02.05.2024 Aufrufe

E-Paper_NOSH-24_MINT-Techechnologe_01

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<strong>MINT</strong> /<br />

TECHNOLOGIE<br />

DAS NOTEBOOK<br />

ZUM EVENT


Wege mit Mittlerem Schulabschluss<br />

Editorial<br />

Willkommen zur Zukunft in <strong>MINT</strong>: Entdecke die Möglichkeiten<br />

In einer Welt, die sich rasant weiterentwickelt, sind die<br />

<strong>MINT</strong>-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />

und Technik) wichtiger denn je. Diese Disziplinen sind die<br />

Triebkräfte hinter den Innovationen und technologischen<br />

Fortschritten, die unsere Zukunft gestalten. Um junge<br />

Talente auf diese aufregende Reise vorzubereiten, haben<br />

wir dieses Magazin ins Leben gerufen, das unser heutiges<br />

Speed-Dating-Event zwischen ambitionierten Schülerinnen<br />

und Schülern und führenden Unternehmen aus dem <strong>MINT</strong>-<br />

Bereich begleitet.<br />

Unser Event bietet die einzigartige Möglichkeit, direkt mit<br />

Experten aus der Industrie in Kontakt zu treten, Fragen zu stellen<br />

und Einblicke in verschiedene <strong>MINT</strong>-Berufe zu gewinnen. Von<br />

bahnbrechender medizinischer Forschung über innovative Softwareentwicklung<br />

bis hin zu nachhaltigen Ingenieurslösungen – die<br />

Bandbreite an Karrieremöglichkeiten ist enorm und vielfältig.<br />

Wir laden euch ein, Teil dieser aufregenden Zukunft zu werden.<br />

Nutzt die Gelegenheiten heute, stellt Fragen, seid neugierig und<br />

vor allem: seid mutig in der Verfolgung eurer Träume in den<br />

<strong>MINT</strong>-Fächern. Euer Weg beginnt hier, bei unserem Speed-Dating-<br />

Event. Viel Erfolg und vor allem viel Spaß beim Entdecken und<br />

Netzwerken!<br />

Euer Team von<br />

ME2BE<br />

Inhalt<br />

Lars absolviert das duale Studium Green Building Systems<br />

Technologie in Schleswig-Holstein<br />

Chancen für die nächste Generation<br />

In Lübeck entsteht die Stadt der Zukunft<br />

Zukunftsweisende Ingenieur-Studiengänge an der TH<br />

Lübeck<br />

BRANCHEN IN ZAHLEN<br />

04<br />

06<br />

09<br />

Duales Studium bei der GMSH<br />

Ben und Lars berichten über Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Bau und Immobilien und Green Building Systems<br />

Unternehmen aus der <strong>MINT</strong>- und Technologiebranche<br />

ÜBERBLICK – BERUFE (M/W/D) IM <strong>MINT</strong>- UND<br />

TECHNISCHEN BEREICH<br />

17<br />

19<br />

<strong>24</strong><br />

Arbeiten als <strong>MINT</strong>-Profi<br />

Finde einen Beruf, der zu dir passt<br />

10<br />

Der Regenmacher<br />

Mit Windkraftanlagen gegen Dürre<br />

28<br />

Mathe meets Techno<br />

Wie praktische Anwendbarkeit Mathematik auf<br />

ein neues Level hebt<br />

14<br />

Auch zukünftige <strong>MINT</strong>-Genies brauchen manchmal<br />

Finanzspritzen für den Start<br />

Tipps für die Finanzierung der Ausbildung<br />

30<br />

So baut man heute ökologisch<br />

An der Fachhochschule Westküste lernen Studierende,<br />

Gebäude als ganzheitliche Systeme<br />

16<br />

Impressum<br />

27<br />

3


Technologie in Schleswig-Holstein<br />

Chancen für die nächste Generation<br />

TEXT ME2BE | FOTO Shutterstock<br />

Schleswig-Holstein, das Land zwischen den Meeren,<br />

setzt verstärkt auf Technologie und Innovation,<br />

um seine Wirtschaft zu stärken und die Zukunft zu<br />

gestalten. Für junge Menschen bieten sich in diesem<br />

dynamischen Umfeld zahlreiche Möglichkeiten in Ausbildung,<br />

Studium und Karriere.<br />

Von Ingenieurwissenschaften über Informatik bis hin zu Wirtschaftsingenieurwesen<br />

gibt es eine große Auswahl an Studiengängen, die<br />

es den Studierenden ermöglichen, sich auf verschiedene Fachgebiete<br />

zu spezialisieren.<br />

Die Technische Universität (TU) Hamburg bietet Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

in Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen an. Die Studierenden haben hier die<br />

Möglichkeit, fundierte Kenntnisse in ihren Fachgebieten zu erlangen<br />

und durch praxisnahe Projekte sowie Forschungsaktivitäten ihr<br />

Können weiter zu vertiefen.<br />

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ist eine weitere<br />

renommierte Einrichtung, die verschiedene technologieorientierte<br />

Studiengänge anbietet. Hier können Studierende beispielsweise in<br />

den Bereichen Physik, Geoinformatik oder Materialwissenschaften<br />

forschen und lernen. Die enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen<br />

und Forschungsinstituten ermöglicht es den Studierenden,<br />

Einblicke in aktuelle Trends zu erhalten und sich frühzeitig mit<br />

potenziellen Arbeitgebern zu vernetzen.<br />

DIE ROLLE DER TECHNOLOGIE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Technologie ist zu einem wesentlichen Treiber des wirtschaftlichen<br />

Wandels in Schleswig-Holstein geworden. Von der Digitalisierung<br />

traditioneller Branchen bis hin zu neuen Entwicklungen in den<br />

Bereichen erneuerbare Energien, Elektromobilität, Robotik und<br />

Künstliche Intelligenz spielt die Technologie eine entscheidende<br />

Rolle für die Zukunft des Landes und macht den Standort für Investoren<br />

interessant. Allein im vergangenen Jahr haben die Experten<br />

der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein<br />

(WTSH) mehr als 100 neue Unternehmen ins Land holen<br />

können.<br />

Neben den großen Technologieunternehmen schaffen aber auch<br />

kleinere Start-ups oder etablierte Unternehmen in Bereichen wie<br />

Softwareentwicklung, erneuerbare Energien, Industrie 4.0 und<br />

Smart Manufacturing neue Arbeitsplätze und tragen damit zur Stärkung<br />

des Wirtschaftsstandorts bei. Ein Faktor, von dem auch gerade<br />

junge Menschen profitieren, denn für sie bieten sich gute Chancen,<br />

in diesen Unternehmen im Rahmen von Studium oder Ausbildung<br />

vielfältige berufliche Perspektiven zu finden und innovative Projekte<br />

mitzugestalten.<br />

NEUE TECHNOLOGIE – NEUE BERUFSPERSPEKTIVEN<br />

Die rasante technische Entwicklung eröffnet eine Vielzahl neuer<br />

beruflicher Perspektiven für Menschen mit unterschiedlichem<br />

Hintergrund und Interessen. Ein aufstrebender Bereich ist<br />

beispielsweise die künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles<br />

Lernen. Mit der steigenden Verfügbarkeit von Daten und leistungsfähigen<br />

Rechenressourcen werden KI-Anwendungen in verschiedenen<br />

Branchen wie Gesundheitswesen, Finanzwesen, Verkehr und<br />

Logistik immer wichtiger. Berufe wie KI-Entwickler, Datenwissenschaftler<br />

und KI-Ethiker sind gefragter denn je und bieten spannende<br />

Möglichkeiten für Fachkräfte, die sich für die Schnittstelle<br />

zwischen Technologie und Gesellschaft interessieren.<br />

Auch im Bereich der Cybersecurity ergeben sich zunehmend neue<br />

berufliche Perspektiven. Angesichts der steigenden Bedrohung<br />

durch Cyberangriffe benötigen Unternehmen und Organisationen<br />

qualifizierte Fachleute, die ihre Systeme vor Hackern und Datenlecks<br />

schützen können. Berufe wie Cybersecurity-Analysten, Ethical<br />

Hacker und IT-Sicherheitsberater sind gefragt und bieten attraktive<br />

Karrierechancen.<br />

Darüber hinaus spielen auch Themen wie Internet der Dinge (IoT),<br />

Blockchain-Technologie, Augmented Reality (AR) und Virtual Reality<br />

(VR) eine immer größere Rolle in der beruflichen Landschaft. Mit<br />

der zunehmenden Vernetzung von Geräten und der Entwicklung<br />

neuer digitaler Plattformen entstehen neue Möglichkeiten, die<br />

innovative Anwendungen und Lösungen entwickeln können, um die<br />

Art und Weise, wie wir arbeiten, kommunizieren und interagieren,<br />

zu transformieren.<br />

Neben den technischen Aspekten werden aber auch Soft Skills wie<br />

kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und interdisziplinäres<br />

Inspirierende Arbeitsplätze. Moderne Arbeitsumgebungen in<br />

Schleswig-Holstein fördern Innovation und Kreativität.<br />

Arbeiten zunehmend wichtiger. Unternehmen suchen vermehrt<br />

nach Mitarbeitern, die in der Lage sind, komplexe Fragestellungen<br />

zu analysieren, kreative Lösungen zu entwickeln und effektiv im<br />

Team zu arbeiten.<br />

ZAHLREICHE BILDUNGSCHANCEN IM BEREICH DER<br />

TECHNOLOGIE<br />

In Schleswig-Holstein bieten zahlreiche Bildungseinrichtungen<br />

eine Vielzahl von Angeboten im Bereich Technologie an, um die<br />

wachsende Nachfrage nach Fachkräften in diesem wichtigen Sektor<br />

zu decken.<br />

An den Beruflichen Schulen wird eine breite Palette an Ausbildungsprogrammen<br />

in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau,<br />

Mechatronik, Informationstechnik und Automatisierungstechnik<br />

angeboten. Diese Ausbildungen bieten eine fundierte theoretische<br />

Grundlage sowie praktische Erfahrungen, um die Studierenden auf<br />

eine erfolgreiche Karriere vorzubereiten. Neben den Berufsschulen<br />

bieten auch die Hochschulen und Universitäten in Schleswig-Holstein<br />

eine Vielzahl von Studiengängen im Bereich Technologie an.<br />

Neben den großen Universitäten haben auch Fachhochschulen wie<br />

die Fachhochschule Kiel oder die Fachhochschule Lübeck attraktive<br />

Studiengänge im Bereich Technologie im Programm. Diese Hochschulen<br />

legen oft einen besonderen Fokus auf die praxisnahe<br />

Ausbildung ihrer Studierenden und bieten enge Kooperationen<br />

mit Unternehmen und Institutionen aus der Region an. Dadurch<br />

erhalten die Studierenden nicht nur theoretisches Wissen, sondern<br />

auch wertvolle Einblicke in die industrielle Praxis und können<br />

bereits während ihres Studiums wichtige Kontakte knüpfen.<br />

DIE ZUKUNFT DER TECHNOLOGIE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Diese Entwicklung ist geprägt von kontinuierlicher Innovation und<br />

Fortschritt. Durch die Förderung von Ausbildung und Studium, die<br />

Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen und Unternehmen<br />

sowie die Stärkung der technischen Bildung setzt das Land auf eine<br />

nachhaltige Entwicklung. Bereiche wie erneuerbare Energien, Digitalisierung,<br />

Industrie 4.0 und Internet der Dinge stehen dabei im<br />

Fokus, um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken und<br />

neue Geschäftsfelder zu erschließen.<br />

Mit einer starken Fokussierung auf praxisorientierte Ausbildungsberufe<br />

und enge Verknüpfungen zur Industrie positioniert sich das<br />

Land als attraktiver Standort für junge Menschen, die ihre Zukunft<br />

in technologischen Berufsfeldern sehen. Durch die gezielte Förderung<br />

von Ausbildung und Studium strebt Schleswig-Holstein an, ein<br />

führender Standort für Technologie und Innovation zu werden und<br />

die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.<br />

4<br />

5


In Lübeck entsteht die Stadt der Zukunft<br />

Die Digitalisierung des täglichen Lebens schreitet mächtig voran.<br />

Für das große Ziel der Smart City bildet die TH Lübeck Ingenieure<br />

aus, die mit Sensortechnik, Funktechnologie und künstlicher<br />

Intelligenz zukunftsweisende Lösungen erdenken.<br />

TEXT Hans Wille | FOTO Sophie Blady<br />

Der Büroflur ist Forschungslabor: Auf Hüfthöhe sind etwa<br />

ein Dutzend kleine, rot leuchtende Gerätschaften mit Tape<br />

an die Wände des Korridors geklebt. Weiter oben, an der<br />

Kante zur Decke, zeigen handygroße, mattweiße Flächen<br />

schräg in den Raum. „Mit diesen Sensoren entwickeln wir<br />

Methoden, um Ströme von Menschen in Innenräumen zu<br />

quantifizieren“, sagt Horst Hellbrück, Professor für Kommunikationssysteme<br />

am Fachbereich Elektrotechnik und<br />

Informatik der TH Lübeck und Leiter des Kompetenzzentrums<br />

CoSA, das Kürzel steht für Communication systems,<br />

distributed Systems and their Applications.<br />

Das Kompetenzzentrum unterstützt regionale Partner aus Wirtschaft<br />

und Verwaltung bei der Entwicklung hochmoderner IT-<br />

Lösungen. Was abstrakt klingt, wird am Projekt „Baltic Future Port“<br />

konkret: Zusammen mit der Lübeck Port Authority plant CoSA ein<br />

eigenständiges 5G-Mobilfunk-Netz für den Hafen der einstigen Hansemetropole:<br />

Damit die Schiffe optimal ent- und beladen werden,<br />

wird zukünftig jedem LKW sowohl der individuelle Zufahrtsweg und<br />

Stellplatz zugewiesen als auch sein Zeitfenster.<br />

„Hier bewegen wir uns mitten in der Thematik der Smart City“,<br />

erläutert Horst Hellbrück: „Um die intelligente Stadt entstehen<br />

zu lassen, kooperieren wir je nach Projekt mit Professoren unterschiedlicher<br />

Fachbereiche der TH und auch der Universität Lübeck.“<br />

Architekten und Stadtplaner können an Bord sein, Mediziner und<br />

Betriebswirte, bis hin zu Soziologen und Psychologen.<br />

„Wir als CoSA haben dabei den Part, das Leben der Stadt zu<br />

erfassen“, sagt Hellbrück. Wann erwacht die Stadt im Morgengrauen?<br />

Wie strömen die Menschen im Laufe des Tages? Zu Fuß<br />

oder mit welchen Verkehrsmitteln? Wann gehen spätabends die<br />

Lichter wieder aus? „Es gibt nicht die eine Lösung für alle Anwendungen“,<br />

sagt Hellbrück. „Je nach Fragestellung designen wir die<br />

passende Kombination aus dem Baukasten der Sensorik, künstlichen<br />

Intelligenz und drahtlosen Vernetzung.“ Dadurch ergeben sich<br />

stets neue Themen für die praxisbezogenen Bachelor- und Masterarbeiten<br />

seiner Studierenden.<br />

Hellbrück, geboren 1967, hat nach dem Abitur in Saarbrücken<br />

Elektrotechnik studiert, später in Braunschweig als Informatiker<br />

„Die Berufsaussichten unserer<br />

Absolventen sind sehr gut.“<br />

promoviert. Zudem hat er in unterschiedlichen Hi-Tech-Konzernen<br />

vom Programmierer bis zum Leiter für Automatisierungstechnik<br />

gearbeitet. Er schaut sein Gegenüber offen an, während er in<br />

ruhigem Tonfall erläutert, dass Politik und Verwaltung städtebauliche<br />

Entscheidungen – etwa ob eine Straße zur Einbahnstraße<br />

erklärt werden solle – häufig aus dem Bauch heraus oder aus politischem<br />

Kalkül träfen. „Für eine faktenbasierte Entscheidung hilft<br />

unsere Datenlage über die tatsächlichen Verkehrsströme.“ Wenn<br />

das Pulsieren der Stadt sogar dauerhaft im Detail erfasst werde,<br />

dann könne zum Beispiel ein Shopping-Center zeitnah evaluieren,<br />

ob eine bestimmte Baumaßnahme zu mehr Laufkundschaft geführt<br />

hat.<br />

„Die Stadt hört übrigens nicht an den Gebäudegrenzen auf“, so Hellbrück.<br />

Damit etwa eine Bibliothek die Frequentierung der einzelnen<br />

Wege und Regale erfahren kann, seien spezielle Indoor-Lösungen<br />

gefragt. Weil GPS innerhalb von Gebäuden nicht zuverlässig funktioniert,<br />

experimentieren einige Mitarbeiter des CoSA derzeit in dem<br />

Reallabor auf dem Büroflur an der sogenannten passiven Ortung<br />

per WLAN. Passiv, weil der Sensor das eigene Handy ist, das heute<br />

fast jeder bei sich trägt. „Da entwickeln wir ein ganz neues System,<br />

das in diesem frühen Stadium noch nicht für den produktiven Einsatz<br />

gedacht ist“, ergänzt Hellbrück.<br />

Bereits abgeschlossen ist das Projekt „Smart Region Hub Eutin“, bei<br />

dem CoSA für die Schleswig-Holsteinische Kleinstadt ein leistungsstarkes<br />

Funknetz entwickelt hat, das große Datenmengen energieeffizient<br />

über lange Strecken senden kann. Mit diesem Long Range<br />

Wide Area Network, kurz LoRaWAN, sind die Stadtwerke Eutin für<br />

viele denkbare Smart-City-Anwendungen gerüstet. Bereits heute<br />

haben sie damit alle eigenen Fahrzeuge im digitalen Blick, kontrollieren<br />

die Verkehrsströme und Belegung der Parkplätze im Stadtgebiet<br />

und überwachen sogar die Wassertemperatur im Eutiner See.<br />

Weitere Anwendungen können die Stadtwerke integrieren.<br />

Faszination Technik: Roboterhund unterstützen die<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der<br />

TH Lübeck bei ihrer Arbeit.<br />

Horst Hellbrück, Professor für Kommunikationssysteme am Fachbereich Elektrotechnik<br />

und Informatik der TH Lübeck und Leiter des Kompetenzzentrums CoSA.<br />

Wetterstation auf dem Dach des CoSA.<br />

6<br />

7


BRANCHEN IN<br />

ZAHLEN<br />

TEXT Jessie Sperling<br />

Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, selber Anregungen für<br />

neue smarte Bedarfe vorzuschlagen. „Darauf sollte die Stadt dann<br />

auch zeitnah reagieren“, betont Hellbrück eindrücklich: „Eine Stadt,<br />

die sich auf den Weg zur Smart City begeben hat, die hat ihren Einwohnern<br />

ein Versprechen gegeben. Würde diese Stadt nicht auf die<br />

Bedürfnisse der Bürger eingehen, dann würde sie ihr Versprechen<br />

brechen.“ Um Vertrauen zu schaffen setzt die Smart City Eutin<br />

zudem auf Transparenz: Unter smartregion-eutin.de macht sie allen<br />

Bürgern die erhobenen Daten benutzerfreundlich zugänglich.<br />

teilnimmt.“ Nach dem Grundstudium der Elektrotechnik kommen<br />

rund zehn Studenten aus Milwaukee zu einem gemeinsamen<br />

Studienjahr – das komplett in der englischen Sprache abläuft – an<br />

die TH Lübeck. Danach studiert die Deutsch-Amerikanische Gruppe<br />

ein zweites gemeinsames Jahr in der Stadt im Nordosten der USA.<br />

Anschließend schreiben die rund zehn Deutschen Teilnehmer ihre<br />

Abschlussarbeit bei einem örtlichen Unternehmen von Milwaukee.<br />

Damit erwerben sie sowohl den US- Bachelor als auch den der TH<br />

Lübeck.<br />

2 %<br />

Nur 2 % der Schülerinnen und Schüler<br />

bewerten laut einer Umfrage der Initiative<br />

<strong>MINT</strong>vernetzt die <strong>MINT</strong>-Bildung<br />

in den Schulen als sehr gut<br />

DER WEG ZUM INGENIEUR DER SMART CITY<br />

„Erstens: Begeisterung für Technik. Und zweitens: Nicht mit Mathe<br />

auf Kriegsfuß stehen. Das reicht“, antwortet Professor Horst<br />

Hellbrück auf die Frage, welche Voraussetzungen ein zukünftiger<br />

Student brauche, um erfolgreich am Fachbereich Elektrotechnik<br />

und Informatik zu studieren. Nicht notwendig seien Vorkenntnisse<br />

in Elektrotechnik oder Informatik. „Das lernen die jungen Leute bei<br />

uns.“<br />

Jeder 4.<br />

Jeder vierte Schüler mag kein Mathe<br />

(Fun Fact: Für viele <strong>MINT</strong>-Berufe ist<br />

kein erweitertes mathematisches<br />

Wissen notwendig)<br />

25 23,5 %<br />

Im Jahr 2020 waren in Deutschland<br />

rund 23,5 Prozent der erwerbstätigen<br />

Akademikerinnen im <strong>MINT</strong>-Bereich<br />

weiblich.<br />

Natürlich sei es nicht verkehrt, wenn jemand schon manch ein<br />

Elektrogerät auseinandergeschraubt und wieder zusammengesetzt<br />

habe. „Aber das ist überhaupt nicht wichtig.“ Rein formal ist der<br />

Studiengang nicht zulassungsbeschränkt. Jeder Bewerber – der<br />

Meisterabschluss, Fachabitur oder Abitur vorweisen kann – ist am<br />

Fachbereich der TH Lübeck willkommen.<br />

Wer im Vorfeld prüfen will, ob ihm einer der zehn Bachelorstudiengänge<br />

liegt, der ist herzlich eingeladen, sein mehrwöchiges<br />

berufsorientierendes Schülerpraktikum bei dem entsprechenden<br />

Studiengang zu absolvieren. Zudem sind die rund 40 Professoren<br />

offen dafür, wenn Lehrer sie fragen, ob sie ein schulisches Projekt<br />

begleiten wollen, damit es wissenschaftlichen Standards entspricht.<br />

Die Studiengänge hat die TH Lübeck zusammen mit Unternehmen<br />

aus der Region entwickelt. „Schließlich wissen die Firmen am<br />

besten, was ihre späteren Ingenieure können sollen“, so Hellbrück.<br />

Ausgesprochen praxisorientiert ist auch das duale Studium:<br />

Zunächst geht der zukünftige Student für ein Jahr in einem<br />

regionalen Unternehmen in die Lehre, anschließend startet er das<br />

normale Studium an der TH. Zum Abschluss erhält er Gesellenbrief<br />

und Bachelorzeugnis.<br />

„Die Berufsaussichten unserer Absolventen sind sehr gut“, so<br />

Hellbrück. „Sie sind sogar exzellent, wenn jemand am Double-<br />

Degree-Programm mit der Milwaukee School of Engineering<br />

Technikbegeisterung und Matheaffinität sind entscheidend<br />

für Elektrotechnik und Informatik-Studium<br />

laut Prof. Hellbrück.<br />

176.1<strong>24</strong><br />

Im Jahr 2023 starteten 176.1<strong>24</strong> <strong>MINT</strong>-<br />

STUDENTEN ins Studium<br />

TOP 8<br />

Dies sind die 8 bestbezahlten<br />

Berufe in<br />

der <strong>MINT</strong>-Branche:<br />

DATA ANALYST,<br />

DATA SCIENTIST,<br />

INGENIEUR<br />

MASCHINENBAU,<br />

ZAHNARZT,<br />

STATIKER,<br />

IT-MANAGER<br />

(M/W/D)<br />

Unter den 447 Nobelpreisträgern in<br />

den <strong>MINT</strong>-Kategorien waren in der<br />

Vergangenheit lediglich 25 Frauen!<br />

259.800<br />

Bis zum Jahr 2025 werden 259.800<br />

neue <strong>MINT</strong>-Fachkräfte gesucht werden<br />

40.000<br />

2023 besuchten 40.000<br />

Wissenschafts-Fans das Kieler Festival<br />

„Highlights der Physik“<br />

An acht Standorten in<br />

Schleswig-Holstein bieten<br />

Schülerforschungszentren,<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

aller Altersstufen die<br />

Möglichkeit, ihre <strong>MINT</strong>-<br />

Kompetenzen zu entdecken.<br />

In geringer Entfernung<br />

zum Wohn- oder Schulort<br />

dürfen eigene Forschungsideen<br />

entwickelt und<br />

wissenschaftliche Projekte<br />

bearbeitet werden.<br />

8 Orte<br />

Quellen:<br />

bildungsklick.de<br />

statista.com<br />

mint-vernetzt.de<br />

wikipedia.org<br />

highlights-physik.de<br />

schleswig-holstein.de<br />

8<br />

9


ARBEITEN ALS<br />

NATURWISSENSCHAFTEN / LABOR<br />

<strong>MINT</strong>-PROFI<br />

WAS SIND DEINE STÄRKEN?<br />

NEUGIERDE UND<br />

FORSCHUNGSINTERESSEN<br />

LOGISCHES DENKEN UND<br />

PRÖBLEMLÖSUNGSFÄHIGKEITEN<br />

HYGIENEKONTROLLEUR (M/W/D)<br />

CHEMIKANT (M/W/D)<br />

CHEMIELABORANT (M/W/D)<br />

WAS MOTIVIERT DICH<br />

AM MEISTEN?<br />

NEUE ERKENTNISSE UND<br />

ENTDECKUNGEN<br />

INNOVATIVE<br />

LÖSUNGEN FÜR KOMPLEXE<br />

PROBLEME ENTWICKELN<br />

DINGE MIT DEN EIGENEN<br />

HÄNDEN ERSCHAFFEN<br />

FORSCHUNG<br />

NATURWISSEN-<br />

SCHAFTEN / LABOR<br />

PRAKTISCHES<br />

AUSPROBIEREN<br />

UND ANWENDEN<br />

WAS IST DEINE<br />

BEVORZUGTE LERNMETHODE?<br />

EXPERIMENTE<br />

IM LABOR UND<br />

BEOBACHTUNG<br />

WELCHE ART VON PROJEKTEN<br />

REIZT DICH AM MEISTEN?<br />

ENTWICKLUNG VON<br />

SOFTWARE ODER APPS<br />

IT /<br />

MATHEMATIK<br />

HANDWERKLICHES GESCHICK UND<br />

PRAKTISCHES DENKEN<br />

ONLINE TUTORIALS UND<br />

SELBSTSTUDIUM<br />

WO SIEHST DU DICH IN ZUKUNFT<br />

AM LIEBSTEN ARBEITEN?<br />

BÜRO, TECH-FIRMA<br />

ODER SELBSTÄNDIGKEIT<br />

BAU VON MASCHINEN<br />

ODER KONSTRUKTIONEN<br />

TECHNIK /<br />

HANDWERK<br />

WERKSTATT,<br />

BAUSTELLE<br />

ODER ATELIER<br />

ILLUSTRATION Ibou Gueye | TEXT Mira Jacobsen | FOTO Shutterstock, Sebastian Weimar<br />

Worum geht’s<br />

Hygienekontrolleure prüfen regelmäßig die<br />

Einhaltung der Hygienerichtlinien in öffentlichen<br />

und privaten Einrichtungen, indem<br />

Proben entnommen und analysiert werden.<br />

Bei Verstößen gegen diese Richtlinien legen<br />

die Kontrolleure einen Hygieneplan fest<br />

und stehen Bürgern und Unternehmen bei<br />

Fragen als Ansprechpersonen zur Seite. Zu<br />

den Einsatzgebieten gehören neben Wasserwerken<br />

und Krankenhäusern auch Kindergärten<br />

sowie Einrichtungen des Zivil- und<br />

Katastrophenschutzes.<br />

Die Ausbildung besteht aus einem<br />

sogenannten Vorbereitungsdienst und<br />

erfolgt durch öffentliche Einrichtungen der<br />

einzelnen Bundesländer. Das theoretische<br />

Wissen, etwa über Rechts- und Verwaltungsvorschriften,<br />

Biologie oder Hygiene erhalten<br />

die Auszubildenden in Seminaren. Erste<br />

Arbeitserfahrungen können sie in anschließenden<br />

Praktika sammeln. Am Ende der<br />

Ausbildung werden die Hygienekontrolleure<br />

in der Regel verbeamtet.<br />

Voraussetzungen<br />

Du brauchst ein Interesse an Mathematik<br />

und Deutsch, um die erforderlichen Dokumentationen<br />

und Berichte zu erstellen.<br />

Sorgfältiges und genaues Arbeiten ist<br />

unerlässlich, um Kontrollen ordnungsgemäß<br />

durchführen zu können. Ein generelles Interesse<br />

an Naturwissenschaften hilft dabei,<br />

hygienische Zusammenhänge besser zu<br />

verstehen und entsprechende Maßnahmen<br />

zu ergreifen.<br />

Empfohlener Schulabschluss<br />

Mittlerer Schulabschluss (MSA)<br />

Ausbildungsdauer<br />

2-3 Jahre<br />

Worum geht‘s?<br />

Chemikanten stellen aus anorganischen und<br />

organischen Rohstoffen neue Materialien<br />

her, etwa für Farben, Pflanzenschutzmittel,<br />

Waschmittel, Kosmetika, Medikamente<br />

oder Elektronik. Dabei steuern und dokumentieren<br />

sie die Herstellung der Produkte<br />

und überprüfen diese während des Prozesses<br />

regelmäßig. Um eine gleichbleibende<br />

Produktqualität sicherzustellen, entnehmen<br />

die Fachkräfte Proben und überprüfen<br />

die Messwerte. Während der dualen<br />

Ausbildung lernen die Azubis, Stoffkonstanten<br />

zu berechnen, Fertigungsprozesse<br />

reibungslos zu steuern, zu protokollieren<br />

sowie Analysen auszuwerten. Aber auch die<br />

Bedienung und Reinigung der Produktionsanlagen<br />

ist Bestandteil der Ausbildung. Die<br />

Vermittlung von Kenntnissen in Sicherheitsbestimmungen<br />

sowie im Umweltschutz sind<br />

in diesem Beruf besonders wichtig, da man<br />

nicht selten mit schädlichen Chemikalien<br />

arbeitet.<br />

Voraussetzungen<br />

Für die Ausbildung sind bestimmte<br />

Eigenschaften entscheidend. Dazu zählt<br />

körperliche Fitness und Belastbarkeit sowie<br />

Geduld bei der Lösung komplexer Probleme.<br />

Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein<br />

sind grundlegend für die Arbeit<br />

im Labor. Ein Interesse an chemischen<br />

Prozessen ist von Vorteil, ebenso wie die<br />

Fähigkeit zum Teamwork. Ein ausgeprägtes<br />

Interesse an naturwissenschaftlichen und<br />

technischen Themen rundet das Profil ab.<br />

Empfohlener Schulabschluss<br />

Mittlerer Schulabschluss (MSA)<br />

Ausbildungsdauer<br />

3,5 Jahre<br />

Worum geht’s<br />

Ob Getränke, Farben, Medikamente oder<br />

Kosmetik – all diese Produkte werden<br />

in einem Chemielabor hergestellt und<br />

müssen, bevor sie in den Vertrieb oder die<br />

Anwendung gehen, dort auch eingehend<br />

getestet werden. Das ist die Aufgabe<br />

der Chemielaboranten. Im Labor prüfen<br />

sie organische und anorganische Stoffe,<br />

stellen Stoffgemische her und beobachten<br />

chemische Prozesse. Bei der anschließenden<br />

Analyse wenden sie verschiedene<br />

chemische und physikalische Verfahren an.<br />

Die Auszubildenden lernen zudem immunologische,<br />

diagnostische oder biotechnische<br />

Untersuchungen sowie das selbständige<br />

Durchführen von Messungen. Sie protokollieren<br />

Versuchsabläufe und werten diese<br />

anschließend am Computer aus.<br />

Besonderer Wert wird auf die Einhaltung<br />

von Sicherheits-, Gesundheits- und<br />

Umweltschutzvorschriften gelegt, da in<br />

diesem Beruf oft mit gefährlichen Stoffen<br />

gearbeitet wird. Die duale Ausbildung findet<br />

im Betrieb und in der Berufsschulestatt.<br />

Voraussetzungen<br />

Für diese Position sind folgende Anforderungen<br />

entscheidend: eine gute Auge-<br />

Hand-Koordination, ein solides technisches<br />

Verständnis, Vorlieben für Fächer wie<br />

Chemie, Mathematik und Physik sowie<br />

Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein<br />

in der Arbeit.<br />

Empfohlener Schulabschluss<br />

Allgemeine oder Fachbezogene<br />

Hochschulreife<br />

Ausbildungsdauer<br />

3,5 Jahre<br />

10<br />

11


MATHEMATIK / IT<br />

TECHNIK / HANDWERK<br />

MATHEMATISCH-TECHNISCHER SOFT-<br />

WAREENTWICKLER (M/W/D)<br />

Worum geht’s<br />

Mathematisch-technische Software-Entwickler<br />

entwerfen und programmieren<br />

Software und sind für deren Wartung<br />

verantwortlich. Außerdem richten sie<br />

Anwendungen, Datenbanken sowie Netzwerke<br />

ein. Sie konzipieren und realisieren<br />

Softwaresysteme auf der Basis von Programmiersprachen<br />

wie C++ oder Java. Auch<br />

fachübergreifend analysieren sie mathematische<br />

Problemstellungen und arbeiten in<br />

interdisziplinären Teams, um diese zu lösen.<br />

Damit die Systeme von ihren Kollegen<br />

oder Kunden fachgerecht genutzt werden,<br />

schulen sie diese im Umgang mit der<br />

Software und erklären Neuerungen und<br />

Funktionen.<br />

Nach der dreijährigen dualen Ausbildung<br />

finden Mathematisch-technische Software-<br />

Entwickler Anstellung etwa in der Softwareabteilung<br />

eines Unternehmens, an Hochschulen<br />

oder in Forschungseinrichtungen.<br />

Voraussetzungen<br />

Für diese Position sind folgende Fähigkeiten<br />

und Eigenschaften erforderlich: Freude<br />

an der Arbeit mit Computersystemen, ein<br />

solides technisches Verständnis, ein gutes<br />

räumliches Vorstellungsvermögen, die<br />

Fähigkeit, lange konzentriert zu arbeiten,<br />

eine sorgfältige und gewissenhafte Arbeitsweise<br />

sowie Vorlieben für Fächer wie Informatik,<br />

Mathematik und Englisch.<br />

Empfohlener Schulabschluss<br />

Fachgebundene oder Allgemeine<br />

Hochschulreife<br />

Ausbildungsdauer<br />

3 Jahre<br />

KRYPTOLOGE (M/W/D)<br />

Worum geht’s<br />

Kryptologen sind Experten für Datensicherheit<br />

und verhindern mit ihrer Arbeit, dass<br />

unbefugte Dritte Zugang zu sensiblen Daten<br />

wie Kontaktdaten, privaten Aussagen oder<br />

ähnlich wertvolle Eingaben erhalten, die<br />

Privatpersonen und Unternehmen täglich via<br />

Internet rund um die Welt schicken. Ihr Tätigkeitsbereich<br />

umfasst das Entwickeln neuer<br />

Algorithmen für die digitale Kommunikation,<br />

das Verschlüsseln sensibler Daten und den<br />

Aufbau von IT-Programmen sowie der dazugehörigen<br />

Server. Darüber hinaus arbeiten<br />

sie an der Optimierung von Computern und<br />

Servern, indem sie nach Systemschwachstellen<br />

suchen. Meist verfügen Kryptologen<br />

über ein Studium der Informatik, aber auch<br />

ein naturwissenschaftliches Studium oder<br />

ein Ingenieurstudium kann als Türöffner<br />

dienen. Kryptologen erwarten beste Gehaltsaussichten<br />

und sehr gute Zukunftsperspektiven,<br />

denn die Nachfrage nach Daten- und<br />

Informationssicherheit steigt. Eine kontinuierliche<br />

Weiterbildung ist entscheidend, um<br />

als Kryptologe langfristig erfolgreich zu sein.<br />

Voraussetzungen<br />

Für diese Position werden folgende<br />

Eigenschaften erwartet: eine Affinität zur<br />

Arbeit am Computer, eine schnelle Auffassungsgabe,<br />

ein starkes mathematisches<br />

Verständnis, kommunikative Fähigkeiten<br />

und Freude an der Zusammenarbeit mit<br />

anderen sowie die Fähigkeit, präzise und<br />

akkurat zu arbeiten.<br />

Empfohlener Schulabschluss<br />

Fachgebundene oder Allgemeine<br />

Hochschulreife<br />

Ausbildungsdauer<br />

3,5 Jahre<br />

FACHINFORMATIKER FÜR ANWEN-<br />

DUNGSENTWICKLUNG (M/W/D)<br />

Worum geht’s<br />

Der Name ist Programm: Fachinformatiker<br />

für Anwendungsentwicklung entwickeln<br />

Software und Anwendungen für Kunden<br />

und Unternehmen. Sie können kaufmännische<br />

Programme programmieren, um beispielsweise<br />

die Buchführung in Betrieben zu<br />

erleichtern, oder auch Content-Management-Systeme,<br />

um Unternehmen bei ihrer<br />

Internetpräsenz zu unterstützen. In einem<br />

persönlichen Beratungsgespräch machen<br />

sich Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung<br />

vorab ein Bild davon, was vom<br />

Kunden oder dem Unternehmen gewünscht<br />

wird: Welche Funktionen werden benötigt?<br />

Wie soll die Benutzeroberfläche aussehen?<br />

Ist die Anwendung einmal fertiggestellt,<br />

suchen sie akribisch nach Fehlern an ihrem<br />

eigenen Produkt und sorgen dafür, dass<br />

Probleme behoben werden. Erst wenn alles<br />

fehlerfrei funktioniert, sorgen sie für die<br />

Einbindung in das System der Kunden. Seit<br />

2020 gibt es zwei neue Fachrichtungen:<br />

Daten- und Prozessanalyse und Digitale<br />

Vernetzung.<br />

Voraussetzungen<br />

Für diese Ausbildung sind folgende Fähigkeiten<br />

erforderlich: präzises und sorgfältiges<br />

Arbeiten, technische Versiertheit<br />

mit einer Vorliebe für computergestützte<br />

Aufgaben, die Fähigkeit, komplexe Konzepte<br />

verständlich zu erklären, sowie ein starkes<br />

mathematisches Verständnis.<br />

Empfohlener Schulabschluss<br />

Fachgebundene oder Allgemeine<br />

Hochschulreife<br />

Ausbildungsdauer<br />

3 Jahre<br />

TEXT Mira Jacobsen | FOTO Shutterstock<br />

TEXT Mira Jacobsen | FOTO Shutterstock, Sebastian Weimer<br />

ELEKTRONIKER FÜR INFORMATIONS-<br />

UND SYSTEMTECHNIK (M/W/D)<br />

Worum geht’s<br />

Anlagen zusammenbauen und installieren:<br />

Elektroniker für Informations- und Systemtechnik<br />

sind an der Entwicklung vielerlei<br />

Informations- und Kommunikationssysteme<br />

beteiligt. Sie planen und installieren Automatisierungs-,<br />

Sicherheitssysteme sowie<br />

Steuerungselemente, sie montieren aber<br />

auch die Hardwarekomponenten und die<br />

elektronischen Bauteile. Neben der Installation<br />

der Geräte können sie Betriebssysteme<br />

und Netzwerke konfigurieren und richten<br />

Oberflächen ein, die es den Bedienern<br />

am Ende leicht machen. Elektroniker für<br />

Informations- und Systemtechnik passen<br />

Softwarelösungen an die Bedürfnisse ihrer<br />

Kunden an, programmieren die Software<br />

und Schnittstellen und testen die Systeme<br />

abschließend. Falls etwas nicht rund läuft,<br />

finden sie die Störung und helfen, beispielsweise<br />

durch Anpassung der Software oder<br />

Austausch defekter Teile, bei der Beseitigung<br />

der Fehlfunktion. Ihre Arbeit findet<br />

meistens in Produktions- und Fertigungshallen<br />

oder in Werkstätten statt.<br />

Voraussetzungen<br />

Für diese Ausbildung benötigst du eine<br />

sorgfältige und präzise Arbeitsweise sowie<br />

handwerkliches Geschick und technisches<br />

Verständnis. Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein<br />

sind ebenfalls<br />

unerlässlich. Auch Kreativität ist eine gute<br />

Voraussetzung.<br />

Empfohlener Schulabschluss<br />

Fachgebundene oder Allgemeine<br />

Hochschulreife<br />

Ausbildungsdauer<br />

3,5 Jahre<br />

TECHNISCHER SYSTEMPLANER - FACH-<br />

RICHTUNG VERSORGUNGS- UND AUS-<br />

RÜSTUNGSTECHNIK (M/W/D)<br />

Worum geht’s<br />

Technische Systemplaner der Fachrichtung<br />

Versorgungs- und Ausrüstungstechnik<br />

sorgen zum Beispiel dafür, dass Strom,<br />

Wasser, Wärme oder Luft am richtigen Ort<br />

ankommen. Sie erstellen in Zusammenarbeit<br />

mit Ingenieuren Zeichnungen bzw.<br />

Pläne und entwickeln rechnergestützt<br />

Einzelteile und Baugruppen. Außerdem<br />

führen sie Berechnungen durch und<br />

fertigen mithilfe der CAD-Software Zeichnungen<br />

und Montagepläne an, nach denen<br />

die Monteure arbeiten. Auf Baustellen<br />

begutachten sie die Umsetzung ihrer<br />

Pläne sowie Konstruktionen und ergänzen<br />

gegebenenfalls Änderungen oder Erweiterungen.<br />

Während der Ausbildung kann man<br />

sich auf die Fachrichtungen Elektronische<br />

Systeme, Stahl- und Metallbautechnik oder<br />

Versorgungs- und Ausrüstungstechnik spezialisieren.<br />

Abwechselnd im Betrieb und in<br />

der Berufsschule werden den angehenden<br />

Systemplanern Kenntnisse darin vermittelt,<br />

wie sich verschiedene Werkstoffe verhalten<br />

und wie Systeme, Anlagen und Konstruktionen<br />

geplant werden.<br />

Voraussetzungen<br />

Für diese Position sind folgende Eigenschaften<br />

wichtig: eine sorgfältige und präzise<br />

Arbeitsweise, Interesse an technischen<br />

Zusammenhängen, ein gutes räumliches<br />

Vorstellungsvermögen und eine Vorliebe für<br />

Fächer wie Technik, Mathematik und Physik.<br />

Empfohlener Schulabschluss<br />

Mittlerer Schulabschluss (MSA)<br />

Ausbildungsdauer<br />

3,5 Jahre<br />

MIKROTECHNOLOGE (M/W/D)<br />

Worum geht’s<br />

Wie der Name schon verrät, stellen Mikrotechnologen<br />

filigrane technische Produkte<br />

her, verschiedene Mikrochips oder Airbagsensoren<br />

sind Beispiele dafür. Damit eine<br />

präzise Arbeit mit kleinen Teilchen möglich<br />

ist, sorgen Mikrotechnologen dafür, dass ihr<br />

Arbeitsplatz immer aufgeräumt, sauber und<br />

mit den notwendigen Arbeitsstoffen ausgestattet<br />

ist. Sie arbeiten in sogenannten<br />

Reinräumen, damit kein Staub oder<br />

Schmutz auf die Chips gelangen kann. Darüber<br />

hinaus sind Maschinen zu bedienen<br />

und instand zu halten, Oberflächen zu<br />

beschichten, Kontakte anzubringen und<br />

Löcher in die Platten zu ätzen. Dabei wird<br />

Genauigkeit und vor allem Konzentration<br />

vorausgesetzt. Mikrotechnologen arbeiten<br />

in Werkstätten, Werkhallen oder Labors,<br />

haben die Arbeitsabläufe stets genau im<br />

Auge und überprüfen, ob alle Schritte bis<br />

zum Endergebnis nach Plan ablaufen.<br />

Voraussetzungen<br />

Für diese Position sind folgende Fähigkeiten<br />

erforderlich: eine präzise Arbeitsweise<br />

sowie Freude und Geschick im<br />

Umgang mit Computern, handwerkliches<br />

Geschick gepaart mit technischem Verständnis<br />

und eine ausgezeichnete<br />

Auge-Hand-Koordination.<br />

Empfohlener Schulabschluss<br />

Mittlerer Schulabschluss (MSA) oder<br />

(Fach–)Hochschulreife<br />

Ausbildungsdauer<br />

3 Jahre<br />

Mehr Berufsbilder und duale Studiengänge<br />

auf www.digibo.school<br />

12<br />

13


Mathe meets Techno<br />

Wie praktische Anwendbarkeit Mathematik auf ein neues Level hebt<br />

„Die Technomathematik ist eine interdisziplinär geprägte<br />

und auf die Praxis ausgerichtete Form der Mathematik<br />

und dient dazu, technische und ingenieurwissenschaftliche<br />

Problemstellungen mit der Sprache und den Methoden<br />

der Mathematik zu erfassen, sie zu modellieren und zum<br />

Beispiel mit Hilfe von Algorithmen Lösungen zu erarbeiten”.<br />

So weit, so gut und so unverständlich für Laien! Aus diesem<br />

Grund wollten wir von ME2BE es genauer wissen und<br />

klären, was sich hinter dem Begriff und der Methodik der<br />

Technomathematik verbirgt und für wen sich ein solches<br />

Studium eignet. Im Folgenden haben wir die wichtigsten<br />

Fakten für euch zusammengetragen.<br />

WAS IST TECHNOMATHEMATIK UND WO WIRD SIE<br />

ANGEWANDT?<br />

In der heutigen Zeit wird nahezu jedes Produkt erst nach einer<br />

gründlichen Überprüfung seiner Funktionalität mittels mathematischer<br />

Simulationen hergestellt und auf den Markt gebracht. Das<br />

gilt für Flugzeuge, Autos, Smartphones sowie Hüftprothesen und<br />

Herzschrittmacher gleichermaßen. Die dafür benötigte Software,<br />

die diese Simulationen durchführt und mögliche Fehler identifiziert,<br />

basiert auf mathematischen Modellen und wird von Ingenieuren<br />

entwickelt und angewendet. Trotz des starken Einsatzes von Mathematik<br />

in der Ingenieurforschung stoßen Ingenieure jedoch oft an die<br />

Grenzen der verfügbaren mathematischen Werkzeuge. In solchen<br />

Situationen kommt die Technomathematik ins Spiel. Technomathematikerinnen<br />

und -mathematiker sind Allrounder und in der Lage<br />

an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Ingenieurwissenschaften<br />

zu arbeiten. Sie übersetzen, mithilfe fortgeschrittener<br />

mathematischer Methoden, theoretische Lösungsansätze, die dann<br />

durch die Entwicklung spezifischer Computerprogramme zum Einsatz<br />

kommen. Diese Art der „wissenschaftlichen Programmierung“<br />

erfordert ein solides Verständnis von Mathematik, von Informatik<br />

und ein fundiertes Wissen über technische Zusammenhänge. Die<br />

TEXT Anja Nacken | FOTO Shutterstock<br />

Technomathematik legt also den Fokus auf den Einsatz von Mathematik<br />

in Industrieanwendungen und hilft dabei Ingenieuren und<br />

Wissenschaftlern komplexe Probleme zu verstehen und innovative<br />

Lösungen zu finden.<br />

WAS BIETET DER STUDIENGANG UND WARUM IST ER SO<br />

SPANNEND?<br />

Der Studiengang Technomathematik vermittelt alle notwendigen<br />

Kenntnisse für diese Prozesse und vereint die Disziplinen Mathematik,<br />

Ingenieurwesen und Informatik auf ideale Weise. Er bildet<br />

praxisorientierte Mathematikerinnen und Mathematiker aus, die als<br />

kompetente Ansprechpartner für Techniker in den Forschungs- und<br />

Entwicklungsabteilungen der Industrie gefragt sind. Das Studium<br />

bietet eine erstklassige Ausbildung für alle, die sich für die Schnittstelle<br />

von Mathematik und Technologie interessieren und eine<br />

Karriere in einem spannenden und zukunftsweisenden Bereich<br />

anstreben.<br />

WELCHE VORAUSSETZUNGEN SOLLTE MAN FÜR EIN<br />

STUDIUM MITBRINGEN?<br />

Zugangsvoraussetzungen für ein Studium der Technomathematik<br />

sind die Allgemeine Hochschulreife, die Fachgebundene Hochschulreife<br />

oder die Fachhochschulreife. Eine Zulassungsbeschränkung<br />

durch einen NC gibt es an den meisten Hochschulen nicht.<br />

Für ein erfolgreiches Studium sind neben einer Leidenschaft für<br />

Mathematik auch Freude an Technologie sowie analytisches, logisches<br />

Denken und Abstraktionsvermögen von großer Bedeutung.<br />

Ein gewisses Maß an Beharrlichkeit bei der Lösung von Problemen<br />

ist ebenfalls von Vorteil. Da im Studium viel Projektarbeit stattfindet,<br />

ist Teamfähigkeit ein Muss, ebenso wie gute kommunikative<br />

Fähigkeiten und Kreativität. Aufgrund der interdisziplinären Ausrichtung<br />

des Studiums ist eine gewisse Motivation und Ausdauer<br />

erforderlich, da man sich schnell in verschiedene Fachgebiete einarbeiten<br />

muss. Darüber hinaus sollte man Interesse daran haben,<br />

später auch in einem internationalen Umfeld tätig zu sein.<br />

IN WELCHEN BEREICHEN IST DAS KNOW-<br />

HOW VON TECHNOMATHEMATIKERINNEN UND<br />

TECHNOMATHEMATIKERN GEFRAGT?<br />

Absolventen und Absolventinnen des Studiengangs Technomathematik<br />

finden in verschiedenen Industriezweigen Beschäftigung, in<br />

denen Simulationen und Modellierungen einen wichtigen Teil der<br />

Produktentwicklung darstellen und teure experimentelle Untersuchungen<br />

ersetzen. Diese Branchen umfassen beispielsweise Maschinenbau,<br />

Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie, Elektrotechnik,<br />

Logistik, Medizintechnik, Biotechnologie, chemische und pharmazeutische<br />

Industrie sowie Verfahrenstechnik. Darüber hinaus bieten<br />

sich auch Möglichkeiten in Bereichen wie Bauingenieurwesen,<br />

Softwareentwicklung, Consulting sowie in Ingenieur- und Planungsbüros.<br />

Einige Absolventinnen und Absolventen entscheiden sich<br />

nach einem weiterführenden Studium und einer Promotion für eine<br />

Tätigkeit in Forschung und Lehre an Fachhochschulen, Universitäten<br />

sowie in öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen.<br />

Technomathematikerinnen und -mathematiker werden auf dem<br />

Arbeitsmarkt stark nachgefragt, da sie wesentlich zur Entwicklung<br />

innovativer Technologien und Lösungen beitragen.<br />

AN WELCHEN HOCHSCHULEN KANN MAN<br />

TECHNOMATHEMATIK STUDIEREN?<br />

Die schlechte Nachricht zuerst: In ganz Deutschland werden lediglich<br />

15 Studiengänge Technomathematik angeboten. Die gute<br />

Nachricht ist aber, dass dieser vergleichsweise seltene Studiengang<br />

in Hamburg an gleich zwei Hochschulen angeboten wird. Sowohl<br />

die Technische Universität Hamburg (TUHH) als auch die Universität<br />

Hamburg (UHH) bieten gemeinsame Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

an und vereinen somit die<br />

Angebote beider Universitäten.<br />

WAS ERWARTET EINEN IM<br />

STUDIUM AN DER TECHNISCHEN<br />

UNIVERSITÄT HAMBURG?<br />

Das 6-semestrige Studium der Technomathematik<br />

an der TUHH beinhaltet<br />

nicht nur die mathematischen<br />

Grundlagen, wie sie in jedem Mathe-<br />

Bachelor in Deutschland unterrichtet<br />

werden, sondern verknüpft diese<br />

bereits ab dem ersten Semester mit<br />

Anwendungen in Mechanik, Elektrotechnik<br />

und Informatik.<br />

In den ersten drei Semestern an der<br />

TUHH stehen die mathematischen<br />

Grundlagen im Fokus, darunter<br />

Analysis, Lineare Algebra, Numerik<br />

und Stochastik sowie die Förderung<br />

mathematischer Denkweisen. Im<br />

Anschluss kann man aus einem<br />

breiten Angebot an Veranstaltungen<br />

der Mathematik an der TUHH und der UHH sowie den Ingenieurwissenschaften<br />

der TUHH frei wählen.<br />

Zusätzlich erhalten Studierende in diesem ersten Zeitraum<br />

Einführungen in die Grundlagen der Mechanik und Elektrotechnik<br />

sowie Grundlagen des Programmierens in den<br />

Informatik-Veranstaltungen.<br />

Im vierten, fünften und sechsten Semester besteht die Möglichkeit<br />

zur Vertiefung. Je nach Wahl der vertiefenden Module machen<br />

mathematische Vorlesungen etwa 60 bis 70 Prozent des Studieninhaltes<br />

aus, während der Rest aus den Ingenieurwissenschaften und<br />

der Informatik stammt. Dadurch erhalten Studierende einerseits<br />

eine fundierte mathematische Grundausbildung und andererseits<br />

– durch gezielte Wahl geeigneter Wahlpflichtmodule – einen guten<br />

Einblick in die Modellbildung verschiedener Anwendungsfelder.<br />

Im Rahmen eines Proseminars und eines Seminars sammeln Studierende<br />

Erfahrungen darin, wie man ein eigenes Thema bearbeitet<br />

und anschließend vor den Mitstudierenden präsentiert. Zusätzlich<br />

gibt es Module in Betriebswirtschaftslehre und in nicht-technischen<br />

Bereichen wie zum Beispiel Sprachkursen.<br />

Das Studium schließt mit der Bachelorarbeit ab, in der eine spezifische<br />

wissenschaftliche Fragestellung behandelt wird. Diese Arbeit<br />

kann sowohl theoretische als auch algorithmische Inhalte haben<br />

oder einen anwendungsbezogenen Charakter aufweisen. Der<br />

Abschlussgrad lautet Bachelor of Science (B. Sc.).<br />

Bewerbungsfristen: Jährlich zum Wintersemester im voraussichtlichen<br />

Zeitraum vom 1. Juni bis zum 15. Juli.<br />

Ausführliche Information zur Bewerbung und zu den<br />

Zulassungsmodalitäten sowie zu dualen Studienmöglichkeiten<br />

unter www.stuhhdium.de<br />

14<br />

15


So baut man heute ökologisch<br />

An der Fachhochschule Westküste lernen Studierende,<br />

Gebäude als ganzheitliche Systeme<br />

Duales Studium bei der GMSH<br />

Ben und Lars berichten über Wirtschaftsingenieurwesen Bau und<br />

Immobilien und Green Building Systems<br />

TEXT Robert Otto-Moog | FOTO Christina Kloodt<br />

TEXT Kristina Krijom | FOTO GMSH<br />

Jim schätzt das praxisnahe Studium an<br />

der FH Westküste:<br />

Franziska an der FH Westküste: Auf dem Weg zu<br />

ganzheitlichen Lösungen für nachhaltiges Bauen<br />

Hoch hinaus – Lars wagte den Schritt von der<br />

Ausbildung ins Studium<br />

Vielseitige Einblicke – Ben ist begeistert von der dualen<br />

Studienmöglichkeit bei der GMSH<br />

JIM,<br />

studiert im 5. Semester Green Buildings Systems an der FH Westküste<br />

„Zum Studium bin ich über den zweiten Bildungsweg gekommen.<br />

Zuvor habe ich eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für<br />

Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik absolviert und einen Meistertitel<br />

im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk erworben.<br />

Deswegen wollte ich unbedingt an eine praxisnahe Fachhochschule.<br />

Die habe ich in Heide gefunden. Besonders die Nähe zu den Professoren<br />

schätze ich sehr. Da der Studiengang recht klein ist, ist sogar<br />

eine individuelle Betreuung möglich, in der ein spontanes Telefonat<br />

mit einer Professorin oder einem Professor nicht unüblich ist.<br />

Für mich ist die Erzeugung von regenerativer oder ‘sauberer’<br />

Energie und die Reduzierung von Wärmeverlusten ein Schwerpunkt.<br />

Besonders wichtig ist für mich die Transmission von ‘Altlasten’.<br />

Sprich: Je weniger Wärmebedarf ein Gebäude hat, umso weniger<br />

Energie muss auch bereitgestellt werden. Aktuell befinde ich mich<br />

im Praxissemester bei einem Ingenieurbüro, das sich mit der Planung<br />

technischer Gebäudeausrüstung beschäftigt. Diese Tätigkeit<br />

könnte ich mir durchaus für später vorstellen. Allerdings würde ich<br />

auch gern bei einem Hersteller für Wärmepumpen arbeiten, da<br />

mich dieses Thema sehr interessiert. Forschung finde ich ebenfalls<br />

spannend, besonders die Thermodynamik von verschiedenen<br />

Erzeugern der Wärme- und Kältetechnik.“<br />

FRANZISKA,<br />

studiert im 5. Semester Green Buildings Systems an der FH Westküste<br />

„Green Building wird in Zukunft immer wichtiger, und die Alternativen<br />

zu herkömmlichen Lösungen beim Bauen werden sehr schnell<br />

immer besser. Es ist notwendig, Gebäude als Ganzes zu betrachten,<br />

unabhängig von den einzelnen Gewerken. Wir müssen ganzheitliche<br />

Lösungen finden. Das lernen wir im Studium. Dabei bleiben<br />

wir auch immer auf dem Laufenden, was Neuerungen angeht.<br />

Ich bin über das Handwerk zu meinem Studiengang gekommen.<br />

Während meiner Lehre zur Tischlerin habe ich gemerkt, dass ich das<br />

Bauwesen sehr spannend finde. Anschließend suchte ich nach entsprechenden<br />

Studiengängen und bin auf umweltgerechte Gebäudesystemtechnik<br />

gestoßen. Der Studiengang ist besonders, da wir seit<br />

dem ersten Semester den Bezug zur Praxis haben.<br />

Aktuell bin ich im fünften Semester. Das ist bei uns das Praxissemester.<br />

Das heißt, wir arbeiten 20 Wochen als Praktikanten in<br />

einem Unternehmen, das wir uns selbst aussuchen können. Ich bin<br />

in Heide geblieben in einem Planungsbüro für Technische Gebäudeausrüstung<br />

(TGA). In den vergangenen beiden Monaten habe ich<br />

gemerkt, dass mir das Planen der unterschiedlichen Gewerke und<br />

Anlagen besonders gefällt. Ich kann mir vorstellen, auch zukünftig in<br />

diesem Bereich zu arbeiten.“<br />

LARS,<br />

absolviert das duale Studium Green Building Systems bei der<br />

GMSH und an der Fachhochschule Westküste in Heide im 4.<br />

Semester<br />

„Vor meinem Studium absolvierte ich eine Ausbildung zum Elektroniker<br />

für Energie- und Gebäudetechnik. Anschließend arbeitete ich<br />

ein halbes Jahr lang in dem Bereich und begann dann das duale Studium<br />

Green Building Systems berufsbegleitend mit der GMSH. Mich<br />

interessiert, Gebäude energetisch komplett zu betrachten – von der<br />

Haustechnik über die Gebäudehülle bis zum Dach; sie zu bewerten<br />

und Sanierungsbedarfe zu identifizieren. Dafür erwerben wir im<br />

Studium und in den Praxisphasen alle notwendigen Grundlagen aus<br />

den Bereichen Elektro-, Heizungs-, Strömungs- und Lüftungstechnik<br />

und erfahren, wie diese für ein energieeffizientes Gebäude zusammenspielen<br />

müssen.<br />

Ich werde sieben Semester in Vollzeit studieren und arbeite während<br />

der Semesterferien blockweise sechs bis neun Wochen bei der<br />

GMSH. Dort verbringe ich auch das fünfte Semester – ein reines<br />

Praxissemester. Die GMSH ist ein erstklassiger Ausbilder. Während<br />

der Studienzeit können wir uns auf das Lernen konzentrieren<br />

und in den Praxisphasen erhalten wir wertvolle Projekteinblicke,<br />

besichtigen Baustellen und unterstützen die Ingenieurinnen und<br />

Ingenieure. Die Praxisphasen verbringen wir in verschiedenen<br />

Abteilungen. Am spannendsten fand ich bislang die Gebäudebewirtschaftung.<br />

Dort begleitete ich die Gebäudebewirtschafter bei<br />

der Betreuung der Landesliegenschaften. Für das Studium sollte<br />

man vor allem lernwillig, technikbegeistert und kommunikativ sein.<br />

Ob ich nach dem Studium einen Master anschließen möchte, weiß<br />

ich noch nicht. Nach dem Studium bleibe ich erst einmal bei der<br />

GMSH.“<br />

BEN,<br />

absolviert das duale Studium Wirtschaftsingenieurwesen Bau<br />

und Immobilien bei der GMSH und an der hochschule 21 in<br />

Buxtehude im 1. Semester<br />

„Mein duales Studium Wirtschaftsingenieurwesen Bau und<br />

Immobilien ist vereinfacht gesagt eine Mischung aus Betriebswirtschaftslehre<br />

und Bauingenieurwesen. Insgesamt werde ich sieben<br />

Semester studieren, dabei wechsle ich pro Semester zwischen einer<br />

dreimonatigen Theoriephase mit anschließenden Prüfungen und<br />

einem zweimonatigen Praxisblock. Meine erste Praxisphase in der<br />

GMSH verbringe ich aktuell in der Bewirtschaftung, die die Landesliegenschaften<br />

in Schleswig-Holstein betreuen, Aufträge erteilen<br />

und die Hausmeister koordinieren. In dieser Zeit war ich viel unterwegs<br />

und habe bereits einige Liegenschaften, zum Beispiel eine<br />

Polizeistation und eine Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete<br />

kennengelernt. Zudem habe ich die Bewirtschafter begleitet und<br />

ihnen bei der Büroarbeit über die Schulter geschaut. Die Betreuung<br />

in der GMSH gefällt mir sehr gut. Während meiner Praxiszeit in der<br />

GMSH bin ich auch viel herumgekommen – war in Kiel, Schleswig<br />

und Itzehoe. Für meinen Studiengang sollte man ein großes<br />

Interesse für Immobilien besitzen, kommunikativ sein und gerne<br />

organisieren. Mathematik- und Physikkenntnisse sind bei Fächern<br />

wie Tragwerkslehre und Bauphysik wichtig. In der Oberstufe hatte<br />

ich zwar keinen Physikunterricht, komme jetzt aber dennoch gut<br />

mit. Für Immobilien interessiere ich mich schon lange. Zum einen<br />

werden sie immer benötigt – das bedingt eine gewisse berufliche<br />

Sicherheit –, zum anderen fasziniert mich, wie große Häuser gebaut<br />

und verkauft werden. Nach meinem Bachelorabschluss bleibe ich<br />

erst einmal zwei Jahre lang bei der GMSH und wenn möglich, strebe<br />

ich noch ein Masterstudium an.“<br />

16<br />

17


GEBÄUDEMANAGEMENT<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN AÖR (GMSH)<br />

Es gibt wohl kaum einen öffentlichen Arbeitgeber in Schleswig-Holstein,<br />

der so viele verschiedene Aufgaben wahrnimmt. Die Gebäudemanagement<br />

Schleswig-Holstein, kurz GMSH, organisiert alle<br />

Hochbaumaßnahmen des Landes und des Bundes, bewirtschaftet<br />

öffentliche Gebäude und Flächen und beschafft Material und<br />

Dienstleistungen für die Landesbehörden.<br />

LERNE UNTERNEHMEN<br />

AUS DER<br />

<strong>MINT</strong>- UND<br />

TECHNOLOGIEBRANCHE<br />

KENNEN<br />

Ebenso vielfältig wie die Aufgaben ist das Ausbildungsangebot der<br />

GMSH: sieben duale Ausbildungsberufe und acht Studiengänge<br />

im dualen System bietet sie an. Um den hohen Bedarf an Nachwuchskräften<br />

zu sichern, hat die GMSH zudem ein nachhaltiges<br />

Ausbildungskonzept entwickelt.<br />

Ausbildung:<br />

• Bauzeichner (m/w/d)<br />

• Fachinformatiker für Systemintegration (m/w/d)<br />

• Immobilienkaufmann (m/w/d)<br />

• Kaufmann für Digitalisierungsmanagement (m/w/d)<br />

• Kaufmann für Bürokommunikation (m/w/d)<br />

• Personaldienstleistungskaufmann (m/w/d)<br />

• Technischer Systemplaner, Fachrichtung Versorgungs- und<br />

Ausrüstungstechnik (m/w/d)<br />

Duales Studium:<br />

• Architektur (Bachelor of Arts)<br />

• Bauingenieurwesen (Bachelor of Engineering)<br />

• Elektrotechnik (Bachelor of Science)<br />

• Maschinenbau (Bachelor of Science)<br />

• Green Building Systems (Bachelor of Engineering)<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien (Bachelor of<br />

Engineering)<br />

• Informatik (Bachelor of Science)<br />

• Medieningenieurwesen (Bachelor of Engineering)<br />

Bewerbungsfrist:<br />

Bewerbungen sind ganzjährig<br />

möglich<br />

Praktikum/Werkstudenten:<br />

ja<br />

Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH)<br />

Kim-Kristin Haß (Ausbildungsleiterin)<br />

Küterstraße 30<br />

<strong>24</strong>103 Kiel<br />

T. 0431 59 91 175<br />

kim-kristin.hass@gmsh.de<br />

karriere.gmsh.de/karrierewelten/ausbildung/<br />

Mehr zum Unternehmen<br />

findest du auf<br />

digibo.school<br />

19


STADTWERKE KIEL AG<br />

GEBR. FRIEDRICH<br />

GRUPPE<br />

Wer bei den Stadtwerken Kiel arbeitet, versorgt andere mit Energie<br />

und wird auch selbst gut versorgt! Der Energieversorger gehört zu<br />

den größten Arbeitgebern Kiels und beliefert die Landeshauptstadt<br />

und viele Kommunen mit Strom, Gas, Wasser und Wärme. Rund<br />

1000 Beschäftigte, davon etwa 50 Auszubildende, sorgen mit täglich<br />

frischer Energie für eine sichere und zuverlässige Versorgung. Dafür<br />

benötigen die Stadtwerke Kiel qualifizierte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in technischen und kaufmännischen Berufen. Für diese<br />

Ausbildungsberufe kann man sich mit einem sehr guten Ersten oder<br />

dem Mittleren Schulabschluss bewerben.<br />

Ausbildung:<br />

• Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)<br />

• Fachinformatiker für Systemintegration (m/w/d)<br />

• Industriekaufmann (m/w/d)<br />

• Industriemechaniker (m/w/d)<br />

Bewerbungsfrist:<br />

Bewerbungen sind ganzjährig möglich<br />

Praktikum/Werkstudenten:<br />

ja<br />

Die Gebr. Friedrich Gruppe ist eine familiengeführte Unternehmensgruppe<br />

mit drei Standorten in zwei Bundesländern. Sie bietet<br />

verschiedene Ausbildungen mit besten Zukunftsaussichten an. Die<br />

Schiffswerft und der Metallbau befinden sich in Kiel-Pries, während<br />

die Industrie- und Elektrotechnik in Kiel-Wellsee und Rostock<br />

(Mecklenburg-Vorpommern) angesiedelt sind. Die Ausbildung für<br />

die gewerblichen Berufe findet größtenteils in den Werkstätten<br />

und im Einsatz bei den Kunden statt – sei es auf den Schiffen im<br />

Marinearsenal, am Stützpunkt, an den Anlegern oder auf hoher<br />

See. Die Auszubildenden werden von Beginn an in den Arbeitsalltag<br />

integriert und erwerben durch den engen Kontakt zu Gesellen und<br />

Kunden eine Vielzahl von Fähigkeiten. Die Gebr. Friedrich Gruppe<br />

verzeichnet eine hohe Übernahmequote und bietet ihren Auszubildenden<br />

dadurch beste Perspektiven. Darüber hinaus werden<br />

verschiedene zusätzliche Sozialleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />

angeboten.<br />

Ausbildung:<br />

• Metallbauer (m/w/d)<br />

• Industriekaufmann (m/w/d)<br />

• Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)<br />

• Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik (m/w/d)<br />

• Mechatroniker (m/w/d)<br />

• Feinwerkmechaniker Maschinenbau (m/w/d)<br />

BEI UNS KANNST DU AUS VIELEN AUSBILDUNGSBERUFEN WÄHLEN:<br />

Bewerbungsfrist:<br />

Die Gebr. Friedrich Gruppe sucht Verstärkung<br />

verschiedenen Bereichen! In unserer<br />

keine familiengeführten – Bewerbungen Unternehmensgruppe sind Gebr. jederzeit<br />

Friedrich GmbH & Co. KG Schiffswerft<br />

mit drei Standorten in zwei Bundesländern ▶ Industriekaufmann (m/w/d) (3 Jahre Ausbildung)<br />

möglich<br />

bieten wir verschiedene Ausbildungen mit<br />

besten Zukunftsaussichten an. Die Schiffswerft<br />

und der Metallbau sitzen in Kiel-Pries,<br />

die Industrie- und Elektrotechnik sind in<br />

Praktikum:<br />

Ja<br />

Kiel-Wellsee und in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern)<br />

angesiedelt. Die Ausbildung<br />

für die gewerblichen Berufe spielt<br />

sich überwiegend in den Werkstätten und<br />

im Einsatz bei den Kunden ab – also auf den<br />

Schiffen im Marinearsenal, im Stützpunkt, an<br />

den Anlegern oder auf hoher See.<br />

Der Einsatzort für die Auszubildenden als<br />

Industriekaufmann/frau ist das Büro. Unsere<br />

Auszubildenden werden von Beginn in den<br />

Arbeitsalltag eingebunden und erlernen durch<br />

den engen Kontakt zu Gesellen und Kunden<br />

eine Vielzahl von Fähigkeiten.<br />

▶ Feinwerkmechaniker, Schwerpunkt Maschinenbau (m/w/d) (3,5 Jahre Ausbildung)<br />

▶ Metallbauer, Schwerpunkt Konstruktionstechnik (m/w/d) (3,5 Jahre Ausbildung)<br />

Gebr. Friedrich Industrie- und Elektrotechnik GmbH<br />

▶ Elektriker für Betriebstechnik (m/w/d) (3,5 Jahre Ausbildung)<br />

▶ Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik (m/w/d) (3,5 Jahre Ausbildung)<br />

▶ Mechatroniker (m/w/d) (3,5 Jahre Ausbildung)<br />

AUSBILDUNGSVERGÜTUNG:<br />

Für alle Ausbildungsberufe zahlen wir das gleiche Gehalt:<br />

1. Lehrjahr 1.205 Euro<br />

2. Lehrjahr 1.258 Euro<br />

3. Lehrjahr 1.297 Euro<br />

4. Lehrjahr 1.337 Euro<br />

Die Gebr. Friedrich Gruppe hat eine hohe Übernahmequote und bietet ihren Auszubildenden<br />

dadurch beste Aussichten. Außerdem bieten wir verschiedene zusätzliche Sozialleistungen<br />

wie etwa Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder Sonderurlaubstage vor Prüfungen an.<br />

Stadtwerke Kiel AG<br />

Chiara Nagel (Competence-Center Ausbildung)<br />

Uhlenkrog 32<br />

<strong>24</strong>113 Kiel<br />

T. 0431 594-3494<br />

chiara.nagel@stadtwerke-kiel.de<br />

www.stadtwerke-kiel.de/karriere/ausbildung<br />

Mehr zum Unternehmen<br />

findest du auf<br />

digibo.school<br />

Gebr. Friedrich Industrie- und Elektrotechnik GmbH<br />

Melanie Hübschmann (Personalabteilung)<br />

Borsigstr. 11<br />

<strong>24</strong>145 Kiel<br />

T.: 0431 / 20978-13<br />

m.huebschmann@gfelektro.de<br />

www.gfelektro.de<br />

20<br />

21


EDUR-PUMPENFABRIK EDUARD<br />

REDLIEN GMBH & CO. KG<br />

EDUR ist ein Spezialist für individuelle Kreiselpumpen. Als Entwickler<br />

und Hersteller produziert das Unternehmen passgenaue<br />

Pumpen für verschiedene Anwendungen und fungiert gleichzeitig<br />

als kompetenter Berater und Technologiepartner für seine Kunden<br />

weltweit.<br />

Seit 1927 vertreibt EDUR modernste Pumpen mit hohem Qualitätsanspruch,<br />

die in Deutschland hergestellt werden. Die innovative<br />

Pumpentechnik des Unternehmens hat sich kontinuierlich weiterentwickelt<br />

und setzt heute neue Standards auf dem Weltmarkt. Die<br />

Produktpalette resultiert aus Ingenieursleistungen, Fertigungsmethoden<br />

und einer zukunftsorientierten Unternehmensphilosophie.<br />

Ausbildung:<br />

• Industriekaufmann (m/w/d)<br />

• Industriemechaniker (m/w/d)<br />

• Technischer Produktdesigner (m/w/d)<br />

• Zerspanungsmechaniker (m/w/d)<br />

Bewerbungsfrist:<br />

Bewerbungen sind ganzjährig möglich<br />

Praktikum:<br />

ja<br />

BUNDESWEHR<br />

Die Bundeswehr garantiert Sicherheit, Souveränität und außenpolitische<br />

Handlungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Darüber hinaus schützt sie die Bürgerinnen und Bürger, unterstützt<br />

Verbündete und leistet Amtshilfe bei Naturkatastrophen und<br />

schweren Unglücksfällen im Inland. Hierbei unterliegt sie den Entscheidungen<br />

des Bundestages, dem deutschen Grundgesetz und<br />

dem Völkerrecht.<br />

Als Arbeitgeber bietet die Bundeswehr viele verschiedene Berufsfelder,<br />

Studien- und Ausbildungsangebote sowohl im zivilen, als<br />

auch im militärischen Tätigkeitsfeld an.<br />

Auszug aus den Ausbildungs- und Studienangeboten<br />

Ausbildung<br />

• Elektroniker diverser Fachrichtungen (m/w/d)<br />

• IT-Systemelktroniker (m/w/d)<br />

• Fluggerätmechaniker (m/w/d)<br />

• Fachinformatiker (m/w/d)<br />

• Mechatroniker (m/w/d)<br />

Studium<br />

• Informatik<br />

• Maschninenbau<br />

• Luft- und Raumfahrttechnik<br />

• Mathematical Engineering<br />

EDUR-Pumpenfabrik Eduard Redlien GmbH & Co. KG<br />

Marie Ruppelt (Ansprechpartnerin)<br />

Edisonstraße 33<br />

<strong>24</strong>145 Kiel<br />

T. 0431 68 98 788<br />

bewerbung@edur.de<br />

www.edur.com/de/unternehmen/karriere<br />

Karriereberatungsbüro der<br />

Bundeswehr Kiel<br />

Rostocker Straße 2<br />

<strong>24</strong>106 Kiel<br />

KBBKiel@bundeswehr.org<br />

www.bundeswehr.de<br />

www.bundeswehrkarriere.de<br />

22<br />

23


A<br />

Agrartechnologie-Spezialist,<br />

Aktuar, Akustik-Ingenieur,<br />

Anwendungsentwickler,<br />

Architekt, Architekt für<br />

Informationssicherheit,<br />

Astrophysiker,<br />

Automatisierungstechniker<br />

Bauphysiker, Biologe,<br />

Biologiemodellmacher, Biochemiker,<br />

Bioinformatiker, Biomedizintechnik-<br />

Ingenieur, Biostatistiker, Blockchain<br />

Entwickler, Business-Analyst, Big Data<br />

Engineer<br />

ÜBERBLICK<br />

BERUFE (M/W/D)<br />

IM <strong>MINT</strong>- UND TECHNISCHEN BEREICH<br />

TEXT Mira Jacobsen | FOTO Shutterstock<br />

G<br />

H<br />

Game Developer, Geoinformatiker,<br />

Geoinformationstechnologe,<br />

Geowissenschaftler<br />

Hardware-Entwickler, Hazardous<br />

Materials Specialist, Health<br />

Informatics Specialist, Heat Transfer<br />

Engineer, Hochfrequenz-Ingenieur<br />

Informationselektroniker,<br />

Industrieelektriker, Ingenieur<br />

(verschiedene Spezialisierungen),<br />

IT-Administrator, IT-Consultant,<br />

IT-Kaufmann, IT-Sicherheitsexperte<br />

P<br />

b i s<br />

O<br />

Q<br />

R<br />

Online-Marketing-Spezialist,<br />

Operations Research Analyst,<br />

Oracle-Datenbankadministrator,<br />

Orthopädietechnik-Mechaniker<br />

Paläontologe,<br />

Penetrationstester,<br />

Pharmakoinformatiker,<br />

Pharmazeut,<br />

Physiker, Produktmanager für<br />

Technologie<br />

Qualitätsingenieur für Software,<br />

Quantencomputing-Forscher,<br />

Quantencomputing-Spezialist<br />

Reverse Engineer,<br />

Robotik-Ingenieur<br />

Schiffsmechaniker,<br />

Softwareentwickler,<br />

Spieleentwickler,<br />

Stadtplaner, Statistiker,<br />

Systemarchitekt<br />

t<br />

U<br />

V<br />

W<br />

z<br />

Technischer Assistent für Informatik,<br />

Technischer Support-Ingenieur,<br />

Technischer Zeichner,<br />

Testautomatisierungsspezialist,<br />

Toxikologe<br />

UI/UX-Designer,<br />

Umweltmechaniker,<br />

Umweltwisenschaftler,<br />

Usability-Analyst<br />

Vermessungsingenieur,<br />

Virtual-Reality-Entwickler,<br />

Voice-User-Interface-Designer<br />

Webentwickler,<br />

Wireless Network Engineer,<br />

Wirtschaftsmathematiker<br />

Zerspanungsmechaniker,<br />

Zertifizierungsspezialist<br />

für Informationssicherheit,<br />

Zoom-Integrationsexperte,<br />

Zahntechniker<br />

C<br />

Chemielaborant, Chemikant,<br />

Chemiker, Chirurgiemechaniker,<br />

Cloud-Architekt, Cloud Computing<br />

Spezialist, Cybersecurity-<br />

Spezialist, Computational<br />

Biologist, Computational Linguist,<br />

Computational Physicist<br />

K<br />

L<br />

Kaufmann für IT-System-Management,<br />

KI-Entwickler, KI-Forscher, Kryptologe,<br />

Kubernetes-Administrator<br />

Laborant, Linux-Systemadministrator,<br />

Luft- und Raumfahrttechnik<br />

D<br />

E<br />

Data Engineer, Data Scientist,<br />

Datenbankadministrator, Design<br />

Engineer, DevOps-Ingenieur<br />

E-Commerce-Entwickler, Elektroniker<br />

(verschiedene Spezialisierungen),<br />

Embedded Systems Engineer,<br />

Erneuerbare Energien Ingenieur<br />

M<br />

Machine Learning Engineer,<br />

Materialwissenschaftler,<br />

Mathematiker, Mathematischtechnischer<br />

Softwareentwickler,<br />

Mechaniker für Land- und<br />

Baumaschinentechnik, Meeresbiologe,<br />

Mobile App Developer,<br />

Molekularbiologe<br />

F<br />

Fachinformatiker für<br />

Systemintegration,<br />

Finanzmathematiker,<br />

Fluggerätelektroniker, Forensischer<br />

Informatiker, Frontend-Entwickler,<br />

Full-Stack-Entwickler<br />

n<br />

Nanotechnologie-Ingenieur,<br />

Netzwerkadministrator,<br />

Netzwerkingenieur,<br />

Netzwerksicherheitsspezialist,<br />

Neurowissenschaftler,<br />

Nutzerschnittstellen-Designer<br />

<strong>24</strong><br />

25


FINDE EINEN BERUF<br />

DEN DU LIEBST<br />

me2be.de<br />

instagram.com/me2bemag<br />

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digibo.school<br />

instagram.com/digibo.school<br />

facebook.com/DIGIBO.school<br />

IMPRESSUM<br />

PRODUKTION<br />

ME2BE MEDIEN GmbH<br />

Sternstr. 81b<br />

20357 Hamburg<br />

T. 04357 - 9960084<br />

hello@me2be.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Axel von Kortzfleisch<br />

CHEFREDAKTION (V.I.S.D.P.)<br />

Stefan Lipsky<br />

ART DIREKTION<br />

Katharina Grzeca – grafik@me2be.de<br />

GRAFIK<br />

Katharina Grzeca, Anne Kaune<br />

grafik@me2be.de<br />

TEXT<br />

Jessie Sperling, Anja Nacken,<br />

Kristina Krijom, Robert Otto-Moog,<br />

Hans Wille, Mira Jacobsen,<br />

ME2BE, Bundeswehr<br />

FOTO<br />

Sophie Blady, Sebastian Weimar,<br />

Christina Kloodt, Shutterstock,<br />

Grafik storyset, Hochschule Flensburg,<br />

GMSH, Stadtwerke Kiel,<br />

Gebr. Friedrich Gruppe, ME2BE,<br />

EDUR, Bundeswehr<br />

ILLUSTRATION<br />

Ibou Gueye<br />

COVER<br />

Sophie Blady<br />

DRUCKEREI<br />

printworld.com GmbH<br />

<strong>01</strong>067 Dresden<br />

1. Auflage<br />

© 20<strong>24</strong> für alle Beiträge der ME2BE MEDIEN<br />

GmbH<br />

www.me2be.de<br />

www.digibo.school<br />

Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und<br />

Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträgern<br />

jeglicher Art – auch auszugsweise – nur<br />

nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des<br />

Verlages. Der Verlag haftet nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos und Videos und<br />

übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit<br />

der jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf<br />

Anfrage.<br />

27


Der Regenmacher<br />

Mit Windkraftanlagen gegen Dürre<br />

TEXT Robert Otto-Moog | FOTO HS Flensburg, Shutterstock<br />

Trockene Felder, leere Flüsse, brennende Wälder: Wassermangel<br />

ist ein weltweites Problem. Clemens Jauch will den<br />

Wasserkreislauf wieder in Schwung bringen. Der Professor<br />

am Fachbereich Energy and Life Science der Hochschule<br />

Flensburg entwickelt Windkraftanlagen, die Wolken<br />

erzeugen sollen – und so Wasser von der Küste ins Landesinnere<br />

schicken.<br />

Herr Jauch, normalerweise beschäftigen Sie sich damit, wie Windstrom<br />

ins Netz gelangt. Jetzt aber wollen Sie es regnen lassen. Wie<br />

sind Sie auf die Idee gekommen, mit Windkraftanlagen Niederschlag<br />

zu erzeugen?<br />

Die Auslöser waren für mich die Buschbrände in Australien 2<strong>01</strong>9<br />

und 2020 sowie die Waldbrände an der Westküste der USA im<br />

Sommer 2020. Da ist einfach noch einmal sehr offensichtlich<br />

geworden, was eigentlich längst bekannt ist: dass wir ein massives<br />

Problem mit dem Klima haben und ein ganz massives Problem<br />

mit Wetterextremen. Und eines dieser Extreme ist der Mangel an<br />

Süßwasser. Dabei braucht es noch nicht einmal diese großen Beispiele.<br />

Das Thema Wasserknappheit betrifft wirklich jeden – auch<br />

die Landwirte hier in Schleswig-Holstein, das eigentlich als relativ<br />

niederschlagsreiche Region gilt, haben damit zu kämpfen, dass der<br />

Boden in zwei Metern Tiefe noch viel zu trocken ist – eine Spätfolge<br />

des extrem trockenen Sommers 2<strong>01</strong>8. Das Problem ist überall<br />

offensichtlich. Also habe ich mir Gedanken gemacht, was man tun<br />

könnte.<br />

Und trotzdem scheint es nicht unbedingt naheliegend, sich in<br />

Ihrem Fachbereich damit zu befassen, das Wetter zu beeinflussen<br />

…<br />

Ja, im Prinzip stimmt das. Ich bin Experte für Windenergietechnik.<br />

Allerdings gibt es aber seit jeher sehr viele Überschneidungen mit<br />

verschiedenen Grunddisziplinen. Eine Wind energieanlage ist zwar<br />

ein Kraftwerk für elektrischen Strom, sie interagiert aber gleichzeitig<br />

mit der Atmosphäre. Da existieren schon sehr viele Schnittmengen.<br />

Es liegt deshalb gar nicht fern, dass man auch mal über den eigenen<br />

Tellerrand hinaus schaut. Dass wir ein Problem mit Wassermangel<br />

haben, ist offensichtlich. Für mich kam dann noch das Wissen hinzu,<br />

dass eine Windenergieanlage riesiges Potenzial besitzt, Wasser in<br />

die Atmosphäre zu bringen.<br />

Inwiefern?<br />

Wasser muss verdunsten, um in die Atmosphäre zu kommen.<br />

Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit haben<br />

einen massiven Einfluss darauf, wie schnell Verdunstung stattfinden<br />

kann. Wind überstreicht normalerweise horizontale Flächen – also<br />

Gewässer – auf der Erdoberfläche. Die Rotorblätter einer Windenergieanlage<br />

bilden hingegen eine senkrechte Fläche, durch die<br />

der Wind hindurchweht. Da hat der Wind viel mehr Möglichkeiten,<br />

Wasser in die Atmosphäre zu blasen. Hinzu kommt, dass der Rotor<br />

sich dreht und eine Art Fahrtwind entsteht. An der Spitze von so<br />

einem Rotorblatt gibt es üblicherweise Windgeschwindigkeiten von<br />

weit über 200 Kilometer pro Stunde. Das ist irrwitzig hoch – und<br />

wahnsinnig vorteilhaft für die Verdunstung von Wasser.<br />

Trotzdem müssen die Windräder das Wasser von irgendwo her<br />

nehmen. Produziert das nicht noch mehr Wassermangel?<br />

Der ideale Standort für die Anlagen sind Flussmündungen, wo<br />

sich Süßwasser in Kürze mit Salzwasser vermischt und damit<br />

für uns unbrauchbar wird. Dort wird niemandem das Wasser<br />

weggenommen. Denn hier geht es nicht nur um ein paar Liter, sondern<br />

um viele Kubikmeter – pro Sekunde. Auf gar keinen Fall dürfte<br />

Grundwasser angezapft werden. Und wichtig ist die Windrichtung,<br />

denn die Wolken sollen schließlich ins Landesinnere getragen<br />

werden und nicht aufs Meer.<br />

Wie gut werden Sie den Ort des Niederschlags steuern können?<br />

Regen gibt es erst, wenn die Luft vollständig mit Wasserdampf<br />

gesättigt ist. Wenn wir mit den Windenergieanlagen also für eine<br />

Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent sorgen, dann regnet es potenziell<br />

direkt hinter dem Windpark. Wenn das Wasser in der Atmosphäre<br />

jedoch mit dem Wind über weitere Distanzen transportiert werden<br />

soll, dann wollen wir eigentlich eher 90 Prozent erreichen. Der<br />

ausschlaggebende Punkt ist, wann wir eine Verringerung der Lufttemperatur<br />

haben, was ebenfalls für eine Sättigung und damit<br />

für Regen sorgen würde. Wo das Wasser runterkommt, lässt sich<br />

dann zwar anhand von Tageszeiten, Windgeschwindigkeiten und<br />

Windrichtung oder auch Bergen abschätzen – punktgenau wird sich<br />

der Niederschlagsort aber nicht bestimmen lassen. Und das ist ein<br />

großer Vorteil: Denn diese Art der Bewässerung über die Atmosphäre<br />

wäre vollkommen diskriminierungsfrei. Niemand würde<br />

bewusst bevorzugt oder benachteiligt werden, was bedeutet, dass<br />

die Bewässerung sowohl für Menschen als auch für das Ökosystem<br />

von Nutzen wäre.<br />

Sie wollen das Wasser mit Pumpen zu den Rotorblättern schaffen.<br />

Das verbraucht Energie. Werden Ihre Windräder überhaupt noch<br />

Strom für die Netze erzeugen?<br />

Der Energiebedarf für den Transport des Wassers in die Rotorblätter<br />

hängt von der Windgeschwindigkeit und der benötigten<br />

Wassermenge ab. Je stärker der Wind weht, umso mehr Leistung<br />

kann eine Windenergieanlage produzieren. Allerdings muss sie<br />

auch umso mehr Wasser emittieren, da die zu befeuchtende Luft ja<br />

auch immer schneller vorbeizieht. Ob eine Windenergieanlage also<br />

noch elektrische Leistung ins Netz einspeisen kann, hängt von den<br />

vorherrschenden Gegebenheiten ab. Man darf aber auch die Windrichtung<br />

nicht außer Acht lassen. Schließlich soll das Wasser ja in<br />

eine bestimmte Richtung transportiert werden. Immer dann, wenn<br />

die vorherrschende Windrichtung gar nicht zu dem zu befeuchtenden<br />

Gebiet weht, werden die Windenergieanlagen überhaupt<br />

nicht im Bewässerungsmodus betrieben. Das heißt, sie werden<br />

dann als ganz normale Windenergieanlagen Strom produzieren, die<br />

sie in das Netz einspeisen.<br />

derzeit kennen. Strom kann man in Kilowattstunden abrechnen.<br />

Aber wer vergütet es, wenn ich mit einer Gießkanne Wasser verteile?<br />

Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ich denke also,<br />

dass eher Staaten solche Anlagen kaufen könnten.<br />

Wie weit ist Ihre Idee denn schon fortgeschritten?<br />

2020 hatte ich die Idee und in der Zwischenzeit habe ich zusammen<br />

mit dem Meteorologen Prof. Dr. Stefan Emeis eine erste Studie<br />

durchgeführt, in der wir den Wasserbedarf und den Leistungsbedarf<br />

für ein konkretes Beispielszenario berechnet haben.<br />

Außerdem ist vor einigen Monaten eine erste Masterarbeit zu<br />

einem Teilaspekt fertig geworden. Dabei ging es darum, welche<br />

Komponenten gebraucht werden: Was für Pumpen brauchen wir?<br />

Welche Düsen und wie viele davon? Welchen Leitungsquerschnitt?<br />

Welche zusätzliche Technik? Nach und nach werden immer mehr<br />

Arbeiten kommen, die sich mit bestimmten Bereichen beschäftigen.<br />

Eine derzeit laufende Arbeit beschäftigt sich damit, wie das austretende<br />

Wasser die Aerodynamik der Rotorblätter verbessern<br />

und die Schallemissionen der Rotorblätter verringern könnte. Die<br />

Anlagen wären dadurch also ganz nebenbei effektiver und leiser. Es<br />

gibt also jede Menge Themen, die wir gerade angehen. Nach den<br />

Masterarbeiten kommen dann Promotionen, wo sich Doktoranden<br />

drei oder vier Jahre eingehend mit dem Thema beschäftigen und<br />

weitere Detailfragen klären. Irgendwann sind wir dann hoffentlich<br />

so weit, dass eine Firma ein Forschungsprojekt starten will.<br />

Wann werden wir die ersten Ihrer Windkraftanlagen sehen?<br />

Da wage ich keine Prognose. Eigentlich müssten wir die Technik<br />

erst einmal im Kleinen entwickeln – das ist der klassische Weg. Die<br />

Vorteile bei der Verdunstung kommen allerdings erst bei großen<br />

Anlagen zum Tragen. Aber so weit sind wir ohnehin noch gar nicht.<br />

Allerdings bin ich mir sicher, dass es irgendwann Windenergieanlagen<br />

geben wird, die die Atmosphäre beeinflussen. Ich weiß aus<br />

meinen Berechnungen, dass es funktionieren wird. Und wir haben<br />

keine Alternative. Die klassische Bewässerung ist teuer, energieintensiv<br />

und diskriminierend. Nimmt jemand Wasser aus dem<br />

Oberlauf eines Flusses, um es auf sein Feld zu bringen, dann fehlt es<br />

fluss abwärts. Das Wasser aus den Windenergieanlagen wird ohne<br />

elektrischen Energieaufwand landeinwärts transportiert – und es<br />

wurde niemandem weggenommen.<br />

Wenn es wenig Strom gibt und keine gezielte Bewässerung,<br />

scheinen Ihre Anlagen auf den ersten Blick wenig lukrativ zu sein.<br />

Wer soll einmal die Windräder bezahlen?<br />

Das stimmt nicht ganz. Es gibt drei Betriebsmodi für solche Anlagen,<br />

zwei davon haben eine direkte Auswirkung auf die unmittelbare<br />

Umgebung. Zum einen können die Anlagen zur direkten Bewässerung<br />

von Böden hinter den Anlagen genutzt werden, wenn die Luft<br />

nämlich sofort gesättigt wird. Dann schicken die Rotorblätter die<br />

Tropfen nur wenige hundert Meter weit. Zum anderen sorgen die<br />

Anlagen für lokale Abkühlung. Denn Verdunstung führt als Nebeneffekt<br />

mit sich, dass der Luft Energie – also Wärme – entzogen wird.<br />

Dadurch wird Verdunstung in der Umgebung reduziert. Der dritte<br />

Modus ist der vorhin beschriebene Transport von Wasser über<br />

weite Strecken. Aber es stimmt: Der Bau der Anlagen wird nicht<br />

irgendwelchen klassischen Marktmodellen gehorchen, wie wir sie<br />

Prof. Dr. Clemens Jauch,<br />

Fachbereich Energy and<br />

Life Science<br />

28<br />

29


Auch zukünftige <strong>MINT</strong>-<br />

Genies brauchen<br />

manchmal Finanzspritzen<br />

für den Start<br />

Tipps für die Finanzierung der Ausbildung<br />

TI<br />

PP<br />

WOHNGELD<br />

Diejenigen, die eine schulische Ausbildung oder eine zweite Ausbildung<br />

absolvieren, können zur finanziellen Unterstützung Wohngeld<br />

beantragen. Voraussetzungen für den Mietzuschuss sind die<br />

Volljährigkeit sowie ein Nachweis, dass man nicht mehr bei seinen<br />

Eltern wohnt und die Miete selbst finanzieren muss. Generell gilt:<br />

Wer während der Ausbildung BAföG oder Berufsausbildungsbeihilfe<br />

(BAB) bezieht, hat keinen Anspruch auf Wohngeld, aber auch hier<br />

gibt es Ausnahmen. Wohngeld kann man bei der Wohngeldstelle<br />

der eigenen Gemeinde beantragen.<br />

TEXT Anja Nacken | GRAFIK storyset<br />

Das Ausbildungsgehalt fällt in den meisten Fällen nicht<br />

gerade üppig aus. Abhängig von der eigenen Lebenssituation<br />

kann es schwer werden, sich von der Vergütung<br />

über Wasser zu halten. Azubis, die nicht mehr bei ihren<br />

Eltern wohnen, müssen vom Netto-Ausbildungsgehalt die<br />

Miete, Essen, Fahrtkosten und vieles mehr bestreiten. Da<br />

kann es schon mal eng werden. Wer in der Ausbildungszeit<br />

keine finanzielle Unterstützung von seinen Eltern erhalten<br />

kann, hat unter Umständen Anspruch auf staatliche<br />

Unterstützung.<br />

Wir haben einige Tipps erstellt, wie man sich finanzielle<br />

Unterstützung auch in der Ausbildung sichern kann.<br />

S<br />

KINDERGELD<br />

Das Kindergeld wird grundsätzlich für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr gezahlt. Im Monat<br />

sind das 250 Euro. Wer bereits über 18 Jahre alt ist und gerade eine erste Ausbildung<br />

beginnt, kann bei der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit einen Antrag auf Kindergeld<br />

stellen. Wenn Auszubildende noch bei den Eltern wohnen, erhalten diese das Kindergeld<br />

auf ihr Konto. Wer in einer eigenen Wohnung lebt, erhält das Geld von den Eltern oder<br />

kann einen Antrag stellen, das Geld auf das eigene Konto überwiesen zu bekommen.<br />

BERUFSAUSBILDUNGSBEIHILFE (BAB)<br />

Unterstützung für Auszubildende, die in finanzielle Nöte geraten,<br />

bietet die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der Agentur für Arbeit.<br />

BAB muss nicht zurückgezahlt werden. Ziel dieser Förderung ist<br />

die Überwindung wirtschaftlicher Schwierigkeiten, die einer angemessenen<br />

beruflichen Qualifikation entgegenstehen. Anspruch auf<br />

die BAB haben Auszubildende während einer betrieblichen Berufsausbildung,<br />

die nicht mehr zu Hause wohnen und keine finanzielle<br />

Unterstützung vom Elternhaus erhalten können. Der Antrag für die<br />

BAB ist bei der örtlichen Agentur für Arbeit einzureichen. Übrigens<br />

unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Agentur für<br />

Arbeit auch Bewerbung- und Umzugskosten. Die Berufsberatung<br />

der Agentur für Arbeit klärt gerne über die Möglichkeiten auf.<br />

€<br />

BAFÖG<br />

Wer eine Ausbildung absolviert, kann auf<br />

staatliche Unterstützung hoffen. Grundsätzlich<br />

stehen die Leistungen nach dem Berufsausbildungsförderungsgesetz<br />

– kurz BAföG<br />

– allen Auszubildenden zur Verfügung.<br />

Allerdings wird das Einkommen der Eltern<br />

oder des Lebenspartners berücksichtigt,<br />

die Berechnung erfolgt immer individuell.<br />

Die Höhe des möglichen BAföG-Satzes kann<br />

also stark variieren. Der Unterschied zwischen<br />

dem sogenannten Schüler-BAföG und<br />

Studenten-BAföG ist, dass die Förderung<br />

von den Auszubildenden nicht zurückgezahlt<br />

werden muss. Studierende stellen den<br />

Antrag beim Studierendenwerk ihrer Hochschule<br />

und für das Schüler-BAföG ist das<br />

zuständige Amt für Ausbildungsförderung<br />

zu kontaktieren.<br />

NEBENJOB<br />

KREDITE UND DARLEHEN<br />

Eine weitere Möglichkeit, an finanzielle Unterstützung während der Ausbildung zu<br />

gelangen, sind Kredite und Darlehen. Damit du Anspruch auf den Kredit hast, musst du<br />

volljährig sein. Es gibt in diesem Bereich private und öffentliche Anbieter, dazu gehört<br />

auch die Bundesregierung, die beispielsweise auch als Ergänzung zum BAföG Bildungskredite<br />

gewährt. Wer einen Kredit aufnehmen möchte, um sich etwa monatlich Raten zur<br />

Sicherung des Lebensunterhalts auszahlen zu lassen, sollte sich gründlich mit den Formalitäten<br />

befassen – und sich am besten beraten lassen. Gerade im Internet gibt es unseriöse<br />

Anbieter, die mit vermeintlich günstigen Konditionen werben, aber mit verdeckten Kosten<br />

arbeiten.<br />

Gläser polieren und Bier zapfen, Nachtschichten an der Tankstelle oder auf dem Wochenmarkt<br />

Gemüse verkaufen? Jobs, die sich mit dem Alltag der Ausbildung vereinbaren lassen,<br />

gibt es viele. Wer sich jedoch nicht nur Geld dazuverdienen möchte, sondern auch die<br />

Zukunft im Blick hat, sucht im Bereich des späteren Arbeitsumfeldes – und kann so bereits<br />

Kontakte knüpfen und Abläufe, etwa in Praxen oder Kliniken, kennenlernen. Insbesondere<br />

in größeren Einrichtungen werden häufig Nebentätigkeiten angeboten, die ohne besondere<br />

Qualifikationen verrichtet werden können.<br />

30<br />

31


noch<br />

MEHR<br />

gibt es<br />

auf<br />

ME2BE.DE und<br />

DIGIBO.SCHOOL

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