstarten. Bei einer bewegenden<br />

Aufnahmezeremonie wurden sie offiziell<br />

in die „START-Familie“ aufgenommen.<br />

Zu ihr gehören 24 weitere Jugendliche, die<br />

die gemeinnützige Stiftung derzeit fördert.<br />

90 Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund<br />

haben das START-Programm<br />

in Hamburg schon erfolgreich bis zum Abi<br />

durchlaufen. Viele von ihnen studieren bereits<br />

– ein toller Erfolg!<br />

Ihre Familien kommen aus der Türkei, Afghanistan,<br />

dem Kosovo, Ghana, Indien, Polen<br />

und dem Iran – doch die „Neuen“ eint ein<br />

gemeinsamer Geist: Atakan, Ehsan, Elita,<br />

Gloria, Imahn, Kashan, Mateusz, Noorjan,<br />

Tara und Zara engagieren sich ehrenamtlich,<br />

sie sind begabt und sie haben einen<br />

großen Traum: Sie wollen viel erreichen und<br />

eine Menge bewegen in ihrem Leben, und<br />

dafür haben sie eine gute Bildung als den<br />

richtigen Weg für sich erkannt. Bis zum Abi<br />

begleitet START nun die fünf Mädchen und<br />

sechs Jungen zwischen 14 und 16 Jahren<br />

mit vielen Bildungsangeboten, finanzieller<br />

Hilfe und einem starken Netzwerk, das Unterstützung<br />

in allen Lebenslagen anbietet.<br />

Die feierliche Aufnahme ins START-Programm<br />

verfolgten die stolzen Familien der<br />

Neustipendiaten in einem großen Hörsaal<br />

der Kieler Uni. Sie applaudierten für die<br />

Präsentationen der jungen Leute und die<br />

Live-Musik der spitzenmäßigen START-Nordband<br />

ebenso wie für die ermutigenden Worte<br />

der Stifter und Betreuer.<br />

Das Herzstück der Initiative sei die Förderung<br />

der Schüler über das Schulleben hinaus,<br />

meinte START-Chef Robert Hasse. Sie<br />

treffen sich überall im Land zu Seminaren<br />

in den Bereichen Kommunikation, Engagement,<br />

Persönlichkeitsbildung, Natur und<br />

Technik, Politik, Sport, Kunst und Musik.<br />

Dazu kommen Ferienakademien und das<br />

jährliche SommerCampUs. Tiefe Einblicke<br />

gibt‘s außerdem bei Kulturveranstaltungen,<br />

Exkursionen in Unternehmen und öffentliche<br />

Einrichtungen sowie Beratungen für die<br />

Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung.<br />

Weil oft das Geld in den Familien fehlt, bekommen<br />

die aufgenommenen Schülerinnen<br />

und Schüler 100 Euro Bildungsgeld im Monat,<br />

einen Laptop und einen Drucker.<br />

Je nach Talent und Interesse können die Stipendiaten<br />

ihre Fähigkeiten in Projekten ausbauen,<br />

erproben und festigen. Engagement<br />

ist dabei für die jungen Leute Ehrensache:<br />

In der Schule setzen sie sich als Klassensprecher<br />

oder Sanitäter ein. In der Familie und<br />

im Bekanntenkreis helfen sie anderen durch<br />

Übersetzungen, Nachhilfe und die Betreuung<br />

von Geschwistern. Und in der Freizeit<br />

fördern sie<br />

„Schülerinnen und Schüler, die mehrere Kulturen<br />

vereinen und in mehr als einer Sprache<br />

‚zu Hause‘ sind, verfügen über besondere<br />

Kompetenzen, da sie Mittler zwischen<br />

verschiedenen ‚Welten‘ sind. Sie können<br />

Vorbilder sein, von denen eine Gesellschaft<br />

insgesamt profitiert“, sagte Michael Voges,<br />

Staatsrat der Hamburger Behörde für Schule<br />

und Berufsbildung. So gesehen also der<br />

START-Schuss für eine gute Zukunft.<br />

Text und Fotos Joachim Welding<br />

Hintergrund<br />

Im Schuljahr 2014/2015 erhalten rund 650 Schüler<br />

und Schülerinnen aus etwa 90 Herkunftsländern<br />

eine Förderung. Zusammen mit den Ehemaligen<br />

profitier(t)en damit etwa 1.950 Schüler von dem<br />

Programm. In Schleswig-Holstein wurde START vor<br />

zehn Jahren, hier fördern sie das Stipendienprogramm<br />

finanziell: Hertie-Stiftung, Dürr-Stiftung<br />

Hamburg und der Freien und Hansestadt Hamburg,<br />

Jürgen Sengpiel Stiftung, VINCI-Stiftung<br />

für gesellschaftliche Verantwortung und TÜV Nord<br />

e.V.<br />

INFOS für die Bewerbung bei START:<br />

www.start-stiftung.de<br />

„Engagement, Talent und Leistungsbereitschaft<br />

sollten sich unabhängig von Herkunft,<br />

Status und Umgebung entfalten und unsere<br />

Gesellschaft bereichern können. Das Stipendienprogramm<br />

START begleitet engagierte<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund auf<br />

ihrem Weg zu einem höheren Schulabschluss,<br />

fördert ihr gesellschaftliches Engagement<br />

und möchte damit ihre Chancen auf gesellschaftliche<br />

Teilhabe erhöhen.“<br />

START-Geschäftsführer Robert Hasse


HIERGEBLIEBEN<br />

AUSBILDUNG & STUDIUM IN HAMBURG<br />

16-29<br />

C O M<br />

LANGENHORN<br />

NIENDORF<br />

SASEL<br />

BAHRENFELD<br />

NEUGRABEN<br />

EIDELSTEDT<br />

STELLINGEN<br />

EIMSBÜTTEL<br />

OTTENSEN<br />

EPPENDORF<br />

ROTHERBAUM<br />

WI<strong>NT</strong>ERHUDE<br />

BARMBEK<br />

UHLENHORST<br />

WANDSBEK<br />

RAHLSTEDT<br />

HAMM<br />

CITY<br />

ALTONA<br />

BILLSTEDT<br />

WILHELMSBURG<br />

HARBURG<br />

BERGEDORF<br />

P A N I<br />

ES<br />

16<br />

22<br />

24<br />

26<br />

COMPANIES<br />

Wir sind Hamburg! Bist Du dabei?<br />

Für den öffentlichen Dienst sucht die Stadt verstärkt nach<br />

Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund<br />

Saubere Ausbildung beim azv Südholstein<br />

Sonnige Zukunftsperspektiven<br />

Auszubildende starten bei Brillux in ihr Berufsleben<br />

Her mit der Kälte!<br />

Gut angezogen und gut ausgebildet: die Azubis von Ramelow<br />

und Böttcher<br />

15


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Wir sind Hamburg! bist du dabei?<br />

Für den öffentlichen Dienst sucht die Stadt verstärkt<br />

nach Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund<br />

Hamburg ist das Tor zur Welt und<br />

die Heimat von etwa 1,8 Millionen<br />

Menschen. Mehr als jeder vierte<br />

Hanseat hat ausländische Wurzeln. Bei den<br />

unter 18-Jährigen ist es sogar jeder zweite.<br />

Um diese Weltoffenheit und kulturelle<br />

Vielfalt auch in den öffentlichen Dienst zu<br />

tragen, hat die Stadt 2006 die Kampagne<br />

„Wir sind Hamburg! Bist Du dabei?“ ins<br />

Leben gerufen. Echte Auszubildende geben<br />

Einblicke in ihre Berufe und berichten, wie<br />

ihre unterschiedliche kulturelle Herkunft<br />

den Arbeitsalltag bereichert.<br />

Mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

sollen so für die Berufe bei der Allgemeinen<br />

Verwaltung, Steuerverwaltung,<br />

Justiz, Polizei, Feuerwehr und beim Justizvollzug<br />

begeistert werden. „Wir möchten<br />

Menschen mit Migrationshintergrund auch<br />

in den Berufen der hamburgischen Verwaltung<br />

eine gleichberechtigte Teilhabe und<br />

Gestaltung ermöglichen. Mehrsprachigkeit<br />

und Erfahrungen im Umgang mit anderen<br />

Kulturen sind wertvoll und hilfreich im Kundengespräch<br />

und ebenso in der fachlichen<br />

Aufgabenplanung“, berichtet Stefan Müller,<br />

der im Zentrum für Aus- und Fortbildung<br />

(ZAF) des Personalamts für die Kampagne<br />

verantwortlich ist.<br />

Ein 20-prozentiger Bewerbungs- und Einstellungsanteil<br />

von Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />

ist das erklärte Ziel der<br />

Kampagne, die mit großflächigen Werbeplakaten<br />

in S- und U-Bahnen und auf Litfaßsäulen<br />

wirbt, auf Berufsmessen und Schulen<br />

vertreten ist und eng mit Migranten-Organisationen<br />

arbeitet. Zusätzlich sollen ein<br />

moderner Internetauftritt mit integrierten<br />

Videos der Berufsgruppen und mehrsprachige<br />

Info-Flyer Schüler und ihre Eltern gezielt<br />

ansprechen. Die groß angelegte Dachkampagne<br />

geht auf: Zum Beginn der Kampagne<br />

2006 lag der Einstellungsanteil junger<br />

Menschen mit Migrationshintergrund bei<br />

rund fünf Prozent, im Einstellungsjahr 2013<br />

lag er bereits bei 16,8 Prozent. Damit ist es<br />

gelungen, den Ausgangswert mehr als zu<br />

verdreifachen und jeden sechsten der insgesamt<br />

600 Ausbildungs- und Studienplätze<br />

in der hamburgischen Verwaltung mit einer<br />

Nachwuchskraft mit nichtdeutschen Wurzeln<br />

zu besetzen. Dieser Erfolg wurde auch<br />

im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs<br />

„Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung“ von<br />

der Beauftragten der Bundesregierung für<br />

Migration, Flüchtlinge und Integration,<br />

Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, gewürdigt<br />

und der Hamburger Senat wurde<br />

von ihr mit einem Preis geehrt.<br />

Der 20-prozentige Einstellungsanteil ist<br />

dabei keine Quote, sondern ganz klar ein<br />

Zielwert. Alle müssen sich denselben Anforderungen<br />

stellen. Dabei werden interkulturelle<br />

Kompetenzen wie Mehrsprachigkeit<br />

oder Erfahrungen im Umgang mit anderen<br />

Kulturen positiv berücksichtigt.<br />

Eingeführt wurde zum Beispiel ein „Culture<br />

Fair Test“, der Fähigkeiten wie logisches<br />

Denken nicht über sprachliche, sondern<br />

symbolhafte Aufgaben ermittelt. Auch interkulturelle<br />

Wissensfragen und Fallbeispiele<br />

sind nun Bestandteil der Einstellungstests.<br />

Wer sich für eine duale Berufsausbildung oder<br />

einen praxisnahen Studienplatz bei der Stadt<br />

Hamburg interessiert, der braucht die mittlere<br />

Reife, den Fachhochschulabschluss oder<br />

das Abitur. In Hamburg können sich auch<br />

Menschen ohne einen deutschen Pass oder<br />

die EU-Staatsangehörigkeit bewerben.<br />

TEXT Katharina Grzeca<br />

FOTO Stadt Hamburg<br />

16 17


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

ausbildung bei der Polizei<br />

S. Çelik (22) ist im letzten Semester ihrer<br />

Ausbildung zur Polizeimeisterin in Hamburg<br />

Den Wunsch, Polizistin zu werden,<br />

hat ein Freund in mir geweckt, indem<br />

er ununterbrochen von seiner<br />

Ausbildung bei der Polizei geschwärmt hat.<br />

Zu der Zeit hatte ich gerade mein Abitur<br />

fertig und war dabei, mich beruflich zu orientieren.<br />

Je mehr ich mich allerdings mit<br />

dem Polizeidienst auseinandersetzte, umso<br />

besser gefiel mir die Idee.<br />

Kurz nach der Bewerbung kam die ersehnte<br />

Einladung zum Einstellungstest. Die zum<br />

Test verbliebene Zeit nutzte ich sehr intensiv,<br />

um mich auf die Aufgaben bestmöglich<br />

vorzubereiten.<br />

Der Einstellungstest ist anspruchsvoll,<br />

aber wer gezielt und mit Ehrgeiz lernt, der<br />

schafft es auch. Ein Diktat, die Beschreibung<br />

einer Bildergeschichte und ein paar<br />

Multiple-Choice-Aufgaben später habe ich es<br />

schließlich in die nächste Runde geschafft.<br />

Dann galt es, den sportlichen Teil zu meistern.<br />

Auch hier wusste ich, was auf mich<br />

zukommen wird, und war vorbereitet. Geholfen<br />

hat mir auch, dass ich schon vorher<br />

regelmäßig im Verein geboxt habe. Der Test<br />

war bestanden, aber ich hatte leider nicht<br />

die volle Punktzahl erreicht und konnte<br />

mich nicht, wie ursprünglich geplant, für<br />

den gehobenen Dienst qualifizieren. Ich<br />

wurde darauf hin gefragt, ob ich nicht den<br />

mittleren Dienst machen möchte. Ich sagte<br />

Ja, und ich glaube, das war die beste Entscheidung<br />

meines Lebens.<br />

Obwohl wir das erste Jahr in der Polizeiakademie<br />

verbringen, sitzen alle in ihren<br />

Uniformen im Unterricht. Unsere Ausbilder<br />

legen großen Wert auf ständigen Praxisbezug<br />

und Teamarbeit. Schließlich muss man<br />

der Person, mit der man später im Einsatz<br />

ist, blindlings vertrauen – manchmal sogar<br />

das eigene Leben. Daher werden uns in<br />

der Ausbildung nicht nur die Inhalte vermittelt,<br />

die wir im späteren Arbeitsleben<br />

brauchen, wichtig ist auch die Persönlichkeitsbildung.<br />

Psychologische Seminare und<br />

Kommunikationslehrgänge gehören ebenso<br />

zum Unterricht wie Belastungstrainings und<br />

Einsatzübungen. Nach einem Jahr an der<br />

Polizeiakademie macht man ein sechsmonatiges<br />

Praktikum an einer Polizeiwache und<br />

erfährt hautnah den Beruf des Polizisten.<br />

Im Schichtdienst arbeitet man ganz normal<br />

mit, stets unter den wachen Augen von zwei<br />

Praktikantenbetreuern. Es heißt, dass sich<br />

erst in dieser Zeit zeigt, ob man für diesen<br />

Beruf wirklich geeignet ist. Obwohl die Ausbildung<br />

sehr lebensnah stattfindet, ersetzt<br />

das nicht die Erfahrungen, die man im direkten<br />

Kontakt mit dem Bürger erlebt. Nach<br />

dem Praktikum begibt man sich für weitere<br />

zwei Semester an die Akademie und bereitet<br />

sich, wie ich es im Moment auch tue, auf die<br />

Abschlussprüfungen vor.<br />

Bei der Kampagne „Wir sind Hamburg! Bist<br />

Du dabei?“ mache ich mit, weil ich mir<br />

wünsche, dass mehr Frauen mit Migrationshintergrund<br />

diesen tollen Beruf erlernen.<br />

Anfangs war ich ein wenig skeptisch, als es<br />

darum ging, mein Bild auf Plakaten zu veröffentlichen.<br />

Aber ich möchte junge Frauen,<br />

auch unabhängig von ihrer Herkunft, dazu<br />

anspornen, Berufe zu ergreifen, die etwas<br />

untypisch sind, und auch ihren Eltern zeigen,<br />

dass diese Möglichkeit besteht.<br />

Als Dreijährige bin ich mit meiner Familie<br />

aus der Türkei nach Schleswig-Holstein gezogen,<br />

und Türkisch ist auch meine zweite<br />

Muttersprache. Meine Familie steht den Dingen<br />

sehr offen gegenüber und meine Eltern<br />

sind sehr stolz auf mich und meine Berufswahl.<br />

Zu Beginn war meine Mutter ängstlich.<br />

Aber nicht, weil ich ein türkisches Mädchen<br />

bin, sondern weil ich ihre Tochter bin und<br />

sich Mütter immer sorgen, wenn ihr Kind<br />

einen nicht ganz ungefährlichen Beruf ergreift.<br />

Meine türkische Abstammung hat mir im<br />

Beruf schon sehr genützt. Anfangs wundern<br />

sich die meisten Bürger, eine türkische Polizistin<br />

zu sehen, aber im Gespräch stellt sich<br />

schnell heraus, dass ich ihnen durch meine<br />

sprachlichen und kulturellen Fähigkeiten<br />

gut weiterhelfen kann. Und darum geht es<br />

schließlich, dem Bürger, egal wo er herkommt,<br />

zu helfen.<br />

TEXT Katharina Grzeca<br />

FOTO Stadt Hamburg<br />

18 19


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SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

studium bei der allgemeinen VerWaltung<br />

Orlando Perrone macht ein Bachelor-Studium Public Management bei der Allgemeinen Verwaltung<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I N F O S<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

D<br />

•<br />

I C H<br />

Meine Eltern stammen aus Italien<br />

und ich bin in Deutschland geboren.<br />

Ich bin bilingual aufgewachsen<br />

und kenne beide Kulturen sehr gut. In<br />

der Schulzeit hatte ich viele Freunde aus<br />

verschiedenen Kulturkreisen und somit einen<br />

Einblick in diese Kulturen. Mir war es<br />

sehr wichtig, diese Erfahrungen in meinem<br />

zukünftigen Beruf einbringen zu können.<br />

In der Oberstufe habe ich mich damit auseinandergesetzt,<br />

was ich nach dem Abitur<br />

machen möchte. Auf der Suche nach einer<br />

passenden Mischung aus Theorie und Praxis<br />

bin ich sehr schnell auf das Bachelor-Studium<br />

der Allgemeinen Verwaltung Hamburgs<br />

gestoßen.<br />

Mich hat das vielfältige Studium in seiner<br />

großen Bandbreite überzeugt, weil die Studieninhalte<br />

sehr viele wissenschaftliche<br />

Bereiche abdecken. Neben den juristischen<br />

Lehrveranstaltungen werden Wirtschaftswissenschaften<br />

und Sozialwissenschaften gelehrt.<br />

Es handelt sich dadurch um eine sehr<br />

umfangreiche Ausbildung, aus der man viel<br />

schöpfen kann.<br />

Auch das beschriebene Berufsbild konnte<br />

mich überzeugen, weil es mir ein persönliches<br />

Anliegen ist, durch den Beruf einen gesellschaftlichen<br />

Beitrag leisten zu können.<br />

Zudem fand ich sehr interessant, in wie vielen<br />

verschiedenen Bereichen man eingesetzt<br />

werden kann und dass man die Möglichkeit<br />

zur Weiterentwicklung erhält.<br />

Es gibt viele positive Faktoren, die für eine<br />

Beschäftigung im öffentlichen Dienst der<br />

Stadt sprechen, insbesondere die gute Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf.<br />

Durch die Kampagne „Wir sind Hamburg!<br />

Bist Du dabei?“ war mir klar, dass mein eigener<br />

Migrationshintergrund kein Hindernis<br />

sein wird, sondern eine zusätzliche Qualifikation<br />

darstellt. Neben meinem Studium beteilige<br />

ich mich auch aktiv an der Werbung<br />

für die Kampagne.<br />

Durch das erste Praxissemester wurde mir<br />

erneut die große Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten<br />

innerhalb der Allgemeinen<br />

Verwaltung bewusst.<br />

Zunächst war ich in der Senatskanzlei im<br />

Amt Medien tätig. Innerhalb dieser Zeit war<br />

ich insbesondere mit Medienstandortangele-<br />

genheiten befasst. Anschließend wurde ich<br />

im Jobcenter in Billstedt in der Leistungsgewährung<br />

eingesetzt. Insbesondere in meiner<br />

Zeit im Jobcenter konnte ich meine interkulturellen<br />

Kompetenzen einbringen.<br />

Zurzeit befinde ich mich im fünften Semester<br />

und gehe so auf das Ende des Studiums<br />

zu und freue mich bereits auf den Einsatz im<br />

sechsten Semester im Zentrum für Aus- und<br />

Fortbildung.<br />

TEXT Orlando Perrone<br />

Ausbildungen und Studiengänge bei der Stadt Hamburg:<br />

Allgemeine Verwaltung<br />

- Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten (2,5 Jahre)<br />

- Ausbildung zum/zur Regierungssekretär-Anwärter/-in (2 Jahre)<br />

- Studium Public Management (3 Jahre)<br />

Wer seine Erfolgschancen vor der Bewerbung testen und das Berufsbild<br />

interaktiv kennenlernen möchte, kann das unter<br />

www.cyou-startlearning.hamburg.de spielerisch und anonym tun.<br />

Weitere Informationen erhältst du unter: www.hamburg.de/ausbildungverwaltung<br />

Steuerverwaltung<br />

- Ausbildung zum/zur Finanzwirt/-in (2 Jahre)<br />

- Studium zum/zur Diplomfinanzwirt/-in (3 Jahre)<br />

Weitere Informationen erhältst du unter: www.hamburg.de/ausbildungsteuerverwaltung<br />

Justiz<br />

- Ausbildung zum/zur Justizfachangestellten (2,5 Jahre)<br />

- Ausbildung zum/zur Justizsekretär/-in (2 Jahre)<br />

- Ausbildung zum/zur Justizwachmeister/-in (2,5 Jahre)<br />

- Ausbildung zum/zur Justizvollzugsbeamten/-in (2 Jahre)<br />

- Studium zum/zur Diplom-Rechtspfleger/-in (3 Jahre)<br />

Weitere Informationen erhältst du unter: www.hamburg.de/ausbildung-justiz<br />

Polizei<br />

- Ausbildung zum/zur Polizeibeamten/-in im Laufbahnabschnitt I<br />

(ehemals mittlerer Dienst) (2,5 Jahre)<br />

- Studium zum/zur Polizeibeamten/-in im Laufbahnabschnitt II<br />

(ehemals gehobener Dienst) (3 Jahre)<br />

Weitere Informationen erhältst du unter: www.hamburg.de/ausbildung-polizei<br />

Feuerwehr<br />

- Ausbildung zum/zur Brandmeister/-in (18 Monate)<br />

- Studium zum/zur Brandoberinspektor/-in (2 Jahre)<br />

Weitere Informationen erhältst du unter: www.hamburg.de/ausbildung-feuerwehr<br />

Die Stadt Hamburg bietet Ausbildungs- und Studienplätze in vielen weiteren<br />

Berufen an. Informiere dich unter www.hamburg.de/ausbildungsplaetzehamburg.<br />

FOTO Stadt Hamburg<br />

20 21


Mehmet, Industriemechaniker Christian, Fachkraft für Abwassertechnik Roman, Elektroniker für Betriebstechnik<br />

Saubere auSbildung<br />

beim azv SüdholStein<br />

Um die 120 Liter Trinkwasser verbraucht<br />

ein Deutscher am Tag.<br />

Klingt nach viel, aber statistisch<br />

betrachtet, ist das der geringste Verbrauch<br />

seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre<br />

1963. Aber was passiert mit der kostbaren<br />

Ressource, wenn sie nach Gebrauch in der<br />

Kanalisation verschwindet?<br />

In modernen Industriestaaten wie Deutschland<br />

wird das Abwasser gereinigt, bevor es<br />

in die Natur zurückgeführt wird. Moderne<br />

Kläranlagen wie die des azv Südholstein in<br />

Hetlingen sammeln, transportieren und reinigen<br />

Abwasser und sorgen damit für saubere<br />

Gewässer und für eine saubere und gesunde<br />

Umwelt.<br />

Das 255 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

große Kommunalunternehmen sichert im<br />

Kreis Pinneberg, in Teilen der Kreise Segeberg<br />

und Steinburg sowie für die nordwestlichen<br />

Stadtteile von Hamburg eine zuverlässige Abwasserreinigung.<br />

Abwasser aus fast einer halben<br />

Million Haushalten sowie von Industrie<br />

und Gewerbe wird hier nach einem mechanischen<br />

und einem biologischen Reinigungsverfahren<br />

in die Elbe eingeleitet.<br />

Wie verschmutztes Wasser gereinigt wird<br />

und wie wichtig eine saubere und intakte<br />

Umwelt ist, lernen die Auszubildenden<br />

im Klärwerk Hetlingen von Beginn ihrer<br />

Ausbildung an. „Wir haben dafür Sorge<br />

zu tragen, dass das Wasser beim Verlassen<br />

der Kläranlage die vom Gesetzgeber<br />

vorgegebenen Schad- und Nährstoffgrenzwerte<br />

einhält“, erklärt Christian Richelmann.<br />

„Hier in Hetlingen unterschreiten wir diese<br />

Werte deutlich.“ Der 28-Jährige hat im August<br />

seine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik<br />

begonnen. Zu den Aufgaben<br />

in diesem Beruf gehören unter anderem die<br />

Kontrolle und Bedienung der unterschiedlichen<br />

Anlagenteile: „Das System ist weitgehend<br />

automatisiert“, erzählt Christian, „Wir<br />

kümmern uns darum, dass es reibungsfrei<br />

funktioniert, passen den Betrieb Bedingungen<br />

wie der jahreszeitlichen Temperatur<br />

an und werten Proben aus.“ Die dreijährige<br />

Ausbildung hat Christian an sein Biotechnologiestudium<br />

angeschlossen, um praktische<br />

Erfahrungen zu sammeln: „Hier kann ich<br />

wunderbar mein im Studium erlerntes theoretisches<br />

Wissen praktisch anwenden.“<br />

Mehmet Nebi Kök ist im ersten Lehrjahr zum<br />

Industriemechaniker, Einsatzgebiet Instandhaltung.<br />

„Die Vielfalt gefällt mir besonders<br />

gut an meinem Beruf. Von der Herstellung<br />

bestimmter Werkstücke über ihre<br />

Montage und Wartung gehört alles zu meinem<br />

Aufgabenbereich“, berichtet Mehmet, dessen<br />

Vater und Onkel auch in der Metallbranche<br />

arbeiten. „Der Beruf liegt irgendwie bei mir<br />

in der Familie. Den azv als guten Ausbilder<br />

haben mir mein Lehrer und der Mann meiner<br />

Cousine, der auch hier arbeitet, empfohlen“,<br />

so der 22-jährige Azubi.<br />

Neben Fachkräften für Abwassertechnik und<br />

Industriemechanikern bildet der azv auch<br />

Fachkräfte für Lagerlogistik und Elektroniker<br />

für Betriebstechnik aus. Von seiner Ausbildung<br />

zum Elektroniker weiß Roman Voß,<br />

ebenfalls im ersten Lehrjahr, nur Gutes zu<br />

berichten: „Ich habe beim azv ein Schülerpraktikum<br />

gemacht, und bereits nach dieser<br />

einen Woche hatte ich ein gutes Gefühl. Das<br />

Unternehmen hat mir gleich gefallen, und<br />

mein gutes Gefühl hat sich in der Ausbildung<br />

bestätigt“, berichtet der 18-Jährige.<br />

Wen eine Ausbildung beim azv interessiert,<br />

dem sollten die Natur und die Umwelt am<br />

Herzen liegen. Bei den abwechslungsreichen<br />

Berufen sind neben handwerklichen Tätigkeiten<br />

auch ein grundlegendes Verständnis für<br />

naturwissenschaftliche Zusammenhänge und<br />

Computerkenntnisse gefragt.<br />

TEXT Katharina Grzeca<br />

FOTOS Sally Elena Milota<br />

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A U S B<br />

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azv Südholstein<br />

25491 Hetlingen<br />

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Rein in die Zukunft!<br />

Zum 1. August 2015 suchen wir vier Auszubildende:<br />

3 x Fachkraft (m/w) für Abwassertechnik,<br />

davon ein Ausbildungsplatz bei der<br />

Stadtentwässerung Glückstadt<br />

1 x Industriemechaniker (m/w),<br />

Einsatzgebiet Instandhaltung<br />

Wir wünschen uns Bewerber/innen mit einem guten Realoder<br />

Hauptschulabschluss, technischem Verständnis und<br />

handwerklichem Geschick. Interesse an Natur und Umwelt<br />

ist uns ebenfalls wichtig.<br />

Bewirb Dich bitte ausschließlich per Post bis zum<br />

30. April 2015 (Kennwort: Ausbildung).<br />

22<br />

azv Südholstein • Am Heuhafen 2 • 25491 Hetlingen • Tel.: 04103 964-0 • www.azv.sh


Sonnige ZukunftSperSpektiven<br />

155 Auszubildende starten bei Brillux in ihr Berufsleben<br />

Die rAmeloW<br />

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nachwuchs!<br />

Jährlich<br />

12–15 offene<br />

AusbilDungsplätze.<br />

Wir suchen Dich!<br />

Kaufleute im Einzelhandel, Gestalter für visuelles Marketing, Handelsfachwirte,<br />

Kaufmann-/Frau für Büromanagement und Praktikanten.<br />

Brillux ermöglicht 155 jungen<br />

Schulabgängern ab 1. August eine<br />

Ausbildung in 11 unterschiedlichen<br />

Berufen. 124 Auszubildende werden<br />

in den Niederlassungen bzw. Werken<br />

eingesetzt, 31 am Hauptsitz in Münster.<br />

„Man lernt sehr viel – sowohl menschlich<br />

als auch kaufmännisch – und es ist sehr<br />

abwechslungsreich“, stellt Jonas Busse<br />

(Auszubildender zum Kaufmann im<br />

Groß- und Außenhandel, Niederlassung<br />

Hannover) in einem der Ausbildungsvideos<br />

fest. Mit den Auszubildenden des<br />

2. und 3. Ausbildungsjahres beschäftigt<br />

Brillux dann ab Sommer insgesamt<br />

408 Auszubildende in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz. Auch für das<br />

kommende Jahr plant das Münsteraner<br />

Unternehmen 130 Neueinstellungen im<br />

Ausbildungsbereich. Bei mehr als 2.400<br />

Mitarbeitern entspricht dies einer Ausbildungsquote<br />

von 17 Prozent und liegt<br />

somit über dem Durchschnitt in der<br />

deutschen Wirtschaft. Und für über 80 %<br />

der Auszubildenden geht die Karriere bei<br />

Brillux nach erfolgreicher Ausbildung<br />

weiter.<br />

Deutschlands führender Vollsortimenter<br />

und Direktanbieter im Farben- und Lackbereich<br />

legt großen Wert auf ein qualitativ<br />

hohes Ausbildungsniveau und ein<br />

vielseitiges Ausbildungsprogramm. Das<br />

Ausbildungskonzept basiert auf den vier<br />

zentralen Säulen „familiäres Umfeld“,<br />

„gezielte individuelle Förderung“, „eigenverantwortliches<br />

Handeln“ und „sehr<br />

gute Übernahmechancen“. Der familiäre<br />

Gedanke ist seit jeher gelebter Bestandteil<br />

der Philosophie des Familienunternehmens<br />

Brillux. Und indem die Auszubildenden<br />

in allen Bereichen von Anfang<br />

an eigenverantwortlich handeln und<br />

an Entscheidungsprozessen mitwirken,<br />

werden die besten Voraussetzungen für<br />

die berufliche und persönliche Entwicklung<br />

geboten. Aus diesem Grund ist das<br />

Ausbildungsprogramm mit Werksbesichtigungen,<br />

Aufenthalten in den Niederlassungen,<br />

gezielter Förderung und fachübergreifenden<br />

Schulungen vielseitig<br />

aufgebaut. Das gelernte Wissen kann in<br />

Praxiseinsätzen selbstständig angewendet<br />

und vertieft werden. Das alles sind<br />

überzeugende Anreize für die jungen<br />

Berufssuchenden, für die die Ausbildung<br />

eine wichtige Investition in die Zukunft<br />

ist. Was die Auszubildenden überzeugt,<br />

ist ebenso von Bedeutung für das Unternehmen,<br />

denn die „Azubis“ von heute<br />

sind schließlich die Mitarbeiter von morgen.<br />

Diejenigen, die bei Brillux in ihr Berufsleben<br />

gestartet sind, würdigen das<br />

mit einer überdurchschnittlichen Treue<br />

zu ihrem Arbeitgeber.<br />

Doch wie gelingt es, zukünftige Nachwuchstalente<br />

frühzeitig zu erkennen,<br />

um deren Potenziale gezielt fördern und<br />

qualifizierte Fachkräfte für die Zukunft<br />

finden zu können?<br />

Sehr gute Möglichkeiten eröffnen sich<br />

durch die Zusammenarbeit mit Schulen.<br />

In den letzten Monaten schloss Brillux<br />

daher schon 30 Schulpatenschaften in<br />

ganz Deutschland ab. Weitere Kooperationen<br />

sind bereits in Vorbereitung.<br />

Text & Fotos Brillux<br />

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Wer sich für eine Ausbildung<br />

bei Brillux<br />

interessiert und sich<br />

informieren möchte,<br />

findet unter www.<br />

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einen interessanten<br />

Blick hinter die Kulissen.<br />

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Fragen an: Martin Wischmann • Tel.: 04121 / 23930 • Mail: mwischmann@ramelow.com<br />

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Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung<br />

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AZUBIPORTRAITS<br />

L E O N I<br />

SANDRA<br />

Sandra ist im 1. Lehrjahr zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Stendal<br />

Leonie ist im 1. Jahr ihres dualen Studiums<br />

zur Textilbetriebswirtin und zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Elmshorn<br />

A S A D<br />

HER MIT DER KÄLTE!<br />

Gut angezogen und gut ausgebildet:<br />

die Azubis von Ramelow und Böttcher<br />

Asad ist im 1. Lehrjahr zum Kaufmann im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Uelzen<br />

Spaß an Mode haben die neuen Azubis der Mode- und Markenhäuser Ramelow und Böttcher alle.<br />

Zu sehen sind die besten Outfits der kommenden Herbst- und Winter-Kollektion. Was sie über<br />

ihre vielseitigen Ausbildungen zu erzählen haben, erfahrt ihr in den Azubiportraits.<br />

S V E N J A<br />

& L A U R A<br />

Svenja (l) ist im 1. Jahr zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Heide<br />

Laura ist im 1. Lehrjahr zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Elmshorn<br />

26 27


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Miriam ist im 1. Jahr ihrer Ausbildung zur<br />

Kauffrau im Einzelhandel der Filiale in<br />

Elmshorn<br />

Jennifer ist im 2. Lehrjahr zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Heide<br />

J E N -<br />

N I F E R<br />

MIRIAM<br />

LENA<br />

Lena ist im 1. Lehrjahr zu Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Heide<br />

A N N A<br />

L E N A<br />

Anna Lena ist im 1. Lehrjahr zur Kauffrau im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Uelzen<br />

Darina ist im 1. Jahr ihrer Ausbildung zur<br />

Handelsfachwirtin in der Filiale in Elmshorn<br />

DARINA<br />

KEVIN<br />

Weitere Informationen zur<br />

Ausbildung bei Ramelow und<br />

Böttcher findet ihr unter<br />

www.ramelow.com/karriere.<br />

Kevin ist im 1. Lehrjahr zum Kaufmann im<br />

Einzelhandel in der Filiale in Stendal<br />

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28 29


Kevin Conrad, 17<br />

ist im 1. Lehrjahr zum Kaufmann im<br />

Einzelhandel bei den Mode- und Markenhäusern<br />

Ramelow und Böttcher in der Filiale<br />

in Stendal. An der Sekundarschule<br />

in Bismark hat er seinen Hauptschulabschluss<br />

gemacht.<br />

„Vor meiner Ausbildung habe ich ein<br />

Dreivierteljahr ein Praktikum in der Ramelow-Filiale<br />

in Stendal gemacht. In der<br />

Zeit habe ich das Unternehmen kennengelernt<br />

und finde es richtig klasse hier.<br />

Ich bin gerade in der Trendabteilung. Wer<br />

hier zum Einkaufen kommt, der möchte<br />

modische Sachen bekommen. Deswegen<br />

ist es besonders wichtig, selber gut angezogen<br />

zu sein. Generell hat Mode einen<br />

größeren Stellenwert für mich bekommen,<br />

seitdem ich bei Ramelow arbeite.<br />

Sollte ich die Möglichkeit bekommen<br />

und übernommen werden, würde mich<br />

das sehr freuen. Die Arbeit macht sehr<br />

viel Spaß und ich habe hier die Chance,<br />

mehr aus meiner Ausbildung zu machen.“<br />

Foto Tim Riediger<br />

Miriam Mittmann, 20<br />

Miriam kommt aus Itzehoe und hat dort auch ihren Realschulabschluss<br />

gemacht. Seit August ist sie im 1. Jahr ihrer Ausbildung<br />

zur Kauffrau im Einzelhandel bei den Mode- und Markenhäusern<br />

Ramelow und Böttcher in der Filiale in Elmshorn.<br />

„Ein Praktikum gewährte mir erste Einblicke in den Beruf der<br />

Kauffrau im Einzelhandel. Nach meinem Schulabschluss habe ich<br />

ein Jahr in dem Beruf gearbeitet. Die Zeit hat meinen Wunsch, den<br />

Beruf zu erlernen, sehr bestärkt und mir die Sicherheit gegeben,<br />

genau zu wissen, was auf mich zukommt. Über die Ausbildung bei<br />

Ramelow habe ich nur Gutes gehört. Es gibt Mitarbeiter, die nach<br />

30 oder 40 Jahren immer noch mit Freude zur Arbeit kommen,<br />

manche von ihnen haben sogar hier ihre Ausbildung gemacht. Die<br />

gleiche Aufmerksamkeit erfahren auch die Auszubildenden. Es ist<br />

dem Unternehmen wichtig, dass auch wir uns wohlfühlen.“<br />

Foto Tim Riediger<br />

31


Darina Ustinova, 19<br />

Foto Tim Riediger<br />

Leonie Hellfeuer, 20<br />

hat ihr Abitur an der EBS in Elmshorn gemacht und begann im<br />

August die Ausbildung zur Handelsfachwirtin im Mode- und<br />

Markenhaus Ramelow und Böttcher in der Filiale in Elmshorn.<br />

„Viele aus meiner alten Schule haben gleich nach dem Abitur<br />

ein Studium begonnen, obwohl sie gar nicht wussten, was genau<br />

sie machen wollten. Bei mir war es anders. Ich wusste ganz<br />

genau, dass ich eine Ausbildung machen möchte und dass mein<br />

zukünftiger Beruf etwas mit Mode zu tun haben soll. Mir war es<br />

wichtig, sofort ins Arbeitsleben zu kommen, auf eigenen Beinen<br />

zu stehen und mein erstes Geld zu verdienen. Nach längerer Recherche<br />

habe ich den Handelsfachwirt gefunden. Die dreijährige<br />

Ausbildung ist sehr umfassend und bietet mir anschließend<br />

vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Und wenn ich möchte,<br />

kann ich immer noch ein Studium anschließen.“<br />

Foto Tim Riediger<br />

Foto Tim Riediger<br />

Svenja Schaller, 22<br />

Foto Tim Riediger<br />

ist im 1. Jahr zur Kauffrau im Einzelhandel bei den Mode- und<br />

Markenhäusern Ramelow und Böttcher in der Filiale in Heide.<br />

„Jeder Azubi, der bei Ramelow und Böttcher seine Ausbildung anfängt,<br />

absolviert in der ersten Zeit ein besonderes Seminar. In<br />

drei Tagen kommen alle Auszubildenden des neuen Jahres in die<br />

Filiale in Elmshorn, und wir lernen, was in den folgenden drei<br />

Jahren auf uns zukommt. In Gruppenarbeiten erarbeiten wir, was<br />

einen guten Berater ausmacht, wie man ein Kundengespräch am<br />

besten aufbaut und vieles mehr. In einer Kundenbefragung, die<br />

wir in der Fußgängerzone in Elmshorn durchgeführt haben, erfuhren<br />

wir von den Passanten auch, wie wir als Berater wirklich<br />

auf unsere Kunden wirken. Die drei Tage haben mir viel gebracht,<br />

denn es ist schön, als Anfänger eine Struktur zu haben. Sollte<br />

dennoch etwas unklar sein, frage ich einfach bei meinen netten<br />

Kollegen und Kolleginnen nach.“<br />

Leonie kommt aus Bramstedt und ist im 1. Jahr ihres dualen<br />

Studiums zur Textilbetriebswirtin und zur Kauffrau<br />

im Einzelhandel bei den Mode- und Markenhäusern Ramelow<br />

und Böttcher in der Filiale in Elmshorn. Ihr Abitur<br />

hat sie in Elmshorn gemacht.<br />

Asad Karamac, 18<br />

„Das duale Studium mit der Kombination aus Ausbildung<br />

und Studium ist die perfekte Alternative für mich. Um<br />

gut zu lernen und auch um mich persönlich anzutreiben,<br />

brauche ich einen praktischen Bezug zum Gelernten. Ein<br />

rein theoretisches Studium wäre daher nichts für mich.<br />

In den Praxisphasen lerne ich alle Abteilungen des Modehauses<br />

in Elmshorn kennen, vom Marketing bis zum<br />

Verkauf wird mir alles gezeigt. Die Studieninhalte bekomme<br />

ich im Blockunterricht an der LDT Nagold, einer<br />

Akademie für Modemanagement, vermittelt. Bei Ramelow<br />

gefällt mir das Teamwork am besten. Wir sind wie<br />

eine große Familie. Ich habe auch das Gefühl, dass meine<br />

persönlichen Aufstiegschancen hier am größten sind. Ich<br />

fühle mich sehr wohl, weil ich weiß, dass ich hier richtig<br />

gefördert werde. Zusätzliche Seminare und die Ramelow-Akademie<br />

bieten weitere Qualifikationen, die ich<br />

woanders nicht bekommen würde.“<br />

ist im 1. Lehrjahr zum Kaufmann im Einzelhandel bei den Modeund<br />

Markenhäusern Ramelow und Böttcher in der Filiale in Uelzen.<br />

Seinen Realschulabschluss hat er in Uelzen gemacht.<br />

„Seit meinem dritten Lebensjahr spiele ich Fußball. Inzwischen<br />

auch recht erfolgreich. Einmal im Jahr findet der Ramelow-Cup<br />

statt. Ein Fußballturnier, dass von Ramelow gesponsert wird. So<br />

habe ich bereits im jungen Alter vom Unternehmen gehört. Ich<br />

liebe Mode, und daher war bei der Bewerbung um eine Ausbildung<br />

Ramelow auch meine erste Wahl. Von den Marken, der Kompetenz<br />

und dem Wissen her, welches uns Azubis hier geboten wird, gibt<br />

es nichts Besseres in der Gegend. Wir Azubis werden richtig darauf<br />

trainiert, richtig gute Berater zu werden. Beim Berater ist<br />

der erste Eindruck sehr wichtig. Wenn der nicht stimmt, wird<br />

niemand auf einen zukommen. Neben dem Äußeren ist die Haltung<br />

wichtig und der persönliche Ehrgeiz. Beraten ist auch eine<br />

Einstellungssache. Wenn man wirklich etwas erreichen möchte<br />

und daran arbeitet, dann schafft man es auch. Gleiches gilt beim<br />

Fußball. Wie beim Sport bin ich auch in der Ausbildung sehr ehrgeizig.<br />

Ich möchte schnell viel lernen, um die Ausbildung gut zu<br />

bestehen.“<br />

32<br />

33


Rubrik<br />

NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

35<br />

Wasserdichter Kulturaustausch<br />

von Hamburg bis Nairobi<br />

und zurück<br />

Foto EUROIMMUN<br />

ist frisch ausgelernte Biologielaborantin bei<br />

EUROIMMUN in Lübeck.<br />

Julia Seeliger, 23<br />

„Aufgrund meiner guten Leistungen in der<br />

Berufsschule konnte ich meine Ausbildung<br />

auf drei Jahre verkürzen. EUROIMMUN hat<br />

mich direkt danach übernommen – seit dem<br />

01.07.2014 arbeite ich als Biologielaborantin<br />

in meiner Wunschabteilung ‚Blot-Techniken‘.<br />

Hier bin ich an der Entwicklung eines<br />

innovativen Testsystems zum Nachweis von<br />

Antikörpern mithilfe einer speziellen Membran<br />

beteiligt. Das ist sehr spannend und<br />

abwechslungsreich. Außerdem kann ich sehr<br />

selbstständig arbeiten und darf viel selber<br />

entscheiden.<br />

Bei EUROIMMUN wollte ich bleiben, weil ich<br />

das Unternehmen durch die Ausbildung gut<br />

kenne, viele Freunde unter den Kollegen<br />

gefunden habe und wegen der zahlreichen<br />

Angebote der Firma, vor allem in puncto<br />

Familienfreundlichkeit. Mein Ziel ist es, ab<br />

nächstem Jahr noch ein Studium in Molecular<br />

Life Science anzuhängen und danach<br />

zurück zu EUROIMMUN zu kommen oder auch<br />

während des Studiums hier weiterzuarbeiten.<br />

Ich würde mich jederzeit wieder für eine<br />

Ausbildung bei EUROIMMUN entscheiden. Die<br />

Betreuung während der Ausbildung und der<br />

Zusammenhalt unter uns Azubis waren toll.<br />

Wir haben uns auch privat getroffen und sind<br />

z.B. auf den Weihnachtsmarkt oder Cocktails<br />

trinken gegangen.“<br />

Auf der Mission für sauberes Trinkwasser,<br />

menschenwürdige Sanitärversorgung<br />

und zur Förderung des<br />

interkulturellen Austausches reiste Viva con<br />

Agua (VcA) de Sankt Pauli e.V. im Herbst<br />

nach Kenia, um sich vor Ort von der Sinnhaftigkeit<br />

der Wasser- und Sanitärversorgungen<br />

zu überzeugen. Gemeinsam mit Musikern und<br />

Künstlern aus Kenia, Mosambik und Deutschland<br />

sowie der Welthungerhilfe e.V. setzte die<br />

All-Profit-Organisation vor Ort verschiedene<br />

Projekte um.<br />

Vom Bolzen mit Ex-Fußballer Marteria und<br />

der ehemaligen kenianischen Fußball-Nationalspielerin<br />

Doreen Nabwire Omondi, über<br />

Rappen mit Onejiru, Maeckes und dem kenianischen<br />

Kollegen Octopizzo, bis hin zum<br />

Foto-Workshop mit WM-Fotograf Paul Ripke<br />

– ein Programm ganz im Viva con Agua-Festival-Style!<br />

In der künstlerischen Intention<br />

und im Sportsgeist der siebenköpfigen Gruppe:<br />

Kulturaustausch auf Augenhöhe sowie<br />

ganz konkrete Ideen und Bedürfnisse der<br />

lokalen Bevölkerung erfahren.<br />

„Das aufrichtige Interesse an den Menschen<br />

und Kulturen sind Grundbausteine für unsere<br />

Arbeit“, sagt Michael Fritz, Mitbegründer<br />

von Viva con Agua. „Gemeinsam mit<br />

der deutsch-kenianischen Sängerin Onejiru,<br />

Marteria, Octopizzo und Maeckes haben wir<br />

unser Vorhaben in die Tat umgesetzt und<br />

beispielsweise Rap-Workshops mit Kindern<br />

durchgeführt.“ Onejiru ergänzt: „Spielerisch<br />

ausgerichtete Workshops, wie sie Viva con<br />

Agua durchführt, schaffen einen Raum, in<br />

dem sich die Kids austoben können – eine<br />

34


Rubrik<br />

36 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

37<br />

Maeckes beim<br />

Rap-Workshop<br />

Abwechslung vom meist strikten und repetitiven<br />

Schulalltag. Wenn das auch noch<br />

pädagogisch wertvoll ist, ist das ein wunderbarer<br />

Zugang, um Kreativität zu fördern<br />

und zugleich wichtige Skills und Know-Hows<br />

in Bezug auf WASH (WAsser, sanitäre Grundversorgung<br />

und Hygiene) zu<br />

vermitteln.“<br />

Viva con Agua will gemeinsame Erlebnisse<br />

schaffen und hört zu, was die Menschen<br />

vor Ort zu sagen haben.<br />

So erfuhr die Reisecrew in Gesprächen mit<br />

der Volksgruppe der Massai, was sich die<br />

Marteria, Maeckes, Onejiru und Octopizzo<br />

dürfen sich freuen: Für sie gibt es Ende des<br />

Jahres das brandheiße Musikvideo sowie den<br />

in Kenia aufgenommenen Song.<br />

ALLE FÜR WASSER –<br />

WASSER FÜR ALLE<br />

Marteria verbindet inzwischen<br />

eine innige Freundschaft<br />

zu Octopizzo, Kenias<br />

erfolgreichstem Rapper:<br />

„Wir arbeiten immer mit<br />

örtlichen Künstlern zusammen,<br />

dieses Mal Octopizzo –<br />

in Kenia ein Superstar! Das<br />

Lustige ist, dass er eine Art<br />

Playertyp gibt, aber eigentlich<br />

ein ganz Netter ist. Wir<br />

waren im Studio, nahmen<br />

einen Song auf und standen<br />

zusammen auf der Bühne.“<br />

Paul Ripke, der besonders<br />

während der Fußball-WM<br />

in Brasilien eindrucksvolles<br />

Bildmaterial geschaffen hatte,<br />

sammelte gemeinsam mit dem aus Mosambik<br />

stammenden Fotografen Mário Macilau<br />

außergewöhnliche Illustrationen von<br />

der Reise. Diese werden in einem Bildband<br />

festgehalten und im nächsten Frühjahr veröffentlicht<br />

sowie in der nächsten Millerntor<br />

Gallery #5 Anfang Juli 2015 ausgestellt und<br />

zu Gunsten von Viva con Agua verkauft.<br />

Im Foto-Workshop mit kenianischen Kindern<br />

zum Thema Wasser öffnete sich eine<br />

ganz neue Sichtweise auf die sanitäre Versorgung<br />

und die hygienischen Bedingungen<br />

in Kenia: „Die Idee dahinter ist, dass man<br />

Kindern in Kibera, dem zweitgrößten „Slum“<br />

Kenias Einwegkameras gibt und Trinkwasser<br />

und sanitäre Grundversorgung als Themen<br />

begreift, um Menschen hier in Deutschland<br />

aus der Sichtweise von kenianischen Kindern<br />

vor Augen zu führen, was es heißt, in<br />

Kibera zu leben. Oft haben wir ein ganz konträres<br />

Bild. Es fängt ja schon dann an, wenn<br />

es wieder heißt: Wir fliegen nach Afrika. Das<br />

stimmt schlichtweg nicht. Wir sind nach Kenia<br />

geflogen, eines von 53 Ländern.“, schildert<br />

Michael Fritz.<br />

Diese Art der Auseinandersetzung mit anderen<br />

Kulturen setzt auf Langfristigkeit.<br />

Kenianer in gemeinsam ausgerichteten<br />

Folgeprojekten wünschen, um ihren Lebensalltag<br />

nachhaltig zu erleichtern. Der<br />

Ältestenrat eines Dorfes beispielsweise bat<br />

Viva con Agua um Unterstützung bei der<br />

Reparatur der bereits bestehenden Wasserleitungen<br />

und einer solarbetriebenen Pumpanlage.<br />

Sechs Dörfer und insgesamt 3.000<br />

Menschen könnten so zusätzlich mit sauberem<br />

Trinkwasser versorgt werden. Auch<br />

der Bau von Latrinen spielt eine wichtige<br />

Rolle für eine Verbesserung der hygienischen<br />

Verhältnisse.<br />

Mit Fußball, Musik und Gesprächen mit<br />

der Volksgruppe der Massai stellt Viva con<br />

Agua die Weichen für weitere Projekte mit<br />

der Welthungerhilfe in Kenia. Fans von<br />

Bereits mitfinanziert durch die Spendengelder<br />

von Viva con Agua haben zum<br />

Beispiel schon 730 Massai Zugang zu sauberem<br />

Trinkwasser im Projektgebiet Kajiado.<br />

Insgesamt ermöglichen Viva con<br />

Agua-Spendengelder aktuell in Kajado<br />

6.300 Menschen den Zugang zu sauberem<br />

Trinkwasser, sanitärer Versorgung und Hygieneschulungen.<br />

Viva con Agua de<br />

Sankt Pauli e.V. ist eine<br />

sinnstiftende Gemeinschaft.<br />

Ein internationales<br />

Netzwerk von<br />

Menschen und Organisationen<br />

in Deutschland,<br />

der Schweiz und<br />

Österreich, das sich für<br />

einen menschenwürdigen<br />

Zugang zu sauberem<br />

Trinkwasser und sanitärer<br />

Grundversorgung<br />

einsetzt. „Wir sind eine<br />

Organisation, die spielerisch<br />

durch Verbindung,<br />

Freude und einem guten<br />

Gefühl die Welt positiv<br />

gestalten will“, bringt<br />

es Gründer und Organisationsentwickler<br />

Benjamin Adrion auf den Punkt. Viva con<br />

Agua versteht sich als „Offenes Netzwerk“,<br />

das vorwiegend von individueller Initiative<br />

und Mitwirkung der über 7.000 aktiven<br />

Supporter weltweit lebt. Denn neben den<br />

WASH-Projekten (WAsser, sanitäre Grundversorgung,<br />

Hygiene) der Welthungerhilfe<br />

fördert Viva con Agua Engagement und Talente.<br />

Mit vielen Aktionen und ebenso viel<br />

Spaß begeistert Viva con Agua Menschen<br />

für soziales Engagement und sammelt Spenden<br />

für WASH-Projekte der Welthungerhilfe.<br />

Durch die Arbeit von Viva con Agua haben<br />

sich die Lebensbedingungen von mindestens<br />

500.000 Menschen weltweit nachhaltig verbessert.<br />

Weitere Informationen unter www.<br />

vivaconagua.org<br />

Spendenkonto Viva con Agua:<br />

Hamburger Sparkasse | BIC: HASPDE<strong>HH</strong>XXX|<br />

IBAN: DE58 2005 0550 1268 1351 81<br />

Text Viva con Agua<br />

Fotos Viva con Agua, Paul Ripke<br />

Künstlerin Onejiru<br />

Kenias erfolgreichser<br />

Rapper Octopizzo<br />

Michael Fritz mit<br />

einem Massai


Rubrik<br />

38 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

39<br />

„Das Geld hängt an<br />

den Bäumen“<br />

Eine ausgezeichnete Idee!<br />

Geschäftsführer Jan<br />

Schierhorn, Christian<br />

Langrock<br />

Die Idee ist einfach, die Geschichte<br />

kurz: Obst, welches überall an den<br />

Bäumen hängen bleibt, wird durch<br />

eine gärtnermeisterlich betreute Gruppe von<br />

Menschen mit Behinderung und einem Netz<br />

von Ehrenamtlichen geerntet, bei einer Slow-<br />

Food-Mosterei (Engelmost) zu naturtrübem<br />

Saft verarbeitet und ohne Zusätze in Flaschen<br />

abgefüllt. Diese werden im persönlichen Vertrieb<br />

an Unternehmen, Restaurants, Cafés,<br />

Hotels und Privatkunden verkaufen. Zu den<br />

Kunden zählen das Hamburger Rathaus, der<br />

Otto-Konzern, Google, Mutterland, diverse<br />

Luxus-Hotels aber auch eine Vielzahl kleiner<br />

Cafés und Privatkunden.<br />

Christian Langrock ist Geschäftsführer der<br />

„Das Geld hängt an den Bäumen GmbH“:<br />

Wie ist „Das Geld hängt an den Bäumen“<br />

entstanden?<br />

Unser Idee haben wir als Projekt gestartet<br />

und freuen uns mittlerweile über das fünfte<br />

Jahr unseres Bestehens. Um der stetig wachsenden<br />

Firma einen Rahmen zu geben, gründeten<br />

wir 2010 die gemeinnützige „Das Geld<br />

hängt an den Bäumen GmbH“.<br />

Wo kommt das Obst für Ihre Produkte her?<br />

Wir verwenden häufig sehr alte Sorten, die<br />

es eher selten zu kaufen gibt. Neben den<br />

selbst geernteten Äpfeln erhalten wir großzügige<br />

Obstspenden bzw. kaufen kleine<br />

Mengen von Umstellungs-Betrieben. Die Äpfel<br />

für unseren Saft kommen aus Hamburg<br />

und Umgebung.<br />

Unser Saft schmeckt daher immer und immer<br />

anders. So wie es sein soll: 100% Natur.<br />

0% Zusatzstoffe. Er ist frei von Zusätzen und<br />

für eine vegane Ernährung geeignet.<br />

Was passiert mit den Erlösen?<br />

Alle Erlöse fließen zu 100 % zurück in das<br />

Projekt und finanzieren so die Arbeit der<br />

Mitarbeiter. Ziel unserer Unternehmung ist<br />

es, Arbeitsplätze für behinderte Menschen<br />

und andere «soziale Randgruppen» auf dem<br />

ersten Arbeitsmarkt zu schaffen.<br />

Aber ein Saftladen sind sie nicht?<br />

Nein. Sicher nicht. Die Projektidee wurde<br />

mehrfach ausgezeichnet. Wir arbeiten derzeit<br />

an einer Reihe von Kooperationen, die<br />

unsere Idee weiter verbreiten soll. So pflanzen<br />

wir beispielsweise in diesem Jahr erstmals<br />

auch einen Teil der Ingredienzien für<br />

unsere Mischsäfte (Rhabarber und Holunder)<br />

mit einem Kooperationspartner „f & w<br />

fördern und wohnen“ an und ernten diese<br />

gemeinsam ab.<br />

Text & Fotos<br />

Das Geld hängt an den Bäumen


Rubrik<br />

40 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

41<br />

„Eigenmotivation ist<br />

das allerwichtigste!“<br />

Interview mit dem Basketballprofi Marvin Willoughby<br />

Der ehemalige Basketballprofi Marvin<br />

Willoughby wurde als Sohn einer<br />

deutschen Mutter und eines nigerianischen<br />

Vaters in Hamburg-Wilhelmsburg<br />

geboren. Er begann seine sportliche Karriere<br />

beim TS Harburg und wechselte 1998 nach<br />

Würzburg, wo er zusammen mit dem späteren<br />

NBA-Superstar Dirk Nowitzki in der ersten<br />

Basketball-Bundesliga spielte. Willoughby gewann<br />

zweimal den Liga-Pokal und absolvierte<br />

42 A-Länderspiele für Deutschland. Heute<br />

trainiert Willoughby die U16-Nationalmannschaft<br />

und die „Piraten Hamburg“, die in der<br />

Nachwuchs- und Jugend-Basketball-Bundesliga<br />

spielen. Er ist außerdem Hauptverantwortlicher<br />

des Vereins „Sport ohne Grenzen“<br />

und Initiator der Inselakademie und der<br />

Profimannschaft „Hamburg Towers”, die von<br />

2014 an in Wilhelmsburg spielen soll.<br />

Marvin, du bist in den achtziger Jahren<br />

in Wilhelmsburg aufgewachsen. Wie war<br />

Wilhelmsburg damals?<br />

Sehr „multikulti”. Ich bin mit Kindern aus<br />

der Türkei und aus dem ehemaligen Jugoslawien<br />

aufgewachsen. Der Großteil meiner<br />

Schulkameraden waren Ausländer, wir<br />

hatten in unserer Klasse nur vier richtige<br />

Deutsche. Ich habe deshalb früh viele unterschiedliche<br />

Kulturen, Sitten und Bräuche<br />

kennengelernt. Das war ein echter Gewinn.<br />

Wenn man in einem solchen Umfeld aufwächst,<br />

entwickelt man ganz früh wichtige<br />

soziale Fähigkeiten wie Toleranz und Respekt.<br />

Andererseits hatte Wilhelmsburg damals einen<br />

sehr negativen Ruf im Rest der Stadt.<br />

Wenn man in der Innenstadt unterwegs war<br />

und gesagt hat, dass man von hier kommt,<br />

haben die Leute nur die Stirn gerunzelt.<br />

Wilhelmsburg galt als ein gefährlicher Stadtteil,<br />

in dem man abends kaum das Haus verlassen<br />

kann.<br />

Ich habe die Gegend ganz anders erlebt. Klar,<br />

es gab schon manchmal Stress und ein paar<br />

kriminelle Jugendliche. Aber Wilhemsburg<br />

hatte auch andere Seiten. Der Stadtteil ist<br />

sehr grün und überall ist das Wasser in der<br />

Nähe. Meine Mutter kommt aus einer alteingesessenen<br />

Hamburger Familie und wir hatten<br />

viele Verwandte in der Nachbarschaft.<br />

Was waren deine Hobbys?<br />

Ich habe viel Sport gemacht und einige<br />

Sportarten ausprobiert. Sogar Schach<br />

(lacht). Zum Basketball bin ich aber erst<br />

spät gekommen, mit 14 Jahren. Ich wurde<br />

immer gefragt, wieso ich mit meinen zwei<br />

Metern nicht diesen Sport ausübe und mich<br />

stattdessen beim Fußball abmühe, wo eine<br />

solche Körpergröße eher ein Nachteil ist als<br />

ein Vorteil.<br />

Ich hatte eine ideale Statur für Basketball.<br />

Ich war groß, athletisch und ich hatte Ta-<br />

„Man lernt mit seinen Mitspielern<br />

vernünftig umzugehen, man lernt<br />

Respekt und man lernt Gewinnen<br />

und Verlieren.“


Rubrik<br />

42 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

43<br />

lent. Nach einem Jahr im Verein habe ich<br />

schon in der Hamburger Auswahl gespielt<br />

und bald darauf wurde ich Jugendnationalspieler.<br />

Mit 19 Jahren hast du dann Dirk Nowitzki<br />

kennengelernt.<br />

Ja, wir haben zusammen für Würzburg in<br />

der ersten Basketball-Bundesliga gespielt.<br />

Das war eine ganz tolle Zeit. Wir waren die<br />

jungen Wilden und haben spektakulären<br />

Basketball gezeigt. Dirk und ich sind damals<br />

Freunde geworden und haben viel mit seinem<br />

Trainer Holger Geschwindner trainiert.<br />

Die Trainingseinheiten mit Dirk und Holger<br />

haben mich sehr weitergebracht, wobei es<br />

auch manchmal frustrierend war, gegen Dirk<br />

zu spielen. Er war schon damals ein absoluter<br />

Ausnahmesportler.<br />

Geschwindner gilt als der „Macher” von<br />

Nowitzki. Hat dich sein Stil als Trainer<br />

beeinflusst?<br />

Ja, sehr. Das wichtigste für Geschwindner<br />

war Eigenmotivation. Er hat mich nicht ein<br />

einziges Mal angerufen und gefragt, ob ich<br />

mit ihm trainieren will. Er hat sich selbst bei<br />

Dirk nie von sich aus gemeldet.<br />

Ich mache es genauso. Ich erwarte von meinen<br />

Spielern, dass sie Eigeninitiative zeigen.<br />

Man kann andere nur ein Stück weit tragen,<br />

irgendwann müssen sie ihren Weg selbst gehen.<br />

Viele erfolgreiche Sportlern sagen, dass<br />

der Schlüssel zu ihrem Erfolg nicht ihr Talent<br />

war, sondern ihr Ehrgeiz. Das war auch<br />

bei mir so. Ich war unendlich ehrgeizig und<br />

wollte immer besser sein als alle anderen.<br />

2006 musstest du deine Karriere wegen<br />

einer Verletzung beenden. Hast du zuviel<br />

trainiert?<br />

Nein, ich hatte einfach nur Pech. Ich bin<br />

beim Joggen umgeknickt und ein paar Wochen<br />

später hieß es, dass ich einen Knorpelschaden<br />

habe und meine Profikarriere an<br />

den Nagel hängen kann. Das war hart.<br />

geschlichtet hat, die sich normalerweise geschlagen<br />

hätten.<br />

Wir haben da gemerkt, dass wir den Jugendlichen<br />

mehr beibringen können als nur<br />

Korbleger und Dreier, sondern auch soziale<br />

Fähigkeiten. Von da an haben wir Basketballcamps<br />

für Jugendliche aus sozialen<br />

Brennpunkten veranstaltet. Dort wurde viel<br />

trainiert, aber auch viel geredet. Wir haben<br />

den Jugendlichen erklärt, dass sie durch<br />

Sport ihre Disziplin, ihre Leistungs- und<br />

Konzentrationsfähigkeit verbessern und<br />

dass sie lernen, im Team zu denken. Ein<br />

Basketballteam ist der Mikrokosmos der Gesellschaft.<br />

Man lernt mit seinen Mitspielern<br />

vernünftig umzugehen, man lernt Respekt<br />

und man lernt Gewinnen und Verlieren.<br />

Du willst im nächsten Jahr die Basketball-Bundesliga<br />

nach Hamburg bringen.<br />

Es gab in der Vergangenheit schon einige<br />

Versuche, Profibasketball in der Hansestadt<br />

zu etablieren...<br />

…die aus verschiedenen Gründen gescheitert<br />

sind. Es gab zum einen keine passende<br />

Halle. Die o2 Arena hat 10.000 Plätze, aber<br />

zum Basketball kommen durchschnittlich<br />

nur 4.000 Zuschauer. Es fehlte außerdem ein<br />

Konzept, wie man junge Talente aus Hamburg<br />

unterstützt und zu Basketballprofis<br />

ausbildet.<br />

Die Ausgangslage ist bei den „Hamburg Towers”<br />

glücklicherweise besser. Wir haben<br />

mit der Halle im Inselpark eine ideale Basketballhalle<br />

und fördern mit den „Piraten<br />

Hamburg” schon lange den Basketballnachwuchs<br />

aus der Region.<br />

Text Slaven Marinovic<br />

Fotos Teresa Horstmann<br />

Wie kam es zu der Gründung des Vereins<br />

„Sport ohne Grenzen”?<br />

Nach meiner Verletzung habe ich zusammen<br />

mit Freunden ein kleines Basketballcamp<br />

für Jugendliche aus Wilhelmsburg organisiert,<br />

das von den Eltern sehr positiv aufgenommen<br />

wurde. Einige Mütter haben<br />

uns geschrieben, dass ihre Kinder seit dem<br />

Camp mehr auf ihre Ernährung achten und<br />

ein Vater hat berichtet, dass sein Sohn einen<br />

Streit zwischen zwei Gleichaltrigen


Rubrik<br />

44 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

45<br />

Eine Chance für die Jugend<br />

Die Wilhelmsburger Inselakademie<br />

ketballmannschaft mit den besten Jugendspielern<br />

aus Hamburg. Zusammen mit Pascal<br />

Roller, dem ehemaligen Spielmacher und<br />

Publikumsliebling der „Frankfurt Skyliners”,<br />

hat Willoughby außerdem die „Hamburg Towers”<br />

gegründet, eine Profimannschaft, die<br />

von der Saison 2014/2015 an in der 1. Basketball-Bundesliga<br />

(BBL) spielen soll.<br />

Der Basketballsport boomt zur Zeit in<br />

Deutschland: Zu den Spielen der 1. Bundesliga<br />

kommen mehr Zuschauer als zum Handball,<br />

der Etat der 18 Erstligavereine hat sich<br />

seit 2006 auf 80 Millionen Euro verdoppelt<br />

und seit 2011 ist auch der große FC Bayern<br />

mit einer eigenen Basketballmannschaft in<br />

der Liga vertreten und hat dafür zahlreiche<br />

Profis vom Rekordmeister Alba Berlin abgeworben.<br />

Dieses Jahr öffnet auf dem Gelände<br />

der Internationalen Gartenschau in<br />

Hamburg-Wilhelmsburg die InselAkademie<br />

ihre Pforten. Jugendliche von der Elbinsel<br />

dürfen sich dann auf ein umfangreiches<br />

Freizeit- und Sportprogramm freuen. Die Besten<br />

haben sogar die Chance, Profibasketballer<br />

bei den „Hamburg Towers” zu werden.<br />

Wer bisher mit der S-Bahn von Hamburg aus<br />

nach Wilhelmsburg gefahren ist, hat an der<br />

Bahnstation „Wilhelmsburg” bloß einen riesigen,<br />

grauen Betonkomplex mit hunderten<br />

von Wohnungen gesehen. Heute wird diese<br />

Großstadt-Tristesse von den strahlenden Gebäuden<br />

und großzügigen Grünanlagen und<br />

Boulevards im neu angelegten Inselpark<br />

aufgelockert. Der Park bietet Jung und Alt<br />

ein umfangreiches Sportangebot: Es gibt ein<br />

Schwimmbad, eine Kletterhalle, einen Hochseilgarten,<br />

einen Kanukanal, eine Skateanlage<br />

für die Jungen und einen Bouleplatz<br />

für die Älteren sowie etliche Laufwege zum<br />

Joggen zwischen den Wasserflächen.<br />

Im Zentrum des Inselparks steht die ehemalige<br />

„Blumenhalle”, in der während der Internationalen<br />

Gartenschau exotische Pflanzen<br />

aus aller Welt ausgestellt wurden. Seit<br />

dem Ende der Gartenschau im Oktober 2013<br />

wird die Halle nun zu einer hochmodernen<br />

Sporthalle umgebaut, in der ab 2014 Kinder<br />

und Jugendliche aus Wilhelmsburg auf drei<br />

Feldern Basketball und andere Sportarten<br />

ausüben können.<br />

Betrieben wird die Halle von der InselAkademie.<br />

Die InselAkademie arbeitet mit den<br />

Wilhelmsburger Schulen und Sportvereinen<br />

zusammen und möchte den Heranwachsen-<br />

den aus der Umgebung sportliche Perspektiven<br />

bieten. Sie organisiert hierfür Basketballcamps<br />

und Streetball-Turniere und<br />

übernimmt für die benachbarten Schulen<br />

auch den Sportunterricht. Talentierte Nachwuchssportler<br />

werden gezielt gefördert und<br />

im Haus der InselAkademie, gleich gegenüber<br />

von der zukünftigen Sporthalle, stehen<br />

auf vier Etagen und rund 1.300 Quadratmetern<br />

Unterrichtsräume für (sportpädagogische)<br />

Fortbildungsmaßnahmen sowie zehn<br />

Wohneinheiten für betreutes Jugendwohnen<br />

bereit.<br />

rens-Stiftung umgesetzt. Der Verein „Sport<br />

ohne Grenzen” wurde vor sieben Jahren von<br />

dem ehemaligen Basketballprofi und Nationalspieler<br />

Marvin Willoughby gemeinsam<br />

mit einer Gruppe von Trainern, Sportwissenschaftlern<br />

und Sozialarbeitern gegründet,<br />

um Kindern und Jugendlichen in sozial<br />

schwachen Hamburger Stadtteilen ein sinnvolles<br />

Freizeitprogramm zu bieten. Marvin<br />

Willoughby erzählt: „Ich will Teenagern aus<br />

schwierigen Verhältnissen helfen, ihr Handeln<br />

zu reflektieren und möchte ihnen Perspektiven<br />

und Möglichkeiten aufzeigen, die<br />

sie weiterbringen.” Willoughby ist selbst in<br />

einfachen Verhältnissen bei seiner Mutter in<br />

Wilhelmsburg aufgewachsen und hat durch<br />

den Sport den Sprung in die große weite<br />

Welt geschafft.<br />

Heute trainiert er die U16-Nationalmannschaft<br />

und die „Piraten Hamburg“, eine Bas-<br />

Willoughby möchte, dass auch Deutschlands<br />

zweitgrößte Stadt endlich ein eigenes Profibasketballteam<br />

bekommt und verfolgt dabei<br />

einen anderen Ansatz als der FC Bayern.<br />

Junge Talente aus Hamburg sollen gezielt<br />

gefördert werden und die Chance erhalten,<br />

Profis bei den „Hamburg Towers” zu werden.<br />

„Bisher mussten die besten Basketballer<br />

Hamburg immer verlassen, wenn sie<br />

den Schritt zum Profispieler machen wollten<br />

– so wie Ismet Akpinar, der einen Profivertrag<br />

in Berlin unterschrieben hat. Das soll<br />

sich mit den Hamburg Towers ändern,” sagt<br />

Marvin Willoughby. Das sportliche Konzept<br />

der Towers sieht deshalb ein ausgewogenes<br />

Verhältnis von erfahrenen Profis und Nachwuchsspielern<br />

aus Hamburg vor. Um das zu<br />

erreichen, werden die InselAkademie und<br />

der Verein „Sport ohne Grenzen” zukünftig<br />

eng mit der Profimannschaft zusammenarbeiten.<br />

Die Sporthalle im Inselpark wird die Heimat<br />

der „Hamburg Towers”. Dort werden die Profis<br />

ihre Heimspiele vor mehr als 3.000 Besuchern<br />

bestreiten und Seite an Seite mit<br />

Nachwuchstalenten und normalen Schülern<br />

trainieren. „Das wird die Jugendlichen aus<br />

der Gegend sicher motivieren und anspornen.<br />

Vor allem dann, wenn bei den Profis<br />

auch Hamburger oder sogar Wilhelmsburger<br />

Jungs spielen,” glaubt Marvin Willoughby.<br />

Text Slaven Marinovic<br />

Die Idee und das Konzept zur InselAkademie<br />

stammt von dem gemeinnützigen Verein<br />

„Sport ohne Grenzen” und wurde gemeinsam<br />

mit der Internationalen Gartenschau, der Internationalen<br />

Bauausstellung Hamburg (IBA<br />

Hamburg) sowie der Benno und Inge Behwww.inselakademie.info<br />

www.hamburgtowers.de


Rubrik<br />

46 NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

47<br />

Ich will<br />

machen,<br />

machen,<br />

machen<br />

Interview mit Skateboarder Farid Ulrich<br />

Er skatet seit zehn Jahren und ist einer<br />

der besten Boarder Deutschlands: Farid<br />

Ulrich spricht über sein Erfolgsgeheimnis,<br />

seine Ziele – und warum er sich von<br />

verpeilten Typen lieber fernhält …<br />

Du humpelst ja. Was ist passiert?<br />

Am Wochenende war ich auf einem Contest<br />

in Hannover, ging als Dritter ins Finale –<br />

und fünf Minuten vor Schluss knickte ich<br />

um und alles war vorbei. Dabei war ich so<br />

nah dran, den ersten Platz zu holen! Jetzt<br />

bin ich erst einmal für einen Monat raus und<br />

muss mich danach wieder hochtrainieren.<br />

Das nervt mich gerade ziemlich. Denn ich<br />

bin so motiviert, ich will machen, machen,<br />

machen.<br />

Verletzungen gehören zum Berufsrisiko eines<br />

Profi-Skaters: Wie gehst du damit um,<br />

dass es jederzeit mit der Karriere vorbei<br />

sein könnte?<br />

Ich habe neulich erst darüber nachgedacht.<br />

Eigentlich habe ich das Gefühl, dass ich<br />

mein Board so unter Kontrolle habe, dass ich<br />

mich nicht verletze. Das meiste passiert immer,<br />

wenn man sich nicht richtig konzentriert<br />

oder abgelenkt wird. Also, was lerne ich<br />

daraus? Ich habe es mir ausgesucht, Skateboard<br />

zu fahren. Das bedeutet, dass ich<br />

extrem auf mich aufpassen muss. Deshalb<br />

ernähre ich mich gesund, nehme Vitamine,<br />

mache Ausgleichssport und Muskelaufbau.<br />

Denn je trainierter deine Muskeln sind, desto<br />

geringer ist das Risiko, sich ernsthaft zu<br />

verletzen …<br />

Da sprechen lange Jahre der Erfahrung ...<br />

Ja, fast zehn Jahre! Mit elf bekam ich mein<br />

erstes Skateboard, fing einfach an und probierte<br />

alles Mögliche aus. Da war sofort diese<br />

Faszination. Damals kam auch das „Tony-Hawk-<br />

Pro-Skater“-Game mit Videosequenzen<br />

FOTO Hendrik Biemer<br />

auf den Markt, die mich total inspiriert<br />

haben. Das war so cool! Mit meinen Jungs<br />

gründeten wir dann die „Chinchilla“-Crew<br />

und skateten Berlin. Die Crew gibt’s noch<br />

heute – aber ich bin der Einzige, der Profi<br />

geworden ist …<br />

Wann stelltest du fest, dass du mehr Talent<br />

hast als die anderen?<br />

Das zeichnete sich erst später ab. Meine<br />

Freunde waren lange Zeit vielseitiger als ich.<br />

Meine begrenzte Fahrweise hatte aber den<br />

Vorteil, dass ich meine Tricks perfektionieren<br />

konnte.<br />

Wobei kann dir denn niemand etwas vormachen?<br />

Beim Kickflip und Frontside Blunt. Die kann<br />

keiner in Deutschland besser (… lacht!).<br />

Was war der bisherige Höhepunkt für<br />

dich?<br />

2008 wurde ich Deutscher Amateur-Meister,<br />

da war ich schon sehr stolz. Und dass 2009<br />

„Titus“ auf mich zukam und mich ins Team<br />

holte, war auch ein Meilenstein für mich. Ich<br />

bin ja schließlich mit denen groß geworden,<br />

das war und ist für mich etwas sehr Besonderes.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Der Team-Manager war damals gerade nach<br />

Berlin gezogen und suchte nach Nachwuchs.<br />

In der Skate-Halle wurde er auf mich aufmerksam<br />

– und schon war ich im Team.<br />

Mittlerweile wirst du auch noch von „Nike<br />

SB“ und „Playstation Vita“ gesponsert.<br />

Das hat sicher auch viele Vorteile …<br />

Klar, mein Equipment ist so gesichert. „Nike<br />

SB“ schickt mir regelmäßig Schuhe und von<br />

„Titus“ werde ich mit Boards, Decks und Kugellagern<br />

versorgt. Ich habe ja auch einen<br />

ziemlichen Verschleiß …<br />

Bei diesem Verschleiß trainierst du wahrscheinlich<br />

nonstop …<br />

Wenn ich nicht gerade verletzt bin, ja. Ich<br />

fahre immer, bis ich nicht mehr kann oder<br />

das Board durch ist. Es gibt kein Ende für<br />

mich.<br />

Kannst du vom Skaten leben?<br />

Von „Titus“ beziehe ich jetzt ein kleines Gehalt,<br />

dazu kommen Preisgelder von den Contests.<br />

Vergangenes Jahr habe ich fast zwei<br />

Monate auf dem Bau geschuftet, daher hab<br />

ich auch noch ein paar Rücklagen. Wirklich<br />

vom Skaten zu leben, schaffen in Deutschland<br />

nur sehr wenige. Die kann man an einer<br />

Hand abzählen. Aber ich bin auf dem besten<br />

Weg dorthin. Ich bin im Skateboarding gerade<br />

einer der Interessantesten (… lacht)!<br />

Was muss ein Skater denn haben, um erfolgreich<br />

zu sein?<br />

Dazu gehört mehr, als nur perfekt zu skaten.<br />

Wer gute Ideen hat und strukturiert<br />

ist, kommt sehr viel weiter. Zum Beispiel<br />

schreibe ich gerade an einem Konzept für<br />

eine Skateboard-Tour im Ausland, das ich<br />

Sponsoren vorstellen werde. Auf der Tour<br />

„Ich hasse dieses unorganisierte,<br />

verpeilte Skater-<br />

Dasein von Vielen.“<br />

werden mit ehreren Skatern zusammen Videoprojekte<br />

und Shootings gemacht. Und<br />

das plane ich und kalkuliere ich jetzt. So<br />

etwas kommt gut an. Du musst dich selbst<br />

vermarkten, um von dir reden zu machen.<br />

Du wirkst sehr zielstrebig. Wo willst du<br />

hin?<br />

Ich nehme das alles schon sehr ernst, aber<br />

noch nicht ernst genug. Ich muss noch viel<br />

mehr machen. Deutscher Meister zu werden<br />

und den European Skateboard Award zu holen,<br />

das wäre cool. In erster Linie will ich<br />

ohne Probleme und entspannt vom Skaten<br />

leben können. Aber mir ist auch klar, dass<br />

ich nicht ewig fahren kann. Ab 25 Jahren<br />

zählt man ja schon zu den Altherren. Ich<br />

will auf jeden Fall später studieren, irgendetwas<br />

in Richtung Wirtschaft.<br />

Was rätst du jungen Skatern, die auf die<br />

Profi-Bahn kommen wollen?<br />

Auf jeden Fall sollten sie die Schule zu Ende<br />

machen. Das war auch die Bedingung meiner<br />

Eltern. Und ich habe es keine Sekunde bereut,<br />

dass ich mein Abi durchgezogen habe.<br />

Das hilft mir auch jetzt schon sehr viel weiter.<br />

Das gibt einfach Feinschliff, du kannst<br />

differenzierter denken und planen. Das ist<br />

das eine. Dann musst du einfach dranbleiben,<br />

der Erfolg kommt ja nicht von einem<br />

Tag auf den anderen. Contests fahren, Videos<br />

machen, auf Videos gesehen werden.<br />

Wichtig ist, alles professionell aussehen zu<br />

lassen. So zu fahren wie die anderen, bringt<br />

nichts. Du musst irgendetwas Neues und<br />

Interessantes machen, um die Leute zu beeindrucken.<br />

Und du musst ein Publikumstyp<br />

sein, einen Wiedererkennungswert haben<br />

und ein Image aufbauen …<br />

Was ist denn dein Image in der Szene?<br />

Ich gelte schon als rebellisch und provokativ.<br />

Ich ecke oft an und mache mein Ding.<br />

Wie ist denn die Stimmung zwischen den<br />

Skatern? Herrscht ein großer Konkurrenzkampf?<br />

Überhaupt nicht, eher Liebe und Bruderschaft.<br />

Ich gönne meinen Jungs den Erfolg<br />

und sie mir meinen. Und wenn man jemanden<br />

nicht mag, geht man sich eben aus dem<br />

Weg.<br />

Gibt es etwas, was dich an der Skateboard-Community<br />

nervt?<br />

Ich hasse dieses unorganisierte, verpeilte<br />

Skater-Dasein von vielen. Die gehen verplant<br />

durchs Leben, gucken, was kommt, und<br />

kriegen nichts auf die Reihe. Von Nichtsnutzen<br />

halte ich mich lieber fern. Klar, wenn<br />

du im Sommer mit deinen Jungs unterwegs<br />

bist, ist dieses Relaxte und Verplante cool<br />

und wichtig. Doch sobald du andere Sachen<br />

machst, musst du auch wieder einen klaren<br />

Kopf haben. In meinem Freundeskreis sind<br />

deshalb auch viele, die Musik machen oder<br />

filmen. Und die versuche ich in meine Projekte<br />

zu involvieren. So bringen wir uns gegenseitig<br />

voran.<br />

Text Katharina McKechnie<br />

Foto Nadya-Vanessa Gruber (unten)


48<br />

Rubrik<br />

NØRD TIMES<br />

Thema<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

49<br />

Filme, in denen kulturelle<br />

Vielfalt eine Rolle spielt<br />

In fast allen Filmen spielt kulturelle Vielfalt eine – mal kleinere und mal<br />

größere – Rolle. Schließlich entsteht wirkliche Spannung erst, wenn sich<br />

Gegensätze aneinander reiben. Wenn alle gleich wären, gäbe es kaum<br />

interessante Geschichten zu erzählen. Wie mit der Andersartigkeit in den Filmen<br />

umgegangen wird, das ist eine andere Geschichte. Hier unsere kleine Auswahl.<br />

Terminal<br />

Komödie/Drama, USA, 2004<br />

Die besten Geschichten schreibt das Leben. Das dachte sich wohl auch Steven Spielberg als er<br />

„Terminal“ drehte. Der Film beruht auf der Geschichte von Merhan Karimi Nasseri, einem iranischen<br />

Flüchtling. Er lebte unglaubliche 18 Jahre im Terminal 1 des Pariser Flughafens Charles de<br />

Gaulle, weil ihm die Aufenthaltserlaubnis verwehrt wurde. Ähnlich geht es dem osteuropäischen<br />

Titelhelden Viktor Navorski, gespielt von Tom Hanks, der ebenfalls den Flughafen nicht verlassen<br />

darf. Gestrandet am New Yorker JFK, wird er plötzlich zu einem Mann ohne Heimat. Durch seine<br />

charmante Art gelingt es ihm schließlich, sprachliche und kulturelle Barrieren abzubauen, und er<br />

findet in der Belegschaft des Flughafens neue Freunde.<br />

FOTO Paramount Home Entertainment<br />

Regie Steven Spielberg. Mit Tom Hanks und Catherine Zeta-Jones. FSK ab 0 Jahren.<br />

FOTOS Paramount Home Entertainment<br />

Ziemlich beste Freunde<br />

Komödie, Frankreich, 2011<br />

Drachenläufer<br />

Drama, USA, 2007<br />

Im Zentrum der Geschichte, die nach<br />

dem gleichnamigen Bestsellerroman<br />

von Khaled Hosseini verfilmt wurde,<br />

steht die Freundschaft zwischen Amir<br />

und Hassan. Trotz ihrer unterschiedlichen<br />

Herkunft wachsen sie wie Brüder<br />

im Kabul der 70er-Jahre auf. Amir<br />

ist der Sohn eines wohlhabenden<br />

Paschtunen, während Hassans Vater<br />

als Hausdiener der Familie arbeitet.<br />

Gemeinsam gehen sie so oft sie nur können ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, dem Drachensteigen.<br />

Eines Tages wird Hassan von einer Jugendbande angefallen und schwer misshandelt. Amir,<br />

starr vor Angst, hilft seinem Freund nicht. Später beschuldigt er Hassan sogar eines Diebstahls,<br />

den dieser nie beging. Diese Ereignisse führen dazu, dass Hassan und sein Vater die Familie<br />

verlassen. Amirs Schuld verfolgt ihn sein Leben lang, bis er nach vielen Jahren die Chance zur<br />

Wiedergutmachung bekommt.<br />

Regie Marc Foster. Mit Zekeria Ibrahimi, Khalid Abdalla und Ahmad Khan Mahmoodzada. FSK ab 12 Jahre.<br />

Geld allein macht nicht glücklich. Dieser Spruch trifft bei Philippe auf harte Realität. Er wohnt<br />

in einer herrschaftlichen Villa mit unzähligen Hausangestellten, besitzt die teuersten Autos<br />

und kann sich alles nur Erdenkliche leisten. Philippes scheinbar perfektes Leben wird allerdings<br />

von seinem körperlichem Gebrechen getrübt, denn er ist vom Hals abwärts gelähmt. Auf<br />

ständige Pflege angewiesen, trifft<br />

Philippe auf Driss, einen farbigen<br />

Exknacki aus den Pariser Vororten,<br />

der sich eigentlich nur um die Stelle<br />

als Pfleger bewirbt, um weiterhin<br />

Sozialleistungen zu erhalten. Auf<br />

den ersten Blick passen der wohlerzogene<br />

und reiche Philippe und<br />

der freche und großmaulige Driss so<br />

gar nicht zusammen, aber im Laufe<br />

der Zeit werden sie ziemlich beste<br />

Freunde.<br />

Türkisch für Anfänger<br />

Komödie, Deutschland, 2012<br />

Eine tropische Insel ist der Schauplatz dieser multikulturellen Komödie aus Deutschland, die<br />

bereits viele Fans mit der gleichnamigen Fernsehserie begeistert hat. Die vom Leben frustrierte<br />

Lena wird von ihrer Mutter, einer Psychotherapeutin, zum Zwangsurlaub nach Südostasien<br />

geschickt. Ihre Laune wird nur schlechter, als sie im Flugzeug neben dem türkischen Supermacho<br />

Cem sitzen muss. Dann landen Lena und Cem auch noch gemeinsam nach einer Notlandung<br />

des Fliegers auf einer verlassenen Insel. Begleitet werden sie von Yagmur, der streng religiösen<br />

Schwester Cems, und dem scheuen Griechen Costa. Das Chaos ist perfekt und die Heimat weit weg.<br />

Regie Bora Dagtekin. Mit Josefine Preuß und Elyas M´Barek. FSK ab 12 Jahre.<br />

FOTO Paramount Home Entertainment<br />

Crocodile Dundee<br />

Komödie, Australien, 1986<br />

Kick It Like Beckham<br />

Komödie, Großbritannien, 2002<br />

Jess ist eigentlich eine ganz gewöhnliche 17-Jährige. Wie viele in ihrem Alter schwärmt sie für<br />

David Beckham. Doch im Gegensatz zu den meisten Mädchen ist es nicht nur sein gutes Aussehen,<br />

das sie bewundert. Jess spielt, wie ihr Idol, auch leidenschaftlich gerne Fußball. Das wäre normalerweise<br />

kein Problem, wenn sie nicht ein indisches Mädchen wäre mit Eltern, die viel Wert auf die<br />

Traditionen ihrer alten Heimat legen. So muss Jess vor ihrer Familie verheimlichen, dass sie einer<br />

Frauenmannschaft beigetreten ist, die von dem gut aussehenden Trainer Joe trainiert wird. Jess<br />

verliebt sich in Joe, und nun muss sie sowohl den Sport als auch die Liebe vor ihren konservativen<br />

Eltern verheimlichen. Sie wechselt zwischen zwei Welten, bis ihr Geheimnis schließlich auffliegt.<br />

Regie Gurinder Chadha. Mit Parminder Nagra und Keira Knightley. FSK ab 6 Jahren.<br />

Die Filmreihe um den australischen Naturburschen ist das Urgestein dieser Filmtipps. Paul Hogans<br />

mitreißende Darstellung des „Crocodile Dundee“ machte den Film zum absoluten Kinohit<br />

des Jahres 1986. Michael J. „Crocodile“ Dundee ist jeder Situation im australischen Down Under<br />

gewachsen. Mit bloßen Händen kann er Krokodile erlegen und sein Blick bändigt die wildesten<br />

Tiere. Auch die schöne Journalistin Sue aus New York möchte mehr über die ruhmreichen Taten<br />

Dundees erfahren und begleitet ihn durchs Outback. Fasziniert von Mick, nimmt Sue ihn mit nach<br />

New York, wo er sich den Gefahren einer Großstadt stellen muss. Vom Down Under zum Big Apple<br />

ist es eine urkomische Geschichte.<br />

FOTO Constantin Film<br />

Regie Olivier Nakache und Eric Toledano. Mit François Cluzet und Omar Sy. FSK ab 6 Jahre.<br />

FOTOS Senator Home Entertainment<br />

Regie Peter Faiman. Mit Paul Hogan und Linda Kozlowski. FSK ab 12 Jahren.<br />

FOTO Paramount Home Entertainment


50<br />

Rubrik<br />

NØRD TIMES<br />

Th e m a<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

51<br />

TASCHENGELD<br />

FÜR PROFIS<br />

Wenn das Gehalt nicht reicht und Oma nicht ans Telefon gehen will<br />

Das Ausbildungsgehalt fällt in den<br />

meisten Fällen nicht gerade üppig<br />

aus. Abhängig von der eigenen Lebenssituation<br />

kann es schwer werden, sich<br />

von der Vergütung über Wasser zu halten.<br />

Azubis, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen,<br />

müssen vom Ausbildungsgehalt die Miete,<br />

Essen, Telefon und Fahrten bestreiten.<br />

Manche Berufe verlangen zudem die Anschaffung<br />

von Berufskleidung oder anderen Arbeitsmaterialien,<br />

auch Bücher für die Berufsschule<br />

müssen häufig selbst bezahlt werden.<br />

Noch schwieriger haben es diejenigen, die<br />

eine schulische Ausbildung an Berufs(fach)-<br />

schulen absolvieren. In der Regel bekommen<br />

sie keine Ausbildungsvergütung. Viele private<br />

Schulen verlangen zudem eine monatliche<br />

Schulgebühr.<br />

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)<br />

Unterstützung für Auszubildende, die in<br />

finanzielle Nöte geraten, bietet die Berufsausbildungsbeihilfe<br />

(BAB) der Agentur für<br />

Arbeit. Ziel dieser Förderung ist die Überwindung<br />

wirtschaftlicher Schwierigkeiten,<br />

die einer angemessenen beruflichen Qualifikation<br />

entgegenstehen. Anspruch auf die<br />

BAB haben Auszubildende, die nicht mehr<br />

zu Hause wohnen und keine finanzielle Unterstützung<br />

vom Elternhaus erhalten können.<br />

Schulische Ausbildungen sind von dieser<br />

Förderung ausgenommen.<br />

BAföG<br />

Schüler können zu diesem Zweck Leistungen<br />

aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />

(BAföG) beantragen. Der monatliche<br />

Zuschuss muss von Schülern nicht, so wie es<br />

bei Studenten der Fall ist, anteilig zurückgezahlt<br />

werden. Für die Schülerförderung<br />

sind die Ämter für Ausbildungsförderung<br />

der Kreise oder kreisfreien Städte zuständig.<br />

Für die Studierendenförderung sind die Studentenwerke<br />

der Hochschulen zuständig, an<br />

denen die Immatrikulation erfolgt.<br />

Wohngeld<br />

Wer weder Anspruch auf die Berufsausbildungsbeihilfe<br />

noch auf BAföG hat, kann<br />

sich seine Miete, oder Teile davon, durch das<br />

Wohngeld finanzieren. Dabei muss der Auszubildende<br />

volljährig sein und nachweisen,<br />

dass er die Kosten für die Wohnung selbstständig<br />

aufbringen muss.<br />

Kindergeld<br />

Auszubildende unter 25, die nicht mehr<br />

bei ihren Eltern wohnen, haben zudem Anspruch<br />

auf das Kindergeld, welches ihren Eltern<br />

ausgezahlt wird.


52<br />

Rubrik<br />

NØRD TIMES<br />

IMPRESSUM<br />

Th e m a<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

Meister-BAföG<br />

Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />

(AFBG) ermöglicht Handwerkern und<br />

Fachkräften finanzielle Förderungen bei<br />

der beruflichen Weiterbildung in Form des<br />

Meister-BAföG. Das Meister-BAföG wird gemeinsam<br />

von Bund und Ländern getragen<br />

und zu einem Teil als Zuschuss, zum anderen<br />

Teil als Darlehen ausgezahlt. Alle Berufsbereiche<br />

sind förderungsfähig, aber die<br />

Förderung ist an bestimmte Anforderungen<br />

gebunden. So muss beispielsweise eine abgeschlossene<br />

Erstausbildung nachgewiesen<br />

werden. Wer nach einer solchen Förderung<br />

eine Selbstständigkeit anstrebt, dem können<br />

Teile des Darlehens erlassen werden.<br />

Nebenjob<br />

Wer trotz aller Hilfen mit seinem Geld nicht<br />

auskommt, dem bleibt noch der Nebenjob<br />

als Alternative. Über alle bezahlten Nebentätigkeiten<br />

sollte der Ausbildungsgeber<br />

informiert werden. Dabei ist einerseits entscheidend,<br />

wie viele Stunden der Nebenjob<br />

einnimmt. Die Arbeitszeit wird nämlich mit<br />

der im Ausbildungsbetrieb verrechnet. Andererseits<br />

sollte darauf geachtet werden, wie<br />

viel Geld man aus Ausbildung und Nebenjob<br />

erhält. Ein zu hohes Einkommen kann dazu<br />

führen, dass der Anspruch auf Wohn- oder<br />

Kindergeld verfällt. Wer zudem über 450<br />

Euro im Monat dazuverdient, ist sozialversicherungspflichtig.<br />

Einsparmöglichkeiten gibt es zudem bei kostenlosen<br />

Girokonten für Auszubildende und<br />

bei günstigen Wohnheimen. Vergünstigungen<br />

gibt es auch bei Nah- und Fernverkehr sowie<br />

bei vielen Sport- und Freizeitaktivitäten. Wer<br />

einen Monat trotz der Tipps nicht über die<br />

Runden kommt, dem bleibt immer noch der<br />

Anruf bei Oma.<br />

TEXT Katharina Grzeca<br />

ILLUSTRATION Sarah Matuszewski<br />

<strong>ME2BE</strong> NØRD TIMES und <strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN erscheinen<br />

im Verlag<br />

brandpublishers GmbH<br />

Feldscheide 2, 24814 Sehestedt<br />

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Textredaktion Joachim Welding, Christian Dorbandt, Katharina<br />

Grzeca, Slaven Marinovic, Smurfit Kappa, Brillux, EUROIM-<br />

MUN, Katharina McKechnie<br />

Schulredaktion<br />

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Art Direction / Grafik<br />

Sally Elena Milota, Sonja Klements,<br />

grafik@brandpublishers.de<br />

Illustration<br />

Sarah Matuszewski<br />

Fotografie Joachim Welding, Tim Riediger, Christian Dorbandt,<br />

Nadya-<br />

Vanessa Gruber, Teresa Horstmann, Smurfit Kappa, Brillux, EU-<br />

ROIMMUN, Sally Elena Milota, Hendrik Biemer, InselAkademie<br />

Titelbild<br />

Sarah Matuszewski<br />

Anzeigenleitung/Verlagsmanagement<br />

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